Wie genau sieht eine "echte" Vater- bzw. eine Mutterrolle aus?

Begonnen von Manita, 10. August 2009, 13:06:44

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Manita

In dem "Regenbogen-Familien-Thread" wurde des öfteren von der fehlenden Vater- bzw. Mutterrolle gesprochen.

Dabei muss ich immer an folgendes Szenario denken:
Vati geht ganztags 7-17 Uhr Mo-Fr arbeiten und bringt das Geld nach Hause. Mutti kümmert sich um den Haushalt und die Erziehung der 2 Kinder.

Da sind die Rollen von Mutter und Vater natürlich genau festgelegt. Aber auf wie viele Familien trifft das heute noch zu?

Hier in Schweden ist es z.B. eine Selbstverständlichkeit, dass beide Elternteile arbeiten gehen und die Kinder ganztags im Kindergarten und später in der Schule betreut werden. Haushalt (Kochen, putzen u.s.w.) und Betreung der Kinder werden üblicherweise geteilt.

In der Gruppe meiner Tochter sind übrigens wenigstens 2 Männer die z.Z. im "Vaterschutz" sind, und den Haushalt schmeissen, während die Mütter arbeiten gehen!

Wo ist denn da die Mutter- und Vaterrolle?
Und wie definiert ihr eine Mutterrolle und wie einen Vaterrolle?

Schnukki

Ich finde das sind oft falsche bzw. veraltete Klischees!

Fand das System in Dänemark (ist ja wie bei Euch in Schweden) schon immer toll.

Für mich gibt es keine klassische Verteilung mehr.

LG

Annamirl

Ich glaube, es wird immer egaler, wer das Geld mit nach Hause bringt - hoffentlich jedenfalls!

Ich denke, bei der Mutter-/Vaterrolle geht es darum, dass jeder Elternteil dem Kind etwas anderes vermitteln kann.

Frauen=Mütter haben ihre Stärken eher auf der Beziehungsebene, sie tauschen sich viel aus, Kommunikation ist sehr wichtig. Männer=Väter sind eher sparsam mit Worten und praktisch veranlagt.

Wenn ein Paar auf eine Party geht, dann hat die Frau nach 5 Minuten analysiert, wer da mit wem irgendwie verbandelt ist, wer mit wem gar nicht kann etc. Dem Mann ist allenfalls aufgefallen, dass die Deckenlampen nicht ordentlich angeschlossen sind.

Natürlich bedient das Beispiel auch die gängigen Klischees, die aber ja auch nicht von irgendwoher kommen. Will sagen, da ist schon was dran. Ergo kann ein Kind von jedem Elternteil was anderes lernen.

Juli@

Zitat von: Manita am 10. August 2009, 13:06:44
Da sind die Rollen von Mutter und Vater natürlich genau festgelegt. Aber auf wie viele Familien trifft das heute noch zu?

Auf uns!  ;D

Für mich ist es kein Problem die Mutterrolle zu 100% auszuüben! Für mich ist es klar, dass ich die drei Jahre investiere, bis meine Kinder einen Kiga-Platz haben!

Mein Mann hat mit seiner klassischen Vaterrolle auch kein Problem. Wobei - wenn ich so viel verdienen würde wie mein Mann - wäre er auch sicherlich gerne 3 Jahre zu Hause geblieben. Aber das ist leider nicht so.

Wir sind beide glücklich mit unserer Situation. Und in 4 Monaten gehe ich dann auch wieder arbeiten. Darauf freu ich mich!  :)
Tristan Alexander *07.02.2001, 53cm, 4040g, 23.16h
Ida Sofie * 29.01.2007, 50cm, 2500g, 4.53h

Arthur

Und ich wünsche mir, dass sich jeder frei dafür entscheiden kann, welches "Modell" das Beste für die jeweilige Familiensituation ist, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

Zur Rollenverteilung - finde ich auch,  es geht stärker vom statisch festen System früherer Jahre zu einem Modell, wo sich die Aufgaben der Familie auf beide Elternteile aufteilen.

Zu Stärken und Schwächen beider Eltern zitiere ich mal Annamirl:
Zitat
Frauen=Mütter haben ihre Stärken eher auf der Beziehungsebene, sie tauschen sich viel aus, Kommunikation ist sehr wichtig. Männer=Väter sind eher sparsam mit Worten und praktisch veranlagt.

