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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Eumel am 14. Januar 2015, 10:16:29

Titel: Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Eumel am 14. Januar 2015, 10:16:29
Im Moment gibt es ja einen riesen Hype um diesen Tweet:

"Ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Miete und Versicherungen. Aber ich kann eine Gedichtanalyse schreiben. In 4 Sprachen."

Wie ist das bei euch?
War das, was ihr in der Schule gelernt habt, brauchbar fürs Leben? Insbesondere zielt das ja auf die weiterführenden Schulen. Von daher wär es sicher interessant, wenn ihr dazu schreibt, welche Schulform ihr besucht habt.

Ich bin gespannt.  :)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: scarlet_rose am 14. Januar 2015, 10:27:04
Ich war auf dem Gymnasium, habe so etwas nicht gelernt und finde das absolut ok.
Die Schule dient der akademischen Bildung, aber sie ist nicht der einzige Ort und Moment, in der Bildung geschieht. Lernen muss man überall und für angemessene Bildung ist das Elternhaus ebenso zuständig wie man selbst.

Als Gymnasiast sollte man das Wissen und in der Lage sein gewisse Dinge selber und selbstständig zu erarbeiten.

Die Schule kann und muss nicht alles leisten und das Lernen hört mit dem Abschluss nicht auf. Wenn man also aus der Schule kommt und irgendetwas nicht kann, kann und muss man eben selbst schauen, wie es geht.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Meph am 14. Januar 2015, 10:33:25
Typisch für unsere heutige Zeit- die anderen sind verantwortlich für das, was ich nicht kann.

Eigeninitiativ denken ist halt so ne sache, hauptsache man kann eigeninitiativ auf dem handy wutschen und wedeln...
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: redheart am 14. Januar 2015, 10:34:09
Na was heisst hier brauchbar? Ich sitze nicht tagsüber rum und mache Kurvendiskussionen oder schreibe Gedichtanalysen s-:)

Sprachen, Geschichte, Naturwissenschaften, das sind sicher die Dinge, die man auch nachher noch brauchen kann.

Aber darum gehts ja nicht. Im Grossen und Ganzen geht es ja um andere Dinge, soziale Fähigkeiten, Durchhaltewillen, Arbeitsweisen, eigenes Denken zu fördern, eigene Arbeitsansätze zu finden, etc. Also mehr um das "wie lerne ich?" und nicht was genau.

Als Teenager würde ich lieber trölfzig Gedichtanalysen schreiben, als als Prüfungsleistung eine Steuererklärung auszufüllen :P
Ausserdem für irgendwas sollten die Eltern ja auch noch zuständig sein. Ich war auf dem Gymnasium und nein, da hab ich sowas nicht gelernt. Warum auch? Miete, Versicherungen und Steuern betreffen dich in dem Alter eh noch nicht. Meist zieht man ja auch erst etwas später daheim aus und dann fragt man halt. Und ist ja nicht so, dass die heutige Jugend nicht weiss, wie man sich die Infos dazu zusammengoogelt ;)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Glucke1975 am 14. Januar 2015, 10:41:38
Ich habe auch Abi, und wurde damals auch auf nichts nach dem Abi vorbereitet.
Ich wusste nicht einmal, was ich werden will. :P

Aber ich würde dafür nicht der Schule die Schuld geben. Was ich da gelernt habe, habe ich auch oft schon positiv nutzen können.
Mein Problem war viel mehr, dass ich mir bis zur Ausbildung/ Studium nichts alleine zugetraut habe. Meine Eltern waren in vielem noch die Initiatoren.
Erst, als ich auszog, und mein eigenes Leben lebte, lernte ich mich durchzusetzen und alleine Entscheidungen zu treffen. Aber ich fand und finde das auch gut so. Bis zu meiner Selbstfindung waren halt meine Eltern da, die mich unterstützten und mir halfen, meinen Weg zu finden. Und als ich ihn endlich gefunden hatte, konnte ich ihn auch alleine weiterführen, mit all dem, was ich vorher gelernt hatte. :)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Strandflieder am 14. Januar 2015, 10:44:34
Hallo!

