Thema *Klassische (veraltete?) Rollenverteilung*

Begonnen von ~ Oma Netti ~, 27. Februar 2012, 11:34:19

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~ Oma Netti ~

Angeregt durch den Ohrringe-Thread, ganz besonders durch Anjas letztes Posting mag ich das gerne verstehen. Was genau ist denn so schrecklich schlimm an der klassischen Rollenverteilung, Mann ist fürs Geld zuständig, Frau für die Kinder und den Haushalt? Warum wird das so abgewertet? Ich versteh das nicht so richtig. Wir leben dieses Modell schon seit über 20 Jahren und sicherlich hat mich keiner dazu gezwungen, für mich war das von Anfang an so klar. Wenn wir Kinder haben, bleib ich zu Hause (zumindest eine Weile), während mein Mann unseren Lebensunterhalt verdient. Und wenn ich wieder arbeiten gehe (was ich ja bis vor 5 Jahren immer getan habe) dann richte ICH mich nach den Schul- und Kigazeiten, während mein Mann immernoch unsere Kohle ranschafft. Gleichzeitig mache ich zu 90% alles was mit den Kindern zu tun hat und im Haushalt sowieso. Wo genau ist da das Problem?

Ich mein wir leben ja 2012 und jeder, der sich anders entscheidet, der kann das ja tun, find ich total ok, aber in meiner kleinen bescheidenen Welt gibt es mehr Familien, die die klassische Rollenverteilung leben als andere. Darum irritiert mich das etwas, wenn es hier abgewertet wird.  :-\

Oder bin ich zu dämlich manche Dinge zu kapieren und hab dreimal die Hälfte falsch verstanden? Dann klärt mich auf bitte.

Und es wäre nett, wenn man vernünftig diskutieren könnte, mir ist schon bewußt, dass dieses Thema Konfliktpotential hat.  ;) ;D

Bettina

Netti ich versteh dich und seh es genauso wie du  :).

Dieses besser, schlechter usw. versteh ich nicht. Warum muss man das werten, wenn es für andere so OK ist. Jeder kann leben, wie er es möchte, solange er niemand anderem damit schadet. Das ist Freiheit und dafür sollten wir alle dankbar sein. Ich bin es  :).

Möglichkeiten machen glücklich. Wie sie jeder nutzt ist eine persönliche Sache. Und wie jeder lebt auch.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

mausebause

Netti...  ;D :-* :-*

Also ich versuchs mal... - falsch ist daran zuallererst eigentlich nichts....solange man von sich selbst behaupten kann, dass man damit glücklich ist - ABER:
ich nehm jetzt mal als Beispiel meine Schwester...die hat drei Kinder im Alter von 17 bis 24, sie selbst wird nächstes Jahr 50...sie hat keine Ausbildung gemacht und nur kurz ein wenig "gearbeitet" bevor die Älteste auf die Welt kam - seitdem ist sie zuhause, während ihr Mann halt nun arbeitet...
Ich sehe nun folgendes "Problem": sie bindet ihre Kinder an sich - und zwar total - und ich glaube, sie tut es, weil sie weiß, wenn die drei aus dem Haus gehen sollten, dann hat sie "nichts" mehr - sie hat keine Hobbies, sie arbeitet nicht, sie macht "nur" Haushalt und kümmert sich um die Kinder und den Mann, mit dem sie aber auch kaum mehr was verbindet....was also tut sie, wenn die drei mal ausziehen sollten-falls sie das tun?!
Das z.B. sehe ich als Problem, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich nicht immer abhängig von meinem Partner sein wollte-was wenn er aus welchen Gründen auch immer mal nicht mehr da ist?!
Und zu guterletzt - ich möchte auch an MICH denken, nicht nur Mama und Putzfrau sein - das ist z.B. der Grund warum ich mich so darauf freue, wenn ich endlich wieder die Möglichkeit habe, arbeiten zu gehen - etwas für mich tun, Kontakt mit anderen Leuten haben, eigenes Geld verdienen...

Joah - ich könnte ewig weiterschreiben - das nur mal meine ersten Gedanken zu dem Thema - kommt bestimmt noch mehr! :D

redheart

Ich finde auch, dass es jeder so wählen soll, wie er will (wenn er denn damit wirklich glücklich ist). Ich kenne das klassische Bild von zu Hause aus nicht und momentan sage ich, dass es auch nicht das ist, was ich anstrebe ;)

Was eher das Problem ist, dass viele eben die Möglichkeiten nicht haben, weil die Gesellschaft/der Arbeitsmarkt/etc. noch sehr stark auf die klassische Rollenverteilung fixiert sind.

