Traut ihr euch...heikle Themen

Begonnen von Pünktchen, 28. August 2013, 22:19:33

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Pünktchen

Mich würde mal interessieren, wie ihr es mit heiklen Themen haltet. Sprecht ihr offen darüber? Traut ihr euch offen zu einer unpopulären Haltung zu gewissen Themen zu stehen? Mir geht es wirklich um ernsthafte Diskussionen und durchdachten Meinungen.

Ich selbst habe oft unpopuläre Haltungen, die sicher vielen übel aufstoßen. Und ich bin mir sicher, dass die Mehrzahl der Menschen ihre unpopulären Meinungen zurückhalten und sich ehr wie ein Fähnlein im Wind bewegen. Und dann gibt es noch diejenigen, die jedem ungefragt ihre stammtischartigen Antiparolen um die Ohren hauen müssen.  :P

Um euch mal ein paar Themen zur Inspiration dazulassen: Haltung zur Ausländerfeindlichkeit, Abtreibung, Finanzpolitik, moderne Volkskrankheiten, Konsumverhalten...


Bettina

Je nachdem ... ja. Das ist von vielen Faktoren abhängig. Nicht immer macht es Sinn und dann verkommt ein kluger Gedanke schnell zu einer Stammtischparole  ;)
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Tini

Ich bin nicht gerade dafür bekannt, besonders diplomatisch zu sein. Und manchmal bin ich auch aus Prinzip Anti, wenn die Masse Pro ist. Einfach weil ich gerne anders sein möchte, nicht mainstream.

Nein, aber ernsthaft, ich sage gerne meine manchmal unpopuläre Meinung, manchmal auch ungefragt, manchmal bereue ich es hinterher, weil es mich Sympathien kosten könnte und ich zugegeben doch gerne gemocht werden will und mit Ablehnung nicht gut klarkomme. Das ist so ein bisschen konträr. Aber oft sprudelt es auch einfach aus mir heraus, ich kann das gar nicht verhindern. Ich bin definitiv kein Ja-Sager und bei kontroversen Diskussionen immer gerne mit dabei.

Mit meiner Meinung ecke ich bestimmt auch häufiger an, und ich muss sagen, manchmal will ich das auch.
She *7/2006
He   *7/2014

Nachtvogel

naja ich habe mit den Jahren gelernt, dass man nicht immer alles sagen muss, was man denkt ;)

Habe ich also den Eindruck, dass es ohnehin völlig sinnlos ist und ausser Ärger eh nix bringt, dann halt ich den Mund.
Fragt man mich allerdings gezielt was zu einem Thema, bekommt man meine Meinung dazu zu hören aber ich schmeiße sie nicht mehr zwangsläufig und ungefragt in den Raum, speziell nicht, wenn es wie gesagt ohnehin völlig zwecklos ist, dazu ist mir Zeit und Mühe zu schade.

Ich kann aber in den meisten Fällen auch wirklich gut damit leben, wenn ich mit Leuten nicht einer Meinung bin. Ich hab Freunde die in gewissen Dingen total anders sind als ich aber es sind trotzdem Freunde, warum auch nicht...Man muss sich ja nicht an den Themen aufhängen in denen an nicht konform geht bzw man kann die Meinung eines Anderen ja auch mal einfach so stehen lassen ;)


Aus Prinzip DAGEGEN sein fand ich immer schon gänzlich bescheuert s-:)...Was ist denn das für eine Haltung? Und ist man damit etwa ehrlich zu sich selber? Nein...ist halt das Gegenteil von einem Mitläufer aber auch nicht besser denn beide versuchen zu sein was sie nicht sind, nur auf gegensätzlichen Seiten. Der eine verstellt sich um etwas zu sein, der Andere verstellt sich halt um etwas NICHT zu sein.

