Impfpflicht Masern

Begonnen von schwalbe, 02. Juni 2019, 11:50:08

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Fliegenpilz

Was ich mich immer frage:
Wann kam dieses Umdenken bzgl "Impfen"?
Rein von meiner verklärten kindlichen Erinnerung wurde das damals, zumindest in unserem Haushalt, gar nicht in Frage gestellt. Es gab und gibt die STiKO und durch die sind wir alle gegangen - und tun es noch immer.
Ebenso haben meine Eltern die berühmte Narbe der Pockenimpfung auf dem Arm. Wenn mir heute vorstellen würde, dass die Kinder mit einer solchen Narbe aus der Schule nach Hause kämen, denn ... es wurde ja damals in der Schule geimpft.


@Impfungen als Pflicht an xyz koppeln
Den Grundgedanken finde ich nicht verkehrt - und auch gut. Immerhin werden ja schon Maßnahmen vollzogen, dass die Kinder nur mit Impfung die Schule betreten dürfen, wenn es gerade irgendwo wieder ein vermehrtes Aufkommen gibt.

Hier müssen unsere Töchter immer einen aktuellen Impfpass vorlegen und mitnehmen für Pfadfinderlager, Reitevents, ...


@Netti
Auch wenn Hausärzte das dürfen und machen, so ist es dennoch sehr fragwürdig. Kinder reagieren einfach anders auf Impfungen als Erwachsene und U-Untersuchungen werden ja auch von einem Fachmann in der Regel durchgeführt - ich bin sogar dafür, dass die Kostenübernahme von U-Untersuchungen nur noch beim Pediatrist übernommen wird durch die Krankenkassen. Den Facharzt gibt es nicht umsonst, ich gehe ja auch nicht mit einer Blinddarmentzündung zum Hautarzt...

Und ja - ich bin absolut für eine Impflicht bei Dingen wie Polio, Masern & Röteln. Windpocken, Tetanus, Rotaviren und Co darf jeder gerne für sich entscheiden ...


@lotte81
Schuluntersuchungen beginnen hier im ersten Kindergartenjahr - sprich die Kinder werden alle zwei Jahre vorstellig und untersucht. Und in dem Rahmen wird auch geimpft.
Hier wird nun auch das letzte Kindergartenjahr verpflichtend, bisher gab es "nur" die Schulpflicht. Aber somit fallen dann noch einmal weniger Kinder durch das Raster.

Eine sehr gute Bekannte von mir arbeitet bei dieser Stelle und sie sagt, dass diejenigen, die nicht impfen lassen so erschrocken sind von ihrem Besuch dann nach dem Anmahnen etc ... dass sie das Kind quasi sofort impfen lassen von ihr vor Ort. Ich finde es immer sehr interessant wenn sie berichtet.

Im Übrigen bin ich auch dafür, dass die "nicht Impffähigkeit" nicht von einem einzigen Arzt sondern von einer Art Komitee begutachtet und beschlossen wird.

Hier dauert ein Impftermin länger. Der Kinderarzt untersucht immer die Kinder vorher ob sie gerade wirklich impffähig sind (Lunge frei? Temperaturen? Generelles Wohlbefinden? Zustand der letzten Wochen? ...) und klärt auch noch einmal kurz auf - das finde ich richtig gut. Bei unserem Kinderarzt in Bonn bekam ich immer nur eine Broschüre kurz vorher in die Hand gedrückt und das war es dann ...
Genau genommen könnte und dürfte ich unsere Töchter sogar selbst impfen. Meine Mutter hat es bei uns Kindern auch gemacht ... aber ich lehne das für mich ab. Ich möchte nicht, dass unsere Töchter mich damit in Verbindung bringen am eigenen Leib - und dazu gebe ich die Verantwortung da auch gerne weiter an den Facharzt.


@in der Schule impfen
Das gab es bei uns auch - Klasse 7 oder 8?
Da ich aber immer ordentlich geimpft worden bin, kam es für mich nicht in Frage.



