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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: zuz am 06. Juni 2012, 10:35:48

Titel: Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: zuz am 06. Juni 2012, 10:35:48
Aus aktuellem Anlass: Die EM ist ja nun mal ein Großereignis, auf das viele sich freuen. Diesmal scheint es überschattet von Kritik am Austragungsland - Folter, Tierquälerei, Korruption...
Wie geht Ihr damit um? Seid Ihr völlig unbeeindruckt und sagt, EM ist EM und Missstände gibt es fast überall? Boykottiert Ihr? Werdet Ihr richtig politisch aktiv?

Mal zum Einstieg in die Diskussionsrunde ein Artikel:

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So, bin gespannt auf Eure Meinungen! :)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: dasmuddi am 06. Juni 2012, 10:42:20
ja ich bin völlig unbeeindruckt

wir freuen uns auf die EM, gemeinsam mit Freunden die Spiele zu gucken,danach in lustiger Runde die Spiele analysieren usw.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: scarlet_rose am 06. Juni 2012, 10:42:30
Ich finde es heuchlerisch sich über ein Land aufzuregen, in dem es Missstände gibt, nur weil dort die EM ist.

Überhaupt finde ich die "Politisierung" diverser Sportveranstaltungen fragwürdig und halte nicht viel davon dem in Politik und ähnlichem zu viel Bedeutung zu zu messen.

Selbige Missstände, wie nun kritisiert werden, herrschen dort seit etlichen Jahren und werden auch nach dem EM dort herrschen. Sie nun zu kritisieren und nach dem WM aber direkt wieder zu vergessen hat für mich wenig mit tatsächlicher Moral oder Werteverteidigung zu tun.
Ebenso halte ich es für heuchlerisch die Freigabe EINER kranken Gefangenen zu fordern, wenngleich in ukrainischen Gefängnissen viele Gefangene selbiges Los tragen. Hier ist ein ganz extremer Werteverlust auf Seiten der "Moralprediger".

Ich bin von den Missständen nicht unbeeindruckt, finde aber den EM-Rücken zum Protest nicht unbedingt den richtigen.
Sowohl Politik als auch Moralapostel sollten ihre Kritik auf echten Werten und stabiler Grundlage aufbauen und nicht auf einer Sportveranstaltung.

Man sollte solchen Veranstaltungen weniger politische Bedeutung beimessen und sie als das sehen, was sie sind: Privatvergnügen.

Ich freue mich trotzdem nicht auf die EM, liegt aber nicht an fragwürdiger Ethik, sondern an der Sache ansich.

Kurz: ethisch korrekt handelt weder die Ukraine, noch die Kritikerseite.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: mausebause am 06. Juni 2012, 10:45:56
Scarlet hat es klasse ausgedrückt, das spiegelt auch meine Gedanken ganz gut!
Ich freu mich zudem auf die EM, bin natürlich nicht unbeeindruckt, aber möchte mich trotzdem in dem Fall auf Fußball konzentrieren, der nunmal nichts mit Politik zu tun hat!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 06. Juni 2012, 10:50:03
EM ist EM. Ich liebe Fussball und nur weil ich mir das nicht angucke, wird Herr Janukowitsch nicht plötzlich zum Demokraten.

Die Situation in der Ukraine muss politisch angegangen werden und zwar nicht nur durch "ich geh nicht zum Spiel"-Proteste unserer Politiker. Das ist ja auch kein Problem, dass jeglicher Aktionismus von Ausländern lösen könnte (im Gegensatz zu der Hundesache). Ausserdem ist ja so ein Grossanlass meist mehr Werbeveranstaltung für die Sponsoren als für das Gastgeberland.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 06. Juni 2012, 10:51:08
Zitat von: scarlet_rose am 06. Juni 2012, 10:42:30
Ich finde es heuchlerisch sich über ein Land aufzuregen, in dem es Missstände gibt, nur weil dort die EM ist.

naaaaja, also wenn für die EM massenhaft Hunde getötet werden um das Stadtbild aufzuwerten, dann empfinde ich das als hochgradig grenzwertig und alles andere als heuchlerisch sich davon zu distanzieren. Was den Rest angeht...muss man auch differenziert sehen worum es geht.

Fussball ist Politik. Fussball erreicht Menschen und natürlich ist es da auch von Relevanz was dafür in Kauf genommen wird.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 06. Juni 2012, 10:56:39
zuz, leider geht der Link nicht...kannst Du ihn noch mal fix komplettieren? =)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: scarlet_rose am 06. Juni 2012, 10:57:44
Fussball ist nicht Politik,Fussball wird zu Politik gemacht. Vor Allem hier in Deutschland und das war nicht immer in dem extremen Maße so. Angefangen hat die extreme Politisierung mit der WM in Deutschland.

