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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Once am 26. August 2013, 12:43:49

Titel: Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 26. August 2013, 12:43:49
Verfolgt das jemand? Interessiert es jemanden?

Ich bin so entsetzt, aktuell. Nicht nur ob der aufflammenden Proteste des (von der NPD mobilisierten,) braunen Pöbels (Beispiel Hellersdorf), sondern in erster Linie darüber, dass der Rassismus jetzt so unglaublich massen-, nein, gesellschaftskonform geworden ist dass man sich nicht im Ansatz schämt geschweige denn versteht, dass man sich hochgradig faschistoid äußert - ständig nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist - die Schuld auf andere abwälzt - Ängste auf Fremde projiziert und vieles mehr...

Seit zwei Tagen verbringe ich die ein oder andere freie Minute damit Onlinekommentare von Zeitungsartikeln zu recherchieren, und es ist einfach nur entsetzlich was da gefordert und skandiert wird.
Allen voran geben die Leser der größten deutschen Zeitung ihre sogenannten Meinungen zum Besten. So kommt es, dass unter einem Artikel in dem es um Asylbewerber oder die Entstehung neuer Heime geht zu 98% rassistische Äußerungen gepostet werden. Aber auch auf anderen Onlineplattformen (die keiner eindeutigen politischen Gesinnung zuzuordnen sind) nehmen rassistische Gedanken und Äußerungen überhand - geraten außer Kontrolle, ohne EInhalt, ohne Gegenstimme.

Wie kann das sein? Was ist hier los? Wie kann es sein, dass man Menschen die alles hinter sich lassen mussten um ihre Familien vor Krieg, Hunger und Zerstörung zu schützen, so "willkommen" heißt?

Gut, meine Meinung wird durch mein Entsetzen deutlich und vielleicht nehme ich dem ein oder anderen nun den Mut ebenfalls ehrlich zu äußern was er/sie darüber denkt..? Dennoch würde ich mich hier mal gerne darüber austauschen.

ps: auch vor meiner Nase werden entsprechende Heime bereit gestellt. Ich bin heilfroh, dass der Grundtenor hier ein komplett anderer ist und das zumindest einem Teil der Flüchtlinge ein solcher Aufstand (wie im folgenden Link zu sehen) erspart werden kann. ProDeutschland hat hier vor ein paar Tagen seine 20 Nazis angekarrt um vor antifaschistischen Institutionen zu protestieren - das Aufgebot der Gegendemonstranten war zum Glück überwältigend.

Dennoch: das folgende Video macht mir Angst und Bange:

http://www.youtube.com/watch?v=7YXAtaCW-Qg


Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sweety am 26. August 2013, 12:52:11
Ich verfolge es aktuell nicht wirklich... kannst du mal ein paar Links zu von dir genannten Diskussionen reinstellen?
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Filigrana am 26. August 2013, 12:58:49
Ich verfolge es auch nicht aktuell. Aber es ist immer wieder nur einfach traurig Once.

Für mich sind solche Leute einfach nur frustriert und dumm. Sie wissen nicht, wie dramatisch die Lage in z.B. Syrien ist! Wie schlimm viele Asylheime von innen aussehen! Wie wenig diese armen Menschen zum Leben hier in Deutschland bekommen. Sie wissen einfach nichts!!!

Das rührt von Unzufriedenheit mit dem eigenenem Leben her. Nichts erreicht in diesem hier friedlichen und reichen Land!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: redheart am 26. August 2013, 12:59:36
Wir haben das hier ständig. Jedes Mal, wenn irgendwo ein Heim aufgemacht werden sollte, gibts gefühlte Endlos-Diskussionen und was man dann da zu hören bekommt, lässt einem echt die Haare zu Berge stehen.
Ich habe dafür keinerlei, aber wirklich keinerlei Verständnis.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sweety am 26. August 2013, 13:07:50
Uffz :-[ :-[ :-[

Mir geht's ebenso wie redheart. Ich hab da absolut null Verständnis und auch wenn man ja nicht urteilen soll, muss jemand, der mit solchen Parolen kommt, eben damit leben, dass ich ihm direkt mehrere Dutzend IQ-Punkte abziehe.

Ich find's grausig.

Für den Thread hier hoffe ich einfach, dass er nicht zu einer Parade von "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber..."-Idiotien verkommt.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 26. August 2013, 13:19:36
ganz kurz: ich muss zum Babyschwimmen

http://www.kaputtmutterfischwerk.de/?p=3933

mehr später. Das ist nur ein (zu) kurzer Überblick.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 26. August 2013, 13:20:07
Ich habe Ausländerfeindschaft der schlimmsten Sorte am eigenen Leib erlebt. 1993 in Ostdeutschland. Klingelt es? :P

Meine Familie, Freunde, Verwandte etc. ebenfalls. Meine Tochter wurde ausgegrenzt (im Kindergarten), man gab ihr das Gefühl als "Halb-Rumänin" minderwertig zu sein.

"Wie gut, dass du blond bist. So fällst du gar nicht auf. Muss dich doch freuen". :P
Das Thema ist nicht neu und wird immer wieder neu entflammen. Wichtig ist nicht stillschweigend alles hinzunehmen und in die Offensive gehen.
Immer und immer wieder. Das ist ein Thema dass mich unglaublich berührt und wütend macht. Immer noch.
Fakt auch: es ist kein "Problem" dass nur hier in Deutschland aktuell ist. Leider überall.
Hier vor Ort aktuell Demo der Rechten "Pro Deutschland". Zum Glück viele dabei die die Gegendemo ins Leben gerufen haben. Bin nur aus gesundheitl. Gründe nicht dabei.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Mondlaus am 26. August 2013, 13:27:06
Ich verfolge es seit Jahren und immer wieder mit einem unguten Gefühl. Unabhängig davon, wie man zur Flüchtlingspolitik der Bundesregierung steht - ich finde es erschreckend, wie Menschen, von denen die meisten bestimmt Familie haben, anderen Menschen so viel Hass entgegenbringen und Mitleid und Empathie einfach ausschalten. Und ihre Wut und die Angst vor sozialem Abstieg auf die Schwächsten projezieren.

Ich habe die Hoffnung, dass diese Online-Kommentare nun wirklich kein Querschnitt durch die Bevölkerung darstellt. Sondern es nur ein paar wenige sind, die eben das Gefühl haben, anonym ihrer Wut Luft zu machen. Sicher bin ich mir leider nicht.

Es ist bedenklich, dass es in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Ich glaube nicht, dass es sich um Rechtsradikale mit Glatze und Springerstiefeln handeln - das ist die gebildetete Mittelschicht, und das finde ich gefährlich.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: redheart am 26. August 2013, 13:32:57
Was ich, so aus politischer Sicht, als viel grösseres Problem empfinde, ist die Tatsache, dass man in Europa die Grenzländer in Bezug auf die Flüchtlingsproblematik sich selber überlässt, wo das doch gerade die Länder sind, die momentan noch viel grössere Baustellen haben.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: lotte81 am 26. August 2013, 13:38:02
ich habe grad nicht die Zeit viel zu schreiben. Aber ich wollte die Tage schon was in die Motzecke schreiben, aber mir fiel nichts ein, was auch nur ansatzweise meinen Gefühlen Ausdruck gegeben hätte...mir fehlte schlicht der Ko*z smiley glaub ich....... Ich meine die Menschen kommen aus Kriegs- und Krisengebieten und werden hier so "empfangen", da muss man sich wirklich nur noch schämen. Das ist unterste Schublade, niedrigstes Niveau.  (Wobei dieses Verhalten eh ganz unten ist. Egal, warum diese Menschen nun nach Deutschland kommen)...Wie kann man nur so ignorant und voller Hass sein...
Ich hoffe wirklich, dass nun genauso viele Menschen mobil gemacht werden an den betroffenen Orten und hinfahren und die Menschen wirklich mit offenen Armen empfangen. Bzw immer dann wenn so was passiert...evtl. helfen, Dinge spenden...Ganz bewusst noch mal mehr als sonst  :-\
Sicher nicht neu das Problem , aber immer wieder schlimm, wenn es wieder aktuell bewusst wird...

Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 26. August 2013, 13:47:06
Die Politik wird seit Jahren genau mit dem Ziel so gemacht. Sündenböcke schaffen für die "einfachen Denker". Und Sündenbock-Ausgrenz-Denken hatte es leider schon immer leicht, wenn es den Leuten oder zumindest einem großen Teil der Leute schlecht geht, die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, die Armen auch für die Reichen zur Bedrohung werden. Wenn die Menschen Angst haben, dass es noch schlechter werden könnte.