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mausebause

Zitat von: redheart am 27. Februar 2012, 11:42:28

Was eher das Problem ist, dass viele eben die Möglichkeiten nicht haben, weil die Gesellschaft/der Arbeitsmarkt/etc. noch sehr stark auf die klassische Rollenverteilung fixiert sind.

Das ist wohl wahr!

Ich verurteile übrigens nicht, nur um das erwähnen zu wollen - ich schreibe lediglich meine Sicht zu dieser Sache - wie gesagt, jeder soll es bitte so machen, wie er/sie glücklich damit ist!!! :D :-*

Schildi

Ich persönlich finde nichts schlimm an der klassischen Rollenverteilung, wenn alle damit glücklich sind.

Es ist ja ein Konzept, das durchaus sehr praktisch ist und gut funktioniert. Unser Leben wäre auch bedeutend einfacher, wenn ich als Hausfrau zuhause wäre und mich um die Kinder und alles drumherum kümmern würde.  ;)
Aber, es würde mich nicht glücklich machen und wir wollen so nicht leben. Auch gut. :)

Sweety

Keine Rollenverteilung ist besser oder schlechter als andere, solange sie freiwillig gelebt wird und beide Partner einander und das was sie füreinander tun, schätzen.

Es IST aber nunmal schlicht und ergreifend scheiße, wenn der eigene Mann nicht sieht, dass die Frau daheim ARBEITET. Es ist schlecht, wenn Mann Vollzeit arbeitet und Frau Teilzeit oder sogar auch Vollzeit und dann trotzdem der Haushalt komplett an der Frau hängenbleibt. Das hat nichts mit klassischer Rollenverteilung zu tun, sondern mit der Berufung auf Werte, die so nie existiert haben und zwar aus Faulheit und einem absolut fehlgeleitetem Rollenverständnis heraus.

Ein klassisches Rollenverhältnis beruft sich auf Arbeitsteilung und nicht auf Arbeitsverweigerung. Haushalt ist nicht "Frauensache", Haushalt ist Sache desjenigen, der die Zeit hat, ihn zu machen.
Traditionell ist es in unseren Breitengraden die Frau, aber mit fortschreitender (noch lange lange laaaaaaaaaaange nicht am Ziel angekommener) Sichtweise auf die weiblichen Bedürfnisse und Fähigkeiten ist es nunmal so, dass Frauen, auch ganz klassische Frauen trotzdem arbeiten gehen.

Und dann ist es schlicht unfair, feige und grenzenlos dummdreist, die zusätzliche klassische Verteilung komplett beizubehalten, nach dem Motto - Geld darf sie gerne heimbringen und der Familiengemeinschaft zur Verfügung stellen, aber erwarten, dass ich am traditionell weiblichen Teil partizipiere, so wie sie am traditionell männlichen Teil partizipiert - also, das braucht sie nun nicht zu erwarten.

Und diesem Modell, was heute millionenfach gelebt wird und ebenso irrtümlich und falsch wie bewusst irreführend als klassisches angesehen wird, wird - das sag ich offen und ehrlich - immer meine volle kühle Verachtung gelten.
Was für das echte klassische Modell niemals gelten würde :)

Viel Spaß beim Zerpflücken, ich fahr jetzt Kind abholen 8)

redheart


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Bettina

Anders als Netti seh ich allerdings gar nicht so sehr, dass alle Frauen hier Hausfrauen und Mütter sind. Also nicht nur. Natürlich sind sie das auch und hier im Umfeld ist die Rollenverteilung sicherlich noch klassischer als vielleicht in Großstädten, aber viele der Mütter hier gehen arbeiten. Zumindest stundenweise. Auf den Höfen hat es sich eh mit Rollenverteilung, da muss jeder ran, auch wenn es sich da oft klassisch verteilt, aber anpacken muss jeder überall und auch Holz machen oder so, da helfen viele Frauen mit. Das ist das, was am WE als gemeinschaftliche Unternehmung gemacht wird und vielen macht es Spaß so. Unter der Woche macht jeder sein Ding und am WE wird gemeinsam mit der ganzen Familie immer noch was zum gemeinsamen eigenen Wohl getan. Zusammen mit den Kindern, den Eltern/Schwiegereltern, den Nachbarn. Ich finde das toll.

