Antw:Aber du sollst da bleiben! - UPDATE

Begonnen von Kuddel, 14. November 2012, 09:37:57

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Kuddel

Wir haben da ein Problem.

Meine Tochter wird im März 5. Sie ist sehr schüchtern und zurückhaltend. Sie geht schon seit sie 14 Monate alt ist in den Kindergarten und es klappt auch ganz gut.

Im letzten Jahr habe ich sie zum Kinderturnen gebracht und sie wollte dort nie alleine bleiben. Wir haben dann beschlossen, dass wir noch abwarten und haben sie dort wieder abgemeldet.

Wir sind dann nur zur Musikschule gegangen (mit Eltern) und es hat ihr immer viel Spaß gemacht. Jetzt nach den Sommerferien begann die musikalische Früherziehung und dort sollen die Kinder allein bleiben, was meiner Meinung nach auch Sinn macht. Meine Tochter möchte aber trotzdem, dass ich immer dabei bleibe. Ich war jetzt 6 Mal dabei und am Montag habe ich mit ihr abgesprochen, dass ich gehe sobald ihr kleiner Bruder unruhig wird und stört. Sie hat Spaß gehabt und super mitgemacht. Als ich nach 15 min gehen wollte, fing sie bitterlich an zu weinen, klammerte sich an mir fest, tobte und schrie. Ich habe es nicht über das Herz gebracht totzdem zu gehen und bin geblieben.

So kann es aber nicht weitergehen. Sie schaut ständig zu mir, um sich zu vergewissern, dass ich bleibe und ist dadurch sehr unkontentriert. Der Kleine (1 1/2) stört schon sehr, da er dort herumläuft und sehr laut ist. Ich bin genervt, weil ich ständig aufpassen muss, dass der Kleine nicht allzu laut ist. Ich könnte die Zeit auch super anders nutzen.

Das Problem ist auch, dass min. 3 andere Mütter auch noch mit dabei sitzen. Das kann ich nicht verstehen. Die Kinder sind alle 4 und gehen schon lange in den Kindergarten.

Was würdet ihr machen? Ist es ein Machtspiel? Soll ich hart sein und sie das nächste Mal einfach brüllend zurücklassen? Sie hat sonst keine anderen Nachmittagstermine, zu Hause wird sie sich auch langweilen und sie hat wenn sie sich einlässt viel Spaß dabei.  :-\
Lass dich nicht unterkriegen.Sei frech, wild und wunderbar!

große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

Sweety

Zitat von: Kuddel am 14. November 2012, 09:37:57

Das Problem ist auch, dass min. 3 andere Mütter auch noch mit dabei sitzen. Das kann ich nicht verstehen. Die Kinder sind alle 4 und gehen schon lange in den Kindergarten.


???

Deine ist doch auch vier und geht schon lange in den Kindergarten und du sitzt noch dabei.

Hmmmmmm... wie ist das denn mit Spielverabredungen? Mit fast fünf ist da ja nicht zwingend die Mutter dabei. Kannst du sie da ohne Theater zurücklassen?
Und im Kindergarten auch?
Hast du denn mal ganz in Ruhe und ohne, dass die Situation gerade akut anlag, mit ihr geredet und geschaut, ob sie dir Gründe benennen kann?

Einfach kreischend zurücklassen würde ich für ungut halten. Selbst wenn es "nur" Machtspielchen wäre, würde es ja auch die anderen Kinder berühren, die dadurch gestört werden.
Und ist es kein Machtkampf, dann ist es erst recht ungut.

Hast du mal versucht mit ihr abzusprechen, dass du gar nicht erst mit reingehst? Also dass du sie zur Tür begleitest und sie alleine in den Musikraum geht, so dass gar nicht der Bruch da ist, dass du da bist und dann mittendrin gehst?

Sweety

#2
Ach ja, mein Großer hatte so eine Phase vor kurzem beim Bringen in den Kindergarten.

