Trauerkarte mit Geld?

Begonnen von lotte81, 18. August 2015, 20:52:17

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lotte81

Hi, helft mir mal auf die Sprünge. Der Vater meiner Kollegin ist nach Krankheit verstorben (also nicht jung oder überraschend.) Meine Kollegin und ich haben ein sehr gutes kollegiales Verhältnis, aber privat keinen Kontakt weiter. Sie ist eine sehr nette und liebenswerte Person.
Nun bin ich grad dabei die Karte zu schreiben und habe bisher nur einmal (zum Glück) eine solche Karte schreiben müssen. Das war in der direkten Nachbarschaft, so dass ich einen Gutschein damals mit der Nachbarschaft zusammen vom hiesigen Blumenladen holen konnte
.
Nun mangelt es der Familie meiner Kollegin denke ich nicht am Geld. Und irgendwie fühlt es sich komisch an ihr 10 Euro in die Karte zu legen, andererseits lese ich im Internet (und meine Oma sagt das auch  ;)) dass "man" das so macht..... Andere finden es wiederum pietätlos und komisch . Nun will ich natürlich auch nicht irgendwie in ein Fettnäpfchen treten durch einen groben Schnitzer. Rein vom Gefühl her würde ich ihr kein GEld reinlegen. ein Gutschein kommt nicht in Frage, da sie ziemlich weit von mir weg wohnt und sicher keine 40 km für Blumen fahren will (und ich nicht für einen Gutschein)
Sie selber hat meinem Sohn zur Kommunion einen Kinogutschein und einen Stift geschenkt, was für mich eher darauf hindeutet, dass sie kein Freund von Geldgeschenken ist, so würde ich sie auch grundsätzlich einschätzen. Aber wie ist das bei Trauerkarten..... Gehört es dazu oder eher nicht?
Was würdet ihr machen bzw. was macht ihr?
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Nipa

Ich würde es nicht machen....

Liebe Worte, aber kein Geld!

lotte81

Ja, je mehr ich drüber nachdenke, desto eher komme ich zu dem Schluss auf mein Bauchgefühl zu hören und es zu lassen
03/2006 ♂️
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Alissa16


Eumel

Ohne Geld.

Wir haben damals zur Beerdigung meines Vaters z. T. auch Karten mit Geld bekommen. Ich fand das irgendwie merkwürdig.

jewa

Ich kenn es so, dass das Geld ja für Blumenschmuck auf dem Grab dann ist und eher von entfernten Verwandten und der Nachbarschaft gemacht wird. Für eine Arbeitskollegin deren Vater verstorben ist, fände ich es "unpassend". Hör auf dein Bauchgefühl und mach eine persönliche Karte.
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Binus

Lotte, ich weiß, dass das völlig OT ist, aber warum schreibst du "meiner Kollegin ihr Vater"???  :-X Das passt nicht zu dir.  ;D

Zum Thema:
ich kenne das mit den Trauerkarten plus Geld auch, anscheinend ist das aber nicht überall üblich? Musste ich auch hier im Forum lernen. Wenn du meinst, dass es nicht an Geld mangelt, dann hast du sicher auch eine andere Möglichkeit, deiner Kollegin beizustehen. Vielleicht bietet sich mal ein nettes Gespräch, gemeinsamer Kaffee etc. an.

lotte81

#7
stimmt, binus,....und normal finde ich solche Satzkonstruktionen selber merkwürdig (im Schriftdeutschen)   s-:) Aber nach einem Tag bei meiner Familie bin ich wohl in Dialekt verfallen....hier in der Gegend ist das nämlich tatsächlich üblich...genau wie Sätze mit "als wie" oder "Komm mal bei misch"  ....natürlich ist es der Vater meiner Kollegin oder so  ;) Ist mir nicht mal aufgefallen eben beim nachlesen  :o
Musste es jetzt auch korrigieren, nachdem es mir bei jedem weiteren lesen immer mehr ins Auge sprang  s-hilfe

Wie gesagt, die Gepflogenheiten sind mir nicht soooo klar, da ich es bisher nur über meine Oma/ Eltern kenne, wenn Verwandte/ Nachbarn gestorben sind und da kam dann eben Geld /Gutschein für Blumenschmuck mit in den Umschlag ..... Und dann ist die Kollegin nicht mal aus der gleichen Ortschaft, so dass es da ja schon wieder komplett anders sein kann..... Insofern glaube ich kein Geld in der Karte ist unverfänglicher.... Ich hab ihr schon telefonisch angeboten, dass wenn sie noch Urlaub nehmen möchte, ich dafür gern auch früher wieder zur Arbeit kann (eigentlich hab ich derzeit Urlaub).....
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lotte81

Ach so: danke schon mal an alle. Hab die Karte nun so weit fertig und werde sie morgen abschicken..... Ohne Geld  ;) Bin froh nachgefragt zu haben, sonst hätte ich noch ewig gegrübelt, was nun "richtig" ist oder ob es da Standards gibt, die es zu befolgen gilt (auch wenn es ja im Grunde egal ist und jeder machen kann was er will, möchte man in so einer Trauersituation ja keinem auf die Füße treten)
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~ Oma Netti ~

Ich kenne auch "Das macht man so" und würde tatsächlich Geld in die Karte legen.

Binus

Davon ab würde ich eh kein Geld per Post verschicken.  :P Erst letztens wurde aus einer Karte meiner Mama ein Ikea-Gutschein entwendet (oder kam die Karte nie an? Naja, jedenfalls weg.).