Ich versuche ich selbst zu sein. Wenn das grade mainstream ist-gut, wenn nicht-auch ok.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Pünktchen

@Tini- aber das Verhalten find ich genauso dämlich wie die Fähnchen im Wind. Denn das macht es mir dann immer ziemlich unmöglich eine gesunde Diskussion zu führen. Außerdem hat für mich das immer-gegen-alles-Sein auch einen großen Fähnchen im Wind Charakter. Danke für deinen ehrlichen Post.

Sweety

Ich mach mich auch gerne unbeliebt - manchmal hab ich da richtig Spaß dran ;D

Aus Prinzip dagegen, weil die Masse dafür ist, bin ich allerdings nie. Da ist man ja genauso berechenbar.

Im Grunde sag ich einfach meine Meinung. Außerhalb von EO ist das auch nie ein Problem, weil sich im Umfeld soviele bunt durcheinandergewürfelte Leutchen befinden, dass zu jeder Thematik mindestens einer aneckt.
Daher seh ich das nicht als sooooo was Besonderes an.

Also jetzt ist das so.

Früher war das anders, weil ich aufgrund von Schule und Familie an Kreise gefesselt war, vor denen mir einfach nur gegraut hat. Da hab ich meine Meinung deshalb laut gesagt, damit klar ist, dass ich nicht mitspiele.

Aber mir geht's auch wie Bettina. Ich muss das nicht auf Teufel komm raus. Manchmal denk ich mir auch einfach nur meinen Teil. Kommt drauf an, wie und mit wem die Diskussion zustande kommt bzw. verläuft und natürlich auch darauf, wie wichtig mir das Thema ist.
Ist es eins, von dem ich mich emotional berührt fühle oder über das ich viel weiß, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich die Klappe aufreiße.
Hab ich keine Ahnung oder ist mir ein bisschen gleichgültig, kann ich auch mal meine Klappe halten (ja wirklich!! ;D ).

Ich hab keine Angst anzuecken, aber ich hab auch keine Angst mit dem Strom zu schwimmen. Wie gesagt, es liegt wohl am aktuellen persönlichen Umfeld, dass es eh keinen einheitlichen Mainstream gibt :)

guest1707

Kommt immer auf die Situation an und mit welchen Menschen ich mich gerade umgebe.
Deswegen entstehen durchaus Situationen wo ich einfach meinen Mund halte und mich aus der Diskusion ausschließe. Man wird ja älter und lernt dazu.

Ansonsten vertrete ich durchaus meine Meinung zu der Sicht. Auch wenn es die breite Masse anders sieht. Ich will ja niemanden davon überzeugen meine Sicht der Dinge anzu nehmen. Nur evt. mal darüber nach zu denken das es auch andere Meinungen gibt. So wie ich das auch mache.

Tini

Das stimmt, das ist auch dämlich, wenn man anti ist, obwohl man eigentlich dafür ist. Ich erkläre es an einem Beispiel: Primark hat mich nie groß interessiert, ich war mal da, fand es zu voll und nicht besonders attraktiv und fertig. Nun scheint es da aber eine Art Hype zu geben. Und das nervt mich bzw bringt mich dazu, dort keinen Fuß mehr rein zu setzen. Ist einfach so. Dinge, die ich eigentlich mag, würde ich nie ablehnen, selbst wenn darum plötzlich ein Hype gemacht würde. Aber nerven würde es mich trotzdem!
She *7/2006
He   *7/2014

Sweety

Ah, das klingt doch schon wieder ganz anders.

Bei einem Kumpel von mir ist es nämlich so: Er liebt Fantasy in allen Ausprägungen. Besonders Zauberer sind seins.
Harry Potter hat er aber nie gelesen. Gut, ist kein Verbrechen. Aber ich kenne ihn, ich kenne seine Vorlieben, ich weiß wirklich, was ihm zusagt und ich wage zu behaupten - er würde Harry Potter lieben.
Aber er weigert sich das zu lesen. Grund: Weil die halbe Welt es toll findet. Das macht er dann nicht. Da will er sich dann nicht einreihen, das wär ihm zu gewöhnlich (aber Hauptsache "Herr der Ringe" im Regal stehen haben s-:) ).

