Unstimmigkeiten zwischen den Eltern - wer hat das letzte Wort?

Begonnen von Sweetkofski, 19. Mai 2015, 12:23:55

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Sweetkofski

Ausgehend von einem anderen Post - würde ich gerne folgende Situation in den Raum stellen, die bei uns im Freundeskreis aufgetreten ist:


Vater hat Sohn aus anderer Beziehung - am anderen Ende von Deutschland.
Mutter und Vater haben drei weitere Kinder.

Sie waren zusammen in Norddeutschland auf einem Wochenende bei den Eltern des Vaters.
Danach möchte der Vater mit der Familie nach Süddeutschland, um seinen Sohn aus anderer Beziehung zu besuchen. Dort muss er eine Persion nehmen.

Die Mutter sagt - nein, das ist zu stressig ... entweder, oder.

Der Vater ist anderer Meinung und möchte den ältesten Sohn (4 Jahre) zu seinem anderen Sohn dann zumindest alleine mitnehmen.

Mutter sagt, nein, das ist insbesondere für den Sohn zu stressig.

Eine Einigung (Kompromisse) war nicht in Sicht.

WER darf nun bestimmen?Wie seht ihr das? 

Beide haben Sorgerecht für den Sohn - natürlich, es ist ja eine Familie.

Aus dieser Sache ist ürbigens ein handfester Streit erwachsen, - wie es weitergegangen ist, kann ich dann gerne berichten.

Aber was meint ihr, wer darf letztlich bestimmen?



some&leni&ben

#1
Von "dürfen" kann hier vermutlich aufgrund der Gleichstellung im Sorgerecht nicht die Rede sein.

Es wird auf das Nachgeben des Einen oder einen Kompromiss hinauslaufen müssen. Ansonsten hat die Familie ein echtes Problem, glaube ich  :-\
(Verstehe nicht, wie es darüber zum Streit kommen kann. Vor- und Nachteile für alle abwiegen und entscheiden  s-:))

hallihallo

Pffff....also wenn sie keine Lust hat, soll sie doch einfach zuhause bleiben und die beiden Herren ziehen lassen. Natürlich ist es stressig (alles direkt hintereinander oder versetzt?), aber ich glaube für den Kleinen ist es doch auch spannend und er wird vermutlich eh viel schlafen.

Recht hat keiner. Verwunderlich finde ich es allerdings schon, das man sich darüber soooo streiten kann  s-:)

kroete

Ich wäre da beim Vater und würde den Sohn mitfahren lassen. Ich denke es ist ja auch schön, wenn die Brüder Kontakt haben und fänd es natürlich noch besser, wenn alle mitfahren.
Es sei denn, die Mutter würde als gesamte Familie ein anderes zeitnahes Wochenende vorschlagen, dann wäre ich mit dem Kompromiss, später zu fahren einverstanden.

Solar. E

Zitat von: some&leni&ben am 19. Mai 2015, 12:42:06
Von "dürfen" kann hier vermutlich aufgrund der Gleichstellung im Sorgerecht nicht die Rede sein.

Es wird auf das Nachgeben des Einen oder einen Kompromiss hinauslaufen müssen. Ansonsten hat die Familie ein echtes Problem, glaube ich  :-\
(Verstehe nicht, wie es darüber zum Streit kommen kann. Vor- und Nachteile für alle abwiegen und entscheiden  s-:))

Seh ich auch so.

Allerdings würde ich mal hinterfragen was das "zu stressig" für den Kleinen heißt. Wenn das heißt, dass sich die Mutter im Anschluss mit irgendwelchen Folgen dieses Stresses alleine rumschlagen muss, würde ich an ihrer Stelle auch intervenieren.

Sweety

Na, ich würde das mal ganz weg verlagern von der Kinderebene. Das klingt mir sehr danach, also ob der "Stress" nur ein vorgeschobener Vorwand der Mutter ist und der eigentliche Knackpunkt ein ganz anderer. Stress kann man verlagern, mildern, umgehen und letztlich auch aushalten.

Nein, ich glaube nicht, dass es hier um Stress geht und deshalb glaube ich nicht, dass irgendeine Art von einvernehmlicher (!) Lösung in Sicht ist, solange alle Beteiligten so tun, als ginge es darum.

