Hochbegabtenförderung in Schulen

Begonnen von Elphaba, 27. Januar 2015, 12:25:09

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Elphaba

Hallo!

Gibt es in den Schulen die Eure Kinder besuchen irgendeine Art von Hochbegabtenförderung?
Hintergrund meiner Frage ist das unsere Grundschulen hier im Ort nichts dergleichen haben- es gibt Förderung für I-Kinder (die zwar nicht ausreichend aber doch denke ich ganz gut ist) und  DaZ-Gruppen. Die Kinder, die kognitiv weiter sind, müssen sich weitestgehend "selber beschäftigen". Die einzige Antwort die unsere Schulen haben ist "Klasse überspringen". Das mag für manche Kinder die richtige Lösung sein, aber was ist mit den Kindern, die zwar kognitiv weit sind, emotional aber "ganz normal" oder vielleicht sogar hinterher sind?
Unser Nachbarkind ist jetzt in der 1. Klasse, emotional und motorisch definitiv dort richtig aufgehoben- sie liest allerdings schon seit sie 4 ist ganze Bücher und schreibt seit Neuesten Geschichten. Die einzige "Förderung" die sie in Deutsch bekommt ist, das sie den anderen Kindern vorlesen darf, und "Liesmich" Hefte ausfüllen darf. Super. Sie langweilt sich zu Tode und fängt jetzt an zu stören... In Mathe hat sie ähnliche Probleme.
Unser KiA hat mit mir letzte Woche ein langes GEspräch geführt und mir von mindestens 20 ähnlichen Kindern erzählt, die er aus unserer Gemeinde betreut.

Da ich politisch in unserer Gemeinde ein bißchen aktiv bin, wollte ich das Thema mal aufgreifen und versuchen da was anzustossen/zu ändern.

In HH gibt es auf (manchen?) Schulen "Deutsch Professoren" und "Mathe Professoren"- Gruppen, die Kinder werden für ein paar Stunden aus den Klassen rausgeholt und dort gefördert. Wie ist es bei Euch? Ich brauche ein bißchen Input!
Liebe Grüße,
ELphaba
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

Meph

bei uns wird im klassenverband differenziert unterrichtet. Sprich: für die kognitiv fitten gibt es tiefgreifendere aufgaben...
Ok gerade Mathe is trotzdem tötlich für freya, weil sie eben noch in der addition sind und sie bis 100 schon in der ersten klasse rechnete und das jetzt eben immernoch... verarbeitungsgeschwindigkeit ist durch die verzögterte motorik aber eher.. ähm , seien wir ehrlich, mies! ie kommt also auch rel. selten zu den zusatzaufgaben.
In den anderen Fächern ist es wirklich stressfrei..... die lehrerin macht es aber auch so klever, dass es einfach garnicht wirklich auffällt wer in welchen bereichen stärker und schwächer ist.
In der kreisstadt gibt es ein hb-programm wo kinder hin vorgeschlagen werden können... hiesse das kind 1 tag aus dem unterricht nehmen und.... naja, wirklich was weltbewegendes machen die da auch net, und dafür wollen wir freya weder in eine sonderstellung bringen noch sie aus ihrer peergroup reissen. SIe hats so schon schwer genug und probleme können so auch vertieft werden anstatt aufgefangen.

Dadurch, dass die sschulischen sachen aber kaum geübt werden müssen haben wir alle gemeinsam aber auch die zeit und das potential sie in ihren schwachen bereichen zu helfen, zu trainieren... und sie weiss es! Es wurde auch mit ihr besprochen wo ihr individueller schwerpunkt liegt. Und so läuft es wunderbar.
Kognitiven Anspruch gibts dann zusätzlich zu Hause und im Verein (schach), aber ich bin auch der meinung, das MUSS die schule auch alles garnicht leisten.
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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bine mit josy

Huhu, direkte Förderung gibt es hier an der Grundschule auch nicht.