Und jetzt sagt mir bitte, dass das total bescheuert ist.

Pünktchen

Das find ich auch bescheuert. Ich liebe die Band Muse. Viele der frühen Fans haben ihnen den Rücken gekehrt, als die durch den Twighlight-Hype mega berühmt wurden. Versteh ich nicht. Ich verstehe es, wenn man jemanden nach Jahren den Rücken kehrt, weil sich der Stil in eine Richtung geändert hat, die einem nicht mehr gefallen, aber nicht weil sie kein Geheimtipp mehr sind...

Schnukki

Bei Freunden und Familie sage ich fast immer offen das ich denke. Sicherlich sind nicht immer alle einer Meinung - aber dann kann man ja einen regen Gedankenaustausch starten oder sich einfach mal andere Sichtweisen anhören und seine Meinung vielleicht sogar neu überdenken.

So toll ich EO in manchen Dingen auch finde, so habe ich doch gemerkt, dass der Grundtenor - der hier herrscht - mit der realen Welt oft nicht übereinstimmt.
Das betrifft sowohl gewisse Denkweisen - als auch Handlungsweisen.

Daher spare ich es mir mittlerweile, hier bei gewissen Themen etwas zu sagen.

~ Oma Netti ~

#11
Ich sage immer offen und ehrlich meine Meinung, WENN ich sie sage. Aber nur bei Leuten, die ich in die Kategorie *Lohnt sich* eingestuft habe. Es gibt auch genug Leute, mit denen hab ich einfach keine Lust zu diskutieren, weil es meiner Meinung nach sowieso sinnlos ist. Dann lass ich es.

Ich sehe es auch ähnlich wie Schnukki, die reale Welt spiegelt EO sehr oft nicht wieder.

Ich habe absolut keine Angst, dass mich jemand nicht leiden könnte oder so. Ich kann ja auch nicht alle Menschen leiden und kann gut damit leben. Nur vertrete ich eben die Auffassung, wenn man mit jemandem nicht kann, dann soll man den in Ruhe lassen.

Tini

Zitat von: Schnukki am 29. August 2013, 07:14:52
So toll ich EO in manchen Dingen auch finde, so habe ich doch gemerkt, dass der Grundtenor - der hier herrscht - mit der realen Welt oft nicht übereinstimmt.
Das betrifft sowohl gewisse Denkweisen - als auch Handlungsweisen.

Das stimmt, das ist mir auch schon häufig aufgefallen, nur muss ich wohl da noch entspannter werden, ich kann mich immer noch zu oft nicht zurückhalten, obwohl es doch eh keinen Sinn hat  ;D

@Pünktchen
Verstehen kann ich es schon ansatzweise. Auch die Sache mit Harry Potter. Aber bescheuert ist es natürlich trotzdem. Ich wäre wohl enttäuscht, wenn meine Lieblingsband, die bisher nur in kleinen Locations in kuschliger Atmosphäre nun große Hallen füllt, die Karten teurer werden und ich überhaupt das Gefühl hätte, der große Ausverkauft hat begonnen. Aber dennoch würde mir doch die Band noch gefallen. Sage ich jetzt mal so.
She *7/2006
He   *7/2014

Bettina

Aber Tini, es ist doch etwa anderes, zu sagen "Ich fand die Konzerte in kleinen Locations schöner, zu den großen gehe ich deshalb nicht." als zu sagen "Ich mag die Band nicht mehr, weil die jetzt viele mögen." Genauso bei deinem Primark-Beispiel. Da hat sich doch eigentlich von dir aus gesehen gar nichts verändert. Du mochtest Primark am Anfang nicht und jetzt auch nicht.
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Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Scheckpony

Ich bin mal ganz ehrlich und gebe zu, dass ich das typische Fähnlein im Winde bin. Ich weiß das und häufig stört es mich auch. Aber ich bin, warum auch immer, so extrem davon abhängig, von anderen positiv angesehen zu werden, dass ich auch manchmal mich und meine Ansichten verrate.