Ich muss gestehen, ich sehe das irgendwie weder schwarz noch weiß. Also ich denke auch, dass man vieles lernt, was man später nicht wirklich braucht. Dafür gibt es tatsächlich einige Dinge, die einem vermittelt werden könnten, die man eben nicht lernt.
Ich denke, dass es auch einige Familien gibt, die vielleicht nicht wirklich Ahnung von Versicherungen und Steuern haben. Manche Dinge sind da wirklich komplex. Warum also nicht den Rahmen der Schule nutzen, um solche Dinge zu vermitteln. Ich glaube, dass der größere Teil der Schüler im Leben eher mit Steuern und Versicherungen, als mit kurvendiskussion zu tun haben wird.
Aber wie gesagt, weder schwarz noch weiß. Man könnte einen TEIL der Gedichtsanalysen durch Steuererklärungen ersetzen ;)
Und natürlich sollte man erwarten können, dass man sich Infos zusammensucht. Nichts anderes wird in der Hausaufgaben erwartet, aber den Spieß kann man umdrehen und ebenfalls auf die Themen in der Schule ausdehnen. Zum Beispiel: wenn ich wissen will, wie Kurvendiskussion geht, googel ich mir das. Dafür muss das nicht in der Schule unterrichtet werden, wenn nur ein minimaler Anteil der Schüler das später nochmal braucht...
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: redheart am 14. Januar 2015, 10:47:17
Ich glaube schon, dass es einfacher ist, sich zu ergoogeln was Kalt- und Warmmiete bedeutet, im Gegensatz zu einer Kurvendiskussion, bei der es durchaus hilfreich sein kann, wenn einem das jemand über einen längeren Zeitraum mit einem Plan dahinter erklärt.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Meph am 14. Januar 2015, 10:52:26
Naja, aber Schule ist nunmal allgemeinbildung und nicht spezialbildung. Nach dem Abschluss dann entscheidet sich jeder (oder sollte) in welche Richtung er gehen möchte durch die Berufswahl.
Natürlich brauche ich heute viel nichtmehr, die pq-formel und so gedöns taucht vermutlich in meinem Leben wieder auf wenns Töchterlein so weit ist.
Aber ich habe gelernt, wie ich logisch etwas ableite.

Im Großen und ganzen geht es mir jedenfalls so, dass ich durchaus aus allen Bereichen immer wieder mal Schulwissen abrufe, sogar in den Fächern, wo ich komplett versagt habe. Heute setze ich mich sogar neu damit auseinander und bin z.b. total fasziniert davon wie elektrizität funktioniert und wie man ein Radio zusammenbauen kann  ;D udn überlege für mich selbst in Kosmoskästen zu investieren  s-pfeifen

Was das angesprochene betrifft: wie schon gesagt, jeder hat es in der Hand sich selbst zu bilden. Wer nicht googlen will hat die klassische Möglichkeit der VHS z.b. oder oder oder...
Es gibt für jedes Thema jemanden, an den man sich wenden kann.
Die Schule hat das nicht geleistet ist ganz schön einfach...
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Meph am 14. Januar 2015, 10:53:46
Oh ne kleine Anekdote von gestern, Ragna:

Papa, ich möchte gerne ein Dönertier haben. Lass uns mal bei Amazon schauen, da gibt es alles! Aber nicht Amazon prime nehmen, da gibts nur filme...

(amazon hatte es nicht)
hmmmm ok papa, dann lass uns googlen, google ist schlauer als amazon
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: scarlet_rose am 14. Januar 2015, 11:00:40
Noch etwas zur Ergänzung:
Ich bin heilfroh darüber, mehr gelernt zu haben, als ich unbedingt brauche.
Sonst würden 6 Jahre Schule reichen.
Danach kann man schreiben, gut lesen und solide rechnen.

Natürlich mache ich heute keine Gedichtanalysen und auch keine Quadratischen Funktionen mehr, aber während man das in der Schule lernt, lernt man ja tatsächlich noch sehr viel mehr.

Gedichtanalyse z.B. lehrt die Bedeutung von Sprache, sprachlichen Symbolen, Interpretation, Meinung bilden und formulieren, Vorstellungen und Phantasie mit Realitäten zu verbinden, geschichtliche Hintergeründe usw.
Und das braucht man durchaus.
Ohne zu lernen, wie man argumentiert und analysiert, kommt man im Leben nicht besonders weit. All das braucht man bei jedem Streitgespräch, wenn man es auf einem vernünftigen Niveau führen möchte.

Möchte man einen Boden legen, muss man Flächen ausrechen, je nach Form der Wohnung kann das auch recht kompliziert mit gewissen ausgelassenen Flächen usw sein. Auch können kompliziertere Winkel/Ecken da sein. Da braucht man viel geometrisches Grundwissen.

Nur so als Beispiele.

Wenn man all diese Sachen lernt, lernt man dabei noch einiges anderes nebenher und darum geht es doch.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 14. Januar 2015, 11:06:12
Ich frage mich, warum die gute Frau dann auf dem Gymnasium ist, wenn sie das alles für Zeitverschwendung hält. Dann hätte sie ja auch mit einem niedrigeren Schulabschluss eine kaufmännische Lehre machen können, im Steuerbüro zum Beispiel - Problem gelöst. Aber auf diese Weise hat die Meute mal wieder einen Brocken zum Thema Schul-Bashing gefunden und stürzt sich drauf.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: jewa am 14. Januar 2015, 11:06:44
Das wichtigste was man in der Schule gelernt hat ist doch lesen, schreiben, rechnen, (logisch) denken. Das ist die Basis auf die alles aufbaut, auch wenn da viel Eigenintiative und/oder je nach Alter auch die Hilfestellung der Eltern notwendig ist.
Ich hab alle Schultypen durch. Grundschule + 2 Jahre Hauptschule (ging damals noch nicht anders), dann Realschule und irgendwann kam das Gymnasium noch dazu.

Meine drei wichtigstens Weisheiten:
Ja, nach der Schule hört das Lernen nicht auf, es geht weiter bis zum letzten Atemzug. Und das ist gut so.

Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm. (Und das lernt man dank Sesamstraße schon im Kindergartenalter)

Und eine, für die ich meinem Papa echt dankbar bin ( :-*)
Du darfst "dumm" sein, du musst dir nur zu helfen wissen.  ;)

Ich muss nicht alles können, aber ich muss mir die Neugierde behalten, es mir zu gegebener Zeit anzeigen zu wollen und zu können. Ich muss mit 18 nicht unbedingt alles über Versicherungen und so wissen. Da wohn ich meist noch zu Hause und werde im "elterlichen Nest umsorgt", aber wenn ich ausziehen will und meine Lebensfähigkeit beweisen will bzw. muss, muss ich mich auch mit solchen Dingen beschäftigen. Entweder im Vorfeld um gerüstet zu sein (Idealfall) oder ich zahl ggf. Lehrgeld. Aber niemals nie, sollte ich zu feige sein ehrlich zu sagen: Ich weiß das nicht, da muss ich mich erst schlau machen. Und dann halt jemanden fragen (ggf. eben google).  ;)

Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: HappyMom am 14. Januar 2015, 11:43:41
Schule ist für mich Grundwissen lernen und später darauf aufbauen. Was man nicht weiß kann kann man sich erarbeiten, erfragen, ausprobieren.
Das Leben ist die größte Schule und nur durch Erfahrung wird man schlauer, in jeder Hinsicht ;)

Learning bei Douing :)

Vieles hängt auch vom Elternhaus ab, da verbringt man die prägendste Zeit des Lebens.

Als ich 18 geworden bin und mein eigenes Auto bekam, da hat mein Vater mich in die Garage geschleppt und gesagt: "Du wirst jetzt lernen wie man einen Reifen wechselt, falls dir mal einer unterwegs platzen sollte"
Und er hat mir alles gezeigt und ich durfte es dann auch alleine machen. Und ich habe es tatsächlich einmal gebraucht als ich alleine unterwegs war. Gott, wie froh war ich, das zu können und dafür bin ich auch heute noch sehr dankbar.
Genauso hat er mir gezeigt, wie ich den Ölstand prüfen kann, wie man das Öl wechselt und das Scheibenwasser nachfüllt.

Sowas lernt man auf keiner Schule, noch nicht mal in der Fahrschule.

Genauso hat meine Mom mir gezeigt wie ich einen Überweisungsträger ausfülle bei der Bank und wie eine Überweisung funktioniert etc.
Oder wie man tapeziert und ne Wand richtig streicht oder abklebt. Sie hat mir das Stricken beigebracht und bringt mir immer noch das Nähen bei ;)

Wie eine Versicherung und die Steuern funktionieren weiß ich auch halbwegs, nur mache ich das nicht gerne und bin froh, dass das alles mein Mann macht.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Solar. E am 14. Januar 2015, 11:58:34
Na ja, es ist der Tweet einer 18-jährigen Schülerin. Als ich in dem Alter war, war der Spruch "Nicht für die Schule, sondern fürs Leben..." immer noch nichts weiter als eine hohle Phrase  s-:) Und ich hab das so wirklich erst im Studium gelernt mit der Eigeninitiative, wie man lernt an sich, Durchhaltevermögen etc.pp., also von daher denke ich schon, dass da bei aller Übertriebenheit ein Funken Wahrheit dahintersteckt und die Schule da durchaus noch Potential hätte. Und gerade das Gymnasium mehr auf akademische Arbeisweisen vorbereiten könnte. ich war von der Seite eher schlecht als recht vorbereitet und um das selber zu erkennen braucht es eben auch eine bestimmte emotionale Reife. Die ist aber nicht einfach so da, das braucht Zeit. Bei mir halt was länger  s-:)
Hilfe aus dem Elternhaus, was das angeht, hatte ich kaum bis gar nicht trotz Akademikerfamilie. Soviel zum Thema Elternhaus - und heutzutage ist es doch so, dass Bildung mehr und mehr in Richtung Schule verschoben wird - zumindest meinen Erfahrungen nach :P
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Coney am 14. Januar 2015, 13:06:35
Hallo,

ich habe in der Schule sehr viele Dinge für's tägliche Leben gelernt!

Ich bin nach der 6. Klasse auf eine Wirtschaftsschule gewechselt. Dort hatte ich als Haupt- und Prüfungsfach u. a. BWL mit einem klasse Lehrer - ein Quereinsteiger. Es war ein absolut praxisnaher Unterricht, wir haben uns sehr viele Firmen angesehen, speziell halt wie die Logistik dort läuft. Davon habe ich immer profitiert im Job, bis heute.

Dann hatte ich natürlich Textverarbeitung und EDV. Ich hab das 10-Finger-System gelernt und eine staatliche Prüfung hierüber abgelegt. Das Zertifikat lege ich auch heute noch Bewerbungen bei. Während meiner Berufsausbildung habe ich hier absolut nichts neues gelernt, und auch wenn sich die Software verändert, schnell und blind tippen hab ich in der Schule gelernt genauso wie den selbstverständlichen Umgang mit Excel, Word und PowerPoint. Wir haben auch viele andere praxisnahe Sachen gemacht, z. B. wie richtet man eine Mailadresse ein, Onlinebanking etc. (das war für die Zeit schon sehr fortschrittlich, ist immerhin auch etwa 15 Jahre her).

