Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...

Begonnen von Eumel, 14. Januar 2015, 10:16:29

« vorheriges - nächstes »

Eumel

Im Moment gibt es ja einen riesen Hype um diesen Tweet:

"Ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Miete und Versicherungen. Aber ich kann eine Gedichtanalyse schreiben. In 4 Sprachen."

Wie ist das bei euch?
War das, was ihr in der Schule gelernt habt, brauchbar fürs Leben? Insbesondere zielt das ja auf die weiterführenden Schulen. Von daher wär es sicher interessant, wenn ihr dazu schreibt, welche Schulform ihr besucht habt.

Ich bin gespannt.  :)

scarlet_rose

Ich war auf dem Gymnasium, habe so etwas nicht gelernt und finde das absolut ok.
Die Schule dient der akademischen Bildung, aber sie ist nicht der einzige Ort und Moment, in der Bildung geschieht. Lernen muss man überall und für angemessene Bildung ist das Elternhaus ebenso zuständig wie man selbst.

Als Gymnasiast sollte man das Wissen und in der Lage sein gewisse Dinge selber und selbstständig zu erarbeiten.

Die Schule kann und muss nicht alles leisten und das Lernen hört mit dem Abschluss nicht auf. Wenn man also aus der Schule kommt und irgendetwas nicht kann, kann und muss man eben selbst schauen, wie es geht.
[Login or Register]g[/img][/url]

Meph

Typisch für unsere heutige Zeit- die anderen sind verantwortlich für das, was ich nicht kann.

Eigeninitiativ denken ist halt so ne sache, hauptsache man kann eigeninitiativ auf dem handy wutschen und wedeln...
[Login or Register]

Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
1DfyhRV3c7nRGPQuF4PdMkhJYtqE3BmSzW

redheart

Na was heisst hier brauchbar? Ich sitze nicht tagsüber rum und mache Kurvendiskussionen oder schreibe Gedichtanalysen s-:)

Sprachen, Geschichte, Naturwissenschaften, das sind sicher die Dinge, die man auch nachher noch brauchen kann.

Aber darum gehts ja nicht. Im Grossen und Ganzen geht es ja um andere Dinge, soziale Fähigkeiten, Durchhaltewillen, Arbeitsweisen, eigenes Denken zu fördern, eigene Arbeitsansätze zu finden, etc. Also mehr um das "wie lerne ich?" und nicht was genau.

Als Teenager würde ich lieber trölfzig Gedichtanalysen schreiben, als als Prüfungsleistung eine Steuererklärung auszufüllen :P
Ausserdem für irgendwas sollten die Eltern ja auch noch zuständig sein. Ich war auf dem Gymnasium und nein, da hab ich sowas nicht gelernt. Warum auch? Miete, Versicherungen und Steuern betreffen dich in dem Alter eh noch nicht. Meist zieht man ja auch erst etwas später daheim aus und dann fragt man halt. Und ist ja nicht so, dass die heutige Jugend nicht weiss, wie man sich die Infos dazu zusammengoogelt ;)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Glucke1975

Ich habe auch Abi, und wurde damals auch auf nichts nach dem Abi vorbereitet.
Ich wusste nicht einmal, was ich werden will. :P

Aber ich würde dafür nicht der Schule die Schuld geben. Was ich da gelernt habe, habe ich auch oft schon positiv nutzen können.
Mein Problem war viel mehr, dass ich mir bis zur Ausbildung/ Studium nichts alleine zugetraut habe. Meine Eltern waren in vielem noch die Initiatoren.
Erst, als ich auszog, und mein eigenes Leben lebte, lernte ich mich durchzusetzen und alleine Entscheidungen zu treffen. Aber ich fand und finde das auch gut so. Bis zu meiner Selbstfindung waren halt meine Eltern da, die mich unterstützten und mir halfen, meinen Weg zu finden. Und als ich ihn endlich gefunden hatte, konnte ich ihn auch alleine weiterführen, mit all dem, was ich vorher gelernt hatte. :)
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


Strandflieder

Hallo!

Ich muss gestehen, ich sehe das irgendwie weder schwarz noch weiß. Also ich denke auch, dass man vieles lernt, was man später nicht wirklich braucht. Dafür gibt es tatsächlich einige Dinge, die einem vermittelt werden könnten, die man eben nicht lernt.
Ich denke, dass es auch einige Familien gibt, die vielleicht nicht wirklich Ahnung von Versicherungen und Steuern haben. Manche Dinge sind da wirklich komplex. Warum also nicht den Rahmen der Schule nutzen, um solche Dinge zu vermitteln. Ich glaube, dass der größere Teil der Schüler im Leben eher mit Steuern und Versicherungen, als mit kurvendiskussion zu tun haben wird.
Aber wie gesagt, weder schwarz noch weiß. Man könnte einen TEIL der Gedichtsanalysen durch Steuererklärungen ersetzen ;)
Und natürlich sollte man erwarten können, dass man sich Infos zusammensucht. Nichts anderes wird in der Hausaufgaben erwartet, aber den Spieß kann man umdrehen und ebenfalls auf die Themen in der Schule ausdehnen. Zum Beispiel: wenn ich wissen will, wie Kurvendiskussion geht, googel ich mir das. Dafür muss das nicht in der Schule unterrichtet werden, wenn nur ein minimaler Anteil der Schüler das später nochmal braucht...
Liebe Grüße, Strandflieder

redheart

Ich glaube schon, dass es einfacher ist, sich zu ergoogeln was Kalt- und Warmmiete bedeutet, im Gegensatz zu einer Kurvendiskussion, bei der es durchaus hilfreich sein kann, wenn einem das jemand über einen längeren Zeitraum mit einem Plan dahinter erklärt.

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Meph

Naja, aber Schule ist nunmal allgemeinbildung und nicht spezialbildung. Nach dem Abschluss dann entscheidet sich jeder (oder sollte) in welche Richtung er gehen möchte durch die Berufswahl.
Natürlich brauche ich heute viel nichtmehr, die pq-formel und so gedöns taucht vermutlich in meinem Leben wieder auf wenns Töchterlein so weit ist.
Aber ich habe gelernt, wie ich logisch etwas ableite.

Im Großen und ganzen geht es mir jedenfalls so, dass ich durchaus aus allen Bereichen immer wieder mal Schulwissen abrufe, sogar in den Fächern, wo ich komplett versagt habe. Heute setze ich mich sogar neu damit auseinander und bin z.b. total fasziniert davon wie elektrizität funktioniert und wie man ein Radio zusammenbauen kann  ;D udn überlege für mich selbst in Kosmoskästen zu investieren  s-pfeifen

Was das angesprochene betrifft: wie schon gesagt, jeder hat es in der Hand sich selbst zu bilden. Wer nicht googlen will hat die klassische Möglichkeit der VHS z.b. oder oder oder...
Es gibt für jedes Thema jemanden, an den man sich wenden kann.
Die Schule hat das nicht geleistet ist ganz schön einfach...
[Login or Register]

Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
1DfyhRV3c7nRGPQuF4PdMkhJYtqE3BmSzW

Meph

Oh ne kleine Anekdote von gestern, Ragna:

Papa, ich möchte gerne ein Dönertier haben. Lass uns mal bei Amazon schauen, da gibt es alles! Aber nicht Amazon prime nehmen, da gibts nur filme...

(amazon hatte es nicht)
hmmmm ok papa, dann lass uns googlen, google ist schlauer als amazon
[Login or Register]

Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
1DfyhRV3c7nRGPQuF4PdMkhJYtqE3BmSzW

scarlet_rose

Noch etwas zur Ergänzung:
Ich bin heilfroh darüber, mehr gelernt zu haben, als ich unbedingt brauche.
Sonst würden 6 Jahre Schule reichen.
Danach kann man schreiben, gut lesen und solide rechnen.

Natürlich mache ich heute keine Gedichtanalysen und auch keine Quadratischen Funktionen mehr, aber während man das in der Schule lernt, lernt man ja tatsächlich noch sehr viel mehr.

Gedichtanalyse z.B. lehrt die Bedeutung von Sprache, sprachlichen Symbolen, Interpretation, Meinung bilden und formulieren, Vorstellungen und Phantasie mit Realitäten zu verbinden, geschichtliche Hintergeründe usw.
Und das braucht man durchaus.
Ohne zu lernen, wie man argumentiert und analysiert, kommt man im Leben nicht besonders weit. All das braucht man bei jedem Streitgespräch, wenn man es auf einem vernünftigen Niveau führen möchte.

Möchte man einen Boden legen, muss man Flächen ausrechen, je nach Form der Wohnung kann das auch recht kompliziert mit gewissen ausgelassenen Flächen usw sein. Auch können kompliziertere Winkel/Ecken da sein. Da braucht man viel geometrisches Grundwissen.

Nur so als Beispiele.