Das heißt nicht, dass ich anderen prinzipiell und immer Recht gebe, aber ich sag halt dann einfach nicht meine Meinung, sondern betreibe eben das typische "lächeln, nicken, sich seinen Teil denken".

Hinzu kommt, dass ich auch noch seeeeehhhhr gutgläubig und leicht zu beeinflussen bin. Wer halbwegs gute Argumente hat, hat mich auf seiner Seite. Und ich bin mir auch ganz sicher, dass ich im dritten Reich eine von denjenigen gewesen wäre, die hinterher behauptet hätte, sie hätte ja von nix gewusst.

Mich belastet das ganze auch manchmal, insbesondere jetzt, wo ich nicht nur meine Meinung, sondern auch die Interessen meines Kindes verteten muss, was mir eben teilweise schwerer fällt als anderen. Aber auch gerade diese neue Situation hilft mir auch, zu lernen, auch mal NEIN zu sagen.

Aber dieser Post zum Beispiel hat mich jetzt viel Überwindung gekostet. Lange hab ich überlegt, ob ich nicht alles einfach wieder lösche. Schließlich soll ja hier keiner was schlechtes von mir denken. Bescheuert, oder?

Zusammenfassend kann ich zu dem Thema aber sagen: Nicht jeder, der Opportunist ist, ist das freiwillig bzw. gezielt. Sehr häufig spielen da auch einfach solche Sachen wie individueller Charakter, Selbstbewusstsein und ähnliches rein.

Honigbluete

Ich bin eine Mischung aus sweety und scheckpony... Wenn ich eine Meinung habe und die mich auch emotional berührt bzw. mir wichtig ist, vertrete ich sie auch. Allerdings habe ich gerade bei politischen Themen keine genaue Meinung, weil ich mich nicht intensiv damit auseinander setze. Da sage ich schon auch, was ich denke, steige aber nicht in große Diskussionen ein.
Insgesamt bin ich mit den Jahren deutlich diplomatischer geworden, früher bin ich oft mit dem Kopf durch die Wand. Mittlerweile wäge ich ab, ob sich eine Diskussion lohnt oder ob ich mir nicht besser nur meinen Teil denke...

Martina

#16
...
Ohne

lotte81

Ja, ich kann das sehr gut. Wobei ich tatsächlich nur Meinungen vertrete, die ich auch habe oder zu themen diskutiere, von denen cih was weiss, andernfalls höre ich lieber zu....
Ich erinnere mich noch, dass mich mein Ethik Lehrer im 7. Schuljahr mal komplett zusammengestaucht hat, weil ich eine andere Meinung hatte als er zu irgendeinem Thema und meinte: "Du meinst ja auch, du darfst zu allem eine Meinung haben"  :o :o äh, ja....

Mein Bruder ist so ein Kandidat, der IMMER aus Prinzip dagegen ist. Man, nervt das. Der würde innerhalb einer Diskussion (schon getestet  S:D) seine Meinung um 180Grad drehen, nur weil ich plötzlich was anderes sage  s-:) Der sagt manchmal so eine Unfug, da kann man sich nur noch wundern.
So Beispiele finde ich dann wirklich pubertär und eher albern. Wenn meine Meinung zu einem Thema der Masse entspricht, kann ich damit sehr gut leben und ich bin nicht prinzipiell auf Krawall gebürstet,sondern durchaus friedliebend....

Aktuell habe ich zweimal die Diskussion ums thema "Zig*eunersauce" (wird der eine oder andere ja in den Medien mitbekommen haben) allein gegen eine grössere Gruppe geführt und echt gedacht, ich spinne...dabei war ich doch die einzig Normaldenkende  ;)...