Jedoch haben wir 4 Std die Woche eine Sozialpädagogin zusätzlich im Unterricht, die guckt welche Kinder wo Hilfe oder mehr Input benötigen.

Josy bsp kann Zusatzaufgaben machen, das sie motorisch nicht eingeschränkt ist, schafft sie diese auch.

Hier ist es so, dass die Grundschule eigentlich 6 Jahre gehen wird. Jedoch für Begabte Schüler (und das muss nicht gleich Hochbegabt sein) gibt es schon ab der 5. Klasse weiterführende Schule (hier im Bereich 1 die Nahe ist) . Dort wird schneller, intensiver und mit Teilnahme an verschiedenen Projekten (Jugend forscht u.ä.) die Kinder gefördert. 
Dieses steht bei uns als nä , also im Sommer (insofern sie den Einschulungstest besteht) auf den Plan.

Josy ist gesprungen (nach der 1 in die 3), sie war aber auch in allen Bereichen soweit, dass sie es konnte.

Gut sie hat immernoch Langeweile im Unterricht, bisher aber nicht so,das sie gefrustet ist wie zu Anfang.
Zu Hause geben wir ihr die Möglichkeit eben durch Bücher, Hefte etc sich weiter zu fördern.

lg Bine


deep_blue

Hier wurde von Anfang an sehr differenziert unterrichtet, in allen Fächern! Das geht in gewissem Masse ganz gut und passt für die meisten Kinder, die vielleicht in einem Fach einfach weiter sind. Bei uns passte das von Anfang eben leider nicht, da er in allen Fächern weit voraus war. Bei uns war es allerdings so, dass er sozio-emotional sowie motorisch schon so weit war, dass es auch für ihn nun in der zweiten Klasse keinerlei Probleme gibt. :) Also bisher gibt es keine Probleme, aber in Mathe sind sie halt nach wie vor weit von seinem Stand entfernt.

Richtiggehende Begabtenförderung gibt es bei uns in der Grundschule nicht. Wir leisten das zusätzlich zu Hause.
Das kommt dann erst in der weiterführenden Schule! :)


Anders

#4
 :)

Cornelia x Marie Sophie

Elphaba - jetzt ist Marie definitiv nicht hochbegabt, aber hat - trotz ihrer geistigen Behinderung - Teilbereiche (ob sie damit zu den "Savants" zählt, keine Ahnung), in denen sie ihren Altersgenossen (durchaus auch denen auf der normalen Grundschule) zum Teil massiv voraus ist. Wir haben lange Gespräche mit Maries Klassenlehrerin geführt und überlegt, wie es zu schaffen ist, dass sie in ihrer Klassengemeinschaft gut integriert bleibt und trotzdem in ihren Spezialbereichen mehr gefördert wird. Marie hat bis heute zum Teil große Probleme in der Motorik, auch körperliche Einschränkungen.

Obwohl sie sich selbst vor der Schule das Lesen beigebracht hat (und wirklich alles liest, auch die Straßenschilder beim Vorbeifahren, Papas ADAC-Motorwelt in der Toilette...), lernt sie die Buchstaben wie ihre anderen Kumpels auch - und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd... Über das gemeinsame Lernen mit den Klassenkameradinnen bekommt sie definitiv das bessere "Gefühl" zu den Buchstaben, da diese mit verschiedenen Methoden (gefühlt/gemalt/Geheimsprache, etc.) einstudiert wird.

Letztendlich steht und fällt alles mit den involvierten Pädagogen, mit dem Verständnis für Spezialsituationen, mit dem "Abholen, wo die Kinder stehen". In unserem Falle klappt das prima - zu Hause bekommt sie alles zum Lesen, was sie möchte (na, fast alles); sie bekommt Kinderbücher, nimmt sich aber auch andere Lektüre.