Wenn man all diese Sachen lernt, lernt man dabei noch einiges anderes nebenher und darum geht es doch.
[Login or Register]g[/img][/url]

Rumpelstilzchen

Ich frage mich, warum die gute Frau dann auf dem Gymnasium ist, wenn sie das alles für Zeitverschwendung hält. Dann hätte sie ja auch mit einem niedrigeren Schulabschluss eine kaufmännische Lehre machen können, im Steuerbüro zum Beispiel - Problem gelöst. Aber auf diese Weise hat die Meute mal wieder einen Brocken zum Thema Schul-Bashing gefunden und stürzt sich drauf.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

jewa

Das wichtigste was man in der Schule gelernt hat ist doch lesen, schreiben, rechnen, (logisch) denken. Das ist die Basis auf die alles aufbaut, auch wenn da viel Eigenintiative und/oder je nach Alter auch die Hilfestellung der Eltern notwendig ist.
Ich hab alle Schultypen durch. Grundschule + 2 Jahre Hauptschule (ging damals noch nicht anders), dann Realschule und irgendwann kam das Gymnasium noch dazu.

Meine drei wichtigstens Weisheiten:
Ja, nach der Schule hört das Lernen nicht auf, es geht weiter bis zum letzten Atemzug. Und das ist gut so.

Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm. (Und das lernt man dank Sesamstraße schon im Kindergartenalter)

Und eine, für die ich meinem Papa echt dankbar bin ( :-*)
Du darfst "dumm" sein, du musst dir nur zu helfen wissen.  ;)

Ich muss nicht alles können, aber ich muss mir die Neugierde behalten, es mir zu gegebener Zeit anzeigen zu wollen und zu können. Ich muss mit 18 nicht unbedingt alles über Versicherungen und so wissen. Da wohn ich meist noch zu Hause und werde im "elterlichen Nest umsorgt", aber wenn ich ausziehen will und meine Lebensfähigkeit beweisen will bzw. muss, muss ich mich auch mit solchen Dingen beschäftigen. Entweder im Vorfeld um gerüstet zu sein (Idealfall) oder ich zahl ggf. Lehrgeld. Aber niemals nie, sollte ich zu feige sein ehrlich zu sagen: Ich weiß das nicht, da muss ich mich erst schlau machen. Und dann halt jemanden fragen (ggf. eben google).  ;)

[Login or Register]

Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

HappyMom

Schule ist für mich Grundwissen lernen und später darauf aufbauen. Was man nicht weiß kann kann man sich erarbeiten, erfragen, ausprobieren.
Das Leben ist die größte Schule und nur durch Erfahrung wird man schlauer, in jeder Hinsicht ;)

Learning bei Douing :)

Vieles hängt auch vom Elternhaus ab, da verbringt man die prägendste Zeit des Lebens.

Als ich 18 geworden bin und mein eigenes Auto bekam, da hat mein Vater mich in die Garage geschleppt und gesagt: "Du wirst jetzt lernen wie man einen Reifen wechselt, falls dir mal einer unterwegs platzen sollte"
Und er hat mir alles gezeigt und ich durfte es dann auch alleine machen. Und ich habe es tatsächlich einmal gebraucht als ich alleine unterwegs war. Gott, wie froh war ich, das zu können und dafür bin ich auch heute noch sehr dankbar.
Genauso hat er mir gezeigt, wie ich den Ölstand prüfen kann, wie man das Öl wechselt und das Scheibenwasser nachfüllt.

Sowas lernt man auf keiner Schule, noch nicht mal in der Fahrschule.

Genauso hat meine Mom mir gezeigt wie ich einen Überweisungsträger ausfülle bei der Bank und wie eine Überweisung funktioniert etc.
Oder wie man tapeziert und ne Wand richtig streicht oder abklebt. Sie hat mir das Stricken beigebracht und bringt mir immer noch das Nähen bei ;)

Wie eine Versicherung und die Steuern funktionieren weiß ich auch halbwegs, nur mache ich das nicht gerne und bin froh, dass das alles mein Mann macht.

Solar. E

Na ja, es ist der Tweet einer 18-jährigen Schülerin. Als ich in dem Alter war, war der Spruch "Nicht für die Schule, sondern fürs Leben..." immer noch nichts weiter als eine hohle Phrase  s-:) Und ich hab das so wirklich erst im Studium gelernt mit der Eigeninitiative, wie man lernt an sich, Durchhaltevermögen etc.pp., also von daher denke ich schon, dass da bei aller Übertriebenheit ein Funken Wahrheit dahintersteckt und die Schule da durchaus noch Potential hätte. Und gerade das Gymnasium mehr auf akademische Arbeisweisen vorbereiten könnte. ich war von der Seite eher schlecht als recht vorbereitet und um das selber zu erkennen braucht es eben auch eine bestimmte emotionale Reife. Die ist aber nicht einfach so da, das braucht Zeit. Bei mir halt was länger  s-:)
Hilfe aus dem Elternhaus, was das angeht, hatte ich kaum bis gar nicht trotz Akademikerfamilie. Soviel zum Thema Elternhaus - und heutzutage ist es doch so, dass Bildung mehr und mehr in Richtung Schule verschoben wird - zumindest meinen Erfahrungen nach :P

Coney

#14
Hallo,

ich habe in der Schule sehr viele Dinge für's tägliche Leben gelernt!

Ich bin nach der 6. Klasse auf eine Wirtschaftsschule gewechselt. Dort hatte ich als Haupt- und Prüfungsfach u. a. BWL mit einem klasse Lehrer - ein Quereinsteiger. Es war ein absolut praxisnaher Unterricht, wir haben uns sehr viele Firmen angesehen, speziell halt wie die Logistik dort läuft. Davon habe ich immer profitiert im Job, bis heute.

Dann hatte ich natürlich Textverarbeitung und EDV. Ich hab das 10-Finger-System gelernt und eine staatliche Prüfung hierüber abgelegt. Das Zertifikat lege ich auch heute noch Bewerbungen bei. Während meiner Berufsausbildung habe ich hier absolut nichts neues gelernt, und auch wenn sich die Software verändert, schnell und blind tippen hab ich in der Schule gelernt genauso wie den selbstverständlichen Umgang mit Excel, Word und PowerPoint. Wir haben auch viele andere praxisnahe Sachen gemacht, z. B. wie richtet man eine Mailadresse ein, Onlinebanking etc. (das war für die Zeit schon sehr fortschrittlich, ist immerhin auch etwa 15 Jahre her).

Und dann hatten wir noch Buchführung. Ich habe es gehasst. Es war mein Hauptfach. Wir hatten Theorieunterricht, eine Übungsfirma und dann natürlich auch Buchführung mit entsprechenden Programmen am Rechner inkl. Abschreibung und alles. Und es hat mich so auf die Praxis vorbereitet, dass ich das seit der Schule alles selbst mache, privat und für meine kleine Firma.

Wirtschaftsmathematik - fast nur Dinge die man ständig braucht: Dreisatz, Prozentrechnen etc.

Zu kurz gekommen ist definitiv die Allgemeinbildung, da Dinge wie Geographie, Geschichte usw. nur Randerscheinungen waren. Ich hab aber immer schon gern und viel gelesen, daher für mich jetzt kein Problem.

Was mir wirklich fehlt sind viele Dinge der Mathematik. Allerdings hab ich es in meinem täglichen Leben und im Job halt auch nie gebraucht.

Edit: Ich habe übrigens damals mit meinem ( zu der Zeit noch) Freund, der Logistik studiert hat, oft zusammen gelernt, weil wir die gleichen Sachen hatten :)

redheart

Also Tweets schreiben kann sie wohl nicht, sie hat den Spruch wohl geklaut ;)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

schwalbe

#16
wenn man zu dem was man in der Schule gelernt hat noch ein bisschen Menschenverstand packt, dann kommt doch aber ganz vieles dabei raus, das man zum Leben braucht.
Prozentrechnen für die Steuer,
Wahrscheinlichkeit für die Versicherung,
Addieren und Subtrahieren für die Miete

Es gibt sicher Fächer die weniger wichtig sind als andere, aber viele Dinge die man in der Schule so lernt scheinen vordergründig nicht so viel Sinn zu machen, schulen aber die Denkfähigkeit. Z.B. Textinterpretationen schulen den jungen Kopf darin, zu erfassen, was gemeint ist und auch darin auszurdücken, was man selbst dazu denkt. Das Thema ist eigentlich nebensächlich und sollte einfach nur ein bisschen interessant sein.

Sprachen sind in Zeiten der Globalisierung ja nun auf jeden Fall wichtig.

Klar, Handwerkliche Fähigkeiten wie Reifen wechseln oder Blumen gießen muss der Einzelne immer noch entweder zu Hause lernen oder aber eben durch Versuch und Irrtum. Naja, oder eben googeln und auch dafür liefert die Schule ja schon das Handwerkszeug.

zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

inacoma

 :) Ich muss jetzt mal schnell meine Deutschlehrerfreude darüber ausdrücken, dass so viele Nichtdeutschlehrererwachsene hier genau den Sinn in Dingen wie einer Gedichterschließungen sehen, den ich da auch sehen kann.

