Wenn Männer auf Montage sind/die Familie zu Hause

Begonnen von Hexe1977, 08. April 2015, 19:54:19

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Hexe1977

Hallo,

Ich habe heute den ganzen Tag darüber nachgedacht dass ich die EO Mädels dazu mal fragen möchte.

Es geht um Männer die auf Montage sind. Seid ihr selber Frauen eines solchen Monteurs? Eure beste Freundin vielleicht, Väter etc.?

Ich arbeite in einer Firma mit Technikern die teilweise wochenlang auf Montage sind. Ich merke immer wieder wie sehr es mich interessiert aus welcher Motivation sie das tun. Die sind mal 6 Wochen am Stück von zu Hause getrennt. Klar, es wird entlohnt. Auslöse etc nicht zu vergessen. Aber wie kommt die Familie damit klar, wie der Mann.

Einer der kollegen sagte mal, das äußerste für ihn und seine Familie wären 100 Tage. Danach beginnt man sich zu entlieben, alles dadrunter ist okay.

Einen Kollegen hab ich nach 4 Wochen für 10 Tage nach Hause geschickt. Er hat drei Kinder zwischen 3 und 12. Am Tag nach seiner Ankunft rief er mich an und bat um Verbleib im kommenden Projekt für mindestens 6 Wochen. Warum?

Klar...Kohle...aber das doch nicht alles.

Mögt ihr was dazu sagen? Eure Erfahrungen?
WÜrde mich brennend interessieren.

Lg

~ Oma Netti ~

Doch, Geld, das ist sicher bei den meisten der Grund.
Mein Mann war auch oft auf Montage. Allerdings nicht für mehrere Wochen am Stück, bzw das nur ganz selten. In aller Regel kam er am Freitag und fuhr Sonntag Abend wieder. In manchen Berufen ist das eben so. Und wer 3 oder 4 Kinder hat, kann eben auch das Geld gut gebrauchen. Mir persönlich hat das nie was ausgemacht. Job ist eben Job.  :)
Mein Bruder muss auch oft beruflich länger weg. Fliegt durch die Weltgeschichte nach Japan oder die USA etc. Gehört halt zu seinem Job.

Muse

Ich tippe auch auf Geld - gerade wenn die Frau dann zB nicht selbst arbeitet.

Ein Kollege meines Mannes hat sich zB aber an einen anderen Firmensitz versetzen lassen (mit gleichzeitiger Beförderung) - der findet das ganz toll unter der Woche seine Ruhe von der Familie zu haben. Solche Männer gibts wohl auch.

Fliegenpilz

Ich habe einen Mann im Bekanntenkreis, der sich immer um die Montagejobs prügelt, einfach weil er froh ist Zuhause weg zu kommen s-pfeifen

Er hat drei Kinder, er wollte zwei. Das dritte hat sich "einfach so eingeschlichen", er wurde von jeglicher Entscheidungsfindung ausgeschlossen. Auch sagt er, dass er Zuhause nur Gast ist. Seine Frau hat die Hosen an, die Kinder haben mehr zu sagen als er. Er fühlt sich nicht wohl, er ist froh wenn er auf Montage ist und seine Ruhe hat, in Hotels und kleinen Appartments schlafen kann ohne das Babygeschrei, ohne seine keifende Frau, ohne Verantwortung außer für sich selbst.

Ihm ist einfach das Familienleben über den Kopf gewachsen, er sieht für sich aber auch keinen anderen Ausweg, da die finanziellen Belastungen und Verpflichtungen zu groß sind und er seine Familie nicht ans Existenzminimum bringen möchte, nur weil er nicht das leisten kann was als Familienvater erwartet wird ...

Mein Mann ist nicht auf Montage, allerdings hat er ziemlich regelmäßig Geschäftstermine. Meist verbinden wir es mit einem Paarwochenende oder sogar als Familienausflug. Er mag nicht so lange ohne uns sein und ich finde es sowieso doof ohne ihn ;)
So waren wir dieses Jahr schon in Dubai, in der Nähe von Stuttgart und fahren im April noch zum Hockenheimring - teilweise als Paar, teilweise als Familie :)

peter

mein mann hat seit 11 jahren einen job wo er öfter weg ist.
mal nur die woche über aber auch mal 3 wochen am stück,länger war es aber bisher nur 2 oder 3mal

am anfang war er eher selten weg und ich arbeitet auch recht viel,genoss es aber schon auch unter der woche meine "ruhe " zu haben  ;D
gerade da die grossen nicht von ihm sind und es da früher als uneinigkeiten gab war es für mich einfacher allein mit 3 kids als immer zu vermitteln  s-:)