Ob jemand klammert oder nicht, seine Kinder nicht  selbstständig werden lässt oder arbeiten will (zur eigenen Erfüllung, finanzielle Notwendigkeiten lass ich mal außen vor), das ist wohl eher eine Typ-und Charaktersache als das Klammern an klassische Rollenverteilung. Bzw. ist das auch Typsache. Die einen so, die anderen so.
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mausebause

Joah Sweety, und wiedermal  s-daumenhoch , auch wenns langweilig ist! Schöner Beitrag!

Samika

Zitat von: Nenita am 27. Februar 2012, 11:49:17
Joah Sweety, und wiedermal  s-daumenhoch , auch wenns langweilig ist! Schöner Beitrag!
Jo, und auch wenn ich wieder mal als A*schkriecher bezeichnet werde, unterchreibe ich Sweetys Beitrag.

mausebause

Ach Samika, dann lass uns zusammen Ar***kriechen... S:D ;D :-*

Nachtvogel

ich kann mich Nenita nur anschliessen, ich sehe das genau so.

Ich verutreile niemanden aber ich kann mir WIRKLICH nicht vorstellen wie jemand WIRKLICH glücklich sein kann mit nur zu Hause und Putzfrau sein- ganz ehrlich nicht.

ich war ja jetzt auch ne gute Zeit zu Hause und ich muss sagen: es k*tzt mich an :P

Klar, ich geniesse die Zeit mit den Kleinen und so und ich bin jetzt auch nicht der Karriere Typ der sonstwas anstrebt.

Ich bin insofern *klassische Frau* als das ich auf jeden Fall immer die sein werde, die mehr zu Hause ist, die ihre Arbeit mehr auf die Kinder ausrichtet...

Das liegt zum einen daran, dass mein Mann nunmal den Bombenjob mit gutem Verdienst hat, zum Anderen aber auch daran, dass ich schon eher der Familientyp bin. Ich wollte immer Kinder, ich hab mich dafür entscheiden und ich WILL sie auch aufwachsen sehen und zwar etwas mehr als von 19-20Uhr ;)

ABER ich will daneben auch noch was Anderes ;)
Ich hab noch ein paar Ziele und Wünsche die sich nicht nur um Kinder, Pampers und Zooveranstalltungen drehen ;)
mein eigenes Ich definiert sich nicht nur über meine Kinder, sie sind ein wichtiger Teil, aber da gibt es noch viel mehr ;)


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Cecalein

#13
*

mausebause

@Nachti:  s-daumenhoch Genau - und mir fällt gerade wirklich extrem die Decke auf den Kopf, ich merke, dass mir mein Job fehlt...Mag sein, dass es nicht jeder Frau automatisch so geht, aber bei mir ist es so! :)

Zelda

Zunächst einmal vorneweg:
Meiner Meinung nach hat niemand das Recht, den Lebenswandel eines anderen Menschen zu verurteilen (ja klar, alles, was im legalen Bereich passiert :P)

Was ich für MICH sagen kann ist: Meins wäre es definitv nicht, "nur" Hausfrau und Mutter zu sein. Und dieses "NUR" ist nicht abwertend oder gar verurteilend gemeint!!
Ich war bei beiden Kindern ca. ein Jahr nach der Geburt zu Hause. Ich habe die Zeit geliebt und soo sehr genossen, aber ich habe am Ende immer gemerkt, dass ich jetzt neuen Input brauche, Bestätigung im Job, Austausch mit Erwachsenen über andere Themen als Pekip, Gemüsebrei und Windeln...

ICH arbeite gerne! Ich habe eine hochqualifizierte Ausbildung gemacht in einem Bereich, der mein Leben ist.
Ja, ich liebe auch meine Kinder abgöttisch und nichts in der Welt ist wichtiger als diese beiden kleinen Menschen!  :-*
Aber ich bin, und das sage ich nicht zum Trost oder als Rechtfertigung, eine wesentlich entspanntere und ausgeglichenere Mutter, seitdem ich wieder fest im Job stehe.
Klar habe ich so weniger Zeit für meine Kinder, aber diese wird umso intensiver genutzt!

In unserer Beziehung  hat mein Mann die klassische Frauenrolle  ;D
Er geht halbtags arbeiten, birngt die Kinder in die Kita und holt sie ab und hält mir an Tagen, an denen ich Abenddienst habe, den Rücken frei. Den Lebensunterhalt verdiene ich.
Für UNS die perfekte Lösung!!

