Wie langlebig sind Eure Klamotten?

Begonnen von Once, 16. Juli 2013, 21:42:49

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myja78

Zitat von: Once am 18. Juli 2013, 10:47:50
naja..man macht seine eigenen Erfahrungen, sicherlich! Aber macht es das irgendwie besser wie die Dinge produziert worden sind?!

Ja, es macht einen Unterschied, wie Dinge produziert werden - denn wer fair und sauber (also möglichst ohne Chemie) produziert - entlohnt die Arbeiter so, dass auch sie nicht auf billig Ware angewiesen sind und gut durchs Leben kommen - ergo müssen weniger Menschen billig Waren kaufen, ergo werden diese weniger produziert und logischerweise dann auch weniger weggeworfen. Auch sind die Klamotten dann umweltverträglicher, bei der Produktion werden Arbeiter und Natur wenn überhaupt nur gering belastet und auch in der Entsorgung müssen keine Schadstoffe entsorgt werden.
Und für Klamotten die so produziert werden, bin ich auch gern bereit mehr auszugeben, vorausgesetzt die Quali (also hauptsächlich die Haltbarkeit) ist nicht schlechter.


Ich persönlich sehe Primark als einen Trend - und wie jeder Trend wird auch dieser irgendwann vorbei sein und Teile der Primark Läden werden wieder schließen. Ähnlich ist es doch schon mit Woolworth und/oder Takko gewesen - also zumindest hier bei uns haben 3 Woolworth zu gemacht, ein Takko nu auch - der andere weiß ich grad nicht ob der noch ist, da in der Ecke war ich länger nimmer.

Mutti74

Ich seh das ähnlich. Gerade vor ein paar Wochen ist doch wieder eine Näherei in Indien  eingestürzt. Viele Tote und das nur weil sie immer mehr Stockwerke drauf gebaut haben und jeden cm mit Nähmaschinen und Näherinnen vollstopfen mussten.

Solar. E

Primark hab ich keinen in unmittelbarer Nähe, da müsste ich vermutlich nach Frankfurt (80km). Ob ich dort einkaufen würde? Keine Ahnung, aber wenn ich was finde was mir gefällt, dann wohl schon. Aber sicher nicht sinnlos tütenweise, nur weils grad günstig ist  :)

Meine Kleidung trage ich durchaus mehrere Jahre; demletzt hab ich beim Ausmisten mein Outfit vom Abiball wiedergefunden  :o ;D

Und ich kaufe nach Gefallen und Qualität. Manchmal gehts gezielt zum Shoppen in die Stadt, wo dann teurere Sachen in meinem Schrank landen, aber es kann auch durchaus passieren, dass mir beim Einkaufen bei Aldi ein Oberteil übern Weg läuft, das mir gefällt und ja das kaufe ich dann auch und bisher ist mir da auch nie was nach dem ersten Waschen auseinandergefallen, das hält dann auch oft mehrere Jahre. (Ja ich weiß, einkaufen im Discounter wäre dann das nächste Thema  :P)

Kinderkleidung gibts bei Bedarf in den üblichen Läden der nächstgrößeren Stadt.

Bei Kik hab ich auch schon vereinzelt Teile gekauft. Das mach ich dann mal, wenn ich z.B. ein Basicteil für ein Fastnachtskostüm brauche, was dann gefärbt/zerschnippelt/was aufgenäht/... wird.
Oder einmal war ich da, weil meine Tochter, die absolute Jeansverweigerin ist, für einen bestimmten Anlass mit Kleiderordnung eine Blue Jeans brauchte, denn "das hat ja jeder im Schrank". Nein, sie hatte keine und es hätte absolut keinen Sinn gemacht, da ein teures Kleidungsstück zu kaufen. Die trägt sie nun halt widerwillig die paar Mal, wenn Blue Jeans gefragt sind und gut.
Zudem muss ich mich wirklich für jeden Klamottenkauf, den ich nicht online tätige (und auch sonstigen Einkauf, der nicht bei Bäcker und Metzger zu bestreiten ist), ins Auto setzen . Zu Kik hab ich nur vier Kilometer, alle anderen Klamottenläden zehn Kilometer und mehr. Gut, alternativ ginge das Fahrrad, um zu Kik zu fahren, wenn man eh nur ein bis zwei Teile kauft, das stimmt.

Ich denke, die Mischung macht es. Würde ich mein komplettes Leben aus Fair trade bestreiten wollen - das GEHT einfach nicht, wie soll man das denn bezahlen?  :-[

SarkanaM

Ich habe gerade mal bei trigema geschaut. Also für eine Basisausstattung an Kleidung gibt man da auch nicht mehr aus, als bei H&M. Klar, nicht super modisch, aber so die Standard Sachen wie Tops, Pullis, Shirts, UWäsche und Sportsachen haben die.
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"In the age of information, ignorance is a choice."

myja78

#79
Und was ist an trigema anders? Ich kenn den Laden nur aus der Kur - hier gibts die gar nicht ???

Ah, hab gegoogelt - Made in Germany - ja, wenn es denn auch wirklich hier hergestellt wurde und nicht nur das Etikett deutsch ist :P

SarkanaM

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SarkanaM

Musst du mal auf der Seite schauen. Die zeigen ganz viel vom Produktionsprozess etc. Und dafür sind die Preise dann wirklich normal und nicht so teuer.

Ich hab aber z.B. keine Ahnung, welche Firmen noch in D produzieren.
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M-e-l

Ich schmeiße so gut wie nie Klamotten weg, die müssen dann schon wirklich richtig durch sein, ich gehöre damit wohl eher nicht zur genannten Zielgruppe *g*.

Ich selbst trage Klamotten sehr lange, und danach nähe ich z.B. aus meinen Jeans welche für Klara oder Justus, ich bin da echt flexibel, für die Kinder nähe ich sowieso einiges selbst.

Die Sachen die meinen Kindern zu klein sind, verkaufe oder verschenke ich, Luna´s Sachen trägt zum Beispiel bisher noch meine Nichte, die ist jetzt 5 und noch macht ihr das auch nix aus. Sind aber immer sehr gut erhaltene Sachen, oft selbstgenähtes, das liebt die Kleine auch total :)

Für die kleinen Sachen habe ich keine Abnehmer, also wandern sie meist zu ebay, oder zum Kinderschutzsbund.

Weggeschmissen wird also hier nicht mal alles was kaputt ist, nur, was echt keiner mehr (nicht mal zum nähen) verwenden kann :)


Ich kaufe ganz unterschiedlich ein. Bei Kik in der Tat nicht, weil ich das anfangs mal gemacht habe und die Qualität wirklich grottig ist. Primark war ich noch nie, haben wir hier nicht, kann ich nicht beurteilen.......

Ich kaufe schon Markensachen, ich kaufe aber auch bei Aldi Kindersachen, weil ich finde, dass die Qualitativ meist echt gut sind. Die Sachen müssen mir einfach zusagen.

pinky87

In meinem Kleiderschrank ist alles gemischt! Von Esprit bis Kik...
Ich kaufe das, was mir gefällt!  :)

Dabei ist mir natürlich klar, das die billigen Teile nicht ewig halten. Die schmeiß ich dann irgendwann weg oder trage sie als Gammel/Schlafklamotten  ;D

Hab aber auch teilweise Kleidung, die ich vor 5 Jahren gekauft habe und die trage ich immer noch.

Leider muss ich jetzt nach der Schwangerschaft einiges aussortieren und verkaufen.

Babykleidung habe ich das meiste gebraucht gekauft und werde die gut erhaltenen Sachen auch wieder verkaufen.  8)

Peppeline

Meine Frage(n):
* Wie ist Euer Verhältnis zu Kleidung? Kauft ihr auch manchmal nur schnell was Billiges fürs Wochenende, von dem ihr wisst, es landet schnell im Müll?

Ich kaufe mir niemals nur mal was für einen Anlass oder ein WE (davon mal abgesehen, dass ich selten weg gehe). Ich kaufe immer Kleidung, die ich mehrmals tragen kann. Ich habe ein einzige Stück im Schrank, dass ich nur einmal getragen habe und nie mehr tragen werde, dass ist mein Hochzeitskleid und das hat meine Mama für mich genäht. Das werde ich auch nie weg schmeissen.

* Seid ihr passionierte Shopper? Oder habt ihr ein paar uralte Sache die ihr immer wieder gerne tragt?
Ich gehe nicht gerne shoppen, ich habe auch alte Sachen, die ich noch anziehe. Da sind auch ein paar Stücke dabei, die mir nicht mehr passen, ich hoffe noch  s-:)

* Kauft ihr manchmal Säcke voller Kleidung und mistet dafür Altes aus?
Ich kaufe meistens nur einzelne Stücke. Alte Sachen habe ich ausgemistet, wenn jemand von der örtlichen Kleiderkammer gesammelt hat. Da gehen meine alten Sachen auch hin.

* Wie ist es mit den Kindersachen? Landen die (auch) im Müll? Haben die Kids zu viel? Ich lese hier ständig von Kartons voller Kleidung und frag mich immer wie manche das

Meine Kinder haben sicher mehr als wie sie unbedingt brauchen, in den Müll kommen nur Sachen, die total kaputt sind.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hatte mal eine Phase, wo ich hauptsächlich Markenklamotten gekauft habe. Unter anderem auch, weil hier im Forum viel auf K*ik und Co geschimpft wurde und die Meinung vertreten war, das Markenkleidung = gut und K*ik = ganz schlecht ist.  Und ausgerechnet die Markenklamotten haben fast alle in kurzer Zeit mindestens ein Loch bekommen   :-( Während die Klamotten von K*ik und Erns*ting super halten. Ich kann das absolut nicht bestätigen, dass die billigen Klamotten eine schlechtere Qualität haben als Markenkleidung, ganz im Gegenteil.
Mittlerweile kaufe ich wieder lieber die billigen Klamotten. Ich kaufe auch gerne und viel gebraucht, vorallem im Internet, grade jetzt hatte ich das aber, dass eine Sendung nicht angekommen ist. Das ist doof für mich, denn in Geld schwimmen wir nicht grade.
Second-Hand-Läden gibt es hier auch, da gucke ich auch ab und an, aber ich werde selten fündig.
Es gibt wenige Sachen, wo ich gerne auf bestimmte Marken zurückgreife, z.B. bei Jacken, da ich lieber eine gute, teure Winterjacke jahrelang trage, als mir jedes Jahr eine neue Winterjacke von der Stange zu holen.

Kleidung hat für mich aber keinen besonders hohen Stellenwert, ich fahre lieber mit meinem Mann und den Kindern in den Urlaub, als mir jeden Monat neue Klamotten zu bestellen. Ich kenne eine, die bestellt gerne und viel Klamotten, ich habe ganz oft für sie Pakete angenommen. Das sind ausschließlich Markenklamotten. Ich weiß nicht, was sie mit den ganzen Sachen macht, aber ich weiß, dass sie nur selten in den Urlaub fahren. Wenn sie und ihr Mann einen Ausflug mit der Tochter machen, dann fahren sie zum Shoppen in die Stadt  s-:) Armes Kind  :-[