Und dann hatten wir noch Buchführung. Ich habe es gehasst. Es war mein Hauptfach. Wir hatten Theorieunterricht, eine Übungsfirma und dann natürlich auch Buchführung mit entsprechenden Programmen am Rechner inkl. Abschreibung und alles. Und es hat mich so auf die Praxis vorbereitet, dass ich das seit der Schule alles selbst mache, privat und für meine kleine Firma.

Wirtschaftsmathematik - fast nur Dinge die man ständig braucht: Dreisatz, Prozentrechnen etc.

Zu kurz gekommen ist definitiv die Allgemeinbildung, da Dinge wie Geographie, Geschichte usw. nur Randerscheinungen waren. Ich hab aber immer schon gern und viel gelesen, daher für mich jetzt kein Problem.

Was mir wirklich fehlt sind viele Dinge der Mathematik. Allerdings hab ich es in meinem täglichen Leben und im Job halt auch nie gebraucht.

Edit: Ich habe übrigens damals mit meinem ( zu der Zeit noch) Freund, der Logistik studiert hat, oft zusammen gelernt, weil wir die gleichen Sachen hatten :)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: redheart am 14. Januar 2015, 13:13:52
Also Tweets schreiben kann sie wohl nicht, sie hat den Spruch wohl geklaut ;)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: schwalbe am 14. Januar 2015, 13:26:36
wenn man zu dem was man in der Schule gelernt hat noch ein bisschen Menschenverstand packt, dann kommt doch aber ganz vieles dabei raus, das man zum Leben braucht.
Prozentrechnen für die Steuer,
Wahrscheinlichkeit für die Versicherung,
Addieren und Subtrahieren für die Miete

Es gibt sicher Fächer die weniger wichtig sind als andere, aber viele Dinge die man in der Schule so lernt scheinen vordergründig nicht so viel Sinn zu machen, schulen aber die Denkfähigkeit. Z.B. Textinterpretationen schulen den jungen Kopf darin, zu erfassen, was gemeint ist und auch darin auszurdücken, was man selbst dazu denkt. Das Thema ist eigentlich nebensächlich und sollte einfach nur ein bisschen interessant sein.

Sprachen sind in Zeiten der Globalisierung ja nun auf jeden Fall wichtig.

Klar, Handwerkliche Fähigkeiten wie Reifen wechseln oder Blumen gießen muss der Einzelne immer noch entweder zu Hause lernen oder aber eben durch Versuch und Irrtum. Naja, oder eben googeln und auch dafür liefert die Schule ja schon das Handwerkszeug.

Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: inacoma am 14. Januar 2015, 16:40:32
 :) Ich muss jetzt mal schnell meine Deutschlehrerfreude darüber ausdrücken, dass so viele Nichtdeutschlehrererwachsene hier genau den Sinn in Dingen wie einer Gedichterschließungen sehen, den ich da auch sehen kann.

(Und ich bezweifle sehr, dass man in der Oberstufe in vier Sprachen Gedichtanalysen schreiben kann...Meine Abiturienten können so etwas in nicht einmal in Englisch, was ja bei den meisten sicherlich die Fremdsprache ist, die sie am besten verstehen.)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Conni Faire am 14. Januar 2015, 17:08:36
Unabhängig vom Nährwert des erwähnten Tweets und ob die Aussagen jetzt richtig oder falsch sind - ich finde das hervorgerufene Echo darauf, ob medial oder auch im privaten Bereich, absolut beeindruckend.

Und wäre mein Anliegen, Meinungen zu beeinflussen, sie in eine gewisse Richtung zu lenken, von anderen Dingen abzulenken - hier kann ich eine wichtige Lektion lernen.

Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: hallihallo am 14. Januar 2015, 21:00:15
Also ich habe "nur" die mittllere Reife" (dann kam das Kind dazwischen), aber wenn ich so rückblickend sagen müßte was ich nicht gebraucht habe die letzten Jahre, dann ist das die Zusammenrechnung von Buchstaben  s-:) ;D. Auf der Gesamtschule damals wurden wir losgeschickt in der 7ten Klasse Wirtschaft.....Preisvergleiche für diverse Artikel machen, Umfragen gestalten etc. Wir wussten wieviel Porto ein Brief kostet und wie man einen Überweisungsträger ausstellt. Internet konnte man tatsächlich noch ausgelesen haben und das Fax war auch "brandneu".
Aber ich habe damals schon festgestellt, das sowas lange nicht auf jeder Schule unterrichtet wird  s-:)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Juli+Felix am 14. Januar 2015, 21:11:58
Zitat von: Meph am 14. Januar 2015, 10:33:25
Typisch für unsere heutige Zeit- die anderen sind verantwortlich für das, was ich nicht kann.

Eigeninitiativ denken ist halt so ne sache, hauptsache man kann eigeninitiativ auf dem handy wutschen und wedeln...

