ERZIEHUNG-ONLINE - Forum

Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 10:11:15

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Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 10:11:15
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Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Honigbluete am 26. Mai 2012, 10:46:03
Ich kann das voll und ganz unterschreiben! Wieviele männliche Erzieher gibt es in Kindergärten? Wieviele Lehrer in Grundschulen? Lukas hat das große Glück, in einen Kindergarten zu gehen, in dem auch Männer sind. Und es macht für die Kinder einen immensen Unterschied, ob eine Frau vor ihnen steht oder ein Mann. Männer gehen anders mit Kindern um, sie haben eine tiefere Stimme, können besser nachvollziehen, wie Jungs handeln... Ich schicke jedes Jahr mehrere Jungs in Kindergärten, um in den Beruf hineinzuschnuppern, das ist sooo wichtig! Selbst die Väter sind nicht immer so zur Stelle, wie es sein sollte, und ich gebe zu, dass es mir schwer fällt, die Aggressionen (nicht Gewalt) bei meinem Sohn zu akzeptieren bzw. diese Wettkampfmentalität (ich nenne es immer Schwanzvergleich) nachzuvollziehen. Mein Mann kann zumindest das letztere deutlich besser nachempfinden, aber er ist halt nicht so viel mit Lukas zusammen wie ich... Daher kann ich jede Initiative unterstützen, die für mehr Männer in der Erziehungsarbeit sorgt!

Und ich glaube schon, dass durch eine weibliche Sicht des Erziehungsalltags auch der eine oder andere Junge unterdrückt wird bzw. eigentlich normale Verhaltensweisen von Jungs als krankhaft empfunden werden...
Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 10:54:28
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Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: melly am 26. Mai 2012, 10:58:30
Ich sehe das ähnlich wie in diesem Artikel beschrieben. Zwar denke ich nicht, dass Jungs nur Männer als Vorbild brauchen und keine Frauen. Sie brauchen beides - bekommen aber gerade in der frühen Entwicklung in den meisten Fällen wesentlich mehr Betreuung und Erziehung durch weibliche Erzieher bzw. Lehrer und auch im Familienalltag sind ja in sehr vielen Fällen die Mütter präsenter. Mit viel Glück haben sie dann vielleicht im sportlichen Bereich eine männliche Bezugsperson, außerhalb der Familie. Und das geht ja in der Grundschule gleich weiter. Find ich wirklich sehr schade. Männer haben einen anderen Umgang mit den Kindern als Frauen. Fordern und fördern anders... meist körperlicher. Von daher wäre ich absolut froh, wenn das Verhältnis Männer/Frauen ab Beginn wesentlich ausgeglichener wäre. Das "wilde", Kräfte "messende etc. kommt zu kurz und Jungs werden häufig vorverurteilt, wenn sie einfach sie selbt sind - sprich wilder, Rangeleien , Dinge körperlich lösen, Kräfte messen, in den Wettkampf gehen etc.
Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Mai 2012, 11:02:55
Zitat von: blume8 am 26. Mai 2012, 10:54:28edit: meine Erfahrung nach, haben Mädchen nicht unbedingt weniger Bewegungsdrang als Jungs. Auch ist nicht jedes Mädchen der Kuschel- und Puppentyp. In der heutigen Zeit ist man doch eher geschlechtsneutral eingestellt, Jungs basteln und Mädchen spielen Fussball. Jungs dürfen weinen und Gefühle zeigen, Mädchen dürfen "jungenhaft" sein.

Leider, leider ist die Gesellschaft noch gar nicht so geschlechtsneutral wie wir oft annehmen oder gar erhoffen.

Meine große Tochter hat einen großen Bewegungsdrang, sie ist auch das absolute Draußenkind und muss sich auspowern um glücklich und ausgeglichen zu sein - und dann kommt eine der Erzieherinnen um die Ecke und sagt "die ging heute über Tische und Bänke, fast so schlimm wie die Jungs!" und meine Antwort war nur "Und?". Als wenn sie sich nicht auspowern dürfte und das genauso braucht nur weil sie eine Vagina statt einen Penis spazieren trägt ...
Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 11:04:51
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Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Mai 2012, 11:06:45
Ich finde es schade, dass in so wenigen KiTas (u.a. unsere) keine Männer arbeiten. Ich glaube nämlich auch, dass es nicht nur den Jungs gut tut sondern auch den Mädchen :)
Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 11:07:26
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Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 11:14:10
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Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Honigbluete am 26. Mai 2012, 11:18:19
@blume ich hab das auch so nicht verstanden, sondern eher so, dass nur Männer das nachvollziehen können und daher eben auch präsent sein sollten... Klar sollten beide Geschlechter vorhanden sein, auch in ihrer Vielfalt (es gibt ja auch eher burschikose Frauen und "Softies" (nicht abwertend gemeint!!!))!

@Geschlechtsneutral ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, man kann sich darum bemühen, wird es aber nicht schaffen... Und den Kleinen Unterschied gibt es ja nun mal nachweislich, wichtig finde ich aber, dass jedes Kind seine Gendermerkmale so ausleben kann, wie es ist... Also auch Mädchen auf die Bäume klettern dürfen und Jungen weinerlich sein dürfen, ohne dass es was besonderes ist.
Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: melly am 26. Mai 2012, 11:19:21
Ja das stimmt Christiane. Davon würden alle Kinder profitieren. Aber genau die Aussage die Du gebracht hast " fast so schlimm wie die Jungs" trifft das Problem in meinen Augen genau. Das Wilde wird als "schlimm" , nervig etc. empfunden und das ist wirklich traurig.

@blume ich denke schon, dass auch alleinerziehende bzw. gleichgeschlechtliche Paare einen Jungen bzw. im anderen Fall ein Mädchen richtige Impulse mitgeben könne - aber gerade bei solchen Konstellationen brauchen meiner Ansicht nach die Kinder auch eine Bezugsperson des gegengeschlechtlichen Parts.. das kann ja der Onkel sein, oder ein guter Freund der Eltern oder .... Ich sprech mich da gar nicht frei von.Ich hab auch eine andere Art als mein Mann mit dem Kids zu spielen, zu toben, unternehme gerne andere Dinge mit ihnen und wenn es grad seitens meines Sohnes etwas wilder wird bzw. er in den Wettkampf und ins Kräfte messen gehen will bin ich schon sehr froh, dass er seinen Papa und andere Männer in unserem Umfeld hat. 
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Honigbluete am 26. Mai 2012, 11:20:49
Ich kenne leider viele Fälle, in denen die Kinder (immer Jungs!) Ritalin bekommen statt eine Therapie zu machen mit der gesamten Familie... Die fallen halt in der Regel nicht mehr auf (ausser sie haben die Tablette vergessen, dann merkt man es ganz schnell)
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 11:22:01
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: melly am 26. Mai 2012, 11:29:08
In der Schule drauf geachtet?Mhm.. Also ich kann jetzt nur von unserer Grundschule vor Ort sprechen, aber da ist am Anfang sehr viel Malen, ausmalen etc. ( jaja ich weiß - wichtig für die graphomotorische Entwicklung) gefragt und alles soll schön hübsch und ordentlich sein. Dem Bewegungsdrang wird meiner Meinung nach aber zu wenig Rechnung getragen. Da wird dann sogar die Sportstunde gestrichen, wenn die Kinder vorher Unsinn machen oder zu wild sind  :o ...oder es werden viele Hausaufgaben gegeben wo es um schön verzieren etc. pp. geht .. nein nicht mal was in der Richtung .. macht ein Experiment oder sucht Dinge in der Natur , macht damit Erfahrungen.
In unserem Kindergarten sind zwar nur weibl. Erzieherinnen aber da wird tatsächlich sehr auf Ausgewogenheit geachtet und das Kind so angenommen und gefördert wie es das in dem Moment braucht.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 11:33:02
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: ♥ іηѕαηіtу ♥ am 26. Mai 2012, 12:11:26
Bei uns im KiGa gibts einen männlichen Erzieher und das tut den Jungs auch voll gut,denn mit ihm können Sie sachen machen,die die weiblichen Erzieherinnen vermutlich nicht tun würden.
Einfach die Sau raus lassen auf deutsch gesagt. :)
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: liadan am 26. Mai 2012, 12:25:19
Also ich glaube nicht das Jungs unterdrückt werden generell, das kommt darauf an in welchem KiGa sie sind, wie dort gearbeitet wird etc. pp.! Mal davon ab eine ordentlich ausgebildete Erzieherin wird schon erkennen können was normal ist und was nicht.

Sprich die werden in ihrere Langjährigen Ausbildung auch gezielt mit diesen Problematiken beschäftigen.

Das Problem sehe ich eher in der Gesellschaft, wenn ein Kind wilder ist wird gleich geschrien der hat ADHS/ADS oder in eine andere Schublade gesteckt.

Hört sich ja auch erstmal praktisch sehr gut an ein paar Pillen in das Kind und das Kind ist ruhiger. Bei einigen Kinder steckt wirklich diese Erkrankung dahinter, das sehe ich durchaus aber oftmals wird gleich danach geschrien wenn ein Kind nicht so ist wie irgendwelche Statistiken es sagen.

Naja damit mehr Männer in den Erzieherberuf einsteigen müsste man den Beruf an sich eben auch reizvoller machen, das fängt bei der Bezahlung an, dann müsste die Gesellschaft davon weggkommen zu denken das Erzieher ein leichter Job wäre.

Dann müsste die Gesellschaft davon weggkommen gleich das schlimmste anzunehmen wenn ein Mann Erzieher werden will, viele Eltern denken gleich der hätte ein Problem und würde auf kleine Kinder stehen ansonsten würde man keinen Grund sehen warum ein Mann ausgerechnet Erzieher werden will.

Ein Mann der Erzieher ist, der wird doch belächelt als Weichei abgesptempelt, er sei kein richtiger Mann etc. pp.!

Das Problem liegt nicht im KiGa und auch nicht bei den Erzieherinnen sondern in dem denken der Leute.

Bei uns im KiGa dürfen die Jungs sich verabreden und gezielt kämpfen und ihre Kräfte messen, es gibt klare Regeln und die Erzieher sind dabei.  ;) Als ich das erst mal davon gehört habe hab ich auch  :o :o :o :o geschaut aber nachdem ich länger drüber nachgedacht habe, machte das plötzlich eben Sinn. Die Jungs fordern sich gegenseitig zum Kampf heraus.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: liadan am 26. Mai 2012, 12:34:28
Achso, naja wie soll das auch anders werden das denken? Wenn man schon hört und liest das Jungs keine langen Haare haben dürfen weil man das schrecklich findet und Mädchen mit kurzen Haaren schrecklich aussehen.

Also man müsste da im kleinen anfangen um eben jedes Kind als eigene Persönlichkeit zu sehen, unabhängig vom Geschlecht. Was aber über Jahrhunderte anerzogen wurde das kriegt man auch so leicht nicht aus den Köpfen raus.

Ein Mädchen was wild ist wird doch auch schief angeschaut ein Junge der weint der bekommt unter Umständen zu hören, heul nicht, oder bist Du ein Mädchen. DA fängt das doch schon an ...
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Mai 2012, 12:39:21
ZitatWenn man schon hört und liest das Jungs keine langen Haare haben dürfen weil man das schrecklich findet und Mädchen mit kurzen Haaren schrecklich aussehen.

Ich kann nur von mir reden und ich finde es ärgerlich, wenn Dinge so aus dem Zusammenhang gerissen werden.
Schrecklich z.B. habe ich niemals benutzt, ich habe gesagt, dass es mir nicht gefällt. Und vor mir aus dürfen Kinder (andere wie auch die meinigen) kurze Haare oder lange Haare oder vor mir auch gar keine Haare haben - aber: Es muss mir nicht gefallen, ich muss es nicht schön finde und ich brauche auch nicht vor Freude applaudieren.

NOCH tragen meine Mädchen die Haare so wie es mir gefällt und wie es zu ihnen passt. Sollten sie den Wunsch äußern es zu ändern und nicht nur weil gerade XY auch eine neue Frisur hat oder es heute früh mal geziept hat beim Haarekämmen, dann dürfen sie es gerne ändern lassen, aber ich muss ihnen nicht sagen, dass es mir gefällt :P

Und meine Meinung resultiert nicht aus "weil sich das so gehört" sondern ist mein eigenes Empfinden. Fürchterlich, JA FÜRCHTERLICH(!), finde ich es, wenn man ein Kind vor sich stehen hat, welches das Kleinkindalter überschritten hat und man nicht weiß ob Männlein oder Weiblein. Das finde ich für die Kinder ganz furchtbar!
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: liadan am 26. Mai 2012, 12:44:19
Ja aber das gehört doch dazu Christiane, wenn ein Mädchen kurze Haare haben möchte oder ein Junge lange Haare, dann gehört das zu seiner Persönlichkeit und ob andere erkennen können ob das ein Junge oder ein Mädchen ist, ist doch egal? Warum müssen andere Leute die das Kind nicht kennen denn erkennen können? Das gehört doch dazu das die Kinder sich selber finden.

Mein Sohn wil kurze Haare haben, sein Papa findet das doof aber er sagt ihm das es toll aussieht.  :D

Bis zu einem gewissen Alter haben wir als Eltern noch die Hand drauf  ;) aber irgendwann eben nicht mehr und Unterdrückung fängt dann an wenn das Kind die Haare so tragen muss wie die Eltern es möchte oder wie die Gesellschaft es erwartet damit das Kind eben dem gängigen Bild entspricht. Darauf will ich hinaus.

Christiane, und andere finden es vielleicht fürchterlich wenn en Mädchen über Tische und Bänke geht, Du würdest es doch auch nicht toll finden wenn jemand zu Dir sagt das ist fürchterlich und das untersagen würde? Damit will ich Dich nicht angreifen. Ebenso gibt es eben Jungs die sich nichts trauen und dann sich anhören müssen, bist Du eine Memme, nu mach schon, Du bist doch ein Junge etc. pp.!

Das ist doch für die Kinder auch nicht toll.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Mai 2012, 12:48:28
Entschuldige, dass ich es so sage, aber ich bezweifel, dass manch 2 - 4 Jahre altes Kind schon so viel Persönlichkeit besitzt und sagt, dass es lange/kurze Haare tragen möchte.
Und hat mein Sohn eh schon sehr feminine Züge, dann muss ich es nicht unbedingt noch mit langen Haaren unterstützen, denn einem 3jährigen hilft es gewiss nicht zur Identitätsfindung, wenn er jedes Mal als Mädchen betitelt wird, ebenso wenig umgekehrt bei burschikosen Mädchen.

Meine 2jährige wird sehr häufig noch als kleiner Bursche betitelt und selbst sie sagt schon vehement, dass sie ein Mädchen ist bzw. dass sie Delia heißt (eindeutiger Mädchenname). Wenn es schon eine 2jährige stört, kann ich mir nicht vorstellen, dass es an einem 3 - 4jährigen spurlos vorbei geht :-\
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bluemoon 69 am 26. Mai 2012, 13:03:40
Ich hab jetzt nicht alles gelesen , ich kenne einen Freund von Matthias, der 7 Jahre ist und lange  blonde Haare hat, und das schon, seit dem er 3 Jahre ist, schon immer so haben wollte- er sieht so klasse aus damit- allerdings hielt ich ihn , bevor ich ihn kannte auch erst für ein Mädchen.
Die Mutter lässt es ihn allein entscheiden, was er mit seinen Haaren macht.
Er strotzt vor Selbstbewußtsein ,ohne eitel zu sein- er hat die Ruhe weg :D, das ist phantastisch
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 14:38:22
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: liadan am 26. Mai 2012, 15:04:06
Siehste Christiane und ich bezweifele eben das die meisten Kinder in dem von Dir genannten Alter überhaupt eine Ahnung haben was es heißt Junge oder Mädchen zu sein, weil es sie einfach nicht interessiert weil sie von SELBST gar nicht auf die Idee kommen das es da einen Unterschied gibt. Sie sich auch noch gar nicht für das Rollenbild Mann oder Frau interessieren. Das kommt von außen und wird den Kindern eben vorgelebt, anerzogen.  ;)

Einerseits sagst Du das du es doof finden würdest wenn man Deiner Tochter den Bewegungsdran absprechen würde weil sie ein Mädchen ist aber Juns willst Du absprechen das sie lange Haare haben dürfen? Irgendwie finde ich das man da eben mit zweierlei Maß misst. Die einen wollen sich bewegen die anderen sind schüchtern. Wenn ein Mädchen Hosen trägt ist das ok, will ein Junge einen Rock tragen wird doof geschaut, also ich finde schon das man Mädchen eben mehr zugesteht als einem Jungen und das kommt nicht von KiGa sondern von der Außenwelt, weil ich denke im KiGa sehen die das eben auch aus einer anderen Sichtweise.

Außerdem glaube ich auch nicht das ein zweijähriges Kind dauerhaften seelischen Schaden davon trägt wenn es mal für ein Junge gehalten wird und umgekehrt da ich glaube das sie in dem Alter noch gar kein wirkliches Verständnis haben für ihre Geschleichtsteile.

Ab 4/5/6 entdecken die Kinder ihr eigenes ich und ihren eigenen Geschmack und fangen da an sich dafür zu interessieren das es auch noch Mädchen oder Jungs gibt und erkennen den Körper des anderen eben, was sich dann in Doktorspielchen äußert.

Genau wie ein 2 jähriges Kind nicht auf die Idee kommen würde seinen Eltern zu erzählen es will kurze Haare haben oder ein Filli Oberteil ebenso kommt ein zweijähriger nicht BEWUSST auf die Idee sich jetzt die Haare wachsen zu lassen.

Da "drücken" wir unseren Kindern das auf was WIR gut finden. Das ist ja auch normal aber ab dem Zeitpunkt wo die Kinder realisieren das sie eine eigenständige Persönlichkeit sind ab dem Zeitpunkt beginnt die Unterdrückung und das drücken in ein bestimmtes Rollenbild.

Wenn jetzt jemand zu Dir sagen würde er fände es fürchterlich das Deine Tochter über Tische und Bänke geht, was würdest Du denn da sagen? Deine Tochter wird ja nicht als kleiner Bursche betitelt weil sie eine Kurzhaarfrisur hat oder? Sondern weil sie wohl wilder ist als andere Mädchen, das findest Du doch auch doof lese ich aus Deinen Worten heraus. Du könntest sie ja auch anhalten nicht so wild zu sein und sich wie ein "Mädchen" zu verhalten dann hättet Ihr das Problem nicht.

Genau so fühlt sich ein Elternteil dem Du z.b. sagen würdest das ihr Kind fürchterlich aussieht weil es als Junge lange Haare hat.

Warum ist es denn für Außenstehende so wichtig zu wissen ob das ein Junge oder ein Mädchen ist? Ist das wichtig? Ändert das was an dem Kind selber?

Du kannst nicht auf der einen Seite Dinge für Dich verlangen und die anderen in dem ählnichen Zusammenhang nicht zu gestehen.

Mein Neffe ist 11 und er wollte lange Haare haben weil er das cool fand zu seinem Cappi, er hat sie sich also langwachsen lassen und dann auf dem Fussballplatz kam ein dummer Spruch "Was ist das denn für ein Mädchen" daraufhin hat er sich die Haare wieder abschneiden lassen, weil ER nicht für ein Mädchen gehalten werden wollte. Das sind reine Äußerlichkeiten.

Das kommen Kinder nicht von alleine drauf sondern das ist das Umfeld und je häufige sie im Umfeld miterleben das ein Junge x macht und ein Mädchen y und das ein Jung z trägt und ein Junge q dann nehmen Kinder das eben an, das ist völlig normal.

Wenn ein Junge Balett machen will dann wird er belächelt will ein Mädchen Fussball spielen wird das schon eher toleriert als ein Junge beim tanzen.

Wenn Deine Töchter später irgendwann mal rappelkurze Haare möchte, was willst Du dann machen ihnen auch sagen das Du das fürchterlich findest?
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 15:13:36
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Unserwunder am 26. Mai 2012, 16:37:44
Mein Sohn ist sehr aktiv,Fröhlich und durchgeknalt ;D
Eine fremde Frau die Jan nicht persönlich kennt,sagt: er ist Hyperaktive!
Ein fremder Mann der Jan persönlich kennt und aktiv erlebt,sagt: richtig so! Du bist ein junge und so sind wir halt s-:) ;D

Mein Sohn besitzt eine Lilien Zahnbürste die er sich Ausgesucht hat.
Er bekommt ein paar Nägel lackiert wenn er wünscht,da wir Mädels gerade dabei sind.
Er mag lippglos :D ;D
Jan liebt aber auch Autos über alles.
Und wenn er eine Puppe wünscht und ein Puppenwagen,dann bekommt er eins :)

Darauf gibt es auch unterschiedliche Reaktionen...
Frau sagt,Suss,finde ich gut.
Ein Mann sagt....könnt ihr euch doch schon denken oder? ;)
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Nachtvogel am 26. Mai 2012, 16:50:40
ich dreh den Spiess sogar einmal komplett rum:

ich finde es äusserst wichtig,  dass ein Kind weiss, *was* es ist!
ich sehe dieses ganze geschlechtsneutrale Gedöns sehr sehr kritisch!

Klar darf meine Tochter sich einsauen und mein Sohn mit Puppe rumrennen...DAS meine ich nicht aber derzeit geht das Ganze immer weiter und weiter ... MIR sogar zu weit!
Dieses ganze *frei entfallten ohne Vorgaben* und *mach was du willst und wie du willst und wann immer du willst* tut KEINEM Kind gut!

Ein Kind brauchst eine (erstmal vorgegebene) Rolle in die es sich einfinden kann, einen Rahmen der ihm Sicherheit bietet und das fängt genau da an: wissen wer und was ich bin!
Diese Sicherheit BRAUCHT ein Kind.

und wenn es sich dann in seine Rolle eingefunden hat kommt der Moment, wo es selber auch wieder aus dieser Rolle raus kann...Aber ERSTMAL braucht es eine Rolle, einen Platz.
Und wenn es nur ist um irgendwann zu merken dass DAS nicht die passende Rolle ist.


Nein ich will NICHT, dass mein Sohn überall als Mädchen erkannt wird denn er IST keins. Das können sowohl er als auch wir drehen udn wenden wie wir wollen er ist kein Mädchen und wird nie eins sein.

Er ist ein JUNGE...und genau damit muss und soll er sich identifizieren. Das muss er wissen, verinnerlichen und verstehen.

Gleiches gilt für meine Tochter. Sie ist ein MÄDCHEN...Da gibts nix dran zu rütteln

diese Identifikation ist enorm wichtig und ständig als das andere Geschlecht erkannt zu werden tut einem Kind NICHT gut, von klein auf nicht!
Und was ihre Interessen sind hat in erster Instanz rein garnix mit ihrem Geschlecht zu tun und stehen ihnen VÖLLIG frei! Ihre Interessen sind ihnen frei, ihr Geschlecht allerdings nicht!


was den Artikel angeht:
ich sehe das schon auch so und ich denke auch, dass die andersgeschlechtlichen Kinder von Alleinerziehenden oder gleichgeschlechtlichen Paaren durchaus benachteiligt sind und ihnen ein Stück Identifikation fehlt.

Das besagen auch ettliche Studien und Beobachtung die so im Laufe der Zeit gemacht wurden.

Natürlich ist es nicht so, dass diese Kinder sich nicht normal entwickeln (können) oder sonstwas.
Aber am besten für Kinder ist es nunmal erwiesenermassen, beide Geschlechter als direkte Vorbilder im engsten Umfeld zu haben!
Kindern denen DAs fehlt, denen fehlt definitiv etwas!


Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 26. Mai 2012, 16:57:38
Zitat von: Nachtvogel am 26. Mai 2012, 16:50:40
ich finde es äusserst wichtig,  dass ein Kind weiss, *was* es ist!
ich sehe dieses ganze geschlechtsneutrale Gedöns sehr sehr kritisch!
s-daumenhoch

Meiner Meinung nach werden da mal wieder verschiedene Dinge in einen Topf geworfen. Klar würden mehr Männer in KiTas und/oder Grundschulen den Jungs gut tun! Genauso gut wie den Mädchen.

ADHS .... Jungs sind meistens mehr von der Symptomatik mit Hyperaktivität betroffen. Die fällt auf, die stört, deshalb werden deutlich mehr Jungs überhaupt in der Problematik wahrgenommen und therapiert. Mädchen hingegen haben deutlich öfter die Symptomatik ohne die Hyperaktivität, werden aber schlicht nicht in ihrer Problematik wahrgenommen, weil es stört ja keinen.

Ob da die Erziehung oder das fehlen männlicher Vorbilder allein so ein großer Aspekt drin ist? Fraglich.

Zur Symptomatik an sich ist es wohl eher eine Verschärfung der Umstände, der Lebensbedingungen, die zu so vielen zu therapierenden Kindern führt. Wo können Kinder sich denn noch wirklich austoben? Wenn ich an meine Kindheit denke, wir waren den ganzen Tag draußen, hatten alle Möglichkeiten. So hab ich es lange für meine Kinder nicht gehabt. Jetzt Gott sei Dank wieder und ich hoffe, dass sich das positiv auswirkt.