Die Hunde, welche getötet werden sind sicher eine Sache, die direkt mit der EM zusammen hängt und etwas, was kritisch beachten ist.
Nicht vergessen darf man dabei aber, dass auch in PETA Tierheimen Hunde getötet werden, ebenso wie in Griechenland, in Tunesien, Spanien und überall, wo Streunende Hunde zum Problem werden.
Nicht vermittelbare, streunende Tiere sind überall ein kritisch behandeltes Problem.
Streuner werden schon lange getötet und werden weiterhin getötet.


Fussball erreicht Menschen auf einer meist irrationalen Ebene. Somit hat die Kritik keine Ebene produktiv zu wachsen und richtig angegangen zu werden.
Dies müsste auf rationaler und vernünftiger Ebene angegangen werden, vor Allem aber langfristig.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 11:07:42
Zitat von: scarlet_rose am 06. Juni 2012, 10:57:44
Fussball ist nicht Politik,Fussball wird zu Politik gemacht.

Das ist letztlich das Gleiche!!

Fussball erreicht Menschen auf einer meist irrationalen Ebene. Somit hat die Kritik keine Ebene produktiv zu wachsen und richtig angegangen zu werden.
Dies müsste auf rationaler und vernünftiger Ebene angegangen werden, vor Allem aber langfristig.

Politik ist in den allerseltensten Fällen rational/vernünftig - es geht immer um Nebenschauplätze, andere Interessen (meistens wirtschaftliche, wie eben auch in UKR, dann auch entwicklungspolitische, ökologische etc.).

Politik ist große Show - und nicht etwa der tatsächliche Transport oder die Umsetzung von ideologischen Idealen.  Um so weniger kann man da auch nur ansatzweise vernünftig argumentieren, teilweise nicht mal vorlkswirtschaftlich einleuchtend, wie jetzt gerade mit der GRC-Krise!

Mehr nachher. gerad busy. Ansonsten Once rechtgeb
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 11:17:35
Zitat von: redheart am 06. Juni 2012, 10:50:03


Die Situation in der Ukraine muss politisch angegangen werden und zwar nicht nur durch "ich geh nicht zum Spiel"-Proteste unserer Politiker. Das ist ja auch kein Problem, dass jeglicher Aktionismus von Ausländern lösen könnte (im Gegensatz zu der Hundesache). ja so ein Grossanlass meist mehr Werbeveranstaltung für die Sponsoren als für das Gastgeberland.

Das ist zu kurz gedacht. Selbstverständlich löst das 'ich geh nicht zum Spiel' diverser Spitzenpolitiker (und ausgerechet BM Niebel mit dem dicken Portemonnaie für dieses Land) und auch Herrn Gaucks 'ich geh nicht nach Kiew", vor der WM  etwas aus - nämlich große politische Irritation.

Daraus resultierend Ratlosigkeit, ggfs. Konsensbereitschaft. Und sei das nur, um die reichen Westpartner nicht zu verärgern! Ein tatsächliches Umdenken in diesen Ländern in naher Zukunft ist utopisch, die Denkkultur ist eine völlig andere.

Russland , China sind i.Ü  viel schlimmer, aber leider zu wichtig wirtschaftspolitisch, da sind Menschenrechte dann doch nebensächlich.  Und das noch krassere Weissrussland ist globalpolitisch zu unbedeutend für grosse Embargos und Aktionen. Wie letztlich auch die Ukraine - daher ist es ganz gut, dass der Mist, der da läuft, mal in die Augen der Öffentlichkeit gerückt wird!

Was kann man denn konkret für die Hunde tun, das versteh ich gerade nicht?

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 06. Juni 2012, 11:22:28
Fussball wird zu Politik gemacht. Meinetwegen! Nenn es wie Du willst. Aber Fussball bedeutet Aufmerksamkeit, Macht, Ansehen - im politischen wie gesellschaftlichen Sinne. Ganze Länder haben die Chance sich zu präsentieren und ihre Tore für die Welt oder die EU zu öffnen. Da gehen Milliardenbeträge über den Tisch. Politik und Wirtschaft nutzen dies. Und das hat nicht erst mit der WM in Deutschland angefangen.

Das Peta-Argument erschließt sich mir jetzt irgendwie überhaupt nicht. Das hat doch überhaupt nichts mit der Thematik zu tun. Nur weil in anderen Ländern tierrechtlich gesehen Schlimmes passiert muss das nicht legtimieren, dass für die EM massenhaft Tiere verbrannt oder vergiftet werden um das Stadtbild zu reinigen, das Image aufzupolieren und die Saubermann-Fahne zu hissen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 06. Juni 2012, 11:23:35
Wenn sie dann zwei Wochen nach der EM wieder Geschäfte machen, dann dienen solche "Ich komme nicht"-Aktionen tatsächlich nur der Besänftigung der Öffentlichkeit. Ausserdem wird das Thema mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit mit dem Ende der EM rasant an medialer Bedeutung verlieren und man wendet sich leider wieder anderen Dingen zu.

