Oma wird zum Pflegefall, 1000 Fragen

Begonnen von Belinda, 11. Dezember 2009, 19:35:51

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Belinda

So kurz vor Weihnachten so ein schlimmes Thema  :'(

Es geht um meine Oma, sie ist 82 und schon seit geraumer Zeit immer wieder krank. Erst Krebs dann dies und das, immer wieder etwas anderes. Alleine kann sie sich schon lange nicht mehr kümmern.
Ihr Sohn lebt mit ihr zusammen in der Wohung und übernahm eben bis jetzt alles was anfiel. Auch die Pflege meiner Oma.

Aber er ist selbst sehr krank und kann es einfach nicht mehr  :-[ :-[ Psychisch wie Körperlich ist die Belastung einfach zu groß. Er schafft es z.b. auch nicht mehr sie richtig abzuwaschen weil er sie einfach nicht hochheben kann, schon alleine ihn die Bettpfanne unterschieben ist eine große Sache  :-\

Also seit Oktober ist sie wirklich Bettlegerisch und steht kaum noch selbst auf.
*seufz* Und es wird einfach nicht besser, im Gegenteil.

Und nun hat er eben das Gespräch mit den Geschwistern gesucht und meinte ob es nicht besser für alle wäre sie ins Heim zu geben ( Oh gott das klingt  :'( ) Sitz hier und weine...

Die andern Kinder können die Pflege eben auch nicht übernehmen, es müsste ja rund um die Uhr jemand da sein. Und nun ist es schon so oft passiert das sie sich verletzt hat weil sie bei dem Versuch z.B. allein aufs Klo zu gehen ganz Böse gestürzt ist  :(

Meine Frage ist nun wie geht man das an?
Wer bezahlt das ganze?
Meine Oma hat auch nur ihre Rente, ihr Sohn ist ebenfalls schon in Rente.
An wen wendet man sich? Caritas? Rotes Kreuz?

Wie bringen wie ihr nur bei das es so das beste ist? Sie wird sich bestimmt abgeschoben fühlen  :'( :'(
Meine arme Omi  :-[

redheart

#1
*editiert*

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Coney

Huhu,

das ist schlimm - tut mir wirklich Leid für Euch...

Macht Euch bloß kein schlechtes Gewissen! Wenn die häusliche Pflege einfach nicht mehr tragbar ist, dann geht es eben nicht - dafür sind Pflegeeinrichtungen doch da. Schaut Euch einfach mal um, es gibt wirklich sehr schöne Einrichtungen, wo man keinerlei schlechtes Gewissen haben muss, seine Omi dahin zu geben.

Ich würde Euch empfehlen, Euch direkt in einem Altenheim beraten zu lassen. Kosten/Träger usw. sind doch von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich und die kennen sich da doch mit allen Fragen bestens aus.

Hexenbaby

Das tut mir sehr leid  :-[

Ich wünsch Euch erstmal viel Kraft  :-*



Sie hat aber sicher bereits eine Pflegestufe, oder?
Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen

                                               Prinz und großer Bruder
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Es gibt Wunder im Leben, die auch in der Wiederholung nichts von ihrem Zauber verlieren.

Hexenmama

Ich würde ganz einfach sagen: Lasst euch mal von der Krankenkasse bzw. der Pflegekasse eurer Oma beraten.

Vielleicht gibt es auch die Option für euch, dass jemand von einem Pflegedienst zu ihr nach Hause kommt? Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, dass die Pflegekasse, wenn eure Oma in eine Pflegestufe eingestuft wird (schau mal hier: [Login or Register]), einen Teil der Heimkosten übernimmt.

Ist jetzt nicht so ausführlich geschrieben, bin gerade auf dem Sprung, aber wollt auch nicht wieder wegklicken.

Alles Gute für euch und deine Omi!

Belinda

@redheart
Ohjeh das tut mir leid  s-druecken Genau vor solchen Reaktionen hab ich auch Angst  :-\ Meine Urgroßmama war ebenfalls im Heim und hat auch immer sowas verlauten lassen  :'(

@Coney
Ok ich wusste nicht das man da einfach so mal hinkann.
ZitatMacht Euch bloß kein schlechtes Gewissen!
Das machen sich leider alle  :-\

Vor Weihnachten werden wir sowieso nichts sagen, sie soll Weihnachten, (insofern sie bis dahin wieder aus dem KKh entlassen ist) im Kreise ihrer lieben vebringen und dann sehen wir weiter.

