Hauskauf OHNE Eigenkapital, wer hats gemacht??

Begonnen von Zwergenwunder, 01. September 2011, 07:31:37

« vorheriges - nächstes »

Zwergenwunder

Aus persönlichen Gründen haben wir beschlossen, in den nächsten 1  bis 2 Jahren wegzuziehen. Jetzt interessiert uns mal so ganz Interessenhalber das Thema Hauskauf.
Eigenkapital haben wir nicht mehr. Haben alles in unsere Wohnung gesteckt, die musste komplett saniert werden. (im Haus der Eltern, also Eigentum)

Wer hat es gewagt, eine Hausfinanzierung ohne Eigenkapital. Schlau bin ich nur geworden, dass klaro das Risiko etwas höher ist und die Raten. Aber man will ja eigentlich für immer da wohnen und ob man dadruch 10 Jahre länger zahlt kann ja dann irgendwie egal sein.

Aber nun gut, zur eigentlichen Frage, wer hats gewagt und wie?

jewa

Also, wir haben gebaut (also ein bisschen "unkalkulierbarer" als ein fertiger Hauskauf) MIT Eigenkapital und das wurde teilweise ganz schön eng, weil immer was dazu kam, was teurer wurde oder nicht eingeplant war. Gerade dieses "Nebenkosten XY %, was nicht hingehauen hat, beim Hauskauf ja auch kommen (Grunderwerbssteuer, Umschreibung, Makler, etc.  s-:)).
Ich habe die Erfahrung gemacht, die Bank finanziert viel, auch wenn es nicht unbedingt sinnvoll ist. Die Bank sichert ihr Risiko ab, nicht unbedingt deines.  Ich würde also wirklich gut die Banken und deren Finanzierungsvorschläge vergleichen.
Es ist ja nicht nur ein WE-Einkauf, sondern ein Haus.

Selbst bei gerade (noch) günstigen Zinsen würde ich persönlich ohne EK nicht zu einem Kauf raten.
Ob du 10 Jahre länger zahlst oder nicht, ist nicht so ganz egal. Normalerweise rechnet man ja regulär mit 30 Jahren Finanzierungsdauer (was ja auch der Lebensarbeitszeit in etwa entspricht). Und dann fangen ja auch schon wieder die ersten Reparaturen an (Heizung, Dach, etc. geht ganz schön ins Geld und auch wenn z.B. die Heizung länger hält, ist es vielleicht irgendwann nimmer wirtschaftlich). Und schon hast du eine Doppelbelastung.
Und wenn man Kind(er) hat und nur einer arbeiten geht, Arbeitslosigkeit droht, etc. kann es schon zeitweise "eng" werden und dann auf Jahre verpflichten?  :-\
In Miete kann man bei Arbeitsplatzverlust auch umziehen, aber Hauseigentum ist eine Immobilie, also nix mit mobil.

Ich will es dir nicht schlecht reden, aber einfach wird das nicht. Und ich rede hier nicht von "etwas höherem Risiko", sondern von Jahren, in dem immer ein Damokelesschwert über dir/euch hängt. Ganz schnell kann sowas schief gehen und dann ist das Haus evtl. weg und ihr habt trotzdem noch einen "Haufen Schulden".

Ich vermute jetzt mal, dass ihr, wenn ihr alles EK ins Haus der Eltern gesteckt habt, gerade mit denen Differenzen habt, wenn ihr ans weg-/ausziehen denkt. Meint ihr nicht, das "glättet" sich wieder oder sie können euch das Geld zurückzahlen?

Hier sind ja noch einige Mädels bei der Bank, die können dir ja auch ihre ehrliche Meinung zu dem Thema und den Risiken sagen...

Mein Rat wäre: Nix über's Knie brechen und ganz viele Banken und deren Finanzierungsmöglichkeiten genau prüfen.

[Login or Register]

Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Zwergenwunder

Zitat von: jewa am 01. September 2011, 07:58:11

Ich vermute jetzt mal, dass ihr, wenn ihr alles EK ins Haus der Eltern gesteckt habt, gerade mit denen Differenzen habt, wenn ihr ans weg-/ausziehen denkt. Meint ihr nicht, das "glättet" sich wieder oder sie können euch das Geld zurückzahlen?



