Thema Krankenkasse & Leistungen

Begonnen von Coney, 24. April 2012, 21:09:38

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Coney

Huhu,

aus aktuellem Anlass stelle ich mal das o. g. Thema zur Diskussion. Ich war einigergemaßen geschockt gestern, als ich erfahren habe, dass die gesetzliche Krankenkasse nicht die Kosten für Emmas Brille übernimmt. Ich dachte immer, dass zumindest für Kinder alles übernommen würde, was benötigt wird, aber Pustekuchen. Die Kunststoffgläser wollen sie nicht bezahlen, weil sie noch keinen schulischen Sportunterricht hat. Also bleibt es bei 10 EUR pro Glas Zuzahlung.

Die augenärztlichen Untersuchungen wurden auch schon nicht alle komplett bezahlt, das waren aber eher kleine Beträge.

Ich habe mich echt gefragt, wie das Familien machen, die 5 Kinder haben und alle brauchen Brille - oder eben Geringverdiener. Wir haben für Emma eine Zusatzversicherung, aber auch für so kleine Kinder kostet die ja Geld. Für Finn haben wir z. B. keine, da er aufgrund der RS-Viren-Geschichte keine bekommen hat bzw. nur zu wahnsinnig hohen Beiträgen. Aber ich denke, gerade kinderreiche Familien werden sich nicht für alle Kinder eine Zusatzversicherung leisten können.

Irgendwie finde ich das sehr bedenklich. Auch die hohen Zuzahlungen zu kieferorthopädischen Behandlungen z. B. .

Ist das jetzt ein Luxusdenken oder sehr ihr das ähnlich? Ich finde eigentlich, jedes Kind müsste unabhängig vom Verdienst der Eltern medizinisch gut versorgt werden. Ja, mir ist klar, dass das in anderen Ländern anders ist und wir verwöhnt sind, aber wir leben nun mal hier und zahlen ja auch keine ganz geringen Beiträge zur KV. Und irgenwo verlässt man sich ja auch auf diese Versicherung.

mausebause

Da sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema, ich hatte es eben schon in Jannys Thread angesprochen...
Ich sehe das genau wie du und bin sehr oft überrascht, wie das hier so läuft mittlerweile..mein KiA ist da sehr engagiert und wir reden da oft drüber, wie wenig die Kassen sogar bei Kindern mittlerweile übernehmen möchten...besser wird das nicht,,.. :-\

Ich hab in sehr privatem Umfeld jemanden, der nichtmal zum Arzt geht, weil er (bzw sie) sich die 10 Euro Zuzahlugn nicht leisten kann - und keinerlei Zuschüsse bekommt..

Mareike

bei uns auch grade thema  :-(
innerhalb von 1 woche hat mein mann ca 50 euro bei arzt und apotheke (nur zuzahlungen) gelassen...
krank werden kann man sich echt nicht mehr leisten! :-[

Fliegenpilz

#3
Das mit den "keine geringen Beträge" sehe ich im Übrigen komplett anders.

Ich bin aktuell in Elterzeit und zahle daher seit 2008 nichts für meine Krankenversicherung. Das sind jetzt schon 3,5 Jahre und beide Kinder sind über mich versichert, die ebenfalls keine Beiträge zahlen (logisch!).
Wenn man nun überlegt, dass seit 3,5 Jahren die Krankenkasse für 2 bzw. seit 2 Jahren für 3 Mitglieder bezahlt, welche nichts einzahlen - wir kosten sie nur Geld, geben aber aktuell nichts in den großen Topf und all die Beiträge, die ich nun in den nächsten Jahren wieder einzahlen werde, werden bei weitem nicht das decken was ich schon "rausgeholt" habe.


Und es ist auch kein aktuelles Problem. Meine Grundschulzeit begann vor 19 Jahren, ich war Brillenträgerin und meine Eltern haben sich damals schon dumm und dämlich bezahlt, weil ich Kunststoffgläser tragen sollte, die aber nicht übernommen worden sind, ich die Brille beim Sport tragen sollte, aber keine Sportmodelle übernommen wurden, ...

