Patientenverfügung

Begonnen von Schnauferl1974, 28. Mai 2012, 22:43:28

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Schnauferl1974

Habt ihr Euch schon mal Gedanken darübergemacht? Habt ihr eine?
Was habt ihr verfügt?

Würde mcih sehr interessieren, da wir schon lange eine machen wollen!

Trouble2011

Hi, ich hab eine geschrieben- zusammen mit meinem Testament liegt es bei einem Anwalt/ meinem Testamentvollstrecker (nennt man das heute so?!)

Ich habe verfügt, das ich bei einem Hirntod nicht weiter beatmet werden will.
Also keine reanimierende Maßnahmen nach einem festgestellten Hirntod- sowie die Organspende meiner Nieren und meiner Leber- sofern verwendbar. :)

Schnauferl1974

ich hab hier so einen Vordruck, aber da muss man genau definieren, wo die Grezen sind, also ich kann da nicht so allgemein schreiben, sondern genau angeben, was sie dürfen und was nicht.
Ich finde das sehr schlimm, wo mach ich den Schnitt?

Trouble2011

Naja das kommt ja nun darauf an, was du als nicht mehr vertretbar definierst!

Ab wann kannst du dir nicht mehr vorstellen mit den Konsequenzen zu leben?

Frau B.

Ich würde mich beraten lassen. Gerade diese Vordrucke sind sehr schwammig. Als Laie weiß man doch gar nicht was alles gemacht wird/ gemacht werden kann.

Sagt dir palliative Sedierung was? Viele Patienten können damit zB nichts anfangen. Habe gerade letzte Woche wieder von einem Pat. so einen Vordruck gesehen, wo es nicht mal erläutert wurde.

Pat.verfügung muss von einem Arzt oder ehrenamtlichen Diensten ( Hospizdienst) beraten werden.

Ich habe noch keine, da ich mir noch sehr unsicher bin, was ich möchte.

Schnauferl1974

Zitat von: Speranza am 28. Mai 2012, 23:24:13
Naja das kommt ja nun darauf an, was du als nicht mehr vertretbar definierst!

Ab wann kannst du dir nicht mehr vorstellen mit den Konsequenzen zu leben?

Das ist eben das schwierige, ic hhänge so sehr am Leben, dass es für mcih sehr schwer vorstellbar ist!


kd74

ich nicht mein mann schon.

Caristia

Hab jetzt leider keine Zeit mir alles durchzulesen (Mittagspause) aber eine VORSORGEVOLLMACHT ist eine SEHR sinnvolle Sache. Nur als Tip. Kostet beim Gesundheutsamt einmalig 10,- EUR.
Ich kenne mich mit Patientenverfügung nicht genug aus um die Vor- und Nachteile hier aufzuzeigen.

Mondlaus

Habe mir schon Gedanken gemacht, habe mir auch die Vordrucke runtergeladen. Aber nach Recherche dann entschieden, dass ich die Ärzte entscheiden lassen will.
Kind 2011
Kind 2014
...

Lunacole

Ich kann nur jedem raten sich wg. Patientenverfügung und/oder Vorsorgevollmacht (ACHTUNG: gewaltiger Unterschied!!) von nem Anwalt beraten zu lassen.
Ich bin Rechtsanwaltsfachangestellte und bekomme immer wieder mit, welche doch entscheidenen und wichtigen Fragen und Probleme im Wege der Erstellung einer Patientenverfügung auf einen zukommen, angefangen vom "Abstellen der Geräte" bis hin zur "was für Organe spende ich...auch teile meines Gesichtes?"...

Schlussendlich kann ich nur jedem empfehlen eine Patientenverfügung und auch Vorsorgevollmacht zu machen und hinterlegen zu lassen (mir fällt grad nicht ein wo), denn stellt euch nur mal die Situation vor, euch ist was passiert und euer Mann oder Eltern oder enge Familienangehörige sind mit der Situation konfrontiert über euer Leben oder Sterben zu entscheiden oder ob Organe gespendet werden sollen oder nicht...Ehrlich, ich möchte das meinem Mann nicht antun  :-\

Juli+Felix

Betreuungsvereine beraten kostenlos bezüglich Vorsorgevollmacht. Aber man sollte sich sehr genau überlegen, wem man diese erteilen will und ob derjenige damit auch umgehen kann.
Ich selber habe noch keine.  :-[

Frau B.

#11
Lunacole hat es schon gesagt: Vollmacht und Pat.verfügung ist ein Unterschied.

