Mal wieder Zeit für ein Politikum: Freigabe der 'Pille danach'?

Begonnen von Once, 17. Februar 2014, 14:03:50

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Sollte die 'Pille danach' rezeptfrei erhältlich sein?

Ja
54 (58.1%)
Nein
39 (41.9%)

Stimmen insgesamt: 92

Bettina

Ich hätte jetzt gedacht, dass der Schwangerschaftstest dafür da ist, um klar zu wissen, dass sie nicht von irgendwann vorher schon schwanger ist.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich auch eher zu Nein tendiere, weil ich denken würde, dass dann noch leichtfertiger verhütet wird  :-\
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

~ Oma Netti ~

Aber ob ich in eine Apo gehe oder ins KH, ich seh da jetzt ehrlich den Unterschied nicht so muss ich gestehen.  :-\ Die Mädels, die sich wirklich nicht trauen, die trauen sich doch dann auch nicht in eine Apotheke. Und wenn wir beim Thema Wochenende bleiben. Hier ist die nächste Apo, die am Sonntag auf hat bis zu 40 km weit weg, je nachdem welche nun gerade Dienst hat. Dann musst du als junger Mensch auch jemanden mit ins Boot holen, der dich hinfährt etc.  :-\

Ich versteh eure Argumente ja einerseits ... bin im Zwiespalt muss ich sagen.

scarlet_rose

Wenn man erst zum Arzt geht, muss man danach ja extra noch zur Apotheke.
Darin sehe ich den Unterschied.


Ich glaube nicht, dass dadurch leichtfertig verhütet würde  :-\
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~ Oma Netti ~

#28
Zitat von: "Katja" am 17. Februar 2014, 14:42:17
Ich musste auch keinen SS-Test machen, ich hatte im KKH noch nicht mal ein Beratungsgespräch.  :P Ich bin an einem Sonntag in die Notfallpraxis und dort hat mich eine Hausärztin gefragt wie sie mir helfen kann. Ich ihr gesagt das ich gerne die Pille danach hätte weil uns das Kondom gerissen ist. Da hat sie mir dann das Rezept ausgestellt. Das war es schon. Da hätte ich auch direkt in die Apo fahren können, hätte mir ne menge Zeit gespart und ich hätte wahrscheinlich noch eine ausführliche Beratung bekommen.

Wenn es so läuft, ok. Da hättest du auch in eine Apo direkt fahren können.

Also nennt mich blöd, aber wer alt genug ist um Sex zu haben, der muss doch auch irgendwie Verantwortung übernehmen. Unfälle passieren, keine Frage, kann jedem passieren. Aber ob ich dann nachher zum Gyn, in die Apo oder ins KH renne, das ist doch total egal. Das Mädchen muss sich so oder so trauen dahin zu gehen.  :-\ Und die Mädels, die eben absolut unreif sind, die gehen auch nicht in die Apotheke, auch wenn man die Pille so kaufen kann.

Also ich tu mich schwer damit das Ding freiverkäuflich zu machen. Aber ich tu mich mit hormonellen Mitteln so oder so schwer, da ich nicht glaube, dass das nix ausmacht, wenn man die länger einnimmt.

Das mit der Rechnung ist natürlich saublöd, das wiederum versteh ich @Nachti
Das ist hier aber ja nicht so. Hier bekomme ich nicht mal Auskunft, wenn das Kind 14 ist und das nicht möchte.  ;)

Rumpelstilzchen

Ich bin weitgehend für Ja, was die Umständlichkeit des aktuellen Verschreibungsprozederes angeht.
Aber ich habe auch Probleme mit dem Punkt, dass gewisse Leute dann vielleicht dazu neigen könnten, sehr leichtfertig damit umzugehen und sich dann am Ende irgendwelche Krankheiten einfangen (und diese sich ausbreiten), gegen die die Pille danach nicht hilft. Aids zum Beispiel.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

Sweety

Nee Netti, rein faktisch gesehen ist das so, wie du sagst.

Aber du vergisst die Psyche. Der Arzt ist für viele noch der Halbgott in Weiß, der auch ein moralischer Richter ist. Du würdest dich wundern, WIE viele noch so denken. Auch junge Leute.
Außerdem sind die auch felsenfest davon überzeugt, dass sie untersucht werden müssen und das wollen sie vermeiden. Bescheuert, aber oft wahr.

Und ich glaube kaum, dass in hohem Maße nachlässiger verhütet wird. Da wird es sicher einige einzelne Expertinnen geben - aber ich glaube, das sind dann Frauen, die so oder so nicht gescheit verhütet hätten. Die Statistiken aus Ländern, bei denen es das schon rezeptfrei gibt, sprechen da eine recht deutliche Sprache soweit ich weiß.

