Kann man 19 Kindern und mehr gerecht werden?

Begonnen von Bomelo, 10. Dezember 2011, 12:31:34

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Coney

Ja, klar - aber auch bei erwachsenen Kindern, sollte man aufpassen, wie viel man ihnen überträgt. Schließlich haben sie nicht umsonst noch keine eigenen Kinder.

Mein kleiner Bruder ist 14 Jahre jünger als ich, da war ich dann ja auch schon groß - doof fand ich es trotzdem oft.

Fliegenpilz

@Coney
Das ist ja nun wirklich ein sehr extremer Fall und sollte nirgends der Norm entsprechen, egal wieviele Kinder vorhanden sind.


Coney

Zitat von: Christiane am 11. Dezember 2011, 11:09:57
@Coney
Das ist ja nun wirklich ein sehr extremer Fall und sollte nirgends der Norm entsprechen, egal wieviele Kinder vorhanden sind.

Ich glaube (weiß) aber, dass gerade das in großen Familien nicht so selten vorkommt, also dass die älteren Geschwister extrem viel Verantwortung übernehmen müssen. Ist ja klar, wenn ich mir vorstelle, ich hätte 19 Kinder und vielleicht 4 Emmas dazwischen - das würde ich gar nicht anders schaffen können.

~ Oma Netti ~

da stimmt ich christiane zu.

ich denke aber in einer solchen größenordnung einer familie mit 19 kindern lebt es sich sowieso komplett anders. gerade die kleineren werden so da reingeboren, die kennen es doch gar nicht anders. ich denke das kann funktionieren und ich denke auch nicht, dass die kinder einen schaden davon tragen. ich finde es toll. nur für mich persönlich wär es nix. ich würde am stock gehen, alleine schon wegen den schwangerschaften.

aber wieviel gottvertrauen muss man haben, wenn man sich jedes jahr aufs neue darauf einlässt, darauf zu vertrauen, dass man ein gesundes kind bekommt? ich hab da wirklich respekt vor.

Fliegenpilz

Extrem viel definiert ja jeder anders :)

Ich hatte in Augen anderer auch extrem viel Verantwortung, ich hingegen empfand es als normal, dass ich diese Dinge tat und habe mich da auch nie aufgeopfert oder war überlastet mit meinen Aufgaben. Aufgaben, die ich zum Teil auch freiwillig übernommen habe.

Ich verdrehe eher die Augen, wenn ich sehe wieviel Kindern aus den Händen genommen wird und wie sehr sich Mütter aufopfern.
Zu einem frage ich mich was genau man sich da heranziehen möchte in den eigenen vier Wänden und zum anderen entspricht es nicht meiner Definition einer Familie.

Coney


Also das Ziel für meine Erziehung ist, dass ich selbstständige, reife junge Menschen da stehen habe. Ich finde es ganz schrecklich, wie viele junge Erwachsene heute so überhaupt nicht erwachsen sind. Die mit 18, 19 Jahren noch nicht annähernd wissen, was sie vom Leben wollen, noch keinerlei Verantwortung tragen und wirklich leben wie Kinder.

Ich will versuchen, für meine Kinder das gesunde Mittelmaß zu finden, sie zu fordern, aber nicht zu überfordern. Kinder sind ja auch stolz, wenn sie etwas meistern. Bei Emma arbeite ich zum Beispiel gerade vehement daran, dass sie ihr Zimmer selbst aufräumt und sich selbst anzieht (hat bis vor einem halben Jahr noch wunderbar geklappt, jetzt hat sie keine Lust mehr dazu). Das gehört einfach dazu, unangenehme Aufgaben. Genauso darf sie aber ihr Brot selbst schmieren und schneiden, mit einem scharfen Messer. Sie kann das und macht es gern. Andere Eltern erklären mich für verrückt.

~ Oma Netti ~

Leben Kinder nicht immer irgendwie wie Kinder, solange sie zu Hause leben? Und ist das nicht auch weitgehend normal und ok? 
Also ich behaupte meine Großen leben auch noch wie Kinder. Aber selbstständig sind sie dennoch (zumindest wenn sie müssen).

Aber das hatten wir schon mal in einem anderen Thread, ich hab da eine etwas andere Meinung dazu, ich finde es ja auch nicht normal wenn Kinder mit 16,17,18 ausziehen. Und erst letztens hatte ich es mit meiner großen Tochter darüber, weil manche EO-Dinge mich halt weiter beschäftigen. Ein einziger ihrer Freunde/Bekannten/Klassenkameraden hat eine eigene Wohnung und ist ausgezogen, alle anderen wohnen noch zu Hause. Sind alle um die 19 rum wie meine Tochter. Daher finde ich meine Ansicht dann doch nicht so seltsam. ;) ;D

scarlet_rose

Ich denke schon auch, wie Netti.
Aber auch noch weiter: zum Einen IST man mit 18/19 einfach noch verdammt jung und noch lange nicht wirklich erwachsen, auch wenn es das Gesetz so sagt. man ist noch in der Entwicklung und im Reifungsprozess, zum Anderen ist man im elterlichen Umfeld immer noch in einer kindlicheren Haltung, was nicht bedeutet, dass man das Leben alleine nicht meistern kann oder könnte.
Ausziehen macht erwachsen.
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Coney

Netti, ja klar ist das normal.

Ich will ja auch nicht, dass meine Kinder mit 18 ausziehen. Ich fände es aber schön, wenn sie so reif sind, dass sie klarkommen würden. Was ich echt schrecklich finde - und gerade im Bekanntenkreis wieder beobachte, außerdem ist meine Schwester auch so eine Kandidatin - sind Leute, die mit 19 Jahren noch keine Vorstellung davon haben, was sie aus ihrem Leben machen wollen, also keinen Berufswunsch, noch nicht mal eine Richtung, in die sie gehen wollen. Oder 19-jährige, die sich ernsthaft nichts selbst zu essen machen können, nicht wissen, wie man eine Waschmaschine bedient... ich würde erwachsene Kinder z. B. auch mit einbeziehen in Finanzen, also aufklären was alles so kostet. Solche Dinge halt, die einen lebenstauglich machen.

Als ich mit 17 zu Hause ausgezogen bin, war ich erwachsen. Mein kleiner 2-Personen-Haushalt war für mich easy.

scarlet_rose

Zitat von: Coney am 11. Dezember 2011, 11:46:28


Als ich mit 17 zu Hause ausgezogen bin, war ich erwachsen. Mein kleiner 2-Personen-Haushalt war für mich easy.

Als ich mit 17 ausgezogen war, war ich auch "erwachsen"...Sicherlich reif genug und habe mein leben, meinen Haushalt, Schule usw alles alleine gemeistert, ABER ich war nicht in dem Maße Erwachsen, wie ich es heute bin (oder vielleicht in 10 Jahren, bin ja immer noch recht jung).
Man kann reif genug sein, aber man ist in dem Alter einfach noch nicht vollständig "ausgereift"  ;)
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~ Oma Netti ~

scarlett hat es super geschrieben, so meine ich es. meine tochter könnte auch ausziehen. das wär kein ding, da bin ich sicher. der kleinen trau ich es noch nicht zu, aber gut, sie ist 16. aber solange man eben noch zu hause wohnt ist es was anderes. ausziehen macht erwachsen - da ist ganz sicher was wahres dran.  :)
meine große wird in einem halben jahr 20 ( :o hört sich entsetzlich an, ich verschweige die in zukunft  S:D ;D) und ich bin gespannt wie lange sie es hier noch aushält  ;D

Fliegenpilz

Wäre traurig, wenn man in dem Alter schon "ausgereift" ist und würde mir zu denken geben.
Wäre auch traurig, wenn ich in 10 Jahren mich nicht weiterentwickelt hätte sondern immer noch haargenau derselbe Mensch wäre wie ich es jetzt bin.

Coney

#37
Ausgereift ist man sowieso nie - man reift sein Leben lang. Man ist nie der gleiche Mensch wie noch 10 Jahre zuvor *denk* Zwischen erwachsen und ausgereift sehe ich aber einen Unterschied. Ich bin erwachsen, aber ich würde mich nie hinstellen und sagen, dass ich eine so reife Person bin.

Ich meinte nur, dass für mich das von zu Hause ausziehen eine Arbeitserleichterung war. Und ich war nur noch für mich verantwortlich.

~ Oma Netti ~

ich persönlich finde die größte veränderung findet so mit ende 30 rum statt. (bis jetzt, viel älter bin ich ja noch nich  ;D) seit ich 40 bin fühle ich mich erwachsen. hat lange gedauert  :P ;D

Coney



Hmmm, Ende 30 bin ich noch nicht, aber erwachsen fühl ich mich eigentlich schon, doch.

~ Oma Netti ~

sagen wr mal so, ich fühlte mich mit 22 auch erwachsen  s-:) :P ;D ich dachte auch ich hätte die weisheit mit löffeln gefressen  s-:) ;D darum muss ich heute so oft über meine töchter grinsen.  :P ich hab es nicht vergessen  ;)

nein, ich denke jeder mensch wird zu seiner zeit erwachsen. je nach lebenslage.  :)

scarlet_rose

Ich fühlte mich mit 18 auch waaaahnsinnig erwachsen  ;D
Aber im Rückblick war ich halt nicht so erwachsen, wie ich dachte...mittlerweile fühle ich mich weniger erwachsen  ;D
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Coney

Netti, besonders weise hab ich mich eigentlich nie gefühlt, ich bin eher so der unsichere Typ.

Also auch rückblickend muss ich jetzt nicht über mich schmunzeln, wenn ich daran denke, wie ich mit 16 oder 18 war - ich war zu der Zeit sehr skeptisch was meine Entscheidungen angeht und hab auch bei wichtigen Sachen immer ältere Freunde um Rat gefragt.

Mein Mann sagt das aber auch so, dass ihm erst seit kurzem so richtig bewusst ist, dass er erwachsen ist. Davor hat er sich immer gefühlt, wie noch mit 20 oder so. Viele im Freundeskreis sagen das auch so, dass man sich immer gleich gefühlt hat und plötzlich wird einem bewusst, hey, ich bin jetzt so und so alt und man fühlt sich erwachsen.

Ich kenn dieses Gefühl jetzt nicht so. Wie gesagt: Ich fühl mich schon lange erwachsen, ich verbinde das jetzt auch nicht mit einem großen Erwachen oder einem bestimmten Erlebnis.

~ Oma Netti ~

das liegt dann vielleicht wirklich daran wie du aufgewachsen bist. mit dieser unnormal hohen verantwortung deinen geschwistern gegenüber. du musstest wahrscheinlich schon erwachsen sein, als noch niemand erwachsen sein müssen sollte. s-druecken

wir sind ganz schön OT  :P

Coney

Netti, die Umstände mögen sicher was damit zu tun gehabt haben, aber die Verantwortung meinen Geschwistern gegenüber ist wirklich nur eine kleine Facette - das liest sich schlimmer so komprimiert, als es war  :)  Ich hab meine Geschwister ja auch lieb, das darf man dabei nicht vergessen. Ich bin vielleicht so ein Typ - ich bin wirklich immer schon so eher der häusliche, unsichere Mensch. Ich fühl mich auch umgeben von fremden Menschen total unwohl. Firmenveranstaltungen in der Firma meines Mannes, wo ich keinen kenne sind z. B. ganz schlimm.

Fliegenpilz

Frau Duggar hatte bei der 19.Schwangerschaft ja schon Probleme und eine Frühgeburt, sie wußte daher um das erhöhte Risiko bei der erneuten Schwangerschaft. Traurig, also das das Ungeborene gestorben ist :-[

Im Internet habe ich außerdem gefunden, dass sie bei ihrer 2.Schwangerschaft eine Fehlgeburt hatte, da sie weiter die Pille nahm ohne über die Schwangerschaft Bescheid zu wissen. Seit diesem Erlebnis haben sie sich jeglicher Verhütung entsagt und das Schicksal in Gottes Hände gelegt...

~ Oma Netti ~

Könntet ihr euch das vorstellen? So oft schwanger zu sein? Alleine dafür würde ich ihr einen Orden verleihen. Und die schaut auch noch super aus.  :o

Coney



Ehrlich gesagt bin ich da eher in der Ecke, dass ich es unverantwortlich finde, als dabei, dass ich sage, Respekt...  :-\

Binus

Ich schließe mich in der Hinsicht zaghaft Coney an. 19 Kinder...finde ich bei weitem zu viel, sowohl rein körperlich-schangerschaftsmäßig betrachtet als auch für ein Familiengefüge.

Allerdings ist mir schon klar, dass jede Familie anders funktioniert, und dass es eben genau diese Familie nicht anders kennt, Stück für Stück gewachsen ist uws.

Ich denke trotzdem, dass man als Mutter (oder Vater) so vielen Kindern nicht in dem Maße gerecht werden kann, wie ich für mich und mein Kind gerne möchte. Eine Stunde Exklusivzeit nur für Mama und ein Kind ist ja in der Situation mehr als Luxus. Ich erinnere mich da auch an ein Interview mit unser Ursula von der Leyen, die zu ihrer Familiensituation meinte, man widmet sich dem einzelnen Kind vor allem dann, wenn es Probleme hat. Klar, auch das mag gut funktionieren.

Aber bei der großen Masse von 19 Kindern wird es auch welche geben, die untergehen und nicht so viel Aufmerksamkeit einfordern, wie sie eigentlich zu ihrem eigenen Wohlbefinden bräuchten.

deep_blue

Ich kenne die Geschichte dieser Familie schon recht lange, also schon aus USA Zeiten. Damals habe ich im dortigen Fernsehen einen sehr langen Beitrag gesehen. Die reality TV Show habe ich nie gesehen, weiss auch gar nicht seit wann es diese gibt.

Tatsache ist, diese Familie, die Frau und ihr Mann machten einen völlig relaxten Eindruck. waren in ihren Äusserungen nachvollziehbar und nicht weltfremd. Ja, ihr Glauben und die Erfahrung mit der zweiten Schwangerschaft sind ihr Antrieb, bzw. der Grund warum sie diesen Weg beschreiten.

Ich war sehr überrascht, dass eine Frau, damals glaube ich in der 19ten Schwangerschaft so fit und ruhig sein kann und dies mit über 40 Jahren damals schon. Die Kinder werden zu Hause unterrichtet, sie überlassen ihre Kinder nicht dem öffentlichen Schulsystem - zum Teil der Anfeindungen wegen, zum Teil aber natürlich auch der aus ihrer Sicht negativen möglichen Einflussnahme gegenüber der Kinder. Das kann ich zum Teil selbst nachvollziehen. Sie haben eine eigene Familienbigband, jedes Familienmitglied spielt ein Instrument.

Die Kinder machten durch die Bank einen gepflegten und positiven Eindruck, ja, natürlich waren diese Aufnahmen fürs TV gemacht, aber ich denke man kann vieles "schön" erscheinen lassen und trotzdem würde man merken, da ist vieles Unecht. Für mich erschien diese Familie authentisch. Die Eltern waren sich einig über den Weg und kommunizierten auf einem recht hohen Level miteinander.

Obwohl ich selber für mich diesen Weg nicht nachvollziehen kann, zolle ich dieser Familie Respekt!

Ich denke, sie sind sehr traurig über den Verlust ihres 20gsten Kindes. Es wäre sicher sehr geliebt worden!