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Rund um die Erziehung... => 1-5 Jahre => Thema gestartet von: schnakchen am 14. Dezember 2013, 20:43:30

Titel: Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: schnakchen am 14. Dezember 2013, 20:43:30
Hallo Mädels,

ich weiß, es gab schon mal so einen Thread, hab ihn aber leider nicht gefunden... daher die Fragen, an denen ich mir aktuell die Zähne ausbeiße, mal hier. Wie würdet ihr antworten?

"Mama, kann ein Grashüpfer auch auf Sand hüpfen? Ist das dann ein Sandhüpfer?"

"Tut es dem Fisch weh, wenn der Bär ihn isst?"

"Warum ist die Stiefmutter von Schneewittchen böse?"

"Warum sind Zwerge so klein?"

"Wer ist der Heilige Vater im Himmel?"

"Warum heißt das (Weihnachtskrippe) auch so wie die Kinderkrippe?"

"Was singen die Engel auf der Pyramide?"

"Warum nehmen Piraten anderen Leuten das Geld weg?"

lg schnakchen
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: hallihallo am 14. Dezember 2013, 20:59:37
Zitat
Zitat von: schnakchen am 14. Dezember 2013, 20:43:30
Hallo Mädels,

ich weiß, es gab schon mal so einen Thread, hab ihn aber leider nicht gefunden... daher die Fragen, an denen ich mir aktuell die Zähne ausbeiße, mal hier. Wie würdet ihr antworten?

"Mama, kann ein Grashüpfer auch auf Sand hüpfen? Ist das dann ein Sandhüpfer?"

Nein.Das bleibt ein Grashüpfer (der sich verhüpft hat)

"Tut es dem Fisch weh, wenn der Bär ihn isst?"

Nur ganz kurz.


"Warum ist die Stiefmutter von Schneewittchen böse?"

.......solche Märchen haben wir noch nicht gelesen.

"Warum sind Zwerge so klein?"

Es gibt ja auch große und  kleine Hunde, und Zwerge sind halt kleine Menschen.

"Wer ist der Heilige Vater im Himmel?"

Ähm ja......das ist wohl ne längere Erklärung...

"Warum heißt das (Weihnachtskrippe) auch so wie die Kinderkrippe?"

Haben wir nicht.

"Was singen die Engel auf der Pyramide?"

Welche Pyramide???

"Warum nehmen Piraten anderen Leuten das Geld weg?"

Weil die keinen Beruf gelernt haben und deswegen kein Geld haben um sich was zu essen zu kaufen :)

lg schnakchen
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: schnakchen am 14. Dezember 2013, 21:04:45
hihi danke, das mit den Piraten gefällt mir am besten :) Eine Pyramide ist Weihnachtsdeko mit Kerzen drauf, die sich dreht. Sekunde, hier ein Foto. Ich weiß, über Geschmack kann man streiten, aber wir finden es schön. Und Louisa ist begeistert vom Kerzen auspusten.

Krippe haben wir auch nicht, kommt aber in ihrem Buch mit Weihnachtslieder vor (ebenso wie der Vater im Himmel und noch mehr "schwierige" Begriffe... "Mama, was ist eine "Mär"? bei "Vom Himmel hoch")

lg :)



[gelöscht durch Administrator]
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Niolanta am 14. Dezember 2013, 21:12:02
"Mama, kann ein Grashüpfer auch auf Sand hüpfen? Ist das dann ein Sandhüpfer?"
- Der heißt Grashüpfer, weil er grün ist wie Gras und man ihn oft in Gras findet. Der behält seinen Namen auch im Sand. Ob er da auch hüpfen kann weiß ich nicht :)

"Tut es dem Fisch weh, wenn der Bär ihn isst?"

Ich bin mir nicht sicher, was meinst denn du?

"Warum ist die Stiefmutter von Schneewittchen böse?"
Vielleicht ist sie sauer auf Schneewittchen und deshalb gemein zu ihr?

"Warum sind Zwerge so klein?"

Das hat sich jemand für Geschichten so ausgedacht. Ist doch ein lustiger Gedanke, so winzig zu sein, oder?


"Warum heißt das (Weihnachtskrippe) auch so wie die Kinderkrippe?"
Eine Krippe ist für kleine Kinder und Babys. Da können sie sich ganz wohl und geborgen fühlen. Jesus genauso wie andere Babys.

"Was singen die Engel auf der Pyramide?"

Ein wunderschönes Weihnachtslied. Kennst du eins?


Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: scarlet_rose am 14. Dezember 2013, 21:22:53
Niemals würde ich meinem Kind sagen, dass Zwerge kleine Menschen sind  :o
Ist zum einen politisch nicht gerade angemessen, zum Anderen schlichtweg falsch.


"Mama, kann ein Grashüpfer auch auf Sand hüpfen? Ist das dann ein Sandhüpfer?"

- Der Grashüpfer heißt Grashüpfer, weil er eigentlich im Gras lebt. Er kann aber auch im Sand hüpfen, bleibt aber trotzdem ein Grashüpfer, denn zuhause ist er im Gras, auch,wenn er kurz auf Sand sitzt.

"Tut es dem Fisch weh, wenn der Bär ihn isst?"

Natürlich. (würde ich antworten, weil ich denke, jedes Lebewesen verspürt Schmerz, auch dann, wenn dieser anders als der Schmerz der Menschen ist. Die Wissenschaft ist sich ja noch nicht sicher. Das ist aber schwer zu erklären,deswegen würde ich eben "ja" antworten.

"Warum ist die Stiefmutter von Schneewittchen böse?"

Es gibt liebe Menschen und leider auch Menschen, die nicht so lieb sind. Die Stiefmutter von Schneewittchen ist eifersüchtig, weil Schneewittchen so schön ist und von ihrem Papa so sehr geliebt wird. Das möchte sie auch und deswegen ist sie so böse auf Schneewittchen.

"Warum sind Zwerge so klein?"

Weil es sonst keine Zwerge wären. Ameisen sind auch klein. Elefanten groß. Kleine Männchen in Märchen und Geschichten werden Zwerge genannt, damit man weiß,dass sie klein sind.

"Wer ist der Heilige Vater im Himmel?"

Das weiß keiner genau, denn man kann ihn nicht sehen. Und wie genau man antworten sollte, hängt wohl auch vom eigenen Glauben ab.

"Warum heißt das (Weihnachtskrippe) auch so wie die Kinderkrippe?"

Gerade weil Jesus an Weihnachten in die Krippe gelegt wurde, heißt die Kinderkrippe ebenso. Denn in der Krippe war Jesus geschützt und konnte sicher und warm liegen. Die Kinderkrippe ist ein Ort, an dem kleine Kinder ebenso warm, sicher und geliebt sein sollen, wie Jesus in der Krippe lag (der Name kommt tatsächlich daher!)

"Was singen die Engel auf der Pyramide?"

"Vom Himmel hoch, da komm ich her" zum Beispiel.
Oder lass sie selbst etwas überlegen

"Warum nehmen Piraten anderen Leuten das Geld weg?"
Würde ich ähnlich wie hallihallo erklären
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: hallihallo am 14. Dezember 2013, 21:36:46
ZitatNiemals würde ich meinem Kind sagen, dass Zwerge kleine Menschen sind  :o
Ist zum einen politisch nicht gerade angemessen, zum Anderen schlichtweg falsch.


....ja, gut......magst du recht haben ;) Wobei ich die politische Variante nicht ganz verstehe. Ich verbinde nichts negatives mit dem Wort "Zwerg".
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: hallihallo am 14. Dezember 2013, 21:41:43
ZitatNiemals würde ich meinem Kind sagen, dass Zwerge kleine Menschen sind  :o
Ist zum einen politisch nicht gerade angemessen, zum Anderen schlichtweg falsch.


....ja, gut......magst du recht haben ;) Wobei ich die politische Variante nicht ganz verstehe. Ich verbinde nichts negatives mit dem Wort "Zwerg".
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Fliegenpilz am 14. Dezember 2013, 21:48:02
Inwiefern findest du die Fragen verzwickt?
Die kann man doch alle realitätsnah und kindgerecht beantworten - und bei Glaubensfragen kann man gut die Gegenfrage "Was denkst du denn?" stellen und selbst eine Antwort finden lassen :)
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: scarlet_rose am 14. Dezember 2013, 21:48:17
Ich verbinde auch nichts negatives mit dem Wort Schweinebraten und möchte dennoch nicht so genannt werden  ;D Was ist denn das für eine Argumentation  ???

Es ist und bleibt politisch inkorrekt, das willst du doch nicht ernsthaft in Frage stellen  :o

ein kleinwüchsiger Mensch ist kein Zwerg.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Scheckpony am 14. Dezember 2013, 22:26:45
Mär ist übrigens ein altertümliches Wort für Erzählung / Geschichte. Und eine kurze/kleine Erzählung ist dann eben das Mär-chen.  ;)
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: schnakchen am 14. Dezember 2013, 23:03:37
@Scheckpony
echt, Märchen kommt von Mär? Interessant, wusste ich gar nicht. Ich hab ihr gesagt, dass es sowas wie eine gute Nachricht ist

@Christiane
na verzwickt in dem Sinne, dass mir nicht sofort eine gute Antwort einfiel. Dass sie mit diesen Fragen keins der großen Rätsel unserer Zeit gelöst hat, weiß ich durchaus :) Man könnte den Thread auch als "Fragen, auf die mir spontan nix einfiel" betiteln.

@hallihallo
das mit dem Fisch ist übrigens super für alle Arten dieser Fragen (Katze frisst Maus etc), denn es ist ehrlich, aber erschreckt sie nicht

Achso, das mit dem "Vater im Himmel" ist knifflig, weil wir über sowas noch gar nicht gesprochen haben. Interessieren sich eure Dreijährigen schon für Religion? Also das grundsätzliche Thema "Religion", dass viele Menschen an etwas glauben, was man aber nicht sehen kann... ich glaub nicht, dass sie das schon verstehen würde.

@böse Stiefmutter
sie versteht nicht, warum jemand einfach so böse ist. Das mit schneewittchen hab ich so ähnlich erklärt, da meinte sie warum die sauer ist, ob Schneewittchen sie geärgert hat. Gleiches Thema bei allen bösen Gestalten im Märchen - warum will die Hexe Hänsel essen, obwohl sie im Lebkuchenhaus wohnt?

lg schnakchen
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Papa am 14. Dezember 2013, 23:06:36
Außer der letzten (Piraten) finde ich die Frage nicht sehr schwierig. Sie sind ja auch schon gut beantwortet worden. Ich möchte daher nur meine Meinung zu einigen wenigen der Frage äußern.
Fisch und Schmerz: Ja, natürlich. Jedes Tier empfindet Schmerz, denke ich. Aber der Bär hat Hunger, was soll er machen? Nur von Beeren wird er nicht satt. (Ein Vegetarier wird hier vielleicht anders argumentieren, aber wir haben ähnliche Fragen schon zur Gans gehabt, die im Bräter liegt, oder zum Fisch, den wir gemeinsam geangelt und geschlachtet haben. Letzteres übrigens auf ausdrücklichen Wunsch: "Ja, ich möchte den Fisch essen!")

Zur Zwergenfrage: Zwerge sind Sagengestalten, das würde ich klar von kleinwüchsigen Menschen trennen. Wobei in der Vergangenheit Kleinwüchsige als "Zwerge" bei Hofe gehalten wurden...

Der "Heilige Vater": Da wir Christen sind, antworte ich vielleicht so: "Das ist einer der Namen für Gott. Da man Gott nicht sehen kann und niemand wirklich weis, wie er ist und aussieht, gibt es viele Bezeichnungen, die alle ein Stück davon beschreiben, wie Menschen Gott erlebt haben."

Am Schwierigsten finde ich die Piraten- (oder Räuber-) Frage, die bei uns auch immer wieder auftaucht. Es stimmt ja nicht, dass Räuber immer aus Not rauben. In der Regel hätten sie andere Möglichkeiten. Raub geschieht meistens wegen der (scheinbaren) Möglichkeit, sich unkompliziert und schnell zu bereichern. Das ist aber sehr schwierig zu erklären, wie ich finde.

Ich versuche solche Kinderfragen generell wahrheitsgemäß zu beantworten, und nicht drumrum zu reden. Das ist manchmal sicher hart. Aber was "Schönes" erfinden mag ich nicht. Ich versuche es lediglich kurz zu halten und nicht weiter zu vertiefen, wenn ich merke, dass es schwer verdaulich ist.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Papa am 14. Dezember 2013, 23:18:44
Unsere Posts haben sich überschnitten...
"Interessieren sich eure Dreijährigen schon für Religion?" Ja, da ging das bei uns los. Wobei ich immer wieder fasziniert bin, wie unsere Kinder die großen Fragen der Philosophen aufwerfen, als wäre das Nichts!
Letztens meinte unsere Tochter, heute wäre wieder ein "Andersrum-Tag". Auf meine Nachfrage, was sie damit meint, antwortete sie: "Manchmal frage ich mich, ob das, was ich in echt erlebe, ein Traum ist, und mein Traum das Echte, oder andersrum, und heute ist das so!".
Oder die echt klassische Frage: "Wenn das Küken aus dem Ei schlüpft, , das eine Henne gelegt hat, woraus schlüpfte dann das erste Huhn?"

Religiöse Fragen kommen bei uns zwangsläufig vor, da wir ja auch gelegentlich in der Kinderbibel lesen und zum Gottesdienst gehen (nein, nicht jeden Sonntag, aber nicht nur zu Weihnachten...). Da muß man seine eigenen Ansichten noch mal ganz neu hinterfragen und sich auch noch mal belesen. Auaweichen hilft nicht, die Frage kommt immer wieder, bis sie beantwortet ist. Und dann später noch mal, wenn die erste Antwort verdaut wurde...
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Hubs am 15. Dezember 2013, 07:19:48
Klar, immer wahrheitsgemäß antworten. Es gibt nunmal böse Menschen (Räuber) und in Geschichten eben auch. Und in Geschichten hat sich das eben auch der ausgedacht, der sich die Geschichte ausgedacht hat. Wenn ich was nicht weiß, dass fragen wir entweder den Papa oder wir schauen im Internet nach.

Bei Glaubensfragen ist es mir wichtig, dass er weiß, dass es eben eine Glaubensfrage ist. Dass hier niemand genaues weiß, dass manche Menschen dieses denken anderere anders.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: hallihallo am 15. Dezember 2013, 18:42:43
Zitatwarum will die Hexe Hänsel essen, obwohl sie im Lebkuchenhaus wohnt?

Hmmm.....vielleicht macht sie gerade ne Eiweißdiät?? ;D ;D


Nochmal kurz Zwerg vs. Schweinebraten: also ich nenn mein Krümelmonster auch häufiger mal Zwerg (liebend gerne mit einem wort davor).Natürlich ist das kein korrekter Vergleich ...vielleicht hätte ich es in der Situation auch noch anders beschrieben, weil ich wirklich überhaupt nicht an Kleinwüchsige gedacht habe s-:).

Die Religionsfrage ist hier auch noch gar nicht aufgetaucht. Aber die Kinderbibel hab ich hier schon liegen, weil mir persönlich das schon wichtig ist. Allerdings bin ich da noch gar nicht zu gekommen die vorzulesen.

@schnakchen: aber das mit der Katze/Maus ist ein schlechtes Beispiel :P Es gibt wohl kaum ein Tier was so ausgiebig mit seinem Essen spielt wie Katzen.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Bettina am 15. Dezember 2013, 19:38:31
@Religion: Ich wüsste nicht, was ein so kleines Kind daran nicht glauben oder verstehen können sollte. Werdet wie die Kinder steht doch in der Bibel. Kinder sind auch erst einmal drauf angewiesen so ziemlich alles zu glauben, was die Eltern ihnen sagen, obwohl sie es noch nicht sehen. Sie sind also für Religion oder eine Vorstellung von Gott geradezu prädestiniert.

Einen Zwerg haben sie ja auch noch nicht gesehen. Oder einen Engel. Dennoch würden die Meisten kleinen Kinder deren Existenz wohl kaum anzweifeln.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: schnakchen am 15. Dezember 2013, 21:10:49
Zitat von: Bettina am 15. Dezember 2013, 19:38:31
@Religion: Ich wüsste nicht, was ein so kleines Kind daran nicht glauben oder verstehen können sollte. Werdet wie die Kinder steht doch in der Bibel. Kinder sind auch erst einmal drauf angewiesen so ziemlich alles zu glauben, was die Eltern ihnen sagen, obwohl sie es noch nicht sehen. Sie sind also für Religion oder eine Vorstellung von Gott geradezu prädestiniert.

Einen Zwerg haben sie ja auch noch nicht gesehen. Oder einen Engel. Dennoch würden die Meisten kleinen Kinder deren Existenz wohl kaum anzweifeln.

Naja und genau darin liegt das "Problem" - wir sind nicht religiös. Für unsere Kleine ist eine Kirche das Haus mit dem hohen spitzen Turm und der Glocke. Und da bei uns Gott / Allah / wer auch immer nicht im Alltag vorkommen, kennt sie sie nicht. Klar könnte ich ihr sagen, dass viele Menschen an Gott glauben. Aber sie wüsste nicht, was ich damit meine, es wäre ein rein theoretischer Satz mit dem sie nichts anzufangen wüsste. Wir sind noch auf dem Niveau des Erklärens mit konkreten Beispielen :)
Ich denke das ergibt sich ein jahr später oder so durch den Kontakt mit den anderen kids in der Kita, die sind bunt gemischt.

@hallihallo
ui stimmt, Katze ist ein schlechtes Beispiel. Sehen wir hier aber verblüffend häufig draußen (also wie eine Katze eine Maus jagt und frisst), daher fiel mir das gleich ein. Reaktion unserer Kleinen darauf übrigens: "Ist die Maus jetzt tot?" - "Ja." - "Aha."

lg
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: dragoness am 15. Dezember 2013, 21:32:51
Zitat von: hallihallo am 15. Dezember 2013, 18:42:43
Zitatwarum will die Hexe Hänsel essen, obwohl sie im Lebkuchenhaus wohnt?

Hmmm.....vielleicht macht sie gerade ne Eiweißdiät?? ;D ;D



Na weil ihr der ganze Süßkram zum Hals raushängt und sie lieber nen knusprigen Braten essen möchte ;-)
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: zuz am 16. Dezember 2013, 05:41:47
Mit der Frage, warum die Stiefmutter böse ist, hab ich so meine Probleme. Ich versuche immer, drauf zu achten, dass niemand böse/gut IST. Ja, sie TUT böse Dinge, verhält sich gemein. Aber für mich IST sie nicht böse. Warum? Weil sie die Schönste sein will. Weil sie es nicht ertragen kann, dass jemand anders schöner ist.

Piraten: Doch, ich würde erst mal bei "weil sie sonst nichts zu essen haben" bleiben. Momentan ist das schon nicht komplett falsch. Für die Hintermänner mag ja anderes gelten, für die Piraten selbst eher nicht. Und für die früheren Piraten war es sicher ähnlich.

Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Bettina am 16. Dezember 2013, 07:13:16
@schnakchen: Das habe ich auch nicht gemeint. Gott muss in eurem Alltag nicht ständig eine Rolle spielen, damit sie das glauben kann. Kinder müssen an sich ständig Dinge glauben, Aussagen, die sie selbst noch nie erlebt oder überprüft haben. Zwerge erleben sie auch nicht. Genauso wenig Prinzessinnen. Und irgendwann haben sie auch von denen die erste Geschichte gehört. Für Kinder ist da kein Unterschied. Zumindest nicht in einer beantworteten Frage. Ich glaube ( ;)), dass Kinder an sich gläubig sind, weil sie selbst so klein und die Welt so groß ist und sie einfach drauf angewiesen sind, viel erstmal einfach nur zu glauben.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Sweety am 16. Dezember 2013, 16:35:10
Zitat von: schnakchen am 15. Dezember 2013, 21:10:49
Zitat von: Bettina am 15. Dezember 2013, 19:38:31
@Religion: Ich wüsste nicht, was ein so kleines Kind daran nicht glauben oder verstehen können sollte. Werdet wie die Kinder steht doch in der Bibel. Kinder sind auch erst einmal drauf angewiesen so ziemlich alles zu glauben, was die Eltern ihnen sagen, obwohl sie es noch nicht sehen. Sie sind also für Religion oder eine Vorstellung von Gott geradezu prädestiniert.

Einen Zwerg haben sie ja auch noch nicht gesehen. Oder einen Engel. Dennoch würden die Meisten kleinen Kinder deren Existenz wohl kaum anzweifeln.

Naja und genau darin liegt das "Problem" - wir sind nicht religiös. Für unsere Kleine ist eine Kirche das Haus mit dem hohen spitzen Turm und der Glocke. Und da bei uns Gott / Allah / wer auch immer nicht im Alltag vorkommen, kennt sie sie nicht. Klar könnte ich ihr sagen, dass viele Menschen an Gott glauben. Aber sie wüsste nicht, was ich damit meine, es wäre ein rein theoretischer Satz mit dem sie nichts anzufangen wüsste. Wir sind noch auf dem Niveau des Erklärens mit konkreten Beispielen :)

Also das ist hier ähnlich. Und ich mach mir da überhaupt keinen Kopf drum. Wir sind atheistisch und fertig.
Sollte die Frage kommen, dann werd ich sagen, dass da viele andere dran glauben, wir aber nicht und dass wir nicht wissen, wer letztlich recht hat.
Und sollte das nicht reichen... kann ich es in dem Moment nicht ändern. Für mich ist es ein Zugeständnis, das überhaupt so positiv darzustellen ;)
Bei weiterführenden Fragen bzw. überhaupt Fragen, die ich nicht beantworten kann, sage ich auch ganz klar, dass ich das nicht weiß oder dass er das noch nicht verstehen kann, weil er noch zu jung ist.
Ich hab ihm auch schon erklärt, dass man für manche Dinge erst ein wenig älter werden muss um sie zu verstehen und das auch mit konkreten Beispielen untermauert ("Weißt du noch, wie du dies und jenes nicht verstanden hast, als du jünger warst? Du musstest erst noch ein bisschen wachsen und andere Dinge lernen und dann hast du es von ganz allein verstanden. So ist es hier auch.") und interessanterweise kommt mein Abstraktionslegasteniker damit sehr gut klar.

Für alles weitere gilt, dass ich schlicht die Wahrheit sage, soweit ich sie kenne.

Die Rückfrage "Was glaubst denn du?" sehe ich kritisch.
Zum einen, weil manches einfach keine Glaubensfrage ist. Wenn man gebissen wird (Bär => Fisch), dann tut das weh. Das kennen die Kinder, das kann man auch sagen.

Und zum anderen, weil ich ganz oft sehe, dass auf Fragen mit positiver Antwort eher selten gefragt wird, was denn nun das Kind glaubt.
Das ist häufig so eine Keule, um sich vor einer Antwort mit unangenehmem Inhalt zu drücken.

Ich möchte allerdings anmerken, dass ich die Frage nur kritisch sehe, nicht gänzlich ablehne. Ich verwende sie gerne bei der Frage nach der weiteren Vorgehensweise :D
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Hubs am 16. Dezember 2013, 18:49:51
Mit der Rückfrage sehe ich es auch so wie Sweety. Ich bin gegen die Verharmlosung irgendwelcher Unschönen Dinge. Und Rückfragen bei Dingen, auf die es eine Antwort gibt, auf die ich eine geben könnte, führt wohl auch zu nix. Bei Vorgehensweisen, verzwickten Situationen und Glaubensfragen, ist die Frage "was glaubst Du" zielführend. Bei klaren Sachverhalten nicht wirklich.

Zuz' Einstellung mit der Schwiegermutter kann ich nachvollziehen. Ich persönlich sehe das anders, in meinen Augen ist sie böse  S:D S:D und sie versinnbildlicht doch im Märchen eben dieses. Zumindest für mich ist das so, daher würde ich mit Zuz' Antwort nicht klar kommen, weil's wohl nicht authentisch wäre. Im Übrigen bin ich da ziemlich radikal mit unschönen Wahrheiten. Es gibt nunmal Menschen, die viel Böses tun, es gibt Verbrecher diversester Art und bei uns war schon immer klar, das Fleisch auf meinem Teller war mal ein Tier, jemand hat es getötet und dem Metzger gebracht, dort hab ich's gekauft und gekocht.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Papa am 16. Dezember 2013, 23:59:48
Diese Gegenfrage "Was glaubst Du" fällt mir auch nie ein, obwohl es manchmal als Einstieg ganz gut wäre. Schließlich ist es selbst für eine Erklärung gut zu wissen, was der Gegenüber darüber denkt. Ich bin aber zu sehr "Erklärbär", ich fange immer gleich an zu erklären und muß mich bremsen, um nicht zu weit auszuholen... Ist vielleicht Männern so eigen...

Zur religiösen Frage noch mal: Auch wenn ich Christ bin, sage ich meinen Kindern, dass es Menschen gibt, die anders darüber denken, und dass es letztlich keiner so ganz genau weis. Denn Menschen, die vorgeben, solche Dinge ganz und absolut genau zu wissen, sind im Allgemeinen gefährlich (Sekten, Demagogen). Selbst Jesus hat gezweifelt! Ich vermittle meinen Kindern (natürlich) meine eigene Überzeugung, aber sie kommen ja auch mit anderen Überzeugungen in Kontakt und müssen letztlich das alles bewerten und für sich verarbeiten. Eine kritische Distanz ist da sicher nicht verkehrt.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: zuz am 17. Dezember 2013, 05:59:04
Hubs: Ich sehe aber genau darin ein Problem. Viele identifizieren sich dann mit dem Guten und glauben, sie selbst wären gut. Natürlich gibt es echte Verbrecher, im Alltag begegnen die einem aber zum Glück meist nicht. Und da ist es kontraproduktiv, davon auszugehen, man selbst wäre im Konfliktfall der Gute, der andere der Böse. Sehr sehr viele Menschen tun aber genau das, weil sie davon ausgehen, dass sie im Recht sind, der andere MÜSSE es doch genau so sehen. Tut er aber nicht, aus seiner Sicht ist er ja umgkehrt auch der Gute. Und so verschärfen sich Konflikte. Ich sehe da echt die Grundursache für viele Konflikte, ob nun privat oder politisch. Und ich glaube, die Welt wäre ein Stück besser, wenn man zunächst immer davon ausgehen würde, dass der andere die Dinge aus seiner Sicht eben anders sieht und sich auch im REcht fühlt. Um dann zu überlegen, wie man beide Sichtweisen übereinbringen kann.
(Ein Grund, warum ich Märchen für so kleine Kinder nicht mag, weil es da schwer ist, noch das Gute zu sehen in den "bösen" Gestalten, da geb ich Dir REcht! Lieber zum Beispiel Lindgren mit den Michel-GEschichten, wo jede Figur schlechte Eigenschaften hat, aber nicht grundböse ist. Aber das ist jetzt OT)
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Hubs am 17. Dezember 2013, 06:07:41
Danke zuz, für Deine Erklärung. Ich find den Gedanken von Dir sehr hilfreich und ich stimme Dir grundlegend zu. Icb bin mir zudem sicher, dass es sich lohnt, in der Erziehung auf diese verschiedenen Sichtweisen einzugehen.

Im Falle des Märchens dennoch schwierig, weil sie ja genau so gestrickt sind. Da gibt's nur schwarz oder weiß und nix dazwischen.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Bettina am 17. Dezember 2013, 06:22:45
@Papa: Das sage ich meinen Kindern auch. Dass es Menschen gibt, die dieses glauben und andere, die anderes glauben. Auch, dass ich das OK finde, dass das so ist. Deshalb kann ich vielleicht die Problematik nicht so ganz nachvollziehen, denn wenn ich nicht an Gott glauben würde, dann würde ich es meinen Kindern im Grunde vermitteln, wie einen fremden Glauben, eben mit dem Zusatz, dass ich das nicht so glaube oder glauben kann.

@zuz: Ich wäre da auch klar. Im Märchen gibt es Gut und Böse. Kinder können in ihrem Leben schon gut Entscheidungen treffen und allein und Hubs spricht da etwas sehr wichtiges an. Die Funktion von Märchen. Da geht es eigentlich gar nicht so sehr, jemanden oder etwas als böse hinzustellen, sondern es geht immer um die Möglichkeit, Lösungen zu finden, aus einer Not, in welcher Form auch immer, wieder heraus zu kommen. Und genau deshalb sind Märchen für Kinder so wichtig. Wenn du magst, schau mal in das Buch "Heilende Märchen für Eltern und Kinder". Das ist super gut erklärt, wie und warum Märchen funktionieren. Nicht nur bei Kindern.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Sweety am 17. Dezember 2013, 08:42:23
Zitat von: Bettina am 17. Dezember 2013, 06:22:45
@Papa: Das sage ich meinen Kindern auch. Dass es Menschen gibt, die dieses glauben und andere, die anderes glauben. Auch, dass ich das OK finde, dass das so ist. Deshalb kann ich vielleicht die Problematik nicht so ganz nachvollziehen, denn wenn ich nicht an Gott glauben würde, dann würde ich es meinen Kindern im Grunde vermitteln, wie einen fremden Glauben, eben mit dem Zusatz, dass ich das nicht so glaube oder glauben kann.


So sieht das aus :)
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: SarkanaM am 17. Dezember 2013, 10:14:19
Gut/Böse-Thematik: Ich dachte am Anfang auch, dass man da ruhig von Anfang an feine Unterschiede deutlich machen kann und so handhaben wir es hier wann immer möglich auch.
Ich musste allerdings feststellen, dass zumindest mein Kind sich die Welt schone rstmal recht schwarz-weiß malt und sich darin zurechtfindet. ER begann irgendwann mit: "Das sind böse Menschen" - "das sind liebe Menschen".

Wir haben es erstmal so hingenommen und machen seine Welt jetzt Schritt für Schritt grauer und facettenreicher und ich habe den Eindruck, dass er damit viel besser zurechtkommt.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: scarlet_rose am 17. Dezember 2013, 14:13:05
@zuz:
Ich denke nun nicht, dass man einen unreflektierten Egomanen heranzieht, wenn man im Märchen Gut und Böse trennt. Im Gegenteil liegt hier die Problematik einfach anderswo.Selbst wenn man im Märchen die Hexe nicht als "das Böse" darstellt, wird ein Kind erstmal seine Position im Streit als die richtige empfinden, denn das Problem an der Stelle ist,dass die eigene Position nicht hinterfragt wird. Das wird aber nicht deswegen nicht hinterfragt, weil der Andere der Böse ist, sondern, weil man sich selbst schwer hinterfragen kann und will und es gerade für Kinder meist zu viel verlangt ist.
Ich finde das Eine hat mit dem Anderen hier rein gar nichts zu tun.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Sweety am 17. Dezember 2013, 14:35:30
Hier ist's wie bei Sarkana :)
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Fliegenpilz am 17. Dezember 2013, 20:01:44
Eine tolle Einstellung, SarkanaM :D
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: zuz am 17. Dezember 2013, 21:42:23
Sarkana: Kann ich absolut nachvollziehen. Ich glaube, mein Kleiner ist genau so. Meine Große aber nicht. Die hat mit 3 schon alles hinterfragt, vielleicht seh ich das auch deshalb so kritisch. Die hätte sich mit "Der ist halt böse" sowieso nicht zufrieden gegeben, sondern hat von Anfang an differenziert.

Bettina: Ich kenne einige der Argumente für Märchen, aber ich mag sie trotzdem nicht. Zum einen wegen genau dieser S/W-Geschichte, zum anderen auch wegen dem dort vermittelnden Menschenbild, v.a. Frauenbild. Für das Lösungen finden, für Ängste (auch ein pro-Märchen-Argument) gibt es genug Alternativen, finde ich. Ich finde Märchen erst sinnvoll, wenn die Kids genügend reflektieren können.

Scarlet: sich selbst hinterfragen? Naja, doch, auf eine einfache ARt bring ich ihnen das schon sehr früh bei. Z.B. indem ich die Position des anderen klarstelle, wenn es Streit gibt. Das geht schon mit 3.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: scarlet_rose am 17. Dezember 2013, 21:44:17
Ich habe nicht gesagt, man könne es nicht beibringen. Im Gegenteil! Nur sehe ich den Zusammenhang zwischen Schwarz-weißen Märchengestalten und Selbstreflexion.

Das meinte ich eben. Reflexion bringt man anders bei uns wird weder dadurch vermindert noch durch Verneinung des "Bösen" erleichtert.
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Bettina am 17. Dezember 2013, 21:48:38
Märchen greifen gerade auf der emotionalen Schiene und eher wenig über das reflektieren können müssen. Mag wohl immer eine Streitfrage bleiben. Natürlich ist nicht jedes Märchen für jedes Alter geeignet.

Ich mag deshalb z.B. keine Märchenbücher mit Bildern/Illustrationen, wenn die Kinder noch zu klein sind. Sie sollen ihre eigenen Bilder haben. Und so denken sie sich oft ganz von selbst gute Seiten für die Bösen aus, wenn es ihnen nicht erträglich erscheint, dass jemand nur und ausschließlich böse ist. Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm sind richtig toll *malwiederherauskramenmuss*
Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Brombeere am 18. Dezember 2013, 15:34:10
noch mal zu den Zwergen: "Zwerg" war ursprünglich tatsächlich mal eine Bezeichnung für kleinwüchsige Menschen. Und: Bergleute waren (sehr früher) Kleinwüchsige. Und mancherorts trugen sie Zipfelmützen als Kopfschutz.

Fragen, die ich irgendwie verzwickt fand, zB:

"Warum ist Oma deine Mama?"

(auch aus nem Adventslied): "Warum kommt denn der Herr und warum nicht der Clown?"
(äh, Weihnachten ist der Geburtstag von Jesus und nicht vom Clown - "warum?")

Titel: Antw:Antworten auf verzwickte Warum-Fragen...
Beitrag von: Sweety am 18. Dezember 2013, 16:24:54
Ja Brombeere... aber früher gab es auch ganz offiziell Begriffe wie "Irrenanstalt" ;)
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Beitrag von: Bettina am 18. Dezember 2013, 16:51:23
Der Ursprung und die Herkunft von Zwerg und was das ist, war schon immer die Mythologie. Dass irgendwann mal das Wort Zwerg für Menschen benutzt wurde, mag, auch regional bedingt zwar sein, aber deshalb hat nicht das Wort Zwerg den Ursprung in der Bezeichnung für kleinwüchsige Menschen. Ein Zwerg ist eine kleine menschenähnliche Gestalt mit übernatürlichen Kräften. Menschenähnlich, nicht kleiner Mensch.
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Beitrag von: scarlet_rose am 18. Dezember 2013, 16:58:32
Ich bin wirklich und ganz ehrlich schockiert, dass man hier diskutieren kann, ob Zwerg nun für einen kleinen Menschen ok ist oder nicht  :-[ ehrlich....fassungslos  :-[ :-X


@warum kommt kein Clown:
Ich finde, man darf fragen auch entweder unbeantwortet lassen oder auch mal sagen, dass es eben so ist. Ich würde antworten, dass es ein christliches Fest ist, weil wir den Geburtstag von Jesus feiern usw. Wäre das nicht genug, gäbe es ein "weil es so ist".
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Beitrag von: schnakchen am 18. Dezember 2013, 19:56:57
kurz zu der Märchendiskussion - also entweder waren eure Kinder mit drei deutlich weiter als meins (bestreite ich nicht, kann ja sein), oder wir reden hier von älteren Kindern... aber wenn ich Märchen tatsächlich im Original vorlesen würde, statt sie etwas frei nachzuerzählen, käme ich schon über den ersten Satz nicht hinaus. Grad wollte sie "Brüderchen und Schwesterchen" lesen (wir lesen jeden Abend zwei Pixies), und das beginnt so:
"Brüderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach: "Seit die Mutter tot ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage und stößt uns mit den Füßen fort. Die harten Brotkrusten, die übrigbleiben, sind unsere Speise, und dem Hündchen unter dem Tisch geht's besser, dem wirft sie doch manchmal einen guten Bissen zu. Daß Gott erbarm, wenn das unsere Mutter wüßte! Komm, wir wollen miteinander in die weite Welt gehen.""


Würde ich das so vorlesen, kämen Fragen wie:
"Die MAMA ist tot?? Warum ist die Mama tot? Wo ist die Mama? Was ist eine Stiefmutter? Wo war nochmal die Mama? Und was ist eine gute Stunde? Wie schlägt man Tage? Warum schlägt die Stiefmutter das Brüderchen? Was sind Brotkrusten? Achso, Rinde. Ich esse gern Rinde!"
Mal abgesehen von den Ursachen-Fragen, WARUM die Stiefmutter die Kinderchen schlägt und ihnen nix zu essen gibt oder warum sie keine eigenen Kinder hat, warum die Kinder in den Wald laufen, wo es ja auch nix zu essen gibt usw.

Und das sind nur die ersten Zeilen, das Märchen wird dann ja noch sehr eigenartig, mit vergifteten Brunnen, der Verwandlung ins Reh, der Hochzeit im Schloss und ganz krass, wie dann die Stiefmutter das Schwesterchen umbringt, welches als Geist wiederkommt, sich dann in einen Menschen zurückverwandelt, während die böse Stiefmutter verbrannt und ihre böse Tochter von wilden Tieren im Wald zerrissen wird. Äh... schwierig.

Aber einfachere Sachen wie: "Die Prinzessin auf der Erbse" und "Dornröschen" kapiert unsere Maus - in meiner umgangssprachlich nacherzählten Variante - schon gut :)

@Brombeere
das mit dem Clown ist ja süß :) Aber gute Frage aus ihrer Sicht, man weiß ja nie!

lg
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Beitrag von: Bettina am 18. Dezember 2013, 20:16:33
Ich sag ja, dass nicht jedes Märchen für jedes Alter geeignet ist. Aber ja doch, ich würde das genau so vorlesen, bzw. lese sie am liebsten in der Urfassung vor.

Quinn war 1,5 oder 2 Jahre alt, als ich ihm "Der süße Brei" vorgelesen habe und er hat es geliebt. Ich musste es 3 oder 4 mal hintereinander vorlesen und er fand es toll, ist selig eingeschlafen.

Ich möchte auch schon, dass sie zuhören, wenn ich vorlese. Dazwischen Fragen stellen, darüber reden, dies und jedes diskutieren, das ist wie als wenn ich ins Kino gehe und jemand hält ständig den Film an. Gibbet nicht.
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Beitrag von: Papa am 19. Dezember 2013, 00:28:28
Wir haben auch verschiedene Bücher mit Kurzfassungen von Märchen, Nacherzählungen, Bilderbücher über Märchen und so weiter. Ich muß sagen, dass ich die allermeisten davon nicht sehr mag. (Sie kommen aber aus unterschiedlichen Quellen trotzdem ins Haus und werden deshalb auch vorgelesen und angesehen...) In fast allen geht die Sprachqualität der Märchen verloren. In dem Bestreben, die heute nicht mehr gebräuchlichen Formulierungen an heutige Sprache anzupassen, wird meiner Ansicht nach oft sehr geschludert. Vieles scheint mir billig produziert. Oft ist das Märchen so kurzgefaßt, dass der Sinn entstellt wird oder gar nicht mehr erkennbar ist. Ich lese daher am liebsten die Originale. In den originalen Texten sind die Formulierungen extrem ausgefeilt. Jeder Satz, jede Satzstellung, jede Wiederholung trägt zur Bedeutung bei. So etwas nachzuerzählen oder zu modernisieren hat schon einen sehr hohen Anspruch, dem viele Kinderbücher meiner Ansicht nach nicht gerecht werden.

Unsere Kinder verstehen natürlich viele der alten Formulierungen nicht. Erstaunlicherweise fragen sie selten nach (beim lesen). Ich denke, sie nehmen es hin wie vieles, was Kinder nicht verstehen. Die Fragen kommen dann später, manchmal völlig ohne erkennbaren Zusammenhang. Daran merkt man, dass das Gehörte doch verarbeitet wird und sie sich das auch merken.
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Beitrag von: Brombeere am 19. Dezember 2013, 11:41:18
Der süße Brei wird hier auch heiß und innig geliebt, Schneewittchen gefürchtet. Ganz alleine in den Wald - das ist wohl doch zu unheimlich. Märchen erzählen klappt besser als Märchen vorlesen.

Und stimmt, auf manche Fragen gibt es eben nur ein "weil das so ist".

@Zwerg: ich finde es spannend, welche Hintergründe/Ursprünge Mythologie hat. Nicht mehr, nicht weniger wollte ich ausdrücken.
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Beitrag von: zuz am 03. Januar 2014, 18:29:49
Schnakchen, da sagst Du was! Das kommt nämlich finde ich auch noch dazu, dass die Märchen so kryptisch geschrieben sind. MEine Große, die wirklich sprachlich sehr fit war, hätte das mit 3 nicht verstanden. Und die ganzen emotionalen Beweggründe der Figuren sowieso nicht. Dazu kommt noch, dass vieles einfach unnötig Angst macht, wo diese noch gar nicht von selbst vorhanden wäre.
Und den Beitrag von Papa dazu finde ich auch toll! Schon allein aus diesen sprachlichen Gründen warte ich lieber, bis die Kinder älter sind, denn diese "verhunzten" Versionen finde ich auch schrecklich (gibt es auch von anderen guten Büchern, die nur scheinbar für Kinder sind, wie z.B. Kleiner Prinz).
Da weigere ich mich aber auch, das vorzulesen. Wenn sie es wollen, schauen wir die Bilder an und erzählen was dazu, aber vorlesen möchte ich das einfach nicht.

Zum Topic noch mal: Bei so absurden Fragen (wie dem Clown), die ja oft nur gestellt werden, damit das Gespräch weitergeht, finde ich es durchaus legitim, die Gegenfrage zu stellen, was das Kind denn glaubt. Oder eben ein: Ich weiß das auch nicht/ist halt so. Oder auch mal eine Quatschantwort zu geben.
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Beitrag von: Patrik am 05. Januar 2014, 11:44:41
Ich würde auch ehrlich, aber nett auf die Fragen antworten. Lügen finde ich in dem Fall schwierig. Mich hat ein kleiner letzten gefragt, ob der krieg in Syrien schlimmer sei als der in Äygypten  :o!!!Woher hat der solche Fragen? Und dann hat er noch gefragt warum es überhaupt Krieg gibt und wie das so ist. Und dann hab ich halt den Fakt, dass die Menschen umgebracht werden damit ersetzt, dass alle ins Gefängnis kommen und habe ihm erklärt, dass man sich deshalb freuen muss, dass wir in Frieden leben und dass dass ganz wichtig ist etc.. Damit war er zufrieden und hat sich gefreut, dass er hier lebt :).
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Beitrag von: schnakchen am 06. Januar 2014, 13:03:44
ohja, Gefängnis ist hier auch manchmal Thema, weil das in einem Pixie vorkommt (die Polizei sperrt die Ostereierdiebe ins Gefängnis). Ich erkläre das derzeit wie eine Art Auszeit - die Räuber dürfen aus dem Gefängnis nicht raus, sie sind eingesperrt. Aber nach einer Weile und wenn sie versprechen, keine Ostereier mehr zu klauen :) dürfen sie wieder raus.

Übrigens neue Frage von heute: was essen Fliegen?

Und eine jahreszeitliche Frage: was passiert jetzt mit unserem Weihnachtsbaum? Ich muss gestehen so konkret weiß ich gar nicht, was den Baum nach dem Flug in den Container erwartet... und viel spannender, wie erklärt ihr es den kids, was mit dem schönen und liebgewonnenen Baum passiert?

lg
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Beitrag von: Sweety am 06. Januar 2014, 13:39:42
Zitat von: Patrik am 05. Januar 2014, 11:44:41
Ich würde auch ehrlich, aber nett auf die Fragen antworten.

Ich krieg das jetzt nicht gebacken, wie man Lügen vermeidet, indem man... ähem... schwindelt. Im Krieg geht es nunmal nicht darum, dass man massenhaft Leute einknastet.

Bei sowas bin ich ehrlich. Die blutigen Details spare ich aus, aber ja, doch... Krieg bedeutet, dass Menschen sich gegenseitig töten. Das weiß auch mein Dreijähriger. Der erfasst das noch auf einer ganz anderen Ebene. Der Tod ist für ihn noch nichts Endgültiges, aber prinzipiell hat er schon erfasst, dass der Tod außerhalb eines Rollenspiels den meisten Menschen als nicht sonderlich erstrebenswert gilt.

Was essen Fliegen? Na, das ist ja 'ne Frage für mich. Ich hol bei sowas einfach das Biolehrbuch raus und zeige. Bei Technikfragen holt mein Ingenieursmann auch knallhart seine Studienunterlagen und erklärt in kindgerechten Worten, was da Phase ist.

Weihnachtsbaum... hier bei uns werden die gesammelt für das Osterfeuer. Da sind wir also fein raus und können das prima erklären. In der Erklärung wird das Wort "Party" vorkommen und schon ist unser großer Sohn einwandfrei zufriedengestellt ;D
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Beitrag von: scarlet_rose am 06. Januar 2014, 16:24:37
Fliegen sind Allesfresser. Sie fressen alles, was sich für sie aufsaugen lässt. Von kleineren Insekten, Kot, alles, was wir essen, pflanzliche Nahrung usw...

Christbaum: kommt auf die Deponie und dort wird er zerheckselt und dann wartet er auf seine Versorgung.

@Krieg: auch hier würde ich sagen, was Sache ist, Menschen werden getötet.