Ich sehe das wie Nachtvogel.
Ich habe die Tage auch eine gute Reportage über das Thema Förderschule/Kind mit Behinderung gesehen. Es geht nämlich wie immer und überall um das Thema GELD.
"Problem" in Deutschland ist, dass jedes Kind schulpflichtig ist. Deshalb gibt es ja die Förderschulen. Und selbst dort sind viele Kinder nur mit einer Einzelbetreuung überhaupt "unterrichtbar". Und diese Einzelbetreuung wurde gekürzt. Die Förderschulen sollen verkleinert (und evtl. dann aufgelöst) werden.
Wie soll das Funktionieren.
Ein Kind, wie Dein Sohn Blume, der kann mit etwas Zusatzförderung im normalen Schulalltag bestehen. Er hat ja - so wie ich Dich immer verstanden habe - auch die Chance, dass "der Knoten irgendwann platzt" und er seine Sprachentwicklung nachholt.
Aber es gibt da eben auch Kinder, die sind einfach nicht inkludierbar.
Gezeigt wurde ein Mädchen, das aufgrund eines Gendefektes ohne Augen und mit starken Hirnschäden geboren wurde. Sie gestaltet ihren Tag dadurch, dass sie Gegenstände in den Mund steckt. Mehr kann sie nicht. Sie ist auf permanente Hilfe angewiesen.
Der Besuch der Förderschule entlastet die Mutter für einige Stunden - aber Lernen wird dieses Kind nie können. Was bringt es also dieses Mädchen zu inkludieren?
Deshalb halte ich Inklusion für ein sehr sehr zweischneidiges Schwert!
In Fällen leichter Behinderung, wo einfach auch eine Aussicht auf Erfolg gegeben ist mag es sehr sehr sinnig sein. Aber jedes Kind unabhängig vom Behinderungsgrad in eine Regelklasse zu inkludieren halte ich für unsinnig.
Ich hatte die Unterhaltung auch kürzlich mit einer anderen Mama. Die kennt ein inkludiertes Kind mit Down-Syndrom. In der Klassengemeinschaft ist das alles kein Problem, das klappt gut. Auch wenn er differnzierte Leistungsanforderungen hat.
Aber ausserhalb? Zu einem Kindergeburtstag wurde er noch nie eingeladen.
Zu Spieldates auch nicht. Hat er denn nun wirklich etwas gewonnen?
Die grosse Gefahr lauert für mich darin, dass irgendwann keiner was davon hat.
- Die Regelschüler werden überfordert, weil den Lehrern die Zeit für den normalen Unterricht fehlt.
- Die Lehrer werden überfordert, weil sie was leisten sollen, was sie nicht können
- Die Förderschüler werden unterfordert, weil sie vielleicht mehr leisten könnten, aber die Zeit fehlt das mit ihnen zu erarbeiten.
Und: Wo landen bei einer Schliessung der Förderschulen die Kinder, die einfach nicht integriert werden können?

@Blume: ich würde für mein Kind genauso kämpfen wie Du für Deins. Und aus Deiner persönlichen Sicht kann ich Dich total verstehen. Aber Du musst einfach auch Bedenken dass nicht jedes Kind wie Deins ist!