2 1/2-Jährige trotzt extrem seit Schwester da ist

Begonnen von babybiene, 07. Oktober 2013, 21:27:28

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babybiene

Hallo!!!

Meine kleine Große ist extrem anstrengend zur Zeit. Anscheinend kommt sie sehr schlecht mit der Umstellung zurecht, dass sie nun auch eine kleine Schwester hat. Die ersten 3 Wochen war sie super brav. Auch jetzt ist sie noch total stolz und mag sie wirklich sehr. Nur mir gegenüber ist sie so "schlimm". Ich weiß, dass sie einfach nach Aufmerksamkeit schreit. Ich versuche sie überall miteinzubeziehen - natürlich nur wenn sie möchte und mit ihr viel Zeit zu verbringen.

Dennoch ist sie den ganzen Tag nur am Raunzen und gekünsteltem Weinen wegen wirklich jeder Kleinigkeit. WEnn ich sage "nein", dann heißt es von ihr "oja". Ich bin mit meinen Nerven schon ziemlich am Ende - weiß einfach nicht weiter. Ich versuche geduldig zu sein und bleiben, aber mittlerweile geht das nicht mehr.

Wie war das bei euch? Wann legt sich das endlich wieder? Was kann ich tun?

Binus

Also, mein Sohn hatte das in ähnlichem Alter - auch ohne Geschwisterchen ziemlich arg. Irgendwann war es leise schleichend vorbei - gedauert hat es Wochen.  :-X Und es kommt immer mal wieder, aber bisher - toitoitoi - nicht mehr so übel und ausdauernd. (Aber mir wurde schon Großes angekündigt von anderen Müttern...)

Hubs

Ich hab immer wieder mit ihm drüber geredet.
Wie es ist, seit der Bruder da ist (er schreit manchmal, dann muss ich mich um ihn kümmern und kann nicht mehr mit ihm weiterspielen, warum schreit er, warum muss ich da sofort hin,.... )
Welche Rolle er nun als großer Bruder hat (er hat Privilegien, er kann viele Dinge, er kann reden und mir so mitteilen, was er braucht, er muss nicht schreien,...)
Wie sehr ich ihn liebe und dass an dieser Liebe niemand etwas ändern kann.

Und ich hab ihm auch erzählt, wie ich mich fühle. Positiv wie negativ. Dass es für mich auch schwer ist, wenn ich plötzlich was anderes machen muss, obwohl ich mich gerade mit ihm beschäftigt habe, dass ich's schade finde, dass wir gewisse Dinge nicht mehr so einfach machen können wie früher. Was ich schön finde, z.Bl. wenn wir zu dritt kuscheln, wenn ich sehe, wie sehr sich die beiden Kinder mögen,...

Immer und immer wieder haben wir darüber geredet. Es hat ihm sichtlich gut getan, auch die Tatsache, dass ich ihn wissen gelassen habe, dass ich nicht über den Dingen stehe.
Und dann hilft nur abwarten, viel Geduld und Verständnis haben.

Und wie Binus schreibt, es dauert, es wird besser, es kommt wieder, aber bestimmt nicht mehr so schlimm  ;)
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

zuz

Wie Hubs :)
Ich denke, es ist nicht nur Aufmerksamkeit, es ist auch die neue Situation an sich, auf die sie sich einstellen muss.
Und auch das Alter. Mein Kleiner hat auch grad so eine (ähnliche) Phase hinter sich, und da gab es ja kein GEschwisterchen mehr. Uns hat noch (zusätzlich zum Thematisieren, erklären usw.) noch ein Tipp geholfen (hallo Hubs ;)). Wenn es gar nicht mehr ging, alle Grenzen überschritten wurden, nur um sie zu überschreiten, und ich am Ende mit meinem LAtein war, gab es eine Auszeit auf der Couch. Das war für ihn das Signal, dass jetzt wirklcih Ende Gelände ist. Manchmal hab ich ihn auch 5x hintragen müssen, aber er hat schnell gemerkt, ok, hier ist Schluss, ich komm nicht weiter, kann Mama nicht weiter provozieren, es passiert immer dasselbe. Das war wohl v.a. für mich auch wichtig, im Rückblick, noch etwas zu haben, was ich machen kann.
Und noch ein Tipp für die Nölphasen: Das Nölen, Jammern usw. erwarten. Nicht davon ausgehen, dass es nicht kommt, sondern einfach davon ausgehen, dass es kommt, das genau so annehmen wie Du ja auch hinnimmst, dass die Windeln gewechselt werden müssen, dass das Baby weint, dass es im November regnet usw. Das hat mir unheimlich geholfen, nicht immer gereizt zu sein, wenn wieder was ist. Sondern eher so: Ok, jetzt also das. WEnn es dann doch mal ausbleibt, war ich positiv überrascht, wenn es kam, einfahc nicht mehr so genervt.
Und auch ein Perspektivenwechsel kann helfen. Für Dich wirkt sie im Vergleich natürlich grad sehr groß. Aber schau Dir mal auf dem Spielplatz andere 2-3-Jährige an, am besten solche, die auch grad Theater machen. Ich finde immer, da merkt man, wie klein sie doch eigentlich noch sind, wie viel Verständnis sie noch brauchen und wie wenig sie noch selbst haben. Mir hat das immer geholfen, meine Kinder wieder als kleine Kinder zu sehen, die mich brauchen und nicht als Rädchen, die im stressigen Alltag auch irgendwo funktionieren müssen. Bei anderen Kindern fand ich nämlich das Quengeln immer ganz normal und die haben mir immer Leid getan oder ich konnte jedenfalls drüber stehen und sehen, was sie eigentlich brauchen in dem Moment. Bei den eigenen ist das oft schwieriger, weil sie ja nun mal auch den eigenen Ablauf damit durcheinanderbringen.

Estrella81

Hallo Babybiene,

ich glaube, das ist in dem Alter ganz normal. Ich habe vor 5 Wochen auch das zweite Kind bekommen und der knapp 2 1/2 Jährige liebt ihn über alles. Nur mir und meinem Partner gegenüber war er furchtbar. Das war aber auch in der Schwangerschaft so. Ständig weinerlich und im Gegenzug getreten, geschlagen und zu allem was ich gesagt habe erst mal "nein". Das Einzige was bei uns geholfen hat war eine konsequente Auszeit. Also immer wenn er getreten oder geschlagen hat, musste er auf die Treppe sitzen. Immer nur kurz, ein/zwei Minuten vielleicht maximal (das war schon furchtbar für ihn - und mich) und dann hab ich mit ihm darüber gesprochen und er durfte wieder kommen, wenn er gesagt hat, dass er nicht mehr schlägt.
Das hat mich aber echt an meine Grenzen gebracht. Teilweise musste er 3 bis 4 mal am Tag auf die Treppe aber eine Stunde später hat er wieder getreten. Ich hab echt teilweise gezweifelt, ob es das richtige ist aber jetzt weiß ich, dass es richtig war. Er ist wieder total lieb, treten und schlagen sind kein Thema mehr. Ich habe sogar das Gefühl, dass ihm die Konsequenz noch mehr Sicherheit gegeben hat.
Außer wickeln lässt er sich nicht mehr gern und haut immer ab. Da weiß ich noch nicht, wie ich das lösen soll. Hab eigentlich keine Lust ihm immer hinterher zu rennen und ein sich windendes Kind zu wickeln.
Ich habe mit einigen Mamas darüber gesprochen und ALLE sagen das gleiche. Das ist einfach in dem Alter so. Nur macht man sich halt viele Gedanken, wenn gerade zu dieser Zeit ein Geschwisterchen kommt. Man möchte den Großen ja nicht vernachlässigen oder ungerecht behandeln. Aber das hat nichts damit zu tun. Diese Phase kommt auch ohne zweites Kind und bei allen ähnlich.
Ich bin der Meinung, dass liebevolle Konsequenz hier am besten hilft. Nicht böse mit dem Kind sein, viel kuscheln und es viel in die Pflege des Säuglings einbeziehen (der Große hilft total gern den Kleinen zu baden oder zu wickeln) aber ganz klare Grenzen setzen.
Das Schönste aber hier auf Erden
Ist lieben und geliebt zu werden!

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Greta

Bei uns ist es ganz wichtig, dass ich dem Großen zugestehe, von der Kleinen genervt zu sein. Das wird jetzt immer mehr, wo sie eben anfängt zu laufen und sich an ihm festhalten will, und wo sie auch mehr schreit, weil es nicht so klappt wie sie will. Da bestätige ich ihm auch, dass das Schreien echt nervt und laut ist. Dann unterhalten wir uns darüber, wie Babys so sind und was blöd an ihnen ist und was schön an ihnen ist und warum sie schreit. Ich hab das Gefühl, so fühlt er sich von mir ernst genommen, was ihm gut tut.

Die Kleine ist jetzt 10 Monate und muss mittlerweile auch mal weinend warten, um auf meinen Arm zu kommen, weil da gerade besetzt ist vom Großen, der auch mal alleine mit mir schmusen will. Nicht stundenlang, nicht mal minutenlang und auch mit Körperkontakt zu mir, aber sie muss dann warten. Das merkt er dann und meist sagt er nach 20 Sekunden, sie soll mit auf den Arm.