Nur ganz kurz, melde mich später ausführlicher.
Nein wir haben keine Differenzen mit ihnen. Das Geld steckt auch nicht in deren Haus sondern ins  UNSERER Wohnung, in Ihrem Haus. Es geht hier einfach um viel drumherum, wir wohnen mitten in der Stadt. Ich hasse es hier, seit Jahren will ich weg, es sind sehr viele Punkte die uns hier wegbewegen. Und es liegt nicht an den Eltern!  :-*

Meph

Wenn die Wohnung Euch gehört- also auch notariell- dann könnt ihr diese als "Eigenkapital"/Sicherheit einsetzen... Durch Vermietung kommt ja auch Geld wieder rein
[Login or Register]

Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
1DfyhRV3c7nRGPQuF4PdMkhJYtqE3BmSzW

Jasmin

Hallo!

Wir sind gerade dabei uns ein Eigenheim zu kaufen, haben zwar Eigenkaptial aber setzen es nicht ein sondern behalten es uns als "Reserve".

Was du nicht vergessen darfst sind die Nebenkosten! Ca. 10 % des Kaufpreises fallen nochmal als Nebenkosten an.

Ob eine Bank voll finanziert oder nicht kommt natürlich auch auf das Objekt selbst an. Wir haben das Glück dass unser Haus laut Bank mehr wert ist als wir dafür bezahlen...

Aber wenn ihr jetzt eine Wohnung habt die euer Eigentum ist, dann habt ihr doch ein Eigenkapital, oder hab ich das falsch verstanden?
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

Bubi

Wir haben ohne Eigenkapital gekauft. ABER wir zahlen als Rate nicht mehr, als hier ne 4-Zimmer-Wohnung kosten würde, bzw sind die teilweise noch teurer.Natürlich war das dann kein Musterhaus oder sowas und es steckt eine riesige Menge Arbeit, Streß und Tränen drin, aber wir sind froh es so gemacht zu haben. Zieht Ihr dann ganz weg? Oder bleibt Ihr dann im Ort, sozusagen?
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

Annalenche

Hallo Zwergenwunder  :),

erstmal Herzlichen Glückwunsch zu Eurer Entscheidung zum Hauskauf.

Ich würde es Euch nicht raten, ohne Eigenkapital loszulegen, zumal, wenn Ihr zudem auch nicht die Nebenkosten ohne Finanzierung bezahlen könnt, es bestimmt schwer habt, eine Bank zu finden, die Euch das Haus finanziert, es sei denn, Ihr habt nen superguten, gut bezahlten, sicheren Job, dann siehts auch wieder anders aus.

Ein Hauskauf ist meistens ein Faß ohne Boden, was zugegebener Maßen natürlich auch Spaß macht, aber ohne Eigenkapital würde ich abraten.

Könntet Ihr die Wohnung dann nicht vermieten ? Das wäre doch auch schon viel wert !

Alles Gute !

Elphaba

HI!
Wir haben es gemacht! D.h. die Nebenkosten konnten wir decken, den eigentlichen Kaufpreis haben wir aufgenommen. Kommen über die Runden!
Wenn Du frangen hast, raus damit!
LG,
Elphaba
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

Annalenche

Es kommt halt auch immer auf die zu finanzierende Summe an. Man kann es leider gar nicht pauschalisieren, also bei einem Durchschnittshaus von z.B. 200000 EUR würde ich es nicht raten, wobei derzeit die Zinsen ja noch rel. niedrig sind. Bei den günstigen Häusern ist das "Unvorhersehbare und Sonstige" leider oft unkalkulierbar.

Annalenche

... wills aber nicht "schlechtreden", nicht falsch verstehen, gelle  :D

Martina

Wir finanzieren voll, allerdings hatten wir das Geld für die Nebenkosten. Das hätte uns die Bank auch nicht mitfinanziert. Hier ca. 10.000,- €. Ich staune übrigens auch wieviel da immer noch zukommt, aber bis jetzt zahlen wir auch noch nicht den vollen Abtrag und ich gehe definitiv ab nächstem Jahr wieder arbeiten, sonst ginge es auch überhaupt nicht.
Ohne

Nachtvogel

Wir werden demnächst ein Grundstück kaufen und ein Haus bauen.

Wir bezahlen das Grundstück komplett mit Eigenkapital ab und der Hausbau selber wird dann komplett finanziert.

Die Rate wird aber so hoch/tief sein, dass sie alleine mit Kevins Lohn zu decken ist, dh egal ob ich arbeite oder nicht. Wir wollen uns nicht die Luft ganz abschnüren und im Normalfall werde ich ja auch arbeiten und dann ist die Rate eben gut abzahlbar bzw parallel sparen wird nach wie vor drin sein.

Ausserdem wird die Laufzeit *nur* 20 bis maximal 25 Jahre sein. Dh vor der Pension sind wir durch.



36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
[Login or Register]

Annalenche

@ Nachtvogel

DAS hört sich super an und ist natürlich, so finde ich, der Idealfall. Klasse ! Wenn Ihr mal Fragen beim Bauen habt, hab nen Bauberuf gelernt ;)

~ Oma Netti ~

Eine gute Freundin von mir hat ohne Eigenkapital gebaut und hätten sie nicht so viel Geld für Extras verplempert, wäre das super gegangen. Kommt aber natürlich auch darauf an, wo man baut, da die Kosten sehr unterschiedlich sind zwischen hier und im Süden.
Da ihr aber eine Wohnung habt, die euch gehört, denke ich, dass man eine Finanzierung ohne größere Probleme hinbekommen sollte, denn die Wohnung ist ja auch Kapital, was ihr habt.

Bri Tta

Wir haben Eigentum gekauft, allerdings den Kaufpreis vollfinanziert. Grundbuch und Notarkosten haben wir selbst getragen, genauso wie alle neuen Einrichtungsgegenstände.

Gerade aber diese Nebenkosten wie Notar etc. sollte man nicht unterschätzen, wir dachten auch wir wären fertig mit Zahlen, da flatterte die nächste Rechnung für irgendwelche Einträge und Umtragungen in Haus.

Man sollte sich ja auch immer nen Puffer schaffen, denn grad am Eigenheim ist eigentlich immer mal irgendwas zu machen. (Sofern man nicht neu baut, aber auch da würde ich persönlich mir was zur Seite schaffen)

Abgesehen davon muss deine Bank auch erstmal mitmachen, hier bei uns in der Region werden keine Notar/Grundbuchkosten mitfinanziert. (Wir waren in 5 verschiedenen Banken)

Drück Euch die Daumen das das alles so klappt!! :-* :-*
[/url][Login or Register]

ehemals Fannilein :-)

Neele2007

#15
.

Nachtvogel

Zitat von: Annalenche am 01. September 2011, 18:08:47
@ Nachtvogel

DAS hört sich super an und ist natürlich, so finde ich, der Idealfall. Klasse ! Wenn Ihr mal Fragen beim Bauen habt, hab nen Bauberuf gelernt ;)

ich hab 2 Architekten und nen Bauzeichner/technischen Zeichner (der auch Baustellen leitet und betreut und grade selber gebaut hat- mein Vater ;D) im engsten Familienkreis  ;)
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
[Login or Register]

Honigbluete

Hier bei uns werden die Kaufnebenkosten i.d.R. nicht mitfinanziert, d.h. man muss zumindest diese Summe zur Verfügung haben. In den 1 bis 2 Jahren bis zum Kauf habt ihr doch noch die Möglichkeit, etwas Eigenkapital anzusparen. Wir hatten knapp 1/4 des Kaufpreises als Eigenkapital, dazu noch einiges an Eigenleistungen, dadurch haben wir sehr gute Konditionen bekommen. Und wenn man das Sparen ernst nimmt, kann man in 1-2 Jahren doch einiges zur Seite legen, vor allem, wenn man später neben der Rate fürs Haus auch immer noch etwas zur Siete legen möchte für evtl. Reparaturen oder anfallende Sanierungen (Dach/Heizung...) Und vor allem solltet ihr nicht zu eng kalkulieren mit der Rate, damit ihr einerseits auch noch gut leben könnt und andererseits all die "Kleinigkeiten" bezahlen könnt, die im eigenen Haus anfallen...
Und 10 Jahre länger abzahlen macht sich definitiv bemerkbar! Wir haben bisher neben der monatlichen Rate jedes Jahr eine Sondertilgungvornehmen können, die uns jeweils 2-3000€ an Zinsen gespart hat.

Aber könnt ihr nicht eure Eigentumswohnung al Sicherheit nehmen?

Zwergenwunder

Es war einfach ein Kamikaze Gedanke von uns als wir ein super tolles Haus "gefunden" haben.  Aber ihr habt Recht, so einfach ist das natürlich nicht und zu viel Risiko steckt drin.

Nach unsrer Finanzaufstellung haben wir nun schwarz auf weiß gesehen, dass es zwar gehen würde, aber wie ihr sagt: ZU ENG KALKULIERT. Es müsste nur mal ne größere Reparatur kommen, und sei es dann nicht mal das Haus sondern das Auto oder oder oder dann wird es mehr als eng.

Wir werden jetzt erst mal ein ordentliches EK zusammenpacken, das was wir hier an Miete sparen legen wir auf alle Fälle schon mal auf die Seite.

Es wär so traumhaft gewesen aber mit Kindern willich ein solch großes Risiko nicht eingehen, mein Mann auch nicht. Mit der Wohnung hier, ja das ginge später dann natürlich, ihr habt Recht. Aber die würde uns dann auch nichts bringen wenn ne Dachrechnung von 10.000 eur kommen würde! Von daher, ein Puffer an EK an der Seite braucht man ja doch schon! Nen Bausparvertrag haben wir auch, aber wie das dann geht, weiss ich gar nicht, muss ich meinen Mann mal fragen.

Honigbluete

@ Zwergenwunder schön, dass du so realistisch bist! Wir haben auch  etwas länger gesucht, das erste Haus, das wir uns angesehen haben war gut 50.000€ teurer als das, welches wir später gekauft haben. Es wäre zwar irgendwie machbar gewesen, aber jetzt haben wir neben den monatlichen Abträgen mit recht hoher Tilgung auch noch genug Spielraum, zum einen ganz gut zu leben und zum anderen auch noch eine größere Summe anzulegen. Die Zeit von der Idee, ein Haus zu kaufen bis zum tatsächlichen Kauf haben wir dazu genutzt, zu sparen. Es hat uns total erstaunt, was möglich ist, wenn man ein Ziel vor Augen hat...

dina100

Wir haben am Mittwoch diesbezüglich einen temin um uns mal beraten zu lassen. Wir hätten eine mon. belastung genauso hoch wie jetzt mit Miete. Also 800-850 euro. Aber mehr platz der fehlt uns. Ich kann gerne berichten wenn wir den Termin hinter uns haben.


Martina

Honigblüte, aber es kommt eben immer auf die Summe an. Unser Haus kostet 140.000,- €, da bekommt man in anderen Bundesländern nicht mal eine Wohnung für.  8) Wir sind in 18 Jahren durch mit dem Abtrag, wenn es so läuft wie wir uns das vorstellen sogar noch eher, wenn es dumm läuft, dauert es halt etwas länger. Sicherheiten haben wir auch. Die Nebenkosten (Notar, Steuer, etc), haben wir auch bezahlt und Einbauküche und Badezimmer bekommen wir geschenkt (von der Schwiegereltern).
Ohne

Martina

Ohne

Bambam72

Wow, Martina, für den Preis bekommst du hier nicht mal ne 1-Zimmer-Eigentumswohnung  ;)

Ich glaube, mir wäre ein Hauskauf ohne EK zu riskant, man weiss ja wirklich nicht, was für "Überraschungen" so ein Kauf/Bau noch mit sich bringt... Hier in der Schweiz geht das gar nicht ohne EK, man braucht mindestens 20% vom Kaufpreis (was so gegen 80'000 - 100'000 Euro entspricht), den Rest erhält man als Hypothek, und hier werden die Häuser ja auch nicht abbezahlt (kann man natürlich, ist aber nicht üblich) sondern man zahlt sein Leben lang Hypozinsen und das Haut gehört sozusagen zu einem Teil der Bank.
Gefällt mir so eigentlich besser, man ist ein wenig abgesichert, z.B. wenn Reparaturen am Haus anfallen, erhöht man einfach die Hypothek für ein Weilchen, zahlt ein wenig mehr Zinsen und hat aber dafür das Geld, um die Reparaturen zu machen. Die Zinsen sind normalerweise nicht höher als Mieten, eher tiefer, von daher sehr interessant.

Mein Traumhaus steht ja in Ostfriesland, mit soooo viel Land, Pferdestall und 7 Zimmern - *schwärm* - und kostet nur 240'000 Euro  :o ;D Habe mal hier in der Schweiz nach etwas ähnlichem gesucht und auch gefunden, für 1,8 Mio. Euro....  :-X ;D ;D  Sorry, OT  ;) ;)