Wenn ein Paar auf eine Party geht, dann hat die Frau nach 5 Minuten analysiert, wer da mit wem irgendwie verbandelt ist, wer mit wem gar nicht kann etc. Dem Mann ist allenfalls aufgefallen, dass die Deckenlampen nicht ordentlich angeschlossen sind.

;D ;D  ein klasse Beispiel, das trifft´s ziemlich genau  s-daumendruck


pchilfe

Mutterrolle: ist mir egal, denk ich nicht drüber nach.

Vaterrolle: gibt es noch eine wirkliche Definition davon?
Gesellschaftlich wird dem "Vater" (eigentlich falsch, muss 'dem juristischen "Vater"' heissen) unterstellt zeitgleich den "Brotjob" als auch die Soziale Erziehung des Kindes zu managen. Wobei die soziale Erziehung, auch rechtlich, hinter der eigentlichen Erziehung zurücksteht.


egal in einer Studie des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werde ich als "familienorientierter Brotverdiener" bezeichnet.  ::)

jewa

Zitat von: Juli@ am 10. August 2009, 13:19:37
Zitat von: Manita am 10. August 2009, 13:06:44
Da sind die Rollen von Mutter und Vater natürlich genau festgelegt. Aber auf wie viele Familien trifft das heute noch zu?

Auf uns!  ;D


Auf uns auch!  ;D

Trotzdem finde ich die "schwedische" Methode besser und wir würden sie auch (beide) praktizieren (wollen), wenn die Kinderbetreuung klappen würde, was aber leider nicht der Fall ist.  :'(

Zumindest am WE klappt die "schwedische" Methode gut. Definieren kann ich es nicht. Jeder gibt aus seiner Sicht den Kindern das Beste mit auf den Weg.
Aber irgendwie stimmt es schon, die Mama die Kommunikation, der Papa ist für's praktisch veranlagte zuständig.  ::) irgendwie...
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Arthur

Zitat von: daddy am 10. August 2009, 13:35:51
egal in einer Studie des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werde ich als "familienorientierter Brotverdiener" bezeichnet.  ::)

Und wie würdest Du gerne bezeichnet werden ?  >:D

bertelsr

Wenn beide Elternteile arbeiten ist halt nur schade, dass die Kinder vielleicht nicht ganz so viel Kontakt haben wie sonst mit einen der beiden Elternteile. Da wäre mir halt voll wichtig, dass die betreuung stimmt. Wie gut die Betreuung in Schweden ist weiß ich nicht, da gibt es sicherlich je nach Einrichtung auch große Unterschiede.

pitti und Emma

Wir gehen beide arbeiten, mein Freund als Hauptverdiener, ich 30 Std./ Woche.
Haushalt ist größtenteils mein Part, weil ich einfach mehr Zeit dafür habe.
Dafür ist mein Freund der größere Aktivator was Kinderbetreuung und Bespassung anbelangt, sie unternehmen viel gemeinsam, machen sich schmutzig, erleben und probieren einfach viel.

Handwerklich ist mein Freund gar nicht begabt, das mache ebenfalls ich oder wir holen uns jemanden der es kann.

Mama ist ganz klar kuscheln, schmusen, trösten. Papa eher für fürs Grobe und organisieren. Wir sind damit zufrieden und jeder macht das was er kann.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen viele Jahre als Hausfrau zuhause zu sein, wenn die Kinder klein sind ja, aber sonst nicht. Ich kenne es auch nicht anders, in unserer Region ist es gängig als Frau einer Beschäftigung nachzugehen und auch zum Familieneinkommen etwas beizutragen. Kommt vielleicht auch darauf an wie man aufgewachsen ist bzw welche Erfahrungen man damit gesammelt hat.

scarlet_rose

Kann Annamirl nur zustimmen

Bei der Vater-/Mutterrolle geht es weniger um die Stellung in der Hausgemeinschaft als mehr um den Unterschiedlichen Einfluss von Mann und Frau auf die Kinder. Männer sind, auch wenn das immer viele bestreiten wollen einfach anders gestrickt als Frauen und zusätzlich zur ganz spezifischen Individualität jedes einzelnen kommt schon zu einem gewissen Maße die Männer/Frauen-spezifischen Eigenschaften zur Geltung.

Mann und Frau sind unterschiedlich und haben deswegen unterschiedliche Einflüsse auf das Kind.

Die klassische Mutter- und Vaterrolle gibt es zwar heute nichtmehr so oft, aber noch oft genug und wäre es mir möglich würde ich auch sehr gerne meine Familie so aufbauen, ist nur leider nicht möglich aus finanziellen Gründen, auch wegen der Absicherung, eine Ehe ist ja heute trauriger Weise nichts sicheres mehr.

Mutter und Vater stellen trotzdem immernoch zwei verschiedene Ansprechpartner für das Kind dar, auch wenn ihre Aufgaben in der Hausgemeinschaft nichtmehr die klassischen sind.
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Honey

Wir leben nach dem altmodisch klassischen Modell.... Bis die Kinder in die Schule gehen. Dann moechte ich auch wieder arbeiten gehen.
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

pchilfe

@arthur: Wie wärs mit... ach siehe Avatar^^

ZitatMänner sind, auch wenn das immer viele bestreiten wollen einfach anders gestrickt als Frauen
Das bestreiten ja auch nur Frauen ;)

scarlet_rose

Zitat von: daddy am 10. August 2009, 15:04:33
@arthur: Wie wärs mit... ach siehe Avatar^^

ZitatMänner sind, auch wenn das immer viele bestreiten wollen einfach anders gestrickt als Frauen
Das bestreiten ja auch nur Frauen ;)

stimmt ;)
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Manita

@Hausfrauen unter uns (z.B. Juli@ und Jewa)
Ich möchte mich bei Euch für meine Wortwahl entschudligen. Mein Beispiel mit "Vati geht arbeiten, Mutti schmeisstd en Haushalt" klang sehr ironsich udn abwertend und ich möchte keinesfalls die Hausfrauenrollen abwerten! Hausfrau und Mutter ist ein toller Beruf!!!  :D

@all
Ihr habt Recht, es kommt wohl heutzutage wirklich nicht mehr auf die genaue Rollenverteilung im Haushalt, sondern auf die "gefühlsmässigen Werte" an, die beide Elternteile vermitteln. Ich finde Annamirl und Scarlet_Rose haben das besonders schön ausgedrückt.  :D

@bertelsr
Selbstverständlich stimmt die Betreuung, sonst würde ich mein Kind niemals "Fremden" anvertrauen! ??? Und ich könnte nicht sagen, dass wir weniger Zeit mit unserem Kind verbringen, als andere Eltern. Eben weil wir berufstätig sind, nutzen wir unsere gesamte Freizeit intensiv mit unserer Tochter und haben unsere Freizeitaktivitäten und den Haushalt entsprechend angepasst.  :)

Coney

Huhu,

also bei uns trifft auch die klassische Rollenverteilung zu - allerdings sind wir damit im Freundes/- Bekanntenkreis relativ allein  ;)

Uns ist allerdings SEHR wichtig, dass unser Kind (später mal unsere Kinder) nicht fremd betreut werden. Wer zu Hause bleibt, das finden wir egal, aber wie gesagt: Wir finden es wichtig und richtig, dass einer von uns eben zu Hause bei den Kindern ist. Und solange das finanziell machbar ist, wollen wir das so beibehalten. Wir stellen uns schon vor, dass unsere Kinder so ab 4 Jahren in den KiGa gehen, allerdings nur halbtags, um da Spaß zu haben und soziale Kontakte ohne Mami und Papi dabei. Aber selbst im Schulalter finden wir es super wichtig, dass Mittags jemand zu Hause ist, wenn die Kids von der Schule kommen.

Klingt vielleicht altmodisch, aber wir stellen es uns so vor - und ich hätte mir das auch immer gewünscht. Die Zeiten, in denen meine Mutter zu Hause war, waren die schönsten  :)

~ Oma Netti ~

Auf uns trifft auch die absolut klassische altertümliche Rollenverteilung zu.
Mann arbeitet und ich bin zu Hause bzw habe immer nur dann gearbeitet, wenn die Kinder in Kiga/Krippe waren. Und so sieht auch unsere Rollenverteilung daheim aus, wenn beide zu Hause sind. Mein Mann mäht Rasen und macht allen handwerklichen Kram, ich den Rest  :P
Aber es ist für mich vollkommen ok so, ich selber möchte das so. Und ich denke das ist das was wichtig ist, dass man zufrieden ist. Egal wie die Rollenverteilung auch aussieht, man muss sich wohlfühlen dabei. Und ich finde auch, wie Arthur, keiner sollte sich für "sein" Model rechtfertigen müssen. Denn jede Variante hat seine guten und schlechten Seiten.