Meph

ich denke auch- stress ist quatsch bzw. ist ein wenig stress eine intakte Geschwisterbeziehung absolut wert! Denn das sind die 4 Kinder- Geschwister!
Ich finde es ehrlich gesagt schlimm, dass die Mutter das unter dem Motto "Stress" unterbindet- gerade wo man eine recht lange fahrt durchaus auflockern kann und alleine mit papa wegfahren auch ein  zumutbares und spannendes Abenteuer ist.
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Sweety

Jap, nur glaube ich, dass Druck auf sie auszuüben, Unsicherheit und Ablehnung noch verstärkt. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Meph

definitiv, es darf auch nicht das gefühl entstehen, dass durch "das andere" kind ihre Kernfamilie gestört wird. Ich finde es einfach wichtig, dass sie als gesamtheit zueinander finden.
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Solar. E

Deswegen sagte ich "hinterfragen" und nicht "das muss so sein".

Bei uns ist es so, dass einer meiner Söhne sehr auf Stress reagiert und das im Zweifel eben auch gesundheitlich, daher bin ich was das angeht halt empfindlich und würde das aus meiner Sicht raus nie einfach nur als Ausrede empfinden.
Dw hilft nur diskutieren, was man denn für Folgen befürchtet und warum (da schau ich ja auch nicht dahinter).

Dass die Geschwisterbindung möglichst nicht leiden darf, seh ich absolut auch so, aber ich wäre dann eben für den Kompromiss, dass man das Ganze terminlich entzerrt.

Alchemilla

So eine Situation kann man aus der Distanz nicht beurteilen.
Mit drei Kindern erst nach Nord- und gleich danach nach Süddeutschland zu fahren IST total stressig. Vor allem wenn der älteste 4 ist und die anderen beiden also entsprechend klein. Und wenn die Mutter vielleicht eh schon fix und alle ist, kann sie so eine Tour vielleicht wirklich nicht leisten.
Wenn der Vierjährige ein sensibles Kerlchen ist, dass schlecht schläft, leicht überreizt ist oder viel krank, ist es eventuell richtig, ihm die Reise nicht zuzumuten.
Vielleicht ist der Junge aber auch froh, mit Papa alleine so eine Fahrt zu machen und es geht um Eifersucht oder eine Mutter, die nicht loslassen kann.
Wie soll man das von hier beurteilen?
Als Jonathan vier war.....hätte mein Freund gesagt, dass er mit ihm erst 4 Stunden nach Norden fährt, zwei Mal übernachet, dann 10 Stunden nach Süden fährt, ein Mal übernachtet, dem Zwerg dabei 10 verschiedene Leute vorstellt....und Jonathan war einer von diesen schnell überreizten Schlechtschläfern...ich hätte das abgelehnt und mich auch durchgesetzt.
Allerdings hätte er das auch verstanden. Er wusste ja selbst wie empfindlich sein Sohn auf fremde Umgebungen reagiert. So eine Tour müsste man halt ein bisschen kinderfreundlich planen und dann spricht eigentlich nichts dagegen.

Ehrlich gesagt halte ich den Plan mit drei so kleinen Kindern dermaßen quer durch Deutschland zu gurken für eine ziemliche Schnapsidee, aber eine Vater-Sohn Tour......okay.
s-nachdenken
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Meph

ahhh ich hatte nicht gelesen, dass er ursprünglich mit allen hinwollte.
Ok, da kann ich verstehen, wenn sie sagt so kurz nach einem besuch in richung a ist eine fahrt von 600-1000km zu weit, insbesondere für die 2 jüngeren Kinder
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Sweetkofski

Der Vater wollte mit dem Sohn bzw. eigentlich der ganzen Familie eine ganze Woche nach Süddeutschland, kein Wochenende... das ist korrekt.


Der 4jährige hat probleme im Kiga anzukommen, deshalb wollte die Mutter es auch nicht, dass er alleine fährt.

Dem Vater war eine funktionierende Geschwisterbeziehung wichtig.


....
wie ist es ausgegangen? auf die denkbar schlechteste Lösung meiner Ansicht nach  :o :o :o:

Der Vater hat vorgeblich zugestimmt, dass sie nicht fahren. Ist dann am entsprechenden Morgen mit dem Sohn raus gegangen um Stöcke zu sammeln.
Die Mutter bekam eine halbe Stunde später einen Anruf aus dem Zug. Vater sitze mit Kind im Zug nach Süddeutschland, sie hätte ihm ja doch nicht zugestimmt zu fahren und wieso ihr Wort denn mehr wert sei als seines.....


