typisch Junge, typisch Mädchen

Begonnen von liadan, 26. Februar 2012, 18:30:59

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kruemel35

Als Baby hab ich unserer Maus bewusst keine "Mädchen"Sachen angezogen. Fand ich schrecklich, mit dem Ergebnis, dass sie sehr oft für einen Jungen gehalten wurde. Es hat sehr lange gedauert, bis die Haare anfingen zu wachsen und vor allem sichtbar zu werden.
Spielzeug ist ganz verschieden. Ab und an ist die Puppe mal interessant, dann fliegt sie wieder in der Ecke rum und der Feuerwehrwagen wird bespielt. Fillys werden heiß und innig geliebt. Es kann sein, dass sie sehr agil ist, dann sitzt sie keine 2 Minuten auf dem Po, sondern ist nur am toben und rennen. Je wilder desto besser. Dann wieder wird sie sehr schmusig.  Genauso ist es wenn sie sich dreckig macht, mal ist es ganz schlimm und dann wieder stört es sie überhaupt nicht.
Klamottenmäßig sind wir absolut bei Mädels angekommen. Am liebsten HK oder Filly.

Fairydust

Bei Mädchen ist das irgendwie einfacher zu sehen. Wir haben hier ein Mädchen, die eher wie ein Junge ist und einen Jungen, der mädchensachen liebt. Ersteres ist einfacher zu händeln, weil es von der Gesellschaft ganz anders toleriert wird.
Bei mir gibt es auch keine Jungen- oder Mädchenfarben. Damit kommen meine beiden gerade aus dem Kindergarten und ich erkläre ihnen immer wieder, dass alle Farben für alle sind.
Wir erziehen sie ganz neutral in diesen Dingen. Ronja mochte hauptsächlich olive Kleidung. Sie hat da ganz viel im Schrank. Letzten Sommer hat sie nicht einmal ein Kleid getragen. Hab gar keine neuen gekauft. Letztens wollte sie mal eins anziehen, da mußte ich erstmal suchen, ob noch was passendes da ist. Sie darf soviel Junge sein wie sie möchte.
Bei Kjell ist das schon schwerer. Er darf zu Hause soviel Mädchen sein, wie er möchte. Nach außen lassen wir viel zu, aber nicht alles. Ich weiß nicht, wie oft ich ihm schon erklärt habe, dass er nicht im Kleid zum Kiga oder einkaufen darf  ;) Er würde damit ganz stolz losziehen.
Er trägt auch mit stolz einen rosanen Glitzerpullover (war eigentlich ein Pullover für Ronja, der falsch ausgezeichnet war. Und als wir merkten, dass er kleiner war, hatten wir schon alle Schilder entsorgt. Kjells Strahlen hättet ihr sehen sollen, als er den anziehen durfte. Sein Fahrrad hat er in rosa/lila ausgesucht und ist ganz stolz drauf. Er erzählt das auch jedem mit einer Überzeugung, dass ihm noch nie jemand reingeredet hat.
Bei Spielzeug dürfen beide auch alles haben. zur Zeit stehen bei beiden Fillys hoch im Kurs.

~ Oma Netti ~

ich lebe meinen kindern wohl eine klassisch veraltete rollenverteilung vor, mann arbeitet, frau macht alles mit und für die kinder und den haushalt. aber davon mal ab, wie wir leben gibt es für mich kein typisch junge/typisch mädchen. ich selber bin allerdings die klassische frau, die null plan von autos, technischen dingen und sowas hat. ist halt so. würde mein sohn aber rosa lieben und einen typischen frauenberuf lernen wollen, oder andersherum meine mädchen typischen jungsberufe, hätte ich damit überhaupt kein problem.  :)

kruemel35

Kleider haben bei Mausi ganz lange gedauert, heute würde sie am liebsten den ganzen Tag im Kleid laufen. Und olive-farbene Sachen? Geht gar nicht, ist ne Jungsfarbe.

