Wahlsonntag

Begonnen von Nipa, 24. September 2017, 09:08:26

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peter

Aber ünerrascht ist nicht ernsthaft irgendwer oder?
Jetzt ist es an den parteien mal zu überdenken WARUM es so läuft und wenn wir glück haben reissen die das ruder rum und überdenken den ein oder anderen standpunkt ansonsten wird es bei den nächsten wahlen ( zurecht) noch deutlicher ....
In " meinem" wahllokal war das ergebniss sehr gemischt was ich gut finde- so geht demokratie!! Wenn alle nur in eine  richtung rennen kommt au nix gutes rum

~ Oma Netti ~

Ich muss sagen, ich sehe das auch so. Das kann einen doch nicht überraschen.
Das heißt in keinster Weise, dass ich es nicht entsetzlich finde, aber überrascht war ich nicht, ich hatte sogar auf noch mehr Prozent getippt.
Fakt ist, dass die künftige Regierung langsam aufwachen sollte. Hätte sie schon VOR der Wahl sollen. Aber jetzt hat man die Hampelmänner im Bundestag sitzen, jetzt sollte es doch endlich jeder gemerkt haben, dass man das Ruder dringend rumreißen muss.
Der Großteil der AfD Wähler hat die nicht aus Überzeugung gewählt, sondern weil sie mit den anderen Parteien unzufrieden sind. Das hat doch Potenzial. Man muss nun dringend etwas dafür tun, dass die Zufriedenheit wieder die Oberhand gewinnt und die Partei, so schnell sie nach oben gekommen ist, auch wieder rausfliegt.

Fliegenpilz

Mich würde ja sehr interessieren von euch, liebe satti & liebe Netti, in wie weit in euren Augen die anderen Parteien da Ruder herumreißen sollten/müssen bzw. welcher Standpunkt in euren Augen dringend zu überarbeiten gehört, damit die AFD-Wähler zurück zu den anderen auszuwählenden (großen) Parteien kehren.

Meph

ehrlich gesagt machen. mir Aussagen wie "wir müssen die rechte flanke stärken" der cdu erst richtig Bauchweh! sie haben klar gesagt, dass sie sich weiter rechts sortieren wollen um die stimmen zurückzuholen. das ist kein Dialog, das ist rechtsextremismus in die Mitte rücken.
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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~ Oma Netti ~

Das hab ich auch gedacht, Meph.

@Fliegenpilz
Man sollte sich einfach mal eingehend damit beschäftigen, was so viele Menschen so unzufrieden macht.

Fliegenpilz

Das ist doch einfach viel zu pauschal diese Antwort. Ich habe doch direkt gefragt ...

~ Oma Netti ~

Klar ist das pauschal. Ich kann ja nicht für Millionen Menschen sprechen. Ich habe keine AfD gewählt und bin auch nicht grundsätzlich unzufrieden.

Fliegenpilz

Du hast doch einige AFDler in deiner FB-Freundesliste. Diskutiert ihr nicht, sprecht ihr nicht? Liest du einfach nur still mit?


~ Oma Netti ~

Hab ich das? Dann weißt du mehr als ich, denn ich weiß um ehrlich zu sein nicht wer die AfD wählt. Ich kann mir denken, dass es einige "meiner" Ossis tun. Anhand mancher Dinge, die sonst so gepostet werden. Darauf wirst du anspielen. Ja. Aber wissen tu ich es nicht und sprechen tu ich darüber auch mit keinem, da ich zu den meisten so gut wie 0 Kontakt habe, außer über FB. Ist halt Verwandschaft. Und nein, ich weiß welche Frage jetzt kommt, deswegen lösche ich niemanden.

Fliegenpilz

Waren hier im Forum mal deine eigenen Worte ...

... und nein, die Frage kommt nicht. Ich habe andere Fragen gestellt.

Für mich ist das hier ein sehr heißes Thema. Außen ist immer viel Trara, aber hinter all dem Trara steckt nur wenig bis gar kein Blabla.

Ich habe gewählt. Ich werde immer weiter wählen. Solange ich es darf. In wenigen Jahren muss ich nämlich sogar nachweisen, dass ich noch genug Bezug zu "meinem Land" habe um überhaupt an der Wahl teilnehmen zu dürfen. So erging es hier nun meinen Nachbarn. Die einen leben seit 12 Jahren hier, die anderen seit knappen 20 Jahren. Ich bin gespannt wann mir das Wahlrecht abgesprochen wird. Immerhin lebe ich ja nicht in Deutschland. Und auch da wurden gestern schon Stimmen von der rechten Seite laut wieso Deutsche, die nicht in Deutschland leben überhaupt in Deutschland wählen dürfen.

Ich bin in einer politisch sehr engagierten Familie groß geworden. Mein Bruder ist seit einigen Jahren nun in der Politik. Meine Schwester wird denselben Weg gehen, ist schon als Jugendliche Parteimitglied geworden, gestern war sie zur Demonstration vor der AFD-Feier.
In meiner Familie würden AFD-Wähler nicht nur "entfreundet werden auf FB" (auch als Familienmitglieder) sondern ich bin mir sicher, dass sogar sämtlicher Kontakt (auch in der Familie) brach liegen würde.

