ERZIEHUNG-ONLINE - Forum

Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: scarlet_rose am 16. April 2012, 13:08:27

Titel: Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 16. April 2012, 13:08:27
Hallo!

Ich hatte gestern mal wieder (wie so oft) mit meiner Schwägerin ein Gespräch über das Verhältnis zwischen Kindern und deren Erzieher. Sie arbeitet als Erzieherin in einem Kindergarten und ich werde ja später mal einen pädagogischen Beruf haben,wenn ich mal fertig studiert habe.
Sie, Typ "Quietsch-süß-alles-ist-Pink-und-Kinder-sind-janur-goldig", ist so das genaue Gegenteil von mir und hat selbst keine Kinder.

Schon öfter hat sie erzählt,dass sie z.B. gar nicht mit den Kindern schimpfen kann, weil die Kinder ja so süß sind und sie die so lieb hat, dass sie ihnen gar nicht böse sein kann. Wenn sie mit den Kindern länger zusammen arbeitet und sieht, wie sie sich entwickeln ist das für sie so toll und schön, sie empfindet das, wie bei eigenen Kinder. Sie sagt, sie liebt die Kinder.
Mich erschreckt das. Klar, sie hat noch keine eigenen Kinder und kann daher nicht wissen,wie sich Liebe zu einem eigenen Kind anfühlt,aber es schreckt mich doch sehr ab. Würde ich mitbekommen,dass eine Erzieherin von Liam so redet über die ihr anvertrauten Kinder würde mich das schwer irritieren, ich würde wohl das Gespräch mit der Leitung suchen, denn bei aller Bindung darf man eine professionelle Distanz nie verlieren und zu sagen für sie sind diese Kinder wie eigene Kinder, sie liebt sie so sehr finde ich überschreitet deutlich eine Grenze. Natürlich entwickelt man eine Bindung zu den Kindern, aber Liebe ist meiner Meinung nach Fehl am Platz und fast schon....krank(!?)...

Wie seht ihr das? Bin ich zu kühl, zu distanziert zu den mir anvertrauten Kindern (habe auch schon in Kindergärten ausgeholfen,auch schon über mehrere Wochen)?

Wie würdet ihr es empfinden, wenn eine Erzieherin eurer Kinder so über eure Kinder reden würden?

Oder: wie geht es euch als Erzieher?

Bin gespannt ;)
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 16. April 2012, 13:17:52
Also hier ist es normal, dass die Erzieherinnen sagen "Ah, alles meine lieben Kinderlein!"  ;D

Die Art der Liebe ist sicherlich eine andere, aber ich finde es schön, wenn sie so viel Freude draus zieht/ziehen und ich die Kinder so auch gut aufgehoben weiß. Ich würde das nicht überbewerten. Immerhin trägt eine Erzieherin einen nicht unerheblichen Teil zu der Entwicklung der Kinder bei und wenn das so gut klappt und sie sich so drüber freut, mit den Kindern freut, dann ist das doch toll. Sie begleiten die Kinder ja im Normalfall auch über einen langen Zeitraum. Wenn sie 6 Jahre alt sind und mit 3 angefangen haben, dann ist das immerhin die Hälfte ihres bisherigen Lebens. Das ist irre viel.

Nicht schimpfen können, da hätte ich wohl eher ein Problem damit  ;D. Das ist halt manchmal einfach nötig. Aber es gibt ja tatsächlich Erzieherinnen, die das alles super im Griff haben, ohne dass sie aus ihrer eigenen Sicht wirklich schimpfen müssten.

Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Pico am 16. April 2012, 13:20:12
Ich habe nun nicht im Kindergarten gearbeitet aber Sportgruppen mit Kindern gehabt und meine Arbeit ist mit Kinder gewesen und das in denn Familien und das für 40std. in der Woche...Babysitten...

Und auch da habe ich mich gefreut wie die Kinder sich entwickeln und so,aber ich würde nie sagen das ich sie Liebe... ich habe sie gerne gehabt und habe sie noch gerne...und freu mich darüber was sie für Fortschritte macht...
Aber so wie deine Schwester über die Kinder aus dem KiTa redet das habe ich auch nie...
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 16. April 2012, 13:23:43
Wie alt ist deine Schwägerin denn? Netti ist heute noch so  ;D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Schnauferl1974 am 16. April 2012, 13:27:00
Ich hätte kein Problem damit, wenn die Erzieher so von meinem Kind reden würden, im Gegenteil, es würde mich freuen.
Wie Bettina schon geschrieben hat, sie sind einen großen Teil mit die wichtigsten PErsonen im Leben der Kinder und sehen sie in vielen Fällen mehr als die eigenen Eltern, da zu sagen ich liebe diese Kinder finde ich normal. Allerdings ist es wohl doch eine andere Liebe als wenn man selbst Kinder hat/hätte.

Bei uns sind die Erzieherinnen eher kühl, zu distanziert, was mir persönlich nicht so gefällt.

Womit ich auch eher ein Problem hätte ist die Aussage "nicht schimpfen können", den es ist nicht allees rosa, pink oder glitzer
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 16. April 2012, 13:28:34
Meine Schwägerin ist glaube ich 28, ich weiß es nicht genau....
@ Bettina:
Ich hätte eben genau nicht das Gefühl,dass meine Kinder gut aufgehoben wären. ich hätte ein ungutes Gefühl zu wissen,dass meine Kinder bei jemandem sind, der Grenzen und Distanzen überwindet (und seien sie nur gedanklich), die einfach unprofessionell und in meinen Augen falsch sind.

Natürlich ist die Erzieherin ein wichtiger Teil im Leben meines Kindes, wobei ich da auch sagen würde es geht eher in die "eine" Richtung, d.h. die Erzieherin ist wichtiger Teil im Leben meines Kindes, andersrum aber nicht. Mein Kind soll und DARF nicht zur Erfüllung des Lebensglücks von irgendeiner Erzieherin werden.

Sie redet nicht von einer normalen Bindung und Begeisterung für die Kinder, sondern von Liebe und das es ihr weh tut, wenn die Kinder dann z.B. wegziehen oder wenn sie weinen oder wenn sie schimpfen muss usw....

Ich weiß nicht  :-\
Irgendwie finde ich das befremdlich.
Schon die Aussage es ist für sie wie ihre eigenen Kinder, sie liebt die genau so, nein das ist zu viel, so darf man als Erzieher nicht denken  :-\

Das Nicht-Schimpfen-Können gehört da eben untrennbar dazu.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Martina am 16. April 2012, 13:30:34
Ich liebe meine Kinderlein auch  ;D Aber definitiv anders als meine eigenen. Und schimpfen kann ich auch, aber das kann ich auch mit meinen eigenen.

Es gibt auch immer mal wieder die ich nicht so gerne mag, da kümmere ich im Normalfall besonders drum.

Ich glaube es kommt wirklich drauf an wie es gemeint ist. Und mir persönlich ist eine herzliche Erzieherin die ihre Kinder liebt viel viel lieber als eine kühlere Person die immer Abstand hat. Da kann ich persönlich nicht so gut mit umgehen.  :P
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Sweety am 16. April 2012, 13:33:37
Hier ist's wie bei Bettina und da seh ich auch keinen Unterschied zwischen den kinderlosen und denen, die schon Kinder haben.

Die sind total verliebt in ihre Zwerge und ich finde es gut.

Mit professioneller Distanz könnte ich wohl umgehen, solange sie nicht - ahaaaaaaa!! - lieblos ist.

Ja doch, ich möchte schon, dass mein Kind liebevoll (!!) betreut wird und dass damit eben nicht nur freundlich-höflich gemeint ist, sondern mit Liebe.

Das Verhältnis zwischen Kind und Erzieherin ist ja nicht zu vergleichen mit einem kollegialen.
Da nimmt es nicht wunder, dass es eben auch wehtun kann, wenn ein Kind mal wegzieht.
Unsere Erzieherinnen freuen sich immer einen Keks (aber wirklich), wenn mal ein "ehemaliges" Kind zu Besuch kommt und wenn - wie jetzt mal wieder - ein Säugling zur Eingewöhnung da ist, rasten sie alle völlig aus, die Ollen wie die Jungen ;D

Ich finde es wie gesagt, gut.
Zumal zumindest die Mütter sehr gut trennen können zwischen den eigenen und den "Arbeitskindern". Daher gehe ich mal davon aus, dass das bei den anderen, die noch Kinder wollen, später auch noch der Fall sein wird.

Mir wäre es unheimlich, wenn jemand soviel Zeit mit meinem Kind verbringen würde, tagtäglich, über Jahre hinweg, sich intensiv darum kümmern, ihm auf seinem Weg ins Leben aktiv helfen, Erfolge und Misserfolge nicht nur miterleben, sondern auch mitinitiieren würde und dann bei Schuleintritt oder Umzug sagen würde: "Ach ja, schönes Leben noch. Tschüss." und Türe zu.
Das fänd ich persönlich viel befremdlicher.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 16. April 2012, 13:38:10
Ich sag ja nicht,dass man nicht liebevoll sein soll zu dein Kindern. Natürlich erwarte ich liebevollen Umgang und eine gewisse Zuneigung zum Kind.
Und auch eine gute Bindung, nur so kann Vertrauen und eine vernünftige Erziehungsarbeit funktionieren.

Aber ich finde zwischen liebevollem Umgang, Bindung, Begeisterung und der aussage "es ist als wäre es mein Kind" ist noch ein himmelweiter Unterschied  :-\

liebevoll umgehen geht ja auch mit professioneller Distanz. Distanz heißt ja nicht Kälte oder das einem die Kinder egal wären.

Für mich haben solche AUssagen aber nichts mehr mit herzlich und liebevoll zu tun....Wenn man nicht den Kindern gegenüber herzlich ist, sondern ganz draußen aus der Situation darüber redet, dass man die Kinder so sehr liebt und gar nicht mehr hergeben möchte und es wäre als seien es die eigenen Kinder....