Alle die es anders machen, machen es sicherlich nicht besser oder schlechter, nur anders. Ich finde nur wichtig, dass alle Beteiligten mit ihrem Modell glücklich sind!
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-Die glücklichsten Tiere der Welt sind die Hasen. Denn wenn sie hüpfen, dann hüpfen auch ihre Herzen.
Vor Glück nämlich-

Nachtvogel

@Sweety
überschnitten

stimmt! :)


mein Mann hilft auch genau so gut im Haushalt mit, selbst jetzt, wo ich zu Hause bin und er arbeitet!
Das, was noch nicht gemacht ist, wenn er abends heimkommt oder am We machen wir zusammen.
Ok, er bügelt nicht...aber die männliche Marotte lass ich ihm weil ich mich im Gegenzug weigere, den Müll zu machen ;D


und ganz ehrlich: ich würde NIEMALS mit einem Mann zusammenleben, der sich mit seinem Hintern auf die Couch pflanzt während ich um ihn herum putze und tu und mache, NEVER EVER! Da hab ich viel zu viel Respekt mir selbst gegenüber!
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~ Oma Netti ~

Ich hab nur bis hierhin gelesen
ZitatAnders als Netti seh ich allerdings gar nicht so sehr, dass alle Frauen hier Hausfrauen und Mütter sind.
Ich hab auch nicht gesagt, dass keine Frau arbeitet. Aber in den meisten Fällen ist es doch so, dass der Mann Hauptverdiener ist und die Frauen angepasst an Kiga-Zeiten (Schulzeiten) nebenher ein paar Stunden arbeiten. Das ist für mich auch klassische Rollenverteilung. Ich kenne aus der Kigagruppe meines Sohnes keine einzige Mutter, die Vollzeit arbeitet oder gar Karriere macht. Auch nicht die beiden Alleinerziehenden. Also es geht nicht um *Nicht-arbeiten* wenn ich von klassischer Rollenverteilung spreche.

Und ich muss jetzt erstmal kurz weg....

Mondlaus

Gar nichts ist daran schlimm. Es ist doch alles Geschmackssache und ein Ding der Gegenseitigen Toleranz.

Trotzdem: würde eine Freundin von mir sich heute entscheiden, auf eine Ausbildung und Berufserfahrung zu verzichten, da sie sich ausschließlich um Haus und Kinder kümmern möchte, würde ich ihr davon abraten. Denn dieses klassische Model ist sehr riskant geworden.

Vor 50 Jahren war an Scheidung gar nicht zu denken. Die Ehe wurde als "Zweckgemeinschaft" angesehen, Liebe und Erfülltheit spielten nicht die erste Geige, Sicherheit hingegen schon. Heutzutage ist es anders, die Ansprüche haben sich geändert. Sowohl Mann und Frau suchen das Glück in der Beziehung, wenn es dann nicht klappt, dann trennt man sich eben. Und das passiert - wie war das mit jede dritte Ehe geht in die Brüche?

Und wenn das passiert, dann steht bei dem klassischen Model die Frau ganz schön blöd da, hat sie doch ihr Leben darauf aufgebaut, Teil einer Familie zu sein. Auch die Unterhaltsansprüche der Frau gegen den Mann haben sich mittlerweile dem Zahn der Zeit angepasst, d.h. nach einer gewissen Zeit wird erwartet, dass sie arbeiten geht und sich nicht mehr ausschließlich um Kinder und den Haushalt kümmert.

Also Fazit, die klassische Rollenverteilung ist heutzutage sehr riskant geworden.
Kind 2011
Kind 2014
...

mausebause

@Netti: Dann ist deine Definition schon eine andere, denn das ist für mich wiederum nicht "klassisch"... :)
Klassisch ist für mich "Mann arbeitet, Frau bleibt daheim"

Was es bestimmt noch selten gibt ist "Mann ist daheim, Frau arbeitet" einfach weil es ja nun meistens eher so ist, dass der Mann mehr verdient als die Frau!

Mondlaus

Das war bei uns zeitweise so. Ich im Karriere-Job, er war zu Hause. War eine Katastrophe, er hat sich völlig kastriert gefühlt. Obwohl wir eigentlich recht modern denken, ist dieses klassische Model doch irgendwie noch verwurzelt.
Kind 2011
Kind 2014
...

A.n.j.a

Hey Netti :-*,

gutes, wichtiges Thema - dass ich mit dem Kommentar im anderen Thread anecke, dachte ich mir, daher erklär ich mich mal etwas ausführlicher.

Mich befremdeten die begeisterten 'ich liebe das'-Aussagen von Yami ujnd Schnauferl , evt. noch andere, hab nicht mehr genau nachgelesen.

