Kindergeld wird auf Hartz4 angerechnet, wie findet ihr das?

Begonnen von Januar2012, 11. Oktober 2012, 13:21:24

« vorheriges - nächstes »

Coney

@Bettina: Also ich fände eine Überwachung eines Leistungsempfängers z. B. dahingehend, ob dieser Schulden macht, schon in Ordnung.

Ich habe selbst erlebt, dass Leute - weil eben die Überwachung nicht stattfand - Schulden machten, schließlich in Privatinsolvenz gingen, dann gerade so viel gearbeitet haben, dass es noch Kinderzuschlag und Wohngeld gab - und anschließend ein feines Leben hatten mit in den Urlaub fahren und allem drum und dran, weil man sich ganz knapp unter der Pfändungsfreigrenze hielt. Schwarze Schafe halt.

Und selbst, wenn keine Berechnung dahintersteckt, wäre es ja nicht in Ordnung, wenn ein Leistungsempfänger sich hoch verschuldet, wo doch klar ist, er wird das nicht zurück zahlen können.

Und ich werfe noch etwas ein: Ich bin kein Leistungsempfänger, habe aber welche in der Familie, denen ich zum Unterhalt verpflichtet bin - ich muss daher bei diesem Amt auch regelmäßig meine Vermögensverhältnisse offen legen. Ist das jetzt auch menschenverachtend?

katjuscha

Hallo,

ich hab jetzt nur das Ausgangsposting gelesen und den rest kurz überflogen bin selbst auch schon im Hartz 4 gewesen. weiß also um die kontrollen und den anderen mist.

Also Kindergeld ist kein Batzen den einfach jeder Geschenkt bekommt, sondern soll eine steuerliche entlastung sein für verdienende (egal wieviel) Eltern.
unter diesem Standpunkt ist auch klar, dass das eben aufs Hartz 4 angerechnet wird, weil Hartz 4 Empfänger eben keine Einkommensteuer zahlen.

Wie mit den Hartz 4 Empfängern (und auhc schon mit Arbeitslosen) im allgemeinen umgegangen wird (Meldepflicht, Urlaubsregelung) ist schon sehr grenzwertig (bin da voll bei sweety) Man muss sich zum Beispiel IMMER abmelden, wnen man nicht am Wohnort ist und hat dafür 20 "Urlaubstage" zur Verfügung. Das sind nun aber nicht Werktage, wie man meinen könnte, sondern Kalendertage. D.h. in der Therorie muss man sich auch über das WE/an Feiertagen abmelden, wenn man nicht da ist. Wenn man also 2 Wochen in Urlaub fahren will, dann sind das 14 Tage statt 10 Tage... obwohl die Jobcenter und Arbeitsagenturen einem an den WEs nicht zur Verfügung stehen... Da fängt das Messen mit 2erlei Maß schon an





Januar2012

@mondlaus: Klar, im Zuge der Steuererklärung muss das Kindergeld wegen der Günstigerprüfung angeben und dann wird geschaut, ob der Bezug von Kindergeld oder die Ausschöpfung des Kinderfreibetrages günstiger ist. Aber nach meinem Verständnis, wird eben für Einkommensschwächere Verdiener das Kindergeld mehr sein und demnach bleibt ja dann doch etwas übrig.

Martina

Ich musste nie Kontoauszüge vorlegen. Ist es denn so "streng" geworden in den letzten Jahren? Ich habe ja auch ALG II bekommen, später dann nur noch Wohngeld und mittlerweile gar nichts mehr von alledem und darüber bin ich sehr froh.

Ich fand es immer ok, dass das Kindergeld angerechnet wurde, nicht ok fand ich, dass mein Bedarf gekürzt wurde und ich quasi das Kindergeld nehmen sollte um damit meine Kosten zu decken. Kindergeld ist höher, als der Bedarf eines Kindes pro Monat. Das empfand ich immer als sehr ungerecht.

Ansonsten sehe ich ja ziemlich viele ärmere Familien. Ist nicht schön. Für niemanden. Es sind aber eher die Familien die eben nicht zum Amt gehen, sondern versuchen von ihrem Gehalt zu leben.  :-[
Ohne

Januar2012

Also verheiratet hat man einen Freibetrag von ca 16000 €. Es gibt sicher Familien, die mit einem Einkommen wirtschaften und darunter bleiben. Ergo zahlen sie auch keine Steuer und dürfen das Kindergeld fast komplett als Zuschuss verbuchen. Fast komplett, weil sie dann evtl über der Freibetragsgrenze liegen und den mini Teil versteuer müssen.

Hab mal Google gefragt. Ab knapp über 50000 Einkommen ist der Kinderfreibetrag wirtschaftlicher als der Empfang von Kindergeld und wird das Kindergeld quasi als Vorabzahlung der Steuerrückzahlung gewertet. Aber wie viele haben denn über 50000?

Ich sehe da schon noch eine Ungerechtigkeit, die ich so nicht nachvollziehen kann.

some&leni&ben

Zitat von: Januar2012 am 11. Oktober 2012, 14:16:24
Bislang wusste ich auch nicht, das man Kontoauszüge zeigen muss. Finde ich nicht ok. Jeder, der normal Geld verdient, kann ja nun auch damit tun und lassen was er will.

Januar's Beitrag jetzt mal stellvertretend für einige andere herausgefischt:

Kontoauszüge müssen vorgelegt werden (und zwar alle 3 Monate), damit das Jobcenter sieht, dass man nicht anderweitig Geld bekommt. Arbeitslosengeld 2 ist nachrangig gegenüber allen anderen Geldleistungen. Ob das die 100 Euro zum Geburtstag sind, Bafög, die monatlich 50 Euro zahlende Oma oder Einkünfte aus einer Erwerbstätigkeit.

Würde es diese Kontrolle nicht geben, könnte ja jeder einfach Hartz IV beantragen, auch wenn er monatliches Einkommen hat oder über mehr als den gesetzlich zugestandenen Betrag an Vermögen verfügen kann.


Mondlaus

@Januar, ja, da das Kindergeld einheitlich ist, und Einkommenschwächere weniger Steuern zahlen, haben die natürlich das meisten davon. Alles, was über den Ausgleich hinausgeht, zählt ja auch tatsächlich als "Sozialleistung". Um es ganz fair zu machen, müsste man entweder:

Im Einzelfall ausrechnen, mit wie viel das Existenzminimum der Kinder vertseuert wird, und genau diesen Betrag zurückzahlen an Familien zurückzahlen.

Oder man rechnet aus, wie viel dieser "Sozialleistungsanteil" des Kindergelds beim Durchschnittsverdiener beträgt, und dieser Betrag wird dann auch an Leistungsempfänger gezahlt oder für Geringverdiener aufgestockt, ohne angerechnet zu werden.
Kind 2011
Kind 2014
...

Januar2012

@someandleni: Aber jeder halbwegs normal denkene Leistungsempfänger bittet die OMa doch dann eh um bare Zuwendungen. Hier wurde ja schon geschrieben, dass unrelevante Ausgaben geschwärzt wurden. Das geht ja dann grad noch so. Aber trotzdem ist es eine schwierige Situation, wenn Kontoauszüge gezeigt werden müssen. Und so ganz generell finde ich es hammerhart, dass sogar ein Geburtstagsgeschenk angerechnet wird. Das Geld ist ja nun schon versteuert vom Schenker und darauf wurden Sozialabgaben gezahlt. Dieses Geld dann nochmal abzuziehen empfinde ich als unrichtig, zumindest wenn es im Rahmen bleibt. Bekommt einer regelmäßig pro Monat 1500 € geschenkt, besteht natürlich kein Anspruch mehr auf Hartz4.

scarlet_rose

Das entwürdigende beim Vorzeigen von Kontoauszügen sind ja weniger die Einnahmen, sondern vor Allem die Ausgaben.
Dort steht ja genau drauf, wofür bzw an wen man Gelöd gezahlt hat.

Was wäre eigentlich,wenn man die Ausgaben färbt,sodass nicht erkennbar ist an wen man zahlt? Wäre das zulässig (habe ich bei der Lohnsteuer schon gemacht, als wir belegen mussten, dass wir Kindergartengebühren bezahlen)

Kontoauszüge musste ich nur bei Neubeantragung vorlegen. Muss aber beim BaföG z.B. auch Kontoauszüge vorlegen....
[Login or Register]g[/img][/url]

Mondlaus

Gab es da nicht einmal wenigstens den Ansatz einer Gesetzesänderung?
Ich glaube mich zu erinnern, als eine 14-Jährige den ganzen Sommer gearbeitet hat in einem Ferienjob, um sich eine Gitarre zu kaufen, das Geld allerdings auf H4 angerechnet wurde. Darauf schrieb sie an einen Minister, und es wurde versprochen, dass so etwas nicht mehr angerechnet wird.
Kind 2011
Kind 2014
...

Bettina

@Ella: Bei aller Liebe, wenn ich mit meinem Kontoauszug belege, was ich an Einkünften und Ausgaben habe (Miete, Versicherung, NICHT Einkäufe, Klamotten oder Zigaretten), dann ist das doch ein gewaltiger Unterschied. Ein Beleg von Einkünften und Ausgaben dient der Berechnung, ob und inwiefern überhaupt ein Leistungsanspruch besteht, aber nicht der Kontrolle, was jemand von dem Hartz4-Geld einkauft. Das ist ja so auch nicht. Das kontrolliert ja niemand.

@Coney: Das wird aber nicht kontrolliert und das finde ich auch gut. Es wird max. geschaut, ob die Miete auch gezahlt wird. Auch bei Wohngeld, was ja vielen "normalen" Arbeitnehmern zusteht und von nicht wenigen in Anspruch genommen wird, muss man bei der Weiterbewilligung belegen, dass man die letzten Monate die Miete auch tatsächlich gezahlt hat. Das muss ja nicht über Konto-Auszüge erfolgen, kann auch über Bescheinigung des Vermieters oder durch Quittungen erfolgen. Das ist ja noch lange keine Kontrolle, was jemand mit seinem Geld tut oder ob er Schulden macht.

Und selbst wenn 80% der Leistungsempfänger ihr Geld für Zigaretten oder Alkohol ausgeben würden, wäre ich trotzdem gegen eine Generell-Überwachung. Wie gesagt, wenn so etwas vorkommt greifen andere Stellen und erarbeiten einen Plan/eine Lösung für diese Probleme. Aber eine Überwachung per se, nur weil es schwarze Schafe gibt, wo das vorkommt, das lehne ich ab. Das wäre genauso wie eine pauschale Kameraüberwachung in allen Wohnungen, nur weil Kindesmisshandlung vorkommt.

Abmelden, wenn man nicht am Wohnort ist, muss man sich nur, wenn man arbeitssuchend gemeldet ist. Das ist nicht automatisch dasselbe wie Hartz4-Empfänger sein. Wenn mein Mann Arbeit sucht  und ich in Elternzeit bin, dann sind wir beide Hartz4-Empfänger, aber ich muss mich im Gegensatz zu meinem Mann nirgendwo abmelden. Urlaub muss genehmigt werden, genauso wie bei jedem Arbeitnehmer auch. Man muss halt erreichbar sein, falls Jobangebote kommen oder eine Maßnahme anfängt. Dass man sich über Feiertage oder WE abmelden muss hab ich noch nie gehört.

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

TaLiMa

ich finde das in ordnung.

hartz4 dient der grundsicherung. es gibt feste sätze, die jedem zustehen. davon ab gehen sämtliche einnahmen. finde ich logisch und korrekt.

warum sollte man zusätzlich zur grundsicherung noch kindergeld erhalten?

bzw ist das so ja auch nicht richtig. die familien erhalten ihr kindergeld, das zusätzlich benötigte hartz4 zur grundsicherung gibts eben oben drauf und ist dann entsprechend weniger.

Mondlaus

Zitat von: TaLiMa am 11. Oktober 2012, 15:23:14

bzw ist das so ja auch nicht richtig. die familien erhalten ihr kindergeld, das zusätzlich benötigte hartz4 zur grundsicherung gibts eben oben drauf und ist dann entsprechend weniger.

Und das halte ich für völlig unlogisch. Wenn Kindergeld als Ausgleich für Versteuerung dient, dann sollten H4-Empfänger es gar nicht erst erhalten, sondern eben die vollesteuerfreie Grundsicherung. Warum es nicht so ist, hängt wohl wieder mit der Statistik zusammen, die dadurch geschönt wird.
Kind 2011
Kind 2014
...

Bettina

@Mondlaus: hartz4-Empfänger zahlen überhaupt keine Steuer.

Zitat von: someandleni_:-) am 11. Oktober 2012, 14:42:57
Kontoauszüge müssen vorgelegt werden (und zwar alle 3 Monate),
Das stimmt so nicht. Bei Neuantrag-Stellung Konto-Auszüge der letzten drei Monate (manchmal 6 Monate) und bei Neubeantragung Auszüge der letzten drei Monate. Folgeantrag ist alle 6 Monate, also hat man immer 3 Monate, wo man keine Auszüge vorlegen muss. Wärend der Beantragung gibt es keinerlei Kontrolle der Auszüge. Wenn es um die Bewilligung geht, geht es lediglich um die Belege der Einkünfte und Ausgaben für Wohnung, Strom etc. ... NICHT für Privatvergnügen. Aber ich wiederhole mich.



4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Adrasthea / Lea Sophy

ich bin auch der meinung das das kindergeld den kindern zugute kommen sollte und nicht den eltern die eh schon weniger haben auch noch als einkommen angerechnet zu werden denn es ist ja in sich kein einkommen sondern geld was für die erziehung der kinder genutzt werden soll wird es allerdings angerechnet fehlt das geld an anderer stelle und fließt dann in allgemeine zahlunge strom telefon lebensmittel usw. und nicht in die kinde rfür die es gedacht ist. man sollte es allen als "zusatz" lassen um eben auch mal etwas aus der reihe mit den kindern machen zu können oder Anschaffungen für die Kinder zu tätigen die im normalen Harzt 4 satz so nciht drin sind.
Lea Sophy 17.04.2009 


Sebastian 27.10.1998    

~ Oma Netti ~

#40
Ich weiß, ich wollte meine Klappe halten, aber ich hab was zum Thema Überwachung und entwürdigend zu sagen.

Man muss zu jedem halben Jahr die Zeugnisse der Kinder zum Jobcenter schicken und ganz ehrlich - DAS war für meine Kinder ganz ganz schlimm. Ich fand es auch unverschämt, denn das geht das Jobcenter meiner bescheidenen Meinung nach rein gar nix an. Kommt man dem nicht nach, bekommt man sofort die Androhung der Kürzung der Bezüge.
Auch mussten meine Kinder, da sie über 15 waren, jedes halbe Jahr zum Gespräch, obwohl sie ja ganz normal Schule gemacht haben.

Ich hab mich übrigens zuerst geweigert die Zeugnisse zu kopieren. Aber da sie uns dann das Geld gestrichen hätten, musste ich mich beugen.

Kontoauszüge musste ich übrigens 6 Monate bringen bei Antragstellung und danach jedes halbe Jahr nur die letzten 2 Monate.

Meine Töchter hatten ihre Konfirmationsgeschenke lange Zeit unter der Matratze - sonst wäre das Geld komplett weg gewesen  ;)

Tini

@netti
Das ist echt unverschämt! Ich hab ja auch mal dort gearbeitet und soweit ich mich erinnere, mussten bei uns nur Schulbescheinigungen abgegeben werden, damit belegt werden konnte, dass die Kinder eben noch zur Schule gehen. Ja, die Gespräche gabs auch ab 15, fand ich auch sinnlos.....
She *7/2006
He   *7/2014

~ Oma Netti ~

Schulbescheinigung macht ja Sinn, die mussten wir auch noch extra dazu abgeben.

Januar2012

#43
Zeugnisse zu verlangen ist echt unmöglich. War das rechtens?



Edit: Es gibt keine gesetzliche Grundlage dafür

[Login or Register]

Aber ihr hattet wahrscheinlich keine große Chance, da aufzumucken. Der hätte bestimmt die Leistungen gestrichen und dann hätte man erstmal klagen müssen.

Und genau das ist für mich unwürdig. Kinder so mit reinzuziehen ist Kinderunwürdig und das dürfte es nicht geben. Schulbescheinigung reicht ja wohl.

~ Oma Netti ~

Tja, ich hatte dazu hier damals nachgefragt und viele sagten das hätten sie noch nie gehört. Hatte dann gegoogelt und bin auch drauf gekommen, dass es nicht überall so gehandhabt wird und dass es wohl keine gesetzliche Grundlage dafür gibt. Dann hab ich mich mit der Sachbearbeiterin angelegt, die sehr sehr zickig geworden ist und die mir versichert hat sie würde uns die Leistungen streichen, wenn wir dem nicht nachkommen. Nach längerem Hin und Her hab ich mich breitschlagen lassen, denn im Endeffekt sitzen die am längeren Hebel, wenn du vier Kinder daheim hast, die Hunger haben und deine Miete bezahlt werden will.
Aber ich finde es nach wie vor unverschämt.

Fairydust

Zitat von: scarlet_rose am 11. Oktober 2012, 14:56:10
Das entwürdigende beim Vorzeigen von Kontoauszügen sind ja weniger die Einnahmen, sondern vor Allem die Ausgaben.
Dort steht ja genau drauf, wofür bzw an wen man Gelöd gezahlt hat.

Was wäre eigentlich,wenn man die Ausgaben färbt,sodass nicht erkennbar ist an wen man zahlt? Wäre das zulässig (habe ich bei der Lohnsteuer schon gemacht, als wir belegen mussten, dass wir Kindergartengebühren bezahlen)

Kontoauszüge musste ich nur bei Neubeantragung vorlegen. Muss aber beim BaföG z.B. auch Kontoauszüge vorlegen....

Bin ich froh, dass wir darauf nicht mehr angewiesen sind.
Wir haben auf den Kontoauszügen alle Ausgaben geschwärzt, aber auch das wurde uns verboten. Es gab nur zwei Ausnahmen, was man schwärzen durfte, hab ich aber inzwischen vergessen. Das die Einnahmen gesehen werden, finde ich ok. Aber das gesehen wird, wofür ich das Geld ausgebe, finde ich nicht in Ordnung.

Schnukki

Kindergeld wird angerechnet .. ok - man könnte es auch nicht anrechnen und dafür den Betrag des Kindes einfach senken. Besser?
Ein schlauer Kopf hat mal berechnet was ein Kind und was ein Erwachsener zum Leben braucht. Bei Kindern wird das Kindergeld in dem Fall eben als *Einkommen* gerechnet. Warum ist das unfair?

Was die Kontrolle angeht ... hier gibt es sicherlich Fälle wo ich auch denke: das geht schon fast zu weit. Andererseits kennt und hört man auch von vielen Fällen, die sich sehr viel rausnehmen können und wo nichts passiert. Da können Termine x mal verschoben werden .. Unterlagen werden nicht nachgereicht und es muss mehrfach gemahnt werden bis was passiert. Und Geld fliesst trotzdem .. da hieß es doch auch immer: Geld wird gekürzt.

Was jeder mit seinem Geld macht .. soll er. Obwohl ich es damals besser fand, dass z.B. Miete und wichtige Fixkosten gleich direkt bezahlt wurden. So konnte es nämlich nicht zu Schulden kommen.

BiDi

Das Kindergeld auf ALG2 angerechnet wird, finde ich völlig in Ordnung. Einige haben es ja schon geschrieben - es ist kein 'Geschenk', sondern darüber wird das verfassungsrechtliche garantierte Existenzminimum von Kinder abgerechnet. Und da dieses Existenzminimum ja auch bei der ALG2-Berechnung berücksichtigt wird, wäre es bei Nicht-Anrechnung wirklich ein Geschenk. Steuerzahler müssen dieses Existenzminimum der Kinder ja auch erstmal versteuern.

Und ansonsten bin ich eh für das Bedingungslose Grundeinkommen. Was es alleine kostet, diese Heerscharen an Mitarbeitern zu bezahlen, die Wohnungsgrösse, Kontoauszüge, ZEUGNISSE kontrollieren...

Grüsse
BiDi

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

~ Oma Netti ~

ZitatAndererseits kennt und hört man auch von vielen Fällen, die sich sehr viel rausnehmen können und wo nichts passiert. Da können Termine x mal verschoben werden .. Unterlagen werden nicht nachgereicht und es muss mehrfach gemahnt werden bis was passiert. Und Geld fliesst trotzdem .. da hieß es doch auch immer: Geld wird gekürzt.

Sowas hört man schon mal, das stimmt. Aber seit ich selber die 2 Jahre H4 bekommen habe, frage ich mich permanent WIE genau das manche Menschen anstellen? Also bei uns wurde alles "kontrolliert", meine Tochter konnte einmal nicht zu einem Termin beim Jobcenter, da sie irgendwie mit der Schule unterwegs war und wir haben vergessen dort Bescheid zu sagen (klar, unser Fehler) da bekam sie direkt eine Kürzung für 3 Monate. Sofort! Obwohl ich es später noch aufklären wollte, man bekommt da so eine Anhörung. Wie manch andere das machen, ist mir echt ein Rätsel.  :-\

liadan

#49
Da Sozialleistungen ja dafür gedacht sind Menschen in einer Notsituation zu helfen finde ich es so gesehen schon ok.

Die Sozialleistungen sollen ja nicht als Dauerzustand gesehen werden, sogesehen ist H4 ja vorrübergehend gedacht und nicht wie gesagt als Dauerzustand.

Menchen die arbeiten gehen zahlen Steuern und tragen somit ihre Teil dazu bei das es diesen Sozialstaat gibt und das Menschen in Notsituationen geholfen werden kann.
Mit welcher Begründung missgönnt man hier eigentlich den Leuten die arbeiten das Kindergeld? Die sollen keins mehr bekommen? Warum? Haben die keine Kosten für ihre Kinder? Müssen die nicht alles für ihre Kinder selber bezahlen? Haben die Ermässigungen im Sportverein oder Lehrmittelbefreiung oder bekommen die Zuschüsse zum KiGa oder für Klassenfahrten? Nein bekommen sie nicht. Bekommt eine Schwangere von ihrem AG 50,- Euro mehr im Monat weil sie Mehrbedarf hat wegen der Schwangerschaft? Bekommt die Geld für eine Erstausstattung oder Geld für Umstandsmode? Nein, das muss eine schwangere die normal arbeitet und normal verdient auch selber tragen, wie vieles andere auch.

H4 ist dazu gedacht vorrübergehend den Menschen ihr Existenzsminimum zu sicher. Nicht mehr und nicht weniger und wir können uns glücklich schätzen das wir so ein System hier haben in dem alle Menschen erstmal (!) aufgefangen werden können in Notsituationen.

Über evtl. Schikane vom Amt kann man denken was man will, das geht natürlich nicht. Jeder hat das Recht ordentlich behandelt zu werden. Ich denke das das vorzeigen der Kontoauszüge eher dazu gedacht ist zu schauen ob jemand nicht irgendwie tausende von Euros angehäuft hat um zu gucken ob derjenige wirklich darauf angewiesen ist in einer Notsituation Sozialleistungen zu erhalten.

Gibt es keine Freibeträge mehr pro Kopf was man an Vermögen haben darf ohne das es angerechnet wird? Es ist ja hinlänglich bekannt das Kontoauszuüge vorgezeigt werden müssen, wer also so grundehrlich ist und sich sein Geburtstagsgeld auf sein Konto überweisen lässt, der weiß ja das es gesehen wird und unter Umständen angerechnet wird.

Vieles steht und fällt vielleicht auch mit dem Sachbearbeiter und dem was der Sachbearbeier tagtäglich erlebt und ehrlich den Job möchte ich auch nicht haben. Auf der einen Seite das absolute Elend und grundehrliche Menschen die machen und tun und nicht vorwärts kommen und dann wieder Menschen die nur die Hand aufhalten und die genau wissen was ihnen wo zusteht und wie sie es bekommen ohne was zu tun (wenn letztere mal soviel Energie in ihre berufliche Zukunft stecken würden wie in das beschaffen von Informationen wo sie was für Geld bekommen könnten, dann wäre das schon klasse!).

Da es in unserem Land aber leider Menschen gibt die das System schamlos ausnutzen müssen eben die grundehrlichen Menschen darunter leiden die sich nichts zu Schulden kommen lassen und deswegen auch die Kontrollen und ja vielleicht auch Gängelei. Die Mitarbeiter beim Amt sind aber doch auch echt arme Schweine die überhaupt keine Zeit haben auf jeden einzelnen so einzugehen und die eben irgendwann betriebsblind werden und stur Dienst nach Vorschrift machen weil sie einfach keinen Bock mehr haben und oder den Druck von oben bekommen.

So wie nicht jeder H4 Empfänger sein Geld versäuft und verraucht so sind auch nicht alle ARGE Mitarbeiter Arschlöcher die kein Gefühl haben oder nicht eben auch noch da Spielraum gewähren wo es möglich ist.

Mir tun eher die Menschen leid die arbeiten und trotz allem noch gezwungen sind ergänzende Sozialleistungen beziehen zu müssen um eben ihren Lebensunterhalt zu sicher, weil diese sich eben, sofern es keine fairere Bezahlung für Arbeit gibt, nicht aus dem System kommen und es unter Umständen ein Dauerzustand ist.

Sollte das Kindergeld nicht angerechnet werden wäre ich dafür das es auch zweckgebunden ausgegeben werden sollte, wenn man sich schon darauf beruft das es ja für die Kinder wäre.

Aber die Erwartungshaltung von einigen Leistungsempfängern find ich manchmal auch echt, ohne Worte.

Dann gibt es aber noch die vielen alten Menschen die ihr Leben gebuckelt haben und die sich eben nicht auskennen und keine Möglichkeiten haben sich Infos zu beschaffen oder die, die sich einfach schämen und die bräuchten auch dringend Unterstützung.

Oder viele Alleinstehende mit ganz kleinen Kindern die einfach keine Chance haben auf dem Arbeitsmarkt wegen eben der noch vielerorts fehlenden Betreuung (da nützen auch keine Gesetze das man ein Recht darauf hat, wenn keine Plätze da sind kann man sich das Gesetz auch über die Toilette hängen und als Toilettenpapier benutzen).

Über Unnütze Seminare die viele Leistungsempfänger machen müssen kann man auch reden, das ist alles Augenwischerei.

Da Sozialleistungen, wie gesagt, ja dazu gedacht sind vorrübergehend in einer Notsituation zu helfen denke ich ist das vom Grundttenor erstmal ok.

Das viele sich aber bis zur Rente in dieser Notsituation befinden war ja so auch nicht vorgesehen, denke ich.  ;)

Aber ich finde es bis zu einem gewissen Punkt (wo die Menschenwürde nicht verletzt wird!) völlig in Ordnung das jemand, der Sozialleistungen beziehen möchte eben auch nachweist das er diese auch wirklich benötigt.

Bevor einer schreit, ich weiß wie das ist, ich bin als Kind mit einer alleinerziehenden Mutter und zwei Brüdern aufgewachsen und nachdem mein Vater sich aus dem Staub gemacht hat und sich ins Ausland abgesetzt hat um sich so seinen Unterhaltsverpflichtungen zu entziehen, bin ich in einer sozial schwachen Familie aufgewachsen und toll war es nicht seine Mutter weinen zu sehen weil sie kein Geld hatte an einigen Tagen um uns was zu essen zu kaufen und Verwandte uns essen gebracht haben, weil das Sozialamt mal wieder irgendwelche Zahlungen verzögert hat.

Meine Mutter hat sogar versucht Putzjobs zu bekommen und wurde angeschwärzt obwohl sie immer versucht hat korrekt alles anzugeben, sie hat immer Arschtritte bekommen, von überall. Sie hat sich davon nie erholt und ist nie wieder nach oben gekommen. Jobtechnisch, hatte sie auch nichts, sie war Fabrikarbeiterin wurde schwanger und hat dann gemeinsam mit meinem Vater entschlossen das sie ihren Job aufgibt um sich ganz um die Familie zu kümmern, zu zogen auf die Pampa, dann hat er sich aus dem Staub gemacht, kein Führerschein, kein Auto und 3 kleine Kinder im alter zwischen 3-7 Jahre, das war damals das komplette aus. Beruflich wie finanziell.

Ich weiß aber nicht wie unsere Mutter das gemacht hat aber wir haben bis auf wenige Ausnahmesituationen (wie oben beschrieben) immer alles bekommen was wir uns wünschten, wir konnten bei jeder Klassenfahrt mitfahren. Hinzu kam auch noch der gesellschaftliche Abstieg das fallen im Ansehen in der Nachbarschaft etc. pp.! Aber genau aus diesem Grunde bin ich so erpicht darauf das ich selber für mich sorgen kann und aus diesem Grunde möchte ich mich nie von einem Mann abhängig machen und auch aus diesem Grunde haben ich schon Jobs gemacht da würden einige heute noch nichtmal für aufstehen. Selber habe ich kurze Zeit nach meiner Ausbildung Arbeitslosengeld bekommen glaub ein halbes Jahr danach bin ich dann dort weggezogen und habe meine berufliche Zukunft selbst in die Hand genommen, allein der Wohnortwechsel hat dazu beigetragen das es aufwärts ging.  :)

Und ich hoffe das bleibt auch noch die nächsten Jahre so, weil ich eben weiß wenn mein Gehalt überwiesen wird dafür habe ich gearbeitet und kein anderer.

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!