als anna in die schule kam und es so ar das sie einige schwierigkeiten hat und viel förderung ,ruhe beim lernen und termine wie ergo etc brauchte hab ich meinen damaligen job geschmissen udn mein mann daher (wegen der kohle) seine montagen ausgedehnt und aufgestockt.
es war/ist mit anna einfach besser zu handeln wenn einer eben fast non stop zu haus ist,es gibt hier aber auch keine richtige verlängerte schulzeit oder so und die grosseltern fallen als betreuer mit hausaufgaben und zu terminen fahren auch aus

wir sind es gewohnt und es fällt uns nicht sehr schwer

Theolina

Mein Mann ist in der Unternehmensberatung und immer von Montag bis Donnerstag in einer anderen Großstadt im Hotel...
Das Projekt läuft noch bis Ende 2016... Es ist sein Traumjob in der Branche zu arbeiten und seine 50 Stunden an den Tagen abzureißen. Freitags ist er dann zu Hause im Home Office...  Für mich ist das vollkommen ok, meine Tochter und ich haben unseren Ablauf und ich brauche ihn nicht wirklich  s-:) klar vermisse ich ihn, aber mir ist es so einfach lieber... Wenn er zu Hause auf einem Projekt arbeiten würde, sprich hier in der Stadt wäre er abends nie pünktlich zu Hause und hätte keine Zeit für uns... Daher ist es für uns so perfekt. Er kommt nach Hause und ist dann zu Hause... Ab Freitagmittag ist Familienzeit angesagt, dafür arbeitet er die Woche vor und sonntags schon weiter...
Natürlich verdient er in seinem Job sehr gut und letztendlich profitieren wir als Familie ja alle davon...
Und mein Mann ist ein Nerd, er liebt seine Arbeit und das Drumherum...
Er ist ein Workaholic und macht seinen Job zu gerne und nicht, weil er Abstand braucht oder so....  :D

Mondlaus

Ja, nur dass ich es bin - in letzter Zeit immer für 4 Wochen weg, dann 6 Wochen Home Office etc. Bald aber so wie Theolinas Mann, also von Mo-Do oft ganz weg, aber Freitags da (dafür dann aber auch mal 2 Monate ganz zu Hause, entweder Home Office oder unbezahlter Sabbathical). Ich mag es trotz Kinder. Diese würde ich auch mit einem 9-5 Job nur für zwei Stunden abends sehen, diese wären dann vollgepackt mit Fertig fürs Bett machen, Essen kochen, Haushalt - total gestresst und Quality Time sieht anders aus.

Bei der Zeit weg kann ich "ganz" erwachsene sein. Auch wenn die Arbeit es oft nicht zulässt (50 Stunden sind schon die Regel, oft mehr), manchmal geht man abends nochmal essen, in die Bar, holt sich dort "seine" Zeit. Und gerade solche Nächte, in denen man weg ist, die sind Erholung. Klar, man geht auch da zeitig ins Bett und muss morgen früh raus, aber man ist eben nicht auf "Abruf", sondern man hat die - teilweise auch nur 5,6 Stunden - tatsächlich nur für sich.

Wenn ich dann da bin (inkl. Freitags und inkl. den langen Auszeiten zwischen Projekten) kann ich ganz Mutter sein. Muss also nicht meine Wochenenden und ABende irgendwie noch nutzen, um Zeit für mich zu finden, ich kann sie ganz den Kindern widmen. Eigentlich ist das super und für mich viel besser als anders.

Und ja, zu interessanten Locations kann man auch schon mal die Familie mitnehmen, die dann Tourist spielen und abends trifft man sich und urlaubt zusammen.
Kind 2011
Kind 2014
...

Schnukki

Warum Montage? Weil es mittlerweile normal ist?
Ich höre von immer mehr Männern, dass sie unter der Woche wo anders hin müssen (handwerkliche Berufe) - einfach weil die Firmen flexibler sein muss.

Mein Mann arbeitet auch auf Montage.
Er hat angefangen und die Firma hatte nur Großaufträge in der näheren Umgebung seines Wohnortes. Das hat sich mit den Jahren sehr schnell geändert.
Mittlerweile gibt es auch Gruppen die gehen in die Türkei oder nach Dänemark.

Ich habe meinen Mann so kennengelernt.
Er selbst sagt ehrlich: hätte ich in der Schule besser aufgepasst, hätte ich einen Job im Management und müsste nicht auf Montage.
Ich denke in gewisser Weise ist das auch noch ein Grund. Einfach weil man in vielen guten Berufen trotz Vollzeit nicht mal mehr 1500 Euro mit nach Hause bringt.

Normalerweise darf mein Mann nicht länger als 10 Tage on Tour sein. Es gab schon Ausnahmen - wenn ein Projekt schneller fertig sein musste.
Mal ist er eine Woche weg .. mal nur 2-3 Tage. Dafür habe ich ihn im Winter zum Teil 2 Monate komplett zu Hause. Oder auch mal einfach so eine Woche ...
Es gib klar Vor- und Nachteile. Ich habe meinen Mann so kennengelernt und da er eben nicht 1 Monat am Stück weg ist, komme ich gut damit klar.
Zum Teil kommunizieren wir gerade durch die Entfernung abends und tagsüber mehr miteinander, als Paare die sich dann abends sehen.

Der finanzielle Aspekt spielt auch eine gewisse Rolle. Und wir genießen den Luxus, den wir dadurch haben.

Nachtvogel

#8
ich muss ehrlich sagen, dass könnte ich nicht!

Mein Mann ist regelmäßig so alle 2Monate für 3 Tage weg. Und mehr dürfte es ehrlichgesagt nicht sein.

Wir hatten eine Phase als ein neues Projekt startete wo er kurz hintereinander jeweils 10Tage am Stück weg war. Logisch waren zu der Zeit ale Kinder non-stop krank und wir waren mitten in der Bauphase.
Das Ganze zog sich nur so 2-3Monate aber danach stand ich kurz vorm Burn-out und war körperlich am Ende mit einer Magengeschichte...mir gings hundeelend, die Ärzte haben mich einmal auf den Kopf gestellt und nix gefunden-alles Stress. Einen Aufenthalt hat er sogar abbrechen müssen weil es mir so elendig ging aber hier sonst keine Hilfe ist.
Als die Phase vorbei war hat es noch so 2-3Monate gedauert bis es mir wieder besser ging aber auch heute noch ist es so dass ich in Stressmomenten die Magenproblematik wieder bekomme (obwohl ich sowas vorher NIE hatte und daher dieses *alles Stress* nicht glauben wollte) und echt aufpassen muss was meine Nerven angeht da ich da seither echt anfällig bin  :-\


Mein Mann ist hier der Ruhepol, der der abends nach Hause kommt und die Nerven behält wenn ich schon längst am Rad drehe :P

36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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peter

da ich ja mit den beiden grossen eh meist allein war und gewohnt bin es mehr oder weniger allein zu managen fiel /fällt es nicht auf ...auch weil er eben nicht "die grosse hilfe" ist...er hat keine ahnung von einkaufen,kochen,haushalt und annas ablauf mit schule,hobbys,zeitlichen abläufen etc hatte er selbst nach 6 wochen krank zu hause  nicht raus  s-:) von daher hab ich höchstens burn out WENN er lange zu hause ist  ;D

Schnukki

Mein Mann nimmt mir viel ab wenn er da ist.

Ich war es eben auch gewohnt alles allein zu regeln, da ich davor alleinerziehend war.
Mein Terminplaner ähnelt oft dem eines Managers .. auch wenn ich nur die Termine des Kindes manage *g*.

Nachdem er im Winter zu Hause war, fällt es mir allerdings oft sehr schwer, wenn er wieder weg muss  :'(.
Wenn er sich mehr zutrauen würde, würde eine Umschulung in die Finanzwelt das Richtige für ihn sein. Aber kommt Zeit kommt Rat ...

Nachtvogel

was Organisation und Umsetzung angeht, dass mach ich auch alleine...Aber ich brauche wirklich diese moralische Stütze, das Wissen, dass ich nicht alleine bin, dass ich die Verantwortung nicht alleine tragen muss und die Sicherheit jemandem im Rücken zu haben der da ist wenns brennt.

Wenn ich hier mit allem alleine bin, bin ich ein nervliches Wrack, ganz ehrlich, dabei läuft ansich nix anders wie sonst auch, wenn er abends von der Arbeit kommt dann ist hier an Terminen und Hausaufgaben und Co eh alles gelaufen, aber trotzdem, ich brauche dieses Backup im Hinterkopf um mich sicher zu fühlen
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Schnukki

Nachti Du hast auch 3 ... ich denke wenn ich hier 3 Kinder hätte, dann bräuchte ich meinen Mann allein schon damit ich abends nicht Amok laufe  S:D

Wenn es hart auf hart kommt wäre mein Mann sofort hier. Und ich habe auch noch meine Eltern die mir viel Rückhalt geben.
Aber wenn ich nervlich abends am Ende bin, dann lege ich mich und die Wanne und da reicht mir die Stimme meines Mannes.