Aber scheinbar seh ich das dann wohl falsch  ??? ;D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 16. April 2012, 13:42:34
Ich glaube, es ist schwer das so zu differenzieren, wenn man noch keine eigenen hat. Wenn sie traurig ist, wenn jemand weg zieht .... finde ich normal. Nicht normal wäre, wenn sie nach dem ersten Wegzug in eine tiefe Depression verfallen wäre oder so.

Solange sie das Private vom Beruflichen trennen kann, auch sonst noch ein Leben hat, sonst fröhlich ist, Kontakte hat, keine Freizeit im Kindergarten verbringt, nur um den Kindern nah zu sein .... so lange ist es wohl im normalen Rahmen und hört sich nur etwas dramatisch an  :)
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Sweety am 16. April 2012, 13:44:02
Scarlet, du hast gefragt - wir antworten ;D ;D

Und wenn du das Wort "liebevoll" mal wirklich auseinandernimmst bzw. es wörtlich nimmst, dann beißt sich das schon mit Distanziertheit.
Ich kann nicht mit einer Mauer aus Professionalität voller Liebe sein :)

Mag ja für dich funktionieren, streitet ja keiner ab.

Du scheinst das ja sowieso generell zu präferieren in Beziehungen, die irgendwie in ein berufliches Umfeld einzuordnen sind. Das ist auch völlig in Ordnung und ich denke, es hat nun wirklich jeder begriffen, dass du mit solchen Erziehern ein Problem hättest.

Aber die meisten hier hätten bzw. haben es eben nicht.

Ich erhoffe mir schon einen wirklich liebevollen Umgang und nicht einen nicht unfreundlichen, der durch freundlichen Tonfall ebendas suggeriert.

Bettina, ich finde noch nichtmal, dass es sich sonderlich dramatisch anhört.
Bei uns gebärden sich die Erzieherinnen MIT Kindern genauso und die können sehr wohl unterscheiden :)
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: chipmunk123 am 16. April 2012, 13:45:44
Scarlet - nach Deiner Beschreibung her könnte es die Erzieherin von meinem Sohn sein  ;)
Ich muss aber ehrlich sagen ... ich find sie toll - mein Sohn auch - und das ist das wichtigste !!! Mein Sohn soll sich im Kiga wohlfühlen können und es ist doch schön wenn eine Erzieherin die Kinder liebt als wären es ihre eigenen !!! Und das mit dem Schimpfen - also die von meinem Sohn kann auch schimpfen - wenn auch sehr selten und eigentlich immer noch mit einer freundlichen Stimme  ;D
So müssen für mich Erzieherinnen sein ...
Ich kann mich nch selber an meine KigaZeit erinnern ... an die tollen Erzieherinnen ... wie gern ich mit ihnen schmuste und einfach lieb hatte !!!

SO SOLL ES MEINEN KINDERN AUCH ERGEHEN !!!  :D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 16. April 2012, 13:46:42
Ja ist doch auch ok, dass ihr antwortet Sweety  ???

Ich hab ja vorhin selbst geschrieben,dass ich das wohl falsch sehe

Zitates hat nun wirklich jeder begriffen, dass du mit solchen Erziehern ein Problem hättest.

Ich versteh nun nicht wirklich, warum du den "Ton" auflegst  ???


Mich beschäftigt das eben grad....
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Sweety am 16. April 2012, 13:51:32
Was?? Tschuldigung, liest sich wohl ruppiger, als es gemeint war.
Sowas passiert, wenn man die Smilies weglässt ;D

Eigentlich meinte ich damit eher, dass du quasi immer spitzfindiger und kleinkrämerischer deine eigenen Gefühle und Ansichten diesbezüglich dargelegt hast und das für mich irgendwie den Charakter einer - in meinen Augen nicht nötigen - Rechtfertigung angenommen hatte und wollte nur sagen, dass das eben gar nicht nötig wäre, weil du eben so denkst und wir das glaub ich begriffen haben ;D ;D ;D

Chipmunk - mit dem Kuscheln... da sagst du was!!
Ja, ich hab ja nun noch den U3-Zwerg in der Krippe und da ist Kuscheln noch ganz groß an der Tagesordnung. Klar, bei den größeren zwar auch, aber bei den Zwergen ganz massiv und das sollte auch sein.

Und... hmmmmmmmm... nicht hauen jetzt - aber distanziert-professionell kuscheln, ohne sich persönlich davon weiter berühren zu lassen - das hat ja schon was... hmmmmmmmm... naja, was Nuttiges halt ;D ;D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: guest1707 am 16. April 2012, 13:51:45
Hannah hat eine sehr innige Beziehung zu ihrer Erzieherin. Die haben einfach einen sehr gugten Draht zueinander. Es ist so das die besagte Erzieherin ein Pferd hat und Hannah auch schon 2 * nach dem Kiga mit genommen hat zu ihrem Pferd wo sie reiten durfte.
Natürlich mit mir abgesprochen. Hannah gibt ihr auch immer ein Bussi auf dei Wange und "kuschelt" mit ihr.
Sie liebt ihre Erzieherin einfach.
Ich finde es ok.
Im Alltag selber ist sie aber eine sehr strenge Erzieherin, kann "schimpfen" und kann auch gut Nein sagen.
Da sie auch gleichzeitig die Leitung ist arbeitet sie ja auch im Büro und dort tapert z.B. meine Tochter immer hinter her, aber dann muss sie wieder in die Gruppe zurück.