Kurz und knackig. Genau meine Meinung.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Fliegenpilz am 14. Januar 2015, 21:23:10
@hallihallo
Dein Kind ist doch erst vier Jahre? Wo war vor knapp fünf Jahren denn das Fax noch brandneu? :o
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: lotte81 am 14. Januar 2015, 21:34:57
 ;D das dachte ich auch und habe per Spionage rausgefunden, dass sie 39 ist  ;D ;D Also gehe ich mal davon aus, dass nicht das 4 jährige Kind während der mittleren Reife kam.... mit 35 sollte man die vermutlich haben
Ansonsten verstehe ich die Aufregung nicht und sehe es einerseits wie meph: Verantwortung nicht abschieben! Die Schule ist nicht für alles da. Andererseits finde ich, muss man doch auch nicht alles können und wissen....das sind doch alles Dinge, die sich die meisten voin uns erst dann angeeignet haben, als sie auch notwendig und sinnvoll waren. Ich gehe mal davon aus, dass aus meinem Abijahrgang oder auch bei der mittleren Reife kaum einer Ahnung von Miete, Nebenkosten oder Steuer hatte...Warum auch? Dennoch haben sie es alle gelernt....ist doch auch spannend und gehört zum erwachsen werden..... Und dann finde ich sind das doch eh Dinge, die man im Elternhaus oder eben "privat" im ALltag lernt..... Außer eben es passt "Fachspezifisch" ... Und natürlich macht man in deutsch eher Gedichtsinterpretationen statt Steuerrecht oder Mietspiegel  ??? ??? ???
Ich habe mal einen Bericht gesehen über eine Hauptschule (oder Förderschule) in der es Hartz 4 als Fach gab..... Der Direktor beschrieb dies als Alltagspraktisch für seine Schüler .... Brauchen wir jetzt ernsthaft solche und ähnliche Fächer auch an anderen Schulen? Wie führe ich eine Haushalt, wie finde ich eine Wohnung, wie zahle ich meine Miete und was sind Nebenkosten, Wie mache ich eine Steuererklärung, weiterführend vielleicht dann auch: Wie erziehe ich Kinder .... und was lernen unsere Kinder in Zukunft noch im Alltag?
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Nipa am 14. Januar 2015, 21:38:41
doch, ich finde vieles lernt man fuer die Schule und nicht fuers Leben.
Allerdings finde ich im deutschen Schulsystem so einiges fragwuerdig, deshalb bin ich da nicht objektiv
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: hallihallo am 14. Januar 2015, 21:49:02
Zitat von: Christiane am 14. Januar 2015, 21:23:10
@hallihallo
Dein Kind ist doch erst vier Jahre? Wo war vor knapp fünf Jahren denn das Fax noch brandneu? :o

;D jaja.....mein Großer wird im April 22 Jahre  ;)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: starlet am 14. Januar 2015, 22:40:16
Bis zur 9. War ich auch auf dem Gymnasium.  So Dinge für das Leben haben wir auch nicht gelernt. Danach war ich auf real, da ja auch nicht. Wenn man von  Gymnasiasten erwarten kann, sich mit steuern etc auszukennnen  bzw mietvertrage  richtig zu 'verstehen', was erwartet man dann von real oder Hauptschülern  die das auch nicht lernen?

Im Nachhinein  finde ich es eben doch sinnvoll sowas zu lernen oder mal was von gehört zu haben. Denn auch die Eltern wissen nicht alles und ich finde es eh total  schwer herauszufinden an wen man sich bei was wenden muss.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Schnukki am 15. Januar 2015, 09:28:37
Ich denke die Schulzeit gibt uns das mit, was es notwendig macht, im späteren Leben seinen Weg zu gehen.
Lesen, Schreiben, Rechnen - logisch denken, Zusammenhänge erkennen und Dinge umsetzen.

Natürlich brauche ich jetzt - in meinem Job - viele Dinge aus dem Chemieunterricht nicht. Aber weiß man in der 6. Klasse schon wohin der Weg geht? Nein!
Viele Dinge sind in meinen Augen Allgemeinwissen.

Mietvertrag lesen und verstehen .. ganz ehrlich .. ich habe in meinem Leben schon einige Mietverträge unterschrieben - einen davon mit 16 Jahren. Sicherlich gab es Klauseln, die ich hinterfragen musste - aber es ist kein Hexenwerk. Wer lesen kann, der sollte da keine Probleme haben.

Steuererklärung .. ich habe einen guten Realschulabschluss - gute Ausbildung und Abendstudium - und bin dafür trotzdem zu doof *g* - aber ich weiß mir zu helfen - Steuerhilfe  s-:)

Ich denke, dass Problem ist eher, dass man sich nicht damit beschäftigen will. Und es dann natürlich auch nicht kann!
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Elphaba am 15. Januar 2015, 14:04:33
Ich war "nur" auf der (bayrischen) Realschule. Über Mietverträge haben wir nichts gelernt, aber wir hatten ein oder zwei Jahre REchtskunde, wo einige Interessante Dinge gelehrt wurden. Ansonsten habe ich ein großes Allgemeinwissen vermittelt bekommen, bin auch in viele Materien tiefer eingestiegen, die ich nie wieder gebraucht habe oder mich je interessiert haben(Chemie, Physik, Mathe.. :P) , andere Dinge wurden mir zu oberflächlich gemacht und ich habe sie dann selbstständig vertieft und ausgebaut. Und alles andere für's Leben habe ich von meinen Eltern mitbekommen oder mir selber erarbeitet. Den ersten Mietvertrag habe ich meinen Eltern gezeigt und damit war gut. Und ja, natürlich habe ich auch Fehler gemacht, eine Versicherung abgeschlossen die unnötig war oder so. Aber letztendlich nichts worauf mich die Schule vorbereiten hätte können und wie ich finde auch sollen. Man lernt ja einfach durchs Leben, durchs Älterwerden und vor allem durch Erfahrungen.
Man kann die Verantwortung für's Leben zu lernen nicht nur an die Schule abwälzen. Ich finde, man lernt dort so viel das einem später weiterbringt- auch außerhalb vom Lernstoff. Selbstständig arbeiten, Seine Sachen in Ordnung halten, Behaupten in einer Gruppe, Umgang mit Autoritätspersonen, Diskutieren, Hinterfragen von Dingen... Natürlich jeder mehr oder weniger, aber im Großen und Ganzen kann man schon einiges für sein Leben mitnehmen.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Fliegenpilz am 15. Januar 2015, 14:26:13
Also ... das Versorgungsamt bietet freie Dozenten an, die dann Kurse an den Schulen geben. Zum Beispiel "Fit in Finanzen" und dort wird einiges im Bereich Verträge und Co bearbeitet und gelehrt. Aus erster Hand weiß ich, dass diese Kurse aber zu 90% von Hauptschulen gebucht werden, die Dozentin mit der ich darüber gesprochen habe hat noch nie Unterricht an einem Gymnasium geben dürfen!
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: kostrella am 15. Januar 2015, 15:24:14
Huhu,

ich denke auch, dass man in der Schulzeit sowohl Gedichtanalysen als auch Finanzen lernen sollte. Manche Fächer werden vielleicht nicht mehr im späteren Leben gebraucht, manche Schüler aber brauchen sie eben doch ( wer zB Literatur studieren will, sollte Gedichtanalysen schon draufhaben).
Ich hätte mir jedoch in meiner Schulzeit auch einige praktischere Fächer gewünscht, wo dann eben Fragen des täglichen Lebens geklärt hätten werden können.
Aber bis jetzt hat es jeder noch geschaft, sich das irgendwie beizubringen. Auch mti Hilfe der Eltern, die man ja immer noch zu Finanzen befragen kann.. Oder eben das Internet ;)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: schwalbe am 15. Januar 2015, 15:36:15
ich finde nun wieder gar nicht, dass es Sinn macht, wenn alle Gedichtanalysen lernen nur weil einer aus der Klasse Literatur studieren könnte. Der kann das ja dann im Studium lernen. Aber es macht eben Sinn, weil es ganz generell schult, Dinge zu hinterfragen und zu interpretieren.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: scarlet_rose am 15. Januar 2015, 16:13:35
Zitat von: schwalbe am 15. Januar 2015, 15:36:15
ich finde nun wieder gar nicht, dass es Sinn macht, wenn alle Gedichtanalysen lernen nur weil einer aus der Klasse Literatur studieren könnte. Der kann das ja dann im Studium lernen. Aber es macht eben Sinn, weil es ganz generell schult, Dinge zu hinterfragen und zu interpretieren.

Wie soll aber der Günther drauf kommen, dass Literatur was für ihn wäre, wenn er sich nicht irgendwo damit beschäftigt?
Und wie soll die Rosie ihr Telext in Physik erkennen, wenn sie da nicht  die Möglichkeit hat ordentlich reinzuschnuppern.

Also damit hat es schon auch zu tun.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Coney am 15. Januar 2015, 16:18:43
Zitat von: scarlet_rose am 15. Januar 2015, 16:13:35

Wie soll aber der Günther drauf kommen, dass Literatur was für ihn wäre, wenn er sich nicht irgendwo damit beschäftigt?
Und wie soll die Rosie ihr Telext in Physik erkennen, wenn sie da nicht  die Möglichkeit hat ordentlich reinzuschnuppern.

Also damit hat es schon auch zu tun.

Das kann man aber jetzt auch weiterspinnen... wie soll xy darauf kommen, dass BWL studieren was für ihn wäre... oder Buchhalter werden... da sehe ich doch irgendwie mehr Sinn dahinter, mal Praktika zu machen oder ne Berufsberatung zu besuchen etc.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Meph am 15. Januar 2015, 16:38:36
und ich glaube ihr habt schwalbe jetzt nicht verstanden oder eben ich nicht  ???
Sie findet es doch korrekt, dass es unterrichtet wird, weil es eben grundfertigkeiten wie Urteilsvermögen, Dinge hinterfragen etc vermittelt.
Sinnfrei sei aber zu sagen es wird ja nur gelehrt, weil evtl. jemand mal literatur studieren will.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: scarlet_rose am 15. Januar 2015, 17:02:16
Hab ich schon so verstanden, ich wollte nur das Argument einfach ein bisschen unterstützen, weil ich es nicht ganz zinnfrei finde.

