Meine Hausaufgabe

Begonnen von HappyMom, 07. November 2013, 19:23:31

« vorheriges - nächstes »

HappyMom

Hallo Mädels,

ich habe dieses Jahr eine Ausbildung zur Familienpädagogin angefangen und hatte gestern meinen ersten Unterricht mit Hausaufgabe S:D

Über diese Aufgabe habe ich mir schon Gedanken gemacht und auch Notizen, ich will jetzt nur ein paar andere Meinungen hören und diese dann "verarbeiten". Ist auch ein Teil meiner Aufgabe.

Also folgendes: Ihr kennt doch alle die Geschichte vom heiligen St. Martin (was ja jetzt gerade aktuell ist). Nun, ALLE schauen auf diesen ritterlichen Helfer, alle verehren ihn, was für ein Held etc.
Aber niemand schaut auf den armen Bettler. Unsere Aufgabe besteht nun darin, uns Gedanken zu machen WAS wohl der Bettler mit dem halben Mantel macht?

Also liebe Eo-lerinnen: Was macht wohl der arme Bettler mit diesem halben Mantel? 8) Was meint ihr?

Kathrin

Da St. Martins Mantel ja recht groß war, deckt er sich damit zu.
So ist es zumindest bei uns wenn das Martins-Stück aufgeführt wird... ;D
Jana - *03.03.08 - 48cm - 3810g            Joel - *23.02.04 - 53cm - 4580g

Dannichen

Der Bettler wickelt sich drin ein, so hat er es wärmer als vorher der arme Kerl.
So kennen wir das auch aus Erzählungen und Vorführungen aus der Schule.  :)
LG, Danni und Kids ♥

[Login or Register] [Login or Register]

Glück ist die Summe richtiger Entscheidungen

scarlet_rose

Geht es da zum Kreativität oder soll man sich Gedanken um sein reales Leben oder seine Gefühlswelt machen?

Kreativ könnte man ja viel schreiben. Soll es um das Einschätzen der realen Situation gehen, dann wurde ich wohl sagen, dass der Bettler mangels Alternativen den Mantel zum Wãrmen genommen hat und wenig anderes möglich war.
[Login or Register]g[/img][/url]

Nipa

Laut Geschichte ist es ja

¨der Bettler rasch ihm danken tut, sein Mantel deckt ihn warm und gut¨

Er hat sich also in den Mantel eingemümmelt und sitzt weiter bettelnd, aber nicht mehr so arg frierend da.
Vermutlich freut er sich auch über diese nette Geste und hofft dass der nächste ihm Geld oder was zu Essen gibt. Eventuell hat er auch Angst, dass ihm bald jemand den Mantel streitig macht, oder er geklaut wird.
Vielleicht grübelt er auch wer der Mensch war, der ihm den Mantel gab, wo er erst dachte - nachdem der das Schwert zog - dass sein letztes Stündlein geschlagen hat...

Also ich denke reininterpretieren kann man da viel...

Flips

#5
Bei uns im Martinsstück legt er sich vor den Altar und deckt sich damit zu. :)

Würde es in der heutigen Zeit "spielen" und Martin wär ein Star, würde der Bettler das gute Stück wohl bei ebay verticken. Vielleicht, eventuell... ;D

Edit
Klingt irgendwie so negativ/ abwertend- aber irgendwie kam es mir in den Sinn. Dachte dabei an einen Teil der heutigen Jugend... Komischer Gedanke, eigentlich... :-\

Bettina

Er erfährt Nächstenliebe?
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

HappyMom

Ich gehe davon aus, dass der (halbe) Mantel eben nicht ausreicht um ihn zu wärmen. Also dass er sich nicht damit zudecken kann.

@Scarlet: Es geht um Kreativität und um seine Gefühle. Der Sinn der Sache ist eben die, dass man die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und analysiert.
Ich schreibe diesen "Aufsatz" übrigends aus der Sicht des Bettlers

Meine Gedanken waren: Es reicht zwar nicht zum zudecken und um die Kälte zu lindern, aber der Bettler ist ja nicht dumm ;) , er geht in die Stadt und verkauft den Mantel für teures Geld, weil der Mantel ja von dem reichen Soldaten der königlichen Brigade war. Mit diesem Geld fasst er Fuß und baut sich nach und nach ein schönes Leben auf und hilft dann auch den Armen weil er ja auch Barmherzigkeit erfahren hat.


HappyMom

@Bettina: Ja genau das ist auch der Kern meines Gedankes. Er erfährt Nächstenliebe, macht was draus und tut ebenso an anderen armen Menschen :)

guest4324

Sich zudecken oder als mitmenschliche Musterlösung ihn jemandem schenken, dem es noch schlechter geht.

Ist er etwas progressiver kann er damit:

-den Nächstbesten, der ihm zwischen die Finger kommt ermorden und sich dessen Sachen unter den Nagel reißen
- sich daraus einen Strick friemeln, um sich aufzuhängen
- ein Banner basteln auf dem steht: Kapitalismus ist kacke.
oder
- seine Salatköpfe hinter seiner Hütte abdecken, um sie vor dem anhaltenden Frost zu schützen

Du liebe Güte, wer denkt sich solche Fragen aus?  ???

Gerade gelesen, HappyMom Deine Lösung ist sicherlich lehrer- und ausbildungskonform und wird gefallen.   s-daumenhoch

Flips

@ Happy
Dein Gedanke beruhigt mich, da er ja ein wenig in meine Richtung geht...puh! Zumindest der erste Teil ;D


scarlet_rose

Der Mantel ist ja ein Umfang und die sind geteilt durchaus groß genug um sich damit zu zu decken...

Also geht es nur um Kreativität und was man denkt in einer idealisierten Welt möglich wäre?

Naja wenn es um Kreativität geht, würde ich wohl schreiben, dass er sich damit gewärmt hat und ihn mit anderen armen Menschen geteilt hat, jeder durfte sich damit wärmen und so überstanden sie Bettler gemeinsam durch Teilen den Winter.

Ist auch nicht zu irreal. So etwas wie du, wurde ich aus der Geschichte nicht machen.Ich mag es aber auch nicht, wenn man aus fertigen Geschichten utopische Konstrukte zusammen basteln, die mit der "realen" Geschichte und Situation rein gar nichts zu tun hat. Dann soll man ganz weg von der Geschichte und das auch deutlich darstellen.
[Login or Register]g[/img][/url]

piglet

Zitat von: Hrefna am 07. November 2013, 19:41:52
-den Nächstbesten, der ihm zwischen die Finger kommt ermorden und sich dessen Sachen unter den Nagel reißen
- sich daraus einen Strick friemeln, um sich aufzuhängen
- ein Banner basteln auf dem steht: Kapitalismus ist kacke.
oder
- seine Salatköpfe hinter seiner Hütte abdecken, um sie vor dem anhaltenden Frost zu schützen

Die finde ich gut, ist mal was anderes ;D
♥ A & I ♥
Spielsachenverkaufsthread
Klamottenverkaufsthread
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mein Nähblog: [Login or Register]

dragoness

Vielleicht einen Teil davon abtrennen und um die Füße wickeln und sich mit dem Rest eben so gut es eben geht zudecken ...

Bettina

Man könnte natürlich auch mal theoretisieren, ob er nicht der bequeme Sozialschmarotzer ist, der halt einfach zu faul ist und sich auf Kosten anderer durchs Leben schlägt.

Schließlich ist das ja allzu oft der Wind, der ALGII-Beziehern entgegen bläst zusammen mit pauschalisierten Aussagen wie "Arbeit gibt es immer, wenn man nur will." usw.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Alchemilla

Was soll er schon machen? Da der bittere Frost sein Tod gewesen wäre, wird er sich so gut es geht in den halben Umhang gehüllt haben. In einen wallenden halben Rittermntel wird wohl ein dünner Bettler passen. Dass er das Ding vertickt und den amerikanischen Traum verwirklicht, finde ich nicht logisch und von der Aussage her auch zu einfach. Realistischer wäre, dass er Erfrierungen an den Füßen kriegt, weil die nicht mit reingepasst haben und am Wundbrand stirbt. Um den  mittlerweile stinkenden Umhang gibt es einen  blutigen Kampf, in dessen Folge eine Bettlerin auch noch stirbt und der Mantel zerrissen wird. Aus den Fetzen machen sich die anderen Bettler Fußlumpen. Sankt Martin lässt derweil seinen neuen Mantel mit Brokat einfassen.  ;)
[Login or Register]

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Petsi

Die mittelalterlichen Reitermäntel waren gross genug, da kann man sich schon mit zudecken.
Realistisch betrachtet würde wohl irgendein Gardist oder Büttel bei Tageslicht den halben Mantel beim Bettler sehen, sich fragen, wie der denn da dran gekommen ist, und ihn ins Gefängnis werfen. Anschließend schlagen sie ihm die Hand wegen Diebstahls ab oder hängen ihn auf.

Nipa

Mensch, hätte dieser arme Martin damals auch nur geahnt was seine spontane Tat der Nächstenliebe für Folgen trägt, dann hätte er sich das wohl überlegt  :o

;D ;D

~ Oma Netti ~

Ich bin einfach nur geflasht von euren Überlegungen, und stelle fest, dass ich absolut keine Phantasie habe...  :o ;D ;D

Am besten gefällt mir ja Hrefna.  ;D

lotte81

Und da wundert man sich um die Diskussion das Fest um St. Martin umzubenennen   S:D S:D
Das ist ja fast so ein schädlicher Effekt,w ie Kleidung in ärmere Länder zu spenden.....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Sweety

Zitat von: Alchemilla am 08. November 2013, 08:56:18
Was soll er schon machen? Da der bittere Frost sein Tod gewesen wäre, wird er sich so gut es geht in den halben Umhang gehüllt haben. In einen wallenden halben Rittermntel wird wohl ein dünner Bettler passen. Dass er das Ding vertickt und den amerikanischen Traum verwirklicht, finde ich nicht logisch und von der Aussage her auch zu einfach. Realistischer wäre, dass er Erfrierungen an den Füßen kriegt, weil die nicht mit reingepasst haben und am Wundbrand stirbt. Um den  mittlerweile stinkenden Umhang gibt es einen  blutigen Kampf, in dessen Folge eine Bettlerin auch noch stirbt und der Mantel zerrissen wird. Aus den Fetzen machen sich die anderen Bettler Fußlumpen. Sankt Martin lässt derweil seinen neuen Mantel mit Brokat einfassen.  ;)

Also darauf steh ich ja ;D

Petsi - also mittelalterlich ist da jetzt aber sehr großzügig interpretiert. Streng genommen schon (zumindest einige Historiker rechnen da das vierte Jahrhundert schon mit rein), aber ich würde die spätrömische Zeit jetzt nicht als Mittelalter bezeichnen.

Also, was könnte passieren?

- Er findet eine Münze im Mantelsaum eingenäht und freut sich einen Ast. Leider sind die anderen Bettler nicht der Meinung, dass das rechtens ist und schwärzen ihn beim Chef der Bettlergilde (sowas gab's wirklich!) an. Der nimmt ihm Mantel und Münze weg, lobt ihn aber für seine vorbildliche Betteltaktik und spricht ihm Extrarationen zu.

- Er entsinnt sich seiner Schneiderlehre (seine Werkstatt ist abgebrannt, daher sitzt er auf der Straße), klaut irgendwo Nähzeug und fertigt herzallerliebste Wintermäntelchen für Kinder. Die Mütter von Tours reißen sich darum und er wird wieder Herr seines Geschicks.


Petsi

@Sweety : da hast du recht  :). Das war noch kein Mittelalter.
Nach kurzem Nachlesen komme ich aber dennoch zu dem Schluss, dass man sich auch mit einem halben Mantel noch gut wärmen konnte (Maße eines römischen Mantels, der sogenannte "Sagum" waren 2,66m mal 1,77m.  ;)

Sweety

Hat der den eigentlich längs oder quer geteilt? Steht das irgendwo?

Elphaba

Ich fand schon immer das der heilige Martin dem Bettler auch den ganzen Mantel hätte geben können.. Er war doch reich und hat sich nach dem teilen des Mantels so oder so einen neuen gekauft.  ???
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

Bettina

@Elphaba: Aber er hatte vielleicht noch einen weiten Weg vor sich und wollte eben auch nicht erfrieren und da hätte er wohl nicht einfach einen neuen kaufen könne. Diese Selbstaufopferung ist nämlich keineswegs so gewollt, dass man sich selbst die Erfrierungen holt, nur weil man jemandem helfen wollte.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer