Bücher von Jesper Juul - eure Meinung bitte

Begonnen von guest1886, 13. Juli 2012, 18:17:21

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Barbarella

Hmm, ich finde die Bücher ganz nett, kann man ruhig lesen.
Aber "helfen" werden sie sicher kaum, wenn es "brennt".  :P


Was ist denn eigentlich so negativ daran, wenn ich mein Kind nicht für jeden Mist, den es mit eigenen Händen erschaffen hat, lobe, bzw es so stehen lasse ohne es zu kommentieren, also zu sagen, dass es besser geht oder anders oder sonst wie!?
Ich finde ich MUSS sogar mein Kind darauf hinweisen, dass die Sonne nun mal gelb ist.
Es darf sie dennoch rot malen, wenn es meint in dem Moment eine rote Sonne malen zu wollen. Aber es muss wissen, dass sie normalerweise eben gelb ist!

Ich weiß schon wie das gemeint ist, ich lobe meine Tochter ja selbst auch für viele Dinge und finde alles toll was sie erschaffen hat usw... aber manchmal bin ich auch in der belehrenden Rolle so stark drin, dass ich meine ihr ständig sagen zu müssen, wie sie es besser macht.
Und ich finde das gar nicht schlecht, ehrlich gesagt finde ich für mich gesehen, ich könnte mal öfters von diesen Mamagefühlen ablassen und aufhören jeden, wie oben schon gesagt, Mist, toll zu finden...

Dass das Kind etwas falsch macht ist übrigens etwas anderes, als wenn es etwas eben anders und dennoch nicht ganz richtig macht.

Und überhaupt - das meiste macht doch der Ton aus.
WIE ich etwas sage.
Man kann eigentlich jede Ansicht von so ziemlich jedem Erziehungsratgeberschriftsteller auf diese und jene Art und Weise dem Kind nahe bringen.
Oder eben nicht, wenn Ton und Wortwahl daneben sind.

Fliegenpilz

@Barbarella
Aber bringt man solche Dinge nicht im Alltag bei?
Beim Malen ist es wirklich so - und auch wenn es manchmal schwer fällt ;) - das ich die Kinder nicht korrigiere. Hier werden kunterbunte Hunde gemalt, der Regen ist mal pink, meine Haare mal orange, ... aber sie wissen, dass Hunde nicht kunterbunt sind, das meine Haare braun sind. Das korrigiere ich aber nicht beim Malen. Sind wir unterwegs und sehen den Mond, dann frag ich welche Farbe er hat, welche Farbe der Baum hat, die Sonne, die Straße. Gerade ganz beliebt: Bestimmte Autofarben zu suchen.
Sie können die Farben, sie wissen welche Farben die Gegenstände haben oder haben können - malen sie es anders, so korrigiere ich es nicht, weil ich den Sinn dahinter nicht sehe.

guest1886

Ohje, jetzt hab ich da wohl doch eine Diskussion herauf beschworen. das wollte ich doch gar nicht.  :-\
ich wollte doch nur mal ein paar meinungen. "Find ich gut" oder "kann ich nix mit anfangen"

Sorry, das war so nicht geplant.  :(

Fliegenpilz

Ist doch alles ok, Badita :D

Falls du "In Liebe wachsen" lesen möchtest, das habe z.B. ich im "Biete" drin stehen.

Hubs

@ barbarella: dann hätte man franc marc wohl auch mal sagen sollen, ews gibt kreine blauen pferde!  ;)
Nach Juuls sollst Du Dein Kind nicht für alles loben, und eben besonders nicht dann, wenn es ihm nur darum geht, dass die Eltern an dem Geschehen teilhaben, weil Du sonst dem Kind vermittelst, dass es nur um seine Leistung und nicht um das Kind selbst geht und minderst so das Selbstwertgefühl das Kindes.

Welche Methoden helfen denn dann, wenn es brennt?
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
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scarlet_rose

Zitat von: Hubs am 16. Juli 2012, 08:59:46
Nach Juuls sollst Du Dein Kind nicht für alles loben, und eben besonders nicht dann, wenn es ihm nur darum geht, dass die Eltern an dem Geschehen teilhaben, weil Du sonst dem Kind vermittelst, dass es nur um seine Leistung und nicht um das Kind selbst geht und minderst so das Selbstwertgefühl das Kindes.


