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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Granadina am 29. November 2017, 08:35:52

Titel: Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Granadina am 29. November 2017, 08:35:52
Hallo,

ich habe den Verdacht, dass G. (diesen Monat 6 geworden) eine Unverträglichkeit gegen irgendwas hat, da er seit Wochen quasi täglich Bauchweh hat. Ich tippe auf Gluten, da das fast  überall drin ist, aber es könnte auch etwas anderes sein. Wer kann mir dazu Infos und Tipps geben?

Habt ihr Gluten, Laktose, Fruktose etc. direkt testen lassen, oder durch weglassen von Nahrungsmitteln probiert, ob es besser wird?  Oder sogar mal gezielt etwas "Verdächtiges" wie Milch gegeben, um in dem Fall Laktoseintoleranz zu testen / auszuschließen?

Wenn das Kind doch etwas Unverträgliches isst, wie lange dauert es ungefähr, bis die Bauchschmerzen kommen?

Kinderarzt und Hausarzt haben mich an eine Internistische Praxis verwiesen, die aber bei Kindern nicht auf Gluten testen.

Ich habe schon versucht, Weizen durch Dinkel und Roggen zu ersetzen und selbst Brot gebacken, aber das hat leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Mir ist klar, dass Dinkel und Roggen auch Gluten enthalten, aber das wird von vielen besser vertragen und ist etwas einfacher und wohl auch schmackhafter als komplett glutenfrei. Wobei ich das weglassen von Nahrungsmitteln "auf Verdacht" äußerst schwierig finde, gerade wenn das Kind auch anderswo etwas ißt. Und die Weihnachtszeit macht es nicht einfacher.

LG Granadina
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Cornelia x Marie Sophie am 29. November 2017, 08:43:30
Wir haben selbst Lebensmittelunverträglichkeiten, aber bei Marie GsD aktuell diesbezüglich  keine Probleme. Bei mir musste es noch nicht getestet werden, weil - durch Weglassen, bzw. die Reaktionen bei Genuss - ziemlich schnell klar wurde, auf was ich reagiere. Mein Mann wurde auf Fruktose getestet.

Es kann nicht nur Gluten sein; Fruktose oder Laktose machen auch entsprechende Beschwerden. Du könntest statt "normaler Milch" die laktosefreie Variante probieren und z. B. (da gibt es im Internet entsprechende Übersichten) anderes Obst ausprobieren. Und, hilft meist schon viel, verarbeitete Produkte vermeiden (sprich Convenience). Bezüglich Gluten - da müsstest Du die nächste Praxis, bzw. ggfs. Ambulanz bei Euch in der Nähe herausfinden; "Herumprobieren" bei Glutenunverträglichkeit finde ich ein schwieriges Thema und ist - meines Wissens nach - auch nicht gesund. Eine Testung auf die drei Bereiche (Laktose, Fruktose, Gluten) wäre wahrscheinlich sinnvoll.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Meph am 29. November 2017, 08:43:45
ich hab zöliakie- Gluten nicht auf verdacht absetztwn! Baby Sud dem arm, nachher mehr
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Granadina am 29. November 2017, 10:35:02
Wie schnell war denn die Reaktion? Nur wenige Minuten oder auch schon mal eine Stunde später? Neulich hatte G. mitten am Nachmittag Bauchweh, obwohl er seit mindestens einer Stunde nichts gegessen oder getrunken hatte. Meist ist es während der Mahlzeiten oder kurz danach und manchmal will er gar nicht erst essen ...