Woher z.B. bei uns diese eher innige Beziehung kommt liegt sicher daran das ich einfach als Vorstand sehr viel mit ihr zu tun habe. Hannah schon als kleines Mäuschen mit dabei war und sie halt seit dem kennt.

Unnormal fände ich dagegen eine absolut kühle und distanzierte Person.
Hannah würde sie auch auf den Mund küssen, st als Kind da völlig unbedarft, aber das machen die Erzieher nicht mit. Das würde ich auch nicht wollen.

Hmmmm ich denke das sind schwimmende Grenzen, aber reinsteigern sollte man sich da nicht.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 16. April 2012, 14:15:10
Zitat von: Sweety am 16. April 2012, 13:51:32

Und... hmmmmmmmm... nicht hauen jetzt - aber distanziert-professionell kuscheln, ohne sich persönlich davon weiter berühren zu lassen - das hat ja schon was... hmmmmmmmm... naja, was Nuttiges halt ;D ;D
:o ;D ;D ;D

Aber klar Sweety ist ja auch mein Thread mit einem Thema, das mich beschäftigt, natürlich erkläre ich mich da  S:D
Ich könnte auch beleidigt den *** einziehen und wegrennen  ;D

hmm...vielleicht ist es auch eine Definitionssache. Also eine rein begriffliche Frage als eine emotionale?

Ich hab im Sommerkindergarten, in dem ich gearbeitet habe auch ein Mädel gehabt, die hätte ich klauen können  S:D
so ne süße Maus  ;D Aber ich hätte nie gesagt,dass ich sie liebe. Auch andere Kinder waren da, die mir ans Herz gewachsen sind.

Andere würden eventuell das Gefühl schon als Liebe bezeichnen, immerhin gibts da ja keine klare Definition...

hmmmm....

muss mir das noch mal überdenken....aber noch bleib ich bei meiner Meinung: ich finds befremdlich  S:D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Sisam am 16. April 2012, 14:40:06
Also ich denke mal, liebevoller Umgang und professionelle Distanz widersprechen sich gar nicht, sondern laufen irgendwie Hand in Hand.

Optimal wäre die Fähigkeit, mit allen Kindern gleichermaßen liebevoll umgehen zu können - auch mit den "Nervnasen" - und gleichzeitig auch immer die Distanz zu wahren, auch die Kinder, zu denen man aus irgendeinem Grund eine besondere Beziehung hat, nicht zu bevorzugen und sie auch kritisch zu betrachten.

Ich schließe mich mal Bettina an:
Zitat von: Bettina am 16. April 2012, 13:42:34
Ich glaube, es ist schwer das so zu differenzieren, wenn man noch keine eigenen hat.
und bei der Aussage"es ist als wäre es mein Kind" spielt sicherlich mit rein, dass sie diesbezüglich noch überhaupt keine Erfahrung hat. Vielleicht schätzt sie es auch falsch ein, wie die Liebe zu eigenen Kindern sich anfühlt und stellt sich das eben so vor, wie sie es aus ihrer Arbeit kennt.

Wie lange arbeitet sie schon als Erzieherin? Hat sie schon "ihre" ersten Kinder an die Schule abgeben müssen? Beim ersten Mal ist das wirklich schwer. Später kommt Routine in das Gefühlsleben. ;)




Zitat von: scarlet_rose am 16. April 2012, 13:28:34Natürlich ist die Erzieherin ein wichtiger Teil im Leben meines Kindes, wobei ich da auch sagen würde es geht eher in die "eine" Richtung, d.h. die Erzieherin ist wichtiger Teil im Leben meines Kindes, andersrum aber nicht. Mein Kind soll und DARF nicht zur Erfüllung des Lebensglücks von irgendeiner Erzieherin werden.
Da hast Du etwas ganz Wichtiges / Richtiges geschrieben. Von daher kann ich - wie Du Deine Schwägerin beschreibst - Dein befremdliches Gefühl gut nachvollziehen. Allerdings wäre die Frage, ob sie das nur Dir gegenüber so äußert, oder ob sie es wirklich lebt. Dann wäre es gewiss bedenklich.
Als Gleiche unter Gleichen im Sinne einer kollegialen Beratung auch mal Tabu-Gedanken auszusprechen wäre schon okay.