~ Oma Netti ~

#60
Naja anhand der anderen Postings von manchen Leuten kann man sich seinen Teil denken.  ;) Außerdem, WENN ich mal mit jemandem Kontakt habe, kommt halt immer derselbe Rotz. Früher ... alles besser ... Ausländer sind böse ... es geht uns so schlecht blabla ...

Der Kontakt zu meiner Familie im Osten liegt im Großen und Ganzen so oder so brach. Außer dass ich sie auf FB habe. Von demher ... ich hab kein schlechtes Gewissen deswegen.  ;)

Fliegenpilz

Sind ja nur ~5,858,244 Millionen Menschen in Deutschland, die die AfD gewählt haben ...

Meph

in meinem Freundeskreis bin ich mir relativ sicher keine Rechtswähler zu haben- dafür gibt es zu viele lgbts, zu viele mit migrationshintergrund oder sonst irgendwie anders. im bekanntenkreis sieht das anders aus. aber so wenig wie ich mir AFD- dich wähl ich nicht (Antiwerbung ist auch Werbung und macht die Sache gross) aufs Profilbild geschrieben habe streiche ich die Leute aus meinem leben- ich versuche sie durch mein handeln und durch Argumente, wenn es Thema wird, zu überzeugen, dass es andere Möglichkeiten gibt. Besonders die Mitläufer, die durch Angstszenarien geködert werden, kann man da doch erreichen.
Auch wenn ich keiner Partei angehöre(n will) und politisch nicht engagiert bin stehe ich menschlich und gesellschaftlich dennoch auf und handle auch aktiv.
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Fliegenpilz

Aktiv handeln (das Gespräch suchen, Diskutieren, sich alle Seiten anhören, argumentieren, ...) ist ja auch etwas komplett anderes als Stillschweigend hinzunehmen. Das ist für mich nämlich eher ein stummes Nicken.

deep_blue

Ich bin gar nicht schockiert. Habe das heute schon einmal geschrieben, woanders. Mit 11-12 Prozent habe ich schon gerechnet. Und hohe Werte (aber solch hohe?) im Osten der Republik waren vorprogrammiert (nachvollziehbar? Nein.), nachdem die Linke nun dort grösstenteils "ausgedient" hat.

Traurig und masslos enttäuscht aber bin ich tatsächlich über das (weite) Wählerverhalten in den Ländern Bayern und Bawü. Fast kein Wahlkreis einstellig...
Ich zitiere hier Herrn Bystron (aus Bayern): "Über 12 %, und das gegen die CSU. Schon zehn Prozent in Bayern sind wie 30 in NRW", sagt er.

Danke, NRW, danke an die Wähler hier.

Meph

das sehe ich wie du. wer stillschweigend zusieht und die schultern zuckt unterstützt die Bewegung aktiv.
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Tini

Ich komme aus einer sehr linken Familie, meine Eltern haben in den 70ern aktiv gegen die Startbahn West am Flughafen Frankfurt demonstriert, lange die Grünen gewählt, ich war als Kind jedes Jahr mit zu den Ostermärschen. Mein Mann ist aktives Mitglied in einer (nicht wirklich linken) Partei, war vor vielen Jahren auch mal Pressesprecher auf Landesebene. Ich bin von kleinauf sehr politisiert worden und kann ganz ehrlich gar nicht nachvollziehen, dass es mittlerweile so viele Menschen gibt, denen Politik sogar völlig egal ist, die gar keine Ahnung davon haben und damit nichts zu tun haben wollen. Ich möchte das nicht pauschal verurteilen, aber aus meiner Geschichte heraus kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich ein stückweit weniger Ahnung von Politik habe als früher, dass ich Zusammenhänge nicht immer so durchschaue und auch oft genug gleichgültig bin, weil ich einfach so viele andere Baustellen habe und darüber hinaus keinen Elan mehr, mich politisch intensiver zu interessieren.

Insofern bin ich jemand, für den eine politische Einstellung bei anderen sehr wohl relevant ist. Für mich war es (neben anderen Dingen) zum Schluss unerträglich, wie weit rechts mein Ex stand und steht. Das ging für mich einfach gar nicht und ich glaube, ich hätte mich auch getrennt, wenn all die anderen Dinge nicht gewesen wären. Und ja, ich bin so radikal, dass ich Menschen, die die AFD oder NPD wählen, nicht in meinem Umfeld haben will.

Aber ich bin wie netti auch von einer noch höheren Prozentzahl bei der AfD ausgegangen. Aber über 12% sind auch schon genug. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass es ein gutes Mittel ist, diese Partei zu wählen, um den etablierten Parteien eins auszuwischen. Das ist für mich definitiv der falsche Weg.