Fliegenpilz

Wenn ich daran denke wie viele Männer auf Montage eine zweite Familie haben oder regelmäßig für Liebesdienste bezahlen :-X ... mein Mann berichtet sehr oft von Arbeitskollegen, die auf Test- und Einstellfahrten sind und sich dann damit profilieren...

Glucke1975

Ich habe meinen Mann halbwegs so kennengelernt, dass wir nur am WE zusammen waren, da er beruflich in Aachen, Stuttgart, München und Köln unterwegs war.
Dann kam aber schnell die ruhigere Zeit, in der wir dann zusammenwuchsen und eine Familie gründeten.
Nach einem AG-Wechsel, der leider gerade mit der Geburt unsere Kleines zusammenfiel, kam dann noch einmal eine Phase, in der ich mit Baby und Kleinkind in der Woche alleine war, und wir den Papa nur am WE gesehen haben.

Es geht alles, und es ist alles möglich. Aber schön finde ich es nicht. Ich genieße es, dass mein Mann jeden Abend nach Hause kommt, und derzeit keine weiteren Reisen anstehen. Und er sieht es zum Glück genauso. Er sagt, er braucht keinen Job, bei dem er ewig durch die Gegend reist und in fremden Hotelbetten aufwacht. Daher käme für ihn auch derzeit kein weiterer AG-Wechsel in Frage, da es als Consultant doch eher typisch ist, zu den Kunden zu müssen. Bei ihm sitzt der Kunde zum Glück seit Jahren in Hamburg. ;) Und das soll auch gern so bleiben. :)

Ich kenne Einige, die viel und gern beruflich reisen, und/oder auch stundenlang im Büro verbringen und locker ihre 50-60 Stunden die Woche abrocken, auch mit Familienanhang. Für eine Weile ganz sicher ok. Aber auf Dauer?
Keine dieser Personen hat übrigens noch eine intakte Ehe. :-[ Entweder sind sie schon geschieden, leben gerade in Scheidung oder haben sich gerade frisch in der anderen Stadt verliebt. :-\ Auf die Frage, warum, gibt es bei allen nur eine Antwort: Man habe sich auseinandergelebt. Ist es das wirklich wert? :-\
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


Honey

Mein Mann hatte 3,5 Jahre lang einen Job, der ihn sehr oft für 1-2 Wochen am Stück von zu Hause wegschickte...
Wir sind unglaublich dankbar, dass diese Zeit vorbei ist. Wir kamen immer prima klar, es hat an nichts gefehlt, aber wir haben uns schrecklich vermisst, für uns ist das nicht erste Wahl. :-\ Zuviel gemeinsame Zeit geht verloren, zuviel innerhalb der Familie wird vom Mann verpasst.
Das Extrageld ist natürlich super gewesen, aber Geld ist nun mal nicht alles und es war ein netter Zusatz, ohne den wir aber auch bestens klarkommen.
Oft gab es Situationen, in denen mein Mann sich von einem dieser Angebote abwandte und einer seiner Kollegen freudig "drauf sprang". Warum? Weil diese Kollegen gerne Auszeiten von Frau & Kindern & Heim und Herd haben, weil sie gerne für sich (mit den Kerlen) unterwegs sind. Das soll nicht fies klingen, nicht verallgemeinern, es ist, was genau diese Männer ehrlich als Grund nennen.
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Solar. E

Mann auf Montage wäre für mich/uns auch nix. Ich bin froh, dass mein Mann abends nach Hause kommt. Klar, tagsüber läuft hier alles - bei "Normalbetrieb " - rund und problemlos, trotzdem bin ich abends oft fix und alle und froh, wenn ich einfach mal für ein paar Minuten nicht auf dem Sprung und verfügbar sein muss.
Was ich gar nicht gut abkann, ist, wenn es hier eben nicht rund läuft - ständig wer krank ist oder ähnliches. Dabei sage ich mir immer, dass das normal ist bei drei Kindern  :P Wäre er noch ständi weg... nein, was meine Nerven dann tun will ich nicht ausprobieren  :-[
Praktischerweise hat er auch die Möglichkeit Homeoffice zu machen- war diesen Winter öfter nötig weil ich wirklich bei jedem umgehenden Infekt "Hurra ich darf im Bett bleiben " geschrien habe  s-:)

Zita78

Mein Mann und ich kleben sehr aneinander  :)
Wenn ich dienstlich weg muss, ist es für alle doof. Insofern käme für uns solch ein leben niemals infrage. Soviel Geld kann mir keiner zahlen. Habe auch schon Jobangebote ausgeschlagen, weil es längere Arbeitszeiten und mehr Reisen bedeutet hätte.
Ist es mir nicht wert.
Wir lieben es, immer und ständig zusammen zu sein.

