Gerichtsurteil Samenspende

Begonnen von Hexenbaby, 06. Februar 2013, 22:37:14

« vorheriges - nächstes »

Hexenbaby

Huhu  :)

[Login or Register]


Was haltet ihr davon?
Was denkt ihr darüber?


Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen

                                               Prinz und großer Bruder
[Login or Register]

Sterne fallen nicht vom Himmel, sie werden geboren

[Login or Register]

Es gibt Wunder im Leben, die auch in der Wiederholung nichts von ihrem Zauber verlieren.

A.n.j.a

Kurz da tablet und ich doof (tastaturtouch maessig)

Zwiegespalten.

A) maenner helfen , ok fuer geld, kinderwuensche zu erfuellen. Haben aber nie anteil am leben des evt kindes.

B) kinder wollen wurzeln, antworten.

Ich bin bei kinderunterhalt aus sehr subjektiver fremderfahrung oft eher pro-mann (bester freund wurde gelinkt)

Pünktchen

Ich finde, dass eine Samenspende weder Unterhaltsbinden sein sollte noch sollten Erbansprüche möglich sein.

Dennoch finde ich es wichtig den Kinder den leiblichen Vater zu offenbaren. Dies könnte über eine Bilddatei mit Steckbrief in jeder Klinik abrufbar sein. Dort könnten die Spender auch angeben, ob persönlicher Kontakt erwünscht ist oder nicht.

zuz

Anja: Der Freund wurde ja aber von einer Frau gelinkt, nicht vom Kind. Ich finde pro-Mann (bzw. keine automatische Bevorzugung der Frau) auch oft i.O., wenn es um ein Ding zwischen Mann und Frau geht.
Aber hier geht es ja um Kinder. Die können ja nun nichts dazu. Und das Recht auf Kenntnis der Wurzeln finde ich ganz entscheidend wichtig. Ich finde nicht, dass man das jemandem vorenthalten darf.
Ich finde nicht mal, dass ein Mann Kontaktaufnahme verweigern können sollte durch Ankreuzen. Wie soll das auch möglich sein? Also wenn das Kind eh den Namen erfahren kann, kann es ihn ja auch aufsuchen, das könnte man ja gar nicht verbieten.
Nein, wer sich auf eine Samenspende einlässt, sollte sich auch darauf einlassen, von seinen Kindern kontaktiert zu werden. Alles andere finde ich verantwortungslos.
Unterhaltsansprüche ausgenommen, das kann und sollte man anders regeln.

~ Oma Netti ~

Ich denke da ehrlich seit gestern drüber nach, seit ich das Urteil gehört habe.
Ich bin wohl mehr der Meinung der Spender sollte anonym bleiben dürfen. Klar, Kinder wollen ihre Wurzeln kennen, kann ich auch nachvollziehen. Aber trotzdem, es geht um Samenspende und nicht um Adoption oder so.  :-\
Wäre ich ein Mann, ich würde nie im Leben spenden, wenn Gerichte so entscheiden.  :-\

Melanie82

Zitat von: Pünktchen am 06. Februar 2013, 23:56:33
Ich finde, dass eine Samenspende weder Unterhaltsbinden sein sollte noch sollten Erbansprüche möglich sein.

Dennoch finde ich es wichtig den Kinder den leiblichen Vater zu offenbaren. Dies könnte über eine Bilddatei mit Steckbrief in jeder Klinik abrufbar sein. Dort könnten die Spender auch angeben, ob persönlicher Kontakt erwünscht ist oder nicht.


ganz meiner Meinung.

Eileen

Zitat von: ~Netti~ am 07. Februar 2013, 06:48:34
Ich denke da ehrlich seit gestern drüber nach, seit ich das Urteil gehört habe.
Ich bin wohl mehr der Meinung der Spender sollte anonym bleiben dürfen. Klar, Kinder wollen ihre Wurzeln kennen, kann ich auch nachvollziehen. Aber trotzdem, es geht um Samenspende und nicht um Adoption oder so.  :-\
Wäre ich ein Mann, ich würde nie im Leben spenden, wenn Gerichte so entscheiden.  :-\

genauso sehe ich das auch...ist natürlich nicht so schön für das kind, aber die mütter haben sich irgendwann für eine befruchtung mit gespendetem samen entschieden und die spender haben gespendet in dem wissen nicht offenbart zu werden.