Kinder sind Gott sei Dank recht gut in der Lage einzelne Mängel in ihrem Umfeld auszugleichen. Es darf halt nicht Überhand werden. Ein Erzieher ersetzt keinen Vater und ein zweiter Vater keine fehlende Mutter. Das ist einfach so. Deshalb ja sicherlich gibt es einzelne Kinder, die immer durch irgend etwas benachteiligt sein werden. "unterdrückt" würde ich das aber nicht nennen. Einseitig geprägt vielleicht, aber unterdrückt ....? Unterdrückt können sie auch von gleichgeschlechtlichen Erziehern oder einem Vater, auch von der Mutter.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 17:12:01
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: KoenigRaffzahn am 26. Mai 2012, 18:05:29
also wenn ein junge an sich runterschaut, und seinen penis sieht, weiß er doch das er ein junge ist? oder? nicht? hat doch nichts mit den haaren zu tun? bei uns im kindergarten haben die jungs unterschiedlich lange haare. von knapp über schulterlang bis zum kurzen stoppelschnitt... keiner so lange wie manche der mädchen... aber hey, ich denke das regelt sich von selbst? ... wenn ein kind wegen irgendetwas gehänselt wird, dann wird es schon die frisur zurechtstutzen lassen oder? nicht? ... identitätsfindung... hört sich seltsam an... natürlich darf mein sohn seine identität finden, er hat ja immer ein recht darauf meine meinung haben zu dürfen   ...   ;) , ich meine identität fängt vielleicht in der pubertät an? natürlichn haben die kleinen pampersrocker schon einen eigenen willen... manchmal... oder wenn es ums aufräumen geht... aber sonst? ... haben sie die meinung der elter, bzw wollen diese imitieren...
Zitat von: liadan am 26. Mai 2012, 15:04:06
Das kommt von außen und wird den Kindern eben vorgelebt, anerzogen.  ;)

da ist es, der einzige satz den wir brauchen, es wird von aussen vorgelebt.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Mai 2012, 18:19:58
Zitat von: liadan am 26. Mai 2012, 15:04:06Wenn jetzt jemand zu Dir sagen würde er fände es fürchterlich das Deine Tochter über Tische und Bänke geht, was würdest Du denn da sagen? Deine Tochter wird ja nicht als kleiner Bursche betitelt weil sie eine Kurzhaarfrisur hat oder? Sondern weil sie wohl wilder ist als andere Mädchen, das findest Du doch auch doof lese ich aus Deinen Worten heraus. Du könntest sie ja auch anhalten nicht so wild zu sein und sich wie ein "Mädchen" zu verhalten dann hättet Ihr das Problem nicht.

[...]

Wenn Deine Töchter später irgendwann mal rappelkurze Haare möchte, was willst Du dann machen ihnen auch sagen das Du das fürchterlich findest?

Erstens wird meine Große, die Wilde, garantiert nicht für ein Junge gehalten. Das habe ich nie geschrieben, sondern die Rede war von meiner Kleinen - und da reicht alleine das äußere Erscheinungsbild. Sie hat kurze Haare, alleine das reicht schon, dass sie fast jeder für einen Bub hält, egal wie pinkglitzernd wir sie verkleiden.
Am Anfang fand ich es lustig, mittlerweile finde ich das nicht mehr lustig, eben weil es meine TOCHTER stört. Sie steht da und schreit, dass sie ein Mädchen ist bzw. Delia heißt, sie kennt den Unterschied zwischen Penis und Vagina, sie kann die Dinge betiteln und unterscheiden, sie weiß das Mama & Papa unterschiedlich sind und sie sagt, dass sie keinen Penis hat und auch kein Junge ist!

Und nein, mich stört es nicht, wenn meine Große wild ist. Es stört mich auch nicht, wenn sie "fast so schlimm wie die Jungs" ist, mich stört da eher das das Wild sein generell - egal ob Junge und/oder Mädchen als schlimm betrachtet wird, als etwas falsches, nerviges, nicht erwünschtes.

Deine zweite Frage habe ich beantwortet. Schon im ersten Posting zu diesem Thema.

Hinz habe ich nie von Schulkindern oder gar Teenagern gesprochen, das habe ich auch geschrieben! Ich spreche von Kleinkindern, ich spreche von Kindergartenkindern. Da finde ich es halt nicht wichtig, dass das Umfeld sie unterscheiden kann damit es dem Umfeld besser geht, sondern ich finde es wichtig, dass das Umfeld direkt auf ersten Blick Junge und Mädchen auseinander halten kann um den Kindern zu helfen ihre Identität zu finden, ihre Persönlichkeit zu entwickeln.
Und nein, es ist gewiss nicht förderlich, wenn ein Kind achtmal am Tag erklären muss, dass es kein Mädchen ist, auch wenn es kinnlange Haare hat und eine lustige Palme auf dem Kopf trägt.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 26. Mai 2012, 18:31:38
Oh Nachtvogel - Danke! Deine Worte, die suchte ich. Du hast sie gefunden!
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. Mai 2012, 19:02:14
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Martina am 26. Mai 2012, 20:39:29
Aber was macht man mit Haaren die nicht wachsen?  :P s-:) :-\

Ich hätte sooo gerne ein Mädel mit langen Haaren gehabt. Franziska hat bestenfalls Bindfäden auf dem Kopf. Und wachsen tun die auch nicht so richtig schnell. Wenn wir beim Frisör sind will sie übrigens immer eine Glatze haben. Und nein, sie darf nicht. Bei Leni ist bisher auch nur ein blonder Flaum auf dem Kopf. *hach seufz und Bettina beneidet*

Aber mich stören weder Mädels mit kurzen noch Jungs mit langen Haaren! Es muss zum jeweiligen Typ passen.

Zur Frage kann ich jetzt auch nichts sinnvolles mehr beitragen. Bei uns ist es so, dass Männer vorrangig eingestellt werden. Was ich persönlich aber immer sehr sehr schade finde ist, dass die paar Erzieher die wir haben, relativ schnell Heimleitung werden und somit wieder kaum im Gruppendienst zu finden.  :P

Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: lotte81 am 26. Mai 2012, 20:55:27
Dass Jungs mittlerweile die Verlierer im Bildungssystem sind, wird schon länger gesagt...daher wurde unser Fachbereich der Frauenforschung nun auch "GEnderforschung"  ;) Vor 10 Jahre in meinem ersten Studium habe ich noch DInge gelernt, die sich heute fast umkehren.... Die Mädchen sind so sehr im Fokus der Bildungsarbeit gelandet, dass die Jungs mittlerweile zurückstehen. ABER am Ende sind sie doch irgendwie die Gewinner )so mein EIndruck)...Es machen mittlerweile zwar (wenn ich noch richtig informiert bin) mehr Frauen als Männer Abitur, im Studium sind es dann aber schon 51% Männer und je "höher" man schaut, desto dünner wird es mit Frauen.... Sei es nun bei Promotionen oder in Chefetagen .... Die männlichen eRzieher werden irgendwann Leiter, die männlichen Grundschullehrer Direktoren. So weit zu mindest die Statistik ....Mit lange und kurzen Haaren, männlich oder weiblich fühlen hat das aber nichts zu tun....sondern mit Unterrichtsformen und Fördermaßnahmen, die derzeit offensichtlich eher an den Mädchen orientiert sind.
Klar, vielen Kindern (männlichen und weiblichen) fehlen sicher männliche Vorbilder..... ich fände auch mehr männliche ERzieher klasse - wenn ich aber höre, was selbst junge, moderne Frauen darüber denken, bezweifele ich, dass es in naher Zukunft dazu kommen wird, dass mehr Männer diesen Beruf ergreifen  :-\ ....
Ein großes Problem der Jungs ist, wie Bettina sagt, dass sie eben oftmals auffallen...früher und massiver als die Mädchen.... und das hat in unseren SChulen einfach gar keinen Platz. Rein "subjektiv" würde ich acuh sagen, dass die Zahl der auffälligen Kinder immer weiter steigt.... Vielleicht ist der geänderte Lebensraum (mangelnde Bewegung, PC, TV und weniger Familienleben), vielleicht ist es auch nur Empfinden, weil es einfach viele Dinge heute diagnostiziert werden können, die früher einfach "so waren"....oder durch gestiegenen Leistungsdruck einfach immer weniger Spielraum für Auffälligkeiten jeder Art da ist... keine Ahnung.....

Was ich mich bei diesem Millionen TOnnen Ritalin ,die zu unrecht verschrieben werden um Kinder ruhig zu stellen immer frage: ich dachte Ritalin putscht Kinder ohne ADHS auf? Wo ist also der Sinn wenn Kinder ohne ADHS Ritalin nehmen, die drehen nach der  Theorie doch dann erst richtig "am Rad"? Oder sehe ich das grad falsch?
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 26. Mai 2012, 21:25:00
Wenn die Arbeit als Erzieher so gut bezahlt wird, dass auch Männer irgendwann einmal damit ihre Familie ausreichend und gut ernähren können, dann hätten wir auch mehr Männer in Gruppendiensten in Kindergärten und Krippen. Davon bin ich überzeugt.

Die meisten Männer wollen irgendwann Familie und müssen wie alle anderen Familien schauen, wie Geld in die Familienkasse kommt. Und nicht jeder männliche Erzieher wird die Frau mit tollem Job heiraten, die dann die Familie ernähren kann. Davon mal abgesehen, dass es für beide Teile ein gutes Gefühl ist, die Familie ernähren zu können. Also bleibt Männern nur in besser bezahlte Pädagogik-Jobs zu gehen, sprich Leitungsstellen, Lehrer in höheren Schulen, Heimerzieher und und und.

Womit wir dann wieder bei dem Thema der leistungsgerechten Bezahlung wären und da muss meiner Meinung nach halt alles deutlich besser bezahlt werden was mit Menschen zu tun hat, als es derzeit der Fall ist.

@lotte: Ich behaupte sogar, dass die Kinder viel zu viel Familienleben haben  ;D. Kinder unter Kindern .... Raum für freies Spielen, Toben, Klettern, sich ausprobieren, ohne dass die Eltern überall regelnd dazwischen und dabei sind. Klar ich rede nicht von Kleinkindern, sondern von Grundschulalter, aber ich finde das schon eklatant, wie sehr sich das geändert hat. Ich hab früher so gut wie nix mit meinen Großeltern oder meiner Mutter gespielt. Also im Sinne von im Alltag spielen.

@Ritalin: Schwierige Sache und ganz sicher ein eigenes Thema. Hatten wir ja auch schon mehrfach in der Diskussion. Nur soviel. Bei Kindern mit ADHS wirkt Ritalin augenscheinlich beruhigend, weil es den Kindern hilft sich selbst zu fokussieren, sich selbst besser zu sortieren. Deshalb wirken sie ruhiger, sind aber auch aufgeputscht. Im Grunde sind diese Kinder dauermüde, wie überdrehte kleine Kinder, nur halt ständig. Es gibt Kinder, die Ritalin vor dem Schlafen gehen bekommen, weil sie nur so zur Ruhe kommen, die ständigen Gedanken-Karussels abschalten und sich selbst kanalisiert bekommen "Jetzt ist schlafen dran." .... Es befähigt Kinder mit ADHS zu verändertem Lernen. Aber sie müssen das erwünschte Verhalten trotzdem lernen wie alle anderen Kinder auch.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: lotte81 am 26. Mai 2012, 21:38:44
OK, das kommt noch dazu....sowohl die schlechte Bezahlung,als auch das Begrenzen der Kinder in ihrer "Freiheit".... Familienzeit meinte ich eher so was wie reden, Mahlzeiten, Regeln, Gemeinsamkeiten etc. ... Ich denke das fehlt heute bei vielen mehr als früher....Irgendwie sehe ich so viele "entgrenzte" Kinder.....
Aber das mit dem frei spielen stimmt auch.... und dass man den Kindern mal etwas zutraut.... und da nehme ich mich nicht  raus!
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: scarlet_rose am 27. Mai 2012, 09:51:24
ich steh dem Titel etwas kritisch gegenüber.

schon das plakative "Männer behandeln Kinder anders als Frauen" ist mir zu wenig. impliziert in diesem Falle, jede Frau würde ein Kind nach Schema XY behandeln, Männer immer nach Schema YX. Dem ist nunmal nicht so.
Ein Umdenken ist notwendig, das ändert sich aber nicht, indem die Männerquote erhöht wird. Auch männliche Erzieher sind genervt von Kindern, die ständig schreien und rumrennen, nicht hören. auch Väter wollen ihre Ruhe und nicht mit dem immer aufgedrehten Kind rumrennen und empfinden dieses als nervig und (zu) anstrengend.
Ich sehe hier kein Junge-Mädchen oder Mann-Frau Problem, sondern eines in der Grundeinstellung und vor Allem darin, dass Kindern zu wenig Bewegung geboten wird. und daran ist nicht die Frauenquote Schuld, sondern in erster Lnie mal die Eltern, in zweiter dann der Kindergarten und seine Struktur usw...

ich glaube nicht,dass weniger Kinder Ritalin bekämen, wenn wir mehr männliche Erzieher hätten, sondern wenn ein grundsätzliches Umdenken geschieht.
Kinder müssen sich auspowern, an und über ihre Grenzen gehen, dürfen auch mal körperliche Belastung erfahren.
Wilde Kinder brauchen an aller erster Stelle Auslastung und die Möglichkeit sich auszuleben. das it wichtiger, als einen männlichen Erzieher, denn auch diese sind kein Garant für mehr Bewegungsmoglichkeit oder ähnliches.

natürlich wären mehr Männer nett, aber ich glaube nicht, dass dadurch as grundsätzliche Prolem behoben wird.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. Mai 2012, 09:55:33
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: mausebause am 27. Mai 2012, 10:00:02
Nachtvogel deinen Beitrag find ich super!
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 27. Mai 2012, 11:50:30
@scarlet: Ich finde das total interessant was du schreibst, weil dass der Artikel impliziert, dass Männer und Frauen jeweils nach Schema F handeln und erziehen hab ich so gar nicht empfunden. Entscheidender aus meiner Sicht ist, dass all die gelebten Erziehungsvarianten von Frauen, eben AUCH von Männern vorgelebt werden und so Jungen noch mehr Orientierung geben, weil gleichgeschlechtlich, als im Grunde vorgelebte weibliche Verhaltensvarianten. Weil gerade wenn Jungs wissen, dass sie Jungs sind (und das stell ich mal außer Frage), dann brauchen sie angebotene männliche Verhaltensvarianten und nicht nur oder überwiegend weibliche Verhaltensvarianten. Weil es vielleicht gerade das Problem ist, dass Jungs sich automatisch mehr mit Männern als mit Frauen identifizieren und dann auch deren Verhalten annehmen oder überdenken. Wenn diese Varianten dann in sich gleich sind, ist das ja nicht schlimm oder negativ, weil dadurch dass sie von beiden Geschlechtern ähnlich vielseitig vorgelebt werden, würde sich das Verhalten geschlechtsneutral zeigen. So wie es derzeit vorgelebt wird, ist es für Jungs wahrscheinlich schwieriger (oder das ist wohl das, was der Artikel sagen will) sich mit den Verhaltensweisen z.B. auch in Bezug auf Problemlösungsstrategien etc. zu identifizieren, weil die, die es vorleben überwiegend Frauen sind. Die männlichen Vorbilder zeigen sich dann aber vielleicht gehäuft in Serien/Fernsehen/PC-Spielen und daher vielleicht auch die stärkere Aggressivität als früher, obwohl insgesamt die Tendenz von beiden Geschlechter-Elterteilen doch viel größer ist, dass Schlagen schlecht ist ....... jetzt tickert mein Hirn ..... ihr merkt schon  s-:) ;D
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. Mai 2012, 11:55:21
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Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 27. Mai 2012, 12:02:40
Hm. Hier bei uns im KiGa ist das nicht so. Und die gängige Pädagogik wird ja häufig gerade in der Theorie auch viel von Männern gemacht und geschrieben. Dass Sport in Lehrplänen vernachlässigt wird, ist schon seit Jahren Thema in den Schulen und viele Lehrer opfern ihre freie Zeit für Fortbildungen und Projekte wie "bewegte Schule".

Bei vielen "Problemen", die angesprochen werden ist mir der Einwurf "die müssen halt körperlich ausgelastet werden" auch einfach zu platt. Da hilft mir keine Pädagogik und keine Wissenschaft, wenn ich halt nunmal wo wohne, wo die Kinder nicht jeden Nachmittag draußen rumtoben können, wo die Freunde in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen und vor allem, wo sie sich auch ohne Erwachsene ausprobieren und ausleben können.

Wir haben letztens die Kinder von Bullerbü gesehen ..... Holla, bei manchen Sachen, die sie so von sich geben und die die machen, da wären viele Eltern schon eingeschritten, hätten es unterbunden oder eingeschränkt, weil "pädagogisch nicht wertvoll", "gefährlich", "zu dreckig" ... auch wenn sie sich sonst einsauen dürfen, einfach auch mal Langeweile aushalten ...... da braucht es mal gerade keine Pädagogik  :-\ zwischendurch. Vielleicht pädagogisieren wir auch einfach in unserer Gesellschaft zu viel  :P

Ich muss es vielleicht auch nochmal lesen.

Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: Hubs am 27. Mai 2012, 13:30:49
Auch wenn nicht alle Mädchen gerne basteln und malen, braucht der Durchschnittsjunge mehr Bewebung als das Durchschnittsmädchen. Ich sehe bei uns im KiGa viele Mädchen die sich sehr lange mit basteln, malen oder anderen eher ruhigen Dingen am tisch beschäftigen, die Jungs hingegen bauen Flugzeuge und fliegen durch die Gegend, bauen Unfälle mit Autos. Die Jungs werden bei uns im KiGa wesentlich öfter ermahnt als die Mädels. Das städtische Kindergartenkonzept ist eher auf Mädchen abgeschnitten und ich denke, es liegt einfach daran, dass die große Mehrzahl der Pädagogen im Kindergarten Frauen sind, zum anderen ist es natürlich einfacher Kinder zu betreuen, die still am Tisch sitzen, als solche die wie wild durch die Gegend rennen.

Und auch wenn wir in der Erziehung geschlechtsneutraler eingestellt sind als früher. Jungs ticken anders als Mädchen und das ist wissenschaftlich nicht abzustreiten, das zeigt schon allein der Hormonhaushalt :) Ich hab mal ein interesantes Buch von Steve Biddulph zu dem Thema Erziehung von Jungs gelesen.



Laut pädagogischen Studien ist in den ersten zwei Lebensjahren normalerweise (d.h. bei einer intakten Familie) die Mutter die wichtigste Bezugsperson für Jungs. Im Alter von 2-3 Jahren wenden sich die Jungs der Mutter ein wenig ab und stärker dem Vater zu, der dann eine wichtige Vorbildsfunktion für sie hat. Ich merke beim Moritz auch ganz deutlich, wie er aufblüht, wenn er am Wochenende mit dem Papa zusammen sein kann, mit ihm handwerkert, Fußball spielt, Hockey spielt. Ich mache unter der Woche die gleichen Dinge mit ihm, aber der Papa ist da eindeutig der bessere Spielkamerad.

Damit unsere Jungs männliche Vorbilder haben, müssen aber auch unser Männer, Männer sein dürfen!

Zitat von: scarlet_rose am 27. Mai 2012, 09:51:24Ich sehe hier kein Junge-Mädchen oder Mann-Frau Problem, sondern eines in der Grundeinstellung und vor Allem darin, dass Kindern zu wenig Bewegung geboten wird.
Da hast Du sicherlich recht, Scarlet. Ich denke nur, dass Mädchen sich dem Bewegungsmangel besser anpassen können als Jungs.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Fliegenpilz am 27. Mai 2012, 13:35:06
@Hubs
Gibt es auch Studien bzgl. Bezugsperson für Mädchen? Würde mich wirklich sehr interessieren :D
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Hubs am 27. Mai 2012, 13:43:17
Keine Ahnung, Christiane.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 27. Mai 2012, 13:48:35
Die Biddulph-Bücher habe ich auch. Und die sind Klasse!

Meine Theorie ist halt, dass die Zeit mit Papa nicht wichtig ist, weil sie die "besseren" Spielpartner sind, sondern "weil" sie die für Jungs "richtigeren/passenderen" Orientierungspersonen sind, um SICH selbst auszuprobieren, einfach weil sie halt auch männlich sind.

Deshalb geht es mir wie Nachtvogel, dass ich gleiche Möglichkeiten/Chancen/etc. grundsätzlich toll finde, aber Gleichmacherei in jedweder Form ablehne.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Once am 28. Mai 2012, 08:13:36
An und für sich finde ich den Artikel gut. Dieser Absatz hier hingegen gefällt mir nicht:

ZitatIn Kindergärten beträgt der Frauenanteil 95,9 Prozent, in Grundschulen immer noch 85,8 Prozent - Männer stellen in der frühen Erziehung eine rare Spezies dar. Gleichzeitig werden jedoch drei Mal so viele Jungen wie Mädchen psychotherapeutisch behandelt. Häufigste Symptome der Jungen sind Aggressivität, ADHS und Lese-, Sprech-, Sprach- und Rechtschreibstörungen. Jungen bringen so Sand ins soziale Getriebe von Kita und Schule und ,,sie stören", heißt es aus der Sicht der Erziehenden.

Dies erweckt beim ersten Lesen den Anschein hier bestünde ein direkter kausaler Zusammenhang. Also dass ADHS etc. eben durch die Mangelware Mann hervorgerufen wird. Beim zweiten Lesen nicht mehr.

Aber mal davon ab: ich würde mir erst einmal wünschen, dass man das Verhalten der Kinder nicht immer an den Stereotypen der Geschlechterrollen misst. Mädchen sind so, Jungs sind so. Das ist unheimlich antiquiert. Es sollte ab von der biologischen Vorfunktionierung jenem Kind die Möglichkeit gegeben werden sich so entfalten zu können/dürfen wie es nun mal ist. Davon ab jedoch muss man natürlich die biologischen Differenzen beachten. Und Testosteron hat tatsächlich eine andere Wirkung auf den Körper als Östrogen. Das sieht man ja auch in der Natur. Wer mit Hundewelpen aufgewachsen ist oder Kühe /und Kälber vor der Tür stehen hat wird wissen, dass insbesondere die Jungbullen dazu neigen sich zu rivalisieren und besonders verspielt mit ihren Kalbskollegen herumtollen.

Ich denke der Schwerpunkt sollte eher auf diesem Absatz liegen

ZitatMädchen und ihre Bedürfnisse nach Nähe und Beziehungen dürften nicht zum Maßstab werden, an dem Jungen gemessen werden, warnte er gleichzeitig.

Der gesunde Drang der Jungen nach Bewegung und Abenteuer werde in der Pädagogik zu wenig beantwortet. Zu sehr würden ADHS-Symptome allein auf biologische Ursachen zurückgeführt, statt das Wechselspiel von Leib, Seele und Umweltbedingungen im Ganzen zu betrachten.

Wobei ich denke, dass es nicht das Wesen der Mädchen ist was hier zum Maßstab wird, sondern dass was gesellschaftlich anerzogen wird. Sei lieb, sei brav, sei still, verhalte Dich Regelkonform. Das ist nicht typisch Mädchen, das ist typisch konservatives Erziehungsgewäsch.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 28. Mai 2012, 08:45:01
Zitat von: Once am 28. Mai 2012, 08:13:36
Wobei ich denke, dass es nicht das Wesen der Mädchen ist was hier zum Maßstab wird, sondern dass was gesellschaftlich anerzogen wird. Sei lieb, sei brav, sei still, verhalte Dich Regelkonform. Das ist nicht typisch Mädchen, das ist typisch konservatives Erziehungsgewäsch.

Und da geh ich noch den Schritt weiter und behaupte, dass in vielen (weil nicht in allen) Kinder-Welten heute in der Form gar nicht mehr möglich ist. Da ist, um mal bei den Stereotypen zu bleiben, das Mädchen-Kinderverhalten besser geeignet für das Umfeld, das Kindern heutzutage geboten werden kann.

In der Erwachsenen-Welt/Berufswelt sieht das ja schon wieder anders aus. Da sind einige z.B. ADHS-typische Merkmale durchaus gefragt. Nur da es vorher mit Schule nicht konform geht, haben dann viele ADHSler den nötigen Schulabschluss nicht ..... das ist die Krux an der Geschichte.
Titel: Antw:Jungs werden "unterdrückt"?
Beitrag von: liadan am 28. Mai 2012, 09:38:04
Zitat von: Hubs am 27. Mai 2012, 13:30:49

Damit unsere Jungs männliche Vorbilder haben, müssen aber auch unser Männer, Männer sein dürfen!


Und was heißt das denn, das Männer Männer sein dürfen? Was ist denn ein Mann, wie muss denn ein Mann sein damit er ein Mann ist?

Ist ein Mann kein Mann wenn er lange Haare hat oder Röcke trägt oder schwul ist oder sich vielleicht schminkt, ist ein Mann kein Mann wenn er weich ist und weint, wenn er nicht immer stark ist und nicht immer für alle sorgt sondern auch schwach ist? Wenn er kein breites Kreuz hat und größer als die Frau ist? Wenn er gerne kreativ ist anstatt am Auto rumzubasteln oder wenn er eben nicht handwerklich begabt ist sondern zwei linke Hände hat? Wenn er nicht auf schneller höher weiter steht und Frauen als gleichwertige Partnerin ansieht? Wenn er mit seinern Tochter mit Barbie spielt? Wenn er nicht auf Autorennen, boxen und Fussball steht?

Wann ist denn ein Mann ein Mann, um dem entsprechen zu können?
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Spatzlmama am 28. Mai 2012, 12:23:03
Zitat von: Christiane am 26. Mai 2012, 18:19:58
Und nein, mich stört es nicht, wenn meine Große wild ist. Es stört mich auch nicht, wenn sie "fast so schlimm wie die Jungs" ist, mich stört da eher das das Wild sein generell - egal ob Junge und/oder Mädchen als schlimm betrachtet wird, als etwas falsches, nerviges, nicht erwünschtes.

das hat mich jetzt zum Nachdenken gebracht...

also als erstes finde ich, kommt das wildeste Mädel nicht an wilde Jungs ran, das gibts kein wenn und kein aber, das ist ist so, Punkt. ist einfach genetisch...

Wenn ich mit meinen 2 Jungs z.B. Zug fahre, bin ich wie unter Strom, die 2 spielen sich gegenseitig hoch und können einfach nicht sitzen bleiben. Ich versuche sie natürlich in die Schranken zu weisen, was mir natürlich nicht immer gelinkt und die Blicke NERVEN ungemein. Sie haben einfach Hummeln im Po ohne ihn gleich wieder Hyperaktivität zu unterstellen.
Meine sitzen auch mal am Tisch und spielen, aber das ist keineswegs so ruhig, wenn zum Beispiel die Nachbarsmädels mit dran sitzen.

Eltern mit beidergeschlechtlichen Kindern sagen das auch, ein Mädel ist einfach "anders", sie verspüren weniger Bewegungsdrang. Wenn wir z.B. an der Eisdiele sind, mein bleiben kurz sitzen und dann gehts wieder los, klar ich kann drohen, sitzen bleiben sonst Eis weg, aber da wir draußen sind, nicht im Lokal dürfen meinen auch dabei rumlaufen. Sie machen ja nicht viel, sie laufen einfach hin und her oder klettern die Mauer hoch und runter etc.  :P Sie belästigen niemanden, sie bewegen sich nur. Während die Mädels bei ihren Mamas sitzen und erstmal in Ruhe ihr Eis aufessen.

Und nun kommt der Punkt, ich fühle mich unter Druck gesetzt meine Kinder im Zaum zu halten, weil sich andere gestört fühlen könnten und ja da fühlen sich auch Männer gestört.  ;)
Ich beneide die Eltern die mit ihren Kinder in Ruhe am Tisch sitzen können und basteln malen oder weiß der Geier was  machen können.
Es gab auch schon Momente da hätte ich gerne einen Jungen gegen ein Mädel austauschen wollen.

Die sollen ja zickiger sein, aber mir wird gesagt, dass meine Jungs Mädels da im nichts nachstehen. Keine Ahnung... Wie ich so oft sage, ich hoffe auf die Pupertät...  :P

Ich war mal fast ne Stunde in der freien Spielzeit bei meinem Großen in der Gruppe, wel ich auf einen Termin dort warten musste. Gleiches Spiel, Mädels hocken am Tisch, malen, spielen, basteln oder spielen ruhig am Boden, die Jungs wurden ständig ermahnt, weil es zu wild wurde und da war meiner ned mal dabei.  ;)

Ich will jetzt nicht sagen, daß nur Jungs anstrengend sind und Mädels ein Zuckerschlecken sind. Nein, das sind sie natürlich nicht. Sie sind "anders". oder die Jungs sind "anders", egal wierum. Frauen und Männer sind ja auch verschieden...  ;)

Ich denke mit mehr Akzeptanz wäre das für alle besser zu händeln.

Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: minimuck am 28. Mai 2012, 13:15:08
hm. ich fand den artikel kotznervig. (sorry @blume, nur den ARTIKEL!)
ein bisschen altherrengewäsch, ein bisschen alter wein in neuen schläuchen und ein bisschen wichtigtuerei. was man halt so für einen tollen vortrag mal schnell aus der schublade holt.  8)  ich meine - guckt ihn euch doch an, den guten mann...

ist das denn ein neues thema mit den weiblichen bezugspersonen? hatten die generationen davor männliche erzieher? kann das altmodische modell eines stocksteifen lehrers als rollenvorbild dienen? 
*gähn*
leider hat er noch einen ganzen haufen ähnlicher thesen vergessen (oder ich habs überlesen): die "zu soften" väter heutzutage, die vielen allein erziehenden mütter... oh mann...

schön auch, dass er die ganzen symptome ("Aggressivität, ADHS und Lese-, Sprech-, Sprach- und Rechtschreibstörungen") in einen topf wirft und "psychotherapeutisch" behandeln lässt. ich hoffe doch sehr, dass mädchen dann von therapeutinnen und jungs von testosteronstrotzdenden therapeuten betreut werden? damits auch was wird mit dem therapieerfolg! *ätz*

aber zum glück hat er ja auch die lösung parat:
"Pädagogik und Psychoanalyse müssen wieder verstärkt väterliche Strukturen fördern." na wenn die das jetzt in die hand nehmen - dann kann ja nix mehr schiefgehen!


Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Flower Eight Revival am 28. Mai 2012, 13:37:56
 :)
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Hubs am 28. Mai 2012, 14:10:20
Zitat von: liadan am 28. Mai 2012, 09:38:04
Zitat von: Hubs am 27. Mai 2012, 13:30:49

Damit unsere Jungs männliche Vorbilder haben, müssen aber auch unser Männer, Männer sein dürfen!


Und was heißt das denn, das Männer Männer sein dürfen? Was ist denn ein Mann, wie muss denn ein Mann sein damit er ein Mann ist?

Ist ein Mann kein Mann wenn er lange Haare hat oder Röcke trägt oder schwul ist oder sich vielleicht schminkt, ist ein Mann kein Mann wenn er weich ist und weint, wenn er nicht immer stark ist und nicht immer für alle sorgt sondern auch schwach ist? Wenn er kein breites Kreuz hat und größer als die Frau ist? Wenn er gerne kreativ ist anstatt am Auto rumzubasteln oder wenn er eben nicht handwerklich begabt ist sondern zwei linke Hände hat? Wenn er nicht auf schneller höher weiter steht und Frauen als gleichwertige Partnerin ansieht? Wenn er mit seinern Tochter mit Barbie spielt? Wenn er nicht auf Autorennen, boxen und Fussball steht?

Wann ist denn ein Mann ein Mann, um dem entsprechen zu können?

Ein breites Kreuz, Bart, Muskeln, Vorliebe für Autos, Fussball und Boxen haben nix damit zu tun. Ein Mann muss gar nicht irgendetwas entsprechen um ein Mann zu sein. Er soll nur so sein dürfen, wie er ist!
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: liadan am 28. Mai 2012, 14:35:34
Zitat von: Hubs am 28. Mai 2012, 14:10:20
Zitat von: liadan am 28. Mai 2012, 09:38:04
Zitat von: Hubs am 27. Mai 2012, 13:30:49

Damit unsere Jungs männliche Vorbilder haben, müssen aber auch unser Männer, Männer sein dürfen!


Und was heißt das denn, das Männer Männer sein dürfen? Was ist denn ein Mann, wie muss denn ein Mann sein damit er ein Mann ist?

Ist ein Mann kein Mann wenn er lange Haare hat oder Röcke trägt oder schwul ist oder sich vielleicht schminkt, ist ein Mann kein Mann wenn er weich ist und weint, wenn er nicht immer stark ist und nicht immer für alle sorgt sondern auch schwach ist? Wenn er kein breites Kreuz hat und größer als die Frau ist? Wenn er gerne kreativ ist anstatt am Auto rumzubasteln oder wenn er eben nicht handwerklich begabt ist sondern zwei linke Hände hat? Wenn er nicht auf schneller höher weiter steht und Frauen als gleichwertige Partnerin ansieht? Wenn er mit seinern Tochter mit Barbie spielt? Wenn er nicht auf Autorennen, boxen und Fussball steht?

Wann ist denn ein Mann ein Mann, um dem entsprechen zu können?

Ein breites Kreuz, Bart, Muskeln, Vorliebe für Autos, Fussball und Boxen haben nix damit zu tun. Ein Mann muss gar nicht irgendetwas entsprechen um ein Mann zu sein. Er soll nur so sein dürfen, wie er ist!

Das beantwortet aber nicht meine Fragen, wie ist denn ein Mann? Wenn es um männliche Vorbilder geht? Wie muss er denn sein?

Was ist denn wenn ein Mann wie eine Frau ist (und das gibt es ja durchaus, wenn er so gar keinem gängigen Männerklischee entspricht) darf er dann so sein wie er ist um ein männliches Vorbild zu sein, lt. Gesellschaft ja nicht.

Ist ein schwuler ein männliches Vorbild? Ein Travestiekünstler? Das sind ja alles Männer, wenn auch nicht in der Mehrheit aber viele vielleicht versteckt weil es das eben heute in vielen Köpfen eben nicht geben darf.

Deswegen meine Frage, wie ein Mann sein muss damit er auch ein Mann sein kann, was darf er dürfen um das zu sein?

Du hast doch selbst typsiche Männer Sachen aufgezählt und gesagt Dein Sohn blüht da auf wenn er das mit seinem Vater machen dürfte. Gesetz dem Fall Dein Mann wäre nicht so, dann könnte er was das anbelangt auch kein Vorbild sein. Was wäre wenn er die Oper, das Balett, die Literatur und die schönen Künste lieben würde und nicht Hockey, Fussball, handwerken, wäre er dann kein männliches Vorbild? Was wär denn dann? Dann wäre er auch er selbst aber würde keinem klassischen Männerbild entsprechen, wäre das dann auch noch ein Männliches Vorbild?

Wenn Männer selber argumentieren sie wären eben testestorongesteuert wenn sie jedem Rock hinter her gucken schreien die meisten Frauen auf, das wäre zu einfach aber wenn es dann um andere Dinge geht ist das plötzlich ein Argument? Irgendwie versteh ich nicht wieso man bei dem einen Punkt sagt das sind halt Männer und bei dem anderen sagt das wäre ne blöde Ausrede von "..." gesteuerten Männern ohne Hirn (um es mal provokativ auszudrücken, nein das hat keiner von Euch in diesem Thread gesagt! Soll nur verdeutlichen worum es mir geht).
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 28. Mai 2012, 15:43:13
Ich glaube die Jungs würden da genauso aufblühen, wenn die Väter mit ihnen Backen oder basteln. Der Punkt ist einfach, dass sie sich von sich aus mehr mit Männern identifizieren als mit Frauen, ergo ist es für sie auch wichtig, sich mit Männern zu beschäftigen und nicht "nur" mit Frauen. WAS sie dann machen .... halte ich fast für nebensächlich, weil ...... eben Männer wie Frauen alles machen können, genauso wie Mädchen und Jungs alles machen können. Aber dass sie dieselben/die gleichen Möglichkeiten haben und TROTZDEM ein echter Junge sein dürfen oder ein echter Mann werden können, das können sie halt auch nur durch männliche Vorbilder lernen.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Hubs am 28. Mai 2012, 15:48:44
@ liadan: Mit meiner Aussage, dass Männer auch Männer sein dürfen, meinte ich, dass man sie eben machen lassen muss. Egal, ob sie wilde Spiele spielen, die dem weiblichen Gemüt zu rabiat sind, oder ob sie Dinge einfach praktischer und nicht so sicherheitsorientiert wir Frauen anpacken.

@ Bettina: Genau. Es geht eben nicht um die Tätigkeit sondern um die Identifikation.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Nipa am 28. Mai 2012, 20:39:38
@Blume: Hab nicht alle Antworten gelesen.
Ich hab das Buch "Jungs im Abseits" von L. Sax gelesen und fand es zwar in manchen Punkten sehr amerikanisch, aber eigentlich auch sehr interessant.
So einiges an Wahrheit steckt drin und das Buch hat meinen Mann und mich über einiges ausgiebig diskutieren lassen und uns in einigen Punkten (Schule, etc.) auch sehr zum Nachdenken bewegt.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: KoenigRaffzahn am 28. Mai 2012, 21:26:12
männer kaufen frauen   ...   http://www.youtube.com/watch?v=qr1PGYAhdVs werden als kind schon auf "mann" geeicht ,
also wirklich, genetisch... die evolution hat es so mit sich gebracht vielleicht.    ...   genetisch ist das frauen kinder kriegen... männer dünnes haar(sorry, habe gerade grönemeyers "männer" nebenbei laufen*g*) , es hat sich halt so entwickelt das die männer jagen gehen, die frauen mit kinderkriegen und allem zu hause beschäftigt sind. da ist ja der eine auf den anderen angewiesen. wobei ausnahmen natürlich die regeln noch bestärken.
jedoch, gerade heutzutage verwischen diese "regeln",(womit ich nicht die unterdrückung von frauen durch männer meine, das ist ein anderes thema)... entwicklungen ja immer mehr( wobei ich weder irgendetwas gut-noch schlechtheiße)

wobei das mit dem backen/essen machen ist schon so richtig.
aber mal ehrlich, woher haben die kleinen(egal ob junge oder mädchen) ihr verhalten? von den eltern, die ihnen etwas vorleben. die anderen kinder aus dem kindergarten/schule zählen nicht, denn die haben ihr verhalten ja auch von den eltern.
und wenn man solche sätze hört wie : "mit sowas spielen mädchen nicht"(ein lkw war gemeint das das mädchen sich interessiert anschauen wollte), dann ist es doch kein wunder woher die kinder ihr verhalten haben.

ich finde ein gewisses rollenverhalten gar nicht mal schlecht. so lernen kinder wie es in der welt zugeht. nicht das erwachsene sowas bewußt machen würden. brauchen sie gar nicht, das macht man ja schon seit jahrzehnten. aber kinder müssen sowas erstmal lernen. jedoch sollte man ihnen auch andere möglichkeiten offenhalten wenn sie wollen(spielen mit nicht geschlechtsspezifischen sachen). ich würde meinem sohn zum beispiel niemals verbieten das er zum ballet geht(macht er nicht(hoffentlich nicht, schwanensee im original, das är mein tod :P ) oder mit puppen spielt. aber es ist doch so : sind wir zum beispiel bei toys r us, steuere ich die sielzeugautos an. nicht die barbie abteilung. so lernt mein sohn, aha, papa geht zu den autos, jungs pielen mit autos. nicht das ich das bewußt machen würde, aber wie gesagt, sowas machen erwachsene seit jahrzehnten.

männer müsen nicht rülpsen können!*g* ;)
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: minimuck am 29. Mai 2012, 08:17:19
also ballett ja, schwanensee nein?
*notier*
;)  ;D
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Hubs am 29. Mai 2012, 10:04:18
@ KoenigRaffzahn: Der ganze Körper mitsam dem Hormonhaushalt ist beim Menschen darauf ausgelegt, dass Männer jagen und Frauen sammeln.
Es geht doch auch nicht darum, woher Kinder ihr Verhalten haben, sondern darum, wie es Jungs in pädagogischen Einrichtungen ergeht. Mein Sohn darf zu Hause wie auch im Kindergarten mit Puppen spielen, das hat auch nichts mit geschlechtsuntypischen Verhalten zu tun. Dass er gern mehr toben würde, dass er sich gern mehr bewegen würde als es das städtische Kindergartenkonzept vor sieht, ist bei mir der Punkt. Ob es nun Puppen oder Autos zum spielen gibt, finde ich da eher zweitranging. Ich glaube dass den Jungs im Kindergarten ein bewegungsfreundlicheres Klima und eine männliche Bezugsperson wirklich gut tun würde.

Die Regierung setzt sich doch immer wieder für die Frauenquote im Führungsbereich von Unternehmen ein. Was ist mit der Männerquote im Kindergarten??
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Bettina am 29. Mai 2012, 11:09:29
Was hilft dir die ganze Männerquote, wenn es keine männlichen Erzieher für Kindergärten gibt  ????

Die meisten Kindergärten würden jeden männlichen Bewerber bevorzugt einstellen. Hier zumindest und sie freuen sich über jeden männlichen Praktikanten oder FSJler, die man aber leider an einer Hand abzählen kann in all den Jahren, die ich nun schon mit Kindergärten zu tun habe.

Ich finde so Aktionen wie von vielen Job-Centern/Arges sehr bedenklich, dass Langzeitarbeitslose gezielt in die Erzieher-Schulung oder Tagesväter-Schulung quasi genötigt werden. Das ist vom Gedanken her ja sehr schön, aber gerade Erzieher ist ein Beruf mit Berufung und das sollten wirklich auch Menschen tun, die es tun möchten und nicht weil ein Arbeitsamt sagt "mach mal, sonst streichen wir dir die Kohle" ..... da geht dann so ein Schuss schnell nach hinten los.
Titel: Antw:Jungs: werden sie "unterdrückt"?
Beitrag von: Hubs am 29. Mai 2012, 11:21:09
@ Bettina: Okay, da war mein Sarkasmus wohl nicht so eindeutig. Ich find die Frauenquote mehr als bescheuert, ich halte überhaupt nix von Quotenregelungen.  s-:)