Und zur Hundesache? Naja, Tierschutz ist ja generell ein Thema das eher auf privater Ebene angegangen wird, Initiativen wie Vier Pfoten etc. (Kastrationen und andere Massnahmen).
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 06. Juni 2012, 11:28:03
Zitat von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 11:17:35
Russland , China sind i.Ü  viel schlimmer, aber leider zu wichtig wirtschaftspolitisch, da sind Menschenrechte dann doch nebensächlich.  Und das noch krassere Weissrussland ist globalpolitisch zu unbedeutend für grosse Embargos und Aktionen. Wie letztlich auch die Ukraine - daher ist es ganz gut, dass der Mist, der da läuft, mal in die Augen der Öffentlichkeit gerückt wird!

Und was nützt das auch nur einem politischen Häftling in einem dieser Länder ?
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: ♥ іηѕαηіtу ♥ am 06. Juni 2012, 11:39:25
WM in Deutschland = immernoch Missstände die auch niemanden interessieren sprich Obdachlosigkeit usw.

WM in Südafrika = dazu muss ich jetzt garnichts sagen oder?

EM 2012 = Tierquälerei!

...es ist alles mehr als schlimm,aber was hat der Fußball damit zu tun?!

Ich sehe es wie Scarlett schon schrieb und schließ mich da voll und ganz an.
Es ist einfach unrealistisch sowas zu boykottieren deswegen...sogern man es vllt. auch ändern wollen würde.
Diese Missstände herrschen ja nicht erst jetzt,das gibt es schon Jahre genauso wie die Straßenhunde in Spanien usw.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Hubs am 06. Juni 2012, 11:50:28
Also zum einen finde ich es wichtig, Dinge die so viel Aufmerksamkeit erhalten, für positive Dinge zu nutzen. Und wenn durch die Fussball EM auf Missstände im Austragungsort aufmerksam gemacht wird, finde ich das sinnvoll. Warum denn nicht? Aufrklären über Missstände ist doch nichts verkehrtes. Auf der anderen Seite finde ich nicht, dass man dadurch die Konsequenz ziehen muss, die EM zu boykottieren, denn schließlich geht es bei der EM letztlich doch um Fussball.
Die Medienberichte sollte man allerdings auch etwas kritisch betrachten. Das Problem der Straßenhunde besteht ja nicht erst seit der EM, Hunde wurden auch vorher getötet, nur hat's da keinen interessiert. Und letztlich gebe ich Scarlet & Co recht, ein Boykott macht doch hier einfach keinen Sinn. Wen trifft denn der Boykott vom Fernseher aus? Letztlich doch nur die FIFA.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 06. Juni 2012, 12:16:18
Ich finde die Verharmlosung so extrem unschön. Natürlich hat es die Problematik schon im Vorfeld gegeben, aber nicht in diesen Maßen. Und nicht aus diesen Gründen. Die Frage die dahinter steht ist: ist der Fußball es wert, dass Hunde aus Imagegründen massenhaft getötet werden? Oder wenn man es etwas philosophischer verpacken will: wie weit will der Mensch noch gehen wenn Lebewesen für medial relevante Freizeit- und Sportevents getötet (ist noch nett ausgedrückt) werden müssen? Wo bleibt da die Fairness? Die Ethik? Der Menschenverstand?

Das so viele "ja" sagen, find ich zwar krass, aber es wundert mich nicht. Aus den Augen aus dem Sinn....der typische Leitsatz der Ignoranz der Massen. Nichts für mich...

Also zu mir: die EM vor dem Fernseher zu boykottieren halte ich auch für schwachsinnig. Zu König Fußball jedoch habe ich generell ein schwieriges Verhältnis und mir missfällt die Aufmerksamkeit und die Macht die ihm zugetragen wird und die Konsequenzen die er mit sich bringt. Inklusive aller damit verbundenen Staatskosten! Ich würde also beispielsweise nie in die Ukraine fahren um vor Ort teilzunehmen und ich würde auch keine Produkte kaufen.

Was die EM vor dem Fernsehen angeht kommt man ja nicht dran vorbei. Insbesondere nicht wenn man einen fussballverliebten Freund an seiner Seite hat. Heiß bin ich allerdings nicht darauf und ich werde die Spiele auch nur verfolgen wenn es sich nicht vermeiden lässt. Hab eh viel um die Ohren derzeit.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 12:30:31
Öffentlichkeit besänftigen, das trifft es nicht ganz meiner Meinung nach, das ist eben Politik. Zeichen setzen. Das Land meiden. Offizielle Besuche absagen. Damit Finanzhilfe/Kredit/Infrastrukturhilfe-Zusagen platzen lassen bzw. im Moment gar nicht erst in Verhandlung treten. DAS ist Politik - und zwar durchaus nachhaltige!

Das Zeichen gilt eben auch und vor allem für die UKR Regierung, das ist der Punkt. Sicher nicht nur für den leider recht überschaubaren Teil der tier- und menschenrechtlich bewusst denkenden aufgebrachten Menschen in Westeuropa.

@Arthur: so einen Kommentar hätte ich nicht erwartet von Dir, ehrlich. Das ist doch ein wenig Stammtischpