Wie verhalte ich mich richtig wenn...

Begonnen von Flintstones, 02. August 2015, 00:23:12

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Flintstones

Hallo zusammen,

ich habe mich gerade - nicht ganz Grundlos  ;D - hier angemeldet und möchte uns erst einmal kurz vorstellen. Mein Name ist Sarah und ich habe zwei liebenswerte kleine  S:D Amelie (2 Jahre) und ihren kleinen Bruder Louis (1/2 Jahr) und auch einen lieben Papa. Wir nennen unsere beiden gerne Pebbles und Bambam - Amelie hat rote Haare und ihr blonder Bruder schafft es schon mit einem halben Jahr alle Klischees zu bedienen die man kleinen Kindern nachsagt, insbesondere liebt er die Haare seiner Schwester und alles womit diese gerade spielt  ;D . Aber bitte nicht falsch verstehen, eigentlich haben wir wahre Freude  :)

Unsere kleine Maus hat insbesondere das letzte halbe Jahr eine riesen Entwicklung gemacht und natürlich hat sich durch das Brüderchen sowie der Besuch einer Krippe seit März einiges in ihrem Leben verändert. Das ist natürlich nicht spurlos an uns allen vorbei gegangen.. aus meinem zuckersüßem, kooperativen, nichts anstellendem, folgsamen, unerschrockenem kleinen Mausezähnchen ist ein kleines Teufelchen geworden  ;) Sie ist inzwischen weder kooperativ, noch folgsam, nicht mehr ganz so unerschrocken und auch weniger aufgeschlossen "Fremden/Freunden/Familie" gegenüber - aber irgendwie kann ich sie verstehen und das ist eigentlich nun auch kein "Problem" mit dem ich nicht umgehen kann.

Mein eigentliches Problem ist, dass ich ihr bislang eigentlich selten Grenzen aufzeigen musste weil sie eigentlich nur ganz selten unerwünschtes Verhalten gezeigt hat - und jetzt wo das nötig ist, weil sie zum Beispiel im Übereifer gerne mal größere Sachen durch die Gegend schmeißt, oder aber auf der Couch rumhüpft wie eine wildgewordene dass einem Angst und Bange wird dass sie jeden Moment einen unsanften Abgang macht..- ja jetzt interessiert sie natürlich weder mein NEIN noch ein NICHT WERFEN oder NICHT AUF DER COUCH HÜPFEN noch ist sonst ein durchkommen zu ihr in so Momenten  :o

Eigentlich möchte ich nicht laut werden aber insbesondere wenn ich eine Gefahr sehe, zum Beispiel heute Abend beim auf der Couch hüpfen und auch nicht direkt eingreifen kann weil ich zum Beispiel gerade ihr Brüderchen gefüttert habe und Papa natürlich auch nicht in der Nähe war, da ließ es sich nicht "vermeiden", ich hab sie ordentlich in lauterem Ton angeschnauzt - das kommt leider im Moment echt vermehrt vor weil ich einfach mit ihrem Bruder beschäftigt bin - wickeln, füttern, beruhigen.. und ich erfolglos auf sie einplappere und mache und tue aber ihre Ohren scheinbar auf Durchzug geschaltet sind, natürlich kommt aber auch der schroffe Ton nicht an/dringt druch.. Die Situationen sind teilweise wirklich gefährlich, denn ihr fallen dann Dinge ein wie in den Buggy klettern und sich gegen das Rückenteil lehnen bis der Buggy beginnt zu kippen oooooder Stühle abrücken und darauf stehen.. auf den Couchtisch setzen/stellen/klettern.. Da hilft kein NEIN und kein bitten und betteln, kein rufen, kein singen - Nichts! Da hilft nur Brüderchen auf den Boden ablegen, im Zweifel naggisch oder mitten in der Mahlzeit.. und beherzt die Maus angeln und oder sonst eben in die richtigen Bahnen lenken.. und jetzt kommt das große AAAAAAABER - ihre Reaktion ist ein Ohrenbetäubendes Gekriescher und Geheule - und zwar ziemlich ausdauend, bis ich sie beruhige und tröste und auf sie eingehe... was ich auch super gerne mache und froh bin wenn das geht aber es gibt eben Situationen da muss ich mich fünf Minuten NUR ihrem Bruder zuwenden und wenn sie da nichts zu tun hat und/oder in Folge dessen eine Aktion X startet, wie reagiere ich dann vielleicht einfach nur verbal oder anders aber richtig und für sie annehmbar?
Ich hab den Buggy dann zum Beispiel einfach in nen anderen Raum geschoben und die Tür dahin verschlossen.. da müsstet ihr sie aber mal erleben. Das ist filmreif  :o Genauso wenn ich ihr etwas weg nehme (zum Beispiel ein Spielzeugauto weil sie es trotz mehrmaliger Aufforderung es NICHT zu werfen immer noch wirft) oder aber ein anderes Kind (ich weiß, ganz andere Situation aber selbe Reaktion ihrerseits) etwas hat oder ihr weg nimmt womit sie jetzt spielt/spielen möchte.. Es sind anfangs Wutanfälle die in verzweifeltem Schluchzen enden wenn ich nicht eingreife. Aber sie muss ja irgendwie lernen, dass Mama nunmal leider (es tut mir wirklich leid, denn ich würde mich viel lieber zweiteilen und beiden zu ihrer vollsten Zufriedenheit gerecht werden) nicht immer kann.

Ich habe schon durchschaut, dass sie mich oft nur auf sich aufmerksam machen möchte aber ich kann es ja nicht ignorieren wenn es gefährlich wird. In den Situationen mit anderen Kindern, wenn es um Spielzeug geht finden wir eigentlich oft schnell Kompromisse. Wenn ich aber nicht da sein kann dann finden wir meistens keine weil es für sie keinen gibt als bei Mama auf den Arm zu kommen oder den Schoß.

Ich habe meinen Text gerade nochmal gelesen und muss sagen ziiiemlich viel Information.. wenn ihr Fragen habt oder etwas nicht versteht, fragt! Ich freue mich erstmal auf Tipps wie ich mit diesen Ausbrüchen in Situationen umgehe in denen es schwierig ist alles fallen zu lassen und einzugreifen.. dabei kommen dann nämlich die Bedürfnisse ihres Bruders zu kurz und das endet dann natürlich auch in Tränen..

Also ich hätte gerne ein Patentrezept wie ich mich zweiteilen kann  ;)

Freue mich auf den Austausch, lieben Gruß
Sarah

Honigbluete

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

Auch wenn du es nicht hören möchtest, das ist völlig normal. Zum einen als Reaktion auf die geteilte Aufmerksamkeit und zum anderen die berüchtigten terrible two...
Hast du mal versucht, sie in den Situationen, in denen du mit dem Kleinen beschäftigt bist, mit einzubeziehen? Also dass sie dir dabei hilft? Oder dass sie dann das gleiche mit einer Puppe macht?
In Gefährlichen Situationen, in denenan zu weit weg ist, muss man schon mal lauter werden. Ansonsten Versuch mal, nicht ganz so viel mit ihr zu reden in diesen Situationen, sondern ganz kurze und klare Anweisungen zu geben. Und wenn möglich, mit leichtem Körperkontakt und in Augenhöhe mit ihr reden, das hat bei Lukas ganz gut funktioniert, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Vielleicht melden sich ja noch andere, die auch einen so geringen Abstand haben, bei uns liegen ja gut 6 Jahre dazwischen, das hat ganz andere Dynamiken  ;D

Solar. E

Erst mal herzlich willkommen hier.  :D

Was mir beim Lesen aufgefallen ist: Du verwendest ganz schön oft das Wort "NICHT". Das blenden die Kinder aber einfach aus. Klar machen kann man sich das ganz leicht:

"Denken Sie NICHT an einen rosa Elefanten!"  ;)

Was ich damit sagen will: Gib ihr kurze, klare, positiv formulierte Anweisungen. Damit könntest du dem Eisberg zumindest die Spitze nehmen.

Und ich denke, dass es völlig normal ist, dass man auch mal laut wird. Ist zwar natürlich nicht ideal, aber auch kein Beinbruch.  :)

isi

Hallo, ich denke auch, dass das Verhalten normal ist. Eine Umgewöhnungszeit, dass die Aufmerksamkeit zukünftig geteilt werden muss, wird einfach gebraucht.
In kritischen oder auch nervigen Situationen ist Ablenkung nach meiner Erfahrung die effektivste Methode. Da braucht es keiner Worte mehr. Und für weniger kritische Situationen: Kinder müssen auch lernen Risiken einzuschätzen. Dafür brauchen sie auch eigene Erfahrungen.
VG

Nipa

Hast Du mal versucht sie bei den Taetigkeiten rund um den Bruder miteinzubeziehen?
Oder ihr in der Zeit eine andere gaaaanz wichtige Aufgabe zu geben?

Flintstones

Guten Abend und vielen lieben Dank für eure Antworten  :) Morgen nehme ich mir Zeit euch zu antworten! Lieben Gruß


hallihallo

So zwischen zwei und zweieinhalb hatten wir hier auch eine Terrormieze vom Feinsten. Am besten hat es noch geklappt, wenn man ihr die eigenen Ideen für ihre "verkauft" hat und ganz viel Kompromisse gemacht hat (du möchtest auf dem Sofa hüpfen? Okay, darfst du, wenn du einen Moment wartest bis ich mit stillen fertig bin...dann kann ich auch zuschauen wie toll du das machst)....also nur so als Beispiel um Gefahrensituationen zu entschärfen.

zuz

Hallo :)
Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, ist direkt ein Film vor meinen Augen abgelaufen und ich habe einige Situationen gesehen, die ich selbst (so ähnlich) erlebt habe in dem Alter. Aaaaanstrengend war das.
Ich finde ja, Du machst das eigentlich schon ganz gut. Manchmal kann man eben nur Feuerwehr spielen und den gefährlichsten Brandherd löschen, während der volllaufende Keller dann eben kurz warten muss.
Deshalb zuerst: MAch Dir keinen Stress. Ja, der Bruder wird schreien, wenn Du ihn mitten im Stillen/Füttern hinlegst um die "große" Kleine vor der Notaufnahme zu bewahren. Sein gutes Recht, aber kein Weltuntergang. Ich fahre immer am besten, wenn ich das einplane: Ok, er wird jetzt schreien, aber in 5 Minuten bin ich wieder bei ihm. Es fehlt ihm nichts, er ist nur frustriert und ich weiß, dass ich das schnell wieder beheben werde.
Dann: Möglichst viele Situationen schon im Vorfeld entschärfen. Da fällt mir einiges ein. Sie hüpft immer auf dem Sofa? Dann stellt den scharfkantigen Tisch in den Keller, polstert den Bereich um das Sofa gut aus und schon ist die Gefahr mimimiert, dass sie sich mehr als eine Beule holt. Sie klettert dauernd in den Buggy? Dann kommt der permanent in einen Raum, zu dem sie keinen Zugang hat. Usw.
Wo das nicht geht: Möglichst im Vorfeld klare Vereinbarungen treffen. In ruhiger Minute mit ihr reden, Regeln aufstellen. Wie Hallihallo meinte: positiv formuliert. Daran kannst du dann anknüpfen, wenn es brenzlig wird. Ich habe immer versucht, mit möglichst wenigen Verboten auszukommen. Statt "Du darfst nicht auf dem Sofa hüpfen" lieber "Du darfst auf der Matratze hüpfen". Ich habe auch immer versucht, Alternativen zu finden. Vom Esstisch springen war verboten, aber wenn ich unter den Kindertisch eine Isomatte gelegt habe, durfte sie eben von da springen.
Was man nicht vorhergesehen hat: Möglichst bevor man das Verbot ausspricht auch schon eine Alternative formulieren. Manchmal helfen auch da kleine Tricks. Um beim Sofabeispiel zu bleiben: Ui, du kannst aber hoch springen. Komm mal her, stell dich mal vor die Wand und hüpf da, dann seh ich besser, WIE hoch du schon springen kannst.
Nun ja, und dann bleiben natürlich Situationen, wo das alles nichts hilft. Wo man sofort eingreifen muss, laut wird, am Ende beide schreien, die Nerven blank liegen... Aber das ist nun mal so mit zwei kleinen Mäusen. Mach Dich nicht verrückt  :-*
Ach ja, und wenn das passiert: Überleg mal, was Du für sie in dem Moment am liebsten tun würdest. Meinem Kleinen hilft es, ihn dann fest in den Arm zu nehmen, auch wenn er sich kurz dagegen wehrt, am Ende braucht er es. Meine Große mochte das dagegen gar nicht, da hat es aber geholfen, wenn ich mich direkt daneben gesetzt habe. Ich war da, aber auf Abstand.
Und: Überlege, welches Kind sich schneller beruhigen lässt und dann tu das zuerst. Dann hast Du wieder den Kopf frei für das andere. Das kann durchaus wechseln. Wenn dem Kleinen grad nur der Schnuller fehlt, dann geh den suchen. Wenn er schreit, weil er müde ist und er normalerweise eine halbe Stunde zum Einschlafen brauchst, wird es besser sein, erst die Große wieder einzufangen.

Hubs

Huhu :)
Also im Grunde alles völlig normal. Der ganz normale Wahnsinn eben. Die Zeit mit Baby und Kleinkind ist anstrengend, davon können glaube ich alle ein Lied singen.
Ich glaub die Zauberwörter sind: Ruhe bewahren und das große Kind einbinden, so viel es geht.
Es ist ja auch gut zu verstehen, dass es Deiner Tochter nicht gefällt, dass sie nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit hat. Sie such jetzt eben Wege die Aufmerksamkeit mehr auf sich zu ziehen. Wenn Du sie von vornherein einbindest, egal was Du gerade mit ihrem Bruder machst. Wenn sie gerade keinen Hunger hat, wenn ihr Bruder was zu essen brauchst, kannst Du sie anderweitig am Tischgeschehen einbinden, Buch lesen während dem Füttern o.ä. Ich glaub kein Mensch der Welt ist so multitasking-fähig wie eine Mutter von kleinen Kindern  S:D
Ansonsten haben die anderen ja auch schon viel gesagt. Gewisse Situationen im Vorfeld gar nicht entstehen lassen, ihr eine Beschäftigung (am besten Beteiligung) schaffen, während Du Dich um den kleinen Bruder kümmerst (beim umziehen, wickeln, füttern & Co.). Und auf jeden Fall alles positiv zu formulieren. Anstatt einem Verbot (mach das nicht!) lieber eine Alternative formulieren. Das wirkt manchmal wahre Wunder und nimmt von vornherei viel Konfliktpotenzial aus der Situation.
Ansonsten kann ich Dich darin bestärken, in einem ruhigen Moment mit Deiner Tochter zu sprechen. Über die Veränderungen, die der kleine Bruder mit sich gebracht hat und über die Beständigkeit Eurer Liebe ihr gegenüber.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

peter

Evt noch ne begründung hinterherschieben,..... Du kannst dir weh tun, das geht kaputt, da fällt doch dein püppi raus, wir müssen den dreck wegmache und können in der zeit nicht spielen, das andere kind ist traurig wen....

Uuuund wenn ich 10 mal ruf:" geh vom sofa runter" und erfahrungsmässig wird sie nix tun dann gucken das man z.b immer beim 2/3 mal zur stelle ist und eingreift ,sonst geht iwi alles in ohr rein zum andern raus