Juli@

Zitat von: Manita am 12. August 2009, 16:22:51
@Hausfrauen unter uns (z.B. Juli@ und Jewa)
Ich möchte mich bei Euch für meine Wortwahl entschudligen. Mein Beispiel mit "Vati geht arbeiten, Mutti schmeisstd en Haushalt" klang sehr ironsich udn abwertend und ich möchte keinesfalls die Hausfrauenrollen abwerten! Hausfrau und Mutter ist ein toller Beruf!!!  :D

Hö?  ??? Ich habe das nicht in den falschen Hals gekriegt! Fand Deine Wortwahl passend, denn so ist es ja nun mal!  ;)
Tristan Alexander *07.02.2001, 53cm, 4040g, 23.16h
Ida Sofie * 29.01.2007, 50cm, 2500g, 4.53h

jewa

Zitat von: Juli@ am 12. August 2009, 20:54:48
Zitat von: Manita am 12. August 2009, 16:22:51
@Hausfrauen unter uns (z.B. Juli@ und Jewa)
Ich möchte mich bei Euch für meine Wortwahl entschudligen. Mein Beispiel mit "Vati geht arbeiten, Mutti schmeisstd en Haushalt" klang sehr ironsich udn abwertend und ich möchte keinesfalls die Hausfrauenrollen abwerten! Hausfrau und Mutter ist ein toller Beruf!!!  :D

Hö?  ??? Ich habe das nicht in den falschen Hals gekriegt! Fand Deine Wortwahl passend, denn so ist es ja nun mal!  ;)

Ich auch nicht!  ;)

Wobei ich den "alten" Begriff der Hausfrau trotzdem irgendwie unpassend (als "Berufsbezeichnung") finde. Wenn, dann wirklich "Mutter und Hausfrau", weil die Mutterrolle mehr meiner Kapazität einfordert, als die Hausfrauenrolle (so viel putze und bügle ich dann doch nicht  ;D).  ::)
In der Beziehung sehe ich es wie die Vor*erk-Werbung und sehe mich eigentlich als "Familienmanagerin".

Und die Männer dürften dann die jeweiligen Familienminister sein.  ;D ;D Ob Daddy und Arthur damit "leben" können?  >:D
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Arthur

Zitat
Und die Männer dürften dann die jeweiligen Familienminister sein.  ;D ;D Ob Daddy und Arthur damit "leben" können?  >:D

@ jewa - kann ich, allerdings erst, nachdem ich den Satz mittels starker Sehhilfen auch lesen konnte  ;D ;D

pchilfe

@jewa: Is mir völlig Wurscht. Allerdings ist mein Posten als VerteidigungsFeldmarshallMinister *lol* bei Arthur unanfechtbar... hab ich halt nen doppelposten.

Der Vorteil ist... als Minister gibt man nicht das eigene Geld aus sondern das der Manager... tja jewa... 2 40hjobs sind dir sicher.

Arthur

@ daddy -  >:D bald geht´s los, halt die Truppen in Form  ;)

pchilfe

meinst du jetzt die militärischen oder die biologischen...  ;D

Arthur

Militärisch natürlich, alles andere überlass ich Dir und dem Teppich  >:D

jewa

Zitat von: daddy am 13. August 2009, 09:27:21
Der Vorteil ist... als Minister gibt man nicht das eigene Geld aus sondern das der Manager... tja jewa... 2 40hjobs sind dir sicher.

Mag vielleicht sein, wobei so ein Manager ja auch ein nicht zu verachtendes Managergehalt bekommt (guck mal in die Freuecke, hab da ja stehen, dass ich unserer Familie ca. 3000 Euronen erspart habe und es sind eher mehr, genau hochrechnen kann ich es leider erst Ende Oktober) und auch die jeweiligen Familienminister auf Fortbildung zur Ober-Guru-Familienministerin v.d.Leyen schicken darf. Seid also lieber wieder lieb zu mir, sonst gebe ich euren Frauen entsprechende Tipps.  :P >:D

Würde ich ja ehrlich gesagt zu gerne sehen, Daddy, Arthur und meinen Mann beim "Schulbankdrücken" bei Frau von der Leyen.  ;D

So und jetzt genug OT  :-X, als bitte wieder zurück zum Thema...
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.