@Coney:
Man hat Wirtschaft und Mathe. Gefällt einem beides, ist BWÖL eventuell das Richtige ;)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Solar. E am 15. Januar 2015, 17:19:35
Gehört Wirtschaft bei euch zum allgemeinen Lehrplan, Scarlet?

Hier in RLP hat man Wirtschaft nur, wenn man auf eine Wirtschaftsschule geht. Zumindest am Gym; Realschulen weiß ich grad nicht. Das heißt, dass man sich vor Eintritt in die Oberstufe bewusst dafür entscheiden muss.
Aber logischerweise muss man das nicht zwangsläufig um BWL studieren zu können.  :)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: schwalbe am 15. Januar 2015, 18:56:16
Zitat von: Meph am 15. Januar 2015, 16:38:36
und ich glaube ihr habt schwalbe jetzt nicht verstanden oder eben ich nicht  ???
Sie findet es doch korrekt, dass es unterrichtet wird, weil es eben grundfertigkeiten wie Urteilsvermögen, Dinge hinterfragen etc vermittelt.
Sinnfrei sei aber zu sagen es wird ja nur gelehrt, weil evtl. jemand mal literatur studieren will.

Danke Meph, ich hatte hier schon mal reingeschaut und versucht eben genau das zu erklären, was du geschrieben hast  :D
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: kostrella am 16. Januar 2015, 07:56:15
@ Schwalbe: Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass es unterrichtet werden soll, um Grundfertigkeiten zu unterrichten.

Ich meinte zusätzlich, dass die Schüler immer etwas lernen werden, was sie als spezielle Person im weiteren Leben nicht mehr brauchen werden. Aber es gibt auch immer die Leute, die es noch brauchen werden (Sei es nun Physik oder Gedichtanalysen) - :)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: schwalbe am 16. Januar 2015, 08:38:34
Zitat von: kostrella am 16. Januar 2015, 07:56:15
@ Schwalbe: Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass es unterrichtet werden soll, um Grundfertigkeiten zu unterrichten.

Ich meinte zusätzlich, dass die Schüler immer etwas lernen werden, was sie als spezielle Person im weiteren Leben nicht mehr brauchen werden. Aber es gibt auch immer die Leute, die es noch brauchen werden (Sei es nun Physik oder Gedichtanalysen) - :)
da stimme ich dir auch zu :)
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Eumel am 16. Januar 2015, 09:04:15
Ich finde es gut, dass dieser Tweet solche Wellen schlägt - egal ob er jetzt von ihr selber verfasst wurde oder nicht. Ich denke, das Schulsystem kann Veränderungen gut vertragen und alles, was die Aufmerksamkeit in die Richtung lenkt, finde ich erstmal nicht schlecht.

Meine Schulzeit am Gymnasium liegt nun schon lange zurück, aber ich fand sie größtenteils langweilig. Weil sehr theoretisch unterrichtet wurde, nicht themen- sondern fächerbezogen, sehr wissenschaftlich, sehr verkopft, sehr realitätsfern. Fachlich habe ich unheimlich viel vergessen. Dahinter stehende Denkstrukturen sind aber hilfreich.

Schule soll auch Dinge unterrichten, die nicht jeder täglich benötigt. Aber wenn Schule ab einer gewissen Jahrgangsstufe nur noch Dinge unterrichtet, die fast keiner braucht, finde ich das auch nicht gut.

Da müsste Schule m. E. flexibler sein. Dass dort nicht alles gelehrt werden kann, was man fürs tägliche Leben später braucht, ist klar. Aber wenn Schüler nach dem Schulabschluss den größten Teil eigeninitiativ lernen müssen und den größten Teil des erworbenen Fachwissens problemlos aus dem Gedächtnis streichen können, läuft auch was verkehrt.

Nur als Beispiel: Wer kommt heute im Beruf ohne PC aus? Jeder Laden hat doch seine Kundendatei im PC. Und welche Schule unterrichtet 10-Finger-Schreiben, Excel, Word, Outlook? Soweit ich weiß, ist das hier höchstens an Wirtschaftsschulen der Fall.

Problematisch mit dem Lernen außerhalb der Schule wird es dann, wenn Eltern nicht engagiert genug sind, ihren Kindern das nötige Wissen außerhalb der Lehrpläne zu vermitteln. Oder bestimmte Kurse vielleicht einfach aus Geldmangel nicht bezahlt werden können.

Von daher meine ich, dass der Schulstoff zwar über das Alltägliche hinaus gehen soll und auch muss. Aber ich denke auch, dass Teile des abstrakten Lernens ruhig durch Dinge ersetzt werden könnten, die später im Alltag Verwendung finden.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Meph am 16. Januar 2015, 09:38:26
Zitat von: Eumel am 16. Januar 2015, 09:04:15

Nur als Beispiel: Wer kommt heute im Beruf ohne PC aus? Jeder Laden hat doch seine Kundendatei im PC. Und welche Schule unterrichtet 10-Finger-Schreiben, Excel, Word, Outlook? Soweit ich weiß, ist das hier höchstens an Wirtschaftsschulen der Fall.
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Von daher meine ich, dass der Schulstoff zwar über das Alltägliche hinaus gehen soll und auch muss. Aber ich denke auch, dass Teile des abstrakten Lernens ruhig durch Dinge ersetzt werden könnten, die später im Alltag Verwendung finden.

In unserer Dorfschule gibt es noch genau eine klasse, die eine traditionale tafel hat, alle anderen klassen arbeiten mit computer und beamer... es gibt klassensätze laptops und einen Schülerpcraum für einzelarbeiten... ab der 3. klasse meine ich werden die laptops auch aktiv in den Unterricht eingebunden, in der 4. klasse werden Referate selbständig erarbeitet und die Kinder lernen Informationen aus dem Internet zu suchen und zu verarbeiten.
Jedes Kind erhält in der 1. Klasse schon nen Emailzugang über die Schule :-P - thematisch bearbeitet wird es dann ebenfalls in klasse 4...
Ab den weiterführenden Schulen wird die Nutzung von elektronischen Medien dann eh vorausgesetzt und doch- ich kenne KEINE Schule mehr, die kein EDV oder Informatik unterrichtet.... selbst in meiner Erzieherausbildung Ende der 90er war das schon standart und alle hatten Vorbildung von ihren vorangegangenen Schulen.


Ich bedauere eher, dass so grunddinge wie schreiben auf der tafel (grossräumige motorik etc) wegfallen.... freyas klasse is gottseidank die mit der tafel  S:D und ihr Jahrgang ist der letzte Jahrgang, die Schreibschrift lernen  :-\ weil die Welt sich ja verändert und Grundschrift reicht.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 16. Januar 2015, 10:47:49
Selbst bei und gibt es einen Computerraum in der Grundschule, später sowieso.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Eumel am 16. Januar 2015, 11:27:31
Computer stehen bei uns auch in jeder Klasse und sie arbeiten auch damit. Wird allerdings, so wie ich das kenne, "nur" genutzt, um Infos im Internet rauszusuchen oder die Schreibprogramme mehr oder weniger wie eine Schreibmaschine zu nutzen. Oder sie lösen Aufgaben innerhalb eines Lernprogrammes am PC.

Das meinte ich aber nicht. Mir ging es eher darum, tatsächlich die Programme zu lernen. Mit Word kann man einfach drauf lostippern, klar. Ich meinte richtigen Unterricht in den Funktion von Word. Oder Tabellenprogrammierung in Excel. Verknüpfung von Word, Excel, Power Point in einer Datei. Sowas. Lehrt auch logisches Denken, aber ist vermutlich im Leben hilfreicher als Matrizenrechnung.

Also nicht den PC als Unterrichtsmedium, sondern die einzelnen Programme als Unterrichtsinhalt.

10-Finger-Schreiben als Ergänzung zur Schreibschrift würde ich gut finden.
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: redheart am 16. Januar 2015, 11:40:33
10-Finger System lernt man doch heut in der Schule oder? Also das hab ich ja schon vor 10 Jahren gelernt  ;D
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Eumel am 16. Januar 2015, 11:41:24
Hier lernst du das nur auf wirtschaftlich ausgerichteten Schulen.
In welchem Fach habt ihr das gelernt? Oder war es ein eigenes Fach?
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Meph am 16. Januar 2015, 12:06:47
wir hatten die möglichkeit damals schon auf der realschule, ich tippe aber schon immer mit 2-5 fingern schneller als ich es je mit 10 fingern konnte  ;D ;D ;D Hab da so mein eigenes System entwickelt...
Hier wird es meines wissens jedenfalls auch an allen schulen gelernt.

Edit: und wie gesagt: word, excel, powerpoint usw hatten wir in den 90ern schon im Informatikunterricht als festen Bestandteil der Erzieher(!)ausbildung
Titel: Antw:Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir...
Beitrag von: Sonne1978 am 16. Januar 2015, 13:07:09
Ich verstehe nicht, worauf der Tweet hinauswill. Dass die Schule zuviel "sinnloses" Zeug vermittelt und mehr Lebensnähe gewünscht wird?

Zu meiner Grundschulzeit wurden noch Dinge gelehrt, wie Stricken, Häkeln, Nähen, Werken, an der weiterführenden Schule (Realschule) war für alle Hauswirtschaftslehre in der 7. Pflichtfach. Heute gibt's stattdessen mehr Sport + Englisch / Französisch. Weiss auch nicht, was ich besser finde. Es gibt 10jährige, die können nichtmal eine Schleife binden oder rückwärts balancieren. Aber will man dafür die Schule zur Verantwortung ziehen?

Was das reale Leben angeht, sehe ich die Eltern / Erziehungsberechtigten in der Pflicht. Die ersten Steuererklärungen, den ersten Mietvertrag, Girokonto, Autokauf und -anmeldung usw. Es gibt aber auch andere Anlaufstellen, die unwissende Schulabgänger unterstützen. Jeder weiss, wie Twitter, Facebook und FlickR funkionier, aber nicht, wie man sich via Google Hilfe sucht.