~ Oma Netti ~

naja, ich bin da immer zwiegespalten. einerseits denke ich immer wir haben es dennoch noch gut und müssen uns keine großen gedanken um die KV machen, können immer zum arzt gehen, bekommen medis für kinder unter 12 frei usw...

andererseits kommen manchmal wirklich enorme kosten auf einen zu, ich hab ja nun selber 4 kinder und weiß wovon ich rede. mein mann ist handwerker und verdient ganz normalen handwerker-lohn, ich arbeite im moment nicht, aber wenn ich arbeite, dann verdiene ich in teilzeit keine 400€ netto, also kurzum wir sind nicht gerade vermögend, sondern ganz normaler arbeiter-standart.

die brille meiner tochter kostete 170€ bei fielmann und ja, es gab auch noch günstigerere. aber meine tochter war 13 als sie die brille bekam, sie muss sie immer tragen, da kann ich ihr doch keine hässliche brille andrehen, nur weil ich wenig geld habe.
die kieferorthopäden-kosten bekommt man ja ziemlich komplett zurück bei abgeschlossener behandlung.

bei uns ist es einfach so, dass alles an geld was irgendwie da ist seit jeher in unsere kinder geht. sei es schule, ausbildung, klassenfahrten, weihnachten, geburtstage oder eben auch so medizinische sachen. jeder cent geht in unsere kinder. und so finanziert man dann eben so dinge wie brillen, kieferorthopäde und co.

finde ich das bedenklich? ich kann mich ehrlich nicht entscheiden ob ja oder nein, es geht ja. und ich bin froh, dass ich dennoch hier lebe. ich kaufe oft auch hustensaft und co selber und lass mir kein rezept ausstellen, vielleicht ist das ja dumm.

was ich aber nicht richtig finde ist dass man ab 12 so sachen wie hustensaft und co tatsächlich immer selber zahlen muss und dass 18jährige im haus der eltern ohne einkommen auch die praxisgebühr zahlen müssen (und auch zuzahlungen zu KH aufenthalten etc pp)

ich habe diese woche auch schon 38€ bei der apo gelassen  :P

mausebause

@Christiane: Aber dein Mann zahlt ja ein!

Fliegenpilz

@Nenita
Und was hat mein Mann mit meiner Krankenkasse zu tun? Bzw. deckt der Beitrag meines Mannes die Ausgaben von vier Personen? ???

Belinda

Krank sein wird leider immer öfters zum Luxus  :-X

Wir haben es selbst erst vor 5 Wochen gemerkt als wir alle gleichzeitig krank waren. ( Ich mit Grippe/Kieferhöhlenvereiterung), Mann + Große Grippe und die kleine mit beidseitiger Mittelohrentzündung)
Innerhalb von 14 Tagen haben wir 80 € an Medis ausgegeben  :o :-(

Auch diesen extra Sehtest damals für die kleine mussten wir selbst zahlen 35 €
Heute Streptokokken Abstrich beim FA auch wieder 30€
Test auf Toxo----selber Zahlen, 25€ waren es glaub ich.

Die Liste lässt sich ewig weiter führen...
Es nervt einfach nur!

mausebause

@Christiane: Nunja, Familie...du bist daheim um die Kinder zu betreuen, nicht um Däumchen zu drehen, hast daher derzeit kein Einkommen - das finde ich legitim, ja!
Edit: Der "Job Mama" ist nunmal ein unbezahlter - dadurch nicht versichert zu sein wäre ja noch schöner.. :-\

~ Oma Netti ~

bin da auch etwas mehr bei christiane. mein mann deckt 6 personen ab. nein stimmt nicht, jetzt 5 personen, meine große ist selber versichert, aber erst seit 2 monaten, vorher waren es tatsächlich 6 (!!!) personen mit einem beitrag.