Mein Schwiegervater war früher viel auf Montage und hat wirklich viel der Kindheit seiner Jungs verpasst. Das hat meinen Mann sehr geprägt, so dass er das auf keinen Fall wollte!
Meine Schwiemu sagt auch "ich habe die Jungs ja alleine großgezogen, Du warst ja nie da" Er nutzt auch immer die Geld-Ausrede, aber ich halte das für einen vorgeschobenen Grund.

guest1707

Montage nicht, aber auch regelmäßig 2-3 Tage weg.
Mal 1 MOnat nicht dann aber wieder 2 * im Monat. Oft genieße ich diese ZEit auch und er auch. Aber ich bin froh das es nicht mehr ist.


A.n.j.a

Mein Partner arbeitet und lebt im Ausland mit mehreren Stunden Flugentfernung.

Er kommt dennoch mindestens alle 2 Wochen übers Wochenende zu uns, oft auch das jeweils andere Wochenende (das er auch in Deutschland , aber mit seinen Kindern, er lebt getrennt, verbringt). Dann eben  ab Sonntagabend bis Dienstagmorgen. Und dem Taxifahrer sagt er, wenn er wieder zum Flughafen muss, gerne mal scherzhaft, er muss auf Dienstreise, ist aber am Wochenende wieder bei seiner Frau. Schnief.

Auch wenn es unser größter Traum ist, kurz- und auch mittelfristig werden wir erstmal nicht zusammenleben können, er ist noch bis 2016 im Ausland, dann erstmal mind. ein Jahr in Frankfurt, also auch wieder Wochenend-'Ehe'. Dann evt. Berlin. Alles noch nicht klar. Da wir das aber seit 1,5 Jahren so hinbekommen, mache ich mir da keinerlei Sorgen. Ausser eben der grossen, grossen Sehnsucht.  Es ist auch nicht so, dass ich irgendwie  aufatme, wenn er wieder weg ist. Im GEgenteil, es ist ein grosses Loch. Und mit den Kindern regel ich ohnehin, das aber ja schon immer, alles unter der Woche und Grundsätzliche natürlich alleine. Dass wir am Wochenende mit ihm dann tatsächlich so etwas wie "Papa, Mama, Kinder" haben,  spielen, Filme gucken, Unternehmungen, ist für sie und mich völlig neu und wunderbar, hatten wir ja so nie.

Er sagt, daheim ist, wo ich bin - nicht da, wo er eigentlich lebt uns arbeitet.
Ich bewundere ihn, wie er das 'wuppt', der irrsinnige Aufwand, zeitlich, kräftemäßig, auch finanziell.

Aber zu den hier auch genannten, für mich sehr unangenehmen anderen Auswüchsen einer "Montage"-Ehe: ich kann mir leider durchaus vorstellen, dass viele Männer nur zu gerne 'flüchten' und im Umkehrschluss von ihren Frauen im Alltag eher als Störfaktor wahrgenommen werden.

Da hat man sich unabhängig voneinander ein Leben aufgebaut, in dem der andere keinen Platz mehr hat. Sehr traurig.

Solar. E

Zitat von: Zita78 am 09. April 2015, 09:50:34

Meine Schwiemu sagt auch "ich habe die Jungs ja alleine großgezogen, Du warst ja nie da" Er nutzt auch immer die Geld-Ausrede, aber ich halte das für einen vorgeschobenen Grund.

Das ist aber eher so ein Generationsding und hat weniger mit Montage/abends da zu tun.
Mein Vater kam idR gegen 17 Uhr nach Hause (ok, manchmal auch später) - und meine Mutter hatte alles was uns Kinder betraf trotzdem komplett alleine an der Backe. Er hatte Feierabend - sie nicht  :P s-:)(Es sei denn wir hatten was angestellt, was es nötig machte auf den Tisch zu hauen  S:D).

A.n.j.a

Das seh ich auch so, Solar.

Hatte das Thema neulich erst wieder mit meinem Vater. Er war in unserer Kindheit und Jugend tatsächlich so gut wie nie da in der Woche, da er soviel gearbeitet hat, Studium auf dem 2. Bildungsweg nebenbei etc.
Meine Mutter war Hausfrau und hat alles mit und für uns alleine gemacht.  Am Wochenende und in den Ferien aber war er immer da.

Jetzt mit seinen Enkelkindern macht er das, ok, er ist halt auch pensioniert, komplett andersrum und nimmt sich sehr viel Zeit für sie. Jetzt, wo wir auch wieder in Deutschland leben, weiss ich das enorm zu schätzen - z.B. jetzt gerade, Osterferien.

Fliegenpilz

@brittchen
Mein Mann arbeitet 50 - 60 und mehr Stunden pro Woche, dennoch haben wir mehr Paar- und Familienzeit als ich es all die Jahre davor erlebt habe mit einem Mann, der einen 9to5 Job ausgeübt hat.

Wir haben qualitativ eine viel hochwertigere Zeit.
Und er arbeitet seit über 15 Jahren so in diesem Rhythmus. Wir sind dazu gekommen, er hat sein Arbeitspensum schon zurückgeschraubt und verbindet seine Arbeit auch sehr viel mit uns - aber unser Familien- und Eheleben leidet darunter sicherlich nicht :) Dafür wissen wir beide einfach zu sehr was wir aneinander haben, wie wertvoll das ist was wir haben und wollen es nie wieder hergeben.

Außerdem kommt er jederzeit nach Hause, wenn "die Bude brennt" oder ich darum bitte - und sei es nur weil ich mit Freundinnen ausgehen möchte. Er ist nicht gezwungen dort zu sei, er kann sich seine Termine frei legen. Und lieber arbeitet er vier Tage durch bis am Limit und hat dann drei Tage komplett für uns frei als sieben Tage für ein paar Stunden jeweils zu verschwinden.

Er hat heute das Haus um 7 Uhr verlassen, vor 22 Uhr wird er definitiv nicht durch unsere Haustüre kommen. Dafür hat er morgen komplett frei, Samstag nur einen Kundentermin zur Mittagszeit - den er mit den Kindern erledigt, weil ich arbeiten muss. Die Kinder haben in der Zeit 1 zu 1 Betreuung durch seine Mechaniker, dürfen in den Rennautos sitzen, ggf. fahren sie mit den Jungs zusammen eine Runde, sie dürfen an Motoren schrauben oder einfach im Büro "Verwaltung" spielen, wie sie mögen. Und anschließend gehört das Wochenende uns bzw. der Familie, intensiv. Kein Handy, keine E-Mail, keine Kunden :)



Zita78

Das stimmt natürlich. Ich habe einen sehr unüblichen  ;D Papa - er war immer viel für uns da, er hat immer gekocht  :D   Ich fand das immer schon toll und wollte auch genau so einen Mann heiraten.
Hat geklappt  :)

Es kommt halt wirklich drauf an, wie man es möchte. Wir sind halt so - aber zum Glück auch beide!
Und wenn es für beide ok ist, sich seltener zu sehen, ist es doch auch gut.  :)

@ Christiane: stimmt, wichtig ist, wieviel "echte" Familienzeit man hat. Es gibt ja auch Familien, wo der Papa um 17Uhr zuhause ist, aber trotzdem keine Familienaktivitäten stattfinden..

Fliegenpilz

Kenne ich auch zu genüge.

Da wird dann geschwärmt, dass der Mann ja jeden Tag um 17 Uhr Zuhause ist und das so wertvoll für die Familie sei. Und dann wird von 17 - 22 Uhr vor der Flimmerkiste gelegen und jeder geht seine Wege - keine Familienzeit, keine Aktivitäten mit den Kindern, nichts.

Ehrlich, ich verzichte lieber vier Tage die Woche auf meinen Mann bzw. auf seine Anwesenheit ab 17 Uhr - ich weiß ja, dass er später zu mir ins Bett kommt :-* ... und genieße dafür die freie Zeit. Gemeinsames Kochen, gemeinsame Unternehmungen, gemeinsamer Sport, gemeinsam Lachen & Entdecken, Lernen & Verstehen.

Mondlaus hatte es ja auch geschrieben, selbst wenn sie jeden Tag um 17 Uhr Zuhause wäre, es ist keine qualitative Zeit sondern lediglich Alltag mit Stress und Zeitdruck!