Er konnte die Gründe nicht benennen, aber es war trotzdem kein Mysterium für uns und wir haben in Absprache mit dem Kindergarten entsprechend reagiert.
Wir haben ihm morgens schon gesagt, dass er in den Kindergarten geht, dort mit seinen Freunden spielt und nach dem Mittagessen wieder abgeholt wird. Und dass wir Eltern ihn nur hinbringen, aber nicht dortbleiben. Und das haben wir auch nicht diskutiert.
Weil mit reingehen es definitiv schlimmer machte, haben wir den Abschied morgens sehr kurz gehalten.
Hinbringen, ausziehen, Küsschen, raus.
Auch bei Gezeter.
Und sieheda (wir sind ja immer noch stehengeblieben um zu horchen): sowie wir außer Sichtweite waren - sprich: sowie die Gruppenraumtür hinter uns ins Schloss fiel - brach das Geschrei wie durchgeschnitten ab s-:)

Bei uns hing es definitiv mit der Ankunft des kleinen Bruders zusammen. Costa hat ein bisschen später so richtig gerafft, was da an Veränderungen kam und mit Verlustängsten reagiert.

Kann das bei dir auch was damit zu tun haben? Also nach 1,5 Jahren ist sie sicher schon dran gewöhnt... aber vielleicht geht es ihr ja auch gegen den Strich, dass du ganz offenkundig gehst, wenn der Umgang mit dem kleinen Bruder es fordert.

Kuddel

Vielen Dank für deine Antwort.

Naja, die anderen Mütter haben kein Problem dazu bleiben. Sie machen es sich gemütlich, quatschen, obwohl die Leiterin schon angedeutet hat, dass es stört.

Das Problem ist wahrscheinlich wirklich, dass ich ein paar Mal da geblieben bin und sie es jetzt einfordert.

Spielverabredungen laufen erst so langsam an. Oft treffen wir uns mit Kindern und deren Müttern. Bei der letzten Verabredung sollte ich noch kurz da bleiben, konnte dann aber ohne Protest wieder losfahren. Im Urlaub blieb sie auch ohne Diskussion bei der Kinderbetreuung. Wir haben nicht thematisiert, dass wir auch bleiben können. Das war auch nicht möglich und nötig. Wir waren ganz baff.

In den Kindergarten geht sie auch gern. Nur wenn morgens kaum Kinder da sind, tut sie sich etwas schwer, weint aber nicht. Da gibt es auch keine Diskussion, weil klar ist, dass ich arbeiten muss und Eltern nicht im Kindergarten bleiben.

Ich habe in Ruhe mit ihr geredet. Sie mag über das Thema nicht sprechen, kann auch keine Gründe benennen. Als Antwort kommt nur "Aber ich mag da nicht allein bleiben. Du sollst da bleiben!"  :-\

Vielleicht versuche ich es nächste Woche mal sie an der Tür zu verabschieden und dies auch voher mit ihr abzusprechen. Ich gehe davon aus, dass sie dann bereits auf dem Hinweg anfängt zu weinen.

Die Leiterin bot an, dass sie sie dann einfach weinend übernimmt. "Die meisten beruhigen sich schnell wieder." Ich habe da schon Bauchschmerzen, heule fast mit und weiß aber keinen anderen Rat.

Wenn ich ihr die Wahl lasse, dass sie entweder allein bleibt oder wieder mit nach Hause kommt, dann kommt sie wieder mit und langweilt sich zu Hause. Das haben wir ja letztes Jahr schon durch.  s-:)

Lass dich nicht unterkriegen.Sei frech, wild und wunderbar!

große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

Sweety

Ja, das mit dem Weinen schon auf dem Hinweg kenn ich auch.

Wir sind da tröstend, aber knallhart gewesen und haben mit ihm dann auch seine Gefühle angesprochen, aber die Linie nicht verändert.
Ihm auch gesagt, dass wir das nicht diskutieren, weil wir es besprochen haben.

Ich würde wohl wirklich den Versuch machen, wie die Leiterin angeboten hat, sie dann dazulassen.
So wie wir (also entweder mein Mann oder ich, je nachdem, wer ihn nun brachte) dann eben hinter der Tür stehengeblieben sind und gelauscht haben. Da mussten wir uns dann nicht auf was Gesagtes verlassen. Also wir vertrauen unserer Einrichtung voll und ganz, aber manchmal muss man Dinge eben selbst sehen und hören.

Wichtig ist allerdings, dass du dahinterstehst. Wenn du selber da dann schon mit Bauchschmerzen und fast heulend dastehst, bringt das m.E. nicht viel.

Mir tat das auch furchtbar leid und es schnitt mir ins Herz - aber es hat mich nicht schwankend gemacht und das kam auch an bei meinem Sohn.

mausebause

Zitat von: Sweety am 14. November 2012, 11:16:04

Wichtig ist allerdings, dass du dahinterstehst. Wenn du selber da dann schon mit Bauchschmerzen und fast heulend dastehst, bringt das m.E. nicht viel.



DAS ist der Punkt!!

Ich schließe mich vollumfänglich Sweety an!
Ich ergänze auch noch um meinen Teil der Meinung - ich finde, irgendwann sollte es einfach "drin" sein, dass Kinder auch ohne Mama irgendwo bleiben - allerspätestens in der Schule geht es nicht anders - klar ist da noch Zeit bis es so weit ist aber die Zeit vergeht schnell!
Ich würde es bestimmt und konsequent ausprobieren .

Kuddel

OK, ich habe noch ein wenig Zeit mich darauf einzustellen. Sie steht sich einfach selbst im Weg durch ihre Ängstlichkeit. Dass sie ewig an meinem Rockzipfel hängt, ist bestimmt auch nicht der richtige Weg.

Wir haben schon den Kompromiss gemacht, dass ich sie beim Ponyreiten abgemeldet habe, weil sie dort auch auf meine Anwesenheit bestanden hat. Das macht besonders viel Spaß auf der Koppel im Matsch mit Kleinkind und nölender 4-Jährigen.  s-:)

Aber auf die Musikschule bestehe ich. Mein Mann sagt, dass er sie einfach abmelden und das Theater nicht mitmachen würde. Super, er hat dann ja auch nicht die gelangweilte unausgelastete Dame zu Hause und das Problem wird nur vertagt.

Danke, für deine Meinung. Ich dachte schon, dass ich zu hart und egoistisch bin. Aber vielleicht wächst sie ja auch über sich hinaus.

Ich werde berichten.
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große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

lisa81

Meine Tochter ist ähnlich und ich habe sie wirklich lange geschützt. Aber sie ist jetzt 4 und so langsam erwarte ich, dass sie sich mal überwindet, würde ich mit 5 erst recht.

Allerdings würde ich kein Kind zu einem Hobby zwingen, heißt, sie geht allein oder gar nicht. In euerm FAll würde das ja dann gar nicht bedeuten  :-\

Wobei ich sie zu Hause vor die Wahl stellen würde. Also nicht hingehen und dort fragen, sondern zu Hause fragen "Möchtest du hin? Allein?" ICh persönlich würde bei einem "nein" mit ihr sprechen, ihr erklären, dass du sie vielleicht noch 2-3 mal fragen kannst, sie aber dann dauerhaft abmelden musst und sie dann wirklich gar nicht mehr hin kann. Dann muss sie entscheiden, ob es ihr wichtig ist.
Entscheidet sie sich dagegen, würde ICH meine Tochter auch daheim lassen. Dann ist es ihr anscheinend noch zu viel und nicht wichtig genug.
Entscheidet sie sich dafür, könnte ich mit gutem Gewissen vor Ort sagen, dass ich jetzt geht. DANN hat sie auch nicht mehr die Wahl, die hatte sie zu HAuse. Ich würde höchstens noch anbieten, dass ich die ersten Male vor der Tür warte, aber nicth mehr mit reingehen.


mausebause

Ich denke halt, wenn du sie dann "immer" überall abmeldest, ist das ja auch kontraproduktiv, das ändert ja das Problem selbst nicht - außer es liegt ihr absolut nicht - wenn es aber was ist was ihr eigentlich Spaß macht würd ich auch sagen "durchziehen"!

Kuddel

@Nenita
Ja genau. Ich melde sie überall ab und ihre Ängstlichkeit überwindet sie dadurch nicht. Sie hat auch wirklich Spaß dabei. Mir geht es auch nicht darum sie loszuwerden oder maximal zu fördern, sondern dass sie Spaß hat und sich altersgerecht beschäftigt.

@Lisa
Wenn ich ihr jetzt die Wahl lasse, wird sie vermutlich zu Hause bleiben wollen, ja. Dann hat sie keine Nachmittagsbeschäftigung an keinem Tag der Woche. Spielverabredungen sind bisher eher spärlich, da sie auch im Kindergarten sehr schüchtern ist. Wir wohnen hier noch nicht zu lange und kennen kaum Leute. Hier kennt fast Jeder Jeden und man findet schlecht Anschluss (die "Ureinwohner" kennen sich halt).