Danke für Hinweis, dass man Gluten nicht einfach absetzen soll. Habe schon Brot, Brötchen, Nudeln und Kekse ohne Gluten gekauft. Hmpf. Wobei ich in erster Linie versuchen wollte, durch Kartoffeln, Reis, Cornflakes etc. zu ersetzen. Problem ist halt, dass die bei Kindern nicht auf Zöliakie testen. Habe gelesen, dass es grundsätzlich Stuhl- und Blutuntersuchung und Spiegelung gibt, wobei die Internist. Praxis (im Kkh) wohl direkt die Spiegelung macht und das daher bei Kindern nicht untersucht wird.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Sorrah am 29. November 2017, 11:11:15
Bei uns war es so, dass der Kleene stationär aufgenommen wurde. Dann gabs einen Laktosetest (das hatte ich aber vorher schon ausgeschlossen), dann gabs einen Fruktose-Test, der auch ca 20 Minuten später ziemlich eindeutig war. Typisch waren bei uns Bauchschmerzen vor allem nach dem Essen/ Trinken, viel Gas im Bauch und sehr fester Stuhl. Die Schmerzen haben mal früher, mal später eingesetzt, je nachdem, was es zum Essen gab und wie viel davon.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Nachtvogel am 29. November 2017, 11:14:57
Wir haben gebau das selbe Problem mit unserem 5jährigen.

Wir kommen auch nicht wirklich weiter.
Wir waren schon 2x bei einer Spezialistin.

Stuhl und Blut wurde kontrolliert-alles gut. Zeigt keinen Verdacht bzgl Gluten usw.

Wir haben einen Ultraschall von Bauch und Darm gemacht. Zeigt Lympfknoten im Darm.
Die sind aber so klein dass man von einem normalen Befund spricht. Haben Kinder wohl manchmal.

Auf Gluten will auch sie nicht testen.
Weil das wohl nicht ganz einfach ist bzw belastend fürs Kind ist
(Diese Flüssigkeit trinken, 24h nüchtern bleiben, Darmspiegelung...) und es dazu wohl keine Veranlassung gibt.

Bei uns ist es auch so dass das Phasenweise mehr oder weniger auftritt.

Sprich übern Sommer hat er täglich mehrmals geklagt und man merkte dass er wirklich nicht gut dran war

September-Oktober fast überhaupt nicht

Momentan hin und wieder aber er wirkt nicht wirklich krank und nach 10-15Minuten sind die Schmerzen weg

Die Reaktion ist bei uns auch unterschiedlich.
Meistens unmittelbar vor/während/nach dem Essen

Manchmal einfach so...aber seltener.

Auf die Toilette schicken hilft oft
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Meph am 29. November 2017, 11:56:47
Gluten ist ein zweischneidiges Schwert.
Hier bedarf es einer wirklich guten Diagnostik.
Es kann sein, dass eine Weizenallergie vorliegt- dann werden idr Dinkel und co vertragen
es kann sein, dass eine Glutenunverträglichkeit vorliegt, das ist unangenehm, aber nicht so gravierend wie Zöliakie. Zöliakie bedeutet lebenslangen strengsten Verzicht und permanentes kontrollieren, dass man bloß keine Kreuzkontamination erleidet. Die Folgen sind langwierig- es muss nichtmal sofort zu Bauchweh kommen, aber die Darmzotten werden sofort zerstört. Es gibt ein breites Spektrum an Folgeerkrankungen, z.B. weitere Lebensmittelunverträglichkeiten, Rheuma, Darmkrebs.... Jeder noch so kleine Krümel ist pures Gift für den Körper.
Es gibt formen der Zöliakie wo der Bluttest nicht anschlägt, eine Dünndarmbiopsie ist unbedingt notwendig. Bis zur Biopsie  MUSS glutenhaltig gegessen werden, weil es sonst zu einem falschen Negativbefund kommen kann, bei strenger glutunfreier kost bauen sich die zotten nämlich wieder auf.
Du kannst schon 1 2 3 tage mal glutunfrei leben einfach um zu sehen ob es was bringt- aber dann MUSST du auch dringend mit dieser Diät aufhören.
Was man auch nicht unterschätzen darf: mit dem Wegfall der Glutenhaltigen Speisen fängt man an sich ungesund zu ernähren. es ist superwichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, Mangelerscheinungen sind keine Seltenheit... ich habe ständig irgendeinen Mangel...... Und Ersatzprodukte sind idr kohlenhydratreicher und sättigen weniger. Hier kommt es drauf an, was man nimmt..... selbst Nudeln und Brot backen und dabei mit (sündhaft teurem) Mandelmehl oder Kichererbsenmehl (kann ich geschmacklich garnicht) kann da Abhilfe schaffen.
Was auch dazukommt: der immense Kostenaufwand. Toaster darf nichtmehr benutzt werden, handrührgerät auch nicht... keine Holzlöffel und Bretter mehr. NIE WIEDER!!!! Steckt jemand versehentlich ein glutenhaltiges Toast in den Toaster oder backt eine Waffel im glutunfreien Waffeleisen ist dieses gerät nichtmehr diätisch zu nutzen, NIE WIEDER!!!!!