Cindy

also Finja wird schon als Mädchen eingekleidet... jetzt nicht als rosa Prinzessin, aber schon so das man erkennt sie ist ein Mädchen, ich liebe es für sie shoppen zu gehen, ich lebe glaube im Moment einfach was aus was ich bei den Jungs nicht so hatte, aber deswegen werde ich ihr nichts aufzwängen, sie ist vom Character her für mich schon ein typisches Mädchen, also ich merke da schon einige Unterschiede zu den Jungs, die Jungs haben z.B. auch mit Puppen gespielt, aber anders, Finja umsorgt ihre Püppis ganz anders als die Jungs  ;) , Bjarne ist gerne Puppenvater, aber genauso auch der Handwerker durch und durch, Finn Luca ist der Fußballer durch und durch, da kennt er absolut keinen Schmerz, aber wehe er verletzt sich ausserhalb vom Fußball mal leicht, dann ist der sowas von weich, das man denken könnte das Kind wurde ausgetauscht  ;D ich finde das völlig normal, Bjarne nimmt zum Spielzeugtag in den Kiga auch schonmal seinen kleinen Puppenbuggy mit seiner Puppe mit und er ist sonst aber auch ein typischer Junge der Fußball spielt, am liebsten mit Werkzeug spielt, Finja spielt auch schon beim Fußball mit und die Autos der Jungs findet sie auch klasse, bei uns geht es nicht nach Geschlecht sondern nach Interessen  :) nur halt an den Characterzügen erkennt man dann doch die kleinen, aber feinen Unterschiede  ;)
m 06/1997
m 12/2004
m 03/2007
w 10/2010

Schnauferl1974

Liadan, hab nur Deinen Anfangspost gelesen.

Ich hab ja beide Exemplare.

Laurin ist 5, er ist  kein "typischer Junge", der mit Autos, Bruder-FAhrzeuge, Züge und Werkbank spielt. Für mich wäre das evtl. typisch, weil 100% der Jungs meiner Bekannten und Freunde von Laurin mit solchen Sachen spielen.
Laurin hat sich bereits als 2jähriger für Dinosaurier interessiert. Nur für Dinosaurier interessiert. bis er 4 war, dann kamen so Heldenfiguren sie Spiderman und Batman dazu (keine Ahnung, woher er die kannte, wahrscheinlich KiGA). Denke aber auc hdas ist irgendwie typisch, oder?
Allerdings spielte er auch gerne mit der Kinderküche, hatte eine Puppe, hilft mir gerne beim Kochen und Backen, macht die Bette, pflückt Blumen....... mehr fällt mir nicht ein.

Lola ist 2, meiner Meinung nach ein typisches Mädchen, steht total auf rosa, pink, Glitzer, Schmuck, Haarspangen, spielt mit Puppen, kuschelt total gerne, ist ruhiger, einfach anders.

Ich weiß nicht, ob ich meinen Kindern ein bestimmtes Klischee vorlebe, ob es daher kommt oder ob sie bestimmt Sachen einfach in den Genen haben.
Ich bin Hausfrau und Mutter, ziehe Lola gerne Mädchensachen an, mach ihr gerne die Haare.......
totzdem spielt sich auch mit Autos, kämpft mit Laurin,........................

Tini

@Kruemel
Ich glaube, unsere Mädels sind sich ziemlich ähnlich  ;D
She *7/2006
He   *7/2014

Milka

Meine große Tochter ist ein typisches Mädchen. Kleider, Röcke, rosa, pink und glitzer. Bloß kein blau oder grün und Hosen nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Wenn es nach ihr ginge, würde sie mit lackierten Fingernägeln durch die Gegend laufen und sich schminken.

Der Kleinen ist es noch egal, was ich ihr anziehe, aber spieltechnisch ist sie auch durch und durch ein typisches Mädchen, das Puppenmama spielt etc. Kuckt sie sich von der großen Schwester alles ab.

Wir haben im Bekannten-/Freundeskreis viele Jungseltern, die ihren Kindern Puppen und Puppenwagen verwehren, aus Angst, sie könnten schwul werden  s-:) Meist sind die Väter da der treibende Keil.

principessa numero uno 08/2006 ♥
numero due principessa 03/2010 ♥


,,Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende."

Schnauferl1974

schwul ist man oder nicht, das hat nix mit Spielzeug zu tun............
aber ich kenn da auch viele, die so denken

Once

ich schreibe jetzt lieber mal bevor ich die Antworten lese.