Marie ist an ihrer Schule, in ihrem Umfeld - definitiv super aufgehoben.
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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

lotte81

Ein festes Programm gibt es hier nicht. Wir haben zu Beginn außerschulisch viel abgefangen. DA gibt es hier Programm oder eben so was wie Musikunterricht etc. einfach um genereller Langeweile vorzubeugen. Aus diversen Gründen waren wir gegen das Überspringen.... schon allein,w eil die Klasse nur 15 Kinder hatte und die drüber 24.....Allerdings hat sich mein SOhn auch nie beschwert und stoisch gemacht, was man von ihm verlangt hat. Notenmäßig ist er mittlerweile im guten Mittelmaß..also nicht weltbewegend  ;D
Bei der Kleinen fängt die Lehrerin viel ab durch Differenzierung. D.h. meine TOchter arbeitet einfach mit anderen Materialien. Es läuft gut, die Kleine geht sehr gerne in die Schule und wird in allen Bereichen gelobt. Dennoch bin ich auch bei ihr skeptisch was Überspringen betrifft, gerade WEIL es einfach so unproblematisch läuft.... Sie tut sich mit Wechseln einfach generell schwer .... Auch hier werden wir es eben privat abfangen - so lang sie in der SChule zufrieden ist geht das ja.
"Nur" weil ein Kind Dinge schon kann, muss es scih deshalb nicht langweilen. Es ist von vielen Faktoren abhängig ob Überspringen notwendig ist oder nicht.... letztendlich vom Charakter des Kindes und der Lehrerin oder der Klassenzusammensetzung. Und sicher auch davon, in welchen Bereichen das wie weit hervorsticht... gerade das Lesen fällt hier kaum auf, weil eh "Ganzheitlich" gelernt wird....d.h. sie lesen von Anfang an TExte..... Die einen können es halt, die anderen üben. Und auch geschrieben wird von Anfang an und während einige aus der Klasse bei den Bildergeschichten noch einzelne Worte oder buchstaben schreiben,s chreibt meine Tochter halt einen ganzen Aufsatz.....
Hier gibt es neben der privaten SChule am Wochenende mit speziellen Angeboten auch ein Zusatzangebot einmal die WOchen in Ganztagsform. Da gehen 20 hb Kinder gemeinsam hin und machen Projekte..... Allerdings fand ich den Gedanken ein Kind regelmässig einmal pro Woche aus dem Klassenverband rauszunehmen auch nicht ideal......Schön ist es sicher, wenn es irgendwie in der Klasse funktioniert.... Falls dies nicht der Fall ist, finde ich allerdings Überspringen acuh eine durchaus gute Alternative. Es muss ja nicht im ersten SChuljahr sein...... Aber man sollte es im Hinterkopf behalten und ein Kind entwickelt sich ja auch
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scarlet_rose

Hier gibt es nichts.
Bzw so ganz ist das nicht richtig. Im Kreis gibt es eine Kinderakademie, in der Kinder jedes Semester 1-3 Kurse belegen können (je nachdem zu wie vielen sie angenommen werden). Die Anmeldung dazu geht nur über die Schulen und die Lehrer wählen die Kinder aus.
Die Schule selbst hat nichts, im Gegentei. zwar hieß es immer, es gäbe Zusatzaufgaben, aber dafür müssen die Kinder zuerst die normalen Aufgaben erledigt haben, was natürlich auch dann Zeit braucht, wenn man es leicht kann und so kommt Liam nie wirklich dazu.
Da frag ich mich aber, wozu muss ein Kind die Aufgaben zuerst erledigen? Das Zeug hätte er in der 1., das meiste sogar vor der Schule problemlos gelöst und er soll es nun machen, nur damit er es gemacht hat, bevor er etwas bekommt,was ihn etwas fördern würde?

Naja, wie auch immer...In der Grundschule gibt es hier nichts für die Förderung stärkerer Kinder. Sogar der Klassensprung wurde untersagt, wegen des sowieso schon so jungen Alters.