Zitatwie steht ihr eigentlich dann dazu klamotten in die altkleider zu werfen mit dem wissen, dass da auch tausende menschen ausgebeutet werden und sie in drittweltländern zu horrenden preisen verkauft werden?
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich habe mal eine Reportage auf NDR gesehen, da wurde berichtet, dass die einheimischen Fabriken schließen mussten, wegen der Kleiderschwemme von ,,gemeinnützigen" Organisationen. Also ist das Argument wegen Arbeitsplätze schaffen ja wohl pure Augenwischerei. In der Reportage wurde sinngemäß gesagt, dass die gut gemeinten Kleiderspenden fatal für die Afrikaner sind (in der Reportage ging es um Afrika) und sie dadurch wirtschaftlich am Abgrund sind.
Das wissen nur leider viele nicht, die meisten denken, sie tun Gutes, wenn sie ihre alte Kleidung spenden.
Das D*R*K hat in der Reportage übrigens jede Stellungsnahme verweigert  s-:)

Pri*mark, worum es in diesem Thread ja primär geht, kenne ich übrigens nicht und kann daher keine Meinung zu abgeben.
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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

Sonne1978

Ich möchte noch kurz was einwerfen zur "made-in-Bangladesh"-Thematik. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich in der "NEON" einen Bericht über H&M und deren Produktion in Bangladesh gelesen. Eine Mitabeiterin (Näherin?!) wurde zu ihrem geringen Verdienst gefragt. Sie sagte, sie sei nicht glücklich über den geringen Lohn und die viele Arbeit. Dennoch sei es besser, als in Armut bei den Eltern auf dem Land als Bäuerin zu leben.

Damit will ich die schlechten Arbeitsbedingungen nicht herunterspielen, aber den Blick in eine andere Richtung öffnen.

Dass es Ausbeutung bleibt, was die "Billligheimer" und auch Konsumenten betreiben, steht ausser Frage.

myja78

Peppeline - ich denke es ist auch in Afrika von Staat zu Staat oder gar von Region zu Region unterschiedlich, ob die gebrauchten Klamotten Fluch oder Segen sind - gibt es örtliche Produzenten die leiden sicher darunter - gibt es sie aber nicht, schafft der Handel mit gebrauchten Klamotten bestimmt Arbeitsplätze und einen gewissen Luxus.

Gestern war noch ein schöner Bericht dazu in einfestival glaube ich wars - ich hab ihn leider nicht von Begin an gesehen, aber esging um eine Sortierfirma, die eben die Klamotten aus den Containern sortiert - unsere gebrauchten Klamotten gehen eben nicht nur ins Ausland - teils landen sie auch hier in Deutschland in sozial Kaufhäusern oder eingerichteten Second Hand Läden, hier werden derzeit wohl besonders gern 70er Jahre Klamotten gekauft und Abendkleider, sowie anderes hochpreisiges (Burberry, Joop usw.).
Gebrauchte Klamotten gehen nach Russland, Japan usw. nur China kauft nicht, da die Klamotten zu groß für die Chinesen sind.
Nicht mehr tragbares wird zerschreddert und in Flies verwandelt, dieses Verpackungsflies, was man z.B. bei Speditionen als Decken benutzt - und auch als Füllmaterial für Autositze werden die geschredderten Klamotten verwertet. Das soll in dieser Sortierung ca. 30% ausmachen.

Once

Klar Sonne, der Blick in die Richtung besteht...aber er verklärt ein wenig. Denn dieses Augenmerk kann kaum als positiv gewertet werden wenn klar ist, dass die dort produzierenden Konzerne durchaus die Chance hätten bessere Arbeitsbedingungen und Löhne zu gewährleisten.  Ich finde diese Tatsache nur noch bitterer. Denn die miserablen Lebensbedingungen und -umstände des Einzelnen dienen als Grundvoraussetzung dafür billig zu produzieren. Immerhin, es wird dort nicht produziert um Arbeitsplätze zu generieren, sondern weil klar ist dass es für eine billige Produktion und viel Gewinn Menschen bedarf, die so verzweifelt sind, dass sie die widrigsten/gefährlichsten Umstände in Kauf nehmen.