Vollmacht sagt nur aus, wen man im Fall man kann nicht selber entscheiden, bevollmächtigt. Da sind dann Gebiete wie Sorge für die Gesundheit, Vermögen, Aufenthaltsbestimmung (z.B. Heimaufnahme), Gang zu Ämtern und Behörden etc. drin.

Leider wird oft noch geglaubt, dass der Ehepartner entscheiden kann, nur weil man verheiratet ist. Ohne Vollmacht darf er das nicht! Nicht mal einen Pflegestufenantrag unterschreiben.

Wenn der Partner genau weiß, was man am Ende des Lebens möchte oder nicht möchte, braucht man keine Pat.verfügung. (Vollmacht muss vorliegen!) Möchte man sich aber absichern, sollte man es in der Verfügung festlegen.

Fyps

Ja, habe ich und zwar in maximal detaillierter Form s-:). Vor allem weil ich zu oft mitbekomme, wie wenig die Vordrucke taugen und wie unsinnig sich manche Kollegen dann noch am Patienten " austoben" weil die Verfügung so schwammig ist und sich die Angehörigen verständlicherweise an jeden Strohhalm klammern.  Eine gescheite Patientenverfügung sollte auf möglichst viele medizinisch machbaren Dinge eingehen, die lebensverlängernd sind, aber vom Laien als diese nicht erkannt werden. Stichwort - Dialyse, medikamentöse Dauerreanimation durch Katecholamine etc.
Beratung durch den Hausarzt alleine ist meistens zu wenig, da die nur noch selten Einblick  in die Möglichkeiten der Intensivmedizin haben.

Viel wichtiger, als die Patientenverfügung ist eine Vorsorgevollmacht. Die greift zwar theoretisch ab dem Zeitpunkt der Unterschrift, aber es ist kein Amtsgerichtsverfahren notwendig, wie bei einer Betreuungsverfügung.
LG
Fyps 

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Fliegenpilz

Zitat von: Vigi am 29. Mai 2012, 08:38:55
ich nicht mein mann schon.

Bei uns war es umgekehrt.
Mein Mann hat sich dann damit auseinander gesetzt nachdem ich ihm sagte, dass ich als seine Ehefrau ansonsten nach meinen Vorstellungen entscheide und nicht garantieren kann, dass diese mit seinen Wünschen konform gehen. Mag fies klingen, aber all die Verantwortung an mich abgeben fande ich auch nicht gerade ... einfach. Für ihn vielleicht einfach, für mich sehr fies.

kd74

Zitat von: Christiane am 30. Mai 2012, 09:01:08
Zitat von: Vigi am 29. Mai 2012, 08:38:55
ich nicht mein mann schon.

Bei uns war es umgekehrt.
Mein Mann hat sich dann damit auseinander gesetzt nachdem ich ihm sagte, dass ich als seine Ehefrau ansonsten nach meinen Vorstellungen entscheide und nicht garantieren kann, dass diese mit seinen Wünschen konform gehen. Mag fies klingen, aber all die Verantwortung an mich abgeben fande ich auch nicht gerade ... einfach. Für ihn vielleicht einfach, für mich sehr fies.


mhh ja da magst du recht haben.

ganz ehrlich, ich habe mich bei diesem thema noch nicht zu einer entscheidung durchringen können.  :-[

Fliegenpilz

Generell ja auch nicht einfach, definitiv. Aber einfacher ja auch nicht, wenn man in der Situation direkt drin ist :-[

kd74

stimmt auch wieder.....oh man mit was man sich alles auseindersetzen muss.....
ich werde das thema angehen.

scarlet_rose

Habe ich nicht und werde ich auch nicht machen.

Ich denke vieles kann ich heute nicht entscheiden,was irgendwann mal sein wird. Ich weiß jetzt noch nicht, wie ich mich fühle (oder auch nicht fühle), wenn ich in einer solchen Situation bin, daher mag ich auch jetzt noch nicht urteilen.

Ich glaube ganz fest daran,dass Menschen in der Lage sind "loszulassen", wenn sie bereit sind zu sterben. Solange sie nicht loslassen ist noch irgendwas, was sie hält. Was, wenn ich noch irgendwas habe, was mich hält?

Ich will jetzt nicht entscheiden, wie ich mich später fühle und werde deswegen keine machen.