Genau das halte ich für Blödsinn.
Ein Kind, welches gelobt wird, lernt also,dass es selbst keinen Wert hat,sondern nur seine Leistung? Da fehlt mir der Zusammenhang. Und den erklärt er auch nicht.
Außer seiner Meinung, dass Lob immer eine Hierarchie darstellt, was, in meinen Augen, ebenso falsch ist und unbegründet :-\


Zitat von: Hubs am 16. Juli 2012, 08:59:46
Welche Methoden helfen denn dann, wenn es brennt?
Ich bin der Meinung, dass es meistens, wenn es "brennt" keine EINE siegbringende Methode gibt. Es gibt kein absolutes richtig oder falsch und gerade deshalb finde ich Renz-Polster so gut, da wird keine Methode erklärt, sondern das Verhalten.
Wenn ich also verstehe, wieso mein Kind jetzt trotzen MUSS und wieso dieses Verhalten sinnvoll und eigentlich gut ist, auch wenn es mich nervt, kann ich pers. damit viel leichter umgehen, als wenn ich auf der Suche nach der richtigen Methode bin, es dem Kind abzugewöhnen.
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zuz

@Christiane: Ok. Es klang für mich so, als hättest Du das mit dem Beispiel an sich anders verstanden. Musst Dich nicht rechtfertigen.

@Scarlet/loben: Genau das Problem hatte ich auch, ich versteh nicht, was daran falsch sein soll, wenn man sein Kind auch mal lobt. Es hat mich nicht überzeugt, wie ich damit seinen Selbstwert untergrabe. Genauso wenig wie ich verstehe, was so schlimm ist, wenn man seinem Kind sagt, es solle mal Hallo sagen. Klar, das WIE ist wichtig, dass man keinen Druck macht. Aber nur vom Grüßen der Eltern lernen es eben nicht alle Kinder. Ich persönlich finde es eher schlimm, wenn man das den Kindern nicht beibringt, dass das nun mal dazugehört.

@Methode: Naja, Juuls spricht ja auch nicht von Methoden/Zaubertricks, sondern von einer grundsätzlichen Haltung, aus der heraus sich dann vieles ergibt. Das ist sicher richtig, diesen Punkt kann ich auch gut nachvollziehen. Und ich finde auch, dass es hilft.

@Wenn es brennt: Dann ist es ja eigentlich schon zu spät ;). Für mich heißt das (wenn es jedenfalls öfter an der selben Stelle brennt), dass grundsätzlich etwas geändert werden muss. Dass eben ein Konflikt da ist, den man am besten löst, wenn man nicht gerade mitten drin ist. Einfaches Beispiel: Wenn es jedes Mal Streit um einen bestimmten Ball gibt, kann ich als Eltern den Konflikt nicht lösen, wenn sich die Geschwister grad gegenseitig verprügeln, sondern mal in Ruhe am Abend, indem man eine gemeinsame Lösung findet. Wie die genau aussieht - ob der Ball ganz wegkommt, ein zweiter gekauft wird oder eine Mal-du-dann-er-Regel gefunden wird, hängt vom Einzelfall ab.
Wer mehr als ein Kind hat, merkt auch schnell, dass nicht immer dieselbe Methode hilft. Bei uns z.B.: Die Große verständig, am ehesten über Einsicht zu erreichen. Der Kleine überhaupt nicht, nur durch direkte Folgen zu erreichen, was wiederum bei der Großen kaum je funktioniert. Aber die grundsätzliche Haltung, z.B. dass die Wünsche von beiden ernst genommen werden, die hilft eben als Grundlage immer. (Was eben NICHT heißt, dass die Wünsche immer erfüllt werden).

lisa81

Also ich kann das mit dem Loben schon nachvollziehen.

Wenn meine Tochter mir nicht sagt, "guck mal, ich hab ein Bild gemalt" sondern fragt "guck mal, hab ich das toll gemalt?", dann überlege ich mir schon, ob ich vorher zu oft gelobt habe ;)
Der Satz kam zu einer Zeit, in der ich tatsächlich alle Bilder ganz klasse fand und das auch gesagt habe. Aber ja, mittlerweile achte ich schon hin und wieder drauf und stelle fest, dass es oft wirklich nur drum geht gesehen zu werden.
Ok. dafür hätte ich keinen Ratgeber gebraucht, meine Tochter hat es mir ja gezeigt, was sie will. Aber daher finde ich die Aussage Juuls' schon richtig.


