Gemeingefährliches KIND?!

Begonnen von Bomelo, 29. März 2012, 21:26:56

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Bomelo

Habe gerade einen Artikel gelesen, der mich mal wieder sprachlos macht:

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Demnach wurde ein heue 12Jähriger schon vor rund einem Jahr in eine geschlossene Anstalt gesperrt (also mit 11), weil er sexuell auffällig und gefährlich sei. Bereits mit 9 Jahren soll er ein Mädchen vergewaltigt haben (was nirgens belegt ist und erst Jahre später zum ersten Mal erwähnt wird, als man den Jungen los haben wollte).

Ok, wir alle kennen den Hintergrund und den Wahrheitsgehalt nicht. Ich will mir da auch gar nichts anmaßen ....  Aber bitte: wie gemeingefährlich kann denn ein 11Jähriger sein? Wie soll ein Junge mit 9 überhaupt rein körperlich eine Vergewaltigung begehen können? Wir reden hier von einem Kind. Oder bin ich einfach zu naiv für diese Welt?

Es tut mir echt leid, aber mir fehlt die Vorstellungskraft, dass ein Kind in diesem Alter eine solche Gefahr darstellen soll, dass er in einer geschlossenen Anstalt leben muss. Viele der beschriebenen Verhaltensweisen, z. B. das sich Entblößen, sind Hilfeschreie (lauter geht´s schon fast nimmer). Vielleicht sollte man hier mal lieber ansetzen anstatt ein Kind als Sexualstraftäter abzustempeln.

So, genug aufgeregt für einen Abend. Mir tut der Junge jedenfalls leid und die Geschichte bestätigt nur mal wieder, was ich schon lange zum Thema "Jugendhilfe Deutschland" denke und weiß.
der beste große Bruder der Welt :-*
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Fliegenpilz

Ich habe nun den Artikel (noch) nicht gelesen, aber ich bin schon der Meinung, dass 11- und 12jährige Jungs durchaus sexuell auffällig sein können.

Vor Kurzem habe ich das Buch "Es geschieht am hellichten Tag" gelesen und dort wird sehr viel über Pädophile geschrieben und das die Anzeichen eigentlich immer schon in der frühen Pubertät beginnen und auch eigentlich immer mit diesen harmlosen Dingen wie "betatschen" und ähnliches beginnt.

Und nicht selten kam es schon in Familien zu sexuellen Übergriffen von 10 - 12jährigen Jungs an jüngere Schwestern.

Abwegig halte ich (fast) nichts mehr.

Janny

Sehr schwierig - aktuell sehe ICH grad auf der anderen Seite den 17 Jährigen der ein elfjähriges Mädchen ermordet hat . Wer weiss was aus dem 12 Jährigen wird , wenn jetzt nicht eingegriffen wird . Auf der anderen Seite , muss man sich fragen ob es richtig ist WIE eingegriffen wird ........
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

Bomelo

Christiane: ich gebe dir da vollkommen recht! Sexuell auffällig ist der Kleine auf jeden Fall! Und natürlich kann man das nicht so laufen lassen. Aber ich finde halt den Weg dahin (weggesperrt in eine geschlossene Anstalt) der absolut falsche Ansatz!

Der gehört in eine eins-zu-eins-Betreuung und therapiert. Was dann draus wird weiß man nicht. Und vielleicht gehört er auch wirklich zu der Sorte, die man später wegsperren muss. Aber in diesem Fall kommt es mir so vor, als ob man einfach nur den bequemsten Weg sucht um ein Kind los zu kriegen, das nur Schwierigkeiten macht und das sowieso keiner will (überspitzt gesagt)

Das Buch hatte ich auch mal gelesen fällt mir grad ein.

Janny: ja stimmt schon. Von der Seite aus betrachtet stimmt das. Man muss auf jeden Fall eingreifen. Ich finde halt nur das WIE sehr fragwürdig.
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Sweety

Zitat von: Janny™ am 29. März 2012, 21:33:42
Wer weiss was aus dem 12 Jährigen wird , wenn jetzt nicht eingegriffen wird . Auf der anderen Seite , muss man sich fragen ob es richtig ist WIE eingegriffen wird ........

DAS ist es!!!! s-daumenhoch

Gut, dass Prävention angestrebt wird. Mehr als fragwürdig, wie sie in diesem Fall betrieben wird.

Ich bin hier auch wieder bei Christiane - unterschätze Elfjährige nicht. Hier ist ja nicht die Rede von einem normentwickelten Elfjährigen, sondern von einem von der Norm abweichenden.
Es können auch neunjährige Mädchen können auch schwanger werden, sie müssen nur ihre Periode schon haben (was durchaus vorkommt). Wieso soll ein körperlich gut entwickelter Elfjähriger nicht schon die körperlichen Voraussetzungen und den Drang haben, Geschlechtsverkehr auszuüben?
Bei entsprechender psychischer Deformation (ich geh jetzt schonmal in Deckung vorsorglich) in Verbindung mit Machtbestreben kann das auch in dem Alter in einer Vergewaltigung gipfeln.

Das Antatschen und sich Entblößen können doch trotzdem Hilferufe sein - das widerspricht sich doch nicht.
Es gibt doch nicht nur gut und böse.

Und nein - ich glaube nicht, dass hier ein unbequemes Kind einfach weggesperrt wurde. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass schon ECHT viel passieren muss, bevor sowas passiert.

Aber nichtsdestotrotz halte ich die Art und Weise des Vorgehens für extrem fragwürdig und auch schon nicht mehr grenzwertig.
Ein nicht strafmündiges Kind quasi auf Verdacht wegzusperren (auch wenn die Einrichtung keine Jugendstrafanstalt ist), finde ich eher gefährlich als nützlich.


Fliegenpilz

Wird in einer geschlossenen Anstalt nicht therapiert? ???
Sind nicht diejenigen, die schon auffällig sind in geschlossener Therapie nicht erstmal sicherer für sich selbst und ihre Umwelt?

Es geht ja nicht darum, dass er auf Lebenszeit so leben soll, sondern das Ziel wird doch sein ihn zu rehabilitieren und als Mensch, der seine Neigungen kontrollieren kann, in die Welt zu entlassen - ohne das es zu schlimmeren kommt als bisher geschehen.

Sweety

Aber doch nicht auf Verdacht ???

Wir haben diese ganze Scheiße auch mal hinter uns gebracht und nach genauerem Lesen des Artikels und Vergleich mit den Aussagen u.a. des JA, der staatlichen Jugendpsychiatrie, der Staatsanwaltschaft und der Polizei damals bei uns neige ich langsam doch dazu, Elovan zuzustimmen: Da stimmt was nicht.

Gut, der Artikel ist sehr stark tendenziös pro Max eingefärbt, aber die reinen Fakten, die so dastehen, reichen eigentlich definitiv nicht aus für so eine drastische Maßnahme, es sei denn, eine andere staatliche Stelle (eben das Heim) hat sie der Bequemlichkeit halber auf dem kurzen Dienstweg durchgesetzt.

Bomelo

Ich kann jetzt nur für die geschlossenen Jugendanstalten (KJP) sprechen,die ich von hier kenne: naja, therapieren .... auf dem Papier. In der Praxis kommt einmal die Woche ein Psychologe auf die Station und quatscht ne Stunde. Macht der Patient mit ist´s gut. Wenn nicht, ist´s auch gut. Auf den Zimmern stehen Playstation und co und in den Aufenthaltsräumen prahlen die Jugendlichen mit ihren Taten und geben sich höchstens noch neue Tipps  s-:)

Vielleicht bin ich auch deshalb so voreingenommen weil ich das nur zu gut kenne (nein, ich war kein "Insasse").

Für meine Begriffe gehört der Junge in eine Eins-zu-Eins-Betreuung und nicht in eine solche Anstalt. Nur sind diese Einrichtungen halt bequemer und vor allem billiger als eine Eins-zu-Eins-Betreuung! Und das ist in meinem Augen der springende Punkt an der ganzen Geschichte. Der Junge wurde unbequem und konnte vermutlich wirklich nicht mehr in dem Heim bleiben. Also wurde eine Alternative gesucht. Der in meinen Augen richtige Weg kostet hier bei uns zwischen 3.500 EUR und 4.500 EUR im Monat. Eine entsprechende geschlossene Einrichtung nicht mal die Hälfte. Außerdem sind Eins-zu-Eins-Betreuungs-Plätze rar gesäht, einen Platz in der KJP bekommt man mit den richtigen Aussagen schnell.

Naja, ich hoffe jedenfalls dass ihm geholfen wird und er den Weg zurück in ein normales Leben findet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der bisherige Weg keine bleibenden Schäden an der Seele des Jungen hinterlassen. Ich wünsche ihm, dass er irgendwann ein normales Leben führen kann.
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Fliegenpilz

Ich habe es nur mal überflogen, wenn ich ehrlich bin. Schrieb ja vorhin schon "(noch) nicht gelesen", finde aber solche Aussagen
ZitatDie Familie und der Anwalt fordern ein sogenanntes aussagepsychologisches Gutachten. Sie sind davon überzeugt, dass Max' bewusst seine Erlebnisse verschärft, aufbauscht, dass er gar stolz darauf ist, als gefährlicher Sexualstraftäter zu gelten.
schon ziemlich gefährlich und nicht unbedingt helfend für den Sohn/Enkel.

Und sowas
ZitatDabei wirkt er wie ein Achtjähriger, sehr kindlich, noch immer spielt er am liebsten mit Legosteinen.
halte ich für einen 11jährigen jetzt nicht wirklich für kindliches Verhalten.
Geht man noch näher auf die Thematik Pädophilie ein, dann wäre es sogar eher ein Indiz für eine Neigung als gegen eine Neigung, wenn sie mit dem kindlichen Verhalten argumentieren.

Seine Mutter sitzt seit fünf Jahren im Gefängnis, etliche Kilometer vom letzten Wohnort Max entfernt, woher bitte soll sie wissen ob er Pornos konsumiert hat? Und wieso wird es automatisch dem Vater angelastet, den er ja a) seit Jahren nicht gesehen hat und b) generell insgesamt nur zwei Wochen in all den Jahren gesehen hat?
Heutzutage hat (fast) jeder 9 - 12jähriger ein Videofähiges Handy, wie oft wird darüber geschimpft, das wild Videos ausgetauscht werden auf Schulhöfen? Ist es wirklich so abwegig, dass auch er dies in Besitz hatte und vielleicht die Wahrheit sagt?

Generell ist mir der Bericht, wie Du schon sagst viel zu pro Max und mit viel zu wenig Hintergrundinformationen bestückt.

Ich kenne angesprochene Einrichtung (leider) aus familiären Gründen.

Janny

Zitat von: Christiane am 29. März 2012, 21:59:05


Und sowas
ZitatDabei wirkt er wie ein Achtjähriger, sehr kindlich, noch immer spielt er am liebsten mit Legosteinen.
halte ich für einen 11jährigen jetzt nicht wirklich für kindliches Verhalten.
Geht man noch näher auf die Thematik Pädophilie ein, dann wäre es sogar eher ein Indiz für eine Neigung als gegen eine Neigung, wenn sie mit dem kindlichen Verhalten argumentieren.



Erklär mal bitte . Ich bin müde und nach müde kommt doof . Ich versteh das grad nicht :P
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

Fliegenpilz

Zitat von: Elovan am 29. März 2012, 21:56:02
Ich kann jetzt nur für die geschlossenen Jugendanstalten (KJP) sprechen,die ich von hier kenne: naja, therapieren .... auf dem Papier. In der Praxis kommt einmal die Woche ein Psychologe auf die Station und quatscht ne Stunde. Macht der Patient mit ist´s gut. Wenn nicht, ist´s auch gut. Auf den Zimmern stehen Playstation und co und in den Aufenthaltsräumen prahlen die Jugendlichen mit ihren Taten und geben sich höchstens noch neue Tipps  s-:)

Was ich von dort kennenlernen durfte:
Doppelzimmer mit zwei Einzelbetten, gemeinsamer Schreibtisch, zwei Kleiderschränke, ein Tisch mit zwei Stühlen.
Aufenthaltsraum mit Fernseher vorhanden, keine Fernseher und/oder Spielkonsolen auf den Zimmer. Kein Handy, kein Gameboy. Telefonieren durfte man einmal am Tag im Betreuerzimmer.
24/7 waren zwei ausgebildete Fachkräfte auf der Wohnstation. Jeden Tag gab es Therapien, einzeln wie auch in Gruppen, gemeinsame Aktivitäten, Spieleabende, gemeinsames Kochen, gemeinsame Hausarbeit.
Geschlafen werden durfte auch nicht mit geschlossenen Türen.

Mehr müsste ich hinterfragen, dass ist nur das was bei mir hängen geblieben ist.

Fliegenpilz

@Janny
Generell finde ich es nicht befremdlich, wenn ein 11jähriges Kind mit Lego spielt. Ist für mich(!) in diesem Alter eher normal und würde mir nun kein Kopfzerbrechen bereiten, wenn ich dies beobachte.

Liest man sich bzgl. Pädophilie ein, dann liest man sehr schnell und viel, dass Pädophilie kindliche Interessen haben. Sie interessieren sich für das was für ihre Zielgruppe interessant ist. Sie halten sich dort auf den aktuellsten Stand, sie besitzen es, sie benutzen es, sie ködern damit ihre (potentiellen) Opfer.

Argumentiert man nun mit "kindlichen Verhaltensmustern, die nicht zur Entwicklung eines 11jährigen passen" (Lego), dann wäre es ja eher ein Punkt gegen Max als für Max.

Ähhh, in meinem Kopf klingt das besser als hier geschrieben ;D ;D

Janny

Ah okay ich habs verstanden . Danke
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

liadan

#13
Hab den Artikel auch noch nicht gelesen frage mich allerdings warum man das nicht auch mit aufgefallenen erwachsenen Sexualstraftätern macht, warum dürfen die in den meisten Fällen noch frei rumlaufen und kriegen Bewährung?  ???

Sind die etwa weniger gefährlich als ein 11jähriger Junge? Oder wie muss ich mir das erklären?

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Bomelo

Zitat von: liadan am 29. März 2012, 22:49:58
Hab den Artikel auch noch nicht gelesen frage mich allerdings warum man das nicht auch mit aufgefallenen erwachsenen Sexualstraftätern macht, warum dürfen die in den meisten Fällen noch frei rumlaufen und kriegen Bewährung?  ???

Sind die etwa weniger gefährlich als ein 11jähriger Junge? Oder wie muss ich mir das erklären?

Genau DAS hab ich auch gedacht! Hier läuft ein Typ rum, der wegen mehrfachem schweren Missbrauch jahrelang gesessen hat. Er darf sich Kindern nicht nähern und muss sich von Schulen etc. fernhalten. Und der lungert fast jeden Tag auf dem Kirchplatz rum. Sitzt nur dort rum und dreimal dürft ihr raten, was genau neben dem Kirchplatz liegt.... die Grundschule!

Also wenn DER das darf und nicht eingesperrt wird, dann frag ich mich, was der kleine Junge in der Anstalt macht.
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~ Oma Netti ~

Ich hab hierzu irgendwie keine richtige Meinung, kenne mich auch viel zu wenig aus, aber der Junge ist doch echt in dem Alter schon ne arme S*au. Meine Güte. Eltern total verkackt, selber total auffällig usw... Schrecklich traurig.

Ich hoffe einfach ihm kann noch geholfen werden.


Mondlaus

Eigentlich bin ich ja Spiegel-Leser... Aber: Der Artikel ist natürlich sehr einseitig und stellt es wahrscheinlich es übersptitzt dar. Tatsache ist, das Kind hat Probleme. Diese spezialisierte Einrichtung wird wohl schon genau wissen, was sie tut. Ich denke nicht, dass er da gequält wird, es ist wahrscheinlicher, dass er dort die Therapie und den Zuspruch bekommt, den er braucht. Solche Einrichtungen sind ja keine Gefängnisse.

Die Großmutter könnte ihm das wahrscheinlich nicht bieten, zumal sie sicher nicht therapeutisch ausgebildet ist. Anscheinend ist die familiären Umgebung auch nicht besonders rosig, vielleicht ist es da ja wirklich am Bestne aufgehoben.

Würde man ihn jetzt zur Oma geben, und würde was passieren, was wäre da ein Aufschrei in den Medien, von wegen "er war doch schon vorher auffällig, warum ist da nichts passiert"
Kind 2011
Kind 2014
...

Bettina

Elovan, ich bin mal wieder echt .... platt. Wo nur gräbst du all diese Sachen aus?

Ob und wie und was in dem Fall richtig ist oder nicht (selbst wenn er sich sowas ausgedacht hätte, wäre es für mich schon extrem auffällig) kann ich nicht beurteilen, aber dass in irgendeiner Form eingegriffen wird finde ich gut.

Mein gerade 14jähriger ist 1,85m groß ... ähm ja, der könnte sehr wohl locker eine 6jährige oder auch 9jährige überwältigen, wenn er denn wollte.

Wenn er nicht gewollt wurde, wenn die Familie ihn loswerden wollte, dann ist es besser jetzt einzugreifen, als ihn in so einer ablehnenden Umgebung weiter leben zu lassen. Gerade Missbrauchsgeschichten haben oft mit Ablehungsgeschichten und in der Reaktion Machtwünschen zu tun, die sich dann in einem Missbrauch entladen. Die totale Kontrolle zu haben.

Nein, ich finde es gut, dass reagiert wird, denn ich seh es wie Mondlaus, ist was passiert, dann heißt es hätte doch mal jemand.

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

scarlet_rose

Ehrlich gesagt finde ich den Schritt richtig und frage mich gerade, was du für eine "geschlossene Anstalt" kennst  ???

In meinen Augen (und in meiner Erfahrung) habe ich das in der geschlossenen anders erlebt (natürlich nicht als Patient). tägliche Therapien unterschiedlicher Art, d.h. Ergo-Therapien, Musiktherapie, Psychotherapien usw...dazu ständige Betreuung, Doppel- bis Vierbettzimmer ohne Fernseher und garantiert ohne Playstation.

Dem Jungen soll geholfen werden. Das ist das wichtigste. Und da ist doch das Beste eine Anstalt, die sich genau auf solche Fälle spezialisiert hat.
Und wenn er als Angeber und Prahler auftritt nach all dem, ja, dann denke ich schon scheint ein gewisses Grenzbewusstsein nicht da zu sein bei ihm!

Und den Vergleich mit anderen Straftätern halte ich für absolut unsinnig und unsachlich, da es mit der Thematik hier nichts zu tun hat.

Ich finde die Unterbringung in einer Anstalt genau das richtige für jemanden, der schwerwiegende Probleme macht.


Nun wissen wir natürlich nicht genau was alles passiert ist und wie es wirklich um Max steht, wenn es aber so sein sollte wie beschrieben, ja, dann finde ich die Unterbringung richtig, denn anders kann ihm noch viel weniger geholfen werden.
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Bomelo

Vermutlich liegt meine Aufregung für diesen Fall wirklich in meinen negativen Erfahrungen begründet.