Wir sorgen eben außerhalb der Schule für Ausgleich (Instrumentalunterricht, Vorlesungen, Technikkurse,Schach-AG).
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deep_blue

@ Kardamom

Ja, da können wir wirklich froh sein. Andererseits würde ich bei unserer Schule eben wissen, dass man darauf eingehen würde, wenn sich die Begabung auf ein Fach beschränkt. Bei meiner Tochter in der Klasse war es damals so, dass es im Förderunterricht (Deutsch und Mathe) Kinder gab die gefördert sowie gefordert wurden. Will heissen es wurden Kinder eingeladen, die sowohl über als auch unter dem Schnitt arbeiteten. Desweiteren gab es immer die Möglichkeit "etwas zusätzlich" zu machen... Referate zum Beispiel. Wenn ein Kind ein Steckenpferd hatte oder sich in einem Bereich sehr gut auskannte, durfte es ein Referat vorbereiten und halten. Auch gibt es immer wieder "Aufgaben" die freiwillig laufen und nicht in die eigentliche Benotung einfliessen, sondern einzig und allein Kindern die Möglichkeit geben, sich ausserhalb des regulären Hausaufgabenalltags mit etwas zu beschäftigen.

So gesehen wird wirklich viel getan, aber ein Konzept/Programm gibt es eben nicht. Ich persönlich hatte gehofft, er muss nicht aus der Klasse. Aber die Lehrerin ist der Auffassung, dass sie ihn nur ausbremsen würde und sie sah ganz klar die Gefahr, dass er irgendwann zumacht und sagt, warum mehr machen als nötig.

@ Lotte
Bei nur 15 Kindern hat die Lehrerin/der Lehrer natürlich auch ganz andere Möglichkeiten. Hier waren es leider 28 Kinder in der ersten Klasse und natürlich spielte da die Grösse in jedem Fall eine Rolle.

Coney

Hallo,

auch bei uns wird differenziert unterrichtet. Es gibt für alle Fächer nach Schwierigkeit gestaffelt Zusatzhefte, die die Lehrerin individuell ausgibt. Alle Kinder machen denselben Grundstoff, aber eben in unterschiedlichem Tempo. Es geht dann eben stark auseinander, an was die Kinder gerade so arbeiten. Da die Klasse nur 20 Kinder hat kann die Lehrerin alle eigentlich sehr gut individuell betreuen. Bei den Hausaufgaben ist es ähnlich, es gibt immer eine feste Hausaufgabe und dann kann das Kind selbst entscheiden ob und wie viel es noch zusätzlich machen will. Da die Lehrerin voraussichtlich die Kinder die kompletten vier Jahre Grundschule unterrichten wird, kann das Konzept sicher gut funktionieren. Für die die gut lesen können gab es schon am Schulbeginn Zugangsdaten für Antolin, sie geht mit diesen Mädchen dann auch regelmäßig in die Bücherei und sie holen Bücher, die bei Antolin gelistet sind. Dort arbeiten sie sich dann durch.

Rumpelstilzchen

In RLP gibt es das Konzept "Entdeckertag", da melden die Lehrer hochbegabte Kinder aus ihrer Klasse an und diese gehen dann an einem Tag pro Woche in eine andere Schule und haben dort Unterricht mit anderen hochbegabten Kindern. Aus der Klasse meiner Tochter ist auch ein Kind dabei. Die Kinder sind dann an den übrigen Tagen in ihrer normalen Klasse. Kannst mal Entdeckertag googeln, dann findest Du dazu Details.
Im normalen Unterricht bemühen sich die Lehrer, die Kinder differenziert zu unterrichten, indem immer mal 2 Lehrerinnen da sind und in Mathe wird das auch mit einer Extra-Gruppe umgesetzt, die anderen Unterricht hat.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