Korrigieren tu ich eher selten, aber ich finde es auch nicht schlimm, wenn man nach der 5. roten Sonne mal erwähnt, dass die Sonne gelb ist. Wobei rot ja nichtmal falsch ist ;)
Wenn meine Große immer wieder das gleiche Wort falsch sagt, sag ich auch mal kurz, wie es richtig heißt. Würde ich feststellen,d ass sie dann geknickt ist, käme das nicht mehr vor. Aber sie nimmt den Hinweis normal gern entgegen.

/wenns brennt: Da hilft ja leider kein Ratgeber, es sei denn, man hat Glück und zufällig grade das richtige Buch in der Hand, das tatsächlich zu Situation, Kind und Eltern passt. Also ein sechser im Lotto  :P
Ich finde Barbarellas Aussage gut, dass man im Grunde jeden Ratgeber auf sich zuschneiden kann ;)

@Badita: Naja, DEIN Thread wird grade zerredet, aber die Diskussion an sich ist doch ganz interessant und sachlich :)

Hubs

@ Scarlett: Juuls schreibt nicht, dass Kinder grundsätzlich nicht gelobt werden sollen. Es geht darum, dass Kinder nicht gelobt werden sollen, wenn es ihnen eigentlich nur um sich selbst geht, darum, dass die Mama / der Papa zu schauen, darum, wenn Kinder möchten, dass sie schlicht gesehen werden, dass die Eltern dabei sind.

Ich versuch's mal mit nem Beispiel. Du streichst das ein Zimmer und rührst gerade die Farbe an, Dein Mann kommt ins Zimmer und Du sagst zu ihm, hey schau mal und er sagt "Oh, Schatz, toll machst Du das!"  ??? Du wolltest ihm eigentlich nur die Farbe zeigen und er lobt Dich für was, das Dich selbst überhaupt nicht begeistert.

Juuls schreibt das sehr extrem, das stimmt. Ich glaub auch nicht, dass Du wegen dem obigen Beispiel plötzlich kein Selbstwertgefühl mehr hättest. Es geht eben um Extremsituationen und so weit ich mich erinnere, hat er auch ein Beispiel mit einem Sportler angeführt, indem er eben den Unterschied zwischen leistungsbezogenes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl erläutert hat und was in Extremsituationen manchmal passiert.

Dass es nicht eine Methode gibt, die ein Missverhalten bei Kindern ändert, glaub ich auch. Es geht einfach um die Beziehung Kind-Eltern, die betrachtet werden sollte und meist ist es einfach ein Prozess, der zu mehr Harmonie führt.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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guest1886

Nachdem ich das Buch ja mit bestellt hatte und es nun hier ist, hab ich angefangen es zu lesen.
Ich muss sagen, bei manchen abschnitten bekommt man als Mutter regelrecht ein schlechtes gewissen, weil mein sich denkt, das hab ich doch auch so gemacht.
Ist ja schön, das er beispiele anführt, was man wie falsch machen kann und was daraus resultiert, aber es wäre ( für mich zumindest) hilfreich, wenn er vielleicht auch mal sagt, wie man es anders denn richtig(er) machen könnte.

ich hab bisher nur gelesen, was man alles falsch machen kann, aber keinerlei Hilfe, wie man es richtig machen kann. :( Also bisher bringt mir das Buch nix, aber ich hab auch erst knapp die Hälfte gelesen. vielleicht kommt da ja noch was.

Fliegenpilz

Ich würde ja echt gerne mal einen Kaffeeklatsch mit dem Sohn von Jesper Juul abhalten s-pfeifen

guest4811

Zitat von: Christiane am 17. Juli 2012, 09:47:36
Ich würde ja echt gerne mal einen Kaffeeklatsch mit dem Sohn von Jesper Juul abhalten s-pfeifen

Ich hab viel von Juul gelesen und ihn einmal live gesehen, er hat nie gesagt, dass er alles richtig gemacht hat mit seinem Sohn. Ich meine mich zu erinnern, dass er auch selbst gesagt hat, dass vieles falsch gelaufen ist. Aber lernt man nicht daraus?