Mondlaus

Ältere verwandte haben mir bei meiner Mutter 20 Euro oder 50 Euro in die Karte gelegt.  Entfernte bekannte wie jetzt hier gaben nichts. Scheint nicht üblich. Meine Kollegen gaben auch kein geld.
Kind 2011
Kind 2014
...

peter

hier wäre ne karte ohne geld wie ein geschenk ohne karte...iwi unvollständig  :-[
als mein papa starb bekomen wir karten mit geld von menschen die wir nichtmal mit name kannten...nur die namen von den hunden weil mein dad die immer beim gassi gehen traf ;-)

und auch sonst...selbst wenn der chef stirbt (der ja meist finanziell besser da steht als die angestellten) gibt man der witwe geld in die karte...


Honigbluete

Das ist wohl regional unterschiedlich... Ich habe bei meinen Eltern von Kollegen, Bekannten und Freunden nur Karten bekommen (Rheinland), der Lebensgefährte meiner Mutter hat nach ihrem Tod teilweise Geld in den Karten gehabt (Bayern).
Ich würde aufs Bauchgefühl hören und kein Geld reinlegen.

schwarzesgiftal

Ich hab davon noch nie gehört dass Geld reingelegt wird, kenn das nur als Beileidbekundung also ohne Geld...
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

Bubule

Ich kenne es auch, dass man Geld für den Grabschmuck oder die Grabpflege beilegt.
Oder eben wie jetzt leider bald anstehend, für einen guten Zweck spendet, anstatt Blumen zu kaufen, oder Geld in die Karte zu geben. Im Namen des Verstorbenen an eine durch Ihn oder die Angehörigen gewählte Organisation oder Verein.

Hör auf dein Bauchgefühl. Würde ich auch machen.

ju.ra.

Ich hab noch nie davon gehört das die Karten MIT Geld kommen? (Bayern)

lotte81

Scheint also nicht nur regional, sondern wirklich auch noch vom Wohnort abhängig zu sein - oder von welchen Faktoren auch immer  :-\ Naja, im Endeffekt denkt sie so im schlimmsten Fall, dass ich geizig bin oder keine Ahnung habe..... Schicke ich Geld mit, fühlt sich sich vielleicht peinlich berührt..... Ich glaube eine wirkliche Aussage, wie es nun richtig ist, werde ich nicht bekommen. Rein vom Bauchgefühl her war mein erster Gedanke: Geld würde ich dabei legen, wenn ich auch zur Beerdigung gehe (ohne Blumen) und die direkt von den Kosten betroffene (in dem Fall die Witwe) kenne.... ODER wenn ich, wie bei der Nachbarschaft damals, einen Gutschein beilegen kann. (Ich überlege grad wirklich noch in dem Ort vorbeizufahren und einen Gutschein zu besorgen) ...... Bei einem Gutschein finde ich deutlicher, dass es statt Blumen ist.
Wenn ich  in den Ort fahre, dann kann ich einen Gutschein besorgen und direkt noch die Karte persönlich einwerfen oder ihr geben, falls sie daheim ist  :-\


03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Fliegenpilz

Du hast angeboten früher aus dem Urlaub zurück zu kommen, damit sie in Ruhe trauern kann ohne den Arbeitsdruck im Nacken zu haben - das ist viel mehr Wert als 10 - 20€ für die Grabpflege :-* und sie wird dich nicht als geizig empfinden!

lotte81

Das finde ich selbstverständlich, wenn es irgendwie geht (bin ja eh nicht mehr im Urlaub,sondern daheim...wäre also kein organisatorisches Drama) ..... Ich denke, dass das die meisten so machen würden?!
Ich danke euch für die vielen ERfahrungsberichte!!!
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dinblum

Ich finde Trauerkarte mit Geld auch sehr komisch. Aber bei uns wird es auch so gemacht.

Allerdings bin ich da anders gestrickt. Ich denke wenn es eine Familie ist, die jeden Cent dreimal um drehen muss, leg ich in die Trauerkarte auch mal nur 10 Euro rein. Wenn es aber eine Familie ist, die normal leben kann, dann lege ich auch nichts rein. Dann gibt es einfach nur eine Trauerkarte.

Früher war das einfach so. Da wurde ja dann sogar aufgeschrieben wer wieviel Geld geschenkt hat. Ich finde so etwas echt komisch. Das ist ja fast so wie eine Abrechnung mit den Freunden und Nachbarn.

Nipa

Ich würde das auch so sehen "statt Blumen" wenn man zur Beerdigung geht.
Oder wenn man jetzt z.B. weiss dass die Familie Schwierigkeiten hat die Beerdigung zu stemmen oder danach in finanziellen Problemen steckt...

Sweety

Ich würde machen, was mir richtig scheint und davon ausgehen, dass, selbst wenn die Kollegin sich wundert, warum ich Geld reingelegt habe, weiß, dass manch einer das eben macht. Gibt ja sogar Karten mit Geldfach zu kaufen. Von daher ist es total egal, ob man was rein tut oder nicht... sofern die betreffende Person nicht erst vorgestern mit einer Kette aus dem Urwald gezogen wurde, wird sie es einordnen können.

Geld würde ich nur reintun, wenn ich den Verstorbenen selber kannte.

lotte81

Zitat von: Sweety am 19. August 2015, 12:29:44
I. sofern die betreffende Person nicht erst vorgestern mit einer Kette aus dem Urwald gezogen wurde,

;D ;D ;D

Ja...da hast du natürlich recht.... Karte ist nun ohne Geld unterwegs
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