Außerdem ist das doch erstmal egal - dann verhüten sie halt nachlässig. Dann ist es mir lieber, sie spazieren im Pulk in die Apotheke und verlangen nach der Pille danach als sich vorm Arzt zu fürchten, auf Glück zu hoffen und dann ein ungewolltes Kind in die Welt zu setzen, das schlimmstenfalls auch so behandelt wird.
Ich glaube aber auch nicht an diesen "Wer alt genug ist..."-Mist. Wer unverantwortlich ist, dem sollen um Himmels Willen alle Wege offen gehalten werden, doch noch das Richtige zu tun und nicht mit gerümpfter Nase irgendwelche Blut-und-Eisen-Weisheiten des Inhalts "Pech gehabt" vorgepredigt werden ;)


Ich verstehe den Zwiespalt jetzt nicht so wirklich. Eine körperliche Untersuchung wird so oder so nicht gemacht, also ist doch nur die Frage, welchen Studienabschluss derjenige hat, der einen aufklärt und den Zugang zur Pille danach verschafft.
Und da versteh ich halt nicht, warum es eben der Medizinexperte sein muss und nicht auch der Medikamentenexperte sein darf.

Schindluder kannst du damit auch nicht unbegrenzt treiben, da sie ihre Wirksamkeit einbüßt, je öfter du sie nimmst. Das kann dir aber auch der Apotheker erzählen ;)

Das Rezept sollte ja nur sicherstellen, dass eine Fachberatung stattfindet. Nach allem, was ich gehört habe, ist das aber nunmal ein Glücksfall, ob der Arzt das macht oder nicht (bei mir hat er's übrigens auch nicht gemacht; das Ganze war ein Witz), also kann man das auch direkt umgehen.

Und junge und/oder unsichere Frauen werden den Arzt umgehen wollen, während der Apotheker häufig nicht als eine solche Autoritätsperson angesehen wird, vor der man gut dastehen will, sondern als besserer Verkäufer, von dessen vermeintlichem Werturteil eben persönlich nichts abhängt ;)

redheart

Als jemand der arge Probleme hat, einen Arzt aufzusuchen: doch es ist ein unterschied und mich bringst du 1000 Mal eher in eine Apotheke.

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Katja

#32
.

~ Oma Netti ~

Ok, ob eine Untersuchung stattfand, das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht.

Und ... ich lerne dazu ... dass sie ihre Wirksamkeit einbüßt das wußte ich auch nicht.  ;) Ist das so?


Sweety


~ Oma Netti ~

Gut, also wer nun aufklärt, ob der Apotheker oder der Gyn, das ist ja relativ egal. Das ist schon wahr. Den Apotheker halte ich natürlich auch für kompetent, keine Frage.

Ich tu mich immer noch schwer.

Lisa Bee

Ich hab für ja gestimmt.

Neben allem genannten auch aus Sicht der Kliniken. Da stapeln sich an den Wochenenden die echten medizinischen Notfälle, da muss nicht auch noch eine völlig gesunde Frau stundenlang dazwischen sitzen. Die Beratung bekommt sie schneller (und evtl. auch ausführlicher) beim Apotheker.



Sweety

Okay, da Schwangerschaftstest NICHT obligatorisch ist, sondern höchstens ein bürokratisches Hindernis, das aber nicht überall auftaucht... da eine körperliche Untersuchung nicht gemacht wird (wozu auch?) - WO genau ist denn jetzt noch dein Problem?

Das ist doch dann wirklich nur Gewohnheit oder? Du bist daran gewöhnt, es als rezeptpflichtig anzusehen.

~ Oma Netti ~

Das mit dem Schwangerschaftstest ... ich hätte halt mal angenommen, dass das gemacht werden muss, bevor man das Ding verschreibt.
Was macht die Pille denn, wenn man angenommen schwanger wäre? Das ist doch schon ein Hammermedikament? Schädigt doch ganz sicher das Kind?

Also wenn es natürlich wirklich nicht Standard ist, dass ein Test gemacht werden muss und die Pille jeder Doc einfach so verschreibt, dann kann sie auch beim Apotheker geholt werden, das versteh ich durchaus. Mit Beratung halt bitte.

Sweety

Ja... mit genauso ausführlicher und kompetenter Beratung wie beim Arzt S:D S:D

scarlet_rose

Ein Arzt ist oft ja auch eine Person die man "kennt". Nicht persönlich aber er weiß, wer man ist. Sehr oft haben 13-14 jährige den Frauenarzt, zu dem Mama sie hinführt, den selben wie die Mama.
Vor so einer Person zu sagen, dass man die Pille braucht ist vielleicht für manche auch nicht so leicht.
Apotheker sind das meist weniger involviert, vor Allem, weil es, je nach Gegend eventuell auch mehrere gibt.
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Sweety

Wenn du schon schwanger bist, passiert dem Kind gar nix.

Die Pille danach verhindert Reifung und Sprung des Eis bzw. verhindert die Einnistung. Nimmst du sie nach dem Eisprung, kannst du auch mal ganz galant Pech haben - dann wirkt sie einfach nicht.


~ Oma Netti ~

Ich bin glaub einfach bissel altmodisch. Mit 13 oder 14 hat man bitte wegen *sowas* weder zu einem Arzt noch sonstwohin zu gehen. Da hatten meine Kinder weder einen Freund, noch Sex.  :P Großer Gott ....  :P

Aber ja, das stimmt natürlich auch. Ein Apotheker ist mehr außen vor.

Das soll nicht fruchtschädigend sein?  :-\

Bettina

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redheart


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~ Oma Netti ~

Ich bin halt sehr im Zwiespalt generell hormonellen Verhütungsmitteln gegenüber, aber das hat hier mit dem Thema ansich wenig zu tun.  ;)

Betrifft nicht nur Teenies, Red. Aber hey, eine erwachsene Frau sollte wegen sowas ja wohl zu jedem Ansprechpartner gehen können.  ;)

scarlet_rose

Natürlich betrifft es nicht nur Teenager. Erwachsene sind jedoch oft weniger scheu, flexibler und unabhängiger. Die können selbst ins Autossteigen, müssen niemandem etwas gestehen und haben meist auch weniger Scham gegenüber Autoritäten.

Für Erwachsene zählt vor Allem das Argument der zeitlichen Nähe.
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redheart

Ich habs oben schon geschrieben. Ich würd 1000 Mal eher zur Apotheke gehen.

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Mondlaus

Es gibt einige Studien, welche darauf hinweisen, dass dann die Verhütung nicht auf die leichte Schulter genommen wird. Diese STudien vergleichen die Zahlen der Pille danach Verkäfe vor und nach der Abschaffung der Rezeptpflicht in manchen Ländern, und es wurde kein Anstieg beobachtet.  Könnt ihr mal raussuchen.

wer das Teil mal genommen hat, der weiß, dass es sicher keine Alternative zur Verhütung ist - so viel Kotzerei und Übelkeit :P Wers nicht glaubt, nimmt mal 10 Pillen aus der Pillenpackung, dann einen Tag später nochmal dieselbe Dosis. Sollte das also wirklich mal eine Frau als lockere Alternative zur Verhütung nehmen, macht sie das wohl einmal und nie wieder.

Die Pille danach schadet dem Kind nicht, wenn eine bisher unbekannte Schwangerschaft vorliegt. Sie ist sogar wirkungslos, wenn das Ei bereits in der Schleimhaut eingenistet ist. Ein Schwangerschaftstest ist nicht nötig deshalb.

Dieses "wer alt genug ist.. blabla", das ist für mich das blödeste ARgument unter der Sonne. Würde das eher so sehen - wer zu blöd ist, Verhütung effektiv zu benutzen (und das ist ja jetzt wirklich keine Meisterleistung), der soll dann dazu fähig sein, ein Kind großzuziehen? Hä? Das ist doch ein Widerspruch. Mir kommt es vor, dass das ungewollte Kind dann bitteschön als gerechte Strafe für die Promiskuität herhalten soll, die man mit Würde erdulgen muss. Ein Leben als Strafe - ist ja auch nicht gerade im Sinne des Kindes.
Hiermit im Hinterkopf wäre es mir völlig egal, ob nun eine junge Frau ihre Schwangerschaft verhindert, weil sie gut verhütet, oder es vorzieht, die Pille danach zu nehmen - das geht mich überhaupt nichts an, wie sie das macht, wenn s
ihr die Nebenwirkungen lieber sind als die regelmäßige einnahme der normalen Pille - bitteschön. Frohes Kotzen.

Bei uns ist man damals einfach über die Grenze nach F gefahrne und hat sich die Pille danach dort in der Apo geholt, ohne Probleme und ohne französischkenntnisse. ;) Oder aber man hat eine ÜBerdosis vom Kombinationspräparat genommen, ist ja im Endeffekt dasselbe, bzw. damals war es das noch.
Kind 2011
Kind 2014
...

scarlet_rose

Zitat von: ~Netti~ am 17. Februar 2014, 15:19:23
Ich bin glaub einfach bissel altmodisch. Mit 13 oder 14 hat man bitte wegen *sowas* weder zu einem Arzt noch sonstwohin zu gehen. Da hatten meine Kinder weder einen Freund, noch Sex.  :P Großer Gott ....  :P

Aber ja, das stimmt natürlich auch. Ein Apotheker ist mehr außen vor.



Und wenn doch, kannst du als Mutter auch wenig machen. Da musst du erstrecht unterstützend handeln.
Als Mutter von großen Kindern weist du sicher, dass man in dem Alter nicht mehr auf alles Einfluss hat  ;)
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