Vieles kann man sich doch nicht vorstellen, bei vielem denkt man doch "so möchte ich keinesfalls leben" und wenn man doch in die Situation kommt kann man es. Und davor hätte ich dann Angst.Das ich es dann doch anders empfinde aber wehrlos bin.
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Wilma

Ich habe auch keine.
Aber schon viele verschiedene gelesen da ich Krankenschwester auf einer Intensivstation bin.
Ich habe mich neulich mit dem Thema sehr beschäftigt da mein Papa eine Pat-Verfügung haben möchte. Als ich im Internet danach gesucht habe und die Verfügung ausgefüllt und Häckchen gemacht habe an den Stellen was er möchte und was nicht liefen mir echt die Tränen. Ich konnte für mich feststellen das ich das nicht machen kann, jetzt noch nicht. Ich weiß nicht was ich will und was nicht. Persönlich finde ich wichtig das man festlegt wen man sich als Betreuer wünscht im Falle das einer bestellt werden muss. Und das man mit seiner Familie oder Partner klar bespricht was man sich vorstellen kann und was nicht. Denn die Angehörigen werden gefragt, ob verheiratet oder nicht, ob Verfügung oder nicht.
Wir haben viele Patienten die trotz aktueller Verfügung dann doch anders entscheiden. Der Mensch hängt an seinem Leben.

Helena

#19
Hallo!

Meine 4 Großeltern, meine Eltern und meine Schwiegereltern haben jeweils eine. Sie haben verfügt, dass sie nicht durch Lebensverlängernde Maßnahmen künstlich am Leben erhalten werde wollen (künstliche Beatmung, künstliche Ernährung) und das wir bei einem Hirntod, sofort die Maschinen abstellen sollen. Außerdem steht drin, dass erst dann alle Maschinen und Lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt werden dürfen, wenn noch einmal ein Pastor bei uns war. Für den Fall das sie einen Betreuuer/in brauchen sind Konstantin und Ich vermerkt, für alle acht von Ihnen.

Des Weiteren haben sie verfügt, dass NUR ICH und KONSTANTIN die Entscheidung gemeinsam treffen dürfen. Was das angeht sind meine beiden Geschwister und die zwei Schwestern von Konstantin nicht Entscheidungsbefugt. Wir würden natürlich alle Schritte immer mit Ihnen absprechen, aber letztendlich entscheiden müssen ICH und KONSTANTIN entscheiden.


Ich und Konstantin haben auch jeweils eine Patientenverfügung in der drinsteht, dass wir nicht durch Lebensverlängernde Maßnahmen künstlich am Leben erhalten werde wollen (künstliche Beatmung und künstliche Ernährung) und das mein bei einem Hirntod, sofort die Maschinen abstellen soll. Außerdem steht drin, dass erst dann alle Maschinen und Lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt werden dürfen, wenn noch einmal ein Pastor bei uns war. Ich bin alleine Entscheidungbefugt für Konstantin. Er ist alleine Entscheidungsbefugt für mich.
Für den Fall das einer von uns mal einen Betreuuer braucht, haben wir im Moment uns gegenseitig eingetragen, aber das kann man ja später noch einmal ändern.

Wir haben auch in unserem Testament vermerkt, dass die Kinder im Fall der Fälle, zu unserer Guten Freundin Susanne ziehen sollen, welche ja von allen die Patentante ist. Das ist auch mit der Familie so abgesprochen und jeder, meine und Konstantins Geschwister haben zugestimmt.

Helena

Benjamin *17.10.2000 , 22. SSW
Josefina, *08.04.2003
Frederik, *02.01.2005
Mathilda, *11.03.2007
Paul-Elia, *28.03.2012
Victoria, *28.03.2012

Caristia

Zitat von: scarlet_rose am 30. Mai 2012, 09:49:19
Ich denke vieles kann ich heute nicht entscheiden,was irgendwann mal sein wird. Ich weiß jetzt noch nicht, wie ich mich fühle (oder auch nicht fühle), wenn ich in einer solchen Situation bin, daher mag ich auch jetzt noch nicht urteilen.

Das "was irgendwann mal sein wird" ist keine Frage des Alters sondern eine Frage der Situation. Wenn du morgen einen Unfall hast würde die Situation ja schon greifen.

scarlet_rose

Zitat von: Caristia am 31. Mai 2012, 12:50:08
Zitat von: scarlet_rose am 30. Mai 2012, 09:49:19
Ich denke vieles kann ich heute nicht entscheiden,was irgendwann mal sein wird. Ich weiß jetzt noch nicht, wie ich mich fühle (oder auch nicht fühle), wenn ich in einer solchen Situation bin, daher mag ich auch jetzt noch nicht urteilen.

Das "was irgendwann mal sein wird" ist keine Frage des Alters sondern eine Frage der Situation. Wenn du morgen einen Unfall hast würde die Situation ja schon greifen.

Ich hab doch auch gar nichts vom Alter geschrieben, sondern eben von der jeweiligen Situation!
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