Aggressiv in der Kita - Wie helfen?

Begonnen von Möpsin, 29. März 2013, 15:29:57

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Möpsin

Hallöchen,

der Beitrag ist etwas länger als gedacht;)

unsere Große (Dezember 2010) war schon immer ein absoluter Wildfang. Abgesehen davon, dass es mit ihr anspruchsvoll ist, weil man immer alle Hände voll zutun hat, ist sie so wie sie ist klasse! s-:)

Seit September 2012 geht sie in die Kita. Ich war im Januar 2012 angefangen zu arbeiten und so sollte dann ab August die Betreuung erleichtert werden. Dann wurde ich wieder schwanger, in die KiTa ging sie trotzdem, da ich ja erstens wieder arbeiten will wenn es an der Zeit ist und weil man an ihrem Temperament merkt, dass sie gefordert werden muss. Hier zuhause wurds ihr langsam zu langweilig.
Für November kündigten sich dann Zwillinge an.

Die Eingewöhnung lief wirklich gut. Die Kita ist in unseren Augen klasse. Modern, super Konzept und klasse Angestellte. Der zeitliche Rahmen ist sehr flexibel, das gefällt uns gut.
Nach 2 Wochen blieb sie ohne mich bis zum Mittagessen dort, danach begannen wir einzuführen, dass sie dort schläft. Auch dies klappte anfangs.

Nach 1-2 Monaten fingen die "Probleme" an. Sie haut andere Kinder und provoziert. Nach 2 Wochen war dieses Verhalten vorbei. Wenn man bedenkt, dass sie in dieser Zeit 2 Geschwister bekommen hat, ist das nicht verwunderlich.

Da uns bewusst ist, das ältere Geschwister oft mit Eifersucht o.ä. auf die Ankunft ihrer neuen Geschwister reagieren, verbringen wir oft Zeit mit der Großen alleine. Wir gehen schwimmen, in den Zoo oder besuchen eine Spielgruppe. Diese Zeit bekommt sie von Anfang an, damit sie nicht erst "auffällig" werden muss, um Aufmerksamkeit zu erlangen.

Seit Ende Januar, Anfang Februar artet ihr Verhalten vor allem in der Kita ziemlich aus. Sie kratzt, kneift (mit der ganzen, offenen Hand ins Gesicht) und haut. Sie zerstört Dinge, die andere Kinder gebaut haben und provoziert. Sie macht Dinge, die sie nicht darf und schaut dabei die Erzieherinnen an, ob sie dies auch sehen. Dann grinst sie und macht sich ans Werk.
In den letzte 2 Wochen gipfelt dies. Zwei andere Kinder wurden so doll von ihr gekniffen, dass sie Wunden im Gesicht haben.

Die Situationen in denen sie "überreagiert" sind häufig solche, in denen sie keine Aufmerksamkeit bekommt. Sind also zu viele Kinder in einem Raum, ist es zu laut oder schaut einfach keiner nach ihr, dann bedient sie sich oben genannter Verhaltensweisen.

Das aktuelle Problem ist, dass wir uns Sorgen machen, wie ihre Zukunft in der Kita aussieht, wenn sie es sich jetzt mit allen Kindern verscherzt. Wir haben bei unserem Bringen und Abholen bereits beobachtet, dass sie sofort der Schuldige ist, egal wie sie in die Geschichte verstickt ist. (Beispiel:Ein Kind liegt auf einer Bank. A. will sich dazu legen und stößt leicht mit dem Knie gegen das andere Kind. Das Kind weint laut los und erzählt:"A. hat mich mit dem Knie getreten". Anderes Beispiel: Es hab Osterüberraschungen aus Schokolade. A. nimmt die Schokolade aus dem Fach des anderen Kindes. Das ist natürlich nicht erlaubt. Sie soll es zurück tun. Ein anderer Junge, der nicht der Eigentümer ist, nimmt ihr das Ei weg, es zerbricht. Er sagt:"A. hat das kaputt gemacht." Der Eigentümer ist sauer auf sie.
Bereits jetzt ist sie so in der Sündenbockrolle, dass wir uns wirklich Gedanken machen, wie das weitergeht.

Ebenso fragen wir uns natürlich, wie wir das regeln sollen.

Vor drei Tagen, sprachen WIR! die Erzieherinnen deswegen an. Wie gesagt, wir machen uns Sorgen, dass sie bald absolut unbeliebt und der Außenseiter ist. Die Erzieherinnen sagten darauf, dass sie darüber auch schon gesprochen haben und alles versucht hätten. Sie wären bzgl. des auffälligen Verhaltens mit ihrem Latein am Ende. Sie rieten uns uns ans Jugendamt zu wenden, "die würden dann kommen und sie sich ansehen und dann sagen woher das kommt". (Ist für uns keine Option. Ich arbeite in dem Bereich, ebenso wie einige meiner freunde. Diese Art der Hilfe ist mir neu)

Ich ärger mich darüber, dass bisher niemand das Gespräch mit uns gesucht hat und frage mich ernsthaft was das Team schon alles versucht haben will, aber ok, ich bin ja nicht dabei gewesen. Ich hätte mir aber schon gewünscht, dass da mal jemand auf uns zukommt, bevor das Kind in den Brunnen fällt.

Nachdem ich das mit meinem Mann besprochen habe, haben wir uns darauf verständigt, dass wir erstmal abwarten und ihr die Chance geben, sich wieder zu fangen.(Sollte dies nur eine Phase sein).

Um ein umfassendes Bild zu vermitteln, beschreibe ich noch kurz ihr Verhalten Zuhause. Direkt nach der Geburt der kleinen war alles ok. Dann fing sie an eifersüchtig zu werden, aber nur, wenn einer der beiden bei den Großeltern auf dem Arm ist, sie kneift das Baby dann.
In dieser Situation ist sie nicht "außen vor", sie bekommt dann halt Aufmerksamkeit von jemand anders.
Diese Phase war recht kurz. Mittlerweile liebt sie ihre Geschwister abgöttisch. Sie gibt ihnen Schnuller, streichelt sie, zeigt ihnen was wichtig ist;) und sorgt sich. Sie zeigt keine Aggressionen ihnen gegenüber. Aber wie gesagt, sie muss sich auch keine Gedanken machen, dass sie weniger Aufmerksamkeit bekommt.

Aber auch zuhause fällt auf, dass sie schnell "am Kabel dreht" wenn es zu unruhig wird. Sie schmeißt dann wahrlos Spielzeug umher und macht Sachen die sie nicht darf (auf Schränke klettern etc.). Zuhause macht sie dann eine Pause in ihrem Bettchen. Einer von uns geht dann mit nach oben und hält sich in Hörweite auf. Die Zimmertür ist auf. Die Pause ist in derster Linie zur Beruhigung und nicht als Strafe gedacht. Wir sagen zu ihr: Am Besten machst du jetzt mal eine Pause" in ruhigem Ton und nicht zornig oder so.
Naja und abgesehen von ihrer motorischen Unruhe ist es hier zuhause vollkommen "normal".


Meine Frage ist jetzt:

-Habt ihr Ideen hierzu? Wie schaffen wir es, dass sie sich in der Kita nicht so verhält?

-Würdet ihr das Verhalten als unnormal bezeichnen oder eher als Ausprobieren von Macht und ganz normales bulen um Aufmerksamkeit?
Ich denke irgendwie Kinder müssen erfahren, wie man mit Macht umgeht, die einen machen es garnicht, die anderen fügen anderen Kindern Schmerzen zu??? Sie ist 2 Jahre alt und muss sich auch erstmal zurecht finden.

-Ist sie vielleicht überfordert? Je weniger Kinder da sind, umso "besser" benimmt sie sich. Aber was soll daraus die Konsequenz sein? Wir leben in einer Stadt in der ein Kitaplatz wie ein 6er im Lotto ist, da kann man nicht eben sagen:sie soll jetzt besser zu einer Tagesmutter gehen, die sind hier nämlich ebenso Mangelware. Sie geht jeden Tag von 9-15 Uhr in die Kita. Von 12:30 bis 14:30 schläft sie.

-Hat sie vielleicht ADS oder ADHS? Oder Hyperaktivität?

Schreibt doch einfach mal eure Ideen dazu. Ich weiß, ich habe weit ausgeholt, aber ich möchte, dass ihr euch ein möglichst genaues Bild machen könnt.

Liebste Grüße

Möpsin

Sommernachtstraum

Ich würde sagen, daß sie einfach unsicher in Bezug auf ihre Stellung in der Familie ist und ihr Sicherheit fehlt. Nehmt sie mal für 2-3 Wochen aus der KiTa, zeigt ihr, wie es zu Hause abläuft, wie langweilig es für sie als Große sein kann.
Gebt ihr viel Liebe und Aufmerksamkeit. Wenn das eine Weile durchgezogen wird, fühlt sich sich bestimmt besser.

Meine Zwerge sind 22 Monate auseinander, von daher weiß ich, daß dies mit 2 Babies im Haus nicht so einfach ist. Die Erfahrung mit meinen Zwerge ist aber das, was ich oben schreibe. Werden sie in irgend einer Art auffällig, tut ihnen Aufmerksamkeit und Liebe einfach am besten.

Grundsätzlich halte ich ihr Verhalten normal. Da Du noch zu Hause bist, würde ich evtl. die Kleine nach dem Essen zu Hause schlafen lassen, nachdem Du sie erstmal eine Weile zu Hause behalten hast.


Ich bin eine gereifte Frau mit jugendlichem Aussehen. Und wenn Ihr das nicht glaubt, geb ich Euch die Nummer von dem Typen, der das gesagt hat!

Fliegenpilz

Ich halte sie nicht für "verhaltensauffällig".

Auf jeden Fall würde ich mit der Haupterzieherin deiner Tochter noch einmal ins Gespräch gehen und nachfragen welche Wege bisher gegangen worden sind um deine Tochter a) aus solchen Situationen herauszunehmen, b) ihr Selbstbewußtsein & Selbstwertgefühl zu steigern, c) ihr die allgemeinen Verhaltensregeln in der KiTa näher zu bringen und d) sich gegen Vorwürfe zu äußern/behaupten!?

Die Sache ist nun einmal, dass du selbst im Kindergarten nichts ausrichten kannst. Du bist nicht dabei, du gibst sie dort ab und überträgst somit für einige Stunden die Verantwortung und auch Erziehung an die dortigen Angestellten. Du bist für all die anderen Stunden zuständig. Zuhause, in der Spielgruppe, ...

Beim Lesen hatte ich auch direkt das Gefühl, dass deine Tochter (zeitweise) überfordert ist und sich dann nicht anders ausdrücken oder bemerkbar machen kann. Verstößt sie dann gegen die Regeln, dann wird sie bemerkt - aber leider nicht so wie von ihr gewünscht/erhofft.

Ruhephasen klingen gut. Vielleicht wäre das auch in der KiTa umsetzbar?
Und muss sie jeden Tag von 9 - 15 Uhr in den Kindergarten aktuell? Vielleicht ist es momentan zu viel und ihr würde von z.B. 9 - Mittagessen reichen und könnte dann die Mittagsruhe Zuhause halten?

Dropsknopf

Hallo, ich denke auch das es eher ein Hilferuf nach Aufmerksamkeit ist.

Ich würde auch unbedingt nochmal mit den Erzieherinnen reden. Verstehe ich nicht so ganz, warum sie nicht schon eher auf dich zugekommen sind. Würde mich auch interessieren was sie schon unternommen haben. Bei sowas muß man sich ja absprechen und austauschen.


Oschi

Ich denke das dieses Zitat am aller besten auf eure Große passt!

  "Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten."

Wie schon geschrieben wurde...nimm sie raus - zeig ihr die Welt daheim...vlt geht sie dann wieder lieber in den Kiga!
Liebe Grüße von mir & meinen Jungs... 

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Miau °gaga°

hej!

ich hab hier meinem mann als gelernten waldorf erzieher sitzen (ja die sind zeitweise etwas speziell  s-:) ) und der hat letztens ne fortbildung zum thema "aggressionen im kiga" gemacht.
solche sachen die du bei deiner tochter zum teil beschreibst. kinder hauen, beißen, schubsen, treten und das zum teil "aus dem nichts heraus".
aufgrund unsrer diskussion zuhaus und weil ich da selbst so nicht drauf gekommen wäre (obwohl ich auch ne päd. ausbildung habe) wollt ich dir mal schreiben, was da so bei rum gekommen ist. vielleicht entdeckst du euch darin wieder.
die kinder gehen immer öfter immer früher in die kita was erstmal stress bedeutet. je jünger sie sind, desto mehr stress haben sie in einer fremdbetreuung.
deine tochter klingt für mich außerdem nach einem sensiblen mädchen.
ich denke, da muss man dann eh ein bischen mehr auf sie "aufpassen". wenn kinder zu aggressionen neigen haben sie wohl in erster linie stress mit der situation. zuviel tumult, zu wenig einzelbetreuung, zu viele kinder (im selben alter?das ist wohl besonders anstregend für die kids), zu wenig ruhe in der gruppe?dann noch zwei neue geschwister in etwa der zeit in der der kiga angefangen hat..
wäre es meine tochter, ich würde versuchen sie halbtags in die kiga zu bringen und am nachmittag weniger programm zu machen. in dem alter sind sie mit einem halben tag im kiga schon gefordert genug. da würde ich aktivitäten wie spielgruppe, zoo oder what ever eher lassen oder am wochenende als familienausflug planen.
und dann würd ich mich mit den erziehern an einen tisch setzen. die reden wohl nicht so gern oder haben da irgend welche hemmungen...die geschichte mit dem jugendamt ist in meinen augen eine unverschämtheit! du bist engagiert und versuchst und machst und tust und überlegst etc. und dann wird dir sowas gesagt. ich muss sagen, der kiga hört sich für mich auch nich sooooo toll an...wenn es halbtags nicht besser würde, würde ich sie ganz raus nehmen, glaub ich.
kopf hoch  :-*


Hubs

Ich möchte mich den anderen anschließen. Zum einen würde ich wie Christiane schreibt, auch nochmal ein Gespräch mit den Erzieherinnen suchen, ihnen beschreiben, was Du bemerkst, klar machen, dass Du an einem offenen Gespräch interessiert bist und wissen möchtest, wie die Erzieherinnen bisher versucht haben Lösungen zu finden.
Zum anderen würde ich sie auch stärker in Euren Alltag einbeziehen, d.h. weniger Acition, weniger Ausflüge dafür das ganz normale Leben zu Hause mit erleben. Ich würde sie, wenn überhaupt nur halbtags in die KiTa bringen und auf ihr auf jeden Fall eine KiTa-Auszeit gönnen.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

LadySunshine

Ich kann nur berichten, wie es war, als meine Tochter gebissen wurde in der Krippe und was bei uns gemacht wurde.
Meine Tochter wurde eine zeitlang (so 2-3 Wochen sehr oft) von einem Jungen gebissen (die Erzieherinnen haben nie einen Namen genannt, aber die Mutter ging offen mit dem Problem um, von daher wusste ich schnell, um wen es sich handelt). Der Junge wurde im September problemlos eingewöhnt und die Probleme begannen im Dezember. Nach ein paar Tagen Bissattacken vom feinsten, nicht nur bei meiner Tochter, haben die drei Erzieherinnen sich in ihrer Freizeit beratschlagt, was man tun kann. Ratschläge von außen eingeholt. Man hat beschlossen, ihm die Aufmerksamkeit so oft wie möglich zu geben und er hat quasi Einzelbetreuung bekommen, es war also immer permanent eine Betreuerin in seiner direkten Nähe. Die Bisse wurden weniger, manchmal konnten die Erzieherinnen nicht mehr so schnell eingreifen, aber auch von ihm aus wurde es weniger. Irgendwann hörte es wirklich auf. Maira wurde nach ca. 1-2 Monaten nicht mehr gebissen und nun will sie unbedingt mit diesem Jungen in die gleiche Kindergarten-Gruppe S:D
Von Anfang an haben die Erzieherinnen mit der Mutter und auch mit uns Rücksprache gehalten! Ich finde es sehr sehr schade, dass sich darum bei euch nicht bemüht wird. Vielleicht hätte man schon viel früher ansetzen können...
Übrigens war auch damals, als der Junge gebissen hat, ein Geschwisterchen bei seiner Mutter unterwegs. Aber es wurde doch eher vermutet, dass er generell mehr Aufmerksamkeit forderte.
Ich wusste nicht, dass mein Herz so lieben kann

Maira 23.07.2010
Marten 14.07.2012

Möpsin

Hallöchen:) und danke fürs lesen und antworten...

also ersteinmal bin ich beruhigt, dass eure Ansätze und Gedankengänge nicht so stark von meinen abweichen:)

-kürzer in die KiTa geben
Mhm ich hab ebendies mit meinem Mann thematisiert. Es ist so, dass sie ja nicht bis nach dem Essen bleiben muss. Aber vor einiger Zeit haben wir dies eingeführt, weil es organisatorisch (für uns, nicht für die KiTa) schwierig war, sie zu der Zeit abzuholen. Also das Essen ist um 12:30 vorbei und die Kleinen machen zuhause Mittagsschlag und trinken vorher. Wir/ich hab lange gebraucht um den Tag zu strukturieren, damit alle möglichst davon profitieren. DIe beiden kleinen sind sehr anspruchsvoll und deswegen ist diese Zeit (von ca.11:30 bis 13:00) zuhause echt heftig. WIr haben uns also darauf verständigt, dass sie dort noch schläft. Bis ca. 14:00. Dann gibt es dort nochmal eine Zwischenmahlzeit auf die unsere Tochter besteht;) Essen ist ihr halt wichtig...und so hol ich sie dann halt um 14:30 ab. Beide kleinen Mäuse (Schreikinder) zu füttern und ins Bett zu bringen ist echt hart, da ist es wohl schöner für die Große Maus, wenn sie in der Kita schläft.
Ich weiß, dass das hier einige anders sehen, aber ich versuche den Alltag möglichst gut für alle zu strukturieren und das war der Beste Weg!
Ich denke, aber wie gesagt auch schon länger darüber nach.

-Nicht (mehr) in die Kita geben: Wir waren letztens eine Woche im Urlaub. Die Zeit war sehr schön. So etwas findet bei uns regelmäßig statt:)

-mehr Auszeiten/weniger Ausflüge
Also es ist nicht so, als wären wir nur auf Achse;) das kam etwas falsch rüber. Damit wollte ich nur beschreiben, das sie nicht auf dem Abstellgleis steht hier. Sie wird im täglichen Leben mit eingebunden. Darauf führe ich ihren guten Umgang mit den kurzen zurück. Sie kümmert sich rührend und wenn ich etwas erledige, wie beispielsweise wickeln, dann darf sie die Pampers aussuchen.

Meint ihr, ich kann in der KiTa darum bitten, ihr mehr Aufmerksamkeit zu geben? Das ist doch im normalen Alltag dort garnicht vorgesehen, dass 1:1 Betreuung erfolgt. Oder?

Liebste Grüße:) und vielen Dank

Tinus

Hej.

Nur kurz; ich habe dieses Verhalten auch bei meinen Kindern erlebt, und die brauchten ganz unterschiedliche Reaktionen.

Mein Sohn ist sehr sensitiv, und wird leicht ueberstimuliert (nicht überfordert, sondern er nimmt mehr Eindruecke auf als durchschnittlich sensible Kinder, und dann passiert eine Art kurzschluss im Kopf). Ist er überstimuliert, reagiert er meistens mit heftige Heulattacken, im Kindergarten hatte er allerdings als 3-jähriger eine längere Phase, in der er die anderen Kinder gehauen hat.
In seinem Fall war es so das er ziemlich neu war, und er keinen Freund finden konnte, weil alle Kinder schon ihren "Partner" hatten. Und mit mehreren Kindern gleichzeitig konnte er nicht klarkommen, weil es zuviel Input war. Er hat hauen dann als "Kontaktversuch" benutzt.
Bald darauf kam ein Junge aus der Krippe in den Kindergarten, und die beiden haben sich ziemlich schnell angefreundet und das hauen war kein Thema mehr.
Mittlerweile ist er auch mit den anderen Jungen im Kiga befreundet, und spiel gerne auch mal mit mehreren gleichzeitig, denn nun ist er groesser und fuehlt sich komplett sicher dort.

Meine Tochter hatte mit ca. 1,5 Jahren eine laengere Phase in der sie andere Kinder gehauen und geschubst hat, und bei ihr war es so das sie zum einen einfach lernen musste das sie das nicht darf, und das es den anderen Kindern wehtut, aber zum anderen brauchte sie mehr Herausforderung als das reine spielen. Also in den hau-situationen wurde sie aus der Situation genommen, und ansonsten durfte sie oft helfen und zeigen wie tuechtig sie ist.
dazu muss ich sagen das sie schon von Geburt an weiter entwickelt war als gleichaltrige, sie kann vom praktischen koennen her, und vom denken her fast schon als 4-jaehrige durchgehen, ist aber noch nicht mal 3. Sie ist immer schon unglaublich selbstaendig gewesen, braucht auf der anderen Seite aber ganz viel Aufmerksamkeit.

Ich denke das es fuer viele Kinder "normal" ist eine Phase zu haben in der sie hauen und kneifen, und es auch wieder vorruebergeht. Allerdings muessen die Erzieher im Kiga auch angemessen reagieren. Je nachdem was ihr fehlen mag, oder zuviel ist, muss sie mehr Aufmerksamkeit bekommen (bevor sie haut), oder mehr Schutz vor Stimulation (z.b. eine Rückzugsmöglichkeit wenn sie ueberstimuliert ist). Und natuerlich muessen die Erzieher versuchen diese aggressiven Situationen so gut wie moeglich einzudaemmen, damit sie nicht komplett als Aussenseiter abgeschrieben wird. Sie muss natuerlich lernen das sie sich anders "entladen" muss als mit koerperlicher Gewalt.

hallihallo

Hab jetzt nicht alles gelesen. Der erste Gedanke war,mal die Erzieher zu fragen ob das aggressive verhalten vermehrt zu bestimmten Zeiten auftritt und ob es dann die Möglichkeit für euch gibt, sie zu den Zeiten raus zu nehmen.
Mal abgesehen davon das ich die kita Zeit für so ein kleines Kind schon ziemlich lange finde.  Plus dann noch die Umstellung Zuhause. Das ist schon ein bisschen viel.

Möpsin

"Mal abgesehen davon das ich die kita Zeit für so ein kleines Kind schon ziemlich lange finde. "

Tur mir leid, das kann ich so nicht unterschreiben. Bis vor ein paar Wochen, als dieses Verhalten angefangen hat, hat man gemerkt, dass die Zeit in der Kita und die Entscheidung für die Kita goldrichtig waren! Man kann einfach nicht GENERELL alle über einen Kamm scheren und sagen, dass das zu lang für ein Kind in dem ALter ist.

TROTZDEM haben wir uns entschieden, sie wegen des aktuellen Verhaltens! (nicht weil ich es generell zulang finde) nach dem mittag abzuholen.
Sie schläft dann hier zuhause.
Nachmittags mache ich gegen fünf nochmale ine Pause mit ihr. Ich gehe mit ihr in ihr Zimmer und wir ruhen uns beide bei einem Buch oder kuscheln aus:)

In der Kita werde ich anregen, dass sie mit ihr im Laufe des Vormittags eine feste Pause machen und dann schauen wir mal wie es sich so entwickelt.

Ich danke euch:)

hallihallo

Vielleicht sollte ich noch erklären,warum ich das lange finde (ist am Handy immer so mühsam zu schreiben ;)).
Es ist ja doch ziemlich viel Input für so einen kleinen Wurm, wirklich abschalten ist (bis auf die Mittagspause),  wohl ziemlich schwierig (unsere Kleine zieht sich z,B. auch einfach mal für ein paar MInuten alleine in ihr Zimmer zurück und ward nicht mehr gesehen).
In der Kita ist immer was los. Dazu kommt dann noch,das sie euch zuhause dann auch noch "teilen" muss in der kurzen Zeit wo sie dann zuhause ist.
Verstehst du was ich meine? s-:) :P