Nein, für mich gibt es keine typisch geschlechtsspezifischen Vordefinitionen. Absolut nicht. Ich habe durch meinen ehemaligen Job viele Bekannte zu denen unter anderem Lesben, Schwule oder auch Transsexuelle gehören. Einige von ihnen haben insbesondere durch eben diese gesellschaftliche Erwartung an ihr Geschlecht, unheimliches Leid erfahren. Insbesondere intrafamiliär. Die Schwester meines Freundes ist lesbisch, meine Tante ebenfalls und auch ich war nie ein typisches Mädchen-Mädchen. Ich habe es gehasst wenn meine Brüder damals das Spielzeug erhielten, was ich mir sehnlichst wünschte und ich dafür wieder eine dumme Barbie bekam für die ich keine andere Verwendung hatte, als ihr die Haare abzusäbeln. Ich kletterte viel lieber auf Bäume als Blumen zu sammeln. Bis ich anfing gerne Röcke zu tragen sind ca 24 Jahre ins Land gestrichen und mit Pink konnte man mich immer schon jagen. Und dennoch habe ich mich ganz normal entwickelt. Nur eben mädchenuntypisch. Gott sei Dank!  ;D.
Also nein, ich finde und glaube fest daran, dass sich jeder seine Identität selbst suchen kann und sollte.

katjuscha

gerade diese homophobie macht es jungseltern manchmal nicht leicht....
kann das gar nicht verstehen...
ich wünsche meinem kind doch, dass es glücklich wird, ob er nun ne schwiegertochter oder nen schwiegersohn mit heim bringt... ob er hosen oder röcke trägt... mir wurst ^^

das einzige was mich wirklich treffen würden *lach* wären diese schlimmen baggypants und diese komischen basecaps mit netz die man oben aufn kopf tut.... da müsste ich erst drüber meditieren dass ich meinen frieden damit finde ^^

ansonsten ;-) isser so wie er is und das ist auch gut so ^^
rollenklischees gibts hier nur in punkto auto... weil männe sich von berufswegen damit auskennt... ansonsten macht hier jeder alles... und technisches eher ich.. handwerkliches grundsätzlich alle 3 zusammen...

mausebause

Zitat von: katjuscha am 27. Februar 2012, 06:22:20

das einzige was mich wirklich treffen würden *lach* wären diese schlimmen baggypants und diese komischen basecaps mit netz die man oben aufn kopf tut.... da müsste ich erst drüber meditieren dass ich meinen frieden damit finde ^^


;D ;D ;D Klasse!!!

Also hier ist es so, dass man optisch natürlich sieht (aufgrund der Klamotten), dass meine Mädels Mädels sind - aber sie tragen keine Kleidchen, Röckchen oder Rosa Glitzerkram..Helena z.B. mag das absolut nicht, ist keine Prinzessinnen-Glitzerqueen...
Sie spielt auch lieber mit "Jungsspielzeug" - so what?!
Mir ist das egal - auch wenn Jung smit Puppen spielen und gern rosa tragen - was solls...
Ich denke die eigene Körperfindung hat mit der Optik nichts zu tun - wobei ich trotz allem der Meinung bin, ich würde einen Jungen nich tmit Rock rausschicken, wenn er das möchte, einfach um ihm Spott zu ersparen - wenn er das später als Teenie mit eigenem Selbstbewußtsein machen will, soll er!
Umgekehrt würde ich mein Mädchen nicht rumlaufen lassen wie ein Junge - das ist einfach ein Tick von mir, weil ich da familiär schon Negativ-Erfahrung mit gemacht hab!

Funkenflug

Wir erziehen nicht bewusst in eine Richtung.

Mein Sohnemann ist begeisterter Autofreak (ist weder mein Mann noch ich, das hat er sich ganz allein ausgesucht  8)), Feuerwehrfan, Zugfanatiker, begeisterter Puppenküchenkoch, ausdauernder Puzzler, liebt tanzen, trägt am liebsten Streifen oder Pink, hohe Schuhe die klappern und Mützen in jeder Form.

Er darf alles ausprobieren und spielen womit er will, außer es sind Dinge von mir, die mir am Herzen liegen. ;) :P

Bis auf seine rosa/pinken Klamotten, die er sich selbst ausgesucht hat  s-:), trägt er natürlich Jungssachen. Weil Hosen nun mal praktischer als Röcke sind und ich keinen Grund sehe meinem Sohn umbedingt Röcke anzuziehen. Weil ich selbst bunte Farben mag, hat er Klamotten in jeder Farbe, dass er nun zur Zeit auf Pink steht... joa gibt sich auch wieder.