@ Scarlet_Rose: hier bei uns drei verschiedene Formen. Einmal die KJP, eine geschlossene Intensivwohngruppe (in der gar keine Therapien gemacht werden) und eine Lebensgemeinschaft mit teils offenen und teils geschlossenen Bereichen. Letztere ist noch die beste.

Wie gesagt, ich bin bei dem Thema wohl etwas zu emotional und einseitig vorbelastet, weil ich schon zu viele Kinder in den o. g. Einrichtungen habe zugrunde gehen gesehen.
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Sweety

Zitat von: scarlet_rose am 30. März 2012, 10:00:17
Ehrlich gesagt finde ich den Schritt richtig und frage mich gerade, was du für eine "geschlossene Anstalt" kennst  ???

Ist zwar nicht an mich gerichtet die Frage, aber der skeptische Smilie impliziert ja, dass da überall alles immer produktiv ist.

Ich kenne eine, in die ein gewalttätiger Jugendlicher, nachdem er seine halbe Familie zusammengeschlagen hatte (wobei unter anderem heiße Pfannen zum Einsatz kamen :-X Das Ganze auch nicht zum ersten Mal und jedes Mal wurde es polizeilich erfasst) auf Geheiß der Staatsanwaltschaft zur Beurteilung überstellt wurde.
Dort angekommen erklärte er einem desinteressierten Psychiater, dass das Ganze ein großes Missverständnis gewesen wäre und er hätte niemandem Gewalt angetan und fühle sich nun sehr unverstanden, dabei wolle er doch nur in Ruhe seine Ausbildung durchziehen, aber immer müsse die Familie gegen ihn hetzen und solche durchsichtigen Lügen erfinden, um ihn loszuwerden.

Der vorliegende Polizeibericht wurde komplett ignoriert. Ebenso die vorliegende Akte, die ihn als psychisch auffällig beschrieb.

Zwei Stunden nach Ankunft wurde der Jugendliche ausschließlich aufgrund seiner Aussagen als nicht gewalttätig eingestuft und entlassen. Er war minderjährig und es wurde niemand informiert. Weder die entsprechenden staatlichen Stellen noch die Familie. Er kam dahin, so wie die Polizei ihn in Gewahrsam genommen hatte, in Jeans und Shirt und so wurde er - wie gesagt, ohne dass man die Familie informiert hätte - wieder entlassen.
Sein Zuhause war knapp 100km davon entfernt, telefonieren durfte er nicht (da er kein stationärer Patient war) und er hatte kein Geld dabei.

Bis heute weiß die Familie nicht, wie er dort weggekommen ist und hofft einfach, dass er getrampt ist. Er selber schweigt sich dazu aus.

Ja, eine gewisse Skepsis ist manchmal durchaus angebracht.

JaJoJoJa

Ich hab den Artikel jetzt nicht gelesen..

Als 15 Jährige war ich mal in einer KKJP in der es auch eine geschlossene Station gab..mit Ausgang im Käfig usw.  :-\
Dort gab es Brandstifter, Mörder und Pädophile..u.a. und bei denen war fast durchgängig klar wer drin ist bleibt drin. Es gibt auch im Kindes bzw. Jugendalter schon nicht therapierbare Fälle..das ist traurig aber wahr. Von daher ist es vielleicht besser sie gleich "weg zusperren" bevor noch mehr passiert.. :-\

In dieser KJP gab es aber auch keine TVs und Konsolen im Zimmer sondern nur im Aufenthaltsraum(auch die Sender waren nur beschränkt verfügbar). Desweiteren waren immer mindestens 2 Fachkräfte dort und es gab fast täglich Therapien, Sport, Ergo und Psycho natürlich.. außerdem Schule na klar..
Du bist ein Wunderkind, auch wenn niemand außer mir das sieht, die Leute sind für Wunder blind!Du bist einer aus einer Million, es ist Gott seine Welt, doch es ist deine Version. <3
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