(Und ich bezweifle sehr, dass man in der Oberstufe in vier Sprachen Gedichtanalysen schreiben kann...Meine Abiturienten können so etwas in nicht einmal in Englisch, was ja bei den meisten sicherlich die Fremdsprache ist, die sie am besten verstehen.)

Conni Faire

Unabhängig vom Nährwert des erwähnten Tweets und ob die Aussagen jetzt richtig oder falsch sind - ich finde das hervorgerufene Echo darauf, ob medial oder auch im privaten Bereich, absolut beeindruckend.

Und wäre mein Anliegen, Meinungen zu beeinflussen, sie in eine gewisse Richtung zu lenken, von anderen Dingen abzulenken - hier kann ich eine wichtige Lektion lernen.


hallihallo

Also ich habe "nur" die mittllere Reife" (dann kam das Kind dazwischen), aber wenn ich so rückblickend sagen müßte was ich nicht gebraucht habe die letzten Jahre, dann ist das die Zusammenrechnung von Buchstaben  s-:) ;D. Auf der Gesamtschule damals wurden wir losgeschickt in der 7ten Klasse Wirtschaft.....Preisvergleiche für diverse Artikel machen, Umfragen gestalten etc. Wir wussten wieviel Porto ein Brief kostet und wie man einen Überweisungsträger ausstellt. Internet konnte man tatsächlich noch ausgelesen haben und das Fax war auch "brandneu".
Aber ich habe damals schon festgestellt, das sowas lange nicht auf jeder Schule unterrichtet wird  s-:)

Juli+Felix

Zitat von: Meph am 14. Januar 2015, 10:33:25
Typisch für unsere heutige Zeit- die anderen sind verantwortlich für das, was ich nicht kann.

Eigeninitiativ denken ist halt so ne sache, hauptsache man kann eigeninitiativ auf dem handy wutschen und wedeln...

Kurz und knackig. Genau meine Meinung.

Fliegenpilz

@hallihallo
Dein Kind ist doch erst vier Jahre? Wo war vor knapp fünf Jahren denn das Fax noch brandneu? :o

lotte81

 ;D das dachte ich auch und habe per Spionage rausgefunden, dass sie 39 ist  ;D ;D Also gehe ich mal davon aus, dass nicht das 4 jährige Kind während der mittleren Reife kam.... mit 35 sollte man die vermutlich haben
Ansonsten verstehe ich die Aufregung nicht und sehe es einerseits wie meph: Verantwortung nicht abschieben! Die Schule ist nicht für alles da. Andererseits finde ich, muss man doch auch nicht alles können und wissen....das sind doch alles Dinge, die sich die meisten voin uns erst dann angeeignet haben, als sie auch notwendig und sinnvoll waren. Ich gehe mal davon aus, dass aus meinem Abijahrgang oder auch bei der mittleren Reife kaum einer Ahnung von Miete, Nebenkosten oder Steuer hatte...Warum auch? Dennoch haben sie es alle gelernt....ist doch auch spannend und gehört zum erwachsen werden..... Und dann finde ich sind das doch eh Dinge, die man im Elternhaus oder eben "privat" im ALltag lernt..... Außer eben es passt "Fachspezifisch" ... Und natürlich macht man in deutsch eher Gedichtsinterpretationen statt Steuerrecht oder Mietspiegel  ??? ??? ???
Ich habe mal einen Bericht gesehen über eine Hauptschule (oder Förderschule) in der es Hartz 4 als Fach gab..... Der Direktor beschrieb dies als Alltagspraktisch für seine Schüler .... Brauchen wir jetzt ernsthaft solche und ähnliche Fächer auch an anderen Schulen? Wie führe ich eine Haushalt, wie finde ich eine Wohnung, wie zahle ich meine Miete und was sind Nebenkosten, Wie mache ich eine Steuererklärung, weiterführend vielleicht dann auch: Wie erziehe ich Kinder .... und was lernen unsere Kinder in Zukunft noch im Alltag?
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Nipa

doch, ich finde vieles lernt man fuer die Schule und nicht fuers Leben.
Allerdings finde ich im deutschen Schulsystem so einiges fragwuerdig, deshalb bin ich da nicht objektiv

hallihallo

Zitat von: Christiane am 14. Januar 2015, 21:23:10
@hallihallo
Dein Kind ist doch erst vier Jahre? Wo war vor knapp fünf Jahren denn das Fax noch brandneu? :o

;D jaja.....mein Großer wird im April 22 Jahre  ;)