Aufweichung des Grundrechtes auf Asyl, Flughafenverfahren, all das hab ich damals hautnah miterlebt. Es war furchtbar. Und leider hab ich auch miterlebt, wie Politiker gezielt Informationen zurück gehalten haben, damit die Stimmung im Land/der Zuhörerschaft genau in diese Richtung geht.

Ich war auf einer Veranstaltung damals mit einem CDU-Politiker. Kleiner Rahmen im Hinterzimmer einer Kneipe. Öffentliche Einladung, faktisch dagewesen war der einladende Schützen-/Kleingartenverein, keine Ahnung mehr. Es war noch ein Reporter da, jung und ambitioniert und ich. Die einzigen beiden, die schon mit kritischer "Wollen wir mal sehen, was der vom Stapel lässt." dahin gegangen sind.

Ich wollte meinen Mund halten, nur zuhören, sehen wie und wohin sich das entwickelt ...... ich hab 15 Minuten durch gehalten. Keine Chance. Dieser Müll, den der erzählt hat und wozu die Leute permanent wohlwollend den Kopf genickt haben, war haarsträubend. Ich hab ihn auf konkrete Dinge angesprochen, Dinge relativiert, ins Verhältnis gesetzt. Er wurde erst etwas blass um die Nase, dann hat er mir zugestimmt .... Ende der Veranstaltung war, dass er seinen Vortrag quasi nicht gehalten hat, er mir recht geben musste und das wenige, was er gesagt hat, damit ausgehebelt hatte und er hatte den ganzen Saal gegen sich auf einmal. Er und ich gegen den Saal, der doch gekommen war, um genau die Horroszenarien von ihm zu hören. Die Leute wurden in ihrer Erwartung enttäuscht und haben sogar lautstark protestiert.

Gezielte Fehlinformation der Bevölkerung ist auch heute noch eine beliebte Methode, Stimmung zu machen und in den "richtigen" Situationen nichts sagen ist manchmal auch sehr wirkungsvoll.

Es ist grausam, furchtbar, menschenunwürdig.

Ich geh auch ab und an zur Tafel ..... steht eine alte Frau da vor der Tür in der Reihe. Ich hab versucht, ein Buch zu lesen, hatte die beiden jüngsten dabei. "Ja, die Ausländer", sagt sie zu zwei anderen älteren Frauen. "Die Arbeitsplätze nehmen sie weg, den Wohnraum, alles Schmarotzer." .... und Achtung "Das ist ja hier gar kein richtiges Deutschland mehr." ..... Buch zu geklappt und gefragt, ob das unter Hitler denn das richtige Deutschland war, von dem sie spricht? Es ist nicht gerade ein Aushängeschild wenn man sich als selbst Hilfebedürftiger immer noch jemanden suchen muss, dem es noch schlechter geht, um drauf zu hauen. Das ist erbärmlich.

Lesetip: Hajo Funke : Brandstifter - Deutschland zwischen Demokratie und völkischem Nationalsimus. Gibt es nur noch gebraucht, aber wohl so aktuell wie damals.

Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 26. August 2013, 13:55:43
Ach so und Deutschland ist doch sehr gastfreundlich. Gäste sind immer gern gesehen ..... die fahren ja wieder *Ironie-Modus-aus*
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sweety am 26. August 2013, 14:08:04
Oioioi... ich hab mir jetzt mal so ein paar Sachen durchgelesen :-[ :-[

Was immer wieder kommt, ist ja auch diese Angst, dass es irgendwann keine Deutschen mehr gibt. Zumindest nicht in Deutschland.
Das ist auch wieder so ein Ding, ich seh da jetzt nicht so die Problematik. Was wäre denn dann? Müsste ich dann tot umfallen, wenn ich zu dem Zeitpunkt noch am Leben wäre?
Es tut mir leid, wenn es mir gerade an Ernsthaftigkeit gebricht, aber ich muss dabei immer an Volker Pispers denken, der dazu sagte: "Also wenn es keine Deutschen mehr gibt - dann sagen die Afrikaner 'Nee, ohne die Deutschen wollen wir auch nicht mehr.'" ;D

Sonst - was für Ar*schgeigen. Dumm und feige.

Ich bin entsetzt und angewidert :-X
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 26. August 2013, 16:15:51
hier geht es weiter: lest euch hier mal in die Kommentare. Ich hoffe das funktioniert mit diesem Link.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151837974100730&set=a.166767505729.158690.25604775729&type=1&theater
http://www.youtube.com/watch?v=-9ou55DcxLc

Zitat:" wat iss mit unsern Kinder, die Sicherheit, wat is damit? Spielplätze, ick seh hier kene ordentliche Spielplätze für unsre Kinder, wa (...) unsre Kinner sind wichtig und nicht dat was hier herkommt, ey" ...könnt ich ko**en. Das spiegelt mal wieder in welchem Luxus wir leben. Wenn ein Großteil der Bevölkerung nicht im Ansatz (und zumindest theoretisch) ausmachen und verstehen kann, was Krieg, Todesangst und Flucht für diese Menschen bedeutet - oder die Tatsache, dass keiner etwas für seine Herkunft kann oder sie sich auch nur irgendwie verdient hat. Kopfschüttel. Mir wäre das SO peinlich öffentlich zu fordern dass 500 Migranten über den Jordan gehen nur damit mein Kind einen Spielplatz hat. Und immer wieder "das Boot ist voll"
"es reicht"
"die nehmen uns die Arbeitsplätze weg"
"wer beschützt uns"
"die sind zum Rumlungern verdammt"
"ich hab Angst vor Einbrüchen"

Und das sind noch die harmlosen Kommentare.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Mondlaus am 26. August 2013, 16:27:26
Wow... Dieser Plattitüden-Kram ist wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das ist wirklich erschreckend. Aber immerhin sind auch einige Anti-NPD-Rechts Kommentare mittendrin.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 26. August 2013, 16:42:38
Mondlaus...ich war vor ein paar Wochen schon schockiert, dass Australien einen ähnlich feinsdeligen Kurs Asylbewerbern gegenüber fährt. Und diesen nun auch recht offen vertritt.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 26. August 2013, 16:46:59
Zitat von: Mondlaus am 26. August 2013, 16:27:26
Wow... Dieser Plattitüden-Kram ist wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das ist wirklich erschreckend. Aber immerhin sind auch einige Anti-NPD-Rechts Kommentare mittendrin.

Das ist dort schon lange lange angekommen und nicht nur da, sondern auch viel höher. Wenn selbst Politiker, die ja nun nicht wirklich die Mitte der Gesellschaft darstellen sich so äußern ohne irgendwie wirklich auf Wiederstand zu stoßen, dann ist die Grenze der Mitte nach Oben schon lange überschritten. Das geht seit  Jahren, dass genau die "upper class" wie es so schön heißt in die Richtung arbeitet. Die machen es nur geschickter.

Für mich ist allein dieses Klassendenken schon genauso plattitüden/klischee/Schubladen/diskriminierend reden und denken wie auf Ausländerfeindlichkeit bezogen. Vielen ist das vielleicht nicht mal bewusst .... dennoch tun sie es.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: guest4324 am 26. August 2013, 17:19:24
 :D
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Honigbluete am 26. August 2013, 18:54:51
Mir ist eine Aussage meines Schwiegervaters auch sauer aufgestoßen, als er meinte, dass Asylbewerber hier viel Geld bekommen und das ausnutzen... Ich habe ihm widersprochen und darauf hingewiesen, dass dem sicher nicht so ist. Leider hatte ich keine aktuellen Gesetze, Vorschriften und Beispiele parat, aber auch er konnte seine Quelle nicht genau benennen, es war ein hab ich gehört/gelesen...
Ich finde es auch erschreckend, dass gerade Menschen, denen es gut geht, so reagieren! Zum großen Teil ist es "nur" nach geklappt etwa Halbwissen, was es allerdings nicht weniger gefährlich macht. Ich erinnere mich an ein total groteskes Telefonat mit meiner Mutter. Ich stand in Palästina auf einem Platz und musste auf einen Bekannten warten, habe die Zeit genutzt, um meine Mutter anzurufen. Ich erzählte also, dass ich mich gleich mit XY treffen werde und sie fragte, ob er Araber wäre, was ich halb entsetzt, halb lächelnd mit ja natürlich beantwortete, schließlich bin ich in einem arabischen Land. Sie bat mich, auf mich aufzupassen und vorsichtig zu sein, Arabern wäre ja nicht zu trauen... Da war ich endgültig schockiert und habe gefragt, wieviele Araber sie denn kennen würde, dass sie zu dieser Meinung kommt. Da wurde ihr erst bewusst, was sie gesagt hat... :o
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 26. August 2013, 19:51:05
Also hier auf dem Land denken sehr viele Menschen so und ja, die haben alle selber Familie und kleine Kinder. Es gibt Kinder in der Klasse meines Sohnes, die nicht mehr zu uns kommen dürfen, weil mein Sohn "ja immer mit den Ausländern abhängt und man nicht wisse, was da Kriminelles abläuft"  s-:) s-:) s-:)
Ja, mein Sohn hat 2 Freunde, deren Eltern Asylanten sind, die schwarze Haare und schwarze Augen haben, die Moslems sind und die gehen hier ein und aus wie andere Freunde auch. Ich kenne die Kinder, ich kenne die Eltern. Die Väter gehen arbeiten und die Mütter sorgen sehr für ihre Kinder. Anständige Leute!  Aber die Leut sind halt dumm, die denken sofort an Kriminalität oder dass Ausländer wer weiß wieviel Geld vom Staat bekommen usw.
Ich finds furchtbar und ich werde das nie verstehen.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 26. August 2013, 19:55:42
Allerdings muss ich gestehen, dass meine eigene Familie (also nicht jetzt meine Familie mit Mann und Kindern, die Verwandschaft drumherum meine ich) auch kein glänzendes Beispiel ist. Da labern auch fast alle solchen Stammtisch-Müll  s-:)
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 26. August 2013, 20:01:48
Allein, dass das Wort Asylant salonfähig und normal und es sogar in den deutschen Rechtschreibduden geschafft hat ist schon eine Schande  :(
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Filigrana am 26. August 2013, 20:46:41

Ekelhaft was die da kommentieren und außerdem totaler Quatsch, als würde ein Asylbewerber den Deutschen die Arbeit weg nehmen!?!? Die haben nicht einmal eine Arbeitserlaubnis. Und es ist eher so, dass Deutsche den Ausländern die hier ein Aufenthaltsrecht und eine Arbeitserlaubnis haben bei der Jobvergabe vorgezogen werden! Aber wenn diese Leute keinen Schulabschluß/Ausbildung haben, wird natürlich der den Job bekommen der dieses vorweisen kann. So ein Hohn!!!!

Ich muss allerdings dazu sagen, dass es diesen öffentlichen Rassismus hier im Süden nicht so gibt. Oder zumindest kommt es mir so vor.  :-\
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Samson am 26. August 2013, 21:41:05
Der Vater meiner Freundin war neutral eingestellt, als er erfahren hat, dass sie "Erstanlaufstelle für Asylbewerber" in Dortmund direkt in der Nähe seines Einfamilienhauses errichtet wird.
Andere haben protestiert, sich zusammen geschlossen und "Stammtischparolen" verbreitet. Er hat sich nicht angeschlossen.

Jetzt, zwei Jahre später, bereut er es, dass er nicht auch versucht hat die Eröffnung zu verhindern.

Die Asylbewerber machen es den Anwohner wirklich schwer sie zu mögen. Sie verrichten ihre Notdurft in den Vorgärten der Anwohner,  klauen in den Hintergärten, brechen Wohnwagen an den Carports auf, brechen Blumen ab, reissen Gartenzäune ein,...

Die Anwohner haben keine Chance sich zu wehren. Klar können sie die Bewohner aus den Gärten oder von den Häusern "verscheuchen", wenn sie sie sehen, aber das hilft ja nicht auf Dauer, zumal hier in Dortmund die Bewohner in der Erstanlaufstelle nur kurz bleiben, weil sie von dort "verteilt" werden. Wenn die Bewohner auf frischer Tat ertappt werden, werden sie zur Erstanlaufstelle zurück gebracht und das war es dann als Strafe.

Der Vater meiner Freundin ist nach diesen zwei Jahren so mit den Nerven runter, dass er sein Haus gerne verkaufen würde, aber er wird es nicht los. Die Häuser sind mit der Erstanlaufstelle nebenan quasi wertlos geworden.

Ich kenne diesen Mann seit ich ein kleines Mädchen war. Alle waren bei ihm willkommen. Der türkische Freund meiner Freundin, die polnische Freundin, unsere Klassenfreundin aus sehr zerrüttetem Elternhaus. Alle wurde freundlich aufgenommen und bewirtet. Wie gesagt stand dieser Mann auch der Eröffnung neutral gegenüber.
Leider haben die oben beschriebenen Umstände dazu geführt, dass er bei der nächsten Wahl nicht mehr SPD oder CDU wählt. Ebenso wenig wie die anderen Anwohner.

Ich hoffe sehr, dass sich an den Umständen hier in Dortmund etwas ändern wird, denn mir wird es Angst und Bange wenn ich daran denke von wie vielen ich in letzter Zeit erfahren habe, das sie ihr Kreuz Rechts setzten werden.  :-\



Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Mondlaus am 26. August 2013, 21:57:09
Eigentlich sollte man da mal gemeinsam nen Shitstorm lostreten und dagegenhalten.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Mondlaus am 26. August 2013, 21:59:28
Zitat von: Once am 26. August 2013, 16:42:38
Mondlaus...ich war vor ein paar Wochen schon schockiert, dass Australien einen ähnlich feinsdeligen Kurs Asylbewerbern gegenüber fährt. Und diesen nun auch recht offen vertritt.

Ja DAS ist noch einmal eine andere Geschichte. Und das schlimmste, der Großteil der Bevölkerung steht dahinter und es gibt kaum Gegenbewegung. Noch schlimmer als hier sogar :-\ Und ständig wird rassistisches Zeugs auf Facebook gepostet. Von meinen Verwandten, und die glauben es wirklich. Haben aber auch kaum eine andere Möglichkeit, denn die Politik nutzt es geschickt als Wahlkampfthema.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: starlet am 26. August 2013, 22:05:47
hachja.. ich komme ja selber aus so ner "asylfamilie" :P

viele wissen einfach nicht, wie unglaublich HART es ist, sich aus so einem status hochzuarbeiten. ich nehme meinen freund so gern als beispiel. die sind damals auch geflüchtet, über den weg nach deutschland möchte ich nichts sagen, das da gelaufen ist....unvorstellbar...

hier waren sie auch zu erst in verschiedenen asylheimen, auch in der stadt, wo wir jetzt wohnen. die umstände sind katastrophal! kakerlaken, viel zu kleiner wohnraum, toilette wird mit anderen familien geteilt. nachtruhe oder sowas? gibts nicht. etc etc etc......

sowas finde ich echt traurig.

ansonsten denke ich, das es vielen so geht, wie bei samson. hier im asylheim hatte die nachbarsfamilie ein dickes auto und auch nen megaplasma TV an der wand. wäsche wurde direkt von der leine geklaut....

und gerade DIE geschichten machen auch gerne umlauf. auch wenn ich nachdenke, fällt mir keine positive ein, nur "boah was die alles gemacht haben".

ansonsten durfte mein freund um eine arbeitserlaubnis betteln, um den führerschein, selbst um einen ausbildungsplatz. den musste nämlich das ausländeramt "absegnen".
er durfte sich nichtmal eine wohnung nehmen, wo er möchte.
so eingeschränkt will keiner leben!

Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 27. August 2013, 09:07:58
@Samson: Für mich persönlich liegen Welten zwischen "wir demonstrieren gegen Ausländer/Asylbewerber" und "wir demonstrieren gehen solch eine Einrichtung". Ich würde auch dagegen demonstrieren und auf die Barrikaden gehen. Nicht nur, weil es eben zu den von dir genannten Problemen kommt, sondern weil diese Probleme (und ich sage das ist gewollt) genau so durch diese Art von Unterbringung provoziert werden.

Es will auch keiner neben einer Obdachloseneinrichtung wohnen oder neben dem Flughafen oder der Mülldeponie. Viele wollen nicht neben einem Kindergarten wohnen usw.

Ich habe damals während meines Studiums ein Praktikum gemacht in einer Gemeinde im Hochtaunuskreis, die solche Einrichtungen/Erstaufnahmeeinrichtungen überhaupt gar nicht hatte. ALLE Asylbewerberfamilien waren in ganz normalen Wohnungen über das ganze Stadtgebiet verteilt und oh Wunder, Probleme gab es in Einzelfällen ..... so wie sie es unter ganz normalen Nachbarn auch gibt, aber die waren in aller Regel lösbar. Genauso wie nicht plötzlich eine große Zahl Kinder in einer Schule aufgelaufen ist, weil eben die Einrichtung da im Einzugsgebiet liegt, sondern durch die großflächige Verteilung über das gesamte Gebiet, waren auch immer nur sehr wenige Kinder in einzelnen Klassen und das konnte auch sehr gut aufgefangen werden von den Lehrer(innen).

Das war einfach nur toll und beispielhaft und zeigt, dass es möglich ist, wenn man will, wenn die Politiker wollen und dass dann auch die Bevölkerung in aller Regel gut mit zieht. Es ist möglich, aber es ist eben nicht gewollt, dass es gut läuft.

Damals wurde das Asylgesetz geändert, aufgeweicht und für einen echten politisch Verfolgten (sind die meisten ja gar nicht, was nicht heißt,. dass sie keine berechtigten Gründe haben, aber Bürgerkrieg ist z.B. keine politische Verfolgung, sie dürfen aber trotzdem bleiben) ist es fast unmöglich, überhaupt noch deutschen Boden zu betreten.

Wortwahl und ausgewählte Zahlen und Statistiken können so viel Schlimmes anrichten. Wer in der Bevölkerung weiß denn schon, dass sich ein Asylbewerber schon strafbar macht, wenn er nur unerlaubt den Landkreis verlässt, um z.B. Freunde zu besuchen? Jeder Asylbewerber, der ohne original Papiere deutschen Boden betritt macht sich strafbar. Welcher politisch Verfolgte bekommt schon Reisepapiere und ein Visum? Bekommt er es, macht der Asylantrag das Visum mit sofortiger Wirkung ungültig und er kann jederzeit abgeschoben werden. Die Kriminalitätsstatistik sieht natürlich dementsprechend aus für Otto-Normal-Bürger. Oh wei, so viele Gesetzesvestöße durch Asylbewerber .... aber welche Lapalien da mitunter dahinter stecken, gegen die ein Deutscher schon per se gar nicht verstoßen könnte verzerrt einfach den Blick schon sehr und kann unglaublich viel negative Stimmung machen.

Nochmal @Samson: In aller erster Linie sehe ich da den Informationsfluss als Problem an. Oftmals sind da vor Ort nur ein oder zwei mal pro Woche Sozialarbeiter, die versuchen, ein bisschen was in die richtige Richtung zu schubsen. "Hier ist das Bad, da die Toiletten, da die Küche ....etc.", alles Gemeinschaftsräume, keine Privatsphäre. Die Leute kommen häufig aus Ländern, in denen es so etwas wie unsere Toiletten nicht gibt. Oftmals ist in den Ländern üblich, dass einfach ein Loch im Boden ist. Toiletten sind unrein und Menschen aus sehr vielen Ländern würden sich erstmal nicht auf so eine Toilette setzen. Ganz besonders nicht, wenn sie von anderen, die man gar nicht kennt, auch benutzt wird. Gärten, wie wir sich empfinden (ich sage nur Sandburgen um die Strandkörbe) sind in vielen Ländern nicht üblich. Die Toilette ist eklig oder wird so empfunden, oft sind sie kaputt oder verstopft, weil sie falsch gebraucht wurden. Die Reparaturen dauern ewig, die Monteure haben auch keine Lust mehr, weil ein paar Tage später neue Leute da sind und sie wieder kommen müssen für dasselbe Problem.

Uns haben Flüchtlinge am Flughafen mal eine Toilette abmontiert, damit sie ihr gewohntes Loch im Boden haben. Ich hab keine Ahnung, wie sie das gemacht haben, denn sie hatten ja kein Werkzeug, konnten ja nicht raus. Flughafenverfahren bedeutete ja abgeriegelter Bereich im Transit.

Nein, das alles ist nicht witzig. Aber dass es nicht anders gemacht wird, das haben die Politiker zu verantworten. Und ich bin auch nach all den Jahren immer noch davon überzeugt, dass das Absicht ist und gewollt, dass so eine Stimmung gegen Ausländer und explizit Asylbewerber herrscht.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Wechselflügler am 27. August 2013, 09:32:53
Bettina - Ich geb' Dir zum Teil durchaus Recht. Manche Probleme könnten relativ ein-
               fach schon vor der Entstehung behoben werden. (Unterbringung in normalen
               Wohnungen/Verteilung über einen ganzen Landkreis bzw.Stadtgebiet)

               Allerdings bin ich andererseits auch der Meinung, diese Menschen kommen
               in ein fremdes Land (ganz egal, ob Deutschland/Frankreich, etc.) also müssen
               sie sich auch den dortigen Gepflogenheiten anpassen.
               Das muss ich überall, wo ich hinreise tun.
               Es wird ja auch erwartet, dass ich mich als Tourist an gewisse Regeln halte.

               Ich denke, diese "sich nicht anpassen/in die Gesellschaft einfügen wollen" ist
               zu einem großen Teil, das, was die Bürger so gegen Asylbewerber/Ausländer
               aufbringt.

               Mir wird nirgendwo auf der Welt eine Toilette mit automatischer Popospülung
               hingestellt, nur weil ich es so gewohnt bin. Entweder benutze ich das
               vorhandene Loch im Boden, oder ich habe Pech.

               Warum sollten wir also Erdlöcher graben, bzw. Fäkalien im Vorgarten dulden?

Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. August 2013, 09:43:54
Nala, das ist nur Polemik.
Das Problem "Anpassen/Sich in die Gesellschaft einfügen" oder was auch immer, fängt an anderer Stelle. Die Menschen die hier kommen, haben Träume! Die meisten haben entweder schreckliches erlebt, sind traumatisiert oder haben schlicht und einfach nur Hunger. Sie haben ihr ganzes Leben unter vollkommen andere Umstände gelebt, haben unglaublich viel Mut benötigt und natürlich die Verzweiflung nicht vergessen, um alles aufzugeben.
Hier fehlt es dann an Unterstützung. Oftmals. Alles ist neu, alles ist fremd, Deutschland ist für viele sogar ein Kulturschock. Man will das was man ist, natürlich nicht aufgeben. Das wird aber oft hier in D unter "anpassen" verstanden. Unmöglich! Hier gehört viel Geduld und Geduld und Aufklärung um eine tatsächliche und respektvolle "Anpassung" der zugezogenen Menschen zu erreichen. Ach, die Thematik ist unendlich...

Wir haben damals keine Unterstützung bekommen. Gar nichts. Wir waren aber auch keine Immigranten, sondern legal zugezogen. Meine Eltern waren in ihrem Beruf so gut, dass D sie angeworben hat. Dennoch, niemand war für uns zuständig, keine Erklärung der Rechtslage, keine Unterstützung im Alltag. Alles allein und mühevoll in Alleingang geschafft. Und so geht es vielen heute noch.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. August 2013, 09:54:27
Im übrigen: es gehört eine ganze Portion guten Willen, sich trotz Ablehnung, Vorurteile und sogar gelegentlichem Hass, "anpassen" zu wollen.
Ich fand es ganz und gar nicht witzig allein wegen meiner Herkunft als minderwertig und schlecht abgestempelt zu werden.
Überhaupt nicht.
Respekt erwarten ist eine Sache. Funktioniert aber auch nur, wenn mal lernt andere ebenfalls mit Respekt zu begegnen. Dieses "ich bin Deutsche, ich war zuerst hier, ich habe Rechte"-Getue ist einfach nur überholt. Wir sind Europäer, Weltgesellschaft. Nichts anderes.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Unserwunder am 27. August 2013, 09:56:15
Zitat von: blume8 am 27. August 2013, 09:54:27
Im übrigen: es gehört eine ganze Portion guten Willen, sich trotz Ablehnung, Vorurteile und sogar gelegentlich Hass, "anpassen" zu wollen.
Ich fand es ganz und gar nicht witzig allein wegen meiner Herkunft als minderwertig und schlecht abgestempelt zu werden.
Überhaupt nicht.


Tolle Worte!!! s-druecken
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 27. August 2013, 09:57:13
@Nala: Dieses Anpassen, vertraut werden mit Gepflogenheiten etc. funktioniert aber nur durch Information. Und zwar durch direkte und durch Kontakt und ist nicht von einem Sozialarbeiter, der für 500 Leute zuständig ist und sich um massive Probleme kümmern muss, leistbar. Woher sollen sie denn wissen, was hier üblich ist? Solange sie im Asylverfahren sind ist Integration unerwünscht. Die Kinder gehen zur Schule, weil hier Schulpflicht ist. Gäbe es die nicht, würden die Kinder nicht mal zur Schule gehen. Asylbewerber sollen sich ja hier gar nicht wohl fühlen. Je integrierter sie hier sind, um so massiver die Proteste, wenn sie abgeschoben werden sollen. Da sind dann oft die Argumente, dass sie doch sozial integriert sind, die Kinder Freunde haben etc. ..... also versucht ja erstmal gar keiner, das voranzutreiben. Das, was du dir da wünschst .... das sind Sachen, die irgendwann greifen sollen/dürfen, aber nicht für den Asylbewerber, der gerade hier ankommt und in der Erstaufnahmeeinrichtung überhaupt erstmal auf Zuweisung einer anderen Unterkunft und den Beginn seines Verfahrens wartet. In einer Erstaufnahmeeinrichtung sollen die Leute ja auch nicht lange sein und ich sag dir, da gibt es niemanden, der den Leuten, die da kommen immer wieder behilflich ist, sich in den Alltag hier einzufinden. Einen Alltag, der in einer Erstaufnahmeeinrichtung in erster Linie aus warten besteht. Herumsitzen und warten und der Angst davor, wie es weiter geht. Denn die Flucht aus der Heimat ist nicht beendet ..... jetzt ist die Angst da, dass man unter Umständen schneller wieder dort ist, wo man hergekommen ist, weil die Realität so ganz anders aussieht, als was die Schleuser ihnen versprochen haben.

Wenn ich will, dass sich hier jemand integriert und wenn es in den ersten Tagen nur ist, dass er die Grundstücke der Nachbarn respektiert und die Toilette ordentlich benutzt, genauso wie seinen Müll nicht irgendwo hin schmeißt, dann muss es auch jemanden geben, der ihnen das sagt! Und das ist auch für die Sozialarbeiter ein Kampf gegen Windmühlen, denn wenn irgendwo Müll liegt, dann kommt auch jede Menge Müll dazu. Schau dir doch allein die Zigarettenkippen und den Müll an, der in den Bahnhöfen in den Gleisbetten liegt. Und dann erzähl einem Asylbewerber, dass er aber SEINEN Müll nicht dahin werfen darf.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Wechselflügler am 27. August 2013, 10:01:19
Blume, Du hast mit vielem, was Du schreibst absolut Recht.

Dennoch: Wenn ich heute beschließe, in ein fremdes Land zu gehen - wen interessiert es, ob ich die Sprache kann? Richtig: Niemanden! Hier wird ein Dolmetscher zur Verfügung gestellt.
Ich, als der "Fremde" bin dafür zuständig, mich über das Land zu informieren - nicht die dortigen Behörden.

Natürlich brauchen gerade traumatisierte/verfolgte Menschen Hilfe. Die sollen sie auch uneingeschränkt bekommen. Aber nicht auf Kosten (ich meine NICHT finanziell!) der hier bereits lebenden Bevölkerung (ganz egal, welcher Abstammung, deshalb habe ich bewußt nicht "deutsch" geschrieben).
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. August 2013, 10:04:51
@nala
Aber du hast von vornherein vollkommen andere Voraussetzungen! Du hast eine Schulbildung hier genossen, die viele die hier kommen, nicht nachweisen können. DU hast die Möglichkeit dir Flugtickets zu kaufen, dir eine Wohnung vorher zu mieten, dich über das Land im Voraus zu erkundigen.
DU hast ALLE Möglichkeiten der Welt! Andere aber NICHT!
Um es mal ganz flapsig zu sagen: einer der aus dem tiefsten Iran flüchtet, weiß nur, dass es Deutscland gibt. Vermutlich. Vielleicht auch etwas mehr. Aber sich wirklich so vorzubereiten wie DU es könntest, können viele eben nicht
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: redheart am 27. August 2013, 10:07:00
Die überlegen sich in der Regel ja nicht vorher monatelang wohin sie denn auswandern wollen ???
Wir reden hier von Flüchtlingen, nicht von Leuten, die mal eben vorbei kommen, weil sie gehört haben, dass hier noch Handwerker gesucht werden!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: redheart am 27. August 2013, 10:09:39
Was fehlt in Europa ist eine einheitliche Linie, wie man mit Flüchtlingen umgeht. Dass man eben nicht alles auf die Mittelmeerstaaten abschiebt, die Leute dann da wochenlang zusammengepfercht werden und man sie von dort mit ein paar Euro einfach weiter gegen Norden schickt.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Tini am 27. August 2013, 10:09:46
Ich finde ja, es hilft sehr, sich mal darüber Gedanken zu machen, wie man sich in einem fremden Land fühlen würde, dessen Sprache man nicht spricht und was für uns wirklich völlig fremd ist. Wie würden wir uns ohne Hilfe in Afghanistan zurechtfinden, im Irak, im Iran. Ok, wir würden uns evtl. informieren, weil wir die Möglichkeit haben. Wo wir angefeindet (oder schlimmeres) würden, weil wir Weihnachten feiern, weil wir ein bisschen von unseren deutschen Gepflogenheiten mitnehmen wollten. Und jetzt sagt mir bitte nicht, Ihr würdet Euch alle direkt anpassen, womöglich verschleiern, weil es dort eben so ist.

Vielleicht sollten wir uns alle mal in etwas mehr Empathie üben und von unserem hohen deutschen Roß absteigen!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. August 2013, 10:10:12
@red
genau. die meisten sparen so gut sie können um die schlepper zu bezahlen (schrecklich),setzen ihre gesundheit und ihr leben dabei oftmals aufs spiel und werden hier dann begrüsst mit: du bist aber wertlos. grossartig :P
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 27. August 2013, 10:12:17
Nala, du redest von einer ganz anderen Geschichte. Du redest von Einwanderung, von Menschen, die beschließen, in ein anderes Land zu gehen. Asylbewerber haben oft nicht entschieden, dass sie in ein anderes Land gehen wollen. Sie MÜSSEN in ein anderes Land (egal welches), um ihr Leben zu schützen und wissen oft nicht mal, ob ihre Reise auch da endet, wo sie eigentlich hin wollten (weil da vielleicht schon Familie ist, die hilfreich sein könnte). Viele, die eben durch das Asylgesetz hier landen, wollen gar nicht nach Deutschland. Aber die Alternative ist zurück, aber das geht nicht, also bleiben sie erstmal hier. Und erstmal meine ich so. Es gibt nicht wenige, die nach einem abgeschlossenen Asylverfahren in die USA oder sonst wohin emigrieren, weil sei eben da bessere sprachliche Möglichkeiten haben oder Familie, die sie unterstützen kann. Diese Menschen beschließen nicht, in ein anderes Land zu gehen. Sie beschließen oft lediglich, ihr Land zu verlassen.

Wenn ich die Sendungen über deutsche Auswanderer so sehe, hab ich allerdings sehr große Zweifel, ob da so viele von denen so gut auf das Land, in das sie nun wirklich freiwillig und lang vorbereitet gehen, sind  s-:)

Von einem politisch Verfolgten oder einem Bürgerkriegsflüchtling zu verlangen, dass er jetzt doch mal bitte sofort einen selbst finanzierten VHS-Deutschkurs belegt ist doch utopisch.

@redheart: Einheitliche Vorgehensweise gibt es. Verteilung auf alle Länder wird durch die Drittstaatenregelung ausgehebelt.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: redheart am 27. August 2013, 10:21:44
Zitat von: Bettina am 27. August 2013, 10:12:17
Wenn ich die Sendungen über deutsche Auswanderer so sehe, hab ich allerdings sehr große Zweifel, ob da so viele von denen so gut auf das Land, in das sie nun wirklich freiwillig und lang vorbereitet gehen, sind  s-:)
Nur weil sie in die südamerikanische Pampa auswandern und kein Spanisch sprechen? s-:) :P

Ja in der Theorie ist es geregelt, aber wenn man sich die Situation in Griechenland und Co. anschaut, schreit das meiner Meinung schon nach einem grösseren Plan, der sich auch der veränderten Lage durch den arabischen Frühling und daraus resultierende Bürgerkriege/Bürgerkriegsähnliche Zustände anpasst.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. August 2013, 10:25:06
Übrigens, um den Unterschied deutlicher zu machen: wir sind wie obe schon geschrieben, legal nach D gekommen. Mit Pass und Aufenthalts/-Arbeitserlaubnis.
Zunächst hatten es nur meine Eltern, meine Schwester und ich wurden in der Heimat als "lebende Versicherung" quasi einbehalten. Damit hat man Familien erpresst und dadurch sichergehen können, dass sie nicht in den goldenen Westen abhauen.
Im Januar 1990 war es dann endlich soweit: wir -die Kinder- durften mit unseren Eltern das Land gemeinsam verlassen. Was so grossartig klingt, war wesentlich schwieriger. Unsere Pässe ausstellen war ein (Lebens-) Abenteuer. In der Stadt (Bukarest) war es noch unsicher, vereinzelt wurde es noch geschossen (Ende Dezember ´89). Meine Schwester und ich mussten uns im Auto gut verstecken, damit wir nicht zufällig getroffen werden. Meine Eltern haben die Behörde lauthals betretten (wir wurden am EIngang zunächst aufgehalten), da das Gesetz neu war und die Mitarbeiter auf den Ansturm unvorbereitet (die Armen, damals war alles chaotisch). Unter Drohungen und Streit (welche Audrücke meine Mum plötzlich kannte...mir haben die Ohren geklingelt). Wie auch immer, die Pässe wurden am gleichen Tag ausgestellt, Bahnticktes wurden sofort besorgt und am nächsten Tag stiegen meine Mum, meine Schwester, unser Hund und ich in den Zug. Ob und wann mein Dad nachkommen konnte, war unklar. Man hatte nämlich aus "Versehen" seinen Pass einbehalten *hüstel* Wir hatten bis wir ans Ziel kamen, unglaubliche Angst. Angst, dass man uns Kindern doch nicht erlauben würde, über die Grenze zu fahren, Angst, dass uns was dabei zustößt, Angst Papa nicht wieder zu sehen (letztendlich war die Sache in der Heimat nicht ausgestanden)...vor allem einfach nur Angst.
Wünsche ich niemanden, absolut niemanden. Unsere Geschichte ist noch harmlos. Andere haben wirklich schlimme Sachen erleben müssen.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 27. August 2013, 10:26:08
Bürgerkriegsflüchtlinge werden aber europaweit verteilt.

Zitat von: redheart am 27. August 2013, 10:21:44
Zitat von: Bettina am 27. August 2013, 10:12:17
Wenn ich die Sendungen über deutsche Auswanderer so sehe, hab ich allerdings sehr große Zweifel, ob da so viele von denen so gut auf das Land, in das sie nun wirklich freiwillig und lang vorbereitet gehen, sind  s-:)
Nur weil sie in die südamerikanische Pampa auswandern und kein Spanisch sprechen? s-:) :P

Oder auch nach Bulgarien, weil es mit Las Vegas nicht geklappt hat  ;)
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: redheart am 27. August 2013, 10:31:10
Nachdem sie wochenlang zusammengepfercht in Griechenland waren unter sehr üblen Umständen.

Und wenn sie dann mal irgendwo hinkommen, dauert es meist ewig bis die Anträge geprüft werden, was auch nicht gerade sehr optimal ist.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Flower Eight Revival am 27. August 2013, 10:33:38
Zitat von: redheart am 27. August 2013, 10:31:10
Nachdem sie wochenlang zusammengepfercht in Griechenland waren unter sehr üblen Umständen.

Und wenn sie dann mal irgendwo hinkommen, dauert es meist ewig bis die Anträge geprüft werden, was auch nicht gerade sehr optimal ist.
Und während sie warten, und warten, und warten...haben sie kein Geld, keine Aussichten und müssen womöglich neben/mit "Feinde" nebenan leben. Denn nicht zu vergessen, zwischen unterschiedliche Völker bestehen jahrzehntelange Feindschaften. Das ist einfahc so. Sich dann zu wundern, dass es aber mit dem Miteinander nicht klappt, wenn die Voraussetzungen eh nie wirklich da waren, ist wirklich etwas abstrus.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Meph am 27. August 2013, 10:45:57
und das ist nicht erst seit wenigen wochen so, das ist doch "schon immer" so!
Vor ca. 30 Jahren wurde im Nachbarort die brittische Armee abgezogen. dort gab es viel viel viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeel wohnraum. Zeitgleich fiel ja bekanntlich die Ostgrenze... und viele Russlanddeutsche kamen zurück. Damals gab es Zuteilungen welches Bundesland wieviele aufnehme muss usw.... und da ja da gerade wohnraum frei wurde- schickte man sie "alle" dorthin.
Quasi ein Ghetto!
Wie sollen sich leute unseren Gewohnheiten "anpassen", dahingehend ihr leben zu orientieren, wenn ihnen von Grund auf die Möglichkeiten nicht gegeben werden? Klar lebt man sein altes Leben wenn man rund um sich "nur" seine Volksleute hat!

Heute stehen die Wohnungen übrigens wieder leer, denn den meisten war es wichtig, sich hier ein gutes Leben aufzubauen und heute leben ie da wo sie wollen und nicht wo sie müssen.... erschreckend, dass dieser prozess 30 Jahre brauchte...


Ich würde auch gegen ein Asylbewerberheim demonstrieren, wo 200 Leute auf einmal in eine alte, ausrangierte Schule gepfercht werden, wo sicher ist, dass nichtmal jede familie einen rückzucksort mit tür hat, wo es keine annähernd ausreichende Möbilierung gibt, wo es 20 Klos von vor 40/50 Jahren irgendwo im Gebäude gibt, vielleicht 8 Waschbecken, aber nichtmal unbedingt eine Dusche...
Das ist unzumutbar- für jeden!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Meph am 27. August 2013, 11:04:52
Ach und noch was- ich war damals ja noch kind und kam auch mit vielen Kindern der "Russlanddeutschen" zusammen, meine erste begegnung war ein Kind in meiner Klasse....

"Auf dem Zettel ist mein Name Alexander, aber bitte, so heisse ich erst seit dem wir hier sind, ich habe schon immer Sascha geheissen, darf ich aber ichtmehr, bitte, sagt doch auch Sascha zu mir"
Die beste Freundin meiner Schwester war auch eine Sascha, die nichtmehr so heissen durfte, sie hiess nun alexandra
Aus Kathinka wurde Katharina,
irina durfte nichtmehr Irina heissen, das war jetzt Irene
Nastasja wurde selbstverständlich nun von Amtswegen Natascha genannt....
Von deutschen Behörden! Schlimm!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sisam am 27. August 2013, 11:13:05
Na, nun nimmt dieser Thread ja doch noch Fahrt auf. Ich hatte erst das Gefühl, es verläuft sich in Shitstorm gegen braune Kommentare. :P

Wobei ich zugeben muss, ich möchte eigentlich im Augenblick nicht verzweifeln an allem, was schiefgehen kann (z.B. im Miteinander, Integration), sondern mich mit positiven Kräften auseinandersetzen - sozusagen auf der Suche nach einer (sagen wir mal) neuen "Willkommens-Kultur". Deswegen habe ich auch einen weiteren Thread aufgemacht, der bitte nicht als Gegenthread verstanden werden soll. ;)
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 28. August 2013, 11:24:25
Ich würde nicht dagegen Demonstrieren, Meph. Allein, weil ich dann in Reih und Glied mit eben solchen stünde die zur Begrüßung den Hitlergruß zeigen.
Deine Gründe finde ich durchaus plausibel bis angemessen. Aber diesen Protest kann man anders gestalten bestenfalls auf politischer Ebene (siehe redheart). Oder aber gesondert.

@Nala: was verlangst Du denn da? Du setzt quasi schon voraus, dass Asylbewerber sich nicht anpassen wollen und das ist eines der gängigsten Klischees der rechten Polemik, da hat Blume leider recht  :-\
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 28. August 2013, 11:31:18
Man kann auch anders demonstrieren, als sich neben Nazis zu stellen. Man kann das z.B. tun, indem man sich für bessere Alternativen starkt macht  ;). Mit den Verantwortlichen das Gespräch sucht und nicht nur Schilder und Parolen auf die Straße schickt.

Und genau deshalb bin ich da ganz bei Sisam. Was verändert es denn, wenn wir die Kommentare auf den Online-Seiten lesen und kundtun wie betroffen wir sind? Gar nichts!

Und nein, ich meine nicht, dass man das ignorieren darf, aber wo sind denn die Links von den Organisationen, Vereinen, Freiwililgen, die gutes Tun, sich engagieren?

Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. August 2013, 12:01:01
früher, im schwarzwald, war das auch so, meph. da gab es eine eigene siedlung (ja, ein ghetto) nur für die aussiedler. alle oben auf dem berg ohne anbindung an die stadt, keine busverbindung, kein kindergarten, nix. und dann regen sich die leute auf, weil dort nur russisch gesprochen wird. .... ich kenne ja sehr viele aussiedler. meine schwägerin ist auch in kasachstan geboren. mehrere freundinnen samt familien. alles super nette leute, mit denen ich gerne zusammen bin.  :D
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 28. August 2013, 12:03:00
+
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. August 2013, 12:09:56
woher kommt die denkweise? tja, ich denke die ist einfach weit verbreitet. das sieht man ja daran, dass es kinder gibt im alter meines sohnes und der ist knapp 7, die was gegen kinder von nicht-deutschen eltern haben. und da kinder das nicht mal eben einfach so so sehen, haben sie es wohl zu hause so gehört. die leute sind unzufrieden mit irgendwelchen dingen in ihrem leben und machen andere dafür verwantwortlich. gerne doch der spruch mit den arbeitsplätzen. usw. ist doch total gängig.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 28. August 2013, 12:21:02
Once, hast du meine Beiträge gelesen?

Stünde es hier zur Diskussion.....ja, ich würde das tun! Ohne Zweifel. Und zwar beides. Ich wäre GEGEN die Erstaufnahmeeinrichtung und ich wäre NICHT gegen die Asylbewerber.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 28. August 2013, 12:30:44
Es fängt doch schon da an, wo die Leute aufgenommen werden, wie sie leben müssen. Selbst hier in diesem kleinen Kaff gibt es eine Straße, in der man nicht wohnen darf. Denn da wohnen die Asylanten und das sagt alles.  s-:) Dort sind aneinandergebaute Reihenhäuser, die dermaßen abgefuckt sind, dass keiner sonst dort je einziehen würde. Und ehrlich gesagt ist es regelrecht ohne Würde so leben zu müssen. Die Häuser schimmeln alle an allen Ecken. Die Gemeinde verlangt dafür 600€ (!!!!!) Miete. Die Bäder und Toiletten sind von vor'm Krieg. Dort wohnen Familien mit 7,8,9 Familienmitgliedern zusammen auf vielleicht 80 qm.
Die Freundin meiner Tochter kommt von dort, in D geboren, sehr gute Schülerin, anständiges Mädchen. Sie hat 300 Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz geschrieben und dann nur mit viel Glück einen bekommen. Und dort muss sie sich sagen lassen, dass "so eine wie sie" schließlich mehr als dankbar sein müsse, dass sie da arbeiten darf...  s-:)
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 28. August 2013, 12:35:43
ja ich hab die Beiträge gelesen - aber das ist ja nicht aktuell, da geht es ja nicht ums jetzt und heute. Es wird auch bei Dir irgendwo in der Region zur Diskussion stehen...

http://www.oz-online.de/-news/artikel/113092/Asylbewerber-weiter-in-der-Warteschleife

ZitatDem Kreis Leer wurden 2013 bislang erst 76 von 237 Asylbewerbern zugewiesen. In den Städten und Gemeinden stehen wenig Wohnungen zur Verfügung. Diskutiert wurde darüber, Gebäude für 40 Personen anzumieten und ihnen Betreuungskräfte an die Seite zu stellen.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 28. August 2013, 12:44:09
Bei mir in der Region  ???? Du meinst jetzt Niedersachsen oder was?

Ich mache ganz sicher immer den Mund auf, wenn irgendwo ein dämlicher, unüberlegter oder absichtlich rassistischer, sexistischer oder sonst wie ausgrenzender Spruch fällt oder das Gespräch dahin geht. Aber nein, mit es nicht meine Freizeitbeschäftigung nach Demonstrationen gegen irgendwas zu suchen. Da finde ich es wirkungsvoller im direkten Umfeld tätig zu werden.

Hier in der Pampa braucht keiner eine Erstaufnahmeeinrichtung. Genau genommen braucht die sowieso überhaupt gar kein Mensch mehr, weil überhaupt gar nicht mehr so viele Leute kommen, als dass man auch nur ansatzweise ein Problem haben dürfte, die unter zu bekommen.

Ich habe Jahre lang tlw. über 300 Leute (Männer genauso wie Familien mit kleinen Kindern und alleinreisende Frauen) auf 88 Betten verteilt und soll ich dir was sagen, was ich mir von unserer Chefin anhören durfte? Der Chefin des Sozialen Dienstes der beiden großen Kirchen? "Deine Fotos können wir ja für den Jahresbericht gar nicht her nehmen. Die lachen ja alle." DAS ist Politik. Und ja, mir war das wichtiger, dafür zu sorgen, dass die Leute auch was zu lachen haben ...... wenn sie ein Bett hatten, etwas zu Essen, Kleidung, ärztliche Versorgung und rechtliche Beratung, die wir eigentlich nicht hätten machen dürfen. Und ja, das ist Vergangenheit. Sofort würde ich den Job wieder machen. Das war mit die schönste Zeit meines Lebens. Aber diese Jobs gibt es fast nicht. Die bezahlt nämlich keiner, weil man will ja nicht, dass die Leute lachen, weil dann ist keine Politik damit zu machen. Weder von der einen, noch von der anderen Seite.

Ich hab gewusst, ich hätte hier nicht schreiben sollen.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Nachtvogel am 28. August 2013, 12:47:03
Zitat von: Sweety am 26. August 2013, 13:07:50
Für den Thread hier hoffe ich einfach, dass er nicht zu einer Parade von "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber..."-Idiotien verkommt.

Zitat von: Once am 28. August 2013, 12:03:00

Es ging zunächst einmal darum herauszufinden ob die Meinung hier eine ähnliche sein könnte.  Ein paar haben sich zwar geäußert, ich vermute jedoch dass sich evtl auch hier viele in den Mantel des Schweigens hüllen, weil sie klug genug sind zu wissen, dass ihre Meinung sich ggf. nicht mit der unseren deckt.


naja warum sollten diejenigen sich äußern, wurde doch auf Seite 1 gleich klar gemacht, dass ihre Meinung hier im Thread nicht erwünscht ist und sich bitte nur die äußern sollen, die vorbehaltlos zustimmen
;)
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Meph am 28. August 2013, 12:49:53
Once, ich würde mich nienicht neben den dummpöbel der NDP und ähnliche genossen stellen.
Ich kann auch anders protestieren/demonstrieren wie auch immer..
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sweety am 28. August 2013, 12:51:52
Zitat von: Nachtvogel am 28. August 2013, 12:47:03
Zitat von: Sweety am 26. August 2013, 13:07:50
Für den Thread hier hoffe ich einfach, dass er nicht zu einer Parade von "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber..."-Idiotien verkommt.

Zitat von: Once am 28. August 2013, 12:03:00

Es ging zunächst einmal darum herauszufinden ob die Meinung hier eine ähnliche sein könnte.  Ein paar haben sich zwar geäußert, ich vermute jedoch dass sich evtl auch hier viele in den Mantel des Schweigens hüllen, weil sie klug genug sind zu wissen, dass ihre Meinung sich ggf. nicht mit der unseren deckt.


naja warum sollten diejenigen sich äußern, wurde doch auf Seite 1 gleich klar gemacht, dass ihre Meinung hier im Thread nicht erwünscht ist und sich bitte nur die äußern sollen, die vorbehaltlos zustimmen
;)

Warum die sich auch äußern sollten?

Weil genau diese Ochsen doch sonst auch keine Scheu haben, ihr dummes Maul weit aufzureißen, Himmeldonnerwetter nochmal! Warum also hier auf einmal die Schamhaften spielen?

:-( :-( :-(
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Nachtvogel am 28. August 2013, 12:59:01
naja auf Seite 1 hast du gehofft, dass sies eben nicht tun ;)
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sweety am 28. August 2013, 13:02:39
Ja, aber ich hätte nicht damit gerechnet
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Nachtvogel am 28. August 2013, 13:08:20
na da hören einmal alle auf dich, dann passt es dir auch wieder nicht..pffft, dir kann man es einfach nie recht machen ;D
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 28. August 2013, 13:10:45
@ bettina, wir kommunizieren gepflegt aneinander vorbei. später dazu vielleicht noch mal mehr. vorweg: Chapeau für Deine Taten, die will Dir hier keiner in Abrede stellen. Ich hatte nur den Eindruck du seist unlängst in irgendeiner Form aktiv da du dass alleinige Aufmerksammachen als zwecklos attestiertest. Las sich für mich so an...

@ Meph, das glaube ich Dir gerne. Meine Erfahrungen von letzter Woche jedoch brachten mich zu dem von mir Gesagten. Viele Personen platzieren ihre durchaus gerechtfertigte Kritik an der Art der Institution an falscher Stelle /im falschen Rahmen und in einen unangemessenen Ton.

@ Nachtvogel:  ??? sitzt da was quer, heut  ;D edit: moment ich habe den letzten Beitrag von Sweety als Deinen verkannt. Jetzt macht die Kritik wieder Sinn.

Darf ich zu meiner Verteidigung mal kurz anmerken, dass ich die letzte Nacht so gut wie nicht geschlafen habe - ich bin quasi nur zu einem drittel anwesend.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Mondlaus am 28. August 2013, 13:23:38
Zitat von: Once am 28. August 2013, 13:10:45


@ Meph, das glaube ich Dir gerne. Meine Erfahrungen von letzter Woche jedoch brachten mich zu dem von mir Gesagten. Viele Personen platzieren ihre durchaus gerechtfertigte Kritik an der Art der Institution an falscher Stelle /im falschen Rahmen und in einen unangemessenen Ton.



glaub ich nämlich auch. Die meisten merken überhaupt nicht, dass ihre Ansichten sich genau bei denen einreihen, die die NPD wählen. Ausländefeindlich, ich doch nicht. Aber ein ungutes Gefühl haben sie dann doch, wenn der Sohn mit nem Ausländer spielt, wenn in der Nähe eine Moschee gebaut wird oder ein Wohnhein eingerichtet wird, wenn ein Flüchtling die ihm zustehende finanhielle Hilfe bekommt..

Es ist teilweise völlig verzerrt. Viele meiner Freunde in Australien zum Beispiel sponsorn ein armes Kind in Afrika. Die armen Kinder können ja nix dafür, blabla. Dann aber sind sie uneingeschränkt dafür, dass Kinder von Flüchtlingen zusammen mit ihren Eltern erst einmal in Detention Ceters (Lager!) weggesperrt werden für Jahre, wenn sie mit nem Boot ankommen.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 29. August 2013, 08:16:15
Ich hab seit gestern nun dreimal angesetzt und wieder gelöscht ..... jetzt schreib ich es doch.

Once, als ich das hier gelesen habe
Zitat von: Once am 28. August 2013, 13:10:45
vorweg: Chapeau für Deine Taten, die will Dir hier keiner in Abrede stellen. Ich hatte nur den Eindruck du seist unlängst in irgendeiner Form aktiv da du dass alleinige Aufmerksammachen als zwecklos attestiertest. Las sich für mich so an...
da bin ich wirklich aus dem Kopf schütteln nicht mehr heraus gekommen. Was ich da gemacht habe, das war von der Sache her einfach mein Job, meine Aufgabe und alles menschliche eine Selbstverständlichkeit. Nix Taten. Lediglich Menschen, die z.T. schlimmes erlebt haben auch Mensch sein lassen und nicht nur vergangenes und zukünftiges Opfer.

Zum Teil weil ... ja nicht alle waren aus berechtigten Gründen hier. Nein falsch, aus ihrer Sicht sehr wohl immer berechtigte Gründe. Dallas ist ja so schön, der Westen ist golden und die Familie im Heimatland hat schließlich große Erwartungen und finanzielle Not.

Ich habe auch Bilder im Kopf, ich habe auch Vorbehalte. Bei einigen Nationalitäten durchaus erheblich mehr als bei anderen, viele haben sich revidiert. Und das alles war durch Erfahrung möglich, die ich ohne diese Arbeit (bei der ich einige wenige Monate richtig viel Geld verdient habe während des Studiums, aber genauso auch ehrenamtlich da war) niemals in so kurzer Zeit, so viele Erfahrungen hätte sammeln können.

An dem, was ich gemacht habe, war nichts, absolut nichts besonderes. Ich war einfach Mensch zu Menschen. Und das ist genau das, was ich auch hier in meinem Umfeld mache. Völlig egal, ob Ausländer oder nicht.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: mausebause am 29. August 2013, 08:27:57
Zitat von: Meph am 28. August 2013, 12:49:53
Once, ich würde mich nienicht neben den dummpöbel der NDP und ähnliche genossen stellen.
Ich kann auch anders protestieren/demonstrieren wie auch immer..

Nicht?! Hab ich durchaus schon getan als ich noch jünger war allerdings...mit Freunden zusammen!

Ansonsten - interessanter Thread @Once aber seit dem Minarettthread weiß ich dass ich hier bei EO besser nicht mehr an solchen Diskussionen teilnehme, der ist mir immernoch lebhaft in (schlechter) Erinnerung.. :-\
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 29. August 2013, 08:33:14
Nicole, du hast dich neben die NPD-Leute gestellt und gegen Asylbewerberheime demonstriert  ????

Ich vermute mal einfach, dass du eher gegen die NPD-Leute demonstriert hast. Meph meinte ja aber, dass sie eben auch gegen solche Asylbewerber-Heime ist (aber für alternative Unterbringung, menschenfreundlicher für alle, besser für Integration, Problemen schon im Vorfeld entgegen wirkend) und sich da natürlich nicht neben die NPD-Leute stellen würde.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: mausebause am 29. August 2013, 08:34:22
Zitat von: Bettina am 29. August 2013, 08:33:14
Nicole, du hast dich neben die NPD-Leute gestellt und gegen Asylbewerberheime demonstriert  ????

Ich vermute mal einfach, dass du eher gegen die NPD-Leute demonstriert hast. Meph meinte ja aber, dass sie eben auch gegen solche Asylbewerber-Heime ist (aber für alternative Unterbringung, menschenfreundlicher für alle, besser für Integration, Problemen schon im Vorfeld entgegen wirkend) und sich da natürlich nicht neben die NPD-Leute stellen würde.

Letzteres ja...sorry ich hatte nur quergelesen!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 29. August 2013, 10:19:43
was gibt es denn da mit dem Kopf zu schütteln? Kann es sein, dass du dich etwas schnell angegriffen fühlst? Das war von meiner Seite aus keineswegs ironisch gemeint.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Sweety am 29. August 2013, 10:53:20
Ach ja, @Nachtvogel: Ich hab kein Problem mit Gegenmeinungen. Auch nicht zu diesem Thema. Es kann nicht jeder alles gut finden und es muss auch nicht jeder alles gut oder schlecht finden, was ich jeweils gut oder schlecht finde.

Und wer gegen eine bestimmte Asylpolitik ist, darf das gerne auch aussprechen und begründen. Klar, es muss nicht begründet werden, aber hier im Rahmen einer Diskussion ist es ja schon nicht ganz unangemessen.
Ich bin da für politische Argumente... naja, vielleicht nicht ganz weit offen, aber ich kann zuhören und akzeptieren.

Was ich jedoch nicht akzeptiere, ist dieses unreflektierte dumpfe Gedröhn, mit dem die eigene Weltsicht spazierengetragen wird und anderen mit Gewalt übergestülpt werden soll.

Und ja, da bin ich weiterhin der Meinung, dass ich hoffe, dass da nicht noch mehr von kommt.

Pro und contra - bitte gerne. Aber von Kriegs- und Hungerflüchtlingen, die womöglich nie eine Schule von innen gesehen haben zu verlangen, dass sie bitte vor ihrem Herkommen Google befragen sollen nach den landestypischen Sitten, denen sie sich anpassen können, wenn sie vor den Zuständen in ihren Heimatländern um des Überlebens willen flüchten, ist... mir fehlen ehrlich gesagt die Adjektive, um zu beschreiben wie ich das finde :-X :-X
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 29. August 2013, 10:59:23
es gibt halt immer solche und solche. ich hab 15 jahre in ba-wü gelebt und hatte mehr freunde mit migrationshintergrund als deutsche. und klar gibt es da auch echt bescheuerte drunter. nur wären die auch bescheuert nach meiner definition, wenn sie deutsche wären. hat ja nix mit ihrer herkunft, als vielmehr mit ihrem charakter zu tun.  ;)

und klar sollte man sich anpassen, ich liege ja auch nicht oben ohne am strand in der türkei zB. aber ich denke immer wie es für mich wäre von heute auf morgen, nach schlimmen erfahrungen in meinem land, in einem vollkommen fremden land mit vollkommen fremden gegebenheiten zu sein. und dann noch nicht mal die sprache verstehen. das muss einfach nur der blanke horror sein!!! und jeder mensch würde sich da an seinen heimatlichen traditionen festhalten, wie an einem stohhalm. jeder!
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Bettina am 29. August 2013, 11:22:25
Zitat von: Once am 29. August 2013, 10:19:43
was gibt es denn da mit dem Kopf zu schütteln? Kann es sein, dass du dich etwas schnell angegriffen fühlst? Das war von meiner Seite aus keineswegs ironisch gemeint.

Und wieder ein Kopf schütteln. Was du da rein interpretierst. Nein, Ironie hab ich da nicht gelesen. Auch keinen Angriff. Aber .... da ist für mich nichts, gar nichts bemerkenswertes dran, nichts, was einen Chapeau rechtfertigen würde. Gar nichts, weil da nichts Besonderes dran war. Das waren keine "Taten", sondern einfach nur menschliches Handeln.

Und ja, darüber, dass nur weil ich Asylbewerbern gegenüber menschlich gehandelt habe, so ein Anerkennung ausgeschüttet wird, darüber schüttel ich den Kopf. Das muss man nicht verstehen, aber es ist so.
Titel: Antw:Hass statt Gastfreundschaft - Asylbewerber in Deutschland
Beitrag von: Once am 29. August 2013, 11:29:37
also ich muss langsam wirklich lachen. du findest wirklich immer etwas worüber du dich echauffieren kannst. puh... meinetwegen. ich lass das jetzt mal unkommentiert und erläutere mein gesagtes nicht weiter, du hängst dich ja doch nur wieder dran auf.