ich muss aber sagen ich müsste beim orthopäden etwas machen lassen, das kostet mich privat 140€. das schiebe ich auch arg vor mir her. ist schon viel geld  :P

Fliegenpilz

Irgendwie verstehe ich nun deine Argumentationsart nicht, Nenita. Ich steh auf dem Schlauch!

mausebause

@Netti: Bei mir selbst schiebe ich auch...das Geld "spar" ich mir dann oft..für Kinder jedoch finde ich geht das gar nicht... :-\ Nur was macht der, der es sich nicht leisten kann...bei uns geht das ja GsD noch...

Sanne73

Es ist sicherlich richtig, dass für Kinder mehr oder alle Leistungen durch die (gesetzliche) Krankenkasse übernommen werden sollten - aber ich denke auch, dass für Kinder dafür eingezahlt werden sollte! Ich meine, die laufen in der gesetzlichen KK ja völlig kostenlos nebenher, das muss auch irgendwie finanziert werden. In der privaten Krankenversicherung muss für jedes Kind extra gezahlt werden, und das sind keine geringen monatlichen Beiträge. Dafür gibt es dann halt (fast) alles erstattet.
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

Coney

@Christiane: Also wir haben ja die gleiche Situation hier mit Familienversicherung - und ja, wir zahlen viel mehr ein als wir kosten. Ich lasse mir seit einiger Zeit die Rechnungen/Abrechnungen von der Kasse in Kopie zeigen und die normalen Arztbehandlungen, speziell Kinderarzt, kosten ja kaum was. Selbst die Blutdruckmedikamente, die mein Mann nimmt, sind wirklich günstig. Der einzig höhere Posten in den Jahren waren die beiden Kaiserschnitte. Eingezahlt werden in die Kasse von uns 500,00 EUR monatlich (wir wollen ja den AG-Anteil nicht vergessen). Hinzu kommt ja dann noch jedes Quartal die Praxisgebühr plus Praxisgebühr Zahnarzt.

@Netti: Es stimmt, man bekommt die Kosten nach abgeschlossener Behandlung wieder, aber erstmal muss man es aufbringen. Meine Mutter z. B. hat aktuell 3 Kinder zeitgleich in Behandlung, sie ist alleinerziehend, arbeitet Teilzeit und es gibt keinen Vater dazu, der Unterhalt zahlt. Das ist echt heftig.


Fliegenpilz

Ich fände es auch besser, wenn die Kinder einen Beitrag leisten müssten. Nicht in der Höhe der Erwachsenen, aber halt angepasst. Dafür dann mehr Leistungen!

Ich bin da immer etwas zwiegespalten. Ich sehe Eltern, die geben hunderte von Euro für ein Abenteuerbett aus, sie kaufen einen Schultournister der einer Monatsmiete nahe kommt, die Schuhe sind meist teurer als die eigenen Modelle, ... aber der Hustensaft darf auf gar keinen Fall aus eigener Tasche gezahlt werden, dafür ist ja die Krankenkasse zuständig - man zahlt ja ein!


@Coney
Wieso müsst ihr Praxisgebühr beim Zahnarzt bezahlen? ??? Vorsorgeuntersuchungen sind doch befreit von der Praxisgebühr.

Coney


Die Zahnärzte bei uns nehmen die Praxisgebühr grundsätzlich, vor der Behandlung. Habe das noch von niemandem aus dem Bekanntenkreis anders gehört.

Und ich geh eh nur, wenn was gemacht werden muss  s-:)

~ Oma Netti ~

@coney  ja sicher, 3 zeitgleich ist schlimm. ich versteh das ja auch. wäre für uns genauso.

ich bin auch zwiegespalten, ehrlich. aber ich hab 2 jahre von h4 gelebt, wir mussten noch über 250€ draufzahlen für haus und ewe (haus zu groß und zu teuer) und es hat dennoch immer geklappt mit allem medizinischen. ich geb zu ich hatte das schon mal, dass ich die praxisgebühr erst ne woche später zahlen konnte, wenn wieder neues geld gekommen ist, aber es ging grundsätzlich immer irgendwie.