Fliegenpilz

Mir geht es weniger darum ob ein Mensch alles richtig macht - ich fände es wirklich unheimlich, wenn jemand dies schafft. Mich interessiert generell eher wie es ist mit einem Menschen wie Jesper Juul zusammen zu leben. Selbiges gilt für Michael Winterhoff und andere umstrittene Autoren in diesem Bereich :)

guest4811

Gut, dann hab ich das dezent falsch verstanden.   ;)

Nachtvogel

ich finde es gibt generelll weder falsch noch richtig.

Es ist nicht genrell falsch, nicht zu loben
Es ist nicht generell richtig, nichts zu kritisieren
...

es liegt einfach an der Situation und den beteiligten Personen.


daher mag ich Ratgeber auch nicht weil man in der Erziehung so gut wie nichts pauschalisieren kann und somit ein und die selbe Aussage für den Einen komplett richtig und für den Anderen komplett falsch sein kann.




Was die Diskussion ums loben/kritisieren/korrigieren angeht...
Da gibt es hier alles ;)

Wenn mit Laura die Fantasie durchgeht und sie ein kunterbuntes Bild malt, wo dann auch die farben mal durchaus *falsch* sein können. Dann lass ich das so stehen.


Versucht sie aber grade (und das kommt durchaus auch mal vor bei ihr) ein ganz realistisches Bild zu malen. Dann weise ich sie schon auf gewisse Dinge hin
*guck mal, hier könnte man noch...*,
*sollen wir mal ein Bild anschauen vom Nilpferd um zu sehen, wie genau das an der Stelle aussieht?*,
*versuch mal hier...zu machen*
*ich glaube, dass Nemo hier an der Stelle aber orange ist und nicht gelb*
...

in solchen Fällen kommmt sie dann aber oft von sich aus und fragt wie gewisse Dinge aussehen, ob ich ihr dies oder jenes mal zeigen kann...


Manche Bilder/Bastelarbeiten von ihr lobe ich, es kommt aber durchaus mal vor, dass ich gewisse Teile ihres Werkes *kritisiere*.
Ich mache nie das Gesamtwerk schlecht, aber anmerken, dass dies oder jenes aber bissl flott gemacht wurde oder dass sie hie rund da noch was fertig machen kann/soll tu ich schon wenn ich den Eindruck habe, sie hats eh nur halbherzig/schnell schnell gemacht.

Ansonsten bekommt sie ja wirklich den Eindruck, dass ich garnicht richtig hinsehe und ohnehin alles immer toll finde, egal ob sie sich anstrengt oder egal was macht.
Finde ich auch nicht richtig!

Wenn sie etwas richtig toll macht und man sieht, wie sehr sie sich bemüht hat, dann lobe ich das auch ausdrücklich, auch wenn augenscheinlich manche Dinge *falsch* sein sollten.
Und wenn das Kunstwerk eigentlich wirklich nicht so doll ist, ich aber sehe, wie sehr sie da grad Spass dran hat, dann kommentiere ich das auch niemals negativ


Manchmal gehe ich auch einfach nur hin und teile ihr mit, das sich sie sehe
*aaah, du bist am malen*
*was malst du denn?*
*machts Spass?*
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mausebause

Nachtvogel du hast es gut beschrieben - ähnlich wollte ich es auch schreiben - hab nur nach den "richtigen" Worten gesucht!
So ist es bei uns nämlich auch!

Ich bin generell kein Fan davon, zu viel zu lesen - was Erziehung betrifft - ich entscheide meist aus dem Bauch heraus - ein Ratgeber kann nicht individuell auf einzelne Personen eingehen und das sind Kinder aber nunmal - Individuen, die alle verschieden sind!

Sweety

Ach naja, so doof ist es gar nicht, sich auch mal ein Buch zu Gemüte zu führen.

Ich glaube, dass das auch so ein bissel die Wissensfülle der Großfamilie ersetzt, in deren Gefüge die meisten ja nunmal nicht mehr leben.
Wer Tanten, Geschwister, Onkel und Großeltern in Spuckweite um sich herum hat, braucht kaum eine andere Basis und schon gar keine schlauen Bücher.

