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Oder was soll Euer Kind vielleicht lieber nicht werden?

Bei einem Posting ging mir eben durch den Kopf: Ich hoffe mein Kind geht nicht in die Sparte: Verkauf ...
Weil ich hier schon so oft negatives darüber gelesen habe.

Sie selbst möchte gern Tierärztin werden. Was auch passen würde. Sie hat ein Händchen für Tiere .. ein gewisses Bewusstsein was das angeht - nicht nur das verträumte *ohhh süss* denken.
Ich könnte sie mir als Tierarzthelferin ... gut vorstellen .. Tierärztin .. ich denke das Ziel ist sehr schwer zu erreichen - aber wir werden sehen.

Und manchmal denke ich: Politesse  S:D S:D
Würde bei ihr auch sehr gut passen  :P

Ich wünsch meinen Kindern einen Job der ihnen gefällt und von dem sie eigenständig ein gutes Leben führen können. Alles andere ist mir Wurscht.

Da bin ich ganz bei Jasmin. Ich wünsche meinen Kindern einen Job der ihnen Spaß macht, an dem sie Freude haben und natürlich auch einen job wovon sie leben können  :)

Ich kann mich nur anschließen... Meine Tochter soll Spaß an ihrem Job haben und sich das Leben ermöglichen können, welches sie sich wünscht..
Zur Zeit findet sie bei Rewe an der Kasse arbeiten toll, wegen der Scannerkasse und der Möglichkeit immer bei den Aktionen mitmachen zu können, sehr toll...  s-:)

Tierärztin wollte sie auch schon werden, Pilotin, Stewardess und Köchin auch... Sie ist noch sehr flexibel.. ;D

Ich hab mir da ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht, da es mir nicht zusteht, einen Wunsch dahingehend zu äußern, schließlich ist es ihr Leben und ihre Entscheidung. Ich schließe mich den anderen an, ich wünsche mir nur, dass sie einen Job finden, der sie erfüllt und glücklich macht  :)

Warum würde es dich denn stören, wenn A. in den Verkauf gehen würde? Würdest du ihr da ins Gewissen reden?

Prinzessinnengemahl: Lächeln und winken und einen Butler.
Dritttorwart in der Bundesliga: Auch schön stressfrei.

Aber irgendwie sind die Jungs von meinen Berufsvorschlägen nicht wirklich begeistert...

Grüsse
BiDi

Alle schreiben hier: Einen Job der Spaß macht und wovon sie leben können.
Damit fallen ja eigentlich schon einige Jobs weg  :-\
Wenn ich hier oft lese was eine Verkäuferin verdient - trotz Schichtdienst, dann bin ich erschrocken! Und wäre da oftmals nicht ein Mann, der noch arbeitet, ist man trotz eines Vollzeitjobs auf Unterstützung angewiesen.

Daher meine Frage ...

@ Lori: Ganz ehrlich ... Ja.

da die Kinder meines Mannes gerade in genau dem Alter sind, in dem sie versuchen, ihren Beruf zu finden, ist das bei uns recht aktuell. Schwer fällt es uns bei dem Jüngsten, er lernt Zimmermann, ein toller Beruf, gar keine Frage, aber er liegt ihm nicht.

Der Älteste, tja, der hat sich gerade bei der Bundeswehr verpflichtet  :-\ hm, ich bin da unentschlossen, wer weiß, was in den 15 Jahren politisch passiert, wie ist es, wenn er mal Familie haben sollte? aber an sich passt es einfach wie die Faust auf´s Auge, Disziplin, Ausdauersport, geregelte Abläufe, auch Frührungsqualitäten hat er.

Die Mittlere, tja, die will nach dem Abi erst mal ein Jahr chillen. Aber wie sie das finanziert ist unklar  ;D

Jobs die gefährlich sind, ich denke, die will man als Mutter nicht. Mein Sohn, 4 Jahre alt, will seit 2 Jahen Feuerwehrmann werden. Ich muss gestehen, ich hoffe, dass das eine Kindheitssache bleibt, auch wenn ich denke, das so ein Job einen wirklich ausfüllen und glücklich machen kann.

@Schnukki, wie alt ist deine Tochter? Und auf welcher Schule? Tierärztin ist ein ganz toller Beruf, wenn man das wirklich wirklich will. Und wer das Abi hat, der kann auch Tierarzt werden. Das Studium ist schwer, aber vor allem eine Frage der Disziplin. Die hat man dann, wenn man das Ziel wirklich und unbedingt erreichen will.
Tierarzthelferin dagegen, hmm, also ehrlich, DAS wiederum würde ich mir für mein Kind nicht wünschen. Miserabel bezahlt, im Grunde kann man davon nicht leben. Zu 90 % putzen und telefonieren und es dem Chef recht machen. Möglichst was die Tiere angeht keine eigene Meinung vertreten, schließlich ist man ja nur die Helferin. Nee, das wäre für mich höchstens eine Übergangslösung bis man einen Studienplatz hat.

Meine Jungs wollen Erfinder werden.

Den Grossen kann ich mir in der Forschung als "Herr Professor" sehr gut vorstellen.
Das würde zu ihm passen. Auf keinen Fall Handwerk oder so, weil dafür fehlt ihm jegliches Talent. Alternativ könnte er noch ein abgefahrener Künstler werden.

Den Kleinen sehe ich mehr in einem Bereich wie Diplom-Ingenieur.
Was mit praktischem Bezug. Eventuell auch was handwerkliches, wenn er da noch etwas übt, seine Motorik bietet da viel mehr Spielraum als beim Grossen!

@ Schwalbe: Mein Ex ist bei der Bundeswehr .. Marine und ich muss sagen, die haben ihm sehr viel ermöglicht. Früher war er auf einer Fregatte. Jetzt ist er Papa und ist stationiert .. hat noch mal studiert und kann am Leben seines Kindes teilhaben. Ich finde, da bietet die Bundeswehr sehr viel. Wenn es hart auf hart kommt, haben sie immer noch Bürojobs. Ob das einem liegt sei dahin gestellt, aber zumindest kümmern sie sich

Feuerwehrmann ... ich war mal bei der freiwilligen Feuerwehr  S:D
Ich bin froh das es die Jungs gibt. Kann aber verstehen das man als Mama da wohl anders denkt.

@ Tierärztin: A. ist erst 7. Geht noch auf eine Grundschule  ;D
Es ist also noch viel Zeit. Sie ist in der Schule gut ... aber wäre keine 1er Schülerin  (sie bekommen ja noch keine Noten). Wenn sie später den Ehrgeiz hat, unterstützen wir sie - das ist keine Frage. Ich bin nur realistisch, dass so ein Studium eben kein Spaziergang ist.
Die Tierarzthelferinnen in unserer Praxis sind immer total toll drauf und sehr lieb ... machen viel eigenständig. Zumindest wirkt es so auf mich. Ich bin ja was meine Katzenbabies angeht immer ein Wrack beim Tierarzt .... da ist A. dann immer die, die mich beruhigt, dem Tierarzt zuhört und die Katzen beruhigt  s-:)

Man kann ja nie früh genug darüber nachdenken, was?

Meine Tochter wird mal Prinzessin, das ist mein Plan.
Auf jeden Fall reich und berühmt und meine Jungs.
Johann wird bestimmt mal so ein Sheldon Cooper- Wissenschaftler und Fynni lernt eines Tages ein Handwerk.
Ein ganz tolles, in dem er sich selber mit seiner Phantasie ausleben kann.

Ja ich glaube so gefällt mir die Vorstellung! :)

Lenny wird Gangsta Rapper und schafft die Kohle ran .

Zitat von: Nipa am 11. Mai 2015, 18:10:57
Meine Jungs wollen Erfinder werden.

Den Grossen kann ich mir in der Forschung als "Herr Professor" sehr gut vorstellen.
Das würde zu ihm passen. Auf keinen Fall Handwerk oder so, weil dafür fehlt ihm jegliches Talent. Alternativ könnte er noch ein abgefahrener Künstler werden.

Ich habe hier auch so einen Erfinder und kann das genau so für uns übernehmen  :-*

Der Mittlere ist noch zu jung  :)

Meine weiß noch nicht was sie werden will. Im Kiga wollte sie Mama werden und mind. 5 Kinder haben.
Nun ja von mir aus auch dass, wenn es sie glücklich macht. ;D

Meine Kinder dürfen alles, nur nicht Versicherungsvertreter werden. Ich finde, ohne jetzt jemandem zu nah treten zu wollen, das ist einer der unehrlichsten Jobs auf diesem Planeten.

Gibt auch gute und ehrliche Versicherungsvertreter, aber ich bin da schon so oft enttäuscht worden, dass ich mir wünsche dass meine Kinder das NICHT werden.

Ah und ich würde mir wünschen, dass sie nicht zum Militär gehen, weil ich da Todesängste ausstehen würde und ich Krieg einfach nur scheußlich finde ...

~hier stand mal Text~

Meine Tochter ist ganz pragmatisch - sie will eine Arbeit in der sie viel Geld verdient damit sie sich alles kaufen kann.  ;D Kinder will sie keine weil die kosten nur Geld.  ;D Ich bin ja gespannt wie sie das in ein paar Jahren sieht.  ;)

Also wenn meine Tochter Verkäuferin werden will darf sie das natürlich - aber meine Meinung dazu wird sie hören. Wenn sie mal älter ist und konkretere Wünsche hat werde ich sie ermuntern freiwillige Praktikas zu machen um einfach mal in den Wunschberuf hineinzuschnuppern.

Perfekt fände ich ja eine Beamten Laufbahn so wie ich sie gewählt habe. Steinreich wird sie damit zwar nicht aber als arbeitende Mutter gibt es kaum etwas Besseres. Das findet sie jetzt aber total doof.  ;D

Die Große möchte Lehrerin oder Erzieherin werden. Ich sehe sie von ihrer derzeitigen Entwicklung her auch im pädagogischen Bereich. Aber da kann sich ja noch viel tun.

Der Kleine darf alles machen außer zur Polizei oder zur Bundeswehr gehen, denn dann wird er vom Papa enterbt ;)

Ich wünsche das sie realisirbare wünsche haben und überhaupt zeitnah ideen und vorstellungen.

Daran scheiterte es zu anfang bei den grossen... Sie hatten keinen plan :-( die grosse ging einfach immer weiter auf die schule die kleinere machte ein jahr schule wo sie langzeitpraktika im verkauf und als friseurin testen konnte inkl schule danach schnupperte sie noch 1 jahr als " bufdi" in die pflege bzw war in ner klinik auch im büro etc
Jetzt lernt sie einzelhandelskauffrau und es gefällt ihr gut :-)
Die grosse wäre ohne baby evt richtung event oder veranstaltungskauffrau aber da ihr freund koch lernte war das schwer realisierbar nun lernt sie verwaltungsfachfrau was sehr abeechslungsreich ist und ihr gut gefällt

Also mein Versicherungsvertreter hat mein vollstes Vertrauen und deswegen wechsel ich auch nicht und bin schon seit über 20 Jahren dort (und ich bin eigentlich sehr knauserig und spare wo es geht).

Tierarzthelferin.....bin ich selber, kann ich nur jedem von abraten, der davon leben möchte. Es sei denn man ist ganz enthusiastisch und macht danach noch weiter.


Zurück zum Thema: Mein Großer (22 Jahre) schwankt alle 6 Wochen hin und her und macht mich wahnsinnig damit. Im Moment ist es irgendein Wirtschaftsstudium (wo ich ihn überhaupt nicht sehe, da er keine Affinität zu Zahlen besitzt). Nunja.....mir mittlerweile egal....hauptsache er hat was und zieht aus  S:D Meinetwegen auch Einzelhandel oder Lagerist. Muss er ja nicht bleiben.

Meine Kleine.....jo. Im Moment würde ich sie irgendwo in einer Führungsposition sehen, da sie eine beeindruckende Logik und Konsequenz hat und die anderen richtig mitreißen kann. Kann aber auch in einen Sozialen Beruf gehen.
Egal wie....ich habe bei ihr gar keine Bedenken, das sie mal IHREN Weg macht und wir da nicht viel mitreden dürfen  :)

Ich wünsche mir auch als erstes, dass meine Kinder an ihrem Job Spaß haben. Ganz klar. Dass sie,ght davon leben können, das wäre noch dazu wunderbar.
Leider hat meine große Tochter sehr sehr viel Spaß an einem Job, in dem man trotz Vollzeit aufstockend ALG2 beziehen muss, wenn man über die Runden kommen will und ich wollte es ihr tatsächlich ausreden. Aber im Grunde geht es mich natürlich nix an. Meine Tochter lernt Bäckereifach, hat einen 1er Durchschnitt und ich hoffe sie macht danach wirklich noch ihr Fachabi in Pflege und Ernährung (nicht festnageln, kann auch anders heißen). Bäckerei liebt sie zwar, aber man verdient da halt echt nix.
Die Kleine hat leider noch keinen Plan, ist bald fertig mit Schule, ist sehr künstlerisch begabt, dafür aber weniger im Umgang mit Menschen. Sie wird hier wegziehen müssen, denn hier kann man nur Einzelhandel, Friseur, Bäckerei und Handwerk lernen. Waren erst zu einem Beratungsgespräch bei der Agentur und dort macht sie jetzt so einen Test, was zu ihr passen könnte. Mit künstlerisch begabt kann man hier gar nix anfangen, aber sie ist ja alt genug und kann ausziehen in eine größere Stadt.  :)
Was die Söhne mal machen? Schauen wir mal, die müssen erstmal Abschlüsse haben.

@ HalliHallo: Verdient man da so schlecht  :-\?

@ Speranza: Ich vergaß ... unsere Kinder werden ja verkuppelt ... Dein Sohn wird reich und A. verwaltet das Geld  ;D ;D ;D ;D

Ich wünsche ihnen schon auch einen Beruf, den sie gerne ausüben UND davon leben können... Aber ich muss gestehen, dass ich meine Schwierigkeiten damit hätte, wenn sie nicht Abi+Studium machen... Wenn ich drüber nachdenke, ist das total idiotisch... aber ich wäre wirklich nicht so glücklich sonst. Auch weil ich selbst die Erfahrung Studium so genossen habe und es ihnen auch wünsche. Aber... ich werde ihnen das niemals sagen, sonst kann ich sicherlich davon ausgehen, dass sie das Gegenteil machen und die Hauptschule abbrechen oder so ;D ;D ;D

Netti - sowas gibts?!?!? :o :o :o Haltet mich für weltfremd, aber ich hätte never ever ever gedacht, dass man Vollzeit noch ALG2 erhalten kann... krass  :-[

Also wenn ich das entscheiden dürfte würde ich mir wünschen dass sie nen guten Abschluss machen und studieren. Dass sie ein Auslandssemester machen und einen Beruf lernen, der zu ihnen passt und ihnen Spaß macht, in dem sie aber auch gut verdienen und der sicher ist.

was genau das ist darüber habe ich nicht nachgedacht und ist mir auch ehrlich egal solange og Kriterien erfüllt sind S:D ;D

ob ich ihnen ins Gewissen reden würde wenn sie etwas machen wollen was ich nicht gut finde? Definitiv ja!

Ich werde ihnen meine Gründe erläutern und mir ihre anhören...und wenn sie dennoch dabei bleiben...ja gut dann ist das so aber ich werde ihnen meine Meinung und die Begründung nicht vorenthalten!

@ Dance: z.B. das Friseurhandwerk ... da überleben viele nur vom Trinkgeld oder wenn sie sich weiterbilden. Aber das ist leider auch nicht jedem *gegeben*.
Ich kenne einige Mütter die im Verkauf arbeiten und die ohne Mann Hartz 4 bekommen würden, weil es nicht reicht. Und ich denke es gibt auch einige Handwerksberufe bei Männern wo das der Fall ist  :-[

Wandermusiker oder Schauspieler, alternativ ihre Wünsche- Modedesignerin und Astronautin
ANsonsten gilt: is mir doch egal solange sie mir meinen ausschweifenden Ruhestand finanzieren  S:D

Und nun ernsthaft: ich wünsche ihnen eine Arbeit, die sie erfüllt und sie mit dem gehalt leben können und sie sich nicht permanent sorgen müssen...

und nennt mich wieder verstrahlt: ich finde EInzelhandel nachwievor garnicht passé so übel- da gibt es echt "schlimmeres"- wichtig ist wirklich das Betriebsklima!

Friseur ist wirklich ein NoGo und total unterbezahlt.

@schnukki: ich verdiene jetzt nach 20 Jahren lt. Tarifvertrag 2500 € brutto (tu ich nicht, da ich keinen Vollzeitjob habe..,aber so wäre der Tarif). Kenne aber keine TAH die das tatsächlich auch verdienen würde.
Tierärztin.....ja, schön...,aber die meisten wollen nur Kleintiere oder Pferde. Da fängst du erstmal mit 1500 bis 2000 € brutto an und kannst froh sein eine vernünftige Praxis zu finden (und viel Glück dann auch noch weiterbeschäftigt zu werden). Das ist eines der schwersten Studienfächer und die Aussichten sind nicht dolle.

Einzelhandel würde ich per se auch nicht verteufeln. Muss ja nicht im Discounter sein.

Äh also D@nce es gibt wer weiß wieviele Familien, wo zwei arbeiten, die trotzdem Aufstocker sind. Hier im Kindergarten hab ich ja immer gesehen, wer alles einen Zettel bekam am Monatsende, damit er Mittagessen als Bildung und Teilhabe beantragen kann. Und B u T bekommt man nur wenn man Leistungen bezieht, ALG2, Wohngeld etc. Und diesen Zettel bekam mehr als der halbe Kindergarten. Alles arbeitende Menschen.  ;)
Selbst mit Mindestlohn verdienst du bei 160 h ja nur ca 1400€ brutto. Kommt auf die Steuerklasse an, aber wer 1 hat, hat ca. 850/900€ raus. Meine Nachbarin ist alleinerziehend mit 2 Kindern, bekommt keinen Unterhalt, arbeitet 30h/ Woche und bekommt ALG2. Vollzeit geht noch nicht betreuungsmäßig, aber auch in Vollzeit wird sie weiter Aufstocker bleiben.
Auf dem Bau verdient man in 3 mit 2-3 Kindern (haben hier die meisten) netto ca. 1200-1300€. Selbst wenn die Frau einen 450€ Job hat sind da noch viele Aufstocker dabei. Beide Vollzeit ist hier in der Gegend noch sehr schwierig, da schlechte Betreuung. Ist aber im Kommen, da es anders nicht mehr geht.

Unbedingt studieren müssen meine Kinder nicht, aber ich hätte lieber Verwaltungsfach oder sowas gesehen.

Naja im Verkauf kommt es aber auch drauf an ob man Verkäuferin oder Kauffrau im EH gelernt hat, zudem zahlen viele auch nach Berufserfahrung soll heissen wenn man erst mal 1-2 jahre als gelernte gearbeitet hat kriegt man auch guten Stundenlohn..   

Was ich will das meine Mädels mal machen? Keine Ahnung, im Endeffekt ist es ja egal was wir da wollen.. es muss ja ihnen gefallen :D

Für unseren Sohn wünsche ich mir...
Im Prinzip würde schon alles gesagt...genaue wünsche hat er noch keine Konkreten, wäre denke ich noch ein wenig früh  :D

Zum Thema Einzelhandel...ich habe Einzelhandel gelernt, ne Wieterbildung zur Fillialleitung gemacht... An sich verteufel ich es auch nicht, aber mit Familie, für uns nicht vereinbar. Mein Mann arbeitet auch im Handel, und wenn wir nur ein bisschen Zeit als Familie haben wollen, geht es nicht, dass beide im Handel arbeiten...deswegen bin ich noch studieren gegangen
Kann mir aber vorstellen, dass es für viele, eine super Alternative ist, sofern der Mann geregelte Schichten hat, man selbst auch mal abends arbeiten möchte/kann... Unterbezahlt, kommt auf die Firma an, aber das hat man überall

Im Einzelhandel verdienst du aber überall wenig. Egal ob Discounter oder nicht. Ich hab mich ja die letzten Jahre in zig Läden, auch Boutiquen, Schuhfachgeschäften etc beworben. Das war noch  vor dem Mindestlohn und zwischen 4,20 € und 7 € war alles dabei.
Was allerdings stimmt: Es steht und fällt alles mit dem Team. Ich hab bei Ne'tto gearbeitet (absoluter Sauhaufen) und es war ein junges lustiges Team, daher war es schon gut. Verdient hab ich damals 10 Mark die Stunde. Und bei Ne'tto musst du erstmal zwei Monate arbeiten, bevor du das erste mal Lohn bekommst.  s-:) Ist heute noch so.  s-:)

Ich würde es auf jeden Fall nicht mehr machen. Obwohl es mir super Spaß machte, die Arbeit. Ich vermisse das manchmal, mit den Kunden und so, wenn ich vor meinem Laptop im Büro in der Arbeit sitze, ganz ehrlich. Aber als ich das angefangen habe machte der Laden um 9 auf und halb 7 zu. Samstags war 14 Uhr Schicht. Und verdient hab ich damals 14 Mark. Das war aber 1988 ganz anderes Geld. Im Schnäppchenmarkt war ich acht Jahre, für 13,50 die Stunde. War eune tolle Zeit, mit der Marktleiterin hab ich heute noch privat Kontakt. Trotzdem habe ich meiner Tochter abgeraten. Sie hat es trotzdem gewollt. Nun gut. Aber Bäckereifach ist kein Einzelhandel sondern Handwerk. Handwerk werde ich meinen Söhnen auch abraten. Was dann passiert sehen wir dann.

Es ist definitiv noch zu früh, da konkret einen Beruf oder eine Sparte zu nennen. Ich fände es schön, wenn er etwas findet, was ihm Spaß macht und ihn erfüllt und ihm ein halbwegs gutes Einkommen beschert.

Im Einzelhandel kommt es (wie in den meisten Berufen) auf die Kollegen und die Chefs an, merke ich gerade bei meinem Mann.

@Friseur
Die verdienen ja jetzt 8,50. Dafür musste ich für mein Kind jetzt auch 17€ und für den Großen 22€ bezahlen.  :o Vorher kostete ein Kinderhaarschnitt 9€. Und ab 12 dann 11€. Nicht falsch verstehen, ich gönne jeder Friseurin jeden Cent, aber ich musste erstmal schlucken  :P

@Netti
also als Handwerker kann man sich hier so richtig ne goldene Nase verdienen s-:) :P

Das würde ich garnicht so verteufeln bei den Jungs, ich würde darauf drängen dass sie den Meister machen damit sie sich irgendwann selbstständig machen können...Aber ansonsten können sie gerne Handwerker werden ;)

Gut mit dem Meister kann man auch noch studieren. Aber "nur" Handwerk würde ich abraten. Was ich allerdings blöd finde, denn auch die "einfachen" Jobs muss ja wer machen.
Der Große wird nix im Handwerk, da bin ich mir ziemlich sicher. Eher IT oder sowas. Bei J. weiß ich es echt noch nicht.

Als normaler Handwerker verdienst du hier nix. Mein Mann hat zwei Ausbildungen. Ein Elektriker (also nicht Meister) verdient hier 10€/ h. Ich verdiene 9, indem ich bisschen auf dem Läppi rumklimpere und telefoniere.  s-:)

Also Handwerk ist inzwischen - wenn man gut ist - ein gut bezahlter Job.
Hab die Tage ein Gespräch mitbekommen und z.B. Gas-Wasser-Sanitär, da werden händeringend qualifizierte Leute gesucht und da verdient man gutes Geld.

Hier ist es eher so, dass Ausbildungsstellen frei sind und Azubis im Handwerk gesucht werden, da es keiner machen will. Weil man eben nix verdient. Außer Maurer, die verdienen hier top. Ist wie Bäckereifach. Da wirst du mit Stellen zugeschmissen, will keiner machen. Nur ausgerechnet meine Tochter ist in diesen Beruf verliebt.  s-:)

Ich finde die Frage auch schwierig zu beantworten .... wünschen würde ich mir natürlich schon das sie studieren und einen guten Job bekommen , wo sie gut Geld verdienen.


Louis hat zur Zeit diesen Plan... aktuell spielt er noch im dörflichen Verein Basketball, dass macht er noch 1 Jahr damit sein Trainer nicht traurig ist, danach wechselt er zu Alba Berlin und dort bleibt er dann ein paar Jahre bis ihn natürlich die NBA entdeckt und nach Amerika holt.  ;D .  Ich dürfte dann als Mama auch mit nach Amerika ( hab gleich gesagt kommt dann aber nur ein Sonnenstaat in Frage )  8).
Und damit dieser Plan klappt , passt er jetzt besonders gut im Englischunterricht auf  S:D
Ich hab der ganzen Sache erstmal zugestimmt  ;D

Die Kleine hat noch keine direkten Vorstellungen, aktuell wohl Schuhverkäuferin  ;D

Zitat von: Jasmin am 11. Mai 2015, 17:29:47
Ich wünsch meinen Kindern einen Job der ihnen gefällt und von dem sie eigenständig ein gutes Leben führen können. Alles andere ist mir Wurscht.

Genau da bin ich auch. Meine Kinder sollen zufrieden und glücklich sein mit ihrem Job und wenn sie dazu etwas ausprobieren müssen um anzukommen ist das vollkommen ok. :)

@netti: ich bezahl für trocken schneiden 10,50 €. Ganz ehrlich.....wir kriegen auch aufstockend H4,aber da gebe ich dann auch gerne Trinkgeld.
Die Preissteigerung bei euch ist allerdings krass. Da hat er ja entweder vorher einen Hungerlohn gezahlt oder er steckt sich das jetzt selber ein (oder sie?).

Handwerk geht hier oben auch noch was an Lehrstellen. Will hier auch keiner, aber da weiß ich nicht ob es tatsächlich am Verdienst liegt (höchstens am Azubi-Gehalt.....da haben viele junge Leute ja mittlerweile auch sehr überzogene Vorstelllungen)

@arbeitszeiten
wenn man jongliert geht fast alles ..<edit!>
dazu war ich in der gastronomie und mein mann auf montage meine eltern auch hotel  ;D ;D
ja meine kinder haben da keinen grossen anspruch an die arbeitszeiten da sie einiges gewohnt sind  S:D
meine grosse ist immer "schockiert" weil alles so akkurat abgerechnet wird es zum geburtstag en halben tag frei bekommt weil man für überstunden erst gelobt wird und dann auch gleich frei bekommt weil man urlaub bis zu 1 woche nicht vorher gross anmelden muss .....weil man vor prüfungen im büro "gezwungen" wird während der arbeitszeit zu lernen etc etc

*

Ja ich vermute mal, dass der Friseur (Kette, aber die Friseurinnen sind super) vorher einen Hungerlohn bezahlt hat. Auf jeden Fall musste ich schlucken und zumindest mit dem Kleinen suche ich mir einen anderen Friseur, denn 17 € für einen Trocken-Kinderschnitt finde ich abartig.

Übrigens bin ich trotz allem guter Dinge, dass meine Kinder ihren Weg gehen, denn eins ist ja gut hier: Man kann immer irgendwie aufbauen und sich weiterbilden.  :D
Manche brauchen halt vielleicht bisschen länger um das Richtige zu finden.  :)

Bin ich froh eine selbstständige Hausfriseuse zu haben - sie will für Lenny immer sieben Euro haben . und kommt ins Haus :D und ich mag sie :D

Was ich Lenny abraten würde ist Gastronomie . Machen mein Mann und ich ja beide und wir sehen uns kaum , also wenn Lenny Gastro machen will, dann nur wenn er Single bleibt . Aber ich sehe Len auch eher in der IT Branche .

Zitat von: Schnukki am 11. Mai 2015, 19:54:21
@ HalliHallo: Verdient man da so schlecht  :-\?

@ Speranza: Ich vergaß ... unsere Kinder werden ja verkuppelt ... Dein Sohn wird reich und A. verwaltet das Geld  ;D ;D ;D ;D

Siehste, der zieht irgendwo hin, wo er weit weg ist von mir ist und viel Geld mit einem Handwerk verdient.
Ich finde Handwerk übrigens großartig!

Gastronomie könnte ich mir persönlich auch nie vorstellen. Ich glaub das wäre nix für mich. Aber ich bewundere auch jeden, der in der Pflege arbeitet. Und selbst Ärzte verdienen anfangs ja wenig für das, was sie leisten. Arzt könnte ich niemals sein. Auch bewundernswert, wer sich das ausgesucht hat. Und sich durch ganz bestimmt schwere Assistenzjahre kämpft. Oder gar Zahnarzt, Gott wieso wird man sowas?  ;)

oder gar proktologe  ;D S:D

das mit dem aufbauen find ich auch toll und ich hab meine ja auch machen lassen beide haben nach dem ersten schulabschluss weiter gemacht die eine eben praktisch die andere bis zum abi....

handwerker und friseure hier in der gegend arbeiten eben viel "nach feierabend" noch da könnten sie sich ne goldenen nase verdienen...meine haartante hat jetzt ein gewerbe angemeldet ,fahrt zu ein paar haushalten wenn ihr mann (schichtarbeiter) zu hause beim kind ist und die hat jetzt um einiges mehr geld als früher vollzeit im laden....gut das sie mit mitte 20 schon den meister machte und auf ganz vielen farb etc seminaren war  :D

Delia wird Bundespräsidentin oder aber Komiker,  ist ja fast dasselbe.
Ljiljana modellt 1 - 2 Jährchen und heiratet dann sehr reich.