Klar, es gibt auch Themen und Situationen, da habe ich vielleicht eine Meinung, weiss aber, es ist klüger jetzt den Mund zu halten, weil es einem anderen schaden würde .... Ich muss der Lehrerin meines Sohnes z.b. nicht in kompletter Ehrlichkeit sagen, wie ich sie pädagogisch einschätze. Nicht weil ich Angst vor ihr oder ihrer Reaktion mir gegenüber habe,sondern weil mein Sohn mit ihr noch 3 Jahre auskommen muss. Auch wenn es um anstrengende Verhaltensweisen bei Familienmitglieder geht , bin ich eher diplomatisch und sage meiner Schweste rnicht ins GEsicht, dass ich sie für eine faule Trulli halte, die nicht arbeiten will,zumindest nicht , wenn meine Oma daneben sitzt, da ich meine Oma damit mehr verletzten würde, als meine SChwester  s-:) s-:)

Wenn ich zu einem Thema bei EO einfach nichts schreibe, ist das für mich was anderes....Es gibt einfach Situationen und Themen, da habe ich keine Lust zu diskutieren...Grad z.b. bin ich viel zu müde...es gibt auch themen, da hab ich nichts zu zu sagen .....Wenn ich aber was schreibe, ist es weder aus Prinzip mit der Masse, noch dagegen....Ich schreibe es so, wie wir es machen oder wie ich es sehe.....Wobei ich schon den Eindruck habe, dass ich in der Regel trotzdem nett bleibe....Man muss dabei (auch ausserhalb von EO) ja nicht ausfallend werden..... Das liegt mir nämlich z.b. gar nicht und macht einen auch eher angreifbar und unglaubwürdig.... Früher war ich da weit weniger diplomatisch. Nicht aus Prinzip dagegen, aber eben wirklich mit dem Kopf durch die Wand mit allen Mitteln, wenn ich eine Meinung hatte....Mittlerweile weiss ich, dass man gewisse Themen durchaus diskutieren kann, aber es nicht immer darum geht andere zu überzeugen .....Deshalb verstehe ich oft die Wallung hier bei EO nicht....Ich kann nämlich durchaus Dinge  diskutieren und meine Meinung vertreten, will dabei aber gar nicht den anderen ändern, sondern eben nur meine Meinung repräsentieren.... Springt dann jemand wutentbrannt aus so einer Diskussion aus, wundere ich mich oft, weil es mir im Prinzip doch piepsegal ist, ob Kind x 8 Stunden TV schaut oder mit 3 Monaten schon Leberwurstbrot isst.....

Aber ich habe z.b. auch nicht zu allem überhaupt eine Meinung..... Es gibt ja Leute, die isch in jedem Thema total gut auskennen und überalle eine Meinung haben...das geht mir definitiv nicht so....Thema Veggie day war so eins....Da konnt ich gar nichts gross zu schreiben, weil es mir schlicht egal ist. Ich esse eh kein Fleisch, für Kinder würde ich es befürworten. ERwachsene machen eh was sie wollen....So weit meine Gedanken dazu  ;D Nichts besonders fundiertes , was sich lohnen würde so vertreten  ;D
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Arletta

@Lotte

Die schlimmsten Diskussionspartner sind die, die keine Ahnung von dem haben, was sie reden.

Ich habe eine gute Freundin. Wir können über vieles reden. Außer über Kindererziehung.

Sie erzieht ihre Tochter anders. Ich will nicht sagen streng, aber anders. Keine Süßigkeiten, kein TV, keine Shirts mit Motiven (Hallo ich bin die hässliche Katze oder sowas), kein Spielzeug was andere auch haben usw.

Wir sind da anders. Sophia ist ein freundliches, aufgeschlossenes und neugieriges Kind, sagt hallo, tschüss, bitte und danke ohne das ich sie erinnern muss, liebt Biene Maja und Kikaninchen und darf auch mal nen Keks. Hello Kitty findet man auch auf einigen Shirts und sie spielt absolut gerne mit Playmobil.