Wer das nicht hat - naja, Herrgott - irgendwen sollte man schon um Rat fragen ab und an.
Ich misstraue diesen "Ich hör grundsätzlich auf mein Bauchgefühl und niemals nicht einem Ratgeber"-Damen, weil aus der Richtung auch selten mal ein Hinweis auf Familie als Wissensspender kommt.

Intuition beruht immer auf Information und dass sich Eltern hinstellten und völlig losgelöst von allen anderen Instanzen, quasi ratlos im Sinne von beratungslos vor sich hin erzogen... das gab es wohl noch nie.

Von daher seh ich das eher locker, wenn man sich auch Impulse aus Büchern holt. Und so wie man sich in der Familie schon überlegt, auf wen man lieber hört, entscheidet man eben im Buchladen, wen man lieber liest.

Juuls: Ich bin kein Fan, weil mir vieles doch ein wenig abgedreht erscheint. Beim Lesen dachte ich desöfteren (wie bei der Lobsache), dass manchmal ein Kuchen doch einfach nur ein Kuchen ist s-:)
Aber die generelle Stoßrichtung gefällt mir schon. Es geht ja letztlich um Respekt füreinander und eben darum, auch Respekt vor dem Kind und seiner Sicht der Dinge aufzubringen.
Ja, das kann ich durchaus bejahen.
Soweit wie Juuls gehe ich aber sicher nicht, das wäre mir dann mitunter zu radikal - und manche Sätze, die Eltern in den Mund gelegt werden, klingen auch irgendwie... naja gekünstelt für mich.

Nur das grundlegende Prinzip eben - das gefällt mir durchaus.
In der Handhabung sehe ich das eher wie Nachtvogel :D

Nachtvogel

@Sweety

ich verteufle nicht das Lesen von Ratgebern, bloss wenn man sich zu sehr drauf einschiesst und alles für wahr nimmt, was drin steht ;)


Studienbedingt hab ich eh von jeder Stilrichtung einige Ratgeber intus inclusive Analyse, ich bin also bestens bedient  s-:) ;D
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Sweety

Nachtvogel, dich meinte ich auch wirklich und ganz ehrlich ausdrücklich nicht damit ;D ;D

lisa81

Nachtvogel, genau das finde ich total spannend, alles mögliche zu lesen und zu sehen, wie bestimmte Dinge interpretiert werden. Oft gibt es ja zu gleichen Verhaltensweisen ganz gegensätzliche Sichtweisen.


Sweety, kennst du denn Leute, die wirklich nru aufs Bauchgefühl hören? Ich kanns mir nicht vorstellen. Allein wenn man sich hier rumtreibt, ist das ja schon, als würde man viele Ratgeber lesen.

Was ich blöd finde, ist, wenn sich jemand ein Buch kauft und dann meint, er/sie müsse jetzt genauso handeln. Das geht im Grunde ja gar nicht, wenns nicht zu einem selbst passt.  Dann wird das alles irgendwie halbherzig. Bei denjenigen denke ich dann schon manchmal, sie sollten vielleicht besser nur auf sich selbst hören, dann wärs zumindest eine klare Linie.

Juuls: Stimmt schon, manchmal übertreibt er. Aber der Gute will ja auch Geld mit seinen Büchern verdienen. Das würde er nicht, wenn er seine Sichtweise in 2 Sätzen zusammenfasst.
Auf Beispiele verzichtet er glaub ich vor allem deshalb, weil er eben KEINE allgemeingültigen Ratschläge für bestimmte Situationen liefern möchte. Er vermittelt einfach seine Sichtweise, ist gezwungen ein paar Beispiele zu liefern, damit er gekauft wird  :P

Die Sätze sind mir aber auch zu gekünstelt, das könnte ich nicht sagen, ohne mich selbst auszulachen  :P

Sweety

Lisa, ja ich kenne so jemanden. Und die Lady wundert sich dann, dass sie öfters... nunja... ratlos ist ;D ;D

Und sklavische Bücherhörigkeit ist das andere Extrem. Auch doof.

Hubs

@ Nachtvogel: Ganz genau so verstehe ich auch Juuls. Und klar, jeder Ratgeber beschreibt eine Sicht, es gibt wahrscheinlich auch keinen Menschen und kein Buch auf der Welt, der ganz genau  meine Ansicht teilt, dennoch finde ich es hilfreich mir andere Sichtweisen genauer anzuschauen und den für mich richtigen Teil mit zu nehmen und meine eigenen Schlüsse zu ziehen.