Ich weiss, Gluten wird aktuell sehr gehypet und muss für vieles gerade stehen- aber bitte. Gluten bzw Zöliakie ist eine sehr ernstzunehmende autoimmunkrankheit, die schwerwiegende Folgen hat. Bitte nicht leichtfertig mit einer Diagnose umgehen! Weder zu streng noch zu locker.... Wenn der Verdacht wirklich besteht such dir eine Fachpraxis, nimm notfalls lange Wege auf dich, die DZG hilft sicher weiter die richtige Praxis zu finden.

Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Meph am 29. November 2017, 12:00:06
Ich hatte mein leben lang Bauchweh und das garnichtmehr als solches erkannt... ich hatte auch sehr oft durchfall oder musste einfach so erbrechen... jetzt wo ich meine Diät beachte gehts mir tausendmal besser.... erwische ich jedoch doch mal was sitze ich sofort mit schweren durchfallen auf Klo und mir geht es minimum 2 Wochen sehr schlecht, ich brauche dann noch mehr zeit um wirklich wieder fit zu werden... bei mir kommt weiter aber auch noch Hautausschlag, Gliederschmerzen, Wassereinlagerungen und. und und dazu---- es gibt zöliakiebetroffene, die haben garkein Symptome, es gibt welche, die können quasi nichts mehr machen...
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Meph am 29. November 2017, 12:02:40
ahhhhh wenn du antasten willst: die meisten Cornflakes haben Gerstenmalzextrakt mit drinnen, die sind dann auch tabu.... wenn du es wirklich probieren willst melde dich ruhig nochmal, dann such ich dir die liste der 15 verbotenen zutaten raus
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: schwalbe am 29. November 2017, 12:03:18
Wenn man hier Hufgetrappel hört sollte man nicht als erstes an Zebras denken.

Damit will ich sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass das Problem bei Milch (Eiweiß, Zucker...) oder Fruktose liegt ist viel viel höher als eine Glutenunverträglichkeit oder gar Zöliakie.
Also würde ich ganz einfach erst mal darauf testen. Wenn man damit nicht weiter kommt, kann man ja immernoch eine Klinik suchen, die auch Kinder testet.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Meph am 29. November 2017, 12:12:24
yips, dem schliesse ich mich an, wenn die blutwerte etc unauffällig sind erstmal alles andere austesten.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Granadina am 29. November 2017, 13:44:57
Danke für die vielen Antworten und den ausführlichen Bericht. Zöliakie ist echt heftig, wobei ich bei G. allenfalls von einer Unverträglichkeit ausgehe. Nachdem ich mich gestern schon mal bei der Internistischen Praxis im Kkh. erkundigt habe, habe ich heute Termine für Laktose und Fruktose vereinbart. Wir dürfen gleich nächste Woche kommen. Am Vortag darf G. ab 16 Uhr nichts mehr essen und nur noch stilles Wasser trinken und morgens nicht Zähne putzen, Mund spülen oder sonstiges. Wird ihm nicht gefallen (bis auf das "nicht Zähne putzen"), aber muss sein. Ergebnisse bekommen wir direkt. Falls die beiden Tests nichts ergeben, komme ich gerne auf deine Liste zurück, Meph. Das mit den Cornflakes hatte ich aus einem gf-Thread bei Chefkoch.  s-:) I
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Hubs am 29. November 2017, 14:46:22
Mein Großer hat eine Laktoseintoleranz. Wir haben nach über 3 Wochen kompletter milchfreier Ernährung eine Besserung festgestellt. Als er dann stabil keine Beschwerden mehr hatte, hat er dann mal probehalber in der Früh eine Milch bekommen. Damit war's für uns eindeutig,...
Fruktose und Laktoseintoleranz kannst Du dem Kind zu liebe zu Hause machen. Hast Du eine der beiden Intoleranzen, ist der Test nicht sonderlich toll, weil die Kinder ja auch nüchternen Magen Unmengen an Laktose bzw. Fruktose zu sich nehmen.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Fliegenpilz am 29. November 2017, 16:20:03
Ich muss es fragen:
Trinkt dein Sohn genug bzw. wirklich ausreichend?

Eins unserer Kinder hatte auch massive "Bauchschmerzen", Kinder können dies ja nicht immer so genau lokalisieren und gerade diese Schmerzen sind ja auch dazu noch ausstrahlend ... wir dachten auch an Unverträglichkeiten und Co ... Fakt ist: Sie hatte eine schwere Darmentzündung und diese kam durch einen zu geringen Flüssigkeitshaushalt.
Die Symptome waren u.a. wie die von Sorrah beschriebenen ... Gas im Bauch, fester Stuhl, ...
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Nachtvogel am 29. November 2017, 18:16:44
Wie wurde die Entzündung entdeckt?
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Mondlaus am 29. November 2017, 19:05:05
Nachtvogel: habt ihr mal an eine Autoimmunerkrankung gedacht, die den Darm entzünden lässt? E. hatte ähnliche Probleme, über die Jahre wurde es von Verstopfung und Bauchschmerzen zu Schüben von Durchfall und Blutungen, dann wieder Verstopfung und Bachschmerzeb. Gerade dass mit phasenweise spricht dafür.

Bei einer akuten Entzündung sind die Entzündungsmarker im Blut erhöht und man sieht es in der Darmspiegelung. Leider ist es eine Ausschlussdiagnose. Und um eine Darmspiegelung werdet ihr nicht rumkommen. Und ja, das ist sehr sehr heftig und wird bei kleineren Kindern einhergehen mit stationärer Aufnahme.  :-[ Ich würde einen Kindergastroentereologen hinzuziehen.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Nachtvogel am 29. November 2017, 19:15:42
Im Blut und Stuhl war alles ok, wurde beides mehrfach getestet.
Keine Entzündungswerte.

Bei Kinder-Gastroentereologen sind wir. Der sieht keine Veranlassung für eine Darmspiegelung momentan
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Nipa am 29. November 2017, 20:30:49
Wir haben nach negativem Befund beim Kindergastroenterologen sehr gute Erfahrungen mit einer Ärztin die auch kinesiologisch testet gemacht. Seit wir die Dinge weglassen ist es viel viel besser!
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Granadina am 30. November 2017, 07:15:30
Gute Frage, ob er genügend trinkt. Als angehendes Schulkind ist er auf eigenen Wunsch mehr im Kindergarten als vorher und ich könnte mir schon vorstellen, dass er das Trinken übers spielen schon mal vergissr oder es ihm lästig ist, zumal auf Trinken oft Toilette folgt. Werde da nochmal verstärkt darauf achten. Danke für den Tipp.
LG Granadina
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Granadina am 04. Dezember 2017, 17:54:55
Der heute vorgesehene Laktosetest konnte leider nicht stattfinden, da G.s erster, nüchterner H2 Wert zu hoch war, obwohl wir uns an die Vorgaben gehalten hatten. So ein Mist. Die ganze Hungerei und der Verzicht auf den Weihnachtsmarkt (da es dort überall essen und trinken gibt), waren vergeblich. G. tut mir echt leid.  :'(
Titel: Fruktose-Unverträglichkeit
Beitrag von: Granadina am 07. Dezember 2017, 13:28:22
Der heutige Test hat geklappt und das Ergebnis war eindeutig: Ab einem H2 Wert von 25 hat man eine Unverträglichkeit und G. hatte nach einer Stunde einen Wert von 50. Einerseits bin ich froh, dass die Ursache gefunden ist, andererseits auch traurig, weil er gerne Obst ist. Muss mich noch informieren, worin überall Fruktose versteckt sein kann. Von der Praxis gab es keinerlei Informationen, lediglich die Empfehlung, man solle einen Termin bei einer Diätassistentin machen und den Verweis aufs Internet. Ich erwarte nicht gleich eine detaillierte Broschüre (was natürlich toll wäre), aber zumindest ein Zettel mit den wichtigsten Infos müsste drin sein, finde ich.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: jewa am 07. Dezember 2017, 13:48:17
Unser Sohn reagiert auch auf Fructose. Ist am Anfang schwierig, aber man findet sich schnell rein. Obst geht z.B. Banane recht gut.

Fructose ist vor allem in Säften und Softdrinks und "allen Fertigprodukten".
Wir kommen ganz gut zurecht, weil ich alles frisch koche und auf Tüten und Co. seit Jahren verzichte (da kommt mir der Thermomix sehr zu gute). Trinken tut er Wasser (ggf. mit Zitronenspritzer) und allgemein reduzier ich den Zucker in allen Rezepten. Damit kommen wir gut klar.
Zwischenzeitlich gibt es auch Tabletten gegen die Unverträglichkeit, so dass er auch mal  "sündigen" darf. Diese heißen  glaube ich Fructaid oder so (muss ich mal schauen). Würde ich aber in der ersten Zeit nach der Diagnose erstmal nicht anwenden. Findet euch erstmal in das Thema ein und dann soll man sich ja langsam an kleine Mengen ranwagen, denn ganz darauf verzichten soll man nicht (geht glaube ich auch gar nicht).

Wenn du Fragen hast gerne. Sind ja auch andere User hier, die sich mit dem Thema auskennen.

Ich habe noch ein kleines Buch als Empfehlung/Nachschlagewerk. Guck gleich mal wie das heißt (war aber glaube ich ein "Auslaufmodell").

Und Kopf hoch, es gibt schlimmeres und kann sich auch verwachsen. Selbst bei unserem Sohn ist es besser geworden und sein Wert ist gleich beim ersten Ausatmen im Atemtest "explodiert".


Edit:
Fructaid ist korrekt.
ISBN 9783830433279 (ich hab damals als Restposten nur 2,50  Euro bezahlt, vielleicht kriegst du es ja irgendwoher günstig.)


Titel: Fruktose-Unverträglichkeit
Beitrag von: Granadina am 07. Dezember 2017, 17:09:01
Danke für die Info. Gucke gleich mal nach dem Buch.

Gibt es irgendwas an "Süßkram", dass okay ist? Dass Gummibärchen, Bonbons, Fruchtquark und -joghurt sowie Marmelade wegfallen, kann ich mir schon denken. Aber wie sieht es mit Schokolade und Keksen, Pudding, Eis und Nutella aus?

Im Netz habe ich gelesen, dass auch Honig und "normaler" Zucker problematisch sind.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: LILA am 07. Dezember 2017, 17:18:28
Meine Tochter hat auch eine Fructose-Unverträglichkeit. Man muss selbst rausfinden was und wie viel geht.
Ich habe zu Beginn einen Termin mit der Ernährungsberaterin der Krankenkasse gehabt. Und sie hat mir klar gemacht dass es eben gerade nicht notwendig ist auf alles zu verzichten.

Limo funktioniert bei Amelie. Sie isst auch normale Süssigkeiten, denn davon isst man ja eh nicht sooo viel. Mittlerweile isst sie Fruchtjoghurt. Pudding ging hier eh immer. Und wir versuchen mittlerweile zu steigern. Denn es ist ja sehr gut möglich dass es sich in der Pubertät "auswächst".

Sie hatte ne Phase da wars viel schwieriger. Mittlerweile beeinflusst es nur noch wenig. Was eben bei ihr nicht geht sind Säfte, Obstsalat, Apfelmus...

Also....wird schon  ;) :)
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Mondlaus am 07. Dezember 2017, 21:33:58
Wie genau reagiert man denn auf Fructose? Ich hab schon seit 2 Jahren Probleme mit der Verdauung. Hatte ein Magengeschwür, das ist weg, aber trotzdem bleiben Probleme.

Fructose wäre der Supergau - ich liebe Süßigkeiten und Obst.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: LILA am 08. Dezember 2017, 08:45:55
Amelie hatte so oft Bauchschmerzen. Hat sich übergeben ohne dass ein anderer hier im Haushalt etwas bekommen hätte.
Oftmals hatte sie Blähungen oder musste aufstossen.

Einmal hat sie Abends Apfelmus gegessen. Und sich dann nachts mehrfach übergeben.

Danach bin ich zur Kinderärztin und habe direkt meinen Verdacht geäussert. Der Atemtest war auch direkt mehrals eindeutig.

Achso...die Symptome waren fast immer abends am schlimmsten.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: Sorrah am 08. Dezember 2017, 09:01:00
Gut, dass ihr zumindest eine Diagnose habt, damit kann man doch arbeiten. Erstmal muss dein Lütter komplett runter von dem Zeug, wirklich auf Null. Danach könnt ihr vorsichtig austesten, welche Mengen gehen. Bei meinem Lütten hat es sich zum Glück schon gut verwachsen. Gut, ein Liter Apfelsaft auf Ex würde ihn immer noch schrotten, aber sonst geht es mittlerweile echt problemlos.

Hier ging Gemüse immer gut, bis auf Möhren, Paprika kann grenzwertig sein. Und wenn man statt Salatgurken Landgurken nimmt, dann hat man auch ein bissel mehr Geschmack.

Obst – hm, Bananen gingen nicht gut, obwohl es immer heißt, dass die gut funktionieren. Beerenfrüchte funktionierten gut, auch Melone meistens und Mango. Naja, man muss sich austesten. Ihr werdet euch schnell einfinden und wenn ihr merkt, dass es keine Bauchschmerzen mehr gibt, dann ist es das auch wert.

Wenn Zwergi komplett erst mal runter ist vom Zucker, könnt ihr auch mal ein Stück Schoki oder Gummibärchen austesten.

Viel Erfolg

@Mondlaus Bei uns waren es Blähungen, Bauchschmerzen und Verstopfungen. Üblicher soll aber Durchfall sein. Naja...
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: LILA am 08. Dezember 2017, 14:54:21
Bei Amelie ist es wirklich das Aufstossen. Sie riecht dann richtig unangenehm nach falulen Eiern.  :-[
Was bei ihr super hilft ist Iberogast. Ja, eigentlich nicht für Kinder...aber ich habs abgeklärt und wir brauchen es höchst selten.
Titel: Antw:Lebensmittelunverträglichkeiten (Gluten, Laktose, ...)
Beitrag von: jewa am 08. Dezember 2017, 15:42:12
Also hier äußerte es sich in dünnem Stuhl, so durchfallähnlich. Und auf dem Pott konnte er schießen,  dass man echt manchmal guckte, ob die Schüssel noch ganz ist. War echt nicht witzig, zumal die Kia uns damals nicht ernst nahm, erst eine andere Kia und die tippte mit FI oder LI dann ja GsD auch gleich richtig.
Bauchschmerzen hatte er nie, beklagte sich zumindest nicht (ist aber halt durch seinen Autismus erschwert, sich selbst zu spüren geschweige denn es zu äußern), der Bauch war quasi 24/7 gespannt wie eine Trommel.

Bananen geht hier problemlos (mag er aber nicht so), Melone hab ich einmal ausprobiert, das war die Hölle, so was hab ich noch nie gesehen, wie das durchgehauen hat. Und Limonade hab ich ihm mal ganz wenig gegeben (so ein Tomy-Senfglas, vielleicht ein Zentimeter über den Fuß), holla die Waldfee.
Er ist aber wirklich sehr vernünftig und mogelt nicht, fragt immer nochmals und verzichtet ggf. lieber als ein Risiko einzugehen. Da ist er echt 100%ig zuverlässig. Es ist jetzt aber auch deutlich besser als früher geworden, von daher denke ich wirklich dass sich das mit der Pubertät verwächst, vielleicht nicht ganz, aber doch besser.