Also Emma meinte irgendwann mal, Sie möchte Später mal "Mama" werden.  ;) Und "Kletterweltmeisterin"  ;D
Nein, aber ansonsten hat Sie natürlich von sowas noch überhaupt keine Vorstellung. Und ich bei Ihr ehrlich gesagt auch nicht. Hauptsache irgndwas wo Sie sich immer viel Bewegen kann.  :)

Emil, der wird mal Schriftsteller oder Koch oder Handwerker (Vorarbeiter, der kann da super Anweisungen geben.  ;D) Seine Interessen sind da ganz vielfältig.

Zitat von: satti am 11. Mai 2015, 22:01:56
oder gar proktologe  ;D S:D

Ja echt. Oder wer studiert denn Medizin, um dann an toten Menschen rumzuschnippeln. Uahhhh.

Zitat von: ~Netti~ am 11. Mai 2015, 22:11:31

Zitat von: satti am 11. Mai 2015, 22:01:56
oder gar proktologe  ;D S:D

Ja echt. Oder wer studiert denn Medizin, um dann an toten Menschen rumzuschnippeln. Uahhhh.

Definitiv jemand, der kaum Geruchssinn hat  ;D Ich kann den Geruch schon nicht mehr haben, wenn die Tiere frisch tot sind  s-:)

Es ist mir jetzt echt fast peinlich, aber dessen war ich mir wirklich nicht bewusst, dass man mit zwei Jobs noch aufstocken muss... Allerdings muss ich auch bei den genannten Stundenlöhnen ganz schön schlucken... Die habe ich früher ohne Ausbildung bei Schülerjobs bekommen und würde damit heute keine Woche aushalten... Ich wohne im Süden, meint ihr der Unterschied ist so groß zum Norden oder bekomme ich zu wenig mit, was passiert?  :-[  das ist ja echt irre....

Mein Sohn möchte aktuell Papa und Schilehrer werden  ;D

Prinzipell soll er mit seinem Beruf glücklich werden, Er soll Spaß daran haben und gerne zur Arbeit  gehen und nicht jeden Tag schon mit mieser Laune oder gar Bauchschmerzen wegen Arbeit aufstehen.

In gewissen Dingen würde ich ihn aber dennoch versuchen zu beeinflussen, es sei denn es wäre über Jahre hinweg sein echter Herzenswunsch.

Natürlich überlasse ich meinen Kindern nicht ihren Schicksal. Es beginnt ja schon mit der weiteren Schulwahl usw. Aber im Endeffekt muss jedes Kind seinen Weg gehen. Sicher kann man als Eltern Hilfestellungen und Tipps geben, aber mehr auch nicht.

Ich mag keine "Ach mein Kind streichelt so gerne Tiere, das wird sicher mal Tierarzt" oder "OH schau, XY hat schon wieder einen Stein gesammelt, der wird sicher mal Geologe" Aussagen (nein ich meine nicht hier jemanden, sondern allgemein). Ist doch Quatsch. Und man muss auch realistisch bleiben, nicht jedes Kind kann Astrophysiker werden oder Bundespräsident und auch die Plätze in der Führungselite dieses Landes sind schwer zu erreichen.

Was ich allerdings schon verlange von meinen Kindern, auch jetzt schon ist, dass sie immer ihr bestes geben. Und wenn der Tag scheiße ist und an diesem Tag ihr bestes nicht so rosig ist, dann ist es auch ok. Ich hab auch Scheißtage, meine Kinder dürfen die auch haben.
Und ich bin mir sicher, sie werden das was sie erreichen können auch erreichen.
Ich ermögliche ihnen die beste Bildung die ohne zuviel Leistungsdruck möglich ist. Was sie daraus machen werden, werden wir sehen.

Meine große Tochter hat noch keinen Plan was sie werden möchte. Wechselt fast wöchentlich. Meine Kleine lebt in den Tag, die hat noch keine Lust sich über sowas Gedanken zu machen.

@Dance
Der Unterschied ist auf jeden Fall da. Allerdings halt auch anderweitig. Kaufst du im Süden 400qm Bauland für 250.000 Ocken ( je nach Region ) hast du hier dafür 1000qm plus schlüsselfertig gebautes Haus in guter Ausstattung incl. Küche und gepflastert und Garten angelegt usw. (Ohne Keller, hier baut keiner mit Keller)
Bei uns in der Gegend wohnen 98% der Menschen im Eigenheim. Stand vor kurzem in der Zeitung.
Da darfst du sogar wohnen bleiben, wenn du ALG 2 bekommst. Darum ging es in dem Artikel. Weil es eben auch sehr wenig andere Wohnmöglichkeiten gibt, große  Wohnungen sowieso nicht.
Dafür halt strukturschwache Gegend und schlechte Löhne.
Ich liebe es trotzdem und ob unsere Kinder mal hier bleiben wird sich zeigen. Ich jammere aber auch nicht, wenn sie wegziehen. Dann ist das so.  :)

Ja ja, natuerlich sollen sie das machen was sie erfuellt und gluecklich macht, ihren eigenen Weg gehen, usw. usf.

Aber klar denkt man mal drueber nach. Wir sind eine kuenstlerisch veranlagte Familie. Bei mir ist es Malen, Zeichnen, Fotografieren und bei meinem Mann hobbymaessig die Musik. Ich wuerde es natuerlich gerne sehen wenn meine Kinder in diese Richtung gehen. Sie sind auch sehr daran interessiert, malen viel mit mir und spielen Instrumente.

Ich glaube einer meiner Jungs waere ein guter Designer. Mit seinen 8 Jahren naeht er mittlerweile schon Taschen und Kleidung selbst. Er hat sich schon immer fuer Mode interessiert.

Der andere will Schriftsteller werden.

Aber klar, die Wunschberufe wechseln haeufig.

Am Ende will ich einfach dass sie fuer irgendwas eine Leidenschaft entwickeln und dieses zum Beruf machen koennen. Einfach weil es nix besseres gibt als diese Leidenschaft ausleben zu duerfen.

Zitat von: Jasmin am 11. Mai 2015, 17:29:47
Ich wünsch meinen Kindern einen Job der ihnen gefällt und von dem sie eigenständig ein gutes Leben führen können. Alles andere ist mir Wurscht.

dito

Zitat von: Jasmin am 11. Mai 2015, 17:29:47
Ich wünsch meinen Kindern einen Job der ihnen gefällt und von dem sie eigenständig ein gutes Leben führen können. Alles andere ist mir Wurscht.

Ich denke mal, dass das alle Eltern wollen.

Aber trotzdem macht man sich doch ab und an Gedanken.
Ich z. B. fänd es gut, wenn mein Sohn eine Beamtenlaufbahn macht oder in den öffentlichen Dienst geht. Da ist sein Job zumindest halbwegs sicher. Sehe ich ja bei mir. Ich weiß aber auch, dass er dazu einen vernünftigen Abschluss braucht. Mit Hauptschulabschluss brauchst du dich bei der Stadt garnicht erst bewerben. Und selbst mit einem Realschulabschluss wird es schwer.

Mein Mann und quasi alle männlichen Familienmitglieder bei uns sind Handwerker. Alle können von ihrer Arbeit ihre Familien gut ernähren und verdienen auch so viel, dass neben Nahrung auch vernünftiges Wohnen, Kleidung, Freizeit und Urlaub drin sind. Aber bei allen schwebt immer ein Konkurs über den Köpfen. Kleine Firmen stehen oft mit einem Bein in der Pleite, wenn ein Auftraggeber mal nicht pünktlich zahlt oder der Chef größenwahnsinnig wird.
Dazu kommt die körperlich schwere Arbeit, die unsere Männer im laufe der Zeit immer mehr merken. Die Knie knacken, der Rücken macht sich bemerkbar. Wenn man dann in einem kleinen Betrieb arbeitet, indem der Chef auf jeden Arbeiter angewiesen ist, da ist es schwer sich komplett von einem Bandscheibenschaden zu erholen ohne seinen Kollegen gegenüber ein schlechtes Gewissen zu haben oder seinen Job zu fürchten.

Wie auch immer. Ich werde versuchen ihm die Weichen gut zu stellen, indem ich mir Mühe gebe ihm eine vernünftige Schullaufbahn zu ermöglichen. Ich werde ihn auf seinem Weg begleiten, aber gehen muss er ihn letztlich alleine.

Zitat von: Jasmin am 11. Mai 2015, 17:29:47
Ich wünsch meinen Kindern einen Job der ihnen gefällt und von dem sie eigenständig ein gutes Leben führen können. Alles andere ist mir Wurscht.

aus leidvoller erfahrung wünsche ich meinen kindern ebenfalls dieses.

so habe ich mich meiner mutter gebeugt und einige ausbildungen abgebrochen, weil ich nicht mehr konnte... zuletzt sogar eine, die mir sehr gefiel... leider...


/edit:
dabei wollte meine mama wirklich nur das beste für mich, ich sollte nicht so enden wie sie.... und eben viel geld verdienen... jetzt verdiene ich nichts und kann dann putzen gehen *seufz*
(oh, putzen ist nicht schlimm, es macht mir sogar spaß, aber es ist keine erfüllung darin für mich)

Zitat von: ~Netti~ am 11. Mai 2015, 22:11:31

Zitat von: satti am 11. Mai 2015, 22:01:56
oder gar proktologe  ;D S:D

Ja echt. Oder wer studiert denn Medizin, um dann an toten Menschen rumzuschnippeln. Uahhhh.

Einmal kurz klugscheissern:
Ein Proktologe beschäftigt sich bei lebenden Menschen mit dem Darm.
Ein Pathologe schnibbelt an Toten rum.
;)

Das war mir schon bewußt.  ??? ;D
Das "Ja echt" galt dem Darmdoc, der zweite Satz dann dem Pathologen.

@dance: ich hab mich gerade gestern mit meiner Kollegin über das Thema unterhalten. Da ging es dann um unsere sehr gut verdienenden Chefs, die dann mal eben mit ner Aussage kommen....naja....1200 € Reperaturkosten fürs Auto inkl. Tüv ist ja günstig  s-:) Ähm...ja....bei Vollzeit wäre das fast ein kompletter Monatslohn (so waren es zwei Monatslöhne). Ich denke schon, das man das einfach auch nicht mitbekommt, wenn man in anderen Kreisen lebt und arbeitet.
Wenn hier einer in der Fabrik Vollzeit arbeitet, hat er ca. 1100 bis 1200 € raus. Und dann kommen die ganzen Kosten.
Mir ist schon klar, das man in gewissen Berufen einfach mehr Geld bekommt, aber wer gibt uns das Recht darüber zu urteilen wie die Wertigkeit liegt.
Wenn ich König von Deutschland wäre, dann würde der Bauarbeiter, der täglich bis zu den Knien im Schlamm steht genausoviel verdienen, wie der Bürohampel, der 8 Std. lang tippt und Taschenrechner benutzt  ;D Der eine kann ohne den anderen nicht und wenn das tatsächlich auch so wäre, dann könnte jeder das machen was ihm Spaß macht.

Und ich wünsche jedem Kind eine Kindheit! Ohne zuviel Zwänge und Druck.

Da meine Tochter den Weg Richtung Traumberuf jetzt schon eingeschlagen hat, wünsche ich ihr, dass sie mit allen Anforderungen, Enttäuschungen und Glücksmomenten gut klar kommt. Denn ja, es gibt Kinder, die schon sehr früh ein klares Ziel haben und diesen Weg weiterverfolgen - von sich aus. Das ist dann eben nicht die klassische Kindheit, die man sich so vorstellt. Solange es aber vom Kind selbst kommt, sollte nicht schlecht darüber geurteilt werden.

Ganz leise hoffe ich, dass sie es sich nochmal anders überlegt. Aber dennoch erhält sie meine volle Unterstützung - in allen Bereichen und solange sie es selbst so möchte. :)

Dein Kind hat mit 7 schon den Weg zum Beruf eingeschlagen?  :o

Zitat von: ~Netti~ am 12. Mai 2015, 09:17:02
Das war mir schon bewußt.  ??? ;D
Das "Ja echt" galt dem Darmdoc, der zweite Satz dann dem Pathologen.

Oh, dann habe ich das nur doof gelesen. Tschuldigung.  :-*

Zitat von: Christiane am 11. Mai 2015, 22:06:15
Delia wird Bundespräsidentin oder aber Komiker,  ist ja fast dasselbe.
Ljiljana modellt 1 - 2 Jährchen und heiratet dann sehr reich.

s-daumenhoch
;D

Wir schreiben jetzt schon Liebesbriefe an Prinz George und Prinzessin Charlotte

;D ;D

uhhh...mein Kindheitstrauma...

Meine Eltern waren da immer ganz offen, ihnen war immer ganz egal in welchem Fach ich meinen Dr. mache.... und wenn es für ein "richtiges" Studium nicht reicht, dann eben Lehramt....

Die Hebammenschule haben sie noch verhindert,
geworden bin ich dann Erzieherin (und noch so Studentin, war dann aber auch nicht richtig :-X ;) )....

Meine Kinder sollen werden, was sie glücklich macht, allerdings lege ich bei gegebener Zeit Wert drauf, dass sie nicht idealistisch-blauäugig hineingehen- Und falls doch den Mut /den Rückhalt haben es einfach nochmal zu versuchen. Und das sie alle Wahlmöglichkeiten haben.

momentan will sie Goldschmiedin werden.,oder Ballettlehrerin. (aber sie ist 6, das ist so real wie Prinzessin)

Einschreiten... hmmm... ich hoffe nicht. Wobei ich es schon seltsam fände, wenn mein Kind mir erzählt sein größter Wunsch ist es Kassiererin zu werden, oder Kartenabreißer oder Kellnerin oder oder oder, halt so die Sachen die andere notgedrungen machen um ihr Studium zu finanzieren/über die Runden zu kommen als Lebenstraum....naja.

Pauline möchte Anwältin werden. Ihre Begründung: Da kann ich diskutieren und werde dafür auch noch bezahlt .  ;D

Meine Kinder sollen machen, was sie zufrieden und glücklich macht. Sie entscheiden selbst, wie sie das definieren, ob Geld glücklich macht oder eine Tätigkeit, die sie wirklich voll und ganz ausfüllt. Ich werde sie unterstützen, so gut ich kann. Ich finde es schrecklich, wenn jemand eine Ausbildung machen möchte, aber nicht darf, weil man dabei kein Geld verdient. (Schulische Ausbildung z.B.)  :-X Genauso schrecklich finde ich, wenn Kinder in eine Richtung gedrückt werden, weil die Eltern es gerne so hätten (Studium,  Beamtenlaufbahn etc.)

Ich mache mir jetzt aber keinen großen Kopf über das WAS, wer weiß, was in zig Jahren ist, wenn die Kinder soweit sind.

Toll finde ich Nettti's Einstellung  s-daumenhoch

Joel wird Schönheitschirurg, das stand schon vor seiner Geburt fest.
Bis er mal mit dem Studium fertig ist, habe ich das entsprechende Alter erreicht.  S:D ;D

Nee, keine Ahnung. Er auch nicht.
Jana möchte momentan Lehrerin werden.

Zitat von: Kathrin am 12. Mai 2015, 12:17:40
Joel wird Schönheitschirurg, das stand schon vor seiner Geburt fest.
Bis er mal mit dem Studium fertig ist, habe ich das entsprechende Alter erreicht.  S:D ;D

;D ;D ;D .. joa, - also Arzt und Rechtsanwalt. Kann man beides in der Familie gut gebrauchen. Ich bin nett - sie dürfen sich aussuchen, wer was macht  S:D S:D

Neee, quatsch. Keine Ahnung. Hat sich noch keiner ernsthaft Gedanken drüber gemacht.

Auch noch keine Ahnung. Wahrscheinlich wuerde ich ein bisschen schraeg schauen, wenn sie kein Abitur oder Studium machen moechten (oder etwas brotloses studieren). Ich hoffe aber, ich bekomme das mit der Erziehung so hin, dass sie dann TROTZDEM ihr Ding machen und genug Sebstlvertrauen haben, ihre Wünsche durchzusetzen - auch (bzw besonders) gegen mich ;)

Perdita
Es soll tatsächlich menschen geben die den beruf " kellner" gern machen und erlernen ebenso " kassiererin" ich finde das klingt etwas abwertend bei dir
Nicht jeder möchte und nicht jeder kann studieren

ich würde meir eher wünschen, dass "brotlose" Studiengänge in ferner Zukunft adäquat bezahlt wären. Dann könnte ich meiner Tochter auch gut gönnen etwas künstlerisch kreatvies oder gar soziales zu studieren. In meinen Augen nicht weniger "wertvolle" Arbeitsbereiche.

Aber meiner Meinung darf der Müllmann auch mehr verdienen als der Schreibtischhengst.

Ich hoffe, dass mein Kind mal in 10 bis 20 Jahren überhaupt noch die Chance hat, einen Job zu bekommen... dabei ist mir wurscht, ob sie studiert oder eine Lehre macht, mit beidem wird sie bis lange über 20 nicht genug verdienen, sich selbst ne Wohnung zu finanzieren oder auf komplett eigenen Beinen zu stehen. Du kannst Medizin studieren und verdienst mit 30 eine Bettel, weil Du noch irgendwo im Krankenhaus als Jungarzt herumdokterst, oder Du machst ne Lehre als Friseurin, hast Glück, eröffnest einen super hippen Laden und bist mit 30 reich...

Ich werden nicht reinreden, ich möchte, dass sie sich Mühe gibt, um nicht später sagen zu müssen, sie hätte lieber dies und jenes gemacht.

Aber vor allem: Ich kann nicht vorhersehen, wie sie in der Schule wird, was die nächsten Jahre bringen...

Ich wünsche mir als Mama einfach, dass sie mal genau das machen wird, was ihr Spass macht, was ihr Leben bereichert und werde sie bei Bedarf darin auch dementsprechend unterstützen!

Momentan wünsche ich mir für die Große einfach, dass ihr die Schule leichter fällt und sie den Weg auf das Gymnasium findet. Damit hat sie einfach viel mehr Möglichkeiten. Was sie dann daraus macht, liegt bei ihr. Aber ganz ehrlich, von recht brotlosen Jobs wie Friseur, Verkäuferin & co würde ich ihr schon abraten wollen. Sie selbst macht sich da noch gar keinen Kopf.

Mein Sohn will zur Polizei - wie der Papa...allerdings vergisst er dabei dass der Papa Informatiker bei der Polizei ist und nicht in der uniformierten Bereitschaftspolizei..... Wenn ich mal was mitentscheiden darf, würde ich mir wünschen,d ass er das nicht macht - einfach aus Sorge...
Wünschen würde ich mir, dass er natürlich Spaß an dem hat, was er macht. Gut vorstellen kann ich mir Naturwissenschaften/ Forschung.......Oder Handwerk..... Handwerk wäre auch was, wo er glücklich wäre  :)..... er ist ein wilder, aber auch sehr nachdenklicher und emphatischer Kerl..... Er braucht etwas, wo er auch in Ruhe mal "für sich" denken und arbeiten kann .....
Die Kleine ist so kreativ und emphatisch - da würde ich mir wünschen, dass sie das nutzen kann um Menschen zu begeistern. Musik, Theater, Tanz oder etwas Soziales...vielleicht Medizin...... Irgendwas, wo sie anderen Menschen Freude bereitet und ihre Liebe zum Leben teilen kann
Der letzte Wunsch den sie geäußert hat war Lehrerin...also auch passend und sicher gut für sie  :)
Eingreifen würde ich wohl nie. Ob sie nun die Schule abbrechen (also nicht grad vor einem Abschluss  ;) Aber sagen wir nach der 10. Klasse, obwohl Abi möglich ist), eine Brotlose Kunst studieren wollen (hab ich auch - und das gleich zweimal in Folge  S:D) oder ob sie in die Gastronomie wollen (hab ich schon gemacht und fand es einen spannenden und tollen Beruf)..... Ich würde vermutlich meine Meinung kundtun  ;) Und zu den Arbeitszeiten: Eine Ärztin/ Krankenpfleger hat mit Sicherheit schlimmere Arbeitszeiten als eine Verkäuferin und ich gehe mal davon aus, dass Arzt für die meisten ELtern durchaus "OK" wäre..... Also sind die Arbeitszeiten wohl kein Gegenargument.... und ich vermute mal stark, dass eine Hebamme/ Krankenpflger/ Erzieher und auch Sozialpädagogen oftmals eher schlechter verdienen, als die Herren und DAmen im Verkauf..... Also ist das Geld auch nur ein bedingt gutes Argument..... Zumindest würden, wenn man Arbeitszeiten und Geld als Begründung anführt sehr viele Berufe genauso ausfallen wie "Verkauf"......
Zumal man sich auch immer noch weiter qualifizieren oder umschulen kann, wenn einem der Beruf nicht mehr passt.....das geht mit 20 , genauso wie mit 45 Jahren.....
WOBEI ich da noch einen Wunsch hätte: Sie sollen den für sie höchstmöglichen Schulabschluss machen, damit sie sich eine gute Grundlage schaffen, später ggf. noch was anderes zu lernen/ studieren
Nichts desto trotz wäre es natürlich ideal, wenn der Traumberuf auch noch das notwendige Geld für ein gutes Leben bringt (und nicht nur zum überleben) und Freizeit für Freunde und Familie lässt (wobei es durchaus ja auch genug Menschen gibt, die eh nur im Beruf glücklich sind und aufleben)

Ich finde es auch wichtig, dass es künstlerische, kreative STudiengänge gibt und Leute, die sich trauen, das zu studieren.  Die Bezahlung wird ja eben von der Nachfrage bestimmt, und kuenstlerische Faehigkeiten sind (leider) eben sehr wenig gefragt. Bei uns auf der Arbeit käme man mit den Skills, die man in diesem Studium lernt, auch nicht weit. Künstlerberufe sind halt leider brotlos, wenn die Kinder das machen möchten, gerne. Dann aber mit dem Bewusstsein, dass man finanziell keine großen Sprünge machen kann. Wenn es das die Leidenschaft wert ist, kein Problem.

Das mit der Kassiererin, ich kann das schon nachvollziehen, wenigstens teilweise. Ich wage mal zu behaupten,dass das kein Beruf ist, den man aus Leidenschaft macht, weil es schon immer der Traum war. Sondern eben, weil es passt (Teilzeit mit Kindern etc), weil man keine andere Ausbildung gefunden hat oder weil man halt "irgendetwas" arbeiten muss, umd Geld in die Haushaltskasse fließen zu lassen. Gibt bestimmt auch Ausnahmen.

Ragnas Vorstellung Astronautin zu werden ist auch sehr konkret. Und ja, ich unterstütze sie da ebenfalls... jetzt eben erstmal in ihrer schullaufbahn (Oh Gott ist sie ehrgeizig, das wird noch lustig) und eben auch in ihrem Hobby... noch kann ich mithalten mit Sternbildern und Planeten und Kometen und.... bald macht sie mich fertig  ;D ;D ;D
Ich trau ihr durchaus zu, dass sie das zäh bis zum Ende durchzieht und Weltraumfahrt/forschung studieren wird....


Alternativ will sie ein Mann werden ODER einen Mann UND eine Frau heiraten, Kinder bekommen und Tagesmutter werden...

Also so wie die Kinder derzeit sind, würde ich den Mittleren wohl im Informatik Bereich sehen...wie der Papa auch.

Die Große im Bereich Forschung, Biologie...irgendwas mit Natur oder Tieren.
Ihr liebstes Spielzeug (nach den Katzen ;D) ist wohl ihr Lupenglas, das Terrarium wo ständig irgendwelches Krabbel und Kriechgeviechs drin wohnt s-:) und ihr kleines Gewächshaus.

Der Kleine...nun der is echt noch klein
Nach derzeitigem Stand würde er wohl Handwerker oder Baggerfahrer, aber nagelt mich nicht drauf fest ;D


Aber da Interessen sich ja häufig ändern bin ich mal gespannt ;)

Meine Kinder selber haben sich dazu noch keine ernsthaften Gedanken gemacht ;D
L schwankt zwischen Prinzessin, Tierpflegerin, Modedesignerin,.....Also relativ breites Interessengebiet S:D ;D

Ich bin hier auch bei Once. Ich finde, dass jeder Mensch von ehrlicher Arbeit leben können soll und dass auch die "einfachen" oder eben die künstlerischen und sozialen Berufe vernünftig bezahlt werden sollten. Denn DANN könnte man mit ganz ruhigem Gewissen sagen mein Kind soll machen, was ihm Spaß macht.
Meine Tochter zB liebt ihren Beruf.
Und ganz ehrlich, ich war nicht Kassiererin/ Verkäuferin, weil ich nix anderes bekommen hätte. Im Gegenteil habe ich das sehr, sehr gerne gemacht. Ich würde es heute trotzdem nicht mehr lernen, aber nicht weil es mir keinen Spaß machen würde, sondern weil mir die Arbeitszeiten heute nicht mehr passen in der Relation zur Bezahlung.
Aber außer im Verkauf würde ich mich nur noch in sozialen Berufen sehen. Das bedauere ich ein wenig, dass ich das nicht gemacht habe.

Meine Tochter möchte ostheopathin werden....seit neuestem.

Davor war es Steuerberaterin  S:D

Eine osteopathische Steuerberaterin?

Die würde ich sofort buchen – die kann dann meine Finanzen einrenken.  S:D ;D

Zitat von: KardaMom am 12. Mai 2015, 20:32:38
Die würde ich sofort buchen – die kann dann meine Finanzen einrenken.  S:D ;D

s-kringellach

Das Verkäuferinnen-Bashing nervt mich :P - alles ziemlich Stammtischartig.

Nee Erfahrungswerte.  S:D

Es ist auch einfach eine Tatsache. Das hat nichts mit Stammtischparole zu tun.
Es sind oft 400 Euro Jobs die man komplett ungelernt bedienen kann und wo man auch oft ungelernte Kräfte einsetzt.

DAS ist ja dann kein lehrberuf  s-:)
einzehandelskauffrau schon und ja dmait kann man glücklich sein und aufbauen aber es gibt sicher auch unglücklich in dem berufsfeld so wie es auch unglückliche beamten gibt oder dauerstudenten wo nicht wissen wo es endet

MIR ist immer nur wichtig das es vorran geht das sie nicht auf der stelle gehen das sie probieren dürfen aber immer ein ziel vor augen haben

Ich sehe das mit den Kuenstlerberufen komplett anders. Vielleicht weil ich zu viele Leute kenne die damit erfolgreich sind.

Aber Kunst ist ja nicht nur Oelmalerei, sondern eher digital heutzutage. Da gibt es so viele verschieden Bereiche.... Medien, Grafikdesign, Fotografie.....

Und z.B. auch alte Kuenste sind wieder gefragt. Ich kenne einen der hier ein Fotostudio eroeffnet hat in dem er nur Tintypes macht und das laeuft super.

Man muss sich eben auch zu vermarkten wissen.

@ Satti: Ich habe auch nie gesagt das an als *Verkäuferin* nicht glücklich werden könnte. Man bildet sich eben eine Meinung aus dem was man im Umfeld so mitbekommt und auch aus dem, was man z.B. bei EO hier so liest.
Ich möchte den Job keinesfalls abwerten und denke das es auch hier wieder viele Unterschiede gibt - besonders wenn eine solide Grundausbildung hat.
Eine Mama aus A.´s alter Klasse hat das glaube wie Netti damals als Ausbildungsberuf gewählt, weil sie es für sich passend fand. Die Zeiten haben sich aber geändert  :-\ und jetzt reicht es trotz Vollzeit vorn und hinten nicht.

Eine Bekannte von mir war so ein Quereinsteiger. Sie hat eine 400 Euro Stelle vom Amt vermittelt bekomme damals bei Schlecker und hat sich mit viel Schweiß und Einsatz bis zur Filialleiterin hochgearbeitet über die Jahre.

Und was für Erfahrungswerte sind das, Netti?
Wie viel Zeit hast du bei LIDL, ALDI, REAL, Galerie Kaufhof u.ä. hinter der Kasse und zwischen den Regalen verbracht?

Derjenige der für 400€ ungelernte Regale auffüllt und auch mal die Kasse bedienen darf hat in den allerallermeisten Fällen keine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau erfolgreich absolviert - oder hat andere Probleme  (Wohnort, Äußerlichkeiten rtc).

Doch, für mich sind es Stammtischparolen und unreflektiertes Blabla bzw. keinerlei Diskussionsgrundlage. Ebenso finde ich manche Erwartungshaltung an den Arbeitgeber fast schon unverschämt bloß weil man irgendwann mal ein Kind herausgepresst hat.

Wir Frauen machen uns damit zum größten Teil selbst zu schlechten Arbeitskräften womit wir auch wieder bei dem anderen Thread wären der letzten Tage: Wir passen uns den Männern an und meistens wird unsere Arbeit damit durch uns selbst minderwertiger eingestuft als die vom Mann.

2018 wären es 30 Jahre. Nur nach dem letzten Kind länger pausiert. Ich denke schon, dass das durchaus aussagekräftig genug ist. Real, Sonderpostenmarkt, Netto und eine Bäckerei.
Die Zeiten haben sich geändert, wie Schnukki sagt. Früher war das durchaus kein schlechter Beruf.
Mir auch egal was andere denken, ich hab meine Meinung dazu und gut. Und ich mache es momentan ja auch nicht mehr.

Das mit den 400€ Jobs stimmt so auch nicht. Die meisten AG in dieser Branche arbeiten mit extrem wenig Personal und stellen zu ihren wenigen festangestellten Kräften ausschließlich Minijobber ein, egal ob gelernt oder ungelernt.
Aber ich bin schon still. Meine Meinung bleibt dennoch.

Mit dem richtigen Arbeitgeber ist es auch heute noch ein durchaus lukrativer Beruf von dem man leben kann - und da zählen Sonderpostenmärkte und Märkte mit Dumpingpreisen selbstverständlich nicht zu.

Bitte! Wer hat denn heute noch einen 9-5job?

Die Zeiten im Einzelhandel sind so schlecht überhaupt nicht.
ICH find jedenfalls z.b. 14-20 Uhr sehr nett.
Ich kenn auch kaum ein Berufsfeld wo man sich aus Eigenleistung noch relativ schnell selbsttätig hocharbeiten kann. Viele Firmen unterstützen die Weiterbildungen, berufsbegleitendes Studium etc auch alles.
Ich hab damals als Aushilfe in einer Kette begonnen.. von nichts ne Ahnung, neben mir im team 3 einzelhandelskaufleute ohne große Lust!
ICH war dann mit einer anderen branchenfremden Kollegin nach nem halben Jahr die stellvertretende Filialleitung, nicht die Fachkräfte! Warum? Wir waren uns nicht zu schade mal in der Pause in den Warenkundeordner zu schauen, wir haben nicht gemotzt wenn es mal darum ging das Kundenklo zu putzen oder den Staubsauger zu schwingen... die "Fachkräfte" hingegen schon!
Ja, es war körperlich anstrengend, aber es hat superviel spass gemacht, ich hab superviel gelernt, ich habe ein tolles team gehabt. Und ich habe das Studium angeboten bekommen! Allerdings hatte sich da beruflich dann noch eine andere Tür geöffnet.

Auch was das Gehalt betrifft. Manchmal frage ich mich echt ob der ein oder andere träumt- hier sind 1,8 brutto ein gutes Gehalt, mit 2 k wäre man verdammt gut dran- durch ziemlich viele Sparten durch. Und der Einzelhandel spielt da ganz klar mit. Und wir sind AUCH eine strukturschwache Gegend. Es sind die normalen tarifangelehnten Gehälter!

Die, die ich im Einzelhandel kenne, sind hier alle sehr zu frieden. Egal ob Aldi, Penny, Edeka, Takko, Kik oder sonstiges. Klar muss man Samstags ran, auch eben mal bis 21 Uhr.
Aber das muss hier eigentlich jeder ausser den Leuten im Rathaus oder der Bank! Weder die Landwirte noch die Handwerker noch die Dienstleister haben hier noch die klassischen Zeiten, selbst die Arztpraxen haben Samstag geöffnet.
Die Zeiten mit 8-12 und 15-18 Uhr sind schlichtweg vorbei! In ALLEN Branchen.

Vor allen Dingen erwarten wir selbst, dass wir jederzeit alles zur Verfügung haben - wollen dann aber selbst diese Arbeitszeiten nicht ausführen, nur die Dienstleistung nutzen ;)

Siehst du, dazu habe ich eine andere Einstellung. Ich erwarte das nicht. Ich finde es vielmehr unnötig, dass alles immer sofort verfügbar sein muss. Dass Bäckereien jeden Sonntag bis 17 Uhr auf haben und sogar am Feiertag bis 12. Oder dass man samstags bis 21 Uhr einkaufen kann. Ging früher alles auch und da hab ich auch Vollzeit und am Samstag gearbeitet und bin trotzdem nicht verhungert. Ich finde das heutzutage übertrieben, obwohl ich nicht betroffen bin.
Ich würde meinen Kindern trotzdem nicht raten in diese Branche zu gehen. Und darum ging es ja. Machen können sie letztlich was sie wollen. Tun sie ja auch.  :)

Im übrigen sind 1'8 auch für mich ein gutes Gehalt. Verdient nur niemand, außer bei Aldi und Lidl.
Aldi und Lidl sind in dem Sinn gute AG, nur muss man da körperlich absolut topfit sein. Das bin ich nicht mehr.

Und hier hat keine Arztpraxis je samstags geöffnet. Und auch nicht vor 9 Uhr. Und auch nicht Mittwoch oder Freitag Nachmittag. Meine FÄ kommt nie vor halb 11 in die Praxis. Aber ist auch ok für mich. Sie hat 3 Kinder zu Hause.

ach und 160h ist nicht volle vollzeit...
8hx22tage sind schon  172..  bei einer mittlerweile üblichen 42hwoche sind es sogar im schnitt 189

Ja ich weiß. War nur eine Zahl.
Manche arbeiten noch mehr als 42 Stunden.

Ich sags mal wie es is im Einzelhandel it man einfach oft der Axsch vom Dienst... ist nunmal so... die Arbeitszeiten sind nicht gerade Familientauglich.. weil kaum einer der Arbeitgeber sagt ooohhh Frau Soundso sie haben Kinder na dann machen wir bei ihnen von 8-12 Uhr....
Nein im Einzelhandel wird erwartet dass man die Flexibilität in Person ist.
Und nett sind die Arbeitszeiten im Einzelhandel auch nicht.. da es von 6-13/14 oder von 13/14-20 Uhr geht und da keine Seltenheit ist dass man nicht länger drinsteht weil noch dies und das gemacht werden muss

.. und es stimmt nicht das das oft ungelernte sind in 400Euro Basis... es ist oft genug so dass gelernte lieber genommen werden weil bei Minijobs andere Stundenlöhne gelten als bei Teilzeit oder Vollzeit und daher bleibt es sich ja sogesehen egal ob gelernt oder ungelernt, der Arbeitgeber muss hierbei für die gelernte Einzelhandelskauffrau auch nicht mehr zahlen wie für jemanden der noch nie in der Hinsicht gearbeitet hat...

Ich find das sind keine Stammtischparolen.. man spricht ja auch irgendwo aus Erfahrung...

Letztlich ist es ja auch egal. Wer gerne im Einzelhandel arbeiten will, der soll das doch in Gottes Namen tun. Und wer das seinen Kindern empfehlen will, soll das auch tun.
Spaß hat es mir immer gemacht und wie gesagt ich vermisse es manchmal.
Meine Tochter stört es auch nicht jeden Sonntag und jeden Feiertag zu arbeiten. Gut. Wenn sie meint. Mich würde es stören, hoher Anspruch oder nicht. Samstag ok. Normal. Sonntag möchte ich, wenn es geht, nicht arbeiten. Und ja, das entscheide ich selber für mich.
Ich würde es trotzdem nicht mehr lernen heutzutage und würde es auch nicht weiterempfehlen. Punkt. Es gibt definitiv bessere Berufe.

Aber 6 - 14 Uhr und 14 - 20 Uhr sind doch ganz normale Arbeitszeiten ???

In manchen Bereichen.

Meine Vollzeit Kollegen fangen nicht vor 10 Uhr an. Und gehen nicht nach 17/ 18 Uhr.  ;)
Es geht also auch anders.  ;)

Ich würde behaupten: In den meisten Bereichen.

@ Christiane: Wie soll eine Alleinerziehende Mutter diese Arbeitszeiten aber bewerkstelligen?
Ich persönlich könnte diese Arbeitszeiten auch nicht schaffen. Es gibt in Berlin keinen Hort der so früh schon auf hat und keinen der so lange auf hätte.

In meinem Umfeld haben viele das 9-17 Uhr Modell .. natürlich angepasst dank Gleitzeit.
Natürlich gibt es auch mal längere Arbeit in der Woche oder auch mal einen Termin am Wochenende - aber das ist meist die Ausnahme.

Echt? In ganz Berlin nicht?
http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-teltow-die-24-stunden-kita/7757998.html

In Berlin muss es 24 h Kitas geben, ich hab da einen Bericht gesehen. Aber wahrscheinlich bekommt man dort sehr schwer einen Platz, so viele Plätze gibts ja nicht.

Hier kann keiner um 6 Uhr anfangen zu arbeiten, außer er hat Oma oder so zur Verfügung. Oder es passt mit dem Partner, dass der später los muss. Selbst die Großtagespflege macht erst um sieben auf.

Von der Kita habe ich persönlich noch nie etwas gelesen.
Natürlich gibt es auch tolle Privatkitas ... z.B. in Potsdam - mit 24 Stunden Service.

Teltow ist schon nicht mehr wirklich Berlin. Von Berlin Mitte bis Teltow bräuchte man mit dem Auto locker 1 Stunde ... also ob das wirklich eine Alternative ist?

Es geht mir um Deine Aussage bezüglich der Mütter und deren Ansprüchen an den Arbeitgeber.
Weil manche Mutter würde gern .. kann aber einfach nicht.
Gegenfrage .. könntest Du Deinen Job (Du hast doch glaub auch Wochenendschichten und Nachtdienst - verbessere mich bitte wenn ich falsch liege) ausüben wenn Du Deinen Mann nicht hättest?

@ Christiane: Teltow ist NICHT in Berlin, Teltow ist in BRANDENBURG. Es ist zwar genau an der Grenze zu Berlin, aber nunmal NICHT Berlin.

Der Kiga meiner Tochter hatte von 6-20 Uhr auf. Ich konnte schon danach planen....

Job : In erster Linie, was sie sich wünscht. Aber ja ich wünsche mir schon insgeheim, dass sie sich für einen Job entscheidet, wovon sie auch wirklich leben kann. Seit paar Jahren ist ihr Wunsch Lehrerin.

1,8 ja , es ist ein "gutes" Gehalt. Aber man kann davon KEINE Familie ernähren. Netto sind es um die 1,2-1,3. Davon muss ich aber nunmal Fixkosten wie Miete und co bezahlen. Die durchschnittliche Miete hier für 3 Zimmer liegen schon zw 500-600 Euro. Dann hat man nunmal noch Strom, Fahrkosten zur Arbeit, Hort/Kiga Kosten, Telefon , Essen etc zu bezahlen.

Ich bin ausgelernte Arzthelferin, gehe 36 Std die Woche arbeiten, (2 Tage 7.30-19Uhr, 2 Tage 7.30-14Uhr, für mich in diesen Bereich super Zeiten) und reich werden oder eine Familie ernähren könnt ich davon nicht, dennoch liebe ich meinen Beruf
Mein Mann ist ausgelernte Koch, er geht 40 Std arbeiten, zu Traumarbeitzeiten für die Gastro 5.30-13.30 Uhr aber auch er kann davon keine Familie ernähren, und auch er liebt seinen Beruf

Ich find es heutzutage einfach nur schlimm, dass man mit den "kleinen" Berufen, einfach keine Familie ernähren kann.

lg Bine

Ich könnte es übrigens nicht, außer ich werde nur für einen Frühdienst ab 8:15 Uhr eingeteilt, der bis maximal 14:30 Uhr geht.

Oder aber man müsste auf Alternativen umsteigen wie den Kinderschutzbund, ich meine da gibt es doch Notfallhilfen für solche Randbetreuungen- oder?
(Also wenn man arbeiten muss bevor der Kindergarten öffnen.)
Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht in Deutschland im Gesetz.
Aber gerade hier, finde ich- ist es teilweise so schlecht organisiert, dass man wirklich flexible Arbeitgeber braucht.

Und Spandau? 8)
http://www.welt.de/wams_print/article1135165/Kinderbetreuung-rund-um-die-Uhr.html

Alternativ könnt ihr noch nach Berlin-Mitte googlen! ;)

Zitat von: Schnukki am 13. Mai 2015, 09:17:56Gegenfrage .. könntest Du Deinen Job (Du hast doch glaub auch Wochenendschichten und Nachtdienst - verbessere mich bitte wenn ich falsch liege) ausüben wenn Du Deinen Mann nicht hättest?

Ja könnte ich, habe ich nämlich getan.
Ich war mit den Kindern längere Zeit alleine!

@ Teltow: nochmal hinzufügen: Als das in der Zeitung stand, war Josy schon in der Schule, nun hab ich selbst gerade nochmal durchgeguckt auf der Kitaseite, dort steht diese Kita übrigens nicht.

Ob nun unter städtischen oder freien Trägern.

Von daher weiß ich nichtmals ob diese Kita überhaupt wirklich existiert

lg Bine

Zitat von: Christiane am 13. Mai 2015, 09:23:54

Ja könnte ich, habe ich nämlich getan.
Ich war mit den Kindern längere Zeit alleine!

Und ich stell einfach mal die Behauptung auf dass man diese  Arbeitszeiten nicht einhalten kann wenn man tatsächlich allein ist und keinen hat der die Kinder betreut.. und nicht jede Ortschaft hat Betreuungsangebote von 5Uhr früh bis 23 Uhr nachts....

@ Bine: Kindergarten bis 20 Uhr - meine Freundin sucht händeringend danach. Die meisten gehen bis 18 Uhr und man wird schon mehr oder weniger böse angeschaut, wenn man angibt, dann man den auch so lange in Anspruch nehmen möchte.

Die Schulzeit - zumindest die ersten Jahren - sind ja dann auch noch mal ein anderes Kapitel.
Frühhort schaffen viele Schulen ab.
Und für ein Kind ist das ja auch nicht schön  :-\

@ Christiane: Dann hattest Du aber jemanden für die Kinder ... oder aber Deine Kinder waren sich selbst überlassen - was ich nicht denke. Es gibt aber Mütter die haben den Rückhalt nicht.
Ohne meine Familie könnte ich meinen Job in dem Umfang nicht leisten.

Zitat von: Christiane am 13. Mai 2015, 09:23:54
Und Spandau? 8)
http://www.welt.de/wams_print/article1135165/Kinderbetreuung-rund-um-die-Uhr.html

Alternativ könnt ihr noch nach Berlin-Mitte googlen! ;)

Zitat von: Schnukki am 13. Mai 2015, 09:17:56Gegenfrage .. könntest Du Deinen Job (Du hast doch glaub auch Wochenendschichten und Nachtdienst - verbessere mich bitte wenn ich falsch liege) ausüben wenn Du Deinen Mann nicht hättest?

Ja könnte ich, habe ich nämlich getan.
Ich war mit den Kindern längere Zeit alleine!

Da ist dein AG dir aber entgegen gekommen, das hast du selbst erzählt. Denn anders wäre es auch nicht gegangen. Was ja auch klar ist, wenn man alleine mit zwei kleinen Kindern ist.  :)

 Ohne passendes Umfeld ist das unmöglich und das hat nicht jeder.
Ich finde es ehrlichgesagt immer etwas anmaßend und fies, Leuten, die eben nicht so viel Unterstützung haben Faulheit und Dummheit vorzuwerfen.
Und nix anderes tut man wenn man ihnen ständigt sagt jeder könnte wenn er es wollen würde. Kann man nicht ist man also entweder zu blöd es auf die Reihe zu kriegen oder schlicht zu faul.

Ich finde das richtig unfair ehrlich gesagt.


So, das zum Einen.


Zum Anderen...

Sicher gibt es viele Jobs mit solchen Arbeitszeiten. In allen Branchen.

Ich finde es aber vollkommen legitim zu sagen, dass man so nicht arbeiten möchte- auch wenn man es vielleicht könnte.
Für mich ist es auch ein No-Go mit Kindern.

Es ist ja nun nicht so dass es nicht auch massig Jobs mit normalen Arbeitszeiten gibt ;)
Das man den Einzelhandel als Job nicht empfehlen würde ist doch vollkommen legitim. ???

@ Schnukki: Die Kitazeiten, sind auch wirklich gut gewesen. Da kann man schon "gut" nen Job aufnehmen.

Kitazeiten: Ist hier aber auch so, 6Std tägl max (als Josy im Kiga war) also 30Std die Woche. folglich, auch nicht für alles machbar.

Und Toll dann hab ich die erste Zeit die Kita abgedeckt,wenn man Christianes Kita nimmt, die 24 Std aufhat, und das nötige Kleingeld dafür verdient, für das Betreuungsgeld.

Und dann gehen die Kids in die Schule, dann kommt der Hort. Unsere hat hier wenn Bedarf besteht, momentan nicht von 6-17uhr auf, ansonsten von 7-17Uhr. (Dazw ist natürlich auch der Unterricht). Und was mach ich dann? In der 1. Klasse oder 2 . oder oder...

Also alleinerziehend, hätte ich meine Arbeitzeiten so nicht abdecken können, und ich hab NICHTMALS WE Dienst oder Nachtdienst.
Denn ich hab niemanden hier der das Kind hätte betreuuen können

lg Bine

Zitat von: ~Netti~ am 13. Mai 2015, 09:31:53

Zitat von: Christiane am 13. Mai 2015, 09:23:54
Und Spandau? 8)
http://www.welt.de/wams_print/article1135165/Kinderbetreuung-rund-um-die-Uhr.html

Alternativ könnt ihr noch nach Berlin-Mitte googlen! ;)

Zitat von: Schnukki am 13. Mai 2015, 09:17:56Gegenfrage .. könntest Du Deinen Job (Du hast doch glaub auch Wochenendschichten und Nachtdienst - verbessere mich bitte wenn ich falsch liege) ausüben wenn Du Deinen Mann nicht hättest?

Ja könnte ich, habe ich nämlich getan.
Ich war mit den Kindern längere Zeit alleine!

Da ist dein AG dir aber entgegen gekommen, das hast du selbst erzählt. Denn anders wäre es auch nicht gegangen. Was ja auch klar ist, wenn man alleine mit zwei kleinen Kindern ist.  :)

Ist er, ja - aber ich hatte die Option der Randzeitbetreuung und hätte sie in Anspruch genommen. Dies wollte mein AG allerdings nicht und kam mir lieber mit den Arbeitszeiten entgegen.
So oder so: Ich habe gearbeitet und hätte es auch ohne meinen damals sehr familienfreundlichen AG gekonnt :)

Aber im Detail werde ich das auch nicht mehr erklären, dann kommen wieder die "Das will ich aber nicht!" oder "Das ist aber viel Stress!" etc Kommentare - und daher bleibe ich bei meiner Meinung, dass manche Ansprüche viel zu hoch sind ;)


Genauso nehmen wir jetzt die Randzeitbetreuung hier in Anspruch und selbst wenn ich wieder alleine wäre könnte ich normal arbeiten, da die Arbeitszeiten durch meinen AG und durch die Gemeinde abgedeckt sind :)



edit:
Falls sich jemand als "dumm" oder "faul" (beide Worte habe ich nicht benutzt!) tituliert fühlt, dann tut es mir leid und es ist nicht in meinem Sinn, dass sich jemand so degradiert fühlt.

Mich stört generell nur die "Geht nicht!"-Einstellung, die oft - nicht immer!!! - eine "Will ich nicht!"-Einstellung ist. Es gibt meistens Mittel und Wege, aber die sind halt nicht immer bequem oder generell Gesellschaftstauglich ;) oder gar günstig.

Und ich sagte auch nicht, dass ich meinen Töchtern den Beruf der Einzelhandelskauffrau empfehlen würde, ich werde ihnen nämlich gar nichts empfehlen, sondern lediglich, dass mich das Bashing stört dieser Berufssparte und es als der unmöglichste, familienunfreundlichste und schlecht bezahlteste Job Deutschlands hingestellt wird - das ist er nämlich nicht!

Ich habe jetzt mal auf der Seite vom Jugendamt Berlin geschaut wo alle Kitas und freien Träger gelistet sind .. die Kita Wichtelclub ist da nicht genannt. Da hat Bine Recht.

@ Christiane: Egal ob Dein Arbeitgeber Dir nun entgegen gekommen ist oder nicht - Du hast ja auch viel für ihn geleistet und Dich auch nebenher noch weitergebildet .. aber Du hattest doch Hilfe oder? Du hast doch Deine Mädels nicht alleine gelassen. Das meinte ich - wenn man einfach niemanden hat, der einem helfen kann, dann ist vielleicht der Wille da - aber eben keine Möglichkeit.

@Nachtvogel.  s-daumenhoch

Auch in Ba Wü konnte ich nur so arbeiten, weil ich eine ganz tolle Chefin hatte, die mich unbedingt wollte. Sie kam mir mit den Arbeitszeiten sehr entgegen. Immer so, dass es mit Kiga oder dem Mann passte. Und dort war keine strukturschwache Gegend. Und Verwandte hatte ich auch dort. Aber meine Eltern waren beide noch auf Vollzeit, zudem hat meine Mutter keinen Führerschein zum Herkommen, außer mein Vater war da. Meine Schwiegereltern haben auch beide gearbeitet. Und beide Schwägerinnen, die halbwegs in der Nähe waren auch. Mein Bruder studierte weit weg. Meine Oma nimmt keine Kinder zur Aufsicht. Kindergarten 8-12 und 14-16 Uhr ohne Frühdienst oder sowas. Da kann man nur mit einem AG arbeiten, der sich auf Absprachen einlässt. Mit nicht arbeiten wollen hat das nix zu tun. Ich wollte immer und hab ja auch immer gearbeitet.  :)

Christiane, du musst solche Möglichkeiten aber HABEN. Hier, wie im Schwarzwald gab es keine Randzeitbetreuung oder etwas dergleichen. Hier steht das Kind um 15:20 vor der Schule und um 15:30 vor dem Kiga und dann ist finito. Großtagespflege gibt es bald, bis 16:30 dann. Aber dann ist echt Schicht im Schacht. Und das ist überall so oder ähnlich außer in großen Städten. Bei meinem Bruder, RLP ist auch um 16 Uhr Feierabend in Kita und Schule.

Speziell hier jetzt arbeiten alle, die arbeiten, ausschließlich mit Rückhalt aus der Familie oder eben nur paar Stunden. Anders ist es nicht möglich.

Ich find die Vorstellung sehr amüsant dass man davon ausgeht nur weils im eigenen Wohnort so praktisch ist dass Betreuungsangebot vorhanden ist, davon auszugehen dass das überall machbar ist...ich kenne viele die würden gerne Arbeiten... auch gern im Einzelhandel ... aber es geht einfach nicht...



Wenn ich jetzt davon ausgehe.. Bekannte von mir alleinerziehend, Tochter 6 Jahre alt... gelernt im Einzelhandel... hier Arbeit zu finden... keine Chance... allein deswegen weil in der Schule frühestens ab 7Uhr jemand da ist und die Nachmittagsbetreuung um 16 Uhr zuende geht... und wie soll jemand wie sie nun so "ganz normale" Arbeitszeiten" schaffen, die KÖNNTE schlicht und einfach nicht.. und das hat nichts mit nicht wollen zu tun.. es ist einfach nicht möglich..

@ Christiane: Es hat doch hier niemand geschrieben das es der schlimmste Job ever ist. Darum ging es doch auch nicht.
Es fiel bei manchen als Beispiel - eben weil er oft sehr hart ist - auch körperlich .. Paletten auspacken etc. - Arbeitszeiten - leider oft schwierige Arbeitszeiten.

So wie die Berufssparte *Tippse* ja auch ihren Ruf weg hat .. und diesen Job würde ich meiner Tochter jederzeit empfehlen ;)

Der Kinderschutzbund arbeitet deutschlandweit gleich. Punkt Ende Aus :)
Das hat nichts mit "nur weil es am eigenen Wohnort so ist ... blabla" zu tun sondern mit Erfahrungen und Erkenntnissen der letzten Jahre!

Darüber diskutiere ich auch nicht, ich denke das die wenigsten hier jemals mit dem Kinderschutzbund zusammen gearbeitet haben oder überhaupt ein Kontakt dorthin bestand. Ebenfalls werden solche Betreuungsangebote nicht in der Zeitung veröffentlicht oder sind über Internetseiten ersichtlich, die bekommt man mit Hilfe vom Jugendamt über den Kinderschutzbund vermittelt.

Falls jemand mal diesen Weg gehen muss, gebe ich gerne meine Erfahrungen und den Ablauf weiter.

Tippse - ich auch.

Und nein, es ist nicht der schlimmste Job der Welt, ich wiederhole mich gerne, ich hatte richtig viel Spaß in meinem Job. Ich vermisse es sogar manchmal. Darum ging es aber nicht.

Der Kinderschutzbund hat hier Tagesgruppen. Also hier nicht, eine Stadt weiter. Da kommt dein Kind aber nur rein, wenn es einen Kostenträger gibt. Dazu muss das Kind entweder eine Auffälligkeit haben oder du musst alleinerziehend sein mit Schwierigkeiten und das weiß ich zu 100%, weil ich mit denen nämlich schon Kontakt hatte über unseren Familienstützpunkt. Also nicht mal alleine, sondern mit ausgebildeten Fachkräften über den Familienstützpunkt.
Hier im Ort gibt es eine Tagesgruppe, auch ausschließlich für Kinder von Alleinerziehenden, die arbeiten, das zahlt das JA. Aber das ist zweimal die Woche nur. Und bis 17 Uhr. Da geht der Sohn meiner Nachbarin hin, also das weiß ich auch sicher.

@Netti
Bei der Randzeitbetreuung geht dein Kind nicht in eine Gruppe sondern ... [...] ... via PN können wir uns gerne darüber austauschen, öffentlich werde ich dazu nichts mehr schreiben :)

Zitat von: Christiane am 13. Mai 2015, 09:56:18
Der Kinderschutzbund arbeitet deutschlandweit gleich. Punkt Ende Aus :)
Das hat nichts mit "nur weil es am eigenen Wohnort so ist ... blabla" zu tun sondern mit Erfahrungen und Erkenntnissen der letzten Jahre!

Oh doch hier ist sehr wohl so dass hier kaum Betreuungsangebote gibt..

Tja dann sind deine Erfahrungen und Erkenntnisse halt anders wie es hier vor Ort so ist

und nochwas

Punkt Ende Aus oder blabla so kannst du von mir aus mit deinen Kindern reden aber ich denke nicht dass man sich das hier von einem "Mod" in einem Forum bieten lassen muss...

Soviel  zu meinen Erkenntnissen und Erfahrungen....

Ok. Habe ich noch niemals gehört, ehrlich. Das müssten die aber vom Familienstützpunkt doch anbieten, wenn es das gäbe? Oder informieren?  ??? Denn dafür sind die eigentlich da.

Ich geh jetzt arbeiten, nicht die Köppe einhauen, ok?

Stimmt, die Moderatoren müssen sich immer und jederzeit und von jedem ans Bein pinkeln oder über das Maul fahren lassen, nur selbst dürfen sie nichts anderes machen als das Duckmäuschen spielen :D

Hatte ich vergessen in meinem jugendlichen Leichtsinn, liebe schwarzesgiftal, werde ich aber nur für dich gerne wieder einführen damit dein Wohlbefinden weiterhin sicher gestellt ist in diesem Forum :)

Und im Übrigen:
"blabla" schreibe ich sehr häufig, egal ob ich Zitate nicht zu Ende bringe oder etwas von meinen Kindern oder meinem Alltag erzähle. "blabla" halt :) Kann man sich dran stören, natürlich!
Und "Punkt Ende Aus" bis du selbst Erfahrungen mit dem Kinderschutzbund gemacht hast und nicht nur unqualifiziert daher schreibst weil du mal gehört hast und gesehen hast und vermutest. Danke!

Das hat mit Duckmäuschen spielen nichts zu tun, das verlangt keiner.. nur sollte man sich grad als Mod doch zu benehmen wissen ....

Und das Blabla in dem Zusammenhang war ja wohl auf das von mir Geschriebene bezogen.. und nur weil du andere Erfahrungen hast, kannst du nicht einfach davon ausgehen das ich keinerlei Kenntnisse oder Erfahrungen in dieser Richtung habe..

Es ist nunmal ein Unterschied ob man in ner Grossstadt wohnt oder in nem kleinen Minikaff.. weil was in der Grossstadt an Angebote herrscht ist bei nem kleinen Kaff vielleicht schonwieder ne Stunde Fahrtweg...

Es ist ziemlich verletzend, wenn die eigenen Worte als Bullshit abgetan werden oder andere amüsiert, wenn es dargestellt wird als würde man sich die Welt kunterbunt machen obwohl sie rabenschwarz ist, denn in diesem Fall bin ich diejenige, die die Erfahrung gemacht hat und weiß wovon sie schreibt und nicht ihr, oder wer von euch war in dieser Situation und hatte all die Wege vor sich und ist sie gegangen?

Eigenartigerweise hat hier jeder den Freifahrtschein sich mir gegenüber so zu verhalten, während jedes meiner Worte auf einen nicht vorhandene Goldwaage gelegt wird und versucht wird bei jeder Gelegenheit mir schlechtes Karma anzudichten.
Vielleicht sollte man selbst über sein Geschriebenes manchmal zweimal nachdenken bevor man dauernd bei mir Fehler sucht, die ich so wie mir vorgeworfen, nicht mache.


Und ich schreibe hier nicht als Moderatorin bei dieser Diskussion und versuche Wogen zu glätten während andere sich kneifen, kratzen, beißen und die Haare ausreißen sondern ich diskutiere hier als Userin.

Durch meine Arbeit ,hatte selbst ich schon mit dem Schutzbund zu tun. Und nein bisher kenn ich diese Kita immernoch nicht in Teltow. Aber bitte, du hast ja scheinbar auch shcon in Teltow, Berlin, Ostfriesland, Schwarzwald, Bayern, Allen Ruhrpott Orten, etc gewohnt.... und DEINE Erfahrungen mitteilen zu können.

Moderatoren, fungieren ähnlich wie Streitschlichter, und sie müssen einiges AB können, und wenn sie dagegen reden, dann aber auch in einem StreitschlichterTonfall....

Zum Thread: die kleinen Berufe müssen gemacht werden,mein Kind dürfte es auch machen. Aber sie muss sie dann einfach im klaren sein, dass man davon nicht reich werden kann. Und man sich eben net Wunscharbeitszeiten dann aussuchen kann. Und man nicht immer kinderfreundliche AG´s hat

lg Bine

Christiane Du selbst wirfst anderen mangelnde Kenntnisse vor .. deklarierst Dinge als Stammtischgegeschwätz und sagst Du selbst hast und würdest dies ja alles ganz anders tun. Und wenn man dann hinterfragt, dann willst Du das aber hier öffentlich nicht erklären.
Ein einfaches ja oder nein hätte die Frage doch beantwortet .. aber nein das möchtest Du dann auch nicht. Stellt man sich dann aber auch die Frage warum nicht.
Thema ist für mich durch .. soll mir auch egal sein. Ich kenne auch beide Seite und weiß sehr wohl wie schwer es ist, wenn man alleine ist. Und bin umso dankbarer für das, was ich jetzt habe.

DU tust doch die Worte anderer als Bullshit ab.. weil laut dir ist ja alles einfach und die Arbeitszeiten für jeden machbar ... was aber eben einfach nicht so ist... hier vor Ort ist es eben nicht so dass an jeder Ecke irgendeine Organisation greifbar ist die Kinder betreut.. und ich kenne genügend Leute die eben genau dieses Problem haben... und die von A-Z sämtliches durchkalkuliert haben um eine Lösung zu finden...

ist doch schön wenns bei euch so ist dass es einem leicht gemacht wird seitens des Arbeitgebers oder seitens der Kinderbetreuung.. aber das ist eben nicht überall so.. und da kann behauptet werden was will..

Nicht jeder kann eben so wie er grad will weil es einfach nicht überall die gleichen Möglichkeiten gibt... und das hat nichts mit nicht wollen, Faulheit oder sonstwas zu tun...

Meine Große sagte mir heute morgen, sie möchte in eimem Büro arbeiten, so wie ich. Na mal sehen.

Ich bin ziemlich froh, im öffentlichen Dienst arbeiten zu können, denn bei der Betreuunggssituation hier bleibt mir kaum was anderes. Familie habe ich hier keine, mein Freund kann auch kaum mal einspringen, also muss ich das mit den normalen KiTas und evtl. einer Tagesmutter abdecken. Wenn ich denn für den Kleinen irgendwann mal einen Platz habe, die Wartelisten sind lang. Ich freue mich für jede Mutter, die flexibel ist und sein kann, hier wäre das schwer.

Aber ich bin da auch ehrlich: ich wollte so nicht arbeiten, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

Warum ergreifen wir das Thema nicht einfach und erstellen einen Thread in dem man mal auf einen Blick sieht, was es für Hilfen und Möglichkeiten gibt in Punkto Betreuung?

@Mondlaus: Löhne werden natürlich nicht ausschließlich von der Nachfrage bestimmt, insbesondere wenn sich boomende Sektoren in staatlicher Hand befinden und betriebliche Einnahmen gedeckelt sind. Ein beliebtes Phänomen  der produktfreien Arbeit am Menschen. Man muss nur die Zeitung aufschlagen.
Und das ist genau der gesellschaftliche Missstand auf den ich probierte anzuspielen.

@Christiane: die eigene Medizin schmeckt bitter, was?  ;D Sonst sehe ich eher Dich immer in der Rolle derjenigen die anderen ihre Erfahrungen und Eindrücke abspricht.

@ sperenza:
finde ich eine gute Idee.

.... als Betreuungsinfo, die dann kopiert werden kann ggf.: Kinderschutzbund ist hier nicht in dieser Form möglich.

Allerdings funktioniert eine Randzeitbetreuung über das Jugendamt in meinem Wohnort. Man kann außerhalb der normalen betreuungszeiten Bedarf beantragen und bekommt für die randzeit dann eine TM, die die Kinder auch zur Schule bringt.
geht aber nur, wenn man gaaaanz wenig verdient. Sonst ist das sehr, sehr teuer.... Aber für Alleinerziehende durchaus eine Option.

Steht übrigens nirgendwo auf den Seiten der Stadt. Die wirbt auch nicht damit. Man muss es zufällig wissen. Könnte mir vorstellen, dass das bei anderen Städten auch so ist. Das ist aber doch nicht okay und man kann auch nicht von jedem erwarten, dass er oder sie es weiß.

Doppelpost sorry

Ah danke!

Die Randbetreuungsmöglichkeiten durch den Kinderschutzbund habe ich hier bei EO schon einmal ausreichend erklärt und nein, ich werde dies nicht noch einmal machen.

ZitatEs ist nunmal ein Unterschied ob man in ner Grossstadt wohnt oder in nem kleinen Minikaff.. weil was in der Grossstadt an Angebote herrscht ist bei nem kleinen Kaff vielleicht schonwieder ne Stunde Fahrtweg...

Dieser Satz alleine zeigt mir ja, dass schwarzesgiftal nicht weiß wovon ich spreche - und daher denke ich nicht, dass sie die Erfahrungen gemacht hat, die ich gemacht habe mit dem Kinderschutzbund.


@Schnukki
Ich denke, dass ich deine Fragen alle beantwortet habe, sogar mit mehr als einem "Ja" oder "Nein" ???


@Bine
Ich habe gewiss nicht überall gelebt, konnte mir aber nicht vorstellen das gerade so eine Großstadt wie Berlin keine 24 Stunden KiTas anbietet und laut Google und Zeitungsberichten stimmt das auch, also das es 24 Stunden Betreuungen gibt.

Inwiefern diese erreichbar sind oder nicht steht ja auch wieder auf einem anderen Blatt aber generell zusagen "Gibt es nicht!" stimmt ja einfach nicht.


@Once
:) :) :) :) :)


@Sweetkofski
Nein, das kann definitiv nicht jeder wissen - sagt doch auch niemand ???
Ich habe die Information damals bekommen als ich mich an das Jugendamt gewendet habe bzw. sagten diese mir, dass sie nicht für mich zuständig sind und ich mich beim Kinderschutzbund melden sollte. Tat ich, erklärte meine Situation, wurde zum Gespräch geladen und bekam eine ganze Tabelle an Möglichkeiten auf den Tisch gelegt ... und davon wurde dann die kinderfreundlichste ausgewählt :)

Und wie ich an anderer Stelle schon schrieb: Nicht immer kostengünstig, bequem oder gar "gesellschaftstauglich", aber doch eine Option für Menschen, die wirklich in Not sind bzgl. ihres Arbeitsplatzes und damit ihrer Existenz.

Wie schade.

Huhu

es mag 24std Kigas geben, ok in Großstädten eher wahrscheinlich. Als in einem kleinen Kaff. Auch denk ich das es in einem kleinen Kaff , selbst mit Kinderschutzbund es schwer is solch eine Einrichtung zu finden, die 1. Platz hat 2. gut zu erreichen ist 3. den Finanziellen Rahmen nicht sprengt.

Auch und gerade spezielle Einrichtungen, kosten teils extremst viel Geld, und nicht immer bekommt man genug Finanzielle Unterstützung vom Staat.

und dann ist man wieder dem Thema staatliche Unterstützung.

Das möchten bestimmt die wenigstens,eignetlich möchte doch jeder , der bsp 40std arbeitet, nicht vom Staat abhänig sein, und genau das ist doch das Problem der kleinen Jobs. Diese haben meist "doofe" Arbeitzeiten, wo man auf solche Einrichtungen (insofern es diese wirklich überall geben sollte, hier nicht) zurückgreifen muss, dazu kommt noch,dass man eben nicht mit 1 Gehalt eine Familie ernähren kann.

Und genau, dass ist es warum viele in dem Thread sagen, dass man doch bisl abrät von solchen Jobs fürs Kind, eben wg dem finanziellen.

lg Bine

..aber um mal etwas aufzugreifen-
ich gehe, um meine Existens zu sichern und suche dafür eine Lösung.
Die aber durchaus nicht kostengünstig ist.
In meinem Kopf widerspricht sich das gerade? !

Ich wohne in einem Minikaff :-)
wir haben 3!!!! Kindergärten, 1 Krippe, 6 Tagesmütter- und ne menge schwarzer schafe  :P
Dann gibt es noch Eltern, die sich untereinander selbstorganisieren- ab 6 sind die Kinder in Familie a und nach der Schule bei Familie b usw -
Randzeitenbetreuung obliegt den offiziellen Tagesmüttern. 3 der 6 arheiten ab 6, 3 bis 20 Uhr und 2 auch am Samstag bei Bedarf.
Krippe und 1 Kindergarten sind entstanden, weil sich die Eltern auf die Beine gestellt haben, weil sie ein RECHT auf bedarfsgerechte Betreuung haben. Deshalb gibt es auch Kita 3- weil auch die Eltern mit behinderten Kindern EIN RECHT auf wohnortsnahe Betreeung haben.

Aber all das war nur möglich, weil die Eltern es aktiv eingefordert haben! Und nicht, weil gesagt wird: hier haben wir eh keine chancen...

es geht nicht darum, dass immer alles präsentiert werden muss, schön wärs, ehrlich, sondern darum, dass in der wahrlich noch verbesserungswürdigen Betreuungswelt kreative Lösungen gefunden werden.

Netti, du sagst ja selbst: du findest es schade nicht in den pädagogischen Bereich gegangen zu sein! Du bewertest die Situation bei Euch als miserabel. Die Tagesmutterausbildung könntest Du neben deinem Job machen und dann 5 solcher heiss gesuchten Plätze anbieten- ich weiss, das willst du nicht ;-) aber neben daheim eine Tagespflege anzubieten kann man sich auch einen Raum dafür mieten. Und du müsstest nichtmal Kleine nehmen, sondern dich auf Schulkinder spezialisieren.
Ich weiss, das kommt garnicht in Frage, ich schmeiss es nurmal als eine fiktive Möglichkeit rein!
Eine Bekannte von mir überlegt z.b. gerade statt als Erzieherin in der Kita zu arbeiten eine auf hochbegabte spezialisierte Tagespflege zu eröffnen- mit entsprechenden Freizeitgestaltungsangeboten.

Es GIBT Optionen, überall- man muss sie nur finden und ja, es ist oft echt ein unnötiger Aufwand bis dahin... aber es geht!

Wenn man es allerdings nicht WILL- was auch absolut legitim ist, dann soll man es auch so sagen!

@Speranza
Bei der Option, die damals für mich bzw. die Kinder in Frage gekommen wäre, wären die Kinder in keine Betreuung gegangen sondern die Betreuung hätte Zuhause bei uns stattgefunden.
Bezahlt worden wäre dies vom Staat bzw. bezuschusst. Dennoch kommt es kostengünstiger für den Staat als der andere Fall.

Als Beispiel:
Ich nehme die Betreuung in Anspruch, eine Dame/ein Herr wird dafür eingestellt und bekommt x Euro. Mit dem Gehalt bekommt sie/er dann nur noch aufstockend ALGII oder gar kein ALGII bzw. Zuschüsse, da das Gehalt ausreichend ist mit den anderen Einkommen.
Ich selbst habe weiterhin mein Einkommen und kann ohne weitere Zuschüsse mein Leben finanzieren.

So kostete es den Staat Summe X und hilft zwei Personen.
Würde dieser Zuschuss nicht stattfinden, dann würde es den Staat Summe Y kosten, die höher ist als Summe X, weil (die ja nun nicht eingestellte) Betreuungsperson Geld braucht und ich Geld brauche, da ich meinen Job nicht mehr ausüben kann.




@Meph
Dankeschön! :-[  :'(

Ja, hier gibt es auch modelle über die lebenshilfe, wo eine ehrenamtliche Person gegen eine Aufwandsentschädigung "kleine" Zeiten abdeckt.
Wird wahrscheinlich in die Richtung gehen.

Aha.
Das habe ich nicht mal gewusst. :)

Auch wenn es eine wirklich interessante Diskussion ist, denke ich, dass dies im jetzigen Moment  überhaupt gar NIX mit den künftigen Jobs unserer Kinder zu tun hat. Mein Kind hat vielleicht in 15 bis 20 Jahren mal ein Kind. Und ich denke doch, bis dahin haben sich die Betreuungsarten, -modelle und -zeiten grundlegendst geändert.  ;)

Hier im Ort gibt es nicht mal Stellen vom Kinderschutzbund, und die helfen auch nur wenn es Problematische Kinder sind.. ansonsten nicht...

hier im Ort sind 2 Kindergärten Betreuungszeiten von 7-16 uhr
Schulbetreuung von 7.-16 Uhr und sonst gibt es hier NIX

Giftal, Eure Ferienbetreuung kann sich aber echt sehen lassen! Zehn Stunden durchgehende Betreuung innerhalb ALLER Schulferien pro Tag! Das is echt beneidenswert

edit: sorry, verlesen, im sommer sind es nur 4 von 6 wochen...

aber so ein bisschen driften wir ja schon vom Thema ab ;)

es ging ja letztlich schlicht darum dass viele wegen der Arbeitszeiten u.a. diesen Job ihren Kindern icht EMPFEHLEN würden.
Und da sehe ich nach wie vor nicht was daran nun so falsch ist...

Selbst WENN jeder grundsätzlich das alles organisieren KÖNNTE...Ist das für die Kinder in dem Falle sicher nicht die TOP Lösung wenn da fremde Leute betreuen, sie in Notkitas gesteckt werden, bis abends 21-22Uhr betreut werden oder morgens ab 5-6Uhr (Fahrtzeiten muss man ja auch abdecken)
Sprich...selbst wenn es ginge die Top-Lösung wäre es nunmal nicht, also würde man logischerweise seinem Kind sagen *pass auf, überleg es dir gut denn in Fall XY...*

Ich hätte mir zB niemals nen Job im Schichtdienst gesucht. Warum? Weil ich an die Betreuung meiner Kinder ganz bestimmte Anforderungen habe und in erste Linie weil ICH die Betreuung für meine Kinder sein möchte. (nicht weil ich alles andere grundsätzlich schlecht finde, sondern für MIHC, ICH würde das so niemals wollen)
Ich möchte einfach da sein.
Also hab ich mir nen Job gesucht der zu dieser Einstellung optimal passt.

Wer mit Schichten und den damit resultierenden Betreuungsmöglichkeiten kein Problem hat-schön.
Aber die, die das so nicht machen wollen würden, oder die, die keine Familie im Rücken haben die alles immer auffangen, die werden ihren Kindern das vermutlich auch nicht empfehlen. Ist doch klar ;)

Zitat von: Meph am 13. Mai 2015, 13:49:01
Giftal, Eure Ferienbetreuung kann sich aber echt sehen lassen! Zehn Stunden durchgehende Betreuung innerhalb ALLER Schulferien pro Tag! Das is echt beneidenswert

edit: sorry, verlesen, im sommer sind es nur 4 von 6 wochen...

welche ferienbetreuung ???

Einmal OT an Meph
Ich weiß, dass das eine Option WÄRE. Und manchmal denk ich sogar drüber nach. Aber es muss einem auch zugestanden werden, dass man für sich sagt, nein, das will ich jetzt nicht mehr.
Was ich mir vorstellen könnte, und was u.U. sogar eine Option wird - den TM Schein machen und in der Großtagespflege bei meinem Chef arbeiten. Die eröffnet evtl diese Jahr noch. Es ist ja noch nicht aller Tage Abend, was meine Berufsplanung betrifft.  ;)
Allerdings, und das muss man auch sehen, werden TM hier nicht oft in Anspruch genommen. Einfach weil der Bedarf nicht so sehr existent ist, da nach wie vor sehr viele Mütter zu Hause sind oder aber Großeltern direkt vor Ort sind. Wir haben eine Ganztagsgruppe (bis 15:30)  im Kiga, eine einzige, und  die wird nie voll. Weil der Bedarf so nicht da ist.
Daher denke ich mal, dass man von einem Tagesmutter-Gehalt auch nicht leben könnte, das weiß ich aber nicht sicher.

Netti, ich habe es nur fiktiv gemeint, wirklich!
naja, 15.30 bringt den leuten einfach garnichts- das ist nicht besser oder schlechter als bis 12 uhr. die meisten brauchen entweder bis 17 uhr oder länger oder eben garnicht


giftal: die von eurem Landratsamt unterstützte. Ich möchte hier keinen Ort oder keinen link reinschreiben, aber du musst eigentlich nur auf der seite vom landratsamt schauen

Ja, sag ich ja. Ganztagsschule bis 15:20 Uhr und Freitag nur bis 14 Uhr. Wem soll das helfen?
Ganztags im Kiga bis 15:30 Uhr.
Das ist halt nix halbes und nix ganzes, ist doch mein Reden.
Und zu deiner fiktiven Idee: Wie meine soz.päd. Kollegen zu sagen pflegen: Ich befinde mich momentan in einer beruflichen Findungsphase.  ;) ;D
Mein Mann gesundheitsbedingt dummerweise auch. Also auch mit Mitte/Ende 40 kommt sowas vor.

Ich bin bei Nachtvogel. Nicht überall ist immer alles möglich.
Und wenn etwas irgendwie möglich zu machen ist, dann ist es noch eine Frage des Preises.
Ich würde meine Kinder auch nicht in eine 24 Stunden Kita geben wollen und bin sogar froh, dass es das hier nicht gibt.

@meph: das mit der TaMu ist ja auch wieder so eine Sache. Sie dürfen 5 KInder betreuen, d.h. wenn ich nur eine Betreuung für 2 Tage die Woche brauche (sagen wir mal von 14 bis 17 Uhr), nimmt mein Kind einen ganzen Platz weg. Ergo...nehmen die TaMü hier eigentlich nur  Ganztagskinder. Und von 5 Kindern kann auch keiner leben  s-:)

Hier gibt es mittlerweile "nur" noch 4 Kitas (Wald hat zugemacht, weil zuwenig Kinder) und wir leben auch sehr ländlich. Eine Kita hat bis 17 Uhr auf. Unsere nun bis 15 Uhr. Bei den anderen ist spätestens um 14 Uhr Schluß.

Zitat von: Meph am 13. Mai 2015, 15:45:43
Netti, ich habe es nur fiktiv gemeint, wirklich!
naja, 15.30 bringt den leuten einfach garnichts- das ist nicht besser oder schlechter als bis 12 uhr. die meisten brauchen entweder bis 17 uhr oder länger oder eben garnicht


giftal: die von eurem Landratsamt unterstützte. Ich möchte hier keinen Ort oder keinen link reinschreiben, aber du musst eigentlich nur auf der seite vom landratsamt schauen

Nur dass wir hier im Ort noch nicht mal ein Landratsamt haben..... und somit hier im Ort nach wie vor keine Betreuungsmöglichkeiten sind vorallem nicht in den Ferien.. da is höchstens zeitweise der Kindergarten offen und das bringt einem nichts wenn man Schulkinder hat...

Mein Mann und ich haben beide den jeweiligen Wunschberuf auch gegen Einwände der Eltern erlernt. Ich habe das große Glück, eine gute Stelle hier vor Ort gefunden zu haben, die mir ein recht gutes Einkommen auch in Teilzeit ermöglicht, mein Mann musste leider schon dreimal betriebsbedingt wechseln. Finanziell geht es uns ganz gut, aber auch nur, weil wir beide arbeiten. Leider hat mein Mann nun einen Job, der ihn über die Maßen belastet, eben weil neben den normalen Minuspunkten wie Arbeitszeit, körperlich schwere Arbeiten etc. noch ein extrem fieser Chef dazu kommt. Er sucht schon seit einer Weile, hat bisher aber noch nicht das richtige gefunden. Es kostet ihn aber auch Überwindung, eine unbefristete Stelle aufzugeben und sich der Ungewissheit des Marktes auszusetzen.

Wichtig finde ich bei der Berufswahl, dass man die Arbeit grundsätzlich gerne macht, dann lassen sich die negativen Aspekte gut aushalten.

MEIN Landratsamt/Landkreis sitzt auch nicht hier im Ort, aber übernimmt dennoch die Organisation für unser Dorf ???

HalliHallo- 5 Kinder zeitgleich! Ich habe auch mehr als 5 Kinder unter Vertrag, die teilen sich dann den Platz :-)

Dennoch ist es find ich schon frech zu erklären es wäre überall möglich in den typischen Schichten zu Arbeiten...weil Betreuung vorhanden.. wie gesagt ich kenne einige die hier berufstätig sind und wenn sie sich allein auf das Betreuungsangebot hier vor Ort verlassen würden hätten sie von 7-16 Uhr höchstens jemanden und davor und danach eben keinen... und wenns bei vielen da nicht die Grosseltern oder andere geben würde die aufpassen können hätten, könnten diese Leute einfach nicht arbeiten...

Nochmal kurz und knapp

es ist absolut legitim zu sagen "Ich will das für mich nicht"
es ist auch legitim zu sagen "Ich habe keine Lust und/oder Kraft mich tiefergehend mit alternativen Lösungen zu beschäftigen"
aber es ist nicht richtig, dass es keine Alternativen gibt!
Es kann anstrengend sein und evtl. nicht sofort möglich, aber es gibt ein Recht auf bedarfsgerechte Betreuung und ja, das heisst dann ggf, auch echt einen (unnötigen) harten Kampf WENN man es will. Nur das wissen die meisten nicht, schauen ins Örtliche was es für Kitas gibt, checken die Öffnungszeiten und geben sich geschlagen- aus Unwissenheit.

war jetzt mein letztes Statement dazu :-) hab nämlich keine Lust mich weiter im Kreis zu drehen.

Ob man das will oder nicht ist wieder was anderes dennoch ist es hier nunmal so dass es schlicht und einfach nicht geht und jeder der was anderes behauptet erzählt einfach Blödsinn..weil wenn es keine Kindergartenplätze gibt die um diese Uhrzeiten betreuen und auch die Schulbetreuung nicht in diesen Zeiten ist ist es einfach nicht möglich zu diesen Zeiten zu arbeiten... und da kann man es drehen und wenden wie man will...

Giftal - ich denke Meph und Christiane sprechen über andere Möglichkeiten die man wohl nur vom Kinderschutzbund erfährt.  ;)

Zum Thema- genau wegen dieser Diskussion hoffe ich vor allem für meine Tochter dass sie einen Beruf ergreift mit betreuungsfreundlichen Arbeitszeiten und der Möglichkeit nur Teilzeit zu arbeiten.
Ich habe ja auch mit Kind 3 Jahre Duales Studium hinter mir. Zu Studienzeiten war ich von Montag 5:00h bis Freitag 14:00h einfach nicht da (und nein, dazwischen heimfahren war nicht möglich da wir nur ein Auto hatten und das mein Mann brauchte und mit dem Zug wäre ich nicht rechtzeitig zurück gewesen. Und einfach 160km Taxi war finanziell auch nicht drin). Zu Praxiszeiten hatte ich eine 42 Stunden Woche. Bei uns ging es nur mit familiärer Unterstützung aber man muss eben auch wollen. Da ich die Unterstützung hatte habe ich keine anderen Anfragen gestartet. Dass das nicht Jeder hat ist mir aber auch klar.
Heute geniesse ich es dass ich nur Teilzeit zu betreuungsfreundlichen Zeiten arbeiten kann. 

Und Off Topic - ich finde es immer so schade dass Mütter sich generell (nicht nur hier bei EO) immer so anzicken und gegenseitig fertig machen müssen. Mit weniger Zickereien dafür mehr genauen Informationen würde man viel mehr helfen.  :)

Darf ich fragen an diejenigen, die in Teilzeit oder weniger arbeiten, wie es mit der Altersversorgung aussieht?

Ich für mich habe da wirklich Sorge und möchte das Optimum rausholen - falls möglich :P Ginge es nach meinem Mann könnte ich auch viel weniger arbeiten, es wäre finanziell kein Desaster für uns aber ich genieße einfach die finanzielle Unabhängigkeit, "mein" Geld, liebe meine Arbeit und hoffe das ich im Alter noch einmal entlohnt werde.
Ich mag mich da nicht mehr abhängig machen :-[

Ich bin abhängig vom Verdienst meines Mannes, habe ein Kind mit Handicap, wirklich aktuell KEINE Alternative ( dich schon, aber dann wäre die Entwicklung meines Kindes gefährdet; derartig egoistisch bin ich nicht)  mir Wurscht was andere denken und genieße mein Leben. Wie meine Rente aussehen wird, geht nur mich und mein Mann etwas an.
So.
Ich wünsche meinen Kindden unermessliches Glück, Freude am Leben und alles was sie sich sonst wünschen. egal welchen Job sie mal haben sollten.  :) ich sehe nein Sohn in künstlerischem Bereich, meine Tochter eher im wissenschaftlichem.

Ich gebe offen zu, über die Altersversorgung denke ich erst an 2. Stelle nach,  an erster Stelle steht meine Situation im Hier und Jetzt.

Ich habe bis zur Geburt meiner großen Tochter 12 Jahre ununterbrochen Vollzeit gearbeitet und damals gut verdient. Nach der Elternzeit bis zur Geburt meines Sohnes habe ich Teilzeit gearbeitet. Und nach dieser Elternzeit auch wieder.

Natürlich sollte man auch an später denken und ich bin auch eher ungern finanziell abhängig von meinem Freund. Aber ich denke, dass das nur übergangsweise so sein wird und abgesehen davon sehe ich es so, dass mein Job im Moment eben ist, bei unserem Sohn zu Hause zu bleiben, auch wenn das leider finanziell nicht groß honoriert wird.

Ich möchte arbeiten, ich gehe gern arbeiten und ich bin gern für meine Kinder da und bin froh, dass ich das sein kann. Ich möchte nicht zwischen Job und zu Hause hin und her hetzen müssen, alles durchgetaktet haben, damit es funktioniert. 

Mag sein, dass ich das später im Alter mal bereue, aber dann ist das halt so, auch wenn andere diese Denkweise nicht verstehen.

Nur Vollzeit zu arbeiten bringt auch keine sichere Altersversorgung. Sehe ich an meiner Mutter. Die hat immer Vollzeit gearbeitet, wirklich immer seit sie 14 war. Verkauf und Büro. 48 Jahre. Ein Jahr Babypause bei meinem Bruder. Mit ihrer Rente wäre sie den Rest ihres Lebens Aufstocker, wäre sie nicht verheiratet.
Also würde ich behaupten, man sollte immer privat vorsorgen.

Ich habe meine beiden eben mal gefragt.

Definitiv kuenstlerisch. Die Grosse Schriftstellerin - hat gerade ihre Comic-Zeichnen-Phase, ist aber schon ganz gut insgesamt, Aufsatz und so, die Kleine Malerin oder Musikerin, wozu sie definitiv ein Irrsinns-Potential hat, nur leider null Disziplin. Ich ja leider auch.

Gerade hab ich mit der Grossen  neuralgische Diskussionen über Anstrengungsbedarf in der Schule, ist das 5er-Klassen-Zeugnis wichtiger als das 6-er-Klassen.

Ich sage, ein Stück weit in Mondlaus Sinn, ich wünsche mir sehr, dass die Mädels im Schulalter das Optimum rausholen und nicht den anstrengenden zweiten Bildungsweg gehen müssen, nur weil sie in der 7. zu faul oder mit anderen Dingen beschäftigt waren. Es ist ein Privileg und Segen, die Ausbildungsmöglichkeiten unseres Landes zu haben, und ich finde es klar fahrlässig, das nicht entsprechend zu unterstützen.

Natürlich prügel ich meine kids in keine Kaderschmiede, aber den bestmöglichen Abschluss, also Abitur,  wünsch ich mir für sie - damit sie eben freie Wahl haben und nicht auf ein dann evt. doch gewolltes Studium verzichten müssen oder sich den entsprechenden Abschuss mühsam neben Arbeit qua Abendschule o.ä. einholen müssen oder in niedrig qualifizierten Berufen todunglücklich sind. Das sehe ich als meine Verantwortung als Mutter.
Wenn sie Kassiererin werden wollen, sollen sie das - da streich ich dann jede Borniertheit bzw. versuche es.
Aber die Grundvoraussetzung für alles, die sollte sein, das halte ich für total essentiell.

Sie sind beide ziemlich erfolgreich in der Schule, worüber ich sehr froh bin. Und ich renne nirgends mit Hausaufgaben oder Nachhilfe hinterher, habe da wirklich Glück. Hoffentlich dauert es an.

Zu der Betreuungkiste hier, etwas themenfern, habe ich schon bewusst im ausfallen-duerfen -Thread nichts geschrieben.

Fakten: ich bin alleinerziehend, habe Betreuung von 7.30 bis 18.00 Uhr qua Hort, die Grosse ist nicht mehr im Hort, die Kleine schon, ich arbeite an die 60 h pro Woche, habe das Glück, dies für Krankheits- und sonstige Notfälle zu bis zu 50% in Teleheimarbeit machen zu können, aber das ist eben auch Arbeit, und auch daheim stressig und anstrengend ohne Ende mit kranken Kids oder so. Krankentage habe ich null als privat Versicherte.

Und auch sonst niemanden, der mir helfen kann. Partner im Ausland, Freundinnen alle voll berufstätig. Lebensältere Eltern im Rheinland, die mich in den Ferien tage- und wochenweise entlasten, da ich nicht soviel Urlaub hab wie die Kinder Ferien. Sonst bin ich 100% zuständig.Ich KANN nicht ausfallen. Ich war monatelang in der Tagesklinik und habe damit den Rahmen für die Kinder halten können, auch wenn ich selber völlig durch war.

Das alles geht zu Lasten des Haushalts, der Hygiene, wenn man um 19.00 aus dem Büro kommt und den Kindern noch was Warmes servieren will, wischt man danach nicht. Und braucht das ersehnte Wochenende dringend zum Auftanken und nict zum aufräumen. 

Da ist klar Optimierungsbedarf, aber schlicht keine kein Raum/keine Zeit.

Ich verwehre mich i.Ü. gegen Beamtenbashing. Das bin ich, habe dafür aber auch hart gelernt/studiert, verdiene damit gut und bin abgesichert, aber arbeite hart, viel und unbezahlt auch sehr oft in Unzeiten.


Christiane, Hut ab vor Deinem langem Atem und Deiner Fairness.  :-*

Ach so: natürlich wünsche auch ich mir nur das Schönste und Glück für meine Mäuse, Blume hat das schön geschrieben. Ich liebe meinen Job, und das wünsche ich meinen Mädchen. Im Zweifel verbringe ich mehr Zeit mit dem Job als mit der Familie,das sollte also Spass machen irgendwie.

Genau deswegen sind die optimalsten Start- und Auswahlpositionen so irre wichtig meiner Meinung nach. Und da werde ich mich einem 'keinen Bock mehr, isch schmeiss das' nicht beugen wollen. Bevor all die Ü 15 Mütter mir hier müde was erzählen, klar bin ich da noch nicht.

Aber wenn ich da bin, werde ich eher Druck machen als nachgeben. Zum Wohle meines Kindes.

@Christiane-
Ich gehe sicher nicht Vollzeit arbeiten, für meine Altersvorsorge.  ;D
Da kann man privat besser vorsorgen, als das ich meine Kinder rund um die Uhr fremd betreut habe und als Dank eine Rente raus bekomme die bald unter der Ermessungsgrenze liegt für staatliche Hilfen.
Ich bin von dem Einkommen meines Mannes abhängig.
Ich glaube aber dass sind hier einige.
Auch wenn du dein eigenes Geld hast, dann müsstest du sicher auch deinen Lebenstandard ändern, wenn euer zweites Einkommen weg fallen würde.
zumindest wenn ich da das Ausbildungsgehalt als Grundlage nehme, dass du noch hast.
(So grob bemessen an dem, was ich hatte).

Ich finde viel wichtiger, dass man jederzeit wieder auf eigenen Beinen stehen kann- wenn man plötzlich alleine da steht.
Egal aus welchem Grund, denn auch ein Todesfall muss man mit Familie irgendwie im Hinterkopf haben.
Wir sind beide abgesichert- fürs Alter und für den Todesfall.
Und ob mein Mann jetzt das höhere Einkommen hat und ich eben in dem Fall abhängig bin, ist mir egal.
Denn zwischen uns stehen ganz viel Liebe, Respekt und Verantwortungsbewusstsein.

Hat jemand die Beamten nieder gemacht?   ???
Habe ich nicht gelesen muss ich sagen. Hut ab vor einer 60h Woche.

Ach so: in Berin übrigens. Möglich, dass mehr drin wäre, da meine Kinder schon so gross sind, war das kein Thema, ob ab 6 oder so. Hab ich nie gecheckt.

Gehalt und Altersvorsorge bin ich, immer schon.

Zitat von: A.n.j.a am 13. Mai 2015, 22:52:11
Ach so: natürlich wünsche auch ich mir nur das Schönste und Glück für meine Mäuse, Blume hat das schön geschrieben. Ich liebe meinen Job, und das wünsche ich meinen Mädchen. Im Zweifel verbringe ich mehr Zeit mit dem Job als mit der Familie,das sollte also Spass machen irgendwie.

Genau deswegen sind die optimalsten Start- und Auswahlpositionen so irre wichtig meiner Meinung nach. Und da werde ich mich einem 'keinen Bock mehr, isch schmeiss das' nicht beugen wollen. Bevor all die Ü 15 Mütter mir hier müde was erzählen, klar bin ich da noch nicht.

Aber wenn ich da bin, werde ich eher Druck machen als nachgeben. Zum Wohle meines Kindes.

Vollkommen verständlich. Nur sind die Kinder erstmal erwachsen, bringt dir vielleicht auch Druck nichts mehr. Dann machen sie vielleicht gar nix. (Und nein, ich spreche nicht von meinen Kindern, die machen alle was) Meine Tochter liebt Bäckereifach, was willst du da machen. Allerdings hat sie so ein gutes Zeugnis, dass sie jederzeit mit Fachabi weiter machen kann, was sie sich jetzt auch schon überlegt. Und das wiederum ist das absolut tolle hier, dass man immer weitermachen kann, wenn man will. Auch mit Mittlerer Reife.  :)

Wenn sie erwachsen sind, ist es eh 'zu spät'. ich rede von meiner jetzigen und künftigen, oh Pubertät mir graust es, Einflussmöglichkeit als alleinige 'Bestimmerin'.

Zitat von: ~Netti~ am 13. Mai 2015, 22:57:58
Hat jemand die Beamten nieder gemacht?   ???
Habe ich nicht gelesen muss ich sagen.

Es wird von einer 9-5-week und Sesselpupsern im Vergleich zum anstrengenden ud ungewürdigten Handwerk gesprochen.

Ich persönlich ziehe meinen Hut nicht unbedingt vor unappetitlichen oder physischen Jobs, sondern eher und vor allem Sozialen - Pflege und Erziehung.Da unterstütz ich jeden Streik. Auch wenn KiTa-Menschen weitaus mehr verdienen als ich bisher dachte. Mit Alten- und Krankenpflege daher nicht vergleichbar, aber auch im Auftrag sehr gewachsen in den letzten Jahren.

UNABHÄNGIGKEIT

Das ist das wesentliche Credo, das meine Kinder seit Geburt so kennen von mir. Das ist auch das Frauenbild, das ich ihnen mitgeben will.

anja- den 9-17 Uhrjob nannte ja ich... aber ich habe nichts von beamten geschrieben, nichts von sesselpupsern, ich habe gerade nochmal extra nachgeschaut ob ich ernsthaft missverständlich schrieb. Aber nein, ich schrieb: HIER allenfalls im rathaus oder in der Bank. Und das fusst auf die traditionellen Arbeitszeiten, nicht auf beamtenbashing. Zumal hier die wenigsten verbeamtet werden.

Ich glaube ehrlich gesagt, dass das nicht böse gemeint war, aber ich geb dir natürlich insofern recht, dass man solche Ausdrücke nicht unbedingt verwenden muss.

Alles gut, Meph :)

Es war eher eine - mir bekannte - allgemeine Luft irgendwie, aber da wollte ich kein grosses Ding draus machen, also sorry and ignore.

ja, es ist ein sicherer Job, da verbrieft auf Lebenszeit. Und ich bin endlos dankbar dafür. Und mir dieses Privilegs durchaus bewusst.

Ändert nichts an meinen (ja, meinen - die kids sind zu klein, das KÖNNEN die nicht auch nur ansatzweise entscheiden) Ambitionen. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mich zum Abi gepusht haben. Ich hatte keine Lust mehr - aber was hätte ich getan, wenn sie mir meinen Willen gelassen hätten? Ich hätte mich nicht mal bewerben können mangels Abitur.

Daher mein Beharren.

Zitat von: Christiane am 13. Mai 2015, 12:12:15


@Sweetkofski
Nein, das kann definitiv nicht jeder wissen - sagt doch auch niemand ???
Ich habe die Information damals bekommen als ich mich an das Jugendamt gewendet habe bzw. sagten diese mir, dass sie nicht für mich zuständig sind und ich mich beim Kinderschutzbund melden sollte. Tat ich, erklärte meine Situation, wurde zum Gespräch geladen und bekam eine ganze Tabelle an Möglichkeiten auf den Tisch gelegt ... und davon wurde dann die kinderfreundlichste ausgewählt :)

Und wie ich an anderer Stelle schon schrieb: Nicht immer kostengünstig, bequem oder gar "gesellschaftstauglich", aber doch eine Option für Menschen, die wirklich in Not sind bzgl. ihres Arbeitsplatzes und damit ihrer Existenz.

Mein Post war eigentlich nicht an dich persönlich gerichtet, sondern ist der Aufforderung von sperenza gefolgt, Betreuungsmöglichkeiten zu sammeln...

Die Kritik, dass die Betreuungsmöglichkeiten nicht öffentlich und für alle transparent sind, richtet sich demnach auch an das jeweils örtliche Jugendamt.

Hier bei uns gibt es Familienstützpunkte. Dahin kann man sich wenden und die sollten einem dann definitiv helfen. Aber evtl. wissen selbst die nicht alles?

Zitat von: ~Netti~ am 13. Mai 2015, 23:43:38
Hier bei uns gibt es Familienstützpunkte. Dahin kann man sich wenden und die sollten einem dann definitiv helfen. Aber evtl. wissen selbst die nicht alles?

sollten sie aber  ;)

Na das sehe ich auch so.

Wegen der Altersvorsorge - in einem knappen Monat bin ich endlich Beamtin auf Lebenszeit und damit habe ich zumindest die Mindestpension sicher.  ;)
Seit 15 Jahren zahle ich in eine private Altersvorsorge ein, das war zu Studienzeiten nicht immer leicht zu stemmen ist es mir aber wert gewesen. Auf die gesetzliche Rente allein kann man sich doch eh nicht mehr verlassen.  :-[

Was Speranza geschrieben hat finde ich auch sehr wichtig, ich könnte jederzeit auf Vollzeit aufstocken. Das Privileg gibt es auch nicht überall - eine Nachbarin wurde völlig überraschend von ihrem Mann verlassen und nun steht sie da mit ihrem Teilzeitjob den sie bei ihrem AG eben nicht mehr aufstocken kann.  :-[

Und den Luxus der Wahlmöglichkeit wünsche ich mir auch für unsere Kinder.  :)

@Altersvorsorge ich arbeite Teilzeit mit 30 Stunden, verdiene mehr als mein Mann mit 42 Stunden und sorge zusätzlich zum Haus privat vor. Über meinen Arbeitgeber habe ich noch zusätzlich eine betriebliche Altersversorgung. Ich hoffe, dass es später tatsächlich ausreicht, um gut leben zu können... Aber ganz ehrlich, ich würde nur wegen der Altersversorgung nicht meine Kinder über Gebühr belasten, ich habe noch so viele Arbeitsjahre vor mir in denen ich voll arbeiten kann...

@Wahlmöglichkeit das ist ein absoluter Pluspunkt, ich habe zwar kein Recht drauf, aber einen Arbeitgeber, der mir bisher immer sehr entgegen kam.

Zitat von: Christiane am 13. Mai 2015, 21:55:02
Darf ich fragen an diejenigen, die in Teilzeit oder weniger arbeiten, wie es mit der Altersversorgung aussieht?

Ich sorge privat im 3stelligen monatlich Bereich vor.

Ganz blauäugig sollte man nun nicht sein :-\

@ Absicherung: Weiß man was in 30 - 40 Jahren ist?
Ich bekomme aktuell bei einige Freunden und Bekannten mit - wo die Eltern ihr Leben lang gearbeitet haben - das die Rente nicht reicht und sie auf Grundsicherung angewiesen sind. Das erschreckt mich.
Auch die Fälle, wo die Leute ihr Leben lang brav sparen und dann im Alter unverschuldet arbeitslos werden und dann erst ihr erspartes aufbrauchen sollen.
Weiß ich, ob mir später eine Grundsicherung überhaupt noch zu steht - vielleicht bin ich dann *schuld* weil ich privat vorgesorgt habe und muss damit über die Runden kommen.

Ich sorge durch den öffentlichen Dienst vor, durch die staatliche Rente und minimal privat.
Mein Mann staatlich und privat.

@ Teilzeit: Ich arbeite auch Teilzeit. Habe dank meines Arbeitgebers auch die Möglichkeit jederzeit wieder aufzustocken. Konnte allerdings auch nicht so weiter die Stunden reduzieren wie ich eigentlich wollte - weil ich dann nicht auf meiner Position hätte bleiben können.
Mir ist es auch wichtig, dass ich im Fall der Fälle auf eigenen Beinen stehen kann. Denn man weiß leider nie was passiert.
Wir schnell etwas passieren kann haben wir ja gesehen, als mein Mann einen Verdacht auf Schlaganfall hatte - was zum Glück nicht der Fall war. Aber man denkt um.

Sicherlich denke ich auch an später .. aber ich lebe auch im JETZT. Und da ist es mir wichtig, dass ich auch für mein Kind da sein kann. Sicherlich definiert das auch jeder für sich anders und ich denke das muss auch jeder für sich entscheiden.

@ Hilfe vom Jugendamt: Ich denke hier ist es auch einfach Glückssache an wen man gerät und wo man lebt.
Meine Freundin hat damals Himmel und Menschen in Bewegung gesetzt weil sie Hilfe brauchte. Für glaub 1 Stunde pro Tag. Sie sollte einfach die Stunden reduzieren war die Meinung die sie überall bekam. Sie wollte aber nicht Hartz 4 bleiben (durch die Elternzeit war sie es und danach wollte sie wieder Vollzeit arbeiten).
Wenn man genug Geld hat, dann kann man bestimmt etwas ermöglichen - wenn man jedoch auf die Hilfe rein vom Jugendamt angewiesen ist, dann hat man glaub keine Chance.

Vieles ist sicher auch wieder regional unterschiedlich. HIER gibt es keinen Kindergarten mit Randgruppenöffnung. Eine Tagesmutter nimmt auch Schulkinder, aber nur bis maximal 16.30 Uhr. Klar, am anderen Ende der Großstadt könnte es was geben - bringt mir aber nix.
Denn ich möchte auch an mein Kind denken und es eben wenn es schon fremdbetreut werden muss lieber ortsnah haben...
Und ich verstehe jede Mama, die sich den Luxus gönnen möchte ihre Kinder auch noch irgendwie selbst grosszuziehen....

Und ja, ich denke ganz klar nicht an die Rente. Ich habe zwar zur normalen Vorsorge eine private. Aber ich hab noch gute 30 Berufsjahre vor mir - wer weiss was dann ist?
Wenn ich davon jetzt noch weitere 10 Teilzeit arbeite und danach Vollzeit, dann denke ich werde ich im Alter schon nicht verhungern. Und mir ist da einfach das Seelenheil meiner Kinder im Moment wichtiger.. Nach 12 Stunden ausser Haus bin ich einfach nicht mehr die gute Zuhörerin, hab nicht mehr so viel Lust auf Spielen usw...

@Christiane - ich bin wirklich gespannt ob Du in 40 Jahren, sollte man dann schon in Rente gehen dürfen (...) zufrieden sein wirst mit Deinem Auskommen als Rentner.

Monatlich 500 Euro auf die hohe Kante zu legen bringt inflationsbedingt genau so wenig mMn. Wenn man viel Geld hat muss man es möglichst so transformieren, dass daraus mehr wird - nicht weniger.

Gold und Immobilien scheinen ja nach wie vor die attraktivste Anlage zu sein, aber die Blase kann halt auch irgendwann platzen.

@Anja, ohje. Druck ausüben während pubertierender Streikanfälle? Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg, fürchte aber eher, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte. Auch wenn Wunsch und Wille dahinter ehrenwert sind. Been there myself.

Bei mir war das so. Ich war auf dem Gym, war 18 und hatte die Schnauze voll.  Gerade vor paar Jahren aus meinem Umfeld gerissen, nach heutigem Wissensstand ganz schön traumatisiert (das wußte ich damals natürlich nicht), es war für mich schrecklich. Meine Eltern haben es auch versucht. Aber hätten sie mehr Druck ausgeübt, hätte ich vielleicht gar nix gemacht? 
Natürlich sage ich heute als Erwachsene, dass es nicht schlau war das Abi nicht zu machen. Selbst wenn man nicht gleich studiert, was man hat das hat man. Auf der anderen Seite war ich lange Zeit sehr zufrieden mit dem, was ich letztlich als Beruf wählte.
Daher denke ich man muss oftmals einfach abwarten und sehen was die Zukunft bringt. Und ich denke alle Eltern wollen immer nur das Beste für ihre Kinder.  :)
Fakt ist einfach man muss nachher auch mit Fehlern leben. Das ist das, was ich meinen Kindern auf den Weg gebe. Denk gut nach, bevor du etwas vorschnell tust. Wobei man ja in D immer weiter machen kann, was ich sehr gut finde.

Potential soll man nutzen genz klar aber was willst du mit druck erreichen wenn das kind nicht für abi geschaffen ist ? Oder nicht für die lernform oder geschwindigkeit? Anja ich finde das liest sich etwas blauäugig und hört sich fast so an als seine die eltern gefälligst dazu da die kids zum abi zu bringen

Den Wunsch verstehe ich.  :)
Ob und wie er sich umsetzen lässt, ist einfach im Einzelfall zu betrachten, pauschal kann man da gar nix sagen. Bei meinem Jüngsten hoffe üch, dass er die Realschchule gut durchläuft und so glücklich wie möglich dabei bleibt. Und es ist ok für mich. Und wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Wir tun momentan alles dafür, dass es ihm so gut wie möglich geht. Ich finde das ist es, wofür Eltern da sind. Rauszuholen was geht, aber es muss nicht bei jedem Kind Abitur sein, man muss jedes Kind individuell betrachten.

Zitat von: A.n.j.a am 13. Mai 2015, 22:48:17
Natürlich prügel ich meine kids in keine Kaderschmiede, aber den bestmöglichen Abschluss, also Abitur,  wünsch ich mir für sie - damit sie eben freie Wahl haben und nicht auf ein dann evt. doch gewolltes Studium verzichten müssen oder sich den entsprechenden Abschuss mühsam neben Arbeit qua Abendschule o.ä. einholen müssen oder in niedrig qualifizierten Berufen todunglücklich sind. Das sehe ich als meine Verantwortung als Mutter.
Wenn sie Kassiererin werden wollen, sollen sie das - da streich ich dann jede Borniertheit bzw. versuche es.
Aber die Grundvoraussetzung für alles, die sollte sein, das halte ich für total essentiell.

Ich sehe das ganz genauso. Ich will dass meine Kinder spaeter mal die Wahl haben das zu tun was sie wirklich moechten und dass ihnen alle Tueren offen stehen. Das ist vielleicht in USA eine Spur krasser als in D, aber hier ist das Studieren quasi ein muss. Ansonsten gibt's nur McDonalds an der Kasse und wer will das schon wirklich fuer sein Kind?
Daher will ich dass sie schon mit dem Gedanken aufwachsen, als festes Ziel vor Augen, dass sie mal studieren werden. Danach koennen sie dann immer noch McDonalds Kassierer werden.

Ich find's auch oft traurig wenn Eltern schon von vornherein Kinder abstempeln als diejenigen die nicht fuer eine hoehere Schulbildung geschaffen sind. Ich glaube die meisten Kinder haben viel mehr potential als man ihnen zutraut und es wird aus verschiedenen Gruenden einfach nicht genutzt.

Danke Katie. Ich sehe es ganz genauso.

Satti, das mag harsch und recht unversöhnlich klingen, aber blauäugig ist es mit Sicherheit nicht.

Meine Schwester und ich sind die einzigen, die in unserer sehr weitläufigen Familie studiert haben. Mein Vater und meine Mutter stammen aus extrem armen Verhätnissen. Mein vater hat sich massiv hochgearbeitet, ohne jedwede Empathie eingebüsst zu haben und ohne jede Arroganz. Volksschule, Lehre, dann im 2. Bildungsweg Abitur, Bundeswehr, doppelter Aufstieg bis zum Oberstleutnant.  Ich bin unglaublich beeindruckt davon und sehr stolz auf ihn. Er war daher jedoch kaum da in meiner Kindheit, meine Mutter dafür um so mehr.

Ich lebe nun eine Art ganz diametralen Gegenentwurf, als voll Berufstätige mit der alleinigen Verantwortung für 2 Kinder. Muss gehen, geht auch. ich denke nicht, dass meinen Kindern etwas abgeht, nur weil ich nicht daheim sein kann wie nicht berufstätige Mütter.

Meinen Job - der mein Traumberuf ist, auch wenn ich das mit 15 und auch 19, als ich anfing mit der Ausbildung, nicht wissen konnte - habe ich nur, weil ich die entsprechende Qualifikation habe.  Und daher halte ich es für extrem wichtig, meinen Kindern zu vermitteln, dass das das Sprungbrett  ist.

So einfach wie eben in der Schulzeit hat man es nie, nie wieder, einen entsprechenden Abschluss zu bekommen. Weil man sich dann selber finanzieren muss, kaum Zeit hat, ich kenne einige Leute, und ziehe meinen Hut davor, die jahrelang zweigleisig malocht und gelernt haben, das schafft man nicht so eben.

und deswegen sage ich nicht, sollen sie mal machen was sie wollen.
Das finde ich nicht ok und fahrläsig und auch ein Stück weit faul.

Ich werde meine Kinder nie brutal zwingen, aber ich mache ihnen jetzt schon klar, wie wichtig eine gute Ausbildung ist und dafür eben der bestmögliche Abschluss. Ich will keine Elite heranziehen, ich will, dass sie ALLE Möglichkeiten haben. Und die HAT man nicht mit einem Realschulabschluss.

Und wenn sie dann mal eine Lehre machen und nichts anderes, ist das ok. Aber sie sollen die Möglichkeit haben, alles machen zu können.

Abitur ist eine Eintrittskarte für das gesamte folgende Leben. Und es ist meine Verantwortung nach meinem Verständnis, das entsprechend zu unterstützen, und auch ggfs. zu forcieren.

Klar können wir in 5 oder 10 Jahren gerne nochmal darber reden, da hast Du und auch Netti Erfahrungsvorsprung, aber das ist meine klare Einstellung dazu.

once:  :-*  geht schon. Sie ist so ein fleissiger und lieber Schatz. Hat nur gerade so ein paar seltsame freunde, die alle sehr schlecht in der Schule sind, bereits in der Grundschule sitzengeblieben etc. Und da ich mit ihr in letzter Zeit öfters mal über Gym sprachen, eskalierte das gestern etwas.

Andererseits. was weiss ich welches IB sie wo auch immer mal macht. Das ist der Vorteil an meinem Job. Mal abwarten.

Der Wunsch dass den Kindern mal ALLE Möglichkeiten zur Verfügung stehen ist doch völlig legitim.
Aus diesem Grund gehe ich in Zukunft mehr arbeiten, damit ich die Privatschule finanzieren kann, wenn mein Kind einen Platz bekommt. (Da waren zwei andere Kinder auch angemeldet, es ist aber schwer dort einen Platz zu bekommen, da einzige gute Schule im kompletten Umkreis)
In der hiesigen Oberschule sehe ich ihn leider nicht gut aufgehoben.  :-\
Trotzdem muss und kann nicht jeder studieren oder Abitur machen.

@katie es gibt schon noch was zwischen Aushilfsjobs und Studium, deine Aussage finde ich echt krass! So viele Menschen in unserer Umgebung haben mittlere Berufsabschlüsse, normale Ausbildungen etc. und ihre Arbeit ist so wichtig für uns alle. Sie sind genauso glücklich oder unglücklich wie alle Menschen und ich finde es dreist, sich so abfällig über Leute zu äussern, die kein Studium abgeschlossen haben.

Mein Sohn wird wohl nicht auf Gymnasium gehen, aber er hat alle Möglichkeiten offen, sich auch später noch zu qualifizieren. Mir ist ein glücklicher Handwerker lieber als ein unglücklicher Abiturient/Student.

Zitat von: Honigbluete am 14. Mai 2015, 21:45:53
@katie es gibt schon noch was zwischen Aushilfsjobs und Studium, deine Aussage finde ich echt krass! So viele Menschen in unserer Umgebung haben mittlere Berufsabschlüsse, normale Ausbildungen etc. und ihre Arbeit ist so wichtig für uns alle. Sie sind genauso glücklich oder unglücklich wie alle Menschen und ich finde es dreist, sich so abfällig über Leute zu äussern, die kein Studium abgeschlossen haben.

Mein Sohn wird wohl nicht auf Gymnasium gehen, aber er hat alle Möglichkeiten offen, sich auch später noch zu qualifizieren. Mir ist ein glücklicher Handwerker lieber als ein unglücklicher Abiturient/Student.

USA ist ein bißchen anders... da ist der BachelorAbschluss auch ein Jahr länger, weil er Teile unserer Schulausbildung noch inkludiert

@Honigblüte: Katie schreibt über die USA wo ein komplett anderes Bildungssystem herrscht.
Dort gibt es keine Ausbildungen wie hier bei uns, da studiert z.B. auch ein Physiotherapeut...

Oh, sorry, hatte das "hier" auf D bezogen und wusste nicht dass sie in den USA lebt  :-[

Ich möchte sicher auch die bestmögliche Ausbildung für meine Tochter, dennoch denke ich schon, dass es besser ist, sie lernt motiviert an einer Gemeinschaftsschule als unter massivem Druck an einem Gymnasium, für das es eigentlich nicht reicht.

Ich möchte tatsächlich, dass meine Tochter mit Freude lernt und glaube, dass sie so eine ganz andere Leistungsfähigkeit entwickelt, als wenn ich sie aufs Gymnasium schicke, wo sie evtl (so zumindest die derzeitige Einschätzung ihrer Klassenlehrerin!) untergeht und nicht mitkommt. Das hat nichts damit zu tun, dass ich von vorn herein ihr Potential unterdrücke. Mir wäre es auch lieber, wenn sie problemlos mit lauter 1en und 2en durch die Grundschule marschiert und dann in ein paar Jahren ihr Abi macht. Natürlich stünden ihr dann mehr Türen offen. Aber das Leben ist eben nicht immer so einfach.

Ich bin komplett bei Honigblüte. Mag ja sein, dass es in den USA anders ist, aber ich und meine Kinder leben ja hier und daran wird sich erstmal nichts ändern  ;)
Manche sind halt einfach nichts für das Abitur gemacht. Ich habe es versucht und bin gescheitert. Vielleicht hätte man mich durchs Abi prügeln können, aber dann? Ob mein Weg einfacher gewesen wäre? Ich glaube nicht.
Ich mache mir jetzt keinen großen Kopf um meine Kinder,sie sind noch so klein wer weiß, wie der Arbeitsmarkt und die Berufswünsche in ein paar Jahren aussehen.

Außerdem finde ich es nicht unbedingt immer förderlich zu sagen ,,Mach Abitur, dann stehen dir alle Türen offen!" Manche haben ein konkretes Ziel vor den Augen und ziehen ihr Ding erfolgreich durch, auch ohne Abitur.

Ich hab übrigens auch kein Abi gemacht und habe trotzdem meinen beruflichen Weg gemacht.  Ich wünsche mir, dass meine Kinder das auch können - unabhängig vom Schulabschluss. Leider sind die Anforderungen gestiegen, ob zu Recht oder nicht sei mal dahin gestellt. Ist die mittlere Reife und der Hauptschulabschluss heute wirklich so viel schlechter?

Mittlere Reife muss man für fast alles haben. In der Tat kann man mit Hauptschule echt kaum was anfangen. Und trotzdem sind die Hauptschulklassen voll. Zumindest hier. Nicht von Anfang der fünften Klasse an, aber so nach und nach. Und es gibt auch noch genug Jugendliche, die komplett ohne Abschluss die Schule verlassen.

Mit Hauptschulabschluss konnte man schon damals (Anfang der 90er in meinem Fall) nicht so sehr viel machen, aber mit einer guten mittleren Reife ging schon noch vieles. Der Klassenbeste machte damals sogar eine Banklehre, geht sowas heute noch ohne Abi. Einige andere machten Lehren in der Verwaltung, einige gingen in den handwerklichen Bereich. Diejenigen, die Abi machten, wollten eben uberwiegend studieren. 

Mit guter Mittlerer Reife geht das. Bank macht der Sohn einer Freundin von mir mit gutem Realschulabschluss. Verwaltung, Rechtsanwaltsgehilfe, Steuerfachangestellte etc. Geht alles mit Realschule. Auch Ergotherapeut, Logopäde, Erzieher usw.

Das sind doch alles angesehene und gute Berufe.

Irgendwie hatte ich durch Aussagen anderer (nicht hier, generell) den Eindruck, dass man mit mittlerer Reife im Grunde direkt ALG2 beantragen kann, um das mal drastisch auszudrücken. 

Vor allem kann man doch auf alles aufbauen
Meine grosse schwärmt heut noch über die viele freie spielzeit über sämtliche freie wochenenden wo sie nicht über büchern hocken musste wie manch andere auf dem gymi ( sie wäre hier erster g8 jahrgang gewsen) neee sie hat eben 3 abschlüsse gemacht, gemütlich und hatte trotzdem mit 18 abi

Also wer auch immer das sagt, das ist Unsinn. Ich hab ja nun viele Jugendliche in den letzten Jahren erlebt durch die großen Kinder. Da meine Großen nicht auf dem Gym waren, sind das fast alles Freunde die "nur" Mittlere Reife haben. Und die lernen alle vernünftige Berufe, wieso auch nicht. Manche sind auch im Einzelhandel. Aber da kommst du auch mit Haupt unter.
Für manche Sachen musst du hier in der Gegend halt den Standort wechseln, musst also mehr Richtung größere Stadt gehen. Aber Ausbildungen sind ohne Probleme mit Mittlerer Reife möglich.
Der große Bruder vom Freund meines Sohnes hat einen schlechten Abschluss der Realschule, nur 3,4,5 aber in Mathe eine 1. Lernt jetzt bei der Bundeswehr irgenwas IT- mäßiges. Nix ist unmöglich.
Ach und die Pflege gibts ja auch noch. Altenpflege, Krankenhaus .... Die haben ja auch kein Abitur.
Eine Freundin von meiner Großen ist zb in der Altenpflege. Und eine Klassenkameradin von meiner anderen Tochter ist Krankenschwester geworden. Altenpflege wird hier händeringend gesucht. Wahrscheinlich überall.
Was ist mit Zoll und Polizei? Geht auch mit mittlerem Bildungsabschluss.

Und übrigens bin ich trotzdem stolz auf meine Tochter, dass sie ihre Ausbildung mit einem so guten Notendurchschnitt meistert. Ihr muss es gefallen, nicht mir.  :)

Ach Gott.

Mir fällt jetzt wirklich nicht mehr viel ein, ausser: natürlich muss es meinen Kindern gefallen, was sie machen. Und damit sie die grösstmögliche Auswahlmöglichkeit haben, wünsche ich mir für sie die bestmögliche Ausgangsposition.

Da gibt es nichts schön- oder schlechtzureden a la, aus dem und dem ist auch was geworden, was soll diese Arroganz, kann ja nicht jeder Abitur machen.

Das ist ein einwandfreies und sachliches  Argument, das ist Fakt.

Eventuell existierende Vorurteile gegen nieder-qualifizierte Tätigkeiten bestätigen gerade eher die geht-auch-Ohne-Rumdröhner.

Klar brauche ich keine Astronautin als Kind, und stolz bin ich unabhängig von jedwedem Werdegang auf sie. Ist es aber denn so schwer zu verstehen oder zu verdauen, was ich schrieb?

Wer sich da angegriffen fühlt, hat womöglich eher ein Problem mit dem status quo (sich selbst und seiner Kinder) als er zugeben mag.

Das war es, ich mag jetzt auch nicht mich anfeinden lassen für eine meiner Meinung nach völlig legitime  und vor allem nachvollziehbare Aussage, die garantiert keine Kindesmisshandlung mit sich zieht.

Schlimmer geht immer.

Dass die Startposition stimmt, das ist der Punkt.

Sehe es letztlich wie Anja. Das Abitur ist wichtig und notwendig.

Dass das Abitur mittlerweile zur Notwendigkeit geworden ist, das ist traurig. Und ein Fehler im System. Aber es ist nun leider so.

Sache ist die, dass es noch vor einer Generation nicht so war. Dort konnte man mit einem Hauptschulabschluss eine berufliche Karriere starten. Das ist einfach nicht mehr so. Viele nehmen nur noch Abiturienten als Azubis, andere ehemalige Ausbildungsberufe suchen nun Hochschulabsolventen. Das gekoppelt mit dem Konkurrenzdruck, da immer mehr Schüler das Abitur machen und studieren.  Die Statistiken sind klar.

Hauptschulabschluss kann man heute bereits vergessen. Wer ihn heute noch macht, bleibt auf der Strecke. Realschulabschluss zieht gerade nach. In ein paar Jahrzehnten oder sogar nur in ein paar Jahren wird man mit dem Realschulabschluss nur noch Hilfsarbeiterjobs machen können. Wenn es bis dahin den Realschulabschluss überhaupt noch gibt. Das ist schrecklich für die Jugendlichen, und das einzig gute daran ist, dass vielleicht nun endlich jemand merkt, wie kacke das dreigliedrige Schulsystem in Deutschland ist.

Und da ist es tatsächlich nicht überheblich, sondern vernünftig und un-naiv, wenn man schaut, dass die Kinder Abi machen. Selbst wenn sie so gar nicht den Geisteswissenschaften zugewandt sind. Denn damit drängt man sie heutzutage nicht in die Akademiker-Elite - man ermöglicht ihnen überhaupt eine Zukunft. Man rettet sie sozusagen vom sinkenden Schiff.

Und jetzt bitte keine "komm da mal vom hohen Ross runter" Diskussionen. Ich finde es genauso blöd wie ihr, dass das so läuft.

Das glaube ich nicht. Zum Teil hast du sicher recht. Für manche Berufssparten.
Aber nein, ich glaube nicht, dass man in 10 Jahren für jeden Job Abitur braucht und man mit Mittlerer Reife nur noch Hilfsarbeiterjobs machen kann.
Was allerdings stimmt ist dass man mit Hauptschule abgeschrieben ist.

Dank Dir von Herzen für diesen sachlchen und leider sehr wahren Beitrag, liebe Mondlaus.

Zitat von: ~Netti~ am 15. Mai 2015, 00:26:51
Das glaube ich nicht. Zum Teil hast du sicher recht. Für manche Berufssparten.
Aber nein, ich glaube nicht, dass man in 10 Jahren für jeden Job Abitur braucht und man mit Mittlerer Reife nur noch Hilfsarbeiterjobs machen kann.
Was allerdings stimmt ist dass man mit Hauptschule abgeschrieben ist.

Naja, Netti, bezüglich der Realschule gibt es seit Jahren die Überlegung, sie komplett abzuschaffen. Zumindest hier in Bayern wird das sehr konkret diskutiert. Dann wird es an allgemeinbildenden Schule noch Mittelschule (so heißt die Hauptschule hier jetzt) und das Gymnasium geben. Natürlich ist eigentlich das Ziel, die Mittelschule aufzuwerten. Dort gibt es (auch jetzt schon an einigen) die Möglichkeit, nach einem 10. Jahr einen Mittleren Schulabschluss zu machen. Allerdings steht zu befürchten, dass es auch anders sein könnte, der Mittlere Schulabschluss wird durch die Zuordnung zur Mittelschule noch weiter "abgewertet" in den Köpfen vieler Menschen.

Mondlaus hat Recht. Leider. Ohne Abitur sind viele Berufe einfach nicht mehr erreichbar.
Krankenpflege ohne Abitur? Außer Altenpflege ist es seit Jahren nicht mehr möglich. Und das seit Jahren. Ich habe 1996 Abi gemacht und mich damals ( wusste nicht was ich machen soll: studieren oder eine Ausbildung) für die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester begeistert und beworben. Dafür musste ich zunächst sehr flexibel sein. Ausbildungsplatz ca. 700 km von zuhause angenommen. Von 27 Schüler waren nur 2!!! Mit Realschulabschluss. Der Rest hatte Abitur. Begründung der Lehrkräfte: Abiturienten haben schlicht eine bessere Schulbildung, stehen dem lernen an sich eher positiv gegenüber und insgesamt wären viele Ausbildungsberufe sehr anspruchsvoll geworden. Aus diesem Grund würden sie nur noch Abiturienten bevorzugen.
Fakt. Klar gibt es hier und da Ausnahmen, aber es ist nicht zu ändern: ohne Abi kein wirklich guter Ausbildubgsplatz. 

Meine älteste wird Abitur machen. 7. Klasse bald vorbei, sehr erfolgreich. Bei ihr "läuft" es. Ob sie studieren oder eine aUsbildung machen wird, das steht in den Sternen. Das muss sie entscheiden wenn es soweit ist. Aber auch das ist Fakt: Ihr stehen wirklich alle Türen offen, sie kann machen was sie will. Natürlich  wurde sie von uns unterstützt. Unser "Sorgenkind" ...wir werden auch für ihn kämpfen. Ich weiß nicht in welche Richtung er gehen wird, aber wir kämpfen damit er die ihm möglichst  höchste Schulausbildung erreichen kann.
Hauptschulabschlüsse sollen in NRW bald nicht mehr möglich sein, werden abgeschafft. So die Planung der Politik. Mittlerweile gibt es vor Ort kaum noch Hauptschulen.

Ich arbeite an einer Hauptschule, mein Schwerpunkt liegt bei dem Übergang von der Schule zum Beruf. Mit einem Realschulabschluss (den man auch an der Hauptschule machen kann) können die Schüler durch die Bank gute Ausbildungen finden, beim Hauptschulabschluss ist es definitiv schwerer, aber mit einer guten praktischen Einstellung auch möglich. Unsere Schüler im Hauptschulzweig machen in der 10. Klasse ein Langzeitpraktikum, 6 Monate lang einmal wöchentlich im Betrieb. Dadurch haben sie die Chance, ihre Fähigkeiten zu zeigen. GsD gibt es noch Betriebe,  die den Schülern eine Chance geben.

Im Rahmen meiner Arbeit habe ich festgestellt, dass viele Eltern so denken wie Anja und Mondlaus. Das führt dazu, dass viele Kinder ein Gymnasium besuchen, die dort eigentlich nicht hingehören und so zum einen ein ungeheurer Druck herrscht (Nachhilfe in der Grundschule, um die passenden Noten zu bekommen etc.) und zum anderen auch das Abitur abgewertet wird.
Das ist eine Katastrophe!

Klar will man das beste fürs Kind, aber dabei darf man die Persönlichkeit des Kindes nicht ausser acht lassen! Ich sehe es wie Netti und Tini, nach hinten raus gibt es immer Möglichkeiten, wenn das Kind /Jugendliche noch weiter gehen will. Viele meiner Schüler besuchen noch weiter die Schule und machen Fachabi oder Abi.

Ich bin bei Honigblüte. Was in Jahrzehnten sein wird, ich weiß es nicht.
Aber zumindest momentan und in naher Zukunft gibt es genug Berufe, die man mit einem mittleren Bildungsabschluss erlernen kann. Und ich glaube nicht, dass bis in 10 Jahren keine Ausbildung ohne Abitur möglich sein wird.
Hier sind in den Realschulklassen an jeder Schule über 30 Schüler pro Klasse.
Es gibt natürlich immer einige, die nach der Mittleren Reife direkt weiter Abitur machen, aber der Rest geht durch Ausbildung ins Arbeitsleben über.  Nach euren Aussagen müssten all diese Schüler ja arbeitslos sein, wenn man nur noch mit Abitur weiter kommt.
Das kann ich so nicht sehen.
Aber ich sehe auf Arbeit sogar Schüler, die mit erheblichen Defiziten gut beruflich untergebracht werden. Einzelfälle sicher und nicht ganz einfach. Aber es sagt mir, dass nix unmöglich ist.  :)

aber ich verstehe Anja und Katie schon.

Es ist schon mein Wunsch, dass meine Kinder Abi machen und das bringe ich ihnen auch von klein auf bei, wie wichtig das ist.
Und eine kleine Null Bock Phase in der Pubertät sollte nicht der Auslöser für einen Schulabbruch oder den Wechsel auf Real- oder Hauptschule sein. Da können sich meine Kinder warm anziehen ehrlichgesagt.

Womi ich Netti und Tini aber recht gebe ist dass es halt auch nicht jeder packt und das Abi nicht für jeden was ist.
Wenn mein Kind es schwer hat, dann werde ich es nicht durchs Abi prügeln wenn ich sehe dass es sich quält und es auch nix bringt weil es hinterher von seinen Fähigkeiten eh kein Studium packen würde. Natürlich nicht.

Aber Null Bock zählt hier auf jeden Fall nicht, mich fragt nämlich auch keiner, ob ich grad Bock hab aufzustehen und mein Kind nachts von Partys abzuholen oder von meinem Geld, was ich nur verdiene weil ich Abi habe und studiert habe, das Taschengeld für mein Kind zu zahlen,...... das Leben ist kein Ponyhof S:D

Aber von "Null Bock" und "Mach einfach was du willst" hat doch so auch kein einziger geredet.
Zumindest habe ich das so absolut nicht verstanden.
Es haben alle geschrieben sie wollten das Beste für ihre Kinder.
Und Fakt ist, dass Kinder ein gewisses Alter haben, wenn sie beginnen zu arbeiten. Sie sind fast erwachsen oder schon erwachsen. Und ab da entscheiden sie selbst, welchen Beruf sie ausüben wollen, ob mir das als Eltern gefällt oder nicht. Es werden auch nicht alle Abiturienten das studieren, was ihre Eltern gut heißen würden.

Ich fand nicht gut, dass meine Tochter die Sozialpädagogik nicht weiter gemacht hat. Und ich fand auch nicht gut, dass sie nun Kuchenschubse wird. Und natürlich haben wir darüber geredet. Aber meine Kinder sind so erzogen, dass sie IHREN Weg gehen auch wenn uns das gerade mal nicht gefällt. Und darauf bin ich fast schon stolz, dass sie das tun.  :D
Sie ist sehr gut in ihrem Job, sie wird die Ausbildung mit 1 beenden und durch die sehr gut abgeschlossene Berufsausbildung stehen ihr weitere Türen jederzeit offen, wie zB das Fachabi. Wieso also sollte ich da in irgendeiner Form verzweifeln?

Mein Sohn war auf dem Gymnasium. Und es ging ihm dort so schlecht, dass er krank wurde.
Mein überaus intelligentes, aufgewecktes, tolles Kind wurde sehr krank. Und es wurde abgeraten ihn dort weiter auf der Schule zu lassen. Nun geht er zur Realschule und ist wieder mein alter, lustiger Junge. Meine Meinung? Alles richtig gemacht.
Was die Zukunft bringt .... muss man sehen.

ja sicher. Hab ja weiter vorne schon geschrieben dass sie letztlich machen was sie wollen. Wenn es an die Berufswahl geht sind sie eh in nem Alter wo wir nix mehr zu sagen haben :P

Aber wenn es irgendwie machbar ist, werde ich schon versuchen, sie zumindest zum Abi zu bewegen. Was sie danach machen ist tatsächlich ihr Ding, aber dan haben sie zumindest alle Möglichkeiten (aber das haben Katie und Anja auch nicht anders geschrieben!)

Ich hab ja mehrmals geschrieben, dass ich diesen Wunsch sehr gut verstehe. Daran ist ja auch nix falsch.  ;)

kann sein, dass ich das deswegen aus mancher Sicht so unentspannt sehe, weil ich eigentlich -klingt paradox, ist es aber nicht - sehr entspannt bin, was die Lernfähigkeit meiner Kinder angeht.

Sicher sind es keine Wunderkinder. Aber ich finde es schon eine beachtliche Leistung, wenn man nie auf einer deutschen Grundschule war und dann in die 2. und 4. Klasse einer recht straff geführten staatlichen Grundschule mit sehr hohem nicht-deutschen Anteil (so das Akronym im Ploetz Schulführer - nicht dass mir noch Xenophobie unterstellt wird) EDIT da kam eben was weg...also, wenn die beiden das mit 1en und 2en schaffen, bin ich da sehr stolz drauf und sehr dankbar.

Viele Kinder in den klassen meiner Kinder wiederholen (!! Grundschule!!!) und brauchen jede Menge Nachhilfe. Meine 8jährige gibt ihrer Klassenkameradin nachhilfe! Deren Mutter ist Kassiererin und kapiert die 2. Klasse-Mathe nicht und kann es ihr nicht selbst erklären. Aber bevor das jetzt als provokativ aufgefasst wird, das ist nicht der Punkt.

Ich bin daher, was die weitere Schullaufbahn angeht, durchaus zuversichtlich, soweit man das sein kann in dem jungen Alter.

Wenn man nun ein kind hat, dass aus welchen Gründen auch immer ein Lernproblem oder sonstige handicaps hat, dann ist klar, dass man evt. Ambitionen in die Richtung (für das Kind N.B., nicht für sich selber) herunterschraubt zugunsten anderer Prioritäten.
Deswegen darf man aber anderen Eltern nicht übersteigerten Ehrgeiz unterstellen.

Und das Argument 'nichts ist unmöglich' ist schal. Das impliziert ja schon vorab, das es eher die Ausnahme als die Regel . "Weitaus mehr ist anders (nämlich mit Abi) möglich", so passt es.

Zitat von: Haselmaus am 15. Mai 2015, 04:31:14
, bezüglich der Realschule gibt es seit Jahren die Überlegung, sie komplett abzuschaffen. Zumindest hier in Bayern wird das sehr konkret diskutiert. Dann wird es an allgemeinbildenden Schule noch Mittelschule (so heißt die Hauptschule hier jetzt) und das Gymnasium geben. Natürlich ist eigentlich das Ziel, die Mittelschule aufzuwerten. Dort gibt es (auch jetzt schon an einigen) die Möglichkeit, nach einem 10. Jahr einen Mittleren Schulabschluss zu machen. Allerdings steht zu befürchten, dass es auch anders sein könnte, der Mittlere Schulabschluss wird durch die Zuordnung zur Mittelschule noch weiter "abgewertet" in den Köpfen vieler Menschen.

Bis hierher gelesen, Rest später:
Hier in RLP ist das schon so und es ist um ehrlich zu sein ne Katastrophe  :P Es passiert nämlich genau das, dass der Realschulabschluss massiv abgewertet wird.
Ich hab meine großen Kinder bisher aufs Gym geschickt. Die Große sowieso, die war in der Grundschule schon immer gut. Der Mittlere tat sich immer ein bissel schwerer, bekam die Gym-Empfehlung aber auch. Klar muss er jetzt mehr tun als vorher. Aber ich weiß bei ihm ganz genau, dass er auf der Realschule Plus, wie das bei uns so schön heißt, vermutlich die gleichen Noten hätte. Er würde zwar weniger Zeit investieren, aber viel weniger als aktuell geht eigentlich eh nicht  s-:)
So und wenn er nun ohnehin  eine mittelmäßige Mittlere Reife macht, dann ist es am Gym für ihn wesentlich leichter, einfach dort zu bleiben, um noch die drei Jahre dranzuhängen und dann eventuell zwar auch nur mittelmäßig abzuschneiden, ABER dann eben mit dem Abi in der Tasche. Dadurch hat er dann wesentlich mehr Möglichkeiten. Soweit der Plan, mal sehen wie es dann in paar Jahren aussieht.

Natürlich wünscht sich jeder für sein Kind die bestmögliche Schulbildung. Ich auch. Klar würde ich mir wünschen, dass meine Kinder Abitur machen können, um dann alle Möglichkeiten zu haben. Aber wie Honigbluete schon schrieb, leider übersehen viele Eltern die Fähigkeiten ihrer Kinder und schicken sie aufs Gymnasium vor lauter Panik, ihr Kind könnte in der Gosse landen. Ich finde das schrecklich! Da stimmt doch was am System gewaltig nicht.

Hier gibt es Gymnasien und Gemeinschaftsschulen, wir haben leider G8. Aber auch an vielen Gemeinschaftsschulen hat man die Möglichkeit Abi zu machen, es dauert eben ein Jahr länger. Und man hat nicht diesen massiven Druck. Warum nicht mehr Eltern diese Chance erkennen und nutzen ist mir schleierhaft.

Es geht sicher nicht darum, eine Null-Bock-Phase des Kindes zu unterstützen. Aber bei meiner Großen ist es so, dass sie in einem Bereich massive Probleme hat. Wir üben, ich erkläre, sie versteht es nicht. Das ist keine Faulheit und sie ist auch nicht dumm. Sie hat einfach Defizite in einem Bereich.  Die sind aber so gravierend, dass jetzt in der 3. Klasse absehbar ist, dass sie es damit im Gymnasium schwer haben wird, wenn der Knoten nicht platzt. Und ihr ist das nicht egal, sie leidet darunter, sie meint sie ist blöd.

Also ich hoffe inständig, dass die Szenarien, die Mondlaus und Anja beschreiben, so nicht zutreffen. Und wenn sie so sind, wie kann man zusehen und sich diesem System fügen? Gut, wenn man Kinder hat, für die dieses System passt, mag man wenig Handlungsbedarf sehen.

Ich tu mich auch schwer mit den Matheaufgaben der 3. Klasse. Zum Glück muss ich mir in dem Bereich null Gedanken machen. Wäre meine Große in allen Bereichen so gut, wäre der Übergang ins Gymnasium ein Klacks.

Wir haben hier GsD die Wahl ob G8 oder G9 und ich würde mich immer wieder für G9 entscheiden.
Gemeinschaftsschule gibt es hier auch, aber da kommt man zum einen nur sehr schwer rein, es gibt wenn überhaupt nur eine einzige zu der man überhaupt zugelassen werden würde - und für uns persönlich hat mir auch das Konzept nicht zugesagt.

Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Wenn Kinder "einfach so" mit 1en und 2en durch die Grundschule marschieren, würde ich sie auch unbedingt am Gymnasium anmelden. Ja wieso denn auch nicht?!  ??? (Haben wir ja auch)
Und wenn sie dann auf dem Gym weiter relativ unproblematisch durchkommen, dann ist doch alles super.
Bei manchen Kindern ist das aber nicht der Fall. Das Bestmögliche herausholen muss immer individuell aufs Kind passen. So meinte ich das. Hab ich aber auch so geschrieben.
Niemals sagte ich, dass gute Schüler mal einfach so zur Hauptschule gehen sollen.wegen kein Bock oder ähnliches. Aber du kannst einfach nicht jedes Kind aufs Gym schicken. Es gibt Kinder, die haben in der Grundschule bereits nur 3en und 4en, was sollen die auf dem Gymnasium.
Mein Kind zB. Und das liegt bei ihm nicht am Intellekt, sondern an der Konzentration und demnächst wird getestet ob er evtl eine Wahrnehmungsstörung hat (was ich nicht glaube). Da kann man viel tun mit Ergo etc. Tun wir auch und dafür hab ich sogar schwer gekämpft, dass ich dafür überhaupt eine Verordnung bekam. Aber auf dem Gymnasium wird er zu 100% nicht mitkommen, da müsste bei der Ergo wohl ein Wunder passoeren. Das hat doch nix mit Abwerten der Fähigkeiten der Kinder zu tun.
Ich möchte jetzt, dass er möglichst auf die private integrierte Gesamtschule kommt. Denn da stehen ihm tatsächlich alle Möglichkeiten offen.


Und wenn wir jetzt anfangen über das deutsche Schulsystem zu diskutieren, dann bekommt der Thread noch locker zehn Seiten.  :P
Gut ist, dass man immer weiter machen kann.
Aber ich würde mir viel mehr Einheit wünschen. Nicht, dass jede kleine Klitsche ihr Süppchen für sich kochen kann.
Wenn ich immer von Nachti oder Christiane aus B lese, dann glaube ich, dass dort die Kinder per se bessere Voraussetzungen haben als manche Kinder hier. Die Schule scheint viel strukturierter zu sein. Es wird von den Kindern mehr verlangt, aber offensichtlich sind die Schulen auch in der Lage das zu leisten, dass es die Kinder schaffen. Und das, das sag ich ganz ehrlich, ist hier bei uns nicht der Fall. Unsere Schule probiert, seit mein Jüngster zur Schule kam, immer wieder irgendwas aus. Mal dies Konzept, mal jenes Konzept. Es werden nicht mal die vorgeschriebenen Klassenarbeiten eingehalten usw. (Das war übrigens am Gymnasium auch so.) Also ich sehe den Fehler nicht bei den Kindern, nicht nur bei den Eltern zwecks Förderung, sondern vor allem auch in der Schule bzw unserem Schulsystem

Nein, wir reden nicht aneinander vorbei. Nur kann es m.E nicht der Standard sein, dass Kinder bereits in der Grundschule solche Probleme haben, woran auch immer die liegen.

ich bin in der Tat sehr dankbar, dass meine Kinder genausowenig Probleme in der Schule haben - ausser tendenzieller Faulheit - wie ich damals. Und daher sicher auch verwöhnt, da ich mir dahingehend keine Sorgen machen muss.

Aber ich kenne genug Eltern, deren Kinder Probleme in die eine oder andere Richtung haben.
Und frage mich auch, wie würde ich damit umgehen.

Tochter einer Nachbarin hat die 2. wiederholt. Schreibt wie eine 5jährige, grauenvolle Rechtschreibung und ist seit 2 jahren (!!) in Therapie wegen einer angeblichen Dyskalkulie.

In der Klasse meiner Grossen war der kleinste und Jüngste ein Problemkind, mit teilweise extrem guten Noten, aber sozial schwierig. Er bekam keine Gymnasialempfehlung (die Option direkt nach der 4. besteht ja auch in Berlin), die Lehrerin hielt ihn für was weiss ich was es da alles für schicke Akronyme gibt, ADS etc.

Letztlich ist er tatsächlich hochbegabt, die Mutter - nachbarin von mir - ist alles andere als elitäre  Tussi, sehr bodenständig und Sonderschulpädagogin - hat ihn im Gym untergebracht nach vielen Kämpfen, wo er nun eine Klasse überspringen wird, Spitzennoten hat, endlich nicht mehr völlig unterfordert ist und sich sehr wohl fühlt.

Schule ist nicht gleich Schule, Lehrer sind unterschiedlich, Förderungsmöglichkeiten ebenfalls.  Meine Kollegin hat ein lernschwaches Stiefkind, so alt wie meine Kleine, und rennt von einer Besprechung mit Lehrern etc. zur nächsten.

Gut, da sprichst du etwas an, worüber ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe.
Hier haben zB extrem (also auffällig) viele Kinder massive Rechtschreibprobleme. Auch noch im Gymnasium und auch in den oberen Klassen.
Gab es so bei uns früher definitiv nicht. Warum ist das so? Ich weiß es nicht.
Genau so ist es hier ja auch. Du rennst von Pontius zu Pilatus wenn es Probleme gibt.
In unserer Schule wird dauernd was Neues ausprobiert, die Struktur fehlt usw.
Grundsätzlich glaube ich sogar auch, dass aus ganz vielen Kindern mehr rausgeholt werden könnte mit anderen Schul- oder Lehrstrukturen. Da sind wir uns sogar mal einig.  :)
Erst vor kurzem sah ich einen Bericht, in dem es um genau das ging. Schulsystem hier und in anderen europäischen Ländern u.a. Dänemark.

ich behaupte ganz spontan. weil nicht mehr annähernd soviel gelesen wird, es viel zuviele andere Medien gibt.

Sicher ein wesentlicher Punkt.

Und weil es ein "neues" System gibt in einigen Bundesländern, in denen Rechtschreibung zum einen anders gelernt wird und zum anderen nicht bewertet wird in Aufsätzen etc. Die ersten jüngeren Lehrer durften schon so Rechtschreibung lernen und können es selbst nicht mehr  :o
Aber das Lesen ist sicher auch von Bedeutung... 

Schule ist für mich bisschen ein Reizthema. Ich kenne Schule nun zu 100% ganz anders aus meiner Kindheit, da DDR.
Und nein, da war auch nicht alles schick. Das will auch keiner zurück haben. Aber gelernt haben wir definitiv mehr, vom ersten Tag an. Und das war hier in den 70 ern garantiert auch noch anders. Mehr Struktur. Nun müssen wir das Beste draus machen..

Rechtschreibung: O ja. Diese Woche Elternabend in Klasse 5, Gym. Alle Hauptfachlehrer waren da und alle erklärten einstimmig, die Rechtschreibung in der Klasse sei durch die Bank ne Katastrophe. Nun ja, keine Ahnung ob das in den Parallelklassen anders ist. Ich war nur froh, dass meiner nicht der einzige ist  s-:) Aber er geht als einziger in eine freiwillige Zusatz-Deutschstunde und merkt selbst, dass ihn das weiterbringt und er geht auch ganz gerne.

Ich glaube leider auch, dass mittlerweile Abitur für viele Dinge notwendig ist.
Ein gutes Beispiel ist mein Job .. ich habe damals einen guten Realschulabschluss gemacht. Ein paar Jahre nach mir wurde an oberster Front beschlossen, dass für die Ausbildung Abitur notwendig sei  :-\ und das ist leider bis heute so geblieben.

Die Schulsysteme wurden x-mal umgeschmissen. Aktuell gibt es in Berlin wohl nur eine Hand voll Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe. Ansonsten Gesamtschulen (wo man dann ALLES drauf hat) oder Gymnasien. Na ganz ehrlich ... auf welche Schule möchte man sein Kind denn dann schicken?
Zu meiner Zeit gab es Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien - man brauchte auch Empfehlungen und nicht das Wunschdenken der Eltern war ausschlaggebend.

Aus heutiger Sicher bin ich froh, dass meine Eltern oft in vielen Dingen bei mir hinterher waren. Weil mal ehrlich .. welches Kind hat in der 6-10 Klasse die *Weitsicht* dafür, wie wichtig die Schule doch eigentlich ist?
Und ja - es gab Momente, da sage ich jetzt im Nachgang - hätte ich doch mal.
Hätte ich mal Abi gemacht!!! Ich hätte die Noten dafür gehabt. Aber ich hatte keine Lust mehr auf Schule  :-\
Später dann, wo mir klar war, wie wichtig es ist, da habe ich angefangen etwas zu machen. Wollte auch die Beamtenlaufbahn einschlagen. Verwaltungslehrgang 1 wahr schon erfolgreich abgeschlossen - doch dann wurde das leider abgeschafft.
Später habe ich dann für viel Geld neben dem Job studiert.

Auf unser staatliches Schulsystem können wir uns leider nicht mehr verlassen. Wie groß da die Unterschiede sind, durfte ich ja nun auch live erleben  :-[

In der heutigen Zeit ist es aber auch schwer .. einerseits kommt von allen Seiten .. lasst sie Kind sein so lange sie wollen ... nur nicht zu viel Verantwortung .. nicht zu viel Druck .. nicht zu viel Belastung. Aber andererseits fordern wir unsere Kinder gar nicht mehr.

Bei uns gibt es die Oberschule mit gymnasialem Zweig. Dass es keinen einzigen Lehrer gibt, der den gymnasialen Zweig unterrichten kann ist die andere Sache.  s-:)

Bei uns gibt es Hauptschule, Realschule und Gymnasium und ich schwöre, dass mein Kind nie einen Fuss in eine bayerische Hauptschule setzen wird (es sei denn ganz am Land), weil ich sonst lieber 3 Jobs annehme um ihn ins Internat zu schicken.
Und das liegt nicht per se am Konzept der Hauptschule, denn ja, dort kann man mittlerweile gut den Realschulabschluss (M-Zweig) machen.

Wenn meine Jungs einen guten Realschulabschluss machen und dann Fachabi stehen ihnen bis auf Jura, Lehramt und Medizin eigentlich auch fast alle Studiengänge offen.

Aber ich bin was das staatliche deutsche, vorallem bayerische Schulsystem angeht eh mehr als kritisch und habe für meinen Sohn deshalb eine Privatschule gewählt.

Ich habe übrigens gestern einen interessanten Vortrag gehört, wo es um diese Probleme ging (Hirnforscher Dr. Spitzer) und der sagte z.B., dass es eine Katastrophe ist, dass Lehrer an einem Ort ausgebildet werden, wo keine Kinder sind, Und das von Leuten, die seit x Jahren keine Kinder mehr unterrichtet haben.... Fand ich sehr richtig.
Und wenn man dann hört, dass ein Kind im Grundschulalter durchschnittlich 3,5 Stunden täglich mit digitalen Medien verbringt, dann schlackere ich wirklich mit den Ohren!!

Zitat von: A.n.j.a am 15. Mai 2015, 09:31:55
Nein, wir reden nicht aneinander vorbei. Nur kann es m.E nicht der Standard sein, dass Kinder bereits in der Grundschule solche Probleme haben, woran auch immer die liegen.

Die Probleme werden aber doch immer mehr. Wo vor 20 Jahren in einer Klasse von 25 Schülern vielleicht einer auffällig war, sind es heute mehr als die Hälfte mit Defiziten in irgendwelchen Bereichen.

Die Frage ist also: Was haben unsere Eltern anders gemacht als die heutigen?

Wenn ich höre wieviele Eltern unbedingt wollen, das ihr Kind aufs Gym geht (aus euren genannten Gründen..mag ja auch verständlich sein) und wieviele auch tatsächlich aufs Gymnasium gehen (ich hab das Gefühl, das heutzutage fast jeder Abi hat  S:D) und wieviele davon trotzdem nicht lebenstüchtig sind oder ausbildungsfähig......da ist doch irgendwo ein Fehler drin  s-:) Sind die Kinder denn heute schlauer als vor 25 Jahren oder 30 Jahren? Ich denke doch eher nicht.
Und warum ist der zweite Bildungsweg "anstrengender"? Das ist doch nur ein Jahr mehr. Das ist doch ein Witz gegenüber der (sehr wahrscheinlichen) "Mehrzeit" in der Kindheit. Ich schicke mein Kind jedenfalls doch lieber auf den mittleren Bildungsweg, den sie dann vermutlich auf einer Backe absitzt und viel Freizeit hat um das zu tun was sie möchte, und dann hinterher aufs Berufsgym. mit deutlicher Reifung und dann vielleicht auch schon mit einigermassen konkreten  Berufswünschen.

......, aber weil mir das deutsche System und Leistungsdenken gerade bei den Jüngsten nicht passt, haben wir ja auch das dänische System gewählt  :)

@Nipa: mit drei Jahren Wirtschaftsgymn. erreichen die Kids auch die allgemeine Hochschulreife. Können also ohne weiteres auch Arzt werden.

Ich meinte den 2. Bildungsweg über Abendschule mit Vollzeitjob, nicht direkt im Anschluss an die Schule. Das geht nicht in einem Jahr, und dazu arbeiten ist m.E. sehr anstrengend.

Nipa - die Hauptschule in Bayern heißt jetzt Mittelschule.  ;) Die Problematik bleibt aber die Gleiche und ich werde soviel Einfluss nehmen dass unsere Kinder es zumindest auf die Realschule schaffen.  :)
Wobei ich G8 zB auch grausam finde und falls die Große aufs Gym gehen wird eines mit der Wahlmöglichkeit zu G9 aussuchen werde.  :)

@ Anja: Und kostet! Darf man auch nicht vergessen. Dazu darf man in der Zeit auch kein Privatleben haben. Ich hatte das knapp 2 Jahre. Und ganz ehrlich .. es ist nicht ansatzweise gleich zu setzen mit dem was man über Abitur - Studium hat. Auch wenn manche Arbeitgeber da anders denken und die zusätzliche Bereitschaft erkennen - gerade im öffentlichen Dienst hat man da kaum Chancen - außer man geht den *richtigen* Weg.

@ Nipa: Ich denke 3,5 Stunden sind recht hoch gegriffen. Aber 2 Stunden sind bei vielen Alltag. Und ich denke das liegt dann wieder daran, dass die Eltern eben beide versuchen durch Vollzeit vieles zu ermöglichen. Da ist dann kaum Zeit für Hobbys etc.
Und was machen die Kinder dann nach der Schule? Sie gammeln vorm TV ... spielen Onlinegames oder surfen im Netz - was ja auch der Trend der Zeit ist.
Kinder draußen spielen lassen? Lassen doch die meisten ihre Kinder nicht ohne Aufsicht .. und das bedeutet wieder, dass man sich die Zeit nehmen muss, mit dem Kind raus zu gehen. Was aber wenn Haushalt, Essen etc. warten. Wenn kein Haus mit kleinem Garten vorhanden, wo das Kind draußen alleine spielen kann?
Vereine kosten Zeit und Geld.

@ HalliHallo: Früher gab es ein Bildungssystem ... heute unzählige. Je nach Bundesland haben die Kinder ganz andere Bildungsstände - lernen auf ganz anderem Niveau.
Auch die Art zu lernen ... wie z.B. ohne Noten (finde ich persönlich nicht gut - ist aber leider in Berlin an ganz vielen Schulen so).
Ich denke es gibt ganz viele Faktoren und Gründe warum es immer schlimmer wird  :-\

Zitat von: A.n.j.a am 15. Mai 2015, 11:22:05
Ich meinte den 2. Bildungsweg über Abendschule mit Vollzeitjob, nicht direkt im Anschluss an die Schule. Das geht nicht in einem Jahr, und dazu arbeiten ist m.E. sehr anstrengend.

Ich meinte tatsächlich immer dasselbe wie hallihallo. Also direkt im Anschluss an Schule oder erste abgeschlossene Ausbildung. Bei meiner Tochter ist das wirklich nur ein Jahr.
Das, was du sagst ist natürlich wahnsinnig schwer. Das ist richtig. Trotzdem gut, dass es die Möglichkeit zumindest gibt. Mein Mann hat das ja gemacht, Fortbildung via Abendschule, neben Schichtarbeit. Und ja, das war hart.

Hier ist es zB so, dass an der Schule viele Lehrer fehlen. Es gibt für die komplette Haupt- und Realschule einen einzigen Physiklehrer, der gleichzeitig auch noch Klassenlehrer ist. So kommt es, dass manche Klassen gar keinen Physikunterricht haben. Musiklehrer gibt es gar keinen, also gibt es auch da keinen Unterricht. Und manche Fächer werden mangels Lehrer nur epochal unterrichtet.
Also in Schule und Bildung könnte definitiv mehr investiert werden.

@Schnukki
Hier in der Gegend ist das noch anders. Die Kinder sind eigentlich ähnlich wie früher sehr viel draußen unterwegs. Aber ich kenne auch so gut wie keine (nachdenk....eigentlich gar keine) Mutter, die Vollzeit arbeitet. Wird sich aber in den nächsten Jahren bestimmt ändern, der Trend geht heute ja überall dazu, dass beide arbeiten (müssen).
Mein Sohn hat allerdings trotzdem genug Freunde, denen es schwer fällt ohne digitale Medien wie zB die Wii oder den DS oder ein Tablet zu spielen. (Während ich das schreibe sitzt mein Sohn neben mir und spielt auf seinem Tablet ein Spiel  :P s-:) ;D, den jag ich aber jetzt raus  ;D)

Wirtschaftsgymnasium gibt es hier nicht. Aber es stimmt, man kann heute (bei mir "damals" ging es nicht) auch auf der FOS in 3 Jahren zum allgemeinen Abitur.

Man kann auch nach der Lehre in 2 Jahren über die BOS zum allgemeinen Abitur.

@muse: wo gibt es bei Euch wahlmöglichkeiten? Hier gibt es meines Wissens nach nur G8

Schnukki, klar den Kostenfaktor darf man nicht unterschätzen.
Ich zieh meinen Huut vor allen, die das durchziehen. Und sage immer wieder, so einfach wie in der Schulzeit hat man es nie wieder.

Ja, ich meinte die ganze Zeit das mit dem 2. Bildungsweg. Wobei ich mich auch frage, ist es denn so einfach, nach einer mittleren reife aufs Gym zu kommen? ich steig da nicht mehr richtig durch, es hat sich soviel geändert. Ich bin irgendwie sehr froh, dass meine Kinder sehr wahrscheinlich ihre Abschlüsse nicht in D. machen werden. Aber momentan sind wir hier, und darüber bin ich auch froh. Alleine schon, deutscher Unterricht, den sie ja nie hatten.

Mein Vater meinte mal, als ich maulte, ich müsse nach einem langen Arbeitstag auch noch die Hausaufgaben der kids checken/helfen (also v.a. im Ausland, hier machen sie das sehr selbständig bzw. in der Hausaufgabenzeit im Hort) "weisst Du, wer Euch mit Euren HA geholfen hat? Keiner. habt Ihr alles selbergemacht."

Was war anders früher? Was heute? Mehr TV, ja, Internet und pipapo. Und Helikoptereltern, denke ich auch. Alles ungute Kombis.

Meine Kids dürfen raus, spielen viel mit ihren Freunden draussen, ziehen um die Häuser in einer Gruppe, aktuell sind sie selbständig zum C&A (Badeanzug kaufen) und gehen dann schwimmen. Gestern haben sie den ganzen Tag vorm Fernseher und mit Basteln vertrödelt, war gemütlich. Es ist einfach dieses irrsinnige Überangebot an TV-Programmen, Internetgedöns, Medien, ich bin wirklich froh, wenn die Große sich mal mit einem Buch hinsetzt.

Die lernschwache Tochter der Nachbarin chattet mit ihrem Ipad (!) den ganzen Tag, smst durch die Gegend, all das in dieser grauenvollen, nicht vorhandenen Rechtschreibung.

Andersrum: am Elterntag der Kleinen, 3. klasse, regte sich eine Mutter sehr darüber auf, dass die Kinder Aufsätze mit dem PC schreiben. Ihr Kind hat keinerlei kontakt zu PC und Co., sie hält das für diskriminierend. Ich finde dagegen, dass ein 8jähriges Kind schon mit einer Tastatur was anfangen sollte.

Der Grund dafür ist übrigens - die Sauklauen der Kinder, und die schlimme Rechtschreibung. Wie zielführend das ist für eine bessere Rechtscshreibung mit der Korrektur am PC sei mal dahingestellt.

Was kann man anders machen, besser?

Ich bitte inständig, dass mir das keiner übelnimmt, der sich angesprochen fühlt.

Ich habe den Eindruck, es wird viel zu viel unter angebliche Störungen und Defizite subsumiert, das früher weitaus pragmatischer behandelt und auch in Angriff genommen wurde.

Ich rede hier nicht von nachgewiesenem Autismus etc, ich habe aber den Eindruck, dass alle die Akronyme, ADS, ADHS,  oder andersum Hochbegabung, Hochsensibilität teils gefährlich eigendiagnostiziert werden. Und viele Defizite dadurch erklärt und 'repariert' werden sollen, und das bitte von Fachleuten.

Viel, was früher daheim oder privat geregelt wurde, nun als Störung, Krankheit und unbedingt therapiebedürftig angesehen wird. Damit viel Verantwortung auf Ärzte, Therapeuten, Lehrer, Erzieher abgewälzt wird, die vielleicht früher , ganz brutal gesagt, 'das eigene Problem als Eltern war'.

Ich glaube das ist wieder überall anders.
Hier bei uns gilt so oder so der Elternwille. Ich kann mein Kind also auch mit den miserabelsten Noten und Hauptschulempfehlung einfach so am nächsten Gymnasium anmelden und die müssen es nehmen. Ist in anderen Bundesländern anders, da ist die Schullaufbahnempfehlung wohl bindend.
Bei uns kann man nach der Hauptschule dieses 9+ machen. Dann hat man nach einem weiteren Jahr Mittlere Reife. (Schaffen bei uns allerdings nicht mal 50% auf unserer Schule, anderes Thema)
Nach der Realschule kannst du tatsächlich aufs Gymnasium wechseln, wenn du einen Durchschnitt über 3,0 aufweist, also ja, das ist relativ einfach. Ob man dort dann mitkommt, da ja doch sehr anders gelernt wird .... gut, muss man im Einzelfall sehen.
Man kann aber auch jederzeit nach dem Realschulabschluss Fachabitur machen.
Man kann auch zuerst eine ganz normale Ausbildung machen, wie meine Tochter jetzt, und dann nochmal ein Jahr Fachabi in dem Bereich, der zur Ausbildung passt. Bei meiner Tochter wäre das Ernährung und Pflege glaube ich. (Nicht festnageln)
Möglichkeiten gibt es doch schon einige.
Meine zweite Tochter macht es privat über die VHS, was man allerdings selbst finanzieren muss.
Mein Bruder war auf der Hauptschule in Ba Wü. Hat dann zuerst Mittlere Reife nachgemacht und dann Fachabi. Hat dann studiert. Also möglich ist wirklich vieles. Was ja nicht heißt, dass es nicht einfacher ist gleich den direkten Weg zu gehen, wenn das möglich ist.

Bei mir früher war das auch so. Da hat kein Mensch über die Hausaufgaben geschaut. Meine Eltern waren beide immer Vollzeit berufstätig. Ich hab das alles alleine gemacht und war sehr selbstständig. Generell glaube auch ich, dass wir unseren Kindern viel weniger zutrauen, als wir ihnen zutrauen könnten. Und da schließe ich mich überhaupt nicht aus. Ich bin auch eher gluckig und meine Kinder wachsen ganz anders auf, als ich aufgewachsen bin.

Nipa - das hat die CSU doch Ende 2014 beschlossen, nennt sich Mittelstufe Plus und ist vorerst nur an ausgewählten Projektschulen bayernweit möglich. Da entscheiden sich 7. Klässler ob sie das Abitur in 12 oder 13 Jahren machen. Da wir bis zur 7. Klasse ja noch Zeit haben und sich laut Medienberichten sehr viele Schüler dafür angemeldet haben hoffe ich einfach dass sich das Wahlmodell durchsetzen wird.  :)

@ Anja: Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich früher als Schlüsselkind meine Hausaufgaben zum Teil in der Schule fertig gemacht habe - den Rest alleine zu Hause - danach bin ich erst raus. Meine Eltern haben nur noch kontrolliert.

Warum das früher besser geklappt hat und heute nicht?
A. hat in der Schule Wochenpläne. Sie hat schnell gemerkt: Mache ich die Sachen in der Schule fertig, habe ich mehr Freizeit. Es muss also sehr selten mal was am Wochenende gemacht werden. Und dann sind es eigentlich Sachen, die die Kinder selbstständig machen können.
Hin und wieder üben wir Diktate - Kopfrechnen und Lesen. Und es klappt .. mal mehr mal weniger. Aber wir haben noch nicht den Punkt, wo sie es komplett selbstständig macht (gut wir sind auch erst 2. Klasse). Würde ich nicht manchmal hinterher sein, sie bräuchte EWIG.
Und dann gibt es eben auch Kinder, die es vielleicht wirklich nicht verstehen oder sich nicht konzentrieren können. Ich denke das ist dann auch wieder alles eine Sache der Übung. Aber dazu braucht man eben auch viel Zeit und Geduld.

Kindern etwas zutrauen und sie in ihrer Selbstständigkeit bestärken .. das fällt schwer.
Mir fiel das persönlich sehr schwer.
Aber Kinder müssen lernen das ALLEINE etwas schaffen und stolz auf die eigenen Leistung zu sein etwas ganz tolles ist.

Also da muss ich etwas widersprechen. Übung ist das Eine. Aber etwas was man nicht versteht wäre zu beheben mit Übung halte ich für Quatsch. Was ich nicht verstanden habe, kann ich nicht üben.
Darum geht mein Kind zB zu dieser Montessori-Pädagogin. Damit er die Dinge, die er einfach noch nicht begriffen hat anhand von anderen Hilfsmitteln, die in der Schule eben nicht vorhanden sind, verstehen lernt. Geübt wird dabei ja automatisch. Und das Ziel ist natürlich auch, dass er es nachher auch ohne diese Hilfsmittel kann.

Das kostet allerdings Zeit und auch privates Geld. Ganz klar. Ich fahre alleine 45 min hin, bleibe dann 1,5 h dort in der Stadt (meist geh ich halt einkaufen und manchmal setz ich mich auch in die Sonne und trinke einen Latte) und fahre 45 min wieder heim. Zu Hause sind wir dann gegen 18:45 Uhr.

Was mich hier bei uns massiv stört ist die Tatsache, dass mein Jüngster mehr HA auf hat als der Große und dass er die immer noch nach der Ganztagsschule machen muss. Er kommt halb 4 nach Hause. Und hat dann oft noch eine Stunde HA zu machen. das hab ich jetzt schon oft angesprochen. Liegt daran, dass die HA-Betreuung nicht von Lehrern gemacht wird, sondern von sogenannten päd. Mitarbeitern (das sind Muttis, ich hab den Kurs ja auch gemacht), die die Kinder nur beaufsichtigen. Also da schaut auch keiner drauf, es ist oft sehr laut, weil viele Kinder da auch keinen Respekt haben etc. (Aussage des Lehrers, das kommt nicht von mir) Und wenn es so chaotisch ist, schafft mein J. nix. da ist er zu sehr abgelenkt. Sagt der Lehrer, er würde ihn halt draußen auf den Flur setzen (da stehen bei uns Tische und Stühle), damit er konzentriert arbeiten kann, das dürfen die päd. Mitarbeiterinnen allerdings nicht von wegen Aufsichtspflicht.
Also ... mach mal was ....

Zitat von: A.n.j.a am 15. Mai 2015, 12:20:40

Andersrum: am Elterntag der Kleinen, 3. klasse, regte sich eine Mutter sehr darüber auf, dass die Kinder Aufsätze mit dem PC schreiben. Ihr Kind hat keinerlei kontakt zu PC und Co., sie hält das für diskriminierend. Ich finde dagegen, dass ein 8jähriges Kind schon mit einer Tastatur was anfangen sollte.

Die Mutter, das bin ich  ;D ;D

Wir haben uns schon am Anfang der Schule (das war noch in D) ueber die PCs beschwert. Ich finde juengere Kinder haben am PC nichts zu suchen. Warum auch? Bisher konnte mir noch niemand ueberzeugend erklaeren warum Kinder unbedingt Kontakt zum PC haben sollten.
Hier in USA (sorry, dass ich das so oft unterteilen muss, aber es ist vieles sehr anders) sind ein Teil der Hausaufgaben im Internet zu erledigen. Wir haben schon am Anfang des Schuljahres gesagt, dass wir das nicht machen. Meine Kinder lesen also stattdessen echte Buecher und machen Mathe mit Papier und Bleistift statt am Bildschirm. Dann muss die Lehrerin wohl mal ihren Job machen.

Im Internet? Wow.  :o

ZitatWas war anders früher?

"Struktur im Schulunterricht" fällt mir spontan ein. Gutes Beispiel ist der Deutschunterricht. "Schreiben durch Lesen" oder wie das heisst, keine Ahnung. Was soll das? Das Kind soll schreiben, wie es meint, bitte keinesfalls berichtigen. Ab der 2. Klasse jedoch (Ba.-Wü.) werden Fehler korrigiert. In NRW wird das System "Schreiben nach Gehör" konsequent durchgezogen. Da wundert's mich nicht, dass ein 7.-Klässler Probleme mit der Rechtschreibung hat. Vorausgesetzt wird bei diesem System doch, dass die Kinder gleichzeitig (viel) lesen. Die gelesenen Wörter sollen zur korrekten Rechtschreibung anleiten. Wer aber nicht liest und von Zuhause wenig Unterstützung für schulische Angelegenheiten bekommt, hat Pech gehabt.

Ausserdem glaube ich, dass sich Eltern heute insgesamt eher weniger für die schulischen Angelegenheiten ihrer Kinder interessieren. Entweder, weil sie's selbst nicht besser können oder das Interesse fehlt. Kinder haben heute schon früh ein eigenes Handy, daddeln mit dem Tablet der Eltern, sehen zuviel fern - die geistige und körperliche Herausforderung bleibt völlig auf der Strecke. Bewegung, Musik, Gesellschaftsspiele, Malen etc. - all das ist förderlich für die geistige und soziale Entwicklung unserer Kinder.

@Katie  s-daumendruck

@ Netti: Du hast natürlich Recht .. dann habe ich mich falsch ausgedrückt.
Hausaufgaben sollten - in meinen Augen - für Kinder eine Wiederholung sein .. zum Festigen.
Also Aufgaben die sie schon verstanden haben. Was sie aber noch mal üben können wie z.B. die Malfolge. Oder Lesen .. ist ja nun mal reine Übungssache.
Wenn ein Kind es aber nicht versteht, dann kann es das nicht alleine.
Und manche Kinder können eben auch nicht selbstständig arbeiten.
Laut Erzählung meiner Mama war ich in der 2. Klasse in der Lage, in meinem Zimmer meine Sachen komplett alleine zu machen.
Bei uns klappt es im Moment noch besser, wenn ich A. im Wohnzimmer habe und ein Auge drauf habe. Und ja .. ich muss sie hin und wieder ermahnen .. weil sie aus dem Fenster schaut .. lieber die Katze streichelt oder träumt. Also so komplett alleine klappt das bei uns auch nicht. Aber es wird besser. Wir bekommen auch tolle Tips von der Lehrerin - wie z.B. Übungen nach Zeit.

Was die Sauklaue angeht: Das ist auch so ein Thema. Heutzutage schaut keiner mehr drauf, ob die Kinder ordentlich schreiben (höchstens hinterher wird dann gemeckert weil mans nicht lesen kann  s-:)). Die lernen es auch gar nicht mehr richtig. Bei meinem Jüngsten in der zweiten Klasse lernen die keine Schreibschrift mehr, sondern nur noch Grundschrift. Eine Begründung ist, dass das verwendete Material (Silbenmethode, die ich an sich gar nicht schlecht finde) zu zeitaufendig ist. Das zweite Argument ist, dass kein Erwachsener mehr Schreibschrft schreibt weil er ja eh seine eigene Handschrift entwickelt hat. Wozu das also lehren.  :-X Ich sag dazu: Erstens brauchen die Kinder am Anfang beim Schreiben klare Regeln wie es gehört und nicht, jeder wie er will und Hauptsache lesbar. Und zweitens, je mehr man das Schreiben übt, desto besser ist das auch für die Feinmotorik. Und man sollte schon in der Lage sein, flüssig und leserlich was aufschreiben zu können ohne Tastatur.
Unsere Kinder bekommen jetzt in Elterninitiative zusätzlich noch Schreibschrift unterrichtet. Und es fruchtet bereits bei uns in Sachen Leserlichkeit.

Hier wird das jetzt alles abgeschafft. Es wird gar keine Schreibschrift mehr gelehrt. Jeder darf schreiben wie er möchte. Man darf auch schreiben mit welchem Stift man möchte.
Struktur ist auch das erste Wort, welches mir einfällt, was früher anders war.
Dass sich die Eltern heute weniger für schulische Dinge interessieren glaube ich eigentlich nicht.
Wenn ich von meiner DDR Kindheit ausgehe (muss ich ja, ich hatte ja nur diese  ;)), so waren wir schon in den ersten Klassen selbstständig. Bei mir wurden Schulsachen nie kontrolliert oder dergleichen. Also ich interessiere mich definitiv mehr und intensiver als ich es von früher kenne. Und wenn ich mir viele andere Eltern anschaue gilt das für diese auch.
Die anderen Fälle gibt es naürlich auch. Ich selber habe ja gerade ein "Pflegekind" bei mir (In Anführungszeichen, weil es kein echtes Pflegekind ist, sondern eine private Absprache mit der Mutter) weil dort zu Hause vieles schief lief und wenn es daheim nicht läuft und man sein 14jähriges Kind einfach so vor die Tür setzt, dann läuft es auch schulisch nicht.

Was mir noch auffällt: Wir haben früher geschrieben und geschrieben. Heute haben die Kinder in jedem Fach vorgedruckte Arbeitshefte. Da steht dann schon alles und man muss zB nur noch eine Antwort eintragen oder in Mathe ein Ergebnis. Wo soll da die Übung herkommen?
Wir mussten früher alles selber schreiben.

Hier ist Füller Pflicht, Tintenkiller verboten und ich musste sogar ein Extra-Schreibschrift-Lernheft besorgen. Finde ich sehr gut.

Ansonsten gebe ich Sonne recht. Kinder werden heutzutage so oft sich selber überlassen, 'ruhiggestellt', ich spreche mich davon keinesfalls frei, ich bin alles andere als die Hohes-C-Bastel-Ausflug-Gesellschaftsspielmama. Kochen, backen, das sind so die Sachen, die ich mit den beiden mache. Erbärmlich ein Stück weit.  Oh, und fernsehen ;D wobei das sehr schön ist und wir eng zusammenrücken in jedem Snne, den Film diskutieren, uns kaputtlachen oder auch nicht.

Katie: nee, das warst Du nicht, kicher. Du bist hübscher.

In ALB mussten die kids ab der 1. Klasse ins Netz, dort Aufgaben lösen auf einer gesicherten Schulseite. War klar notenrelevant. Haben sich damals viele Eltern aufgeregt drüber, denn an den PC oder laptop kann man so Kleine nicht alleine lassen, und das geht wieder von der eigenen Freizeit ab, so kam es hinter vorgehaltener Hand rüber, der PC als solches oder eben Internet war nicht das Problem.

Ich finde schon, dass in der heutigen Zeit Kinder mit einem PC zumindest tippen sollten in einem Textverarbeitungsprogramm. Nur das wird in der Schule verlangt.

Aber seis drum.

Wenn ich hier so lese stellen sich mir die Haare hoch :-\

warum denn genau?  :-\

Ich glaube es macht auch einen grossen Unterschied dass eben frueher die Muetter meist zu Hause geblieben sind. Heutzutage arbeiten doch meistens beide Elternteile.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin selbst hardcore Feministin, und appeliere nicht dafuer dass Frauen zu Hause bleiben sollten. Aber ich finde ein Elternteil sollte mehr Zeit mit den Kindern verbringen koennen/ duerfen. Die Realitaet ist anders, ich weiss.

Zitat von: ~Netti~ am 15. Mai 2015, 14:03:35
Hier wird das jetzt alles abgeschafft. Es wird gar keine Schreibschrift mehr gelehrt. Jeder darf schreiben wie er möchte. Man darf auch schreiben mit welchem Stift man möchte.

Echt? Ihr seid doch auch Niedersachsen.
Bei uns werden noch Druckschrift und Schreibschrift/Ausgangsschrift gelehrt. Und Schreiben mit Füller (Tintenkiller verboten) oder diesen Wegradiertintenschreibern. In der 4. Klasse dürfen sich die Kinder zwar aussuchen welche Schrift sie schreiben möchten, aber z.B. in Mattis 5.Klasse ist Druckschrift in Deutsch verboten, weil die Kinder damit zu langsam sind.

Grüsse
BiDi

Das ist Entscheidung der Schule.
Freya war auch der letzte Jahrgang, der Schreibschrift gelernt hat. Ragna wird die Grundschrift lernen :-P
Kernargument: Die Kinder heute haben riesige feinmotorische Defizite und die Grundschrift ist leichter zu erlernen.
ABER es wird trotzdem mit Füller geschrieben! Ohne Killer! Es wird wert auf Rechtschreibung ab dem ersten geschriebenen Buchstaben gelegt, es gibt ein Schönschreibheft, die Handschrift wird bewertet... es gibt ab Klasse 1 wöchentliche Diktate- ok wie ich gerade höre in Freyas Klasse, die 1. Klasse meines Tageskindes macht es noch nicht...
Auch was Struktur betrifft: Die Kinder lernen direkt von Anfang an die Mappenablage wie in weiterführenden Schulen, sie lernen direkt von Anfang an, dass sie nicht mit jedem befreundet sein müssen, aber mit jedem zusammenarbeiten können müssen. So rotiert die Sitzordnung alle 2 Wochen. Die Schule ist sehr modern ausgestattet, fast alle Klassenräume haben "elekrische" Tafeln, Notebook und Drucker- Freyas gottseidank nicht  S:D- aber die Klassensätze Schulnotebooks kommen meines Wissens generell "erst" ab Klasse 3 ins Spiel.
Die Schule ist im Klasse2000Projekt dabei, legt sehr viel Wert auf gemeinsames, gesundes Frühstück, bietet neben Deutsch/Matheförder auch Sportförder zusätzlich an, nimmt an Lauftagen und anderen sportlichen Wettkämpfen teil...
Die weiterführenden Schulen bewerten den Stand der Schüler hier aus dem Dorf jedenfalls als gut...
Wenn ich das alles hier so lese bin ich wieder mal sehr froh, dass es hier so läuft wie es aktuell läuft. Hoffen wir, dass es Ragna auch so gut gehen wird. 

Genau, Entscheidung der einzelnen Schulen.
Mein Jüngster hat noch Schreibschrift gelernt (Vereinfachte Ausgangsschrift), der Jahrgang danach nicht mehr. Und er muss nicht in Schreibschrift schreiben. Tatsächlich tut er es auch selten. So wie man auch nicht mit dem Füller schreiben muss. Füller, Tintenroller, Bleistift, Pilot .... alles erlaubt.

Einiges am Schulsystem hier, also in der speziellen Schule, finde ich grossartig und das gab es früher nicht, also nicht an meiner deutschen grundschule.
Zum Beispiel das Buddy-System. So etwas wie Schülerlotsen, die Streit schlichten eine Art Pausenaufsicht führen,  und ansprechpartner für die Kleinen sind. Und eine Art Patensystem, auch mit den Kleinen. Meine grosse hat sich dafür beworben, macht das supergerne und steht dafür auch gerne alle 2 Wochen einen Tag früher auf, da die sich um 07.30 besprechen.

Schreibschrift halte ich für wichtig. Allerdings gibt es leider in der heutigen Zeit genug Erwachsene, die kaum noch handschriftlich etwas machen, beruflich oder geschweige denn privat, Briefe schreiben.

In der Schule gibt es jetzt auch white boards, auf die Präsentationen projeziert werden, das ist schon eine tolle Sache.

Die vielen Arbeitsblätter und Hefte finde ich auch etwas inflationär, ich musste damals in Sachunde noch ganze Karten der BRD zeichnen ;D

Es steht und fällt alles immer mit den Schulleitern und v.a. Lehrern. Da habe ich nun schon drei sehr unterschiedliche meiner Kinder näher kennengelernt, jede auf ihre Art wirklich gut.

Und eben auch kritisch. Diese Privatschul-Puderzucker-in-den-Po-alles-ist-toll-Mentalität der Auslandsschulen, auf denen sie bisher waren, ist Gott sei Dank vorbei. Ich hoffe, dass die nächste Auslandsschule eine ebenso pragmatische sein wird wie die jetzige.

@Anja
Wenn ich hier lese welchen Situationen die Kinder teilweise ausgesetzt sind - und ... es wird dauernd eine neue Bildungssau durch das Dorf getrieben, alle springen drauf und nach weniger Zeit wieder verworfen bis zur nächsten rennenden Sau. Die Leidtragenden sind die Kinder, die an denen Experimente durchgeführt werden, die die Zukunft und das Lernverhalten zerstören.

Ich verstehe nicht wieso man versucht so krass von dem der letzten Jahrzehnte abzurücken. Was genau war daran so verkehrt?

welche Experimente? ???

Ich auch, nicht der BRD, sondern von der damaligen UdSSR. @Anja
Und wir mussten unheimlich viel schreiben. Eigentlich alles. Es gab keine Kopien etc.

Das war jetzt grad lustig. Ich habe Noel gefragt, wie sie denn den beiden Schriften sagen, die sie in der Schule lernen. Blockschrift und "zämeghänkt", was soviel bedeutet wie zusammengehängt - sprich Schreibschrift  ;D ;D ;D Sie lernen noch beide, aber die Schreibschrift sieht nicht mehr so aus wie bei uns damals.
Noel's Lehrerin hätte lieber die alte Schreibschrift gelehrt, aber das Schulprogramm erlaubt das nicht mehr, schade...

Hausaufgaben dauern bisher nie länger als 20 Minuten, das ist das äusserste. Noel's Lehrerin mag HA nicht besonders und lässt die Kinder daher in der Schule schon recht viel erledigen vor Schulschluss. Sie ist noch vom "alten Schlag", sie wird nächstes Jahr 60 und sie ist einfach genial, die Kinder lieben sie  :D


Andere Frage, wie würde das Schweizer Schulsystem nach Deutschland passen? Wir haben ja 6 Jahre Primarschule, danach 3 Jahre Oberstufe (Realschule, Sekundarschule und Bezirksschule). Auswahl hat man keine, alle gehen in die Schule, die im Ort steht. Basta. Und nach 6 Jahren Primarschule entscheiden die Noten, wer wohin wechselt. Um die Matur (= Abi) machen zu können, braucht es die Bezirksschule, ansonsten je nach Schnitt Real oder Sekundar.
Ein Abschluss mit Realschule bringt sicherlich einige Probleme mit sich bei der Lehrstellensuche, doch es sind viele handwerkliche und auch medizinische (z.B. Zahnarzthelferin, Tierarzthelferin etc.) möglich und da wir in gewissen Bereichen einen riesen Lehrlingsmangel haben, erleichtert das natürlich die Situation.
Kaufmännische Berufslehren sind praktisch nur möglich mit Bezirksschulabschluss.

Nach jedem Schuljahr hat der Schüler die Möglichkeit, vorausgesetzt er erreicht einen gewissen Notendurchschnitt, in die höhere Stufe zu wechseln (Oberstufe), muss allerdings das Schuljahr wiederholen. Ein Absteigen kann natürlich auch passieren, da hat man keinen Einfluss, die Noten entscheiden auch hier.

Finde unser System um ein vielfaches einfacher und übersichtlicher als bei euch, vor allem weil überall andere Regeln etc. herrschen...

schreibschrift: eine Lehrerin erzählt mir vor einige Jahren, dass sie ungern noch die Schreibshrift üben würden. Es läge schlicht daran, dass sich die Feinmotorik der Kinder mit jeder neuen Generation verschlechtern würde. Zu den Zeiten unseren Ur-Grosseltern/Grosseltern wurde viel handwerklich gearbeitet. Sei es, dass die Mädels von klein auf nähen lernen musstet, oder die Jungs den Vätern zur Hand gehen mussten. Diese Generationen waren geschickter. Das sei heute leider nicht mehr der Fall, die paar Bastelstunden in der Schule oder Kindergarten würden schlicht nicht mehr reichen.
Klang für mich einleuchtend. Ich habe Hefte meiner Mutter entdeckt. Sehr schöne Schreibschrift, nicht vergleichbar mit meine. Und meine Tochter schreibt nur noch in Druckbuchstaben. Tja...

@blume8
Experimente --> verschiedene Bildungssysteme.
Was mir spontan einfällt: Schreiben nach Gehör, keine Verbesserung der Rechtschreibung, Klassenstärken von 1 - 4 (niemand weiß mehr was aktuell ist, es können keine Hausaufgaben bei Krankheiten ausgetauscht werden etc), keine Schreib- bzw. Schönschrift (sprich fehlende Förderung der Feinmotorik), ... und und und!

Zur Feinmotorik habe ich etwas geschrieben. Die Schule kann das schlicht nicht auffangen, da fehlen oft Jahre für eine wirklich gute Feinmotorik. Das müsste eigentlich schon viel früher beginnen. Manche Eltern sind mit Eifer dabei und basteln für ihr Leben gern mit ihren Kindern. Andere sind weder daran interessiert noch besonders talentiert (ich zum Beispiel; ich bin keine Bastelfee; ich kann nicht mal nähen geschweige etwas anderes machen...). Ich konnte meine Kindern nur bedingt feinmotorisch fördern. Nicht vergleichbar mit frühere Generationen.

Klassenstärke: kann mich nicht beschweren. Zumindest bzgl. Juniors Klasse. Bei meiner Tochter sind es glaube ich 26 Kinder. Eine ganz normale Klassenstärke auf weiterführende Schule.

Schreiben nach Gehör: hm, so hat meine Tochter auch gelernt. Sie hatte keinerlei Probleme später die richtige Rechtschreibung zu erlernen. Anfang der 5. Klasse wurde ein Rechtschreib-/Grammatik Test geschrieben. Sie gehörte zu den 7%  Kindern aus 4 Schulklassen die keine Förderung brauchten. So ganz spricht das nicht unbedingt für die Erlernmethode, sondern eher für mein Kind ;D  Und es stimmt: sie liest sehr gerne, schreibt selbst Kurzgeschichten. Das fördert ungemein. Aktuell ist sie in einem besonderen Schreibprogramm (junge Schriftsteller blablubb; nur 4 Kinder in ihrer Altersklasse, aus unterschiedliche Städte).

Mir gefällt einfach schon, dass es bei euch überall gleich ist, Bambam.
So stelle ich mir das vor. Gleiche Chancen für alle, egal in welcher Gegend du wohnst.
Hier ist schon in der Schule zwei Orte weiter, allerdings gleiche Gemeinde !!!! alles anders. Andere Bücher, anderes System usw.

Bei uns probiert man jetzt wieder etwas anderes, nun sollen die Stunden anders strukturiert werden. Keine 45 min mehr, sondern Doppelstunden zu 90 min. ABER es sind nicht genug Lehrkräfte da, dass die 90 min dann zumindest beim selben Lehrer stattfinden können. Besser wäre ja noch Doppelstunde = ein Fach. Kann nicht umgesetzt werden, da zu viele Lehrer mehrere Std die Woche an andere Schulen wegbeordert werden. Dieses ewige Herumgeprobiere, das finde ich grausam.

Was die Schönschrift angeht, wäre ich mehr als dafür. Denn wer schön schreiben kann, sollte auch hinterher in der Lage sein, das was er geschrieben hat noch lesen zu können, was dann wieder weniger Rechtschreibfehler nach sich zieht. Soweit die Theorie  :P s-:)

Oh weh, Netti, aber ich muss noch dazu sagen, dass auch hier noch nicht ganz alle Kantone die selben Lehrpläne etc. haben. Aber wir nähern uns immer mehr an und ich denke, in 5-10 Jahren wird die ganze Schweiz nach den selben Lehrplänen unterrichten. Ist natürlich ein wenig komplizierter, vor allem da sich die Mentalität im französisch sprechenden Teil und im Tessin und Bündnerland teilweise dermassen von unserer hier unterscheidet, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass alles so gut funktioniert.
Das Ziel ist ja, dass ein Kind bei einem Umzug z.B. in der neuen Schule einfach wieder einsteigen kann und den selben Lehrstoff lernen muss, weder mehr noch weniger. Funktioniert noch nicht überall, aber es wird  :D

Thema Feinmotorik. Da wird bei unseren Kinder in der Schule noch sehr viel Wert drauf gelegt, Schreibschrift wird benotet und auch sonst wird sehr viel Filigranes gebastelt und ebenfalls benotet.

Ich in gespannt, wie es dann läuft, wenn Noel ab August dann im Nachbarsdorf zur Schule geht, da wir ja im Dezember umziehen (nur 500 Meter Luftlinie, trotzdem ein anderes Dorf  ;D ;D ;D Schweiz halt  ;D ;D ;D). Dort sind nur etwa 150 Schuler, wenn überhaupt und nur Primarschule. Für die Oberstufe muss er wieder hierher zurück dann.

Ich finde das gesamte Schulsystem auch recht verwirrend und finde mich in Christianes Worten wieder. Schon allein, dass jedes Bundesland was anderes macht. Kapier' ich nicht.
Dann sollen die Kinder bitte bloß nicht zu hart rangenommen werden, der ganze Stress und so. Aber ab Klasse 5 bzw. der weiterführenden Schule anpassen und eigenverantwortlich arbeiten. Und das Abi in 8 Jahren. Plötzlich hat man das Gegenteil, von dem, was man dem Schulanfänger und Grundschüler ersparen will: Druck, Druck, Druck. Was soll das?!
Und was ist dabei, dem (üblicherweise) wissbegierigen, erwartungsfrohem Erstklässler direkt nach der Buchstabenlehre, die korrekte Schreibweise zu vermitteln? Ich weiss ja nicht, wie das bei Euch ist, aber unsere Kinder wollten und wollen wissen, wie Wörter richtig geschrieben werden. Meine persönliche Meinung ist, dass den meisten Kindern Regeln eine gewisse Sicherheit bieten. Klare Ansagen, wie etwas funktioniert. Gutes Beispiel hier: im Mathe-Unterricht der 2. Klasse wurden 3 Rechenwege als Lösungsansatz angeboten. Viele Kinder in der Klasse dachten, wenn sie sich für einen entscheiden, könnte es der falsche sein. Sie kamen gar nicht auf die Idee, dass alle richtig sind und jeder den passenden für sich finden sollte.

@Anja
Mein erstes Posting sollte keinesfalls aussagen, dass Kinder, die fernsehen/daddeln verwahrlost und die Eltern Versager sind. "Analoge" Bespassung hat klare Vorzüge, aber mindestens (!) genauso wichtig ist die Zeit, die Eltern mit ihren Kindern gemeinsam verbringen und was vorgelebt wird. Davon abgesehen: Du bist klug, gebildet, kommst selbst aus einem harmonischen Elternhaus (zumindest liest es sich so, wenn Du von Deiner Familie erzählst) - davon profitieren Deine Kinder.

Dieses ewige Umgeschmeisse hat ja im Prinzip mit der schlechten Pisa-Studie angefangen...und nun wird auf Teufel komm raus probiert was vielleicht funktioniert, damit man den Anschluss nicht verpasst.
Schlauerweise könnte man ja auch einfach mal hingehen und copy & past machen anstatt immer nur Teile zu kopieren aus anderen Systemen. Und dann eben einheitlich und wirklich fest. dann kann sich jeder drauf einstellen.
Ich bin früher mal drei Jahre auf eine Integrierte Gesamtschule gegangen. Das fand ich toll. Keine Hausaufgaben, Die Hauptfächer wurden ab der 7ten Klasse in Leistungskurse geteilt und man konnte sich halt jederzeit hocharbeiten. Je höher die Klassenstufe, desto mehr Unterricht wurde erteilt.

Das mit dem Schreiben nach Gehör....also ich hab verschiedene Meinungen bisher gehört. Ich höre mir ja gerne auch immer die Befürworter neuer Methoden an.
Aber ich kann mich damit auch nicht anfreunden. Vor allem wo doch so viele Kinder heute Defizite haben....da denk ich mir scheint das neue System ja vielleicht doch nicht zu funktionieren.. :-\

Aber welche Chance haben die Eltern denn? Bei uns wurde das JÜL eingeführt .. mittlerweile wurde es in vielen Schulen wieder abgeschafft ... Die Kinder, die es *ertragen* mussten, waren die Leittragenden.
Als Elternteil kann man doch nur hoffen und vertrauen, dass die Schulen die Bildungssysteme umsetzen können. Das dies leider oft scheitert, dass wird immer mehr deutlich. Aber hat man eine Chance? Nein bzw. nur in geringem Maße.

Schreiben nach Gehör kann funktionieren ... aber ich glaube - wie im Fall von Blume - auch nur, wenn ein Kind dann gerne liest und durch das Lesen sich Worte einprägen.

Danke Sonne1978, du hast sehr treffende Worte gefunden - gerade im Bezug Grundschule vs. weiterführende Schule.
Und ja, ich denke wirklich, dass da die Nachbarländer z.T., natürlich nicht alle, besser organisiert sind und ein Problem im Griff haben welches kein Problem darstellen müsste.


Bzgl. des Gymnasiums und den Worten von A.n.j.a, Katie & Mondlaus mag ich noch etwas sagen:
Ich kann sie verstehen, absolut.

Bisher habe ich eigentlich nicht darüber nachgedacht welchen Schulabschluss meine Kinder anstreben werden bzw. sollten, angeregt durch diesen Thread habe ich es getan und muss mir eingestehen, dass ich es fast schon befremdlich fände (es tut mir auch wirklich leid, ehrlich!), wenn meine Kinder kein Abitur machen würden :-\
Wieso?
Fast alle in meiner Familie haben das Abitur, meine Geschwister und ich haben bisher alle das Gymnasium besucht und die, die fertig sind mit der Schule bzw. in den Endzügen haben auch alle wirklich sehr vorzeigbare Noten hervorgebracht - und keinem von uns ist es schwer gefallen, niemand von uns brauchte Nachhilfe und Freizeit hatten wir, selbst meine Schwester nun mit G8, ausreichend.
Mit diesem Hintergedanken und mit einem Blick auf den momentanen Ist-Zustand meines Schulkindes fände ich es komisch, wenn sie dieses Ziel nicht erreichen würde rein aus dem was sie leisten kann. Ebenso sehe ich meine 5jährige, die eine enorm hohe Auffassungsgabe hat und alles aufsaugt wie ein Schwamm. Ich glaube da setze ich mich dann schon auf den Hosenboden, wenn sie beim Schuleintritt Probleme hat/hätte/bekäme.

Situationen wie Pubertät, alles im Kopf außer Schule, wichtige und falsche Freunde, andere Interessen und einfach keine Lust: Ja, die werden kommen. Ich behaupte, dass die fast jeder Elternteil irgendwann mal durchleben muss ;D - aber das ist doch temporär und diese Phase ist doch eher mit 13 - 16 als im Schulabschlussalter, oder? ??? :-\ (Ich hoffe es, ich weiß es nicht!) und mal ehrlich: In der 7. oder 8. Klasse würde man ja auch nicht tatenlos hinsehen, wenn das Kind den Unterricht boykottiert, wieso sollten Eltern dies also tun, wenn das Kind ein Jahr vor dem Abitur steht?


Keine Ahnung, wir haben noch viel Zeit bis zum Schulabschluss ... Gott sei Dank! ;)

Wenn ich hier so lese bin ich heilfroh über unsere 61-Jährige Lehrerin.  ;D Hier herrscht Zucht und Ordnung in der Klasse  ;) - und wenn meine Tochter die eine wunderschöne Schreibschift kann ein paar Tage schludert bekomme ich einen Anruf.  ;D Bei uns hat die Lehrerin bisher selten angerufen, andere Eltern werden wöchentlich mit einem Anruf beehrt. Sie legt Wert auf Rechtschreibung, einer ordentlichen Heftführung und alles läuft strukturiert ab.  ;) Klar, keiner weiß wen die Kinder ab der 3. Klasse bekommen aber in den 2 Jahren wurden wichtige Grundlagen gelegt - und alle Kinder unserer Klasse lieben ihre Lehrerin.

Ich selbst habe als Teenie ja auch eine Zeit lang gesponnen - hat nicht Jeder so eine Phase? Da kam sicher die eine oder andere 5 nach Hause aber im Endeffekt habe ich trotzdem ein gutes Abitur geschrieben. Nur gut weil ich leider stinkfaul war/bin und ohne was zu lernen 2er geschrieben habe.  ;D Ich habe nie eingesehen was eine 1 mir bringt außer weniger Freizeit.
Ja, ich hoffe auch dass meine Kinder mal Abitur machen, gerne auch auf dem 2. Bildungsweg weil es auch in D beginnt dass mehr Abiturienten eine Ausbildung machen wollen, und diese dann oft denen mit Realschulabschluß vorgezogen werden. Traurige Realität...  :-[

Meine Brüder und ich sind alle quasi "gescheitert". Ich bin gleich auf eine Gesamtschule gegangen, meine Brüder waren beide bis zur 7. Klasse auf dem Gymnasium und sind dann runter auf die Realschule. Beide haben später noch studiert bzw sich weiter gebildet. Auch viele meiner Freunde haben "nur" die mittlere Reife, alle kommen  aus Mittelschichtfamilien. Ebenso mein Freund, erst mittlere Reife und später noch  studiert. Es geht, wenn man will, auch wenn man eben nicht den geraden Weg geht.

Ansonsten stimme ich zu, dass unser Bildungssystem eine Katastrophe ist. Da muss sich dringend was ändern.

Ich finde es auch katastrophal, wie an den Kindern offensichtlich rumprobiert wird... und hoffe, dass meine später davon verschont bleiben... :-[
Dass ich Abitur von ihnen "erwarte", sagte ich ja bereits - wie ich allerdings damit umgehe, wenn es aus welchen Gründen auch immer nicht durchsetzbar ist... weiß ich nicht. Aber einfach hinnehmen werde ich es definitiv nicht.

@Netti: Also was bei euch da in jeder Hinsicht abgeht, find ich echt heftig, je mehr ich lese... Angefangen von Ärztemangel, akute Termine in vier Monaten erst... keine ausreichende Kinderbetreuung für Berufstätige... Löhne unter aller Kanone... und jetzt auch noch Lehrermangel? Ganze Fächer können nicht unterrichtet werden? :o Es wird mit den Kleinen rumexperimentiert und es gibt keinerlei Struktur? Ehrlich... mir fehlen immer mehr die Worte und da zahl ich lieber immens hohe Lebenskosten, sehe das Meer nur im Urlaub... dafür habe ich aber eine Infrastruktur, die dem Jahr 2015 entspricht...  :-[  Ich bin jedesmal fassungslos, wenn du von deinem Wohnort erzählst und kann mir das alles beim besten Willen nicht vorstellen...

Ich habe gar nie "gesponnen" in der Pubertät. Erst mit 18.
Und meine Eltern hätten nix tun können, dann wäre ich eben ausgezogen, fertig.  :P
Ist ja auch nicht so, dass ich nix gemacht hätte, nur Schule ging irgendwie nicht mehr.
Ich hab dann ein Jahr gejobbt, sehr viel Geld verdient, Führerschein gemacht, Auto gekauft und dann die Ausbildung gemacht.

Ein guter Realschulabschluss wäre mir immer noch lieber als ein mieses Abi. Daher werde ich meine Kinder auch nicht zwingen. Ich war nur kurz auf dem Gymnasium, da es für mich einfach nichts war. Am Schluss hatte ich dann trotzdem mein Fachabi für Wirtschaft und damit standen mir viele Tueren offen.

K wird in der 2.Klasse Schreibschrift lernen. Wir wohnen in Niedersachsen. Hängt also wirklich von der jeweiligen Schule ab.

Das mit dem Lehrermangel ist doch aber anderswo nicht anders, oder?
Staatliche Schulen?
Und in der Tat wäre ich hier in den Ort nicht gezogen, wenn ich das vorher gewußt hätte. Dummerweise konnte ich mir nicht vorstellen, bzw habe da nicht einmal dran gedacht, dass es so sein könnte,  dass ein Ortswechsel von 20 km solche Unterschiede bringt.
Ich werde da jetzt auch nicht weiter drauf eingehen, aber umziehen ist momentan aus vielerlei Gründen trotzdem keine Option, das bitte mal einfach so stehen lassen.
Und wenn zb Schnukki schreibt, hört sich das schulmäßig auch nicht besser an auf A' s alter Schule. Und sie lebt ganz woanders. Ich glaube nicht, dass es grundsätzlich nur hier so ist. Jede Schule steht und fällt mit dem Rektor und dem Kollegium.  ;)

Ich weiß, anderes Land, aber meine Kinder gehen auf eine staatliche Schule und hier herrscht - zumindest in unserer Region! - kein Lehrermangel.
Es gibt in unserer Primarschule drei erste Klassen, diese sind alle (fast) Vollzeit besetzt mit 5 Lehrkräften, sprich es sind eigentlich fast immer zwei Lehrer zugegen für pro Klasse 17 - 18 Schüler.
Hier fällt auch kein Unterricht ohne vorheriger Ankündigung (Beispiel: Die nächsten acht Wochen haben die Kinder nur zwei statt vier Stunden Sportunterricht, dafür haben sie aber zwei Stunden Schwimmen zusätzlich) aus, jedes Fach wird nach Vorgabe unterrichtet.

Das kann man aber wohl generell mit D nicht vergleichen.
Wobei meine Töchter früher auf eine Volle Halbtagsschule gingen, da fiel auch so gut wie niemals etwas aus. Aber die Vollen Halbtagsschulen wurden in NDS fast alle abgeschafft und durch Verlässliche Grundschulen ersetzt. Nicht nur hier bei mir, sondern wohl generell.

was ist eine volle halbtagsschule?

Wir haben die verlässliche Grundschule und es gibt KEINEN unterrichtsauffall. Ist ein  Lehrer krank sind die pädagogischen Helfer mit in der Klasse wenn kein Vertretungslehrer ausfallen kann, die Klasse bearbeitet dann ihren Wochenplan.

Volle Halbtagsgrundschule bedeutet, dass die Kinder immer Unterricht durch Lehrkräfte haben. An unserer Schule war das täglich bis 13 Uhr. Während Verlässliche Grundschule bedeutet, dass die Kinder verlässlich bis zu einer bestimmten Uhrzeit betreut werden, das kann aber auch durch päd. Mitarbeiter geschehen und es muss nicht zwingend unterrichtet werden.
An unserer Grundschule fällt auch nicht so viel Unterricht aus,  da sprach ich von der Oberschule. 

ah ok, den begriff kannte ich nicht

Christiane: ach so. Ja, da hast Du sehr recht, und ich weiss auch nicht, warum. Pisa war ganz sicher der Startschuss für diesen ganzen blinden Aktionismus.

Sonne: oh *rotwerd* das ist...lieb von Dir, vielen Dank. Bin ganz verlegen. Und ja, mein Elternhaus war sehr harmonisch. Das war der Grund für meine Hoffnung, das wird bei mir auch so, an der ich zu lange zu verwzeifelt festgehalten habe. aber ist ja alles gut jetzt.

In Berlin haben wir sogar an den Grundschulen Lehrermangel  :-\

A. hatte an der alten Schule sehr viel Ausfall schon in der ersten Klasse. Manchmal wurde aufgeteilt .. manchmal bekam mal eine Betreuungsperson - welche sich aber nicht die Mühe gemacht hat, im Stoff weiter zu arbeiten. Wobei ich jetzt mal ganz naiv sage, dass es gerade in den ersten 2 Klassen ja nun nicht so schwer sein kann ggf. einen Buchstanden zu üben oder eine Zahl. Man arbeitet ja nun fast nur noch in Heften. Aber auch diese wurden nicht weiter geführt .. nein statt dessen durften die Kinder malen oder spielen  s-:)
A.´s Lehrerin war mehr krank als da.
Und das ist keine Seltenheit. Der Sohn einer Bekannten bekommt jetzt im Februar die 5!! Lehrerin. Oftmals werden Lücken gestopft ... aber so richtig was getan wird nicht.

Ich hab das auch schon oft gehört. Also nicht von hier jetzt, ich meine generell durch viele Regionen hindurch.

flo will zahnaerztin werden und fay kleintier-tierarzt! ich wuensch ihnen, dass diese wuensche in erfuellung gehen!!

zum thema schulabschluss, ich wuensche mir, dass beide abi machen und ich werde sie uenterstuetzen und beschwatzen.
gerne duerfen sie verkaeuferin lernen, wenn sie ihr abi in der tasche haben....wenn sie das wollen.

auch daraus kann man was machen! die freundin meiner schwester ist 'nur' verkaeuferin, hat mittlerweile 2 laeden und verkauft sehr erfolgreich unterwaesche! why not?

Wir haben hier in unserem Einzugsgebiet drei Grundschulen auf die unser Sohn hätte gehen können.

Zwei Schulen haben in Deutsch Tinto und eine hat die gute alte Fibel.
In zwei Schulen gibt es die Grundschrift und in einer wird noch eine Schreibschrift gelehrt.
Zwei Grundschulen haben in Mathe ein System bei dem die Kinder Wochenaufgaben bekommen, eine lehrt nach Mathebuch gemeinsam ohne Wochenaufgaben.

Ich habe mich für die Schule mit der Fibel, Schreibschrift und Mathebuch entschieden. Dazu haben wir noch das Glück, dass unser Sohn eine "alte Klassenlehrerin" bekommen hat. Die hat ihre 27 Kinder voll im Griff. Als i-Tüpfelchen hat sie zudem in diesem Schuljahr bisher nicht einen Tag gefehlt.Und laut Gesprächen mit Eltern deren Kinder die 4 Grundschuljahre bei ihr schon durchlaufen haben, hat sie auch da so gut wie nie aus gesundheitlichen Gründen gefehlt.
Ich muss sagen, dass ich das wirklich als Glück ansehe. Wenn ich mitbekomme wieviele Stunden bei anderen ausfallen, dann falte ich die Hände und bete, dass die Klassenlehrerin weiterhin so fit und gesund bleibt wie bisher.

Anfang der zweiten Klasse wird der Schreibschriftlehrgang gemacht, am Ende des Schuljahres der Füllerführerschein. Und sobald der Füller eingeführt wurde, wird auch nur noch damit geschrieben. Die Lehrerin hat das beim letzten Elternabend schon gesagt und hat gleich mit angemerkt, dass die Eltern den Kindern dann lieber einen vernünftigen Füller zu Weihnachten schenken sollen, als einen billigen der dauernd ausläuft und Probleme macht einfach so zwischendurch. Sie hat gesagt, dass sie gerne einen Laden empfehlen kann bei dem sie die Füllerberatung ganz hervorragend findet und die sich mit den Kindern Zeit zum testen nehmen, sie aber auf keinen Fall möchte, dass das als Werbung angesehen wird.