@Hexenbaby
Nicht das ich wüsste  ??? Bis jetzt hat eben alles mein Onkel gemacht...  :-\
DAnke für den Link da stehen eine menge interessanter sachen!

redheart

#6
*editiert*

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Coney

Hallo,

naja, einen Termin solltet ihr mit dem Heim Eurer Wahl schon abmachen. Und am besten alle bereits vorhandenen Unterlagen mitbringen. Die Pflegedienstleitungen kennen sich da dann aus.

Meine SchwieMu ist Altenpflegerin und bei denen läuft das so, dass man einen Termin mit der Pflegedienstleitung machen kann und die beraten einen dann.

Belinda

Das hab ich oben vergessen zu schreiben.

Momentan hat sie eine schlimme Unterleibsentzündung und wurde letze Woche erst ausgeschabt und nun hat sie wieder Blutungen und keiner kann genau sagen wo es herkommt *seufz*

Mein Onkel hat vorhin bei meiner Mama angerufen und nur noch geweint, einerseits weil er echt nimmer kann und anderseits weil ihn das schlechte Gewissen plagt  :'(

Menno, ich hoff das wird noch was mit einem Weihnachten zusammen, sie möchte ja unbedingt ihr Urenkelchen noch sehen  :-[

@Coney
Danke nochmal dafür! Wir wissen das alle nicht weil wie diese Situation so noch nicht hatten  :-\

Kiara

#9
...
,, Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und - was uns Erwachsenen kaum passieren kann - sie genießen die Gegenwart."

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Hexenmama

#10
@ ICH war das mit dem Link, macht aber nichts, Hexenmama ist ja quasi fast Hexenbaby. ;) Also, ich würde nach wie vor sagen, lasst euch mal von der Kranken- bzw. Pflegekasse beraten. Vor allem, wenn sie doch eigentlich nicht ins Heim WILL, wäre vielleicht ein Pflegedienst erstmal ein Schritt in die richtige Richtung und sie könnte erstmal in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Und eine Beratung ist ja immer kostenlos und schadet ja nicht. ;) Hat sie denn schon eine Pflegestufe und bekommt Leistungen von der Pflegekasse?

EDIT: Hier nochmal ein Link: [Login or Register]

Hexenbaby

Ihr dürft Euch auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen.

Ich weiß wie schwer das ist  :-[
Aber das dürft ihr nicht :-* :-* :-*


Ach Mensch :-\

Aber wieso hat sie denn keine Pflegestufe?
hat Euch Euer Hausarzt nicht beraten?

Dadurch hätte sie solche Dinge wie einen Lifter oder sowas bekommen können der z.B. Toilettengäge ohne Körperkraft des Sohnes möglich macht.

Und auch Geld um eine Pflegekraft zu bezahlen (oder zumindest einen Teil zu übernehmen)


Es gibt ja auch häusliche Pflege. Also Pflegepersonal das vorbei kommt...
evtl. "reicht" es ja so aus...
Und ein Heim kann auch trotz allem schön sein.
und auch da wäre das Pflegegeld eine finanzielle Unterstützung (es wird leider sicher nicht ausreichen :-[)


Wenn du irgendwelche Fragen hast,
evtl. auch was die Pflege zu Hause betrifft kannst du dich gerne per PN melden  :-*
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Belinda

Hmm das wäre natürlich auch eine möglichkeit und sie könnte weiterhin zuhause bleiben.

Schlimm wirds halt wenn sie meint Nachts wieder im alleingang durch die Wohung zu tigern. Das letze mal ist mit dem Gesicht auf die Toilette gefallen und sah aus wie ein Preißboxer und mein Onkel hat beim Versuch sie hochzuheben sich einen Wirbel angebrochen  :-\

Wie soll ich das sagen, manchmal weiß sie eben nicht genau was sie tut und wieviel sie sich zutrauen kann und darf.



Belinda

#14
So also nun hab ich ja erstmal einiges an Infos zusammengesammelt, ich werde nacher nochmal mit meiner Mama telefonieren und sie wird dann mit ihren Geschwistern zusammen entscheiden was sie machen usw...

Vielen Dank schonmal bis hierhin! Ihr seit klasse! :-*

@Hausarzt
Das ist Volltrottel *sorry* Das ist eben so ein Dorfarzt der immer nur viel redet aber null unternimmt  :-( Meine Oma ist was das angeht aber auch ein richtig sturer Esel und lässt nur ihn zu sich  s-:)

Aber ich werde meiner Mama mal vorschlagen beim KKH nachzufragen.


scarlet_rose

Hat sie eine Pflegeversicherung?

Zuerst müsste die Pflegestufe festgelegt werden und dann gibt es mehrere Möglichkeiten.
Entweder eben das Heim oder ein ambulanter Pflegedienst. Wieviel der Kosten übernommen werden wird anhand der Pflegestufe festgelegt.
Dann gibt es noch die Möglichkeit Pflegezeit zu beantragen, dann bekommt man auch einen (recht kleinen) finanziellen Ausgleich wenn man sich für die Pflege von der Arbeit freistellen lässt und der Arbeitsplatz bleibt gesichert.

Wichtig ist,dass ihr euch wirklich kein schlechtes Gewissen macht :-\

meine "Schwiegeroma" ist auch Pflegebedürftig, ihre 3Kinder wechseln sich ab aber meiner Schwiegermutter wird immer ein Vorwurf gemacht,dass sie nicht kündigt (ihre Schwester lebt eigentlich in Tschechien, ist dort Arbeitslos und kommt eben immerwieder um die Pflege für ein paar Wochen zu übernehmen, ihr Bruder arbeitet in Teilzeit,hat keine Kinder und keine Verantwortung...) Ist eine sehr schlimme Situation im Moment, aber einen ambulanten Pflegedienst will die Oma nicht :-\
Lasst ihr euch keinen Vorwurf machen, wenn ihr euch für ein Heim oder einen Pflegedienst entscheidet :-*
[Login or Register]g[/img][/url]

Belinda

Leider hat sie keine solche Versicherung  :(
Also das erste was gemacht werden muss ist die Pflegestufe. Werden wir machen.

Auch für deine Schwiegeroma alles gute! Ist ja echt eine blöde Situation  :-[

scarlet_rose

Danke Belinda :-\
Ja, ist eine blöde Situation, weil sie eigentlich nur für 1Stunde eine Pflegekraft bräuchten am Tag aber die Oma weigert sich und macht ein schlechtes Gewissen :-\

Die Einstufung der Pflegestufe hat bei ihr eine Sachbearbeiterin der Versicherung übernommen, die kam nach hause zu ihr und hat sich alles angeschaut, das hat nicht der Hausarzt gemacht.
Ich glaube wenn man keine Pflegeversicherung hat übernimmt das die Krankenversicherung.

Alles Gute auch euch natürlich, das ist immer eine sehr schwere Situation :-*
[Login or Register]g[/img][/url]

Belinda

Hmm ja wer das bei uns macht weiß ich ja noch nicht, mal sehen.
Zitat von: scarlet_rose am 11. Dezember 2009, 20:17:30

Alles Gute auch euch natürlich, das ist immer eine sehr schwere Situation :-*

Für euch natürlich auch  s-druecken

Hexenmama

Zitat von: scarlet_rose am 11. Dezember 2009, 20:17:30
Die Einstufung der Pflegestufe hat bei ihr eine Sachbearbeiterin der Versicherung übernommen, die kam nach hause zu ihr und hat sich alles angeschaut, das hat nicht der Hausarzt gemacht.
Ich glaube wenn man keine Pflegeversicherung hat übernimmt das die Krankenversicherung.

Wenn sie keine private Pflegeversicherung hat, übernehmen das die Pflegekassen, die meistens bei den gesetzlichen Krankenkassen angegliedert sind. Den Antrag auf Festsetzung einer Pflegestufe nehmen die Mitarbeiter der Pflegekasse auf, die Begutachtung selbst übernimmt ein Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK), der zu demjenigen zur Begutachtung nach Hause kommt.

scarlet_rose

Zitat von: Hexenmama am 11. Dezember 2009, 20:25:06
Zitat von: scarlet_rose am 11. Dezember 2009, 20:17:30
Die Einstufung der Pflegestufe hat bei ihr eine Sachbearbeiterin der Versicherung übernommen, die kam nach hause zu ihr und hat sich alles angeschaut, das hat nicht der Hausarzt gemacht.
Ich glaube wenn man keine Pflegeversicherung hat übernimmt das die Krankenversicherung.

Wenn sie keine private Pflegeversicherung hat, übernehmen das die Pflegekassen, die meistens bei den gesetzlichen Krankenkassen angegliedert sind. Den Antrag auf Festsetzung einer Pflegestufe nehmen die Mitarbeiter der Pflegekasse auf, die Begutachtung selbst übernimmt ein Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK), der zu demjenigen zur Begutachtung nach Hause kommt.

ah, ok, so läuft das...Danke für die Info, so genau wusste ich das nicht  ;)
[Login or Register]g[/img][/url]

Sonne1978

Das tut mir leid. Das Thema ist wirklich schwierig und für alle eine optimale Lösung zu finden, fast unmöglich. Am Anfang steht natürlich die Frage, was Deiner Oma am liebsten ist. Möchte sie bei sich in der Wohnung bleiben? Dann auf jeden Fall bei verschiedenen Pflegedienststellen anfragen, wie die häusliche Krankenpflege konkret aussieht. Die werden Euch auch sagen, von wem möglicherweise finanzielle Unterstützung kommt (Krankenkasse, Pflegekasse?) und natürlich, was Eure bzw. die Wünsche Deiner Oma kosten. Ein Pflegeheim ist halt "schöner", weil (ärztliche) Hilfe quasi per Knopfdruck verfügbar ist. Was die Heime anbieten, was sie kosten, ist unterschiedlich. Meine Oma ist auf eigenen Wunsch vor einem Jahr in ein Pflegeheim gegangen und blüht nun regelrecht auf. Sie ist unter Menschen, hat nur noch kurze Strecken zurückzulegen (innerhalb des Hauses oder für kleinere Spaziergänge im Garten oder dem nähren Umfeld) und hat auch schnell Anschluss zu anderen Bewohnern gefunden. Ich glaube, sie zahlt um die 1000 EUR im Monat inkl. Essensversorgung. Ihre Rente fließt direkt auf das Konto des Pflegeheims und den Rest bezahlt die Kranken- oder Pflegekasse. So genau weiß ich das allerdings nicht. Was in diesem Betrag genau enthalten ist oder nicht, kann ich Dir leider auch nicht sagen.

Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung, die allen gerecht wird s-druecken

Träumerle

Hi,

oh menno sowas ist echt hart. Aber wenn es für die pflegenden Personen nicht mehr geht, dann ist es besser sich Hilfe zu holen in Form von Pflegedienst oder ein Pflegeheim. Hierbei gibt es auch gute. schaut euch einige an und entscheidet dann. Es lohnt sich auch mal bei verschiedenen Stellen oder im Internet danach umzusehen.

Die Kosten werden durch die Rente (ein Taschengeld bleibt), die Pflegekasse und dem Sozailamt (heute Harz-Stelle) übernommen. Allerdings wird letztere Stelle versuchen an die Verwandten 1.Grades zu treten, da diese rechtlich dazu verpflichtete sind.  Zuminedestens vor einigen Jahren war das so. Da hatte ich die Vormundschaft für meine an Alzheimer erkrankte Oma. Sie musste irgendwann auch ins Heim, weil es auch mit viel pflegerischen Aufwand zu Hause nicht mehr ging.

Ich hatte damals auch ein total schlechtes Gewissen, aber merkte auch das alle anderen am Ende sind.

Eine Möglichkeit der pflegenden Person eine Auszeit zu verschaffen ist, das deine Oma in Kurzzeitpflege geht. Das sind Heime nur für eine kurze Zeit. Damit können pflegende Personen auch mal in Urlaub fahren oder Krankenhausaufenthalte durchführen.

Viel Glück euch

LG Lia

greenhorn

#24
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