Ich werde aber vorher mit ihr sprechen, Kompromisse eingehen (Kuscheltier darf mit). Jetzt lasse ich das Thema einfach mal ein paar Tage ruhen und spreche es am Sonntag wieder an.



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große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

mausebause

Das klingt doch gut!
Ich denke auch sofern sie spaß an der NaMi Beschäftigung hat, würde ich sie nicht jedesmal abmelden - natürlich schon, wenn ihr das Hobby keinen Spaß machen sollte oder sowas - das ist klar!

Pela

Man darf die Kinder ja in ihren Ängsten nicht bestärken. Wir haben das immer mal wieder mit dem auswärts schlafen. Wir bestärken sie darin, dass sie es schaffen und bei Oma und Opa sind sie in den besten Händen und das wird dann auch durchgezogen. Am nächsten Tag wollen sie dann nicht mit nach Hause ... immer das Gleiche. ;-)

Kuddel

Danke Pela. Ich dachte schon, dass ich das zu eng sehe. Romy ist ähnlich, oder? Ich habe vielleicht einfach zu viel diskutiert und eingelenkt.

Nervig ist halt, dass andere Mütter auch da sind. Da zieht auch das Argument: "Musikschule ist nur für Kinder" nicht.  s-:)
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große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

Sweety

Wir haben bei sowas nicht argumentiert oder diskutiert. Da hat, so leid es mir tut, Constantin kein Mitspracherecht. Und was andere machen, ist in dem Fall total egal. Das sag ich auch so 8)

Also, wenn sie die Musikschule generell nicht wollte - okay, wäre was anderes. Aber so? Nö.

Ich würde da auch gar nicht fragen, ob sie einverstanden ist, wenn du gehst.

Mitteilen und durchziehen.
Bei uns hilft, auch wenn es manchem schräg erscheinen mag, eine ausführliche Vorbereitung. Am besten schon Stunden vorher. Ihm sagen und erklären und wieder sagen. Aber: keine Alternative lassen.
Immer wieder bestärken, wie Pela schreibt. Haben wir auch gemacht - und was war? Kindergartentheater morgens und mittags will er nicht heim. Und erzählt mir ganz stolz "Ich hab es bischafft, Mami. Kannst du wieder fahren? Ich bleibe noch hier." s-:)

Wenn Kindergarten an sich kein Problem ist, ist es womöglich nichtmal Verlustangst, sondern die Scheu vorm Ungewohnten. 5x die Woche mehrere Stunden und das über Jahre ist eben doch was anderes als 1x die Woche eine Stunde. Das mag dann aber durchaus Gewöhnungssache sein.

Ja, ich würde das wirklich mal probieren. Wenn sie dann nicht aufhört zu schreien, kann man ja abbrechen. Aber prinzipiell sage ich auch schon bei meinem 2,5Jährigen, dass ein bisschen Geheul ihn nicht umbringt. Immer natürlich vor dem Hintergrund, dass er eben nicht alleine und verängstigt in 'ner dunklen Kammer sitzt oder so, sondern liebevoll aufgefangen wird.
Dann sehe ich es sogar, dass er heulen DARF. Er muss das in dem Moment nicht gut finden und er DARF seinem Unmut und Zorn auf diese Weise Luft machen.

Viel Erfolg :)

Kuddel

Danke Sweety.

Angst vor dem Ungewohnten? Ja da kann was dran sein. Ich habe auch immer gedacht, dass es Verlustängste sind, konnte mir aber nicht erklären warum und woher. Ich habe sie nie zu spät abgeholt und Absprachen immer eingehalten.

Vielen Dank euch allen. Ihr habt mir sehr geholfen!  :-*
Lass dich nicht unterkriegen.Sei frech, wild und wunderbar!

große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

zuz

Ich würde sie nicht abmelden, weil es ein Weglaufen wäre und ich glaube, sie würde sich damit auch nicht gut fühlen.

Was ich machen würde: Ich würde langsam die Zeiten steigern. Also sagen: Ich geb Dich jetzt ab, schau aber in 10 Min wieder rein. Wenn es gar nicht geht, können wir dann auch gehen. Und dann wieder nach 10 Min und so weiter. Dann halt irgendwann ausdehnen auf 15, 20 Min.
Mit dem Bruder würde ich nicht argumentieren, sonst ist ja er Schuld, wenn Du gehst.

Wir hatten dieses Problem auch lange, inzwischen geht es aber echt gut.
Aber beim Turnen sind etliche Kinder, die ähnlich sind. Da sind zwar fast alle Eltern dabei (ist auch so gewollt vom Trainer), aber eben nur am Rand. Viele turnen dann gar nicht mit. Was nach meinen Beobachtungen gar nichts bringt: Endlose Diskussionen, diese Drohungen (dann gehen wir aber! - obwohl ja eigentlich auch die Eltern bleiben wollen usw.) Was bei manchen gut klappt: Ok, ich laufe eine Runde mit, aber dann gehst Du alleine.

Ansonsten würde ich es in Worte fassen - dass sie jetzt Angst hat allein zu bleiben und das Du das verstehst. Nicht mehr und nicht weniger, also nicht runterspielen (Du brauchst doch keine Angst haben) und auch nicht aufbauschen.

Pela

Ja, Romy ist auch so und ich halte es wie Sweety. Anders tue ich ihr keinen Gefallen. Ich muss sie JETZT für die Schule und alles was vor ihr liegt stärken. Die Kur (Fremde Umgebung, fremde Betreuung) hat sie auch weiter gebracht, auch wenn sie gelitten hat wegen ihrer Schüchternheit.

Muse

Ich schließe mich da mal vollimfänglich Sweety und Pela an.  :)
Meine ist auch ein gaaanz schüchternes Mäuschen das sich immer hinter uns versteckt auch wenn wir z.B. Freunde besuchen die wir schon ewig kennen.

Meine wollte letztes Jahr mit 4,5 Jahren Ballett anfangen, ich hab mir vorher den Mund fusselig geredet dass da die Kinder alleine tanzen und die Mamas erst zum Abholen wieder kommen. Okay, ich durfte dann nichtmal in der Schnupperstunde zuschauen  s-:) weil Mamas haben da ja nichts verloren  s-:) aber es hat funktioniert. Und jetzt tanzt ihre beste Freundin mit, da ist es eh kein Thema mehr.

Bei euch ist es natürlich sehr schlecht dass andere Muttis dabeisitzen, ich würde aber spätestens due Weihnachtsunterbrechung als Anlass nehmen ihr klar zu sagen dass du NACH den Ferien gar nicht mehr dableibst. Und vorher schrittweise rausgehen. Das musst du aber ausreichend vor jeder Stunde mit ihr besprechen.  :)

Ich wünsch dir viel Glück und gute Nerven!

Eumel

#18
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Kuddel

Danke für eure Meinungen und Tipps. Jetzt komme ich mal zum Antworten.

Ich bin schon mal beruhigt, dass Emilie da kein Exot ist und sich eure Kinder ähnlich verhalten. Die Kursleiterin meinte am Montag, dass sie "so etwas" noch nicht erlebt hat.  :-\ Da war ich schon verunsichert und habe mich gefragt, ob meine Kleine vielleicht tiefergehende Probleme hat.


@Zuz
Damit, dass sie sich auch nicht gut damit fühlt, wenn ich sie jetzt abmelde, kannst du recht haben. Daran habe ich noch nicht gedacht. Sie traut sich eh nichts zu und dadurch verstärke ich ihre Unsicherheit vielleicht noch.

Beim Turnen dürfen bei uns die Eltern drei Mal dabei sein uns dann müssen die Kinder alleine bleiben. Das hat im letzten Jahr gar nicht geklappt und das Turnen macht ihr auch nicht so viel Spaß. Daher kann ich damit leben.

Ich habe ihr schonmal vorgeschlagen, dass sie auf die Uhr schaut und ich wieder da bin wenn der große Zeiger ganz oben/unten ist. Dann kam zur Antwort: "So ein Quatsch Mama, Kinder schauen gar nicht auf die Uhr, nur die Erwachsenen!"  s-:) Ich glaube, dass sie einfach noch kein Zeitgefühl hat. Vielleicht sage ich ihr einfach, dass ich komme, wenn die Mama von ihrer Freundin kommt (immer so 15 min vor Schluss). Damit kann sie mehr anfangen.

Ich gebe aber auf jeden Fall der Kursleiterin meine Handy-Nummer, damit sie im Notfall anrufen kann.

Verständnis zeigen, aber nicht aufbauschen, finde ich auch gut und ist gemerkt.


@Pela
mal OT: Die Bewilligung für die Kur (auch Bromerhof) habe ich schon hier liegen. Ich möchte im Februar fahren, bin mir aber noch nicht sicher, ob ich es nicht doch noch absage. Ich schreibe bei Gelegenheit bei den Frühchen mal, habe mich ja ewig nicht gemeldet.

@Muse
Ich weiß nicht, ob das mit dem schrittweise rausgehen klappt. Ich habe es ihr schon mal angeboten. Ich wollte draußen auf dem Hof mit dem Kleinen spazieren gehen. Sie hätte mich von drinnen sehen können, aber auch das wollte sie nicht.  :-\

@Eumel
Ich habe auch das Gefühl, dass zu viel reden kontraproduktiv ist. Sie denkt jetzt schon, dass es eine Riesensache ist. Daher spreche ich das Thema erstmal gar nicht an. Gestern beim Zubettgehen haben wir über die Schule gesprochen, weil eine Freundin, die wir gestern getroffen haben, Lehrein ist. Ich habe sie dann gefragt, ob sie sich auf die Schule freut. Darauf kam: " Nein, weil ich da alleine bleiben muss."

Möglichst früh da sein, ist glaube ich bei uns blöd, weil die Kinder vor der Stunde alle nochmal durch den Raum toben. Sie würde sich freuen, wenn schon Kinder da sind und sie direkt lostoben kann. Zu der Kursleiterin hat sie noch keinen guten Draht.

Der Kurs findet bei uns in der Sängerhalle statt. Das ist eine große Halle. Der eigentliche Kursraum ist hinter der Bühne. Es gibt auch keinen Vorraum/Flur oder ähnliches. Vielleicht schlage ich mal vor, dass die Mütter alle in den großen Saal gehen. Dann wäre auch immer jemand da, wenn mal ein Kind auf die Toilette muss. Emilie würde sich bestimmt leichter tun, wenn ich nicht einfach abhauen könnte (was ich ja eh nicht ohne Absprache mache). Danke für diese Idee!

Die Mütter sitzen nämlich mit im Kursraum und quatschen und ja, es stört ungemein. Daher habe ich ja auch so ein Problem damit. Ich weiß, dass es stört und es ist für die Kinder und auch die Kursleiterin anstrengend und lenkt sehr ab.



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große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

Cloedje

Liebe Knuddel,
ja ich hatte hier auch so einen Kandidatin, der lange nicht mal alleine aufs Klo wollte in unserem Haus, weil manda 2 Räume durchqueren musste... s-:) Bei der Tagesmutter hat er eigentlich immer morgens geweint, als ich ihn abgab und immer sagte sie mir, dass es sofort vorbei wäre, wenn ich weg wäre; Einmal bin ich auch geblieben und habe gelauscht und tatsächlich.

Mein Sohn geht auch in die musikalische Früherziehung. Auch allein, ich wollte noch nicht mal am Anfang bleiben , damit die Kinder recht schnell unter sich sind. Aber die Lehrerin bat uns, zumindest in der ersten Stunde kurz zu bleiben.

Ich schliesse mich auf jeden Fall meinen Vorrednerinnen an, was trösten, aber "hart" bleiben anbetrifft. Ich finde aber, dass die Musiklehrerin alle Eltern bitten sollte, draussen zu warten bzw. wieder zu kommen. Wie soll deine Tochter denn verstehen, dass du gehst während andere bleiben und stören können. Kannst du nicht mit ihr reden, sodass sie den Ausschlag dafür gibt, dass die Kinder allein beim Musikunterricht bleiben ? In meinen Augen liegt der Handlungsbedarf klar bei ihr.
Und so eine Aussage wie, das habe sie noch nicht erlebt, trägt klar nicht dazu bei, dass deine Kleine einen guten Draht zu ihr bekommt.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du starkt bleibst und ihr das beide zusammen hinbekommt. Wenn sie das erste Mal allein da geblieben ist, wird sie sicher auch ganz stolz auf sich sein. Der erste Schritt ist immer der Schwerste.
Liebe Grüsse
Cloedje

Kuddel

Dank Cloedje. Ja sie ist im Zugzwang und hat das letzte Mal den Kindern vorgeschlagen die Eltern "rauszuschmeißen". Ich habe mich dafür ausgesprochen. Die anderen haben nur irritiert geschaut. Vielleicht schreibe ich ihr mal eine Mail und schlage vor, dass alle Eltern im großen Saal warten, wenn das für den Sängerverein ok ist. Der Raum wird der Musikschule vom Sägerverein zur Verfügung gestellt. Dann kann sie das schon im Vorfeld klären.