Elphaba

Ich finde halt, daß innerschulisch gefördert werden müsste. Klar kann man sein Kind zum Schach/Klavier und Co anmelden, aber nicht alle Eltern haben das Geld oder die Zeit solche Kurse zu ermöglichen (oder die Motivation-soll es ja auch geben ;))
Und sicher steht und fällt ganz viel mit dem Klassenlehrer,  da kann man Glück oder eben Pech haben.
Ich denke jedes Kind muss das Recht haben nach seinen Möglichkeiten gefördert zu werden- egal welcher IQ. Und gerade im Bereich der I-Kinder passiert ja auch schon etwas, wenn natürlich auch noch lange nicht genug. Aber vermutlich scheitert das am Geld in unserer Gemeinde... Wir sind gerade bei den Haushaltsdebatten und es sieht nicht gut aus :-\. Da wird vermutlich nichts für Bildung übrig bleiben. Aber ich werde das Thema mal aufgreifen. Letztendlich ist Bildung wichtig und gerade Kinder die eine besondere (Hoch-)Begabung haben, und so viel Potenzial haben, wäre es eine Sünde das verkümmern zu lassen, oder?
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scarlet_rose

Elphaba, klar, es wäre schlimm für die Kinder, wenn es verkümmert, aber, und das sage ich als HB-Mutter von einem Kind, das in der Schule KEINERLEI Förderung bekommt: egal wie man es dreht und wendet, es gibt größere und wichtigere Baustellen als die Finanzierung von HB-Förderungen in jeder Grundschule.
Zum Einen sind dafür die Zahlen der Kinder, die dem Bedürfen zu niedrig, zum Anderen gibt es brisantere Themen, die mehr Aufmerksamkeit benötigen und deswegen wird auch noch eine Weile kein großes Budget übrig bleiben.

Was das "manche haben halt auch nicht das Geld" angeht: Bei H4 bekommt man umfangreiche Unterstützung gerade für solche Kurse, auch bei niedrigen Löhnen. Vorlesungen an Universitäten/Hochschulen gibt es speziell für Kinder an fast jeder Hochschule, kostenfrei. Die Volkshochschule kostet ebenfalls nicht viel. Musikverein, Schachverein und Co kosten meist nur wenige €. Klar, Instrument ist meist teuer, aber es gibt mehr als das. Wer möchte findet auch Finanzierungsmöglichkeiten.

Ja, es müsste innerschulisch mehr geben. Es müsse grundlegend etwas verändert werden. Aber da das so schnell nicht möglich ist, muss man (zurecht) Prioritäten setzen und die kann und darf nicht auf 2%-3% liegen
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Fliegenpilz

Zitat von: scarlet_rose am 27. Januar 2015, 20:02:01Was das "manche haben halt auch nicht das Geld" angeht: Bei H4 bekommt man umfangreiche Unterstützung gerade für solche Kurse, auch bei niedrigen Löhnen.

s-kringellach s-kringellach s-kringellach

Ich gebe im Monat ~180€ für die Aktivitäten meiner Kinder aus und ich habe da keinerlei umfangreiche Unterstützung in der Vergangenheit erleben können mit meinem geringen Auszubildendengehalt.

Sieht dann eher so aus:
"Entscheiden sie sich für eine Sache, das Kind braucht nicht mehrere Aktivitäten!"

scarlet_rose

Christiane es gäbe aber sicher auch alternative Dinge, die nicht so viel Geld kosten. Das meinte ich.
Wir hatten auch nicht immer das Geld für alles, aber Möglichkeiten gab es immer.

Wir hatten auch mal sehr, sehr wenig Geld (weniger als H4). Für Kurs und Co war aber immer etwas da. Und wenn nicht für das teuerste, so eben günstigere Alternativen.

Es muss ja beim Instrument kein Privatlehrer sein. Da gibt es ja z.B. Musikvereine oder auch Musikkreise, Nachbarn, Studenten, Schüler usw, die auch unterrichten.
Man MUSS keine 200€ ausgeben, um ein Kind angemessen zu fördern
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Meph

die umfangreiche unterstützung bei den kursen kann ich leider auch nur müde belächeln...
wir haben nichtmal zwingend notwendige therapien bezahlt bekommen (gefahr seelischer behinderung), ich hab das mit anleitung der spz-psychologin alles allein durchgezogen und ich war endfertig.
Was bin ich froh, dass es sich alles entspannt hat.

Nichtsdestotrotz kostet der schachverein 3 euro im monat. Machbar.
ABER sie ist die EINZIGE! die nicht noch zusätzlich von der Lehrerin Privattraining bekommt.
Aber ich kann 10 euro für 30 minuten/Woche aktuell nicht zahlen...
Also ist sie im Verein im Prinzip auch wieder benachteiligt.....

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lotte81

Hier ginge das wirklich ganz gut. Entdeckertag ist eh kostenlos, Musikschule kann per Antrag bis auf 0 Euro reduziert werden und das Kindercollege gibt relativ unproblematisch Stipendien (ohne groß Nachweise zu verlangen).... Doof ist bei so was wie Musikschule, wenn man knapp durchs Raster fällt  :P Aber das ist ja bei allem so.Wer knapp über Grenzen liegt ist halt doof dran  ;)
Ansonsten haben wir aber z.b. auch eine tolle private Musiklehrerin gefunden, die die Kinder wirklich aus reiner Kinderliebe unterrichtet für ein sehr geringes Geld.....
Wobei man auch nicht alles privat abfangen kann.... bei Musik, Deutsch etc geht das ja noch.... Im mathematischen Bereich finde ich es schwieriger.
und nun sehe ich an meinem Sohn aber ja auch,d ass nicht jedes hb Kind gleich ein schulischer Überflieger sein muss. Auf der einen Seite langweilen ihn die endlosen Wiederholungen, weil er die Sachen einfach schnell erfasst. Andererseits schreibt er dann trotzdem mitunter mal eine 3 oder 4..... Und das wäre ja auch nach dem Überspringen nicht besser oder anders..... Zumal man natürlich keine schule davon überzeugen würde, dass dieses Kind überspringen soll..... er wird ein relativ normales Zeugnis bekommen.... Nichts über die Maßen gutes...es wird eher knapp, ob die Hauptfächer eine 2 werden, nicht doch eine 3.....
Ach so, dann gibt es hier als weiterführende Schule noch eine mit hb Zweig, aber ich habe jetzt das Anmeldeverfahren erlebt und nein, das kommt nicht in Frage. Das Verfahren dauert 3/4 Jahr. Beginnend mit einem Bewerbungsschreiben von Eltern und Kindern, warum man in die Klasse möchte ....dann diverse Tests, wieder Bewerbungen, wieder Tests...... Und dann steht aber ja bis zum Ende nicht fest, wer genommen wird und wer nicht .... ich weiss nicht, ob das etwas ist, was ich für mein Kind mit 10 Jahren möchte.....
Andererseits glaube ich eh, dass die Förderung in den Gymnasien eh ganz anders abgefangen werden kann....
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10/2018 ♀️

Fliegenpilz

Der Betrag ist durch zwei Kinder zu teilen und nein, es gibt keine günstigeren Alternativen und ich behaupte, dass nicht jede Familie solche Summen leisten kann. Es gibt Familien, die müssten sich selbst die von Meph genannten drei Euro vom Munde absparen und dann wäre auch nur ein Kind erstmal versorgt auf minimaler Ebene ...

scarlet_rose

Das ist Ansichtssache, Christiane.
Wir haben lange mit weit weniger als H4 gelebt, mussten davon aber Studiengebühren, Fahrtkosten, Lehrmaterial usw zahlen und konnten es uns auch leisten, denn ja, wir haben es vom Mund weg gespart. Dann gab es eben öfter Nudeln und Salat.

Ich weiß, was finanzielle Probleme und Engpässe sind, ich weiß aber auch, wie viel man allein durch umlegen der Prioritäten frei machen kann.

Darum soll es hier aber nicht gehen.