Ich denke jedes Kind hat Vorlieben, entweder weil es halt so ist, weil es sich das abguckt oder weil es halt gerade einfach keine andere Wahl hat (bei uns ist das Spielzeugangebot limitiert, da kann er gar nicht zwischen 1000 Sachen wählen).
Es ist mir herzlich egal mit was er spielt oder für was er sich begeistert. Hier wird nix unterbunden. ;)
Prinz 3/10
Prinzessin 11/13

Lori+Annika+Nico

Ich erziehe meinen Kindern auch nix an. Anni hatte schon immer alles, von Puppen über Autos bis hin zur Werkzeugkiste. Sie ist schon ein Mädchen, mag Glitzer und rosa/pink und auch mal ein Kleid, allerdings fühlt sie sich in Jeans und Turnschuhen auch pudelwohl (das hat sie von mir  ;)). Daheim verkleidet sie sich total gern als Prinzessin etc. - aber sie geht jetzt z. B. nicht mit nem Handtäschen raus oder will, dass ich ihr ständig die Nägel lackiere.
Mit Lego und Playmobil spielt sie am liebsten, Puppen sind net so ihr Ding. Und die Kinderküche, die findet sie auch toll.

Nico ist ein richtiger Rabauke und alles was zwei oder vier Räder hat ist für ihn toll! Er fährt den ganzen Tag mit dem Pucky Wutsch rum oder versucht, irgendwelche Schrauben rauszudrehen.
Und doch zieht es ihn immer wieder magisch an die Verkleidungskiste hin und er behängt sich mit Ketten, Kronen und Tüllröckchen! Das beste Bild war mal auf dem Bobbycar - links den Bosch-Akkuschrauber in der Hand, rechts nen Feen-Zauberstab  ;D
Wir vermissen dich so sehr * 05/09


Schildi

Wir erziehen auch in keine Richtung. Wir erziehen ja, indem wir vorleben und bei uns gibt es nur wenig klassische Rollenverteilung.

Mein Sohn ist von beiden Kindern "die kleine Hausfrau".  ;D Er liebt putzen, kochen und mit der Puppe spielen. Er ist halt ein fürsorglicher Typ, das ist eine schöne Eigenschaft wie ich finde. :)

Meine Tochter ist nicht der Prinzessinnentyp. Dürfte sie aber. Sie nennt sich manchmal "Jungsmädchen", ist eher etwas wilder und burschikoser.


Ich bin gespannt wie die beiden sich in Zukunft entwickeln, ich glaube es liegt einfach am Charakter des Kindes ob es eher Mädchensachen oder Jungssachen mag. Und ob das Kind nun eher wild oder eher sanft ist, ist absolut geschlechtsunspezifisch. :)

Fliegenpilz

Inwiefern ist es falsch den Kindern vielleicht bewußt etwas anzuerziehen?

Ich muss ehrlich sagen, ich spiele nicht gerne mit Autos Also käme auch von mir nicht die Idee zu sagen "Kommt, wir holen die Autos und spielen damit". Das passiert dann eher vom Papa - und obwohl sie das Spielzeug haben und es zur freien Verfügung steht, so sehen sie ja doch, dass der männliche Part gerne und viel damit mit ihnen spielt, während ich anderes Spielzeug bevorzuge :)

Schildi

@Christiane:
das was du beschreibst würde ich als vorleben und nicht als bewusstes anerziehen beschreiben. :)

Sweety

Interessanterweise hab ich gerade heute im Wartezimmer vom Arzt einen Bericht genau über dieses Thema aufgestöbert und natürlich eingedenk der Tatsache, dass es hier gerade aktuell besprochen wird, gelesen.
War interessant.
Zum Beispiel stand - für mich nachvollziehbar - drin, dass vieles von den Eltern ganz unbewusst gemacht wird und auch ganz unbewusst wahrgenommen wird. Da waren recht viele Beispiele angegeben und ich glaube, die meisten hier würden bei einigen Beispielen im Brustton der Überzeugung ganz aufrichtig und auch richtig von sich sagen können, dass das bei ihnen nicht so gehandhabt wird. Aber ich glaube nicht, dass man sich von allem freimachen könnte.

Zum Teil sind das ja auch Wechselwirkungen, die eben vom Kind ausgehen und nicht von den Eltern forciert werden.

Und ganz ehrlich - ich finde das nicht schlimm.

Was ist schlimm daran, dass ich Constantin in blaue Hosen stecke und ihm die Feuerwehrautos kaufe, die er sich wünscht?
Viel wichtiger finde ich, dass wir ihn "aufziehen" (ich mag das Wort nicht, aber manchmal ist es passend) mit dem absolut unverrückbaren Wissen, dass er nicht so sein muss, wenn er nicht so sein will.

Dieses fast schon zwanghaft ängstliche Bedachtsein auf Neutralität finde ich total blöd und ehrlich gesagt auch absolut unpraktizierbar. Soweit es mich betrifft, ist mein Junge ein Junge. Wie er das Jungssein definiert, ist dann später seine Sache. Eine Abkehr seiner Eltern von sich wird er nicht erleben, egal ob er später im Blaumann oder im Tutu zum Weihnachtsessen bei uns aufschlägt, egal ob er Schwiegertochter oder Schwiegersohn anschleppt.

Interessant finde ich hier die Einlassungen einiger Eltern, die beteuern, dass ihre Töchter sich so jungenhaft benehmen dürfen wie sie wollen, da pfeift man auf die Umwelt... aber die Söhne dürfen nicht so mädchenhaft sein wie sie wollen. Schade eigentlich.
Aber ich kann das sogar ein stückweit nachvollziehen und sehe die Schuld da nicht bei den Eltern als Individuen, sondern sehe da ein gesellschaftliches Problem und das ist m.E. nichtmal unbedingt nur eine latente oder offene Homophobie.
Es ist ja leider so, dass viele negativ konnotierte Eigenschaften automatisch als weiblich wahrgenommen werden, so schändlich und falsch das auch sein mag.
Da denkt man teilweise überhaupt nicht drüber nach, es ist einfach so.

Während positiv angesehene Eigenschaften häufig ganz unbewusst und automatisch dem männlichen Geschlecht zugeschrieben werden.
Ein mädchenhafter Junge wird deshalb nicht etwa als besonders empathisch wahrgenommen (und wer glaubt, dass ich hier grad selbst in die Geschlechterklischeefalle tappe - dazu schreib ich gleich auch noch was. Toll wa? Wird der Beitrag noch länger 8) ), sondern als schwach.
Während ein jungenhaftes Mädchen als stark empfunden wird.

Interessanterweise gibt es tatsächlich von Geburt an einige Unterschiede. So sind statistisch gesehen Jungs im ersten Lebensjahr überwiegend nervöser und sensibler als Mädchen. So what?

In dem Artikel stand auch, dass Eltern lauter kleine Babies in neutralen Klamotten vorgesetzt wurden und man hat ihnen gesagt, ob das ein Junge oder ein Mädchen ist. Tja, egal ob es stimmte oder nicht, aber von den Eltern wurden die als Jungs vorgestellten Kindern ganz individuell überwiegend als groß, kräftig und agil wahrgenommen und die als Mädchen bezeichneten Kinder als zart und lieb.

Ich glaub das, ehrlich.

Und mir kann keiner erzählen, dass man diese Dinge wirklich umgehen kann. Und ehrlich, ich seh auch den Zweck nicht, solange ich meinem Kind bei allem Vorleben von bestimmten Geschlechterrollen immer und unbedingt die freie Wahl lasse bzw. da man die Wahl ja eigentlich nicht wirklich hat, ihm die Freiheit gebe, seine Identität angstfrei und mit liebevoller Begleitung auszuleben.

mausebause

Sweety  s-daumenhoch top! Besser kann mans nicht ausdrücken! :D :-*

Schildi

Zitat von: Nenita am 27. Februar 2012, 11:23:29
Sweety  s-daumenhoch top! Besser kann mans nicht ausdrücken! :D :-*
seh ich auch so. ;)

Katie

Zitat von: Pünktchen am 26. Februar 2012, 20:01:39
Jungs haben einen P* nis und Mädchen eine V*gina

Hm, so einfach ist es nicht. Ich kenne einen Mann mit Vagina.

Ich versuche meine Kinder so gut es geht nicht in die Geschlechterrolle zu draengen. Das geschieht aber nicht zwanghaft.

Dadurch dass ich eineiige Jungs habe ist es schon ganz interessant die Unterschiede zu sehen. Yanik steht auf Barbies, Rosa, Feen, Glitzer usw. Und wir unterstuetzen ihn natuerlich in seiner Wahl. Kilian ist das komplette Gegenteil, kann Barbies nicht leiden und liebt alles was typisch "Junge" ist.
Mir geht's eher darum feinfuehlig zu sein und den Kindern den Raum zu geben selbst zu entdecken was sie moegen.

Realistisch gesehen ist komplett Geschlechtsneutral durch das Umfeld sowieso nicht moeglich. Und zwanghaft ist auch quatsch. Als Yanik unbedingt fuer den Kindergarten Lila-glitzer Einhorn Hausschuhe wollte war ich auch erstmal ueberrascht. Aber ich hab ihn trotzdem waehlen lassen. Mitlerweile hat er das feminine in der Oeffentlichkeit auch ein wenig zurueckgeschraubt und jetzt merkt man mehr und mehr den Einfluss der Kumpels und der Jungs-clique im Kindergarten. Aber zu Hause laeuft er trotzdem noch im Ballettroeckchen mit Feenfluegeln rum  :)

Sweety

Zitat von: Katie am 27. Februar 2012, 13:42:00
Yanik steht auf Barbies, Rosa, Feen, Glitzer usw. Und wir unterstuetzen ihn natuerlich in seiner Wahl. Kilian ist das komplette Gegenteil, kann Barbies nicht leiden und liebt alles was typisch "Junge" ist.


Hmmmmmmm... okay, moderne tolerante und wertneutrale Eltern unterstützen auch die Jungen, die sich mädchenhaft benehmen.
Fühl dich jetzt bitte NICHT angegriffen, das ist in keiner Weise meine Absicht, aber das zitierte Textstück taugt grad so schön zu einer exemplarischen Frage:
Nachdem du ja das Gefühl hattest, die Unterstützung des geschlechtsuntypischen Kindes extra betonen zu müssen - unterstützt ihr denn genauso selbstverständlich die Wahl des anderen Kindes, das anscheinend völlig im Einklang mit der Geschlechterrolle lebt?
Macht ihr euch da auch Gedanken?

;)

Milka

Zitat von: Sweety am 27. Februar 2012, 11:21:49
Interessant finde ich hier die Einlassungen einiger Eltern, die beteuern, dass ihre Töchter sich so jungenhaft benehmen dürfen wie sie wollen, da pfeift man auf die Umwelt... aber die Söhne dürfen nicht so mädchenhaft sein wie sie wollen. Schade eigentlich.

Das ist mir schon oft aufgefallen, nicht nur hier, sondern auch in meinem Umfeld.

Wenn ein Mädchen in nem Fußballverein ist, finden das alle toll, aber wenn ein Junge ins Ballett möchte, wird er schief angeschaut.
principessa numero uno 08/2006 ♥
numero due principessa 03/2010 ♥


,,Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende."

Sweety

Die Eltern selber sehen das ja häufig auch so. Schade.

Katie

Zitat von: Sweety am 27. Februar 2012, 13:53:58
Zitat von: Katie am 27. Februar 2012, 13:42:00
Yanik steht auf Barbies, Rosa, Feen, Glitzer usw. Und wir unterstuetzen ihn natuerlich in seiner Wahl. Kilian ist das komplette Gegenteil, kann Barbies nicht leiden und liebt alles was typisch "Junge" ist.


Hmmmmmmm... okay, moderne tolerante und wertneutrale Eltern unterstützen auch die Jungen, die sich mädchenhaft benehmen.
Fühl dich jetzt bitte NICHT angegriffen, das ist in keiner Weise meine Absicht, aber das zitierte Textstück taugt grad so schön zu einer exemplarischen Frage:
Nachdem du ja das Gefühl hattest, die Unterstützung des geschlechtsuntypischen Kindes extra betonen zu müssen - unterstützt ihr denn genauso selbstverständlich die Wahl des anderen Kindes, das anscheinend völlig im Einklang mit der Geschlechterrolle lebt?
Macht ihr euch da auch Gedanken?

;)

Ja natuerlich! Ich hab mich jetzt nur auf Yanik konzentriert, weil das ja eher von den meisten Eltern unterdrueckt wird. Also ich kenne da einige die sehr abneigend reagiert haben als ihre Soehne ein Interesse an Maedchensachen zeigten.
Und wir machen uns da sogar viele Gedanken. Gerade weil die Kinder gleich aufwachsen haben wir uns oft darueber Gedanken gemacht warum die Unterschiede so gross sind, auf dieses eine Thema bezogen.
Also Kilian steht auf Bagger, Autos, Fussball usw. und auch das unterstuetzen wir. Ich hinterfrage auch nicht, ob sie sich nun Puppen oder Autos aussuchen. Ich will nur dass sie sich wohlfuehlen und wissen dass wir hinter ihnen stehen, EGAL ob sie nun ihre weibliche oder maennliche Seite ausleben.
Dieses neutral auf Krampf funktioniert halt meiner Meinung nach schlecht. Ausserdem ist das wahrscheinlich anstrengend  ;D


(Off Topic, wenn mein geschriebenes irgendwie komisch wirkt, sorry. Ich bin ein Sprachidiot und kommuniziere in letzter Zeit nur noch auf Englisch. Ich schaff den Uebergang nie.)