Ich merke hier in EO halt immer wieder, dass sehr viele junge, moderne Mütter mit sicher guten bzw. nützlichen Bildungsabschlüssen (setz ich einfach mal voraus im Jahr 2012)  nicht berufstätige Hausfrauen sind und der Ehemann der Alleinverdiener. Wir hatten ja schon genug Threads, in denen sich beklagt wurde über die mangelnde Unterstützung des Partners oder auch Geldangelegenheiten.

Sicher ist auch ein Stück weit Neid dabei, da ich, obwohl ich eine wirklich schlechte Hausfrau bin, auch gerne mal 'einfach zuhause' bleiben wollen würde statt jeden Wochentag mindestens 8 h zu arbeiten. Womit ich nicht sage, dass sich hausfrauen einfach so auf die faule Haut legen, Gott bewahre.
Wahrscheinlich bliebe ich aber keine 2 Wochen daheim, dann würde ich bekloppt, nicht nur von der anfallenden Hausarbeit, auch im Sinne von Decke-auf-den-Kopf-Fallen. Dafür bin ich dann eben nach Dienstschluss um so häuslicher.

Unser Modell mit mir als Alleinverdienerin ist sicher nicht das gängigste, und die mangelnde Einbeziehung meines werten Gatten in diverse Alltagspflichten ebenso  wenig normal, wenn ich mir hier etliche Ehemänner-Stories neiderfüllt durchlese.  ;)

Aber worum es mir hauptsächlich ging, ist eben die Frage, was frau lernt/gelernt hat, ob und wie sie es anwendet, ob jahrelange Ausbildung/Studium einfach so 'weg' sind bzw. irrelevant.
All das völlig unabhängig von Betreuungslogistik der Kinder vor allem in den ersten Jahren.

Und da stimm ich den Vorrednern zu - grundsätzlich natürlich jeder nach seiner Facon.

Wen es glücklich macht, ausschliesslich Heim und Kinder zu versorgen, um so besser.
Wer darüber hinaus keinerlei Selbstverwirklichungs-Ambitionen hegt - die m.E. enormes Konfliktpotential in späteren Jahren darstellen, Stichwort verpasste Chancen etc.  - um so besser.

Schlechter oder besser liegt einzig im Auge des Betrachters. Da ich das aber eben von aussen betrachte, meine oben dargelegten Bedenken, Fragen, Zweifel.

Schlimm ist an der klassischen Rollenverteilung gar nichts, und abwerten will und wollte ich ebenfalls nichts. Nur stell ich mir halt die obigen Fragen.

Erstmal Schluss hier.
LG
Anja

mausebause

Zitat von: Mondlaus am 27. Februar 2012, 12:13:08
Das war bei uns zeitweise so. Ich im Karriere-Job, er war zu Hause. War eine Katastrophe, er hat sich völlig kastriert gefühlt. Obwohl wir eigentlich recht modern denken, ist dieses klassische Model doch irgendwie noch verwurzelt.

Ich glaube dass das das Hauptproblem ist, dass die meisten Männer so denken - und auch von der Außenwelt dann so "behandelt" werden, weil es andersherum eben einfach "normal" ist und nicht so...schade..aber so ist es nunmal - womit wir wieder beim "klassischen Rollenbild" wären!

mausebause

@Anja: Toll beschrieben - auch das sehe ich als wichtigen Punkt - man hat ja schließlich seine Ausbildung (sofern man eine hat) - egal in welche Richtung, ob nun Studium oder "nur" Ausbildung oder whatever - doch hoffentlich nicht umsonst gemacht - das sehe ich genauso!

Bettina

Ich hab das ja durchaus eingeschränkt ..... mit stundenweise.

Es ist hier schon sehr klassisch, wenn man es so sieht, aber nicht ganz streng klassisch wie es die Definition von Nenita hergibt. Dieses ganz klassische Mann würde niemals nen Müllbeutel anfassen oder nen Staubsauger und Frau geht nur aus dem Haus um den Kühlschrank aufzufüllen, das gibt es kaum noch irgendwo.

Dieses Wertschätzen von Hausarbeit: Männer sollen es anerkennen, aber die meisten Frauen selbst betrachten es als minderwertige Arbeit. Sehr fragwürdig.

@Mondlaus: Da sprichst du schon etwas Wahres an. Und um ehrlich zu sein finde ich dieses "der Partner soll mich glücklich machen" genauso bedenklich wie "der Job soll mich glücklich machen" oder "die Kinder sollen mich glücklich machen".

Wertschätzung ist ein wichtiger Punkt, allerdings muss ich das was ich tue erstmal selbst wertschätzen. Wenn ich selbst es nicht wertschätze, dann hilft mir die Wertschätzung anderer auch nicht weiter.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer