ERZIEHUNG-ONLINE - Forum

Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: ju.ra. am 23. November 2015, 11:17:32

Titel: Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: ju.ra. am 23. November 2015, 11:17:32
Eine liebe Freundin ist gerade Hochschwanger, ET ist der 10.12. und sie war jetzt schon ein paar mal im KH in dem sie auch entbindet. Beim letzten Gespräch wurde über ihre 1. Geburt geredet, da musste eingeleitet werden (wie lange nach ET weiß ich jetzt gar nicht) und da hat man ihr gesagt das dieses KH nicht mehr einleitet. Sie gehen wieder dazu über der Natur ihren lauf zu lassen und warten bis es von alleine los geht. Natürlich mit engmaschiger Kontrolle und nur solange es für Mutter und Kind gut ist natürlich.

Habt ihr das auch schon gehört? Wie ist das bei euch? Wird eingeleitet, wenn ja - wie lange wird gewartet?

Es handelt sich dabei übrigens um eines DER KH überhaupt in Deutschland. Es kommen von überall Frauen hier her und wollen dort entbinden.
Ich hab damals 2011 bei 5+4 angerufen und wollte mich anmelden und hab da schon keinen Platz mehr bekommen weil alles voll war. (Da allerdings meine Familie dort arbeitet und ich das erwähnte wurde ich doch noch reingeschoben) Ich wollte dort hin weil es nur 3 km von uns zuhause weg ist....
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Honigbluete am 23. November 2015, 11:36:22
Ich weiß nichts aktuelles, aber es wäre sehr schön, wenn sich das durchsetzen würde. Ich habe zweimal übertragen und Dank der Unterstützung meiner Hebamme keine Einleitung und wunderschöne Geburten. Bei Lukas vor 9 Jahren war das gar kein Thema, bei Jakob vor 3 Jahren sollte standartmäßig spätestens ab ET + 7 eingeleitet werden. Ich hab bis ET +15 zuhause gewartet, dann ging es von alleine los.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: peter am 23. November 2015, 11:38:13
Ich find es gut- hab nie einen sinn darin gesehen einzuleiten wenn es allen beteidigten gut geht :)
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Fliegenpilz am 23. November 2015, 11:39:19
Zitat von: ju.ra. am 23. November 2015, 11:17:32Sie gehen wieder dazu über der Natur ihren lauf zu lassen und warten bis es von alleine los geht. Natürlich mit engmaschiger Kontrolle und nur solange es für Mutter und Kind gut ist natürlich.

Das heißt nichts anderes als das sie einleiten sobald es nicht mehr abschätzbar ist wie es weiter geht - und das ist meist dann ab ET+10 der Fall. Denn sie werden bestimmt keinen Kaiserschnitt durchführen nur weil keine Wehen einsetzen oder warten ob das Kind seinen 1.Geburtstag direkt im Mutterleib feiern möchte.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Beltuna am 23. November 2015, 11:40:24
Finde ich super wenn das so umgesetzt wird. Das sollten sich viel mehr Kliniken zum Vorbild nehmen. Meine Große wurde bei ET+4 auch eingeleitet und es war furchtbar und endete nach 4! Tagen im Kaiserschnitt.
Damals war ich zu jung und unerfahren um mich zu wehren aber ich bin sicher dass es auch natürlich geklappt hätte
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Mirjam am 23. November 2015, 11:47:49
Hmmm... ich weiß nicht...
Ich wurde zwei mal eingeleitet... meine große ist bei +14 gekommen, laut Arzt und Hebamme war sie nicht übertragen (noch voll mit Käseschmiere etc.)
Aber das Problem ist doch wohl, dass das Risiko einer Platzentaablösung oder einer Verkalkung zu groß wird,  je weiter übertragen wird. So wurde mir das zumindest immer erklärt. Eine Verkalkung kann man ja noch überwachen, aber eine Ablösung?
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: ju.ra. am 23. November 2015, 12:08:32
Mirjam - aber das kann ja gut überwacht werden oder? Kenn mich damit nicht aus aber das würde doch sicher bemerkt werden und dann kann man immer noch handeln.

Oft überträgt man ja auch gar nicht. Die FA rechnen ja immer mit den 28 Tage Zyklen und das stimmt ja in den seltensten Fällen.

Von daher find ich es auch gut das sie jetzt doch länger warten wieder.

Die 1. Tochter meiner Freundin wurde dann letztendlich auch zu früh geboren duch die Einleitung. Sie war einfach noch nicht so weit und die Einleitung eine Qual.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: schwalbe am 23. November 2015, 12:14:58
eine vorzeitige Plazentaablösung ist immer ein Notfall, lebensgefährlich für Mutter und Kind. Und nein, das sieht man nicht Tage vorher schon kommen.
Ob das Risiko mit der Übertragung steigt weiß allerdings ich nicht (und habe jetzt auch keine Zeit zum recherchieren).

Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Fliegenpilz am 23. November 2015, 12:17:25
Also ein guter FA orientiert sich an den angegebenen Zykluslängen der Frau und nicht an einer starren 28 Tage Regel.

Natürlich kann es engmaschig überwacht werden, aber das entspricht dann auch nicht wieder dem natürlichen Lauf der Dinge, wenn ich ab ET+x stationär aufgenommen werde um die engmaschige Kontrolle durchführen lassen zu können.

Laut Zyklus war der 04.11. mein ET, nach US wurde es dann auf den 10.11. korrigiert - nach Einleitung bei ET+10 kam unsere Tochter bei ET+12. Sie war fertig. Sie war auch nicht das Problem, das bemerkte ich erst bei der zweiten Entbindung. Mein Körper ist scheinbar nicht in der Lage selbstständig Wehen zu produzieren sondern braucht diese Hilfe von außerhalb.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: schwalbe am 23. November 2015, 12:33:14
Zitat von: Fliegenpilz am 23. November 2015, 12:17:25
Also ein guter FA orientiert sich an den angegebenen Zykluslängen der Frau und nicht an einer starren 28 Tage Regel.



das stimmt. Ich wusste gar nicht, wann meine letzte Regel war, habe ohnehin nur alle 3-4 Monate einen Zyklus und so wurde das "Alter" eben an der größe des Embrio festgemacht

Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Nachtvogel am 23. November 2015, 12:56:20
Zitat von: schwalbe am 23. November 2015, 12:14:58
eine vorzeitige Plazentaablösung ist immer ein Notfall, lebensgefährlich für Mutter und Kind. Und nein, das sieht man nicht Tage vorher schon kommen.

Eben. Ich kenne 2 Frauen die das hatten. Ein Kind verstarb im Bauch, das Andere wurde 5 vor 12 gerettet weil die Frau ZUFÄLLIG zu dem Zeitpunkt einen FA Termin hatte und man es gesehen hat. Der FA hat seine Praxis im KKH direkt an der Entbindungsstation und nur deshalb lebt das Kind heute.

Ich hatte 1 spontane Geburt und 2 Einleitungen und würde jederzeit wieder die Einleitung vorziehen ;)
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Meph am 23. November 2015, 13:02:32
ragna waere ohne einleitungsversuch wahrscheinlich gestorben.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Frau B. am 23. November 2015, 13:05:25
Habe es bei SO schon geschrieben... ich weiß nicht wie ich das finden soll.

Wir haben in der Nachbarschaft einen Fall, sie war eine Woche drüber und dann wurde das Kind nicht mehr versorgt  :'( ich kenne die genauen Umstände nicht, aber ich musste kurz vor ET ständig dran denken. Meine Plazenta war nachher auch schon verkalkt (ist ja normal...) und ich hatte wenig Fruchtwasser. Ich war froh, dass es regelmässig kontrolliert wurde.
Titel: -
Beitrag von: lisa81 am 23. November 2015, 13:16:17
-
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 23. November 2015, 13:40:34
Ich finde es gut und richtig nicht ohne Grund einzuleiten.  :)

Hier wird sehr gerne bei spätestens +10 eingeleitet. Ich persönlich habe bis +11, +13 und +14 übertragen und wurde dann eingeleitet.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: lotte81 am 23. November 2015, 13:49:26
Das mag in dem KKH so sein, aber einen generellen Trend kann ich nicht erkennen. Im GEgenteil, hier haben sich die Richtlinien in den letzten Jahren seit meiner letzten Schwangerschaft noch mal "verschärft" und selbst das KKH was "damals" erst nach frühestens 14 Tagen eingeleitet hat (es sei denn natürlich, es gab einen gRund früher einzuleiten) - und somit auch mal mehr als 14 Tage Zeit ließ, wartet jetzt nur noch 10 Tage HÖCHSTENS.... Mit der Begründung, dass sich da irgendwelche Bestimmungen geändert haben und man festgestellt hat, dass die Tage mehr im Bauch in der Regel nichts bringen, aber durchaus schaden können.....
In anderen Krankenhäusern war die 10 Tage Regel schon vor 10 Jahren so gegeben...wobei die meisten, die ich kenne, bei denen eingeleitet wurde eh am ET "dran" sind..... höchstens plus/ minus 2 Tage
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: ju.ra. am 23. November 2015, 14:54:11
Ich glaub generell bedarf es da keinen festen Regeln weil das einfach von Frau zu Frau so unterschiedlich ist.
Vielleicht sollten auch einfach die Frauen da mehr Mitbestimmungsrecht haben. Man spürt ja ob es noch ein paar Tage weiter gehen kann, wenn alles ok ist und es einem richtig gut geht oder ob man eben auch früher einleitet als es die Richtlinien im KH sagen einfach weil die Frau kein gutes Gefühl mehr hat oder die letzten Tage mit Baby im Bauch einfach viel anstrengender wären als wenn das Würmchen etwas angeschubst wird.

Ich bin gespannt wie lange sich der Trend im KH hält und wie es dann letztendlich bei ihr doch sein wird und irgendwann mal wieder bei mir.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: SarkanaM am 23. November 2015, 15:07:06
Und vielleicht gibt es einfach neuere Studien, die darauf hinweisen, dass eine Einleitung ab Tag X angezeigter ist, als zu übertragen. Und die KH reagieren jetzt auf dieses neue Wissen.

Auf die schnelle habe ich dies hier (Gülmezoglu AM, Crowther CA, Middleton P, Heatly E. Induction of labour for improving birth outcomes for women at or beyond term. Cochrane Database Sys Rev 2012; 4: CD004945.) gefunden von 2012.

Der Studie kommt zu dem Schluss, dass:


Ohne Einleitung: In der Gruppe der knapp 3000 Frauen, bei denen die Geburt nicht zu einem festgelegten Zeitpunkt eingeleitet wurde, starben etwa 9 Kinder.
Mit Einleitung: In der Vergleichsgruppe mit den 3000 Frauen, bei denen die Geburt nach Ende der 41. Woche eingeleitet wurde, starb ein  Kind.

Ohne Einleitung: Etwa 11 von 1000 Babys, deren Geburt nicht zu einem festen Zeitpunkt eingeleitet worden war, hatten eine Mekoniumaspiration.
Mit Einleitung: Im Vergleich dazu hatten etwa 7 von 1000 der per Geburtseinleitung zur Welt gekommenen Babys eine Mekoniumaspiration.

Bei einer Übertragung wird häufig ein Kaiserschnitt erforderlich. Dieser Eingriff kann auch mit Risiken wie Blutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen verbunden sein. Die Studien zur Geburtseinleitung zeigen, dass das Risiko für einen Kaiserschnitt etwas sinkt, wenn die Geburt nach der 41. Woche eingeleitet wird:

Ohne Einleitung: Etwa 180 von 1000 Frauen wurden per Kaiserschnitt entbunden.
Mit Einleitung: Etwa 160 von 1000 Frauen wurden per Kaiserschnitt entbunden.


Das würde ja für Einleitungen ab einem bestimmten Zeitpunkt sprechen. Es gibt aber eventuell Studien (besser, mehr Probanden, whatever) die zu einem anderslautenden Ergebnis führten. Und vielleicht ist es ja auch nur bei eurem KH so und nicht flächendeckend.

EDIT: Habe hier noch etwas gefunden, was eher für weniger Einleitungen spricht: http://www.geburtsallianz.at/downloads/cimseinleitung.pdf, die Quellen sind alle älter als 2012.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: schwalbe am 23. November 2015, 15:23:51
sich da auf ein gutes oder schlechtes Gefühl der Schwangeren zu verlassen finde ich grob fahrlässig.
Die Studien die Sarkana aufzählt erklären eigentlich ganz gut, warum man da Richtlinien hat. Für den Laien hört sich das immer sehr nüchtern an, dass man im Grunde "ausrechnet", auf welchem Weg Mutter und Kind das geringste Risiko für schwerwiegende Folgen (bis zum Tod) eingehen. Aber man muss auch sehen, dass es eben Dinge gibt, die man nicht mit Ultraschall, CTG und Blutuntersuchungen im voraus festellen kann. Und da muss der Arzt eben anhand solcher Statistiken entscheiden.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: guest4324 am 23. November 2015, 15:40:15
 :)
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: SarkanaM am 23. November 2015, 16:26:23
Danke Hrefna, nach sowas habe ich gesucht.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: schwalbe am 23. November 2015, 18:14:29
Zitat von: Hrefna am 23. November 2015, 15:40:15
Zitat von: schwalbe am 23. November 2015, 15:23:51
Und da muss der Arzt eben anhand solcher Statistiken entscheiden.

Ein Arzt entscheidet am Ende nicht aufgrund einer von drei Trilliarden Studienergebnissen.  ???

In der evidenzbasierten Medizin orientiert man sich in aller Regel an Leitlinien. Es sind keine Richtlinien, sprich gesetzlich nicht bindend. Dennoch hat man i.R. eines gutachterlichen Verfahrens in der Regel bessere Karten, wenn man nachweisen kann, dass man leitliniengerecht entschieden hat. Studienergebnisse und resultierende Evidenzklassen fließen bei der Leitlinienerstellung mit ein - mit entsprechender zeitlicher Verzögerung.


OK, das hast du jetzt schöner ausgedrückt, danke. Es kommt aber auf´s gleiche raus. Es werden Studien durchgeführt und Statistiken erstellt. Anhand derer und anderer Vorgaben werden Leitlinien erstellt.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Luna am 23. November 2015, 19:18:41
Ich habe mein erstes Kind bei +9 und das zweite bei +10 bekommen.
Beim ersten wurde gleich nach ET eingeleitet, weil meine Frauenärztin das - aus welchem Grund auch immer - angeordnet hat. Das ganze Einleiten hat überhaupt nichts gebracht, ausser dass ich nach drei oder vier Tagen wieder nach Hause entlassen wurde und dann nach zwei Tagen wieder hin bin, nachdem die Wehen von selbst eingesetzt haben.
Beim zweiten wurde mir bei +7  empfohlen einleiten zu lassen. Die Ärzte im Krankenhaus sind dann bis +10 mitgegangen, wollten das aber länger nicht verantworten. Hier hat die Einleitung aber gleich gewirkt und mein Kind kam, mit deutlichen Spuren der zu lange dauernden Schwangerschaft gesund zur Welt.
Aus meiner Erfahrung heraus, würde ich das Risiko nicht eingehen, nach +10 noch auf eine Spontangeburt zu warten. Selbst wenn das KH empfiehlt zu warten, würde ich nicht darauf eingehen. Ich denke auch, dass ein viel zu lange mehr schaden als nutzen kann.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Ylvi am 23. November 2015, 20:43:10
Ich habe meinen Sohn spontan bei ET+7 bekommen (vorher aber auch schon einen Wehencocktail an ET+4 probiert, der aber nichts gebracht hatte)
Ich bin froh, dass ich noch nicht eingeleitet worden bin. Ich hatte eine sehr entspannte Geburt und konnte selbst entscheiden, wann ich ins Krankenhaus wollte.

Allerdings war ich vorher schon sehr ungeduldig, am liebsten hätte ich den kleinen schon vor ET begrüßt, war aber nicht so. Er hatte auch keine Übertragungszeichen, zwar nur noch wenig Käseschmiere, aber sie war noch da. Ich habe an einem Mittwoch entbunden, ob man noch vor dem Wochenende eingeleitet hätte, wage ich zu bezweifeln, nach dem Wochenende wäre dann schon ET+12 gewesen.

Aber dass das Risiko (vor allem nach 42+0) steigt, glaube ich schon. Heute sind die ET-Berechnungen durch die frühen Ultraschalle ja auch recht genau. Aber genauso ist das Risiko eben auch vergrößert, wenn es vor 37+0 losgeht, da versucht man dann ja auch die Geburt noch rauszuzögern...

Ich denke, dass man das wahrscheinlich pauschal gar nicht sagen kann. Eine 35 jährige Frau ist da sicher ganz anders als eine 25 jährige Frau, eine Raucherin anders als eine Nichtraucherin, eine Übergewichtige anders als eine Normalgewichtige und noch wieder anders als eine Untergewichtige!
Man sollte einfach immer gut darauf achten, wie es Mutter und Kind geht.

Und was die Plazentaablösung angeht: Irre ich mich oder kann die nicht zu jedem Zeitpunkt auftreten?
Titel: -
Beitrag von: lisa81 am 24. November 2015, 05:38:32
-
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: lotte81 am 24. November 2015, 13:00:09
@Lisa: Uns wurde es damals im Vorbereitungskurs so erklärt, dass dann mehr KS notwendig werden, wenn man zu lange wartet, weil das Kind schlicht und ergreifend nicht kleiner und leichter wird..... Und die Kraft der Kinder nimmt vermutlich auch ab, da sie ja immer schlechter versorgt werden..... Außerdem ist die "Luft" nach oben dann einfach geringer, wenn nichts passiert... mache ich bei ET+8 eine Einleitung, hat man ggf. noch ein paar Tage Spielraum, wenn die Einleitung nicht gut wirkt.... bei ET +14 würde vermutlich kein Arzt auch nur auf die Idee kommen eine Frau noch mal 2 Tage heimzuschicken.....

Am ET wurde u wird in meiner Geburtstagklinik nur bei absoluter Notwendigkeit eingeleitet...Wobei ich es hier eher merkwürdig finde (also in meinem Umfeld) wie oft es in letzter Zeit einfach notwendig ist, wegen Diabetes.... Ich glaube dieser mittlerweile "verpflichtende" StandartDiabetestest macht viele Frauen zu Problemschwangeren, die bis vor 3 Jahren nicht mal aufgefallen werden.... in der Regel erlebe ich es hier nämlich so: Der erste Zuckertest ist irgendwie grenzwertig / auffällig...die Frauen müssen Diät halten und daheim weiter messen - es zeigen sich keine Auffälligkeiten oder zumindest nichts bedenkliches, dennoch nahm bisher KEIN Arzt die Diagnose zurück, so dass die KKH dann bei ET einleiten ..... Als ich schwanger war, war in meinem Vorbereitungskurs und Umfeld kaum eine Frau bei Diabetes dabei (klar...mal hier und da)...derzeit sind nahezu alle Schwangere in meinem Bekanntenkreis mit "Grenzwerten" diagnostiziert ..... (Wobei ich nun nicht weiss, ob vielleicht auch einfach die Werte abgeändert wurden und es deshalb mittlerweile mehr sind).... Da wird dann ja bei ET eingeleitet und das geht dann sooft schief, dass auch daraus resultierend mehr KS notwendig sind, als vielleicht drei tAge später
Titel: -
Beitrag von: lisa81 am 24. November 2015, 13:24:53
-
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: schwarzesgiftal am 25. November 2015, 10:23:18
Ich find es bescheuert sorry.. manchmal ist es einfach nötig und ich find es aus persönlicher Erfahrung viel zu Gefährlich zulange zu warten..
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Nipa am 02. Dezember 2015, 23:35:12
So selten ist das von Fliegenpilz genannte Phänomen gar nicht mehr.
Die Frauen ernähren sich besser, nehmen Vitaminpräparate und die Babys werden einfach grösser als sie noch vor 20 Jahren waren. Auch eine Zunahme der Gestationsdiabetes spielt da eine Rolle. Und der Körper zieht da nicht unbedingt mit, was die Menge an Hormonen angeht, so dass ziemlich viele Frauen mittlerweile einen kleinen Stups benötigen.

Bei meinem Grossen wurde noch bei ET plus 14 eingeleitet, beim Kleinen ET plus 7.
Ich bekam eine Einleitung bei ET plus 8, auf eigenen Wunsch.

Kein Krankenhaus wird eine Frau gegen ihren Willen einleiten. Und wer sich dazu überreden lässt wird in der Regel aufgrund der medizinischen Gefahren so entscheiden.
Ich habe mich bei ET plus 7 dagegen entschieden um dann bei ET plus 8 keine Kindsbewegungen zu haben und mich aktiv für eine Einleitung zu entscheiden.

Ich kann auch jedes Krankenhaus und jede Hebamme verstehen, die auf Nummer sicher geht.
Alle die so gross schreien "auf die Natur vertrauen, bla bla bla", sind doch am Ende die ersten, die mit dem Anwalt kommen, wenn doch was schiefging.
Kein Mensch will doch mehr die Verantwortung selbst tragen sondern sucht sie immer beim anderen. Und somit wird die Medizin immer eher präventiv eingestellt sein und ja, ich finde das gut. Denn letztlich wird mir so die Vorsicht geboten und ich kann mich bewusst und auf eigene Gefahr dagegen entscheiden, was ich bereits mehr als einmal getan habe. Aber eben dann so, dass ich mir meiner Verantwortung bewusst war.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Honigbluete am 03. Dezember 2015, 06:26:07
@Schwangerschaftsdiabetes ja, die Werte wurden nach unten verschoben. Da hängt halt auch eine große Industrie dahinter.

Ich denke schon, dass bei Bedarf immer noch eingeleitet wird, aber eben nicht mehr nur alleine wegen des Termins...
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: SarkanaM am 03. Dezember 2015, 09:42:36
Zitat von: Honigbluete am 03. Dezember 2015, 06:26:07
@Schwangerschaftsdiabetes ja, die Werte wurden nach unten verschoben. Da hängt halt auch eine große Industrie dahinter.

Quellen?

Ich finde es ja immer ein bißchen schwierig, solche wischiwaschi Aussagen zu treffen und auf die böse Pharmaindustrie zu zeigen. Insulin ist jetzt nicht so das neueste Präparat auf dem Markt, welches sich teuer verkaufen lassen kann.

Hier http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/Gestationsdiabetes_EbLL_Endfassung_2011_08_11_.pdf ist eine mMn recht ausführliche Darstellung zu Gestationsdiabetes.

In den allermeisten Fällen liegt die Verschiebung von Grenzwerten doch an neuen Erkenntnissen.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Honigbluete am 03. Dezember 2015, 10:56:59
persönliche Erfahrung und Aussage der Diabetologin, die mich in beiden Schwangerschaften begleitet hat. Also das mit den herabgesetzten Werten, der Rest ist meine Meinung. Als Betroffene... Was da an Geld verdient wird durch Geräte, Verbrauchsmaterial, Schulungen, Kontrollen etc... Ich finde es ja gut, dass darauf geachtet wird, dass die Kassen die Kosten voll übernehmen, aber am Sinn des ganzen (zumindest bei Fällen wie mir) zweifel ich schon ein bisschen, wenn ich zweimal das komplette Programm durchlaufen musste, obwohl alle Werte unter realen Bedingungen absolut in Ordnung waren. Wenn ich mich an die Regeln gehalten hätte, hätte ich schon eine Woche vor ET stationär aufgenommen werden müssen und wahrscheinlich wäre irgendwie eingegriffen worden. So hab ich drei Wochen später eine ganz tolle spontane Geburt ohne Komplikationen gehabt.
Titel: Antw:Keine Einleitungen mehr....?!
Beitrag von: Nipa am 03. Dezember 2015, 19:13:46
Ich renne ja (mehr oder weniger ;)) regelmässig zum oGTT und ich finde es so klasse, dass da inzwischen viel mehr drauf geachtet wird. Denn Gestationsdiabetes ist nunmal mittlerweile weit verbreitet und es trifft sehr oft auch schlanke Frauen, die nie in den Verdacht kämen betroffen zu sein. Ich glaube nicht, dass da eine Lobby dahintersteckt. Die hätte ja viel mehr davon wenn es nicht bemerkt wird und sich dann als dauerhafter Diabetes manifestiert.
Ich glaube es ist einfach eine grössere Akzeptanz auch bei den Ärzten und eine breitere Testung.

Mich würde ja interessieren ob veränderte Essgewohnheiten zu einem Diabetes in der Schwangerschaft führen. Ich kenne einige Frauen, die von Selbstkasteiung in der Schwangerschaft zu "endlich darf ich mal hemmungslos sein" mutiert sind...