Dass München einem oder einigen hier weitaus nähergeht als das Massaker von Nizza z.B., ist ja auch nachvollziehbar. Wenn auch meiner Meinung nach bedauerlich. Aber das ist eben die Sache mit dem persönlichen Radius und Betroffenheitsgradmesser. Ganz neutral gemeint, es ist eben menschlich.
Das kann ich so gar nicht sagen. Ich fand Nizza nicht weniger schlimm, es waren sogar deutlich mehr Tote und auf grausame Weise getötet.
Was den Unterschied ausmacht ist glaube ich, dass man von Nizza hinterher gehört hat und direkt das volle Ausmaß wusste. Das war in München anders. Man wusste erst lange nicht, was jetzt stimmt und was nicht. Neben dem OEZ galten auch 2 andere Orte als betroffen und dann sprach man noch von Tätern die durch die Stadt flüchtig sind.
Die ganze Stadt wurde lahmgelegt und das schlimmste war einfach diese Unwissenheit!
Und natürlich, wenn man selbst um seine Angehörigen/Freunde bangt (wir haben u.a. einige, die bei Polizei/Feuerwehr/Krankenhaus) arbeiten, da ist man allein vom Adrenalinspiegel anders drauf, als wenn man hinterher von einer Greultat erfährt.
Was mich selbst etwas nervt ist die "nachträgliche Betroffenheit", dass jetzt alles ausfallen soll, dass man Veranstaltungen absagt, usw.
Das gestehe ich selbstverständlich den Betroffenen zu, die jetzt geliebte Menschen auf so grausame Art und Weise verloren haben, oder (schwer) verletzte Angehörige im Krankenhaus liegen haben.
Aber ich denke das öffentliche Leben sollte weitergehen dürfen ohne Schuldgefühle...
Je mehr Aufmerksamkeit man so Irren gibt, je mehr sie in unser Leben eingreifen, desto mehr haben sie gewonnen und wir verloren!