......abgesehen davon, dass ich so ein verhalten nicht nachvollziehen kann und denke, man muss doch einige gemeinsame Lösung finden können.
Rechtlich scheint es offenbar bei geteiltem Aufenthaltsbestimmungsrecht ok zu sein, wenn sich einer ein Kind schnappt für einen Urlaub innerhalb Deutschlands - auch ohne Einverständnis des anderen?
Ist das so?
Wisst ihr das? Wer da vor dem Gesetz im Recht ist? ... aml abgesehen von allem, "aber man müsste sich auf einer Ebene einigen können in einer Partnerschaft" und abgesehnen von allen inhaltlichen Argumenten.


Wer ist de facto vor dem Gesetz im Recht?


Sweety

Ach du Kacke!

Die rechtliche Lage kenn ich da nicht, aber ich nehme an, der Haussegen wird jetzt wohl nachhaltig schief hängen :-\

Hubs

 :o :o :o ohje. Das ist übel. Ich glaub bei nem Rechtsstreit gibt es hier keine allgemeingültige Entscheidung.  Ohne dem Wissen der Mutter das Kind mitzunehmen ist aber schon schwerwiegend in meinen Augen zumindest.   
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Meph

von der rechtslage könnte ich mir vorstellen, dass es schon entziehung minderjähriger ist...

wie kann man nur auf eine...
ich halts mit sweety
achdukacke!
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Meph

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Sweetkofski

schief, schiefer,.... am schiefesten. :-[

der Haussegen.


hat was von: Schatz ich gehe mal eben Zigaretten holen.....


Entziehung Minderjähriger? Haben ja beide das Aufenthaltsbestimmungsrecht? Wenn der eine nun diesen und der anderen jenen Aufenthaltsort bestimmt, wie ist da dann?

Oder zählt der normalen Lebensmittelpunkt als Referenzlage? ... weil, wenn das Entziehung Minderjähriger rechtlich ist, dann kann der Papa auch den Wochenendausflug der Mutter mit dem Kind zur Oma verbieten.

In dem Link geht es ja vornehmlich um den Fall Ausland...

Flower Eight Revival

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zwar geht es hier um bereits getrennte Eltern, die jedoch das gemeinsame Sorgerecht haben.

Sweetkofski

Laut diesem Link hätte der Vater Recht bekommen und die Mutter hätte den Urlaub nicht verwehren dürfen.

Gleichwohl hätte der Vater die Zustimmung der Mutter gebraucht, hätte diese aber wohl notfalls gerichtlich in seinem Interesse erzwingen können.


...

es bleibt die Familienebene: einfach heimlich wegzuschleichen... geeeeeht GAR nicht.

Finde es wirklich extrem.

Fliegenpilz

Rein rechtlich hat die Frau Mutter nach meinen Erfahrungen da keine Handhabe, da das gemeinsame Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht vorliegt und somit beide Elternteile das Recht haben über den Aufenthaltsort zu bestimmen.
Für eine Grundlage bräuchte sie etwas wie "Kindeswohlgefährdung", die wird bei einem Trip in dem Süden aber eher nicht vorliegen vor allem da der Herr Vater mit Argumenten wie "Geschwisterzusammenführung" und "Bindung" punkten kann.

Schwierig, schwierig - und ... ;D ;D (Entschuldigung!)
Ich glaube wenige Männer haben so viel Mumm in den Knochen, daher musste ich schon ein wenig grinsen.

Sweety

Du böses Biest! ;D

Ich hab mir aber auch ein Schmunzeln verdrückt. So eine Räuberpistole 8)

Flower Eight Revival

Das hat in meine Augen weniger mit Mumm zu tun. Eher mit Respektlosigkeit und kindisches Gehabe zwischen den Eltern. Was soll der Quark mit wessen Wort mehr Gewicht hat? Sie hätten sich einigen sollen, richtig. Aber das Kind einfach mitzunehmen und aus dem Zug die Mutter zu informieren...nein, das ist absolut nicht akzeptabel. Ganz und gar nicht.

Sweety

Ich weiß. Aber trotzdem... ;D ;D ;D

Bei uns hätte nach so einer Aktion (die ich mir hier nichtmal ansatzweise vorstellen kann) der Haussegen übrigens sehr wahrscheinlich n i c h t schiefgehangen. Aber ich hab mir sagen lassen, dass wir eh anders sind ;D

Flower Eight Revival

naja, mein mann hätte und würde nie eine solche Aktion durchführen. ich im übrigen auch nicht. von daher... :)
ok, er macht sowas mit mir. aber das ist ok. er kann mich ruhig Richtung  urlaub entführen. mir egal wohin, er wählt immer schöne ziele aus. ;D