Wie geistige Behinderung erklären?

Begonnen von Landei, 30. April 2012, 11:26:54

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Landei

Der Sohn einer ehemaligen Sandkastenfreundin hat sich leider nicht nach "Plan" entwickelt.
Was er genau hat oder woher es kommt, kann niemand genau sagen.
Die kleine Schwester wird jetzt im Sommer 3 und entwickelt sich normal.
Nun waren wir zu Ostern kurz bei jener Freundin vorbeischauen, als wir bei meinen Eltern waren und sie mit den Kindern bei ihren (gleiches kleines Heimatdorf).

Die (kleineren) Kinder haben zusammen gespielt, geschaukelt, waren auf dem Trampolin usw. Der Große (wird 11) lief halt die ganze Zeit dazwischen umher, spielte mit seinem Faden und lautierte "pullapullapulla" vor sich hin.
Jetzt fangen meine Kinder an, das zu thematisieren.

"Warum sagt der das die ganze Zeit?" "Kann der nix anderes sagen?"
Habe dann versucht zu erklären, daß er das eben nicht kann und man es ihm auch schlecht verbieten kann, weil er krank ist. Und auch daß man das eben nicht heilen kann.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß meine Erklärung noch nicht wirklich angekommen ist.
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Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage (schreibe) und tue, nicht für das, was Ihr versteht (lest) und daraus macht!!!

Cornelia x Marie Sophie

Nachdem unsere Tochter auch als geistig behindert gilt, wenn auch "nur" in einer leichten Form - frage Deine Freundin, was sie Dir rät, wie Du es vielleicht Deinen Kids gegenüber leichter erklären kannst...
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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

Schildi

Als ich meiner Tochter eine geistige Behinderung erklärt habe, habe ich gesagt dass der Mensch nicht so gut denken kann wie sie, dass er so denkt wie ein ein- oder zweijähriges Kind, obwohl er schon groß ist. Dass er sich dann auch manchmal so verhält und sachen sagt wie ein kleines kind. Dass er auf seine Art normal ist, obwohl er sich von uns unterscheidet.

A.n.j.a

Schildis Vorschlag finde ich sehr gut und kindgerecht. Und Cornelias Tip gerade aus der Sicht einer betroffenen Mutter würde ich genauso umsetzen.

Geistig behinderte Menschen jagen Kindern leider oft Angst ein, wegen der Andersartigkeit und auch ggfs. unkontrollierter Motorik/Mimik. Ich denke, es ist vor allem wichtig, Kindern diese Angst oder auch Irritation zu nehmen und sowohl die Andersartigkeit wie auch das Normale daran zu vermitteln.

LG
Anja

Juli+Felix

In die Klasse von Felix geht auch ein Mädchen mit einer geistigen Behinderung. Mein Großer hat mir das letztens ganz neutral erklärt, dass "ihr Gehirn ist anders funktioniert, M. versteht manche Sachen nicht so wie wir", und mehr war nicht nötig.

mausebause

Ich finde Cornelias Tipp klasse - ich würde da auch eher erstmal die Betroffene Mama selbst fragen, wenn einem jemand helfen kann, dann sie, schätze ich!
Kinder gehen eigentlich mit solchen Sachen unbefangener um als Erwachsene, meiner Erfahrung nach - das nachfragen ihrerseits ist vermutlich reine kindliche Neugierde...toll, dass du nach einer geeigneten Erklärung suchst!

mausebause

Zitat von: Juls am 30. April 2012, 13:04:42
Mein Großer hat mir das letztens ganz neutral erklärt, dass "ihr Gehirn ist anders funktioniert, M. versteht manche Sachen nicht so wie wir", und mehr war nicht nötig.

Fidn ich toll!!  :D

Lalelu

#7
*

Landei

#8
Danke für Eure Antworten!

Den Begriff "krank" kennen meine Kinder ja schon von mir, wissen, daß es da keine Heilung gibt.

Aber "Anders" finde ich da auch ok, werde ich mir merken.

Mit der betroffenen Mutter sprechen ist schwierig. Sie wohnt fast 500 km weit weg und ist auch wegen der Schulpflicht vom Großen eher seltener bei ihren Eltern.
Haben sporadisch Kontakt per Mail und da finde ich das blöd, sowas anzusprechen. Lieber von Angesicht zu Angesicht.

Vielleicht sehen wir uns in den Sommerferien nochmal, dann kann sie vielleicht meinen Kindern noch was dazu erklären.



Hoffe nur, daß meine Kinder nicht so viel von einem Nachbarn der Großeltern jenes Jungen mitbekommen. Der wiederholt jedes mal wie schlimm das doch sei, er höre das ja dann den ganzen Tag lang. Blöd nur, daß jene Nachbarn enger mit meinen Eltern befreundet sind und auch häufig zu Besuch da.

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Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage (schreibe) und tue, nicht für das, was Ihr versteht (lest) und daraus macht!!!

Nici+YaMa

In Yannics Kiga hatte ein 5 jähriger Junge im letzten Jahr einen Schlaganfall  :-[
Es war sehr knapp, er kann inzwischen einigermaßen laufen, sprechen... wird aber nie wieder wie zuvor  :-[

Er besucht den Kiga regelmässig oder die Kinder besuchen ihn ab und zu.
Wir haben Yannic erklärt, das der Junge sehr krank war, das sein Gehirn geblutet hat und er nun nicht mehr so gut denken kann, nicht mehr so schnell ist wie er, nun auf eine besondere Schule gehen wird und eben einige Sachen nicht mehr so gut kann wie er.

Yannic hat dann gefragt ob das auch ihm und Erwachsenen passieren kann, wir haben ihm dann erklärt das das passieren kann, aber gerade bei Kinder sehr selten ist.

Nici mit Yannic und Maja :-)