Ich bin und bleibe der Meinung, dass ein gewisses Maß an Förderung jedem möglich ist und das es eben wichtigere und größere Probleme gibt,. in die investiert werden muss, als die Förderung von HB-Kindern
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lotte81

Unabhängig davon ob es nun wichtigere Probleme gibt oder nicht, glaube ich einfach, dass auch nicht ALLES abgefangen werden kann.... Ich sehe bei meiner Tochter eine Lehrerin, die wirklich super differenziert. Dennoch gibt es einfach Grenzen - in alle Richtungen. Und genau wie ein Kind mit 0,0 Deutschkenntnissen einfach nicht in einer normalen Klasse / Schule gefördert werden kann, kann es eben acuh ein Kind mit einer sehr auffälligen Hochbegabung oder "Weiterentwicklung" in irgendeinem Bereich..... Meine TOchter liest und schreibt z.b. besser als mein 3klässler...... Wie soll die Lehrerin das abfangen? Sie ständig aus dem unterricht rausnehmen und "Sonderförderung" machen, fände sie aber sicher auch doof (und ich auch) ..... eine Extraklasse würde ich ebenso wenig lohnen, zumal dann die Frage ist "wer" bekommt noch eine Sonderklasse? Es gibt so viele Besonderheiten bei Kindern.....
Für mich wäre der Schlüssel kleinere Klassen und mehr Personal  ;D aber das ist ja acuh der SChlüssel für viele andere Probleme.....
Denn eine richtige Idee, was eine Grundschule leisten kann, ahb ich sonst auch...Selbst differnzierung hat einfach Grenzen.
Die Lehrerin vom Großen meinte dazu letztes Jahr: Ich bin nun mal derzeit 2 schuljahr Lehrerin, ich kann nicht nebenbei noch Stoff vom dritten SChuljahr unterrichten......
Im Nachmittagsprogramm der Schule könnte natürlich was angeboten werden..... Allerdings glaube ich wirklich, dass ein echt Förderung nur über spezielle Klassen/ schulen läuft oder eben im privaten....da kann man dann ja auch schauen, was für das jeweilige Kinder spannend ist (nicht jedes hb Kind steht auf Schach oder Musik).....
Aber ja, es ist teils doch eine Kostenfrage.
ABER in der Regel findet man hier zu allem eine kostengünstige Alternative. Allerdings muss das zum einen ja nicht überall so sein, zum anderen sind es immer Kompromisse.... Wenn mein Kind Geige lernen will und muss mit Gitarre oder Flöte oder Chor vorlieb nehmen, ist das ein im Grunde fauler Kompromiss..... Und wenn es Ballett tanzen will und muss ind en Karnevalverein ebenso ....


Ich würde wohl gezielt mal nach hb Förderung in der Umgebung schauen und mich erkundigen, was es so gibt
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Mondlaus

Also von einer umfangreichen Foerderung fuer Leistungsempfaenger und Familien mit geringem Gehalt weiss ich auch nichts. Ich habe mich damals mit dem hochgelobten Bildungspaket beschaeftigt und fand es geradezu zum Lachen, was dort als "Foerdung" verkauft wird. Und bisher ist mir auch nichts bekannt, was aermeren finanziell Familien hilft (gerade auch denen mit wissenshungringen HB-Kindern). Dachte mir erst, vielleicht bin ich zu verwoehnt - aber es ist wirklich so, das Geld investiert man besesr woanders, das ist nix halbes und nix ganzes.

Wo findet man heraus, was eine Schule fuer HB-Kinder anbietet? Sprecht ihr von staatlichen Grundschulen oder von privaten?
Kind 2011
Kind 2014
...

Fliegenpilz

@scarlet_rose
Es freut mich sehr für dich, dass du das weißt - aber glaube bitte auch denjenigen, die schreiben, dass es nicht immer möglich ist das Kind entsprechend zu fördern und auf "günstige Alternativen" zurück zu greifen. Wir lassen dir deine Erfahrungen und Ansichten, so lasse uns doch bitte auch die unseren und erzähle nicht unterschwellig von falscher Prioritätensetzung!