Sie arbeitet viel mit Kindergartenkindern und ist Musikpädagogin.

Wir waren zum Schnuppern bei einer anderen Musikschule im Nachbarort und da stand es nicht zur Debatte, dass ich dabei bleibe und siehe da es hat geklappt. Nun wurde doch bei uns im Ort ein Kurs angeboten. Im Nachhinein wäre ich im Nachbarort geblieben, aber hinterher ist man ja immer schlauer...
Lass dich nicht unterkriegen.Sei frech, wild und wunderbar!

große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

Kuddel

Wie versprochen kommt nun der Bericht.

Am Montag war wieder Musikschule. Ich habe morgens gesagt, dass sie entscheiden kann, ob ich im Nebenraum warte oder mit dem Kleinen einkaufen fahren soll. Reaktion: "Ich will da nicht hin. Ich will NIE WIEDER zur Musikschule!"

Nach dem Kindergarten waren wir noch zu Hause und ich habe gesagt, dass sie jetzt kurz spielen kann und wir dann zur Musikschule fahren. Sie hat sich tobend in ihr Zimmer verzogen.  s-:) Weiter habe ich es nicht thematisiert. Wir sind dann einfach losgefahren. Ihr war dann wohl klar, dass es keine Diskussion gibt.

Bei der Musikschule angekommen, habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass alle Mütter gehen und niemand mehr da bleibt! Da hat die Ansprache an die Kinder letzte Woche wohl etwas bewirkt. Super, ein Problem weniger. Dann habe ich ihr beim Ausziehen geholfen, mich fröhlich verabschiedet und ihr viel Spaß gewünscht.

Sie hat wie erwartet getobt. Die Musiklehrerin hat sie dann gleich übernommen und angefangen zu singen. Ich habe sie auch draußen noch schreien gehört, bin dann aber los und hatte kein Bauchgrummeln, sondern war der Überzeugung, dass sie da jetzt durch muss.

Ich kam dann 15 min vor Schluss wieder, habe durchs Fenster geschaut und sehe mein Kind singend, klatschend und lachend!  :o Andere Kinder haben mich gesehen, aber Emilie kam nicht, obwohl sie es mitbekommen hat. Ich habe noch bis 5 min vor Schluss gewartet und bin dann mit einer anderen Mutter rein. Sie hat mich gesehen, kam aber nicht zu mir und hat fröhlich und mächtig stolz weitergemacht. Erst als Schluss war kam sie stolz zu mir. Sie hat dann ganz süß gefragt, ob sie vielleicht ein wenig Schokolade haben darf, weil sie alleine geblieben ist. Das durfte sie natürlich, nach dem Abendessen.  8)

Sie war den ganzen Abend total fröhlich, ausgelassen und stolz. Ich habe mich so für sie! gefreut. Sie hat auch gesagt, dass sie nächste Woche auch wieder zur Musikschule geht.

Ich bin sehr froh, dass ich es durchgezogen habe. So ist sie tatsächlich über sich hinausgewachsen und hat einen großen Schritt gemacht.

Jetzt belassen wir es bei dem einen Allein-Termin in der Woche und wenn sie irgendwann mal äußert eine weitere Nachmittagsbeschäftigung zu wollen, sehen wir weiter.

Vielen Dank nochmal für eure tollen Ratschläge. Dadurch hatte ich den Mut es so durchzuziehen und sie konnte endlich über ihren Schatten springen.

Mal schauen, wie es weitergeht.
Lass dich nicht unterkriegen.Sei frech, wild und wunderbar!

große Schwester 15.03.2008
kleiner Bruder 21.04.2011

Pela

Prima! So wird ihr Mut größer und größer! Gut gemacht! :-)

zuz