Ich musste die professionelle Distanz auch erst lernen und war später bei meinen eigenen Kindern dankbar, dass die Erzieher diese hatten im Gegensatz zu mir. Trotzdem waren sie in ihrem KiGa liebevoll aufgehoben. ;)

Und wenn Du später mal anfängst, wird es nochmal wieder anders sein, weil Du ja schon (mindestens) ein eigenes Kind hast. Da baust Du von Anfang an eine Distanz auf, die die KiGa-Kinder von Deinem abgrenzt, trotzdem wirst du - wie ich Dich einschätze - alle liebevoll und achtungsvoll behandeln. :-*
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 16. April 2012, 14:46:28
Da ich der Meinung bin, dass Kinder auch nicht zur Erfüllung des Lebensglücks der Eltern werden sollten .... hab ich den Punkt schlicht übergangen.

Mein Kind darf gerne zur Erfüllung des Lebensglücks der Erzieherin werden. Denn ohne Kind keine Erzieherin und wenn Erzieherin sein ihr Lebensglück ist, dann kann ich mir keine bessere Erzieherin wünschen. Denn solch einen Beruf sollte man wirklich aus Berufung machen.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Meph am 16. April 2012, 14:54:09
hmhm, ich bin da aber auch auf mensch wie sag ich das denn jetzt?

Ich hab dich lieb/ich hab meine Kindergartenkinderlieb/ alle meine lieben Kinderlein

hat für MICH eine andere Qualität als "ich liebe meine Kinder"

Ich glaub bei zweiterem wäre auch eine MEINER Grenzen überschritten. Kann DIch, Scarlet, also da schon verstehen...
Das wäre für mich einfach zu viel, zu gross
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 16. April 2012, 15:00:07
Isch lieb disch auch Meph  :D :-*
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Giraffe am 16. April 2012, 20:06:51
also eine gesunde professionelle heransgehensweise find ich schon gut. bei uns sagen die erzieherinnen zb. immer "ich bin nicht deine tante", wenn sie so genannt werden (bei uns hießen die kindergärtnerinnen nämlich früher immer tanten, ich weiß nicht, ob das in deutschland auch so ist bzw. war)

das heißt ja nicht, dass die erzieherin nicht liebevoll sein kann (sie muss es in meinen augen sogar sein), aber eben mit grenzen. ich finde es wichtig, dass eine pädagogin auch klar und bestimmt sein kann, nicht nur "beliebt" - so klingt es ein bisschen bei deiner schwägerin, scarlet, nur kein kind "vergraulen", nur keine unpolulären maßnahmen. und das ist für mich eher eine aussage einer alten oma, die ihre enkelkind selten sieht und dann nach strich und faden verwöhnt, was in diesem kontext auch völlig ok ist.

von einer erzieherin erwarte ich aber eben anderes, eben auch "alltag", denn es ist eben nicht immer alles rosarot und unkompliziert und es muss auch mal ein klares wort ausgesprochen werden. davon abgesehen kann ich mir nicht vorstellen, dass man 20 kinder allesamt auf die gleiche art und weise und gleich stark "lieben" kann.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: dane_80 am 16. April 2012, 20:27:54
Hm, ich höre öfter mal beim abholen " ich find ihn toll", " ich hätt ihn knutschen können" oder so von den Erziehern über meinen Sohn. Aber sie sind auch sehr klar und schimpfen mal wenn nötig.

Ich glaub da gibts einfach unterschiedliche Typen. Manche sehen die Welt etwas rosaner als andere. Und für eine Erzieherin ist das doch eine ganz gute Vorraussetzung dass sie erst mal alle Kinder mag und ungern schimpft. Und dass es ihr leid tut wenn jemand weint.

ICH bin auch nicht so, ich bin nach einem Vormittag im Kindergarten bedient. Aber deshalb bin ich auch nicht Erzieherin geworden.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 16. April 2012, 20:38:04
Ich muss immer an Nettis Große denken  s-:) ;D.

Wenn ich da hin komme mit Ronja, dann wird die Maus angestrahlt, als gäbe es kein Morgen. "Ach herrje ist die niedlich. Und ich fress die." usw. und dann kommt der Blick zu mir und sie sagt "Und was willst du hier?"  ??? .... wenn ich das persönlich nehmen würde und zwar im Positiven wie im Negativen, dann dürfte ich bei der Netti nicht mehr aufschlagen  ;D.

Und ich mag die Dini voll  gerne  :D :-*
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 16. April 2012, 20:43:23
 ;D ;D ;D

also ich hab da wohl auch ein anderes empfinden. ich wäre wohl eher der typ wie deine schwägerin, scarlett und ich möchte für meine kinder auch lieber solche erzieher(innen) haben, die so der mütterliche, liebevolle typ sind.  :)
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Vee am 16. April 2012, 21:10:06
Ich glaube dass sich die gleichen Worte (wie die, die deine Schwägerin gesprochen hat) aus sagen wir drei verschiedenen Erzieherinnen-Mündern alle anders bei dir ankommen würden.

Wenn du die Aussagen bei deiner Schwägerin befremdlich findest, dann reagierst du wahrscheinlich darauf, was deine Antennen jenseits der Worte noch empfangen. Und deine Antennen werden Recht haben mit ihrem subjektivem Scarlett-Empfang.

Aber ohne dabei gewesen zu sein, kann man nicht über die wichtige nonverbale Botschaft diskutieren.