Zu den günstigen Alternativen:
Meine Kinder sind beide im Verein angemeldet, da gibt es das "Familienpaket" - es ist günstiger als zwei Kinder separat anzumelden und wir können zu viert die Angebote des Sportvereins nutzen. Bedeutet zeitgleich aber auch, dass einem nur diese Angebote offen stehen und das Angebot ist wirklich beschränkt. Sprich entscheidet man sich wegen Kind 1 für diesen Sportverein, so hat Kind 2 schon das Nachsehen, wenn die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen und muss sich mit dem arrangieren was in eben diesen Verein angeboten wird. Da geht es dann nicht mehr nach Interessen und Begabung sondern nach "Nimm was du kriegen kannst!".

Nur mal so als kleines Beispiel am Rande.

(Hier ist es z.B. so, dass zufällig beide Kinder dasselbe Angebot nutzen und ich nur wegen ihnen die Familienmitgliedschaft abgeschlossen habe, mein Mann und ich dies aber nicht nutzen weil für uns nichts zur Verfügung steht. Ich trainiere in einem anderen Verein - und zahle da natürlich extra :P)

Cornelia x Marie Sophie

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Eumel

Speziell für Hochbegabte ist die Förderung in unserer Schule nicht ausgerichtet, aber es gibt in den einzelnen Fächern sowohl Förderstunden für die "besseren" als auch für die "schlechteren" Schüler. Die Schule legt viel Wert darauf, dass alle Kinder eine Förderung bekommen.
In den Förderstunden kümmert sich ein Lehrer um ca. 5-10 Kinder und entweder werden ergänzende anspruchsvollere Aufgaben bearbeitet oder eben Stoff nachgeholt und aufgearbeitet. Leider fallen diese Stunden aus, sobald irgendein Lehrer an der Schule krank ist, weil dann die Förderkraft die Krankheitsvertretung übernehmen muss.

Weiterhin gibt es ein spezielles Lernstudio, in dem die Klassen häufiger arbeiten. Dort gibt es viel Material und PC Programme  für die Starken- als auch die Schwachenförderung. Manchmal arbeitet die ganze Klasse dort, manchmal werden Kleingruppen dort für eine Unterrichtsstunde hingeschickt.

In Kooperation mit der benachbarten Gesamtschule besuchen die interessierten Viertklässler dort eine Mittelstufenklasse im Fach Naturwissenschaften und führen gemeinsam mit den Gesamtschülern bestimmte Experimente durch. Wie das dann tatsächlich abläuft, kann ich aber erst nächstes Jahr sagen, wenn ich einen Viertklässler habe.

Mein Sohn hat eine Teilleistungsstärke in Mathe und es war mal eine Zeit lang im Gespräch, dass er die Mathestunden der nächsthöheren Klasse besuchen soll. Letztendlich wurde es dann aber doch aufgefangen, indem er schwierigere Knobelaufgaben bekommen hat. Finde ich auch gut so, denn was ist sonst im letzten Grundschuljahr. Da gibt es halt keine höhere Klasse mehr. Und ein kompletter Klassensprung wäre eh nicht in Frage gekommen, weil er in Deutsch und Rechtschreibung echt zu kämpfen hat.

Das Geld für Lernmaterial kommt bei uns größtenteils nicht von der Stadt. Das Budget, was unserer Schule zur Verfügung steht, ist so gering, dass man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Unsere Schule finanziert vieles über den Förderverein, in dem fast alle Eltern Mitglied sind.  Außerdem fließen Gewinne von diversen Schulfesten, regelmäßigen Elterncafes und vom Sponsorenlauf in die Kasse.
Ich denke, die Schulen kommen besser über solche Dinge zu Geld als über die städtischen Haushalte. Schade, aber ist leider so.