Jedes mal, wenn meine Freundin und ich aufeinander treffen, zettelt sie eine Diskussion darüber an.

In meinem Studium habe ich mal gelernt, dass man, wenn man zu etwas klar Stellung bezieht, den anderen abschwächt und sich so klar positioniert. Habe es bisher auch immer geschafft, dies meinen Patienten zu vermitteln.

Bei dieser Frau geht das nicht. Da kann man seine Meinung noch so gut vertreten, wie man will.

Mir ist einfach wichtig, dass man auch bei kontroversen Diskussionen einfach sachlich und vor allem höflich bleibt und niemanden bekehren will. Dann macht mir das Diskutieren auch Spaß.

Sagen, was man denkt ist für mich ok. Nur ein gewisser Grundrahmen sollte in der Verbalisierung des Gedachten vorhanden sein. 

LG

Wo Liebe ist wachsen Wunder

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Sweety

Scheckpony - zu der Sache mit den Argumenten... da ist es bei mir so, dass ich sehr anfällig für gute Argumente bin. Da erzählt mir einer was und begründet und untermautert es und ich denke "YES! So isses." und dann kommt ein zweiter und sagt das Gegenteil und begründet es genausogut. Dann steh ich echt dumm da. Wenn ich dann aber entscheiden muss, was mir mehr zusagt, und bei allem, was über reine Ja-nein-Problematiken rausgeht, muss man das ja letztlich, dann kann es sein, dass ich mich von Meinung 1 abwende.
Das seh ich aber nicht als Fähnlein im Winde sein. Im Gegenteil. Nichts ist doch schlimmer als "Ich habe meine Meinung, bitte verwirr mich nicht mit Fakten." Man muss auch in der Lage sein, umzudenken und die eigene Meinung zu ändern.

Manchmal steh ich dann aber auch zwischen zwei Argumenten wie der sprichwörtliche Esel, der zwischen zwei Heuhaufen verhungert. Aber ich hab gelernt auch damit zu leben ;D

redheart

Ja natürlich. Also bitte, ich hab in den Bundestagswahlthread geschrieben, dass ich vermutlich FDP wählen müsste ;D

Ich diskutiere gerne und sag dann auch offen meine Meinung (sonst kann ich mir die Diskussion ja sparen), es gibt aber durchaus Situationen, die es mir nicht wert sind. Meine Studienwahl ist so etwas was ich grundsätzlich nicht diskutiere.
Wenn ich merke, dass mein Gegenüber nicht an einer Diskussion interessiert ist, sondern mir nur seine Meinung aufzwängen will, werde ich böse und sarkastisch und hoffe, dass ich die Diskussion so beenden kann s-:)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Once

#21
Meinst Du jetzt hier oder im wirklichen Leben? Dazwischen liegen ja häufig Welten. Alleine schon weil man in Foren ja Meinungen zu verschiedensten Themen austauscht und entsprechend offener damit hausieren geht bzw. gehen darf.

Zitat von: Bettina am 28. August 2013, 22:30:03
Je nachdem ... ja. Das ist von vielen Faktoren abhängig. Nicht immer macht es Sinn und dann verkommt ein kluger Gedanke schnell zu einer Stammtischparole  ;)

dem ersten Teil stimme ich zu, den zweite verstehe ich nicht recht. Wie verkommt ein kluger Gedanke zu einer Stammtischparole?

Ich denke auch, dass man da differenzieren muss bzw. die Frage vereinfachen sollte: steht ihr zu Euren Meinungen. Fertig. Ob beliebt oder unbeliebt kommt ja idR eher darauf an aus welcher Perspektive man diese Meinung betrachtet. Unbeliebte Meinungen sind wahrscheinlich also solche, die der Minderheit angehören, bei mir sind sie aber dennoch beliebt.