Mir wurde auch etwas mulmig beim Eingangstext, dein Befremden konnte ich nachvollziehen. Das will ich aber auf keinen Fall an deiner Schwägerin festmachen ohne die Situation gespürt haben zu können. Wahrscheinlich bin ich nur bei sowas ähnlich sensibel wie du.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Nachtvogel am 16. April 2012, 21:20:06
Also bevor ich Kinder hatte, hab ich das auch so gesagt/gesehen.

Die Tageskinder meiner Mutter hab ich geliebt *wie meine Eigenen* genauso diverse Schnuggelchens aus meinen Kiga-Gruppen
Die hätte ich alle einpacken und mitnehmen können ;D

Der Hauptgrund, dass ich den Job gelernt hab, war meine Liebe zu Kindern, die Freude an ihrer Entwicklung, mit ihnen Zeit zu verbringen, sie glücklich zu sehen/zu machen.

Aber das war ganz klar BEVOR ich selber Kinder hatte und ich kann ganz klar heute sagen: nein, ich hab die nicht alle geliebt wie meine Eigenen weil ich KEINE Ahnung hatte, wie sehr man eigene Kinder liebt ;)

Ich hatte sie lieb, sie waren mir wichtig, sind mir ans Herz gewachsen aber wenn sie dann nicht mehr zu meiner Mutter kamen weil sie halt älter wurden oder halt meiner Kiga-Gruppe entwuchsen war das kein Drama.

Wobei ich tatsächlich sagen kann, dass mich ihre Entwicklung auch heute noch sehr interessiert. Ich freu mich, wenn ich sie mal wieder sehe und sehe, was aus ihnen  geworden ist, was sie so machen (die Ein oder Anderen begegne ich schonmal wenn ich in die Kneipe gehe oder so...mittlerweile ;D *hach seufz*)
Ich hatte sie einfach sehr sehr gerne und sie waren mir wichtig und auch heute hab ich die Erinnerung an sie irgendwo im Herzen...

Aber mit der Liebe zu meinem Kind hat und hatte das nie was zu tun ;)



Und evtl ist das tatsächlich ne Definitionsfrage. Der Eine benutzt wahrscheinlich das Wort LIEBE wesentlich schneller als der Andere ;)
Es gibt Leute die sagen nur ich LIEBE dich zu ihrem Partner, nicht zu ihren Kindern. Andere lieben gleich alles und jeden, meinen damit aber ggf auch nichts anderes wie Person B mit *ich mag die unheimlich* ausdrücken will ;)


Und kinderlos fand ich Kinder auch noch uneingeschränkt süss und putzig und knuddelig und und und...hat sich auch gelegt S:D
;D ;D ;D



ich finde so eine Erzieherin aber auch toll...Könnte ich wohl mehr mit anfangen und würde ich mein Kind besser aufgehoben wissen (bzw glaube es sei so) als bei einer kühl-distanzierten professionellen Erzieherin.
Ein bissl heimisch/gemütlich/geliebt und betüddelt dürfen die Kinder in dem Alter ruhig noch werden :)


Wobei ich von Kind an immer der eher *strengere* Typ war. Regeln gabs bei mir immer und die hatten auch eingehalten zu werden. Also ein gewisser Rahmen bestand. Inerhalb dieses Rahmen war aber Spielraum und ich hatte immer das Gefühl, dass die Kinder genau DAS geschätzt haben: Ein sicherer Rahmen in dem sie sich bewegen konnten, genau wissend, wo die Grenzen sind.



Die Kgin von Laura zB ist auch nicht sehr streng und schimpft quasi garnicht.
Also MEINS wäre das nicht aber stören tuts mich auch nicht... Damit muss SIE dann klarkommen ;D
Und witzigerweise funktioniert es auch! Sie hat einfach ne andere Art...aber das total Chaos herrscht da nicht, irgendwie kommt sie mit ihrem *dutzidutzi* auch zu den Kids durch ;D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Sweety am 16. April 2012, 21:42:02
Ja Nachtvogel, deine Variante find ich super und so wünscht man (also in dem Fall: ich) sich das.

Deswegen schrieb ich ja, dass die Erzieherinnen in Costas Einrichtungen schon sehr gut differenzieren können zwischen eigenen und "Arbeitskindern".
Trotzdem haben sie ihre Schützlinge lieb und im Liebhaben steckt ja auch Liebe drin. Sogar echte.
Nur eben nicht dieses Übermaß, mit dem man die eigenen überflutet :D

Und Meckern können die auch ganz gewaltig ;D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 17. April 2012, 08:33:30
Es gibt doch ein paar,die mich verstehen.

So wie meph sagt, lieb haben und Lieben ist doch etwas anderes, auch wenn der Wortstamm gleich ist  ;)

Ich habe auch Kinder über 6 Jahre hin betreut als Gruppenleiterin und sehe sie heute noch gern, ich mag sie, habe eine Bindung zu ihnen und bin sogar stolz auf die Mädels, wenn ich sehe, was sie alles machen. Sie sind mir wichtig und ich bin froh,dass auch ich bis heute eine Vertrauensperson bin für einige davon.


Hier kommt es irgendwie grad so rüber als gäbe es nur Kälte oder überschwängliche Liebe ohne Grenzen.
Das ist ja nun nicht so ;)
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Meph am 17. April 2012, 08:55:33
Scarlet , aber ich denke halt, das ist eine Sache, die bei MIR liegt.
Andere Menschen haben eben einen anderen Umgang mit diesen Worten.
Sie LIEBEN halt schnell und HASSEN ebensoschnell.
Für MICH sind es eben sehr sensible worte.
Aber weil ich das weiss *kurve zum anderen thread mach* versuch ich bei mir zu bleiben und mich so abzugrenzen- dann kann ich es auch (wenn auch mit "verwunderung") zulassen, dass sich eine andere person so äussert
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: scarlet_rose am 17. April 2012, 09:02:04
Deswegen meine Überlegung, dass es eventuell auch nur eine Frage der Definition ist...
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Meph am 17. April 2012, 09:03:22
Ich sag mal: das ist sehr sehr wahrscheinlich
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bettina am 17. April 2012, 09:22:01
 s-yes
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Martina am 17. April 2012, 09:42:12
Ich "liebe" auch mein Auto.

Auch, wenn ich dieses Wort bei meinem Freund nicht so schnell benutzt habe, bin ich doch jemand, der viel liebt.  ;D Wenn ich schreibe, dass ich alle meine Kinderlein liebe, ja dann mein ich das auch so. Aber eben eher im Sinne von, dass ich sie lieb habe oder gerne mag.

Mir fällt es z.B. überhaupt nicht schwer die Kinder zur Schule gehen zu lassen, weil es einfach dazu gehört und ein ganz toller Schritt in Richtung groß werden ist.

Ich glaube aber schon, dass man eigene Kinder haben muss, um die Tiefe der Liebe zu merken die man eigenen Kindern gegenüber hat. Auf dieses Gefühl war ich bei Zisi überhaupt nicht vorbereitet und es hat mich schlicht umgehauen, weil ich es einfach nicht kannte.
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Sweety am 17. April 2012, 09:45:38
Jau...

und übrigens für mich - da haben wir wieder die Rückberufung auf persönliche Definition - für mich sind lieben und liebhaben nicht ganz das Gleiche, aber so eng beieinander, dass das für mich austauschbar ist und ich nur aus Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen mal das eine und mal das andere nehme.
Für mich ist nicht der Wortstamm gleich, sondern der Inhalt, die Bedeutung des Wortes.

Aber da ich weiß, dass das nicht jeder so sieht und mancher gar befremdet ist und ich dann doch nicht ganz die Axt im Walde bin, wie einige gerne annehmen ;D benutze ich in bestimmten Situationen eben liebhaben statt lieben.

Und nein - ich gehe nicht automatisch davon aus, dass das jedem so geht. Nur mir eben :)
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Bluemoon 69 am 17. April 2012, 09:51:39
Also das von Nachtvogel kann ich so komplett unterschreiben...
ich war erst 31 beim ersten Kind und ich habe mir niemals vorstellen können, was das bedeutet ein eigenes Kind zu lieben- über alle Maßen und mit allen Hoch und Tiefs und trotzdem ohne Ende..

Die Arbeit mit Kindern habe ich als Kinderpflegerin  sehr geliebt und es hat mich wirklich erfüllt , man war mit mir auch immer sehr zufrieden.Ich hatte die Kinder sehr gern.
Ich hatte(als beide Jungs dann selber im Kindergarten waren) das Verhalten der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen natürlich anders gesehen und immer ein gutes Gefühl gehabt- das meine Jungs sich wohlfühlten war mir das Wichtigste.
Meine Jungs wurden gemocht und das war gut so....aber da war natürlich schon eine Distanz zu spüren ..- ein gesunder Abstand.
Also auf das Bauchgefühl würde ich schon hören und das gegebenenfalls ansprechen..
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: jewa am 17. April 2012, 10:16:24
Ich denke auch mal, dass man beide Arten der LIEBE kennenlernen muss, um überhaupt vergleichen zu können, ob die Liebe zum eigenen Kind anders ist, als die Liebe zu einem mir anvertrauten Kind...
Ich kann ja jetzt auch nicht sagen, dass ein Gericht das ich nicht kenne: Oh, ich werde es lieben/es wird mir schmecken.
Ich kann es mir vorstellen, dass es so oder so sein wird, aber wissen werde ich es erst nach dem probieren.  ;)

Und für mich ist es ganz klar auch nochmals ein Unterschied, ob mir jemand so was erzählt (ich liebe Kinder oder ich habe Kinder lieb) oder ob ich das im Umgang mit den Kindern sehe/erkennen kann.
Ist doch wie hier mit geschriebenen. Das reine Wort ohne Gestik und Mimik oder unsere so "liebegewordenen" Smileys kommt einfach manchmal "falsch rüber".

