Anders Breivik - Unzurechnungsfähig!

Begonnen von Fliegenpilz, 29. November 2011, 19:01:15

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Once

Zitat von: Hrefna am 30. November 2011, 10:09:07

Vielleicht ein Beispiel. Stellt Euch vor, eines Eurer Kinder entwickelt im jungen Erwachsenenalter eine paranoide Störung und bringt jeden Abend auf grausamste Weise die heißgeliebten Haustiere in Eurer Nachbarschaft um, weil ihm eine Stimme sagt, sie wären böse Aliens.
Was würdet Ihr wollen? Behandlung oder reine Bestrafung?

danke, ich wollts nicht sagen!

Arthur

Wenn man mal bei den Fakten bleibt:

Dieser Mann hat eine riesige Schuld auf sich geladen. Das ist individuell, unabhängig von Gutachten, seinem Gesundheitszustand oder von was auch immer. Es bleibt für den Rest seines Lebens an Ihm kleben und das ist auch richtig so.

Dafür muss er strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden, das bedeutet nun mal Rechtsprechung. Von seinem psychischen Gesundheitszustand wird das Urteil maßgeblich abhängen, auch das ist Grundlage gültigen Rechts und das ist meiner Meinung nach völlig richtig. Gutachter und Richter sind hier angehalten, penibel genau hinzuschauen und ohne Emotionen Ihre Bewertung abzugeben.

Es ist ohnehin schlicht unmöglich, ein Urteil zu fällen, welches in der Öffentlichkeit, aber speziell in Betroffenen und Hinterbliebenen der Opfer ein Gefühl zurück lässt,  dass der Gerechtigkeit genüge getan wurde.

Es gibt für diese Tat keine Sühne, die dieses Verbrechen auch nur annähernd aufwiegen kann. Auch das ist ein Fakt, daran wird kein Urteil, wie auch immer geartet, jemals etwas ändern.

Für mich ist es wichtig, dass folgende Dinge erreicht werden:

Der Mann hat das Recht auf ein freies, selbstbestimmtes Leben verwirkt.
Ist er psychisch krank, gehört er für mich zur Verwahrung in eine Einrichtung, die darauf spezialisiert ist.
Geht von Ihm eine permanente Gefahr für die Öffentlichkeit aus, bleibt er in Sicherungsverwahrung, und zwar solange er lebt.

Zum Täter ist damit alles gesagt. Es gibt wichtigere Dinge.

Mir missfällt in allen gleichartigen Fällen immer stark, welches Podium der Täter in der Öffentlichkeit erhält und wie wenig Aufmerksamkeit die Opfer erhalten.
Es muss für die Hinterbliebenen doch ein Schlag ins Gesicht sein, jeden Tag die Zeitung aufzuschlagen und das Gesicht dieses Mannes sehen zu müssen nebst diversen Philosophien, wie nun am besten zu verfahren ist.

Genau das wollte doch dieser liebreizende Mensch. Warum nehmen wir Ihm dann nicht völlig legal diese Möglichkeit weg ?
Hier haben Medien und die Öffentlichkeit eine hohe Verantwortung und nehmen sie zu wenig wahr.

Und noch ein Gedanke zum Stichwort Prävention - es ist sicher sehr schwierig, solche Taten vorherzusehen und unmöglich, das Risiko völlig auszuschalten.

Aber lernen wir aus diesem und gleich gearteten Fällen, Warnsignale und merkwürdige Vorgänge im Vorfeld der Tat ernster zu nehmen. Das gilt für Behörden und Ermittlungsorgane, die einen viel besseren Einblick haben, genau so wie für jeden einzelnen.



Bradipa

krass! ich weiß gar nicht was ich davon halten soll... aber ich finde es IMMER WIEDER erschütternd wenn solche gutachten erstellt werden und die täter somit nicht richtig verurteilt werden...gilt ja auch oft für vergewaltiger ect...  :-[

Once

das einzige was ich in diesem Zusammenhang gefährlich finde, ist die Tatsache dass manche denken sie könnten aufgrund medialer Berichterstattung besser attestieren ob ein Mensch geistig krank ist oder nicht und in welchem Maße er zu verurteilen ist. Das kann ich gar nicht nachvollziehen.