Meph

unsere Kinderärztin macht auch eine ordentliche Impfberatung und gründliche Voruntersuchung, pieks und raus ist da nicht. und das ist auch gut so!
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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lotte81

Ja, das stimmt schon ..wenn man es richtig macht, ist es kein 3 min Termin. Unser Arzt untersucht natürlich auch, wie wohl die meisten...die normale Beratung erfolgt vorab per Zettel und die Sprechstundenhilfe... Fragen beantwortet er auch... Aber dennoch dauert ein Impftermin, glücklicher Weise, keine 10 min alles in allem... Und wenn man es anders bündelt, könnte man es sogar noch kürzer gestalten...
Hier im Krankenhaus wird zb die U2 Mittlerweile so durchgeführt, dass die Ärztin alle Eltern gemeinsam über die allgemeinen Dinge aufklärt... Sids Vorsorge , Gefahr von schütteltrauma, impfungen allgemein , etc und dann geht Natürlich jeder einzeln zur Untersuchung, bekommt das Vitamin k usw ...das spart pro Tag bestimmt 2 Stunden Arbeit ...
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Emma2006

@Fliegenpilz: Aber dieses Impfen/ nicht Impfen gab es immer wieder mal. Ich z.B. bin gegen keinerlei der Kinderkrankheiten geimpft. Ich hab als Kind lediglich die Polio, Diphterie, Tetanus Impfungen durchgemacht.
Kinderkrankheiten, sind "nur Kinderkrankheiten" und stärken das Imunsystem. War damals die Meinung. Ich wenn ich so überlege, haben in meinem Alter. Auch die Meisten die Krankheiten durchgemacht. Bis auf Mumps, Keuchhusten hab ich alles durchgemacht. 

Fliegenpilz

Hier grassiert gerade in der 3.Klasse eine Windpocken-Epidemie. Eigentlich wäre Sonntag Kommunion... Zwei Kinder sind schon raus! Es werden noch mehr folgen.

Nachtvogel

Zitat von: Fliegenpilz am 05. Juni 2019, 15:15:47
Hier grassiert gerade in der 3.Klasse eine Windpocken-Epidemie. Eigentlich wäre Sonntag Kommunion... Zwei Kinder sind schon raus! Es werden noch mehr folgen.

Das kannste in Belgien halt ned impfen

Wobei 3.Klasse schon spät ist! Bei uns sind meist spätestens 1. Klasse alle durch damit bis auf ein paar Ausnahmen.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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lotte81

#31
Ich glaube, ganz früher,als die Impfungen rauskamen und jeder noch genug Todesfälle und bleibende Schäden durch Impfungen erlebt hat, war man tatsächlich einfach froh, vorsorgen zu können...selbst im Jahrgang meiner Eltern (1956) gab es noch zwei Tetanus Todesfälle in ihrer klasse. Nachwirkungen der Kinderlähmung sieht man bei älteren Menschen ja auch reichlich...und in der Generation meiner Oma war es ja eh üblich ,dass in fast jeder Familie Kinder gestorben sind..bei ihr diverse Cousins...
Die haben vermutlich dann später nahezu alle impfen lassen ...
Und später kamen dann  kleine Gruppen, die aus verschiedenen Gründen das impfen ablehnten. Ich vermute,weil die Krankheiten ihren schrecken verloren haben ..weil sie eben kaum noch einer von uns durchlebt hat ....
Das ist wohl der Fluch der zu gut funktionierenden Impfung..

In meiner Kindheit gab es das definitiv auch,dass Leute nicht geimpft haben .. nur evtl nicht so ausgeprägt bzw heute verkündet halt jeder seine Weisheiten und Theorien im Internet und man bekommt alles mehr mit.
Unser kinderarzt damals hat zb immer schon mit Globuli etc behandelt ... Würde aber im Laufe der Jahre (1980er) immer extremer und hörte schliesslich auf zu impfen .ab da ist meine Mutter woanders hin mit und ..aber: er hatte immer wahnsinnig Zulauf ...bis heute im übrigen...der muss schon Kind 75/80 sein ...und Mittlerweile ist er wohl so extrem, dass ihm vor jahren fast zwei Säuglinge gestorben sind, weil er eine Lungenentzündung nicht adäquat behandelt hat, sondern nur homöopathisch.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

rosefusion

Hallo,
Erst habe ich einen Artikel von The Guardian gelesen, indem es darum ging, dass immer mehr Menschen in Europa(!) unter Masern leiden. Ich vermute es liegt größtenteils an der modernen 'Ich lass meine Kinder auf keinen Fall impfen' Denkweise. Es gab in diesem Jahr um die 30 Todesfälle, total traurig...
Ich würde mich gut informieren, bevor ich meine Kinder nicht impfen lasse, trotz Empfehlung der Ärzte.

~ Oma Netti ~

Aber Fliegenpilz, dann müsste es auch Kinderärzte vor Ort geben. Der nächste Kinderarzt ist hier 15 km entfernt. Das ist Der einzige Kinderarzt im weiten Umkreis. Der nimmt übrigens keine Patienten mehr auf. Und ohne Auto käme man da gar nicht hin. Hier im Ort gibt es 3 Allgemeinärzte und die machen alle auch U-Untersuchungen, Impfungen etc. Und die meisten Leute gehen mit ihren Kindern auch hier zum Arzt.