Im privaten Rahmen würde ich sagen: ich probiere mich der Situation angemessen zu verhalten und Meinung taktvoll an den Mann zu bringen. 
Beispiel: Veganismus, Vegetarismus, Ausländerfeindlichkeit, Todesstrafe. Dies sind Themen bei denen ich meine Meinung insbesondere Falschaussagen oder Klischeegängeleien gegenüber recht konsequent vertrete, jedoch nicht jedem auf die Nase binde.
In Erziehungssachen hingegen, die nicht meinem Gusto entsprechen, halte ich mich eher zurück (Freundeskinder die konsequent Saft kriegen, schon mit 2 Monaten aufrecht im KiWa sitzen, den Babybjörn nutzen, Gehfreis und Ohrlöcher lieben usw.). Da äußere ich dann nur meine Meinung wenn man tatsächlich darüber spricht und quasi um Meinung gebeten wird. Aber auch dann probiere ich mit "ich denke, ich meine, meinem Eindruck nach..." zu arbeiten, bin also eher defensiv unterwegs.
Militant komme ich wahrscheinlich manchmal rüber, weil ich dazu neige Gegenmeinungen nur dann zu respektieren und akzeptieren wenn Ahnung dahinter steckt (@Arletta, wie recht du hast).

Halte ich viele Menschen für Fähnchen im Winde? Nicht per se, aber ich glaube, dass sich viele Menschen schnell einen Bären aufbinden lassen und populistische Meinungen unkritisch annektieren weil es sich oberflächlich betrachtet gut anhört oder der Sprecher sympathisch ist. Das halte ich für sehr gefährlich und das ist es wahrscheinlich auch was einen Mitläufer gewissermaßen definiert.

ps:ich liebe Muse und Harry Potter und: ich hab dich hier bis jetzt nicht als jemanden erlebt der (zumindest hier) unbeliebte Meinungen vertritt, wenn ich das so sagen darf, Pünktchen. Zusatz: wobei kontroverse Meinungen für mich auch einfach nicht 'unbeliebt' sind so lange sie differenziert dargestellt werden. Vielleicht liegts daran..

Tini

Also zu Themen, zu denen ich keine Meinung habe, sage ich auch nichts. Ich kann z.B. mit Themen rund um Haushalt oder Schminken nichts anfangen. Ich benutze kein Parfüm, was sollte ich dazu also sagen. Mit Keramik-Spülen kann ich ebenfalls nicht dienen und was Klamotten betrifft, habe ich auch keinen Diskussionsbedarf  ;D

Bei Politik bin ich aber sehr interessiert und lese da auch mit. Ich würde auch manchmal gerne was dazu sagen, aber ich habe dann manchmal das Gefühl, ich blamiere mich mit irgendwelchem Halbwissen, andere drücken sich so gut aus und scheinen ihre Meinung fundiert untermauern zu können. Deshalb schreibe ich dann lieber gar nichts, finde solche Themen aber sehr interessant. Auch das Thema Heimat finde ich aktuell interessant. Halt alles, was ein bisschen in die Tiefe geht und nicht nur an der Oberfläche kratzt, so wie eben Promi-Themen oder rund um Haushalt & Co.
She *7/2006
He   *7/2014

Once

#23
Zitat von: redheart am 29. August 2013, 10:02:03
Ja natürlich. Also bitte, ich hab in den Bundestagswahlthread geschrieben, dass ich vermutlich FDP wählen müsste ;D

muhaha...sehr unbeliebt, da hast Du recht!  ;D ;D

edit: wobei ich mit der Linken wahrscheinlich (ohne jetzt damit kokettieren zu wollen) noch wesentlich unbeliebtere Stellung bezogen habe.  ;D

Schnukki

@ Once: Es mag auch Menschen geben, die urteilen nicht gleich, wenn sie wissen was das Gegenüber wählt.