@Sweety: Ich glaub besonders in der Erziehung ist es schwer wirklich völlig unbedarft handeln, weil sich wahrscheinlich bei keinem Thema dieser Welt so viele Leute ungefragt Ratschläge geben wollen. Und wir sind doch alles sehr von unserer eigenen Erziehung geprägt...
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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scarlet_rose

Ich finde jedes Erziehungsbuch irgendwo sinnvoll und hilfreich, auch solche, die nicht die eigene Meinung darstellen. So kann man immer noch durch reflektiertes lesen seine Meinung festigen oder auch einzelne Gedankengänge neu überdenken.
Es kann nie schaden auch das zu Lesen,was man nicht für sich aufnimmt, denn man muss auch kennen,was man ablehnt  ;)
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zuz

Hubs: Du solltest den Ghostwriter für Juuls machen, DICH verstehe ich jedenfalls!  ;D

Bauchgefühl vs. Ratgeber: Also ich hab mir schon gute Impulse aus Ratgebern geholt und wäre bei manchen Verhaltensweisen auch wirklich aufgeworfen gewesen ohne und war dann überrascht, dass sich mancher Knoten auf einmal ganz leicht aufdröselt. Manches passt aber auch einfach nicht - zu mir, zu meinem Kind. Und immer dann, wenn ich selbst nicht so recht weiter wusste, unsicher war (trotz Ratgeber) und DANN aber auf den Ratgeber statt auf den Bauch gehört habe, ist es schief gegangen. Also so schief, dass ich noch lange hinterher ein schlechtes Gewissen und das Gefühl hatte, jetzt aber mal was so richtig falsch gemacht zu haben. Es ist aber alles ein Prozess, finde ich. Klar, bei manchen Sachen weiß ich gleich, wenn ich die lese, dass das nichts für mich ist. Bei anderen denke ich, das könnte klappen, tut es dann aber nicht.

Was ich an Juuls auch schätze, ist dieses "Beziehung vor Erziehung" und eben diese Grundhaltung, das kann ich auch echt unterschreiben - auch das schützt einen aber nicht vor Situationen, wo man echt gern mal den Kopf in den Sand stecken würde.

@Scarlett: Hm, also Winterhoff sehe ich echt kritisch. Es gibt Leute (wie Dich z.B. ;)), denen traue ich das zu, dass sie das lesen, kritisch hinterfragen oder einfach nur lesen, um die eigene Distanz dazu noch mal genauer auf den Punkt bringen zu können. ABER ich fürchte, dass es, wenn es von den "falschen" Leuten gelesen wird, auch sehr üble Blüten treiben kann. Es gibt leider immer noch viele, die denken, ein Kind müsse prinzipiell erst mal gehorchen und wenn es das nicht tut, müssen die Eltern eben einfach strenger sein. Tja, und dann kommt man schnell an eine Grenze, wo nur noch die Psychokeule hilft oder Schlagen. Klar, DAS sagt Winterhoff nicht. Aber es gibt eben die, die genau das dann tun, weil sie mit seinen Ideen auf seinem Weg einfach nicht anders weiterkommen.

lisa81

Wobei auch Winterhoffs Ansätze(!) ja gar nciht so verkehrt sind, genau wie "Jedes Kind kann schlafen lernen".
Die ein oder andere Idee ist sicher je nach Situation sinnvoll. Nur kann man es halt echt in der Ausführung versauen  s-:)  Aber wie die Diskussion zeigt, kann das auch bei Juuls passieren.
Genau da finde ich es eben auch wichtig, dass man schonmal ne eigene Meinung hat und sich aus den Büchern Anregungen holt, nicht mehr.

Mit Winterhoff komm ich gar nicht klar, ich lege echt selten Bücher weg, aber der Typ ist so gar nicht mein Fall..

@sweety: ratlos haha  ;D
Aber was macht die Frau denn dann? Fragt sie dich oder andere? Oder sitzt sie es aus? Also das ist ja auch nicht immer die verkehrteste Lösung  :P aber ab und zu dürfte es ja stark nach hinten losgehen.