Fliegenpilz

@Coney
ZitatIm Zusammenhang mit der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung (einmal je Kalenderhalbjahr) sind auch Vitalitätsprüfungen, Röntgen, Erstellung eines parodontalen Screening-Indexes (PSI) und Zahnsteinentfernung (einmal je Kalenderjahr) von der Praxisgebühr befreit.
Quelle: Wikipedia.


Coney

@Netti: Ja, aber in der Situation meiner Mutter z. B. ist es unmöglich mehrere hundert Euro für Zahnspangen aufzubringen. Geht einfach nicht. Und nun? Keine Zahnspange für die Kinder?

@Christiane: Weiß ich. Was mach ich aber, wenn der Zahnarzt sagt, er behandelt mich erst, wenn ich bezahlt habe?
Meine Ärztin sagt, sie hätten ständig Ärger mit den Kassen, weil die Druck machen.

Fliegenpilz

@Coney
Ganz ehrlich, dann würde ich mir einen anderen Zahnarzt suchen :-\

Pela

Zitat von: Coney am 24. April 2012, 21:42:16

Die Zahnärzte bei uns nehmen die Praxisgebühr grundsätzlich, vor der Behandlung. Habe das noch von niemandem aus dem Bekanntenkreis anders gehört.

Das ist so aber nicht richtig.
Bei uns heisst es: "wir schauen erstmal". Beim Zahnarzt habe ich bei normaler Vorsorge noch nie Praxisgebühr bezahlt.

~ Oma Netti ~

gibt es da gar keine möglichkeit? @coney
raten? normal gibt es doch fast immer eine lösung  :-\

Frau B.

Zitat von: Nenita am 24. April 2012, 21:11:58
Ich hab in sehr privatem Umfeld jemanden, der nichtmal zum Arzt geht, weil er (bzw sie) sich die 10 Euro Zuzahlugn nicht leisten kann - und keinerlei Zuschüsse bekommt..

Antrag auf Zuzahlungsbefreiung gestellt?

hectorundhilde

Weil wir beide auch schpn so schlechte Erfahrungen mit der gesetzlichen KK gemacht haben, haben wir unsere Kleine direkt 2 Tage nach der Geburt privat Zusatz versichert. Und es ist kaum zu glauben, die Beiträge aus 14 Monaten haben wir schon fast wieder raus, und das obwohl wir ein gesundes Kind haben... bei manchen Dingen leistet die KK viel, aber ich wundere mich auch oft, warum bei so Kleinen Würmern soviel Geld zusammenkommt!

Coney

@Zahnarzt: Ja klar, das ist nicht richtig. Aber mein Mann ist bei einem anderen Zahnarzt als ich, dort ist es genauso und bei dem, wo meine SchwieMu hingeht ist es ebenso. Die machen das hier einfach so. Sie leiten es aber wirklich an die Kasse weiter, hab nachgefragt.

@Netti: Lässt der Arzt sich nicht drauf ein. Kann ich verstehen, sie kann die Raten eh nicht zahlen, würd ich auch nicht machen. Es laufen momentan noch Anträge. Die Kommune hat einen Fördertopf, die springen da jetzt evtl. ein mit einem Darlehen.

@Zusatzversicherung: Wir haben sie sogar schon vor Geburt für Finn beantragt, aber die Versicherung hat geschludert bzw. die Bearbeitung dauerte etwas. Da die RS-Infektion ja schon mit 4 Wochen war, konnten wir ihn nicht mehr versichern, bzw. wollten die einen Monatsbeitrag von 48,00 EUR.
Für Finn brauchten wir allerdings auch noch nie eine - bei Emma hat sie sich schon mehr als gelohnt.