Von daher würde ich die Worte der Schwägerin nicht so "ernst" nehmen, einfach, weil sie a) nur eine Seite ("fremde" Kinder) kennt und b) es nur Worte waren.
Gedanken würde ich mir machen, wenn ich eine Situation mitbekäme, wo eine Erzieherin zu einem Kind wirklich sagen würde: Ich liebe dich statt ich hab dich lieb.

Unsere Erzieherin (hat eigene "große" Kinder) sagt auch: Ich hab dich lieb.
Und in der Aktion sieht man auch, dass das stimmt.
Und ich weiß/spüre auch, dass ihr die Kinder ans Herz gewachsen sind und ihr am Herzen liegen.
Unser Kleiner liebt sie auch.
Im Umgang spüre ich auch genau, was er sich von uns oder von ihr abschaut.
Das finde ich völlig ok. Und anders möchte ich sie auch gar nicht haben.
In der "Beliebtheitskala" taucht sie direkt nach uns Eltern auf.
Wo er den ganzen Tag ja auch mit ihr verbringt und sie als Bezugsperson ja auch hat, wäre alles andere für mich "unnormal".  ;D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: ninakalu am 18. April 2012, 09:19:23
Ich bin selber Erzieherin und als ich selber noch keine Mama war ich eine ganz andere Erzieherin muss ich sagen.

Es gibt eben solche und solche. Und deine schwägerin scheint Kinder einfach zu LIEBEN wie sie es sagt und davon gibt es ja wirklich reichlich und meist sind das die die auch Ihren Beruf lieben und den gut machen finde ich!

In dem Kindergarten meiner Söhne herrscht zb ein ganz tolles Klima und man merkt das die Erzeiehrinnen meine Kinder mögen und sie auch mal in arm nehmen und mit denen Kuscheln was ich tagsekinder total wichtig finde das sie spüren ich werde gemocht und auch mal in arm genommen!

Ich selber bin beides liebevoll mit den Kindern aber im gengenzug auch total konsequent eigtnlich ähnlich wie bei meinen eigenen Kindern nur das ich nich so viel Körpernähe verteile bei 27 Kindern etwas schwer.

Was ich aber nich leiden kann istz wenn eine Erzieherin zu den Kindern sagt: Hallo Süße oder na mein schatz!! Die kinder haben namen und sollten auch so genannt werden. Und so verniedlichungen mögen auch die Kinder meist nicht!!

Lg nadine
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Martina am 18. April 2012, 09:35:20
Süße und Schatz oder Süßer und Schätzelein sage ich nur aus einem Grund im Kindergarten nicht. Ich könnte das nicht gerecht verteilen. Denn es gibt Kinder die wirklich anstrengend sind und die sind nur sehr sehr selten süß. Ich fände es einfach fies, wenn ich zu dem kleinen süßen blondem unauffälligem Mädchen (bitte nicht so Ernst nehmen), ständig na Süße sagen würde, aber zu dem dicken auffälligem ungepflegtem Mädchen nicht.  :P

Rausgerutscht ist es mir aber sicher schon mal und so richtig schlimm kann ich das auch nicht finden. Aber so verschieden sind wir halt.

Allerdings war ich auch eine ganz andere Erzieherin bevor ich Mama war. Da dachte ich noch, dass es einfach ist nein zu sagen. Ich hatte viel viel weniger Verständnis für Mütter.  s-:) :P S:D
Titel: Antw:Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern
Beitrag von: Januar2012 am 18. April 2012, 10:30:16
Hab jetzt nicht alles gelesen, aber ja, ich habe meine Tageskinder auf eine gewisse Art und Weise geliebt. Anders, als ich meine Tochter jetzt liebe, aber doch sehr ähnlich.

Ich bin mit den Tageskindern genau so umgegangen, wie ich es später mit meiner Tochter auch machen werde. Liebevoll, aber durchaus auch mit einer liebevollen Strenge und "Disziplin". Sprich, es mussten Regeln eingehalten werden und ich habe auch mal schimpfen müssen. Aber wie bitte soll ich denn distanziert mit den Kindern kuscheln??? Da spielen immer Gefühle mit. Und wenn ich lange Zeit 40 Stunden in der Woche mit "meinen" Kindern verbracht habe, dann kullerte mir auch ein Tränchen, wenn sie sich in den Kindergarten verabschiedet haben. Und nicht nur mir kullerte da was, sondern auch den Müttern der Tageskinder!

Mir ist es wirklich noch nie passiert, dass da Eltern anders gedacht haben. Und man kann doch auch sachlich bleiben, wenn man ein Kind liebt? Also wenn es da was bei den Kleinene gab, dann wurde das auch ganz sachlich und pädagogisch wertvoll  ;) erkannt, angesprochen und aufgearbeitet.

Ich wäre sogar echt verwundert, wenn später die Erzieherinnen kühl, kontrolliert und emotionslos mit meinem Kind umgehen würden. Ne, ich würde mich sogar freuen, wenn da eine gewisse Art von Liebe rüberkommt. Nur so fühlt das kleine Menschlein sich wohl und geborgen.