Solar. E

#7
Zitat von: Eileen am 07. Februar 2013, 07:12:01
Zitat von: ~Netti~ am 07. Februar 2013, 06:48:34
Ich denke da ehrlich seit gestern drüber nach, seit ich das Urteil gehört habe.
Ich bin wohl mehr der Meinung der Spender sollte anonym bleiben dürfen. Klar, Kinder wollen ihre Wurzeln kennen, kann ich auch nachvollziehen. Aber trotzdem, es geht um Samenspende und nicht um Adoption oder so.  :-\
Wäre ich ein Mann, ich würde nie im Leben spenden, wenn Gerichte so entscheiden.  :-\

genauso sehe ich das auch...ist natürlich nicht so schön für das kind, aber die mütter haben sich irgendwann für eine befruchtung mit gespendetem samen entschieden und die spender haben gespendet in dem wissen nicht offenbart zu werden.

Ich unterschreib hier.
Das Urteil geht in die gleiche Richtung wie die Diskussion um die Babyklappen. Die sollen ja am liebsten auch wieder abgeschafft werden, weil jeder Mensch ein Recht auf das Wissen um seine Herkunft hat und das da nicht möglich ist.
Ich finde es irrsinnig, denn die Alternative wäre, nicht am Leben zu sein, sei es, weil keiner mehr Samen spendet oder Neugeborene sterben weil es die Babyklappen nicht mehr gibt und das kann es ja wohl nicht sein  :-\

*edit* Bevor es jemand missversteht, mir ist schon klar, dass es einen Unterschied gibt, ob ein Mensch erst gar nicht gezeugt wird oder ob er bereits geboren ist. :)

Zelda

Ich bin da auch sehr zwiegespalten...
Aber mit Sicherheit spendet kein Mann Samen, der 20 Jahre später damit rechnen muss, zig Briefe von wildfremden Teenies zu bekommen, die sich alle als seine Kinder vorstellen  :-\

Andererseits kann ich auch das nagende Verlangen verstehen, dass junge Menschen auf der Suche nach ihren Wurzeln umtreibt.

Schwierig, aber in diesem Fall würde ich mich für die Wahrung der Anonymität der Spender aussprechen.
Ich finde das Urteil nicht gut!
[Login or Register]

[Login or Register]

-Die glücklichsten Tiere der Welt sind die Hasen. Denn wenn sie hüpfen, dann hüpfen auch ihre Herzen.
Vor Glück nämlich-

Schnukki

Bin hier ganz bei Netti und Eileen.

Kann auch nicht so ganz nachvollziehen wieso das Gericht so entschieden hat. Klar von wegen: Entscheidung über Dritte (das Kind) damals bei der Vertragsunterzeichnung. Aber ja .. ohne diese Samenspende und die Entscheidung wäre das Kind gar nicht entstanden.
Ich stecke nicht in so einer Situation und urteile daher vielleicht anders, aber ich finde man sollte diesen Männern auch ihr Recht lassen.

Im Gegenzug werden sicherlich viele Männer von einer Samenspende in einer Samenbank Abstand nehmen und sich lieber auf solch tollen Plattformen im Netz rumtummeln (gab es ja auch schon nette Berichte zu). Da muss man zumindest keinen Ausweis vorlegen .. aber es wir eben auch nicht mehr in Bezug auf Krankheiten etc. kontrolliert.

Schade für die Frauen und Familien die auf solche Samenspenden angewiesen sind.

Pünktchen

@zuz- ich finde es ist ein Schutz der Kinder, wenn sie vorher wissen ob Kontakt gewünscht ist oder nicht. So ist die Enttäuschung nicht so groß. Ob sie dann trotzdem den Kontakt suchen bleibt ihnen freigestellt. Über die Jahre ändert sich vielleicht die Haltung des Spenders. Der Wegfall von Unterhaltsansprüchen macht Spender sicher Kontaktfreudiger.

Babyklappen dürfen mMn nicht wegfallen. Bzw. würde ich sogar einen Schritt weiter gehen und Krankenhäuser eine anonyme Geburtshilfe ermöglichen. All das Schützt die Kinder. Klar ist es schlimm seine Wurzeln nicht zu kennen, aber die Alternative ist schrecklich.

Flower Eight Revival

Zitat von: Zelda am 07. Februar 2013, 08:28:52
Ich bin da auch sehr zwiegespalten...
Aber mit Sicherheit spendet kein Mann Samen, der 20 Jahre später damit rechnen muss, zig Briefe von wildfremden Teenies zu bekommen, die sich alle als seine Kinder vorstellen  :-\

Andererseits kann ich auch das nagende Verlangen verstehen, dass junge Menschen auf der Suche nach ihren Wurzeln umtreibt.

Schwierig, aber in diesem Fall würde ich mich für die Wahrung der Anonymität der Spender aussprechen.
Ich finde das Urteil nicht gut!

Ich ergänze um: Vergangene Spenden müssen weiter anonym bleiben. Einfach aufgrund der Rechtssicherheit, die Spender haben darauf vertraut. Zukünftige Spenden können per Gesetz insofern geändert werden, zum Wohl der Kinder. Spender wissen also von Anfang an über die Möglichkeit der Kontaktaufnahme, Zahlungsverpflichtungen etc. pp. Ich halte diese Entscheidung für sehr problematisch.

Milka

Ich bin zwiegespalten und habe mir gestern meine Gedanken gemacht, als ich von dem Urteil gehört habe.

Einerseits verstehe ich das Verlangen der Kinder, ihren leiblichen Vater kennenzulernen. Würde mir vermutlich genauso gehen.

Aber ich bin trotzdem auf der Seite des Spenders, der anonym bleiben will. Er stellt nur seinen Samen zur Verfügung, hat mit der Mutter nichts zu tun und will vermutlich auch mit den Kindern nichts zu tun haben. Für ihn ist die ganze Sache ein "Geschäft".
principessa numero uno 08/2006 ♥
numero due principessa 03/2010 ♥


,,Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende."

Conni Faire

Zitat von: Pünktchen am 06. Februar 2013, 23:56:33
Ich finde, dass eine Samenspende weder Unterhaltsbinden sein sollte noch sollten Erbansprüche möglich sein.

Dennoch finde ich es wichtig den Kinder den leiblichen Vater zu offenbaren. Dies könnte über eine Bilddatei mit Steckbrief in jeder Klinik abrufbar sein. Dort könnten die Spender auch angeben, ob persönlicher Kontakt erwünscht ist oder nicht.

Das möchte ich unterschreiben. Und ergänzend dazu Blumes Gedanken, dass Spenden, die in der Vergangenheit liegen, natürlich weiterhin den zu der Zeit gültigen rechtlichen Bedingungen unterliegen müssen.

Sollte das nicht mehr gelten, prognostiziere ich einen drastischen Rückgang der Spendenbereitschaft.

Flower Eight Revival

Diese Entscheidung könnte eine Klagewelle mit sich bringen. Und sämtliche Spender müssen nun zittern. Denn rein rechtlich wären sie sogar Unterhaltspflichtig. Zwar ist das nicht einfach durchzubekommen und verlangt eine lange, teure und unsichere Klagezeit, aber unmöglich ist es eben nicht. Ich meine in einer TV-Reportage (lang her, erinnere mich nicht mehr an viele Details) mitbekommen zu haben, dass in D ohnehin ein Mangel an Samenspenden herrscht. Die Voraussetzungen für eine Samenspende sind mit im allgemeinen nicht bekannt. Ich schätze aber, dass es nicht ausreicht knapp bei Kasse zu sein und in einem solchen Zentrum deswegen reinzumarschieren.

Oh, ich habe gerade gegoogelt. ähm, es ist doch aufwändiger als gedacht. Kein Wunder -neben der Rechtsunsicherheit die nun herrscht bzw. bereits herrschte- dass so wenig gespendet wird.

[Login or Register]

Nipa

So sehr ich die Kinder verstehe, so blöd finde ich das Urteil.
Die Männer hatten einen Vertrag und den jetzt aufzuheben finde ich absolut grenzwertig.

Man kann doch nicht bei allem hinterher die Spielregeln ändern.
Wenn ein Stichtag verlegt wird, dann doch auch ab einem bestimmten Zeitpunkt und nicht in der Vergangenheit. Also wenn jetzt z.B. Der Schulstichtag verlegt wird während dem Jahr, dann müssen alle die eingeschult worden sind doch nicht plötzlich unterm Jahr zurück in den Kindergarten.

Ich halte es da auch bisschen mit: Wo die Grenze des einen anfängt, hört die Freiheit des anderen auf.
Denn auch die Männer haben Rechte!

Trouble2011

Ich bin da auch hin und hergerissen.
Den Wunsch, seine Eltern zu kennen- zu wissen wessen Gene man trägt kann ich nachvollziehen.
Manchmal ist es ja auch nicht unerheblich zu wissen- einer meiner besten Freunde aus Kindheitstagen ist adoptiert und bekam mit 14 Leukämie.
Da hat man über das jugendamt die Mutter kontaktieren können um anzufragen ob sie evt. bereit wäre sich testen zu lassen.

Trotzallem, Samenspenden sollten- wenn die Männer das so wünschen- anonym bleiben dürfen.
Die Männer geben ihren Samen um Müttern/Paaren den Kinderwunsch zu erfüllen nicht um selber Vater werden zu wollen.
So eine Konfrontation nach Jahren ist sicherlich auch als Paar später schwierig. :/

Nipa

[Login or Register]

Fand das hier auch noch ganz interessant...

Lalelu

#18
*


Vinya

Jetzt stellt euch mal vor:

Ihr seid seit 10 Jahren glücklich verheiratet, habt 2, 3 ... Kinder, schönes Haus, bli bla blub... was auch immer....

und dann stehen da plötzlich 2 wildfremde Kinder vor der Tür, die im besten Fall auch noch Unterhalt wollen.  :-X


Von mir aus kann das ja für die Zukunft verändert werden, obwohl ich die Unterhaltsansprüche trotzdem nicht gut finde, aber rückwirkend geht in meinen Augen gar nicht. Die Männer haben sich auf ihre Anonymität verlassen, die ihnen damals zugesagt wurde.

hugomaus

Zitat von: Eileen am 07. Februar 2013, 07:12:01
Zitat von: ~Netti~ am 07. Februar 2013, 06:48:34
Ich denke da ehrlich seit gestern drüber nach, seit ich das Urteil gehört habe.
Ich bin wohl mehr der Meinung der Spender sollte anonym bleiben dürfen. Klar, Kinder wollen ihre Wurzeln kennen, kann ich auch nachvollziehen. Aber trotzdem, es geht um Samenspende und nicht um Adoption oder so.  :-\
Wäre ich ein Mann, ich würde nie im Leben spenden, wenn Gerichte so entscheiden.  :-\

genauso sehe ich das auch...ist natürlich nicht so schön für das kind, aber die mütter haben sich irgendwann für eine befruchtung mit gespendetem samen entschieden und die spender haben gespendet in dem wissen nicht offenbart zu werden.

das unterschreib ich so.

Unterhaltsansprüche sollte es nicht geben, denn dann sinkt bestimmt das Samenspenden und weniger Frauen können dann ihren Kinderwunsch erfüllen.

Vaternamen erfahren und evtl kennen lernen können ist durchaus berechtigt, aber Geld zu fordern nicht.

lg
Simon 26.4.2007 / Isabelle 09.01.2009

Hexenbaby

Vielen Dank für die vielen Antworten  :D

Ich war erstmal total sprachlos muss ich zugeben  :-\

Ich bin absolut bei Euch mit dem Verständnis für die Wurzelfindung, die Herkunftsfrage der Kinder - Kann ich absolut nachvollziehen.

Aber ich finde es sehr gefährlich eine so einschneidende Veränderung vorzunehmen, die jahrzehntelange Verträge uns Anonymität missachtet und rückwirkend "über den Haufen wirft"

Eine Gesetzesänderung halte ich für denkbar, zu einem in der Zukunft liegenden Stichtag, mit der Möglichkeit Spender vorab zu informieren, aufzuklären.
auch wenn ich mich anschließen muss in der Befürchtung eines dramatischen Spendenrückgangs...  :-\
Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen

                                               Prinz und großer Bruder
[Login or Register]

Sterne fallen nicht vom Himmel, sie werden geboren

[Login or Register]

Es gibt Wunder im Leben, die auch in der Wiederholung nichts von ihrem Zauber verlieren.