Ich bin gespannt, wie die nächsten Wochen sich politisch gestalten. Jamaika scheint derzeit wohl die einzig halbwegs realistische Option zu sein. Aber eigentlich hat in meinen Augen keine Partei wirklich gewonnen, auch die CDU nicht. Selbst wenn Frau Merkel sich das schön redet. Einen wirklichen Regierungsauftrag sehe ich da nicht. Eher ein sehr gespaltenes Land.
She *7/2006
He   *7/2014

Meph

Zitat von: deep_blue am 25. September 2017, 12:12:40
Ich bin gar nicht schockiert. Habe das heute schon einmal geschrieben, woanders. Mit 11-12 Prozent habe ich schon gerechnet. Und hohe Werte (aber solch hohe?) im Osten der Republik waren vorprogrammiert (nachvollziehbar? Nein.), nachdem die Linke nun dort grösstenteils "ausgedient" hat.

Traurig und masslos enttäuscht aber bin ich tatsächlich über das (weite) Wählerverhalten in den Ländern Bayern und Bawü. Fast kein Wahlkreis einstellig...
Ich zitiere hier Herrn Bystron (aus Bayern): "Über 12 %, und das gegen die CSU. Schon zehn Prozent in Bayern sind wie 30 in NRW", sagt er.

Danke, NRW, danke an die Wähler hier.

deep, mit 2stellig hab ich ebenfalls gerechnet- allerdings hat mich der dritte platz schockiert.
hier im Dorf gab es nichtmal 65% Wahlbeteiligung. das find ich richtig schlimm.
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Fliegenpilz

Ein schöner Beitrag, Tini - und tolle Worte im letzten Abschnitt!

~ Oma Netti ~

Wenn ich jemand in meinem direkten Umfeld hätte, der die AfD wählt, dann würde ich darüber auch diskutieren. Also mit Menschen, mit denen ich halt generell SPRECHE. Wenn ich mich aber mit jemandem nicht mal übers Wetter unterhalte, weil ich mich mit demjenigen eigentlich gar nicht unterhalte, dann schreibe ich ihn ganz sicher nicht an, um mit ihm eine Diskussion über politische Themen zu beginnen.  s-:)

Und würde zB mein Vater AfD wählen, dann würde ich deswegen dennoch niemals den Kontakt zu ihm abbrechen, denn er bliebe weiterhin mein Vater. Allerdings gäb es da wohl hitzige Diskussionen. (Er ist aber kein AfD Wähler, das war nur ein Beispiel)

peter

Fast alle die ich kenne haben egal was oder wen sie gewählt haben " halbherzig" gewählt - ebenso ich. Es gibt keine partei hinter der ich stehe, es gibt sogar wenig parteien die ich zu 100% ablehne!! Irgendwas find ich meist klasse udn andere sachen scheisse- da muss man dann gucken mit was man leben kann und mit was nicht.
Ich würde niemals jemand fragen was oder wen er wählt und würde auch keine auskunft geben-eben weil das für mich nicht aussagekräftig über den menschen ist . Ich kenne einige menschen die voll hinter " ihrer" partei stehen das ist aber echt nicht die mehrheit hier.

Richtig scheisse find ich diese koalitionen weil so parteien regieren und mitreden diebdas volk ja gar nicht [Login or Register] schon immer so, bleibt halt so

deep_blue

Zitat von: satti am 25. September 2017, 14:19:30

Richtig scheisse find ich diese koalitionen weil so parteien regieren und mitreden diebdas volk ja gar nicht [Login or Register] schon immer so, bleibt halt so

Jetzt bringst du mich ins Grübeln...

Welche Partei, deiner Ansicht nach, Satti hat das Volk (also auch ich) denn dieses Mal gewollt und welche Partei deiner Ansicht nach nicht, die aber mitregieren wird?


Tini

Das Problem ist halt, dass es keine richtigen Mehrheiten mehr gibt. Früher war klar, dass eine der beiden großen Parteien das Rennen macht. Man wusste eigentlich immer so ungefähr, was man bekommt und wer für was steht. Das ist immer weniger der Fall. Und ich glaube, das führt dann zu solchen Wahlergebnissen wie gestern. Ich für meinen Teil war auch etwas ratlos. Noch 4 Jahre Merkel? Aber was ist die Alternative (die AfD sicher nicht)? Nochmal 4 Jahre GroKo? Es war klar, dass Schulz wohl eher keine Chance hat, Bundeskanzler zu werden. Für mich war am Ende eigentlich am wichtigsten, der AfD meine Stimme entgegen zu setzen. Und ich glaube, das war bei vielen so.

Koalitionen wird es immer wieder geben, es ist ja auch in der Vergangenheit eher selten der Fall gewesen, dass eine Partei die absolute Mehrheit bekam. Aber früher war es einfacher, man wusste, die CDU koaliert am liebsten mit der FDP und die SPD mit den Grünen (zumindest seit 1980). Das war relativ berechenbar und sowohl ein Grünen-Wähler als auch ein FDP-Wähler war sich dessen wohl bewusst.
She *7/2006
He   *7/2014

peter

Deep blue
Les doch bitte zu ende - ich bezieh das nicht auf diese spezielle wahl sondern im allgemeinen das es eben ohne absolute mehrheit immer so ist

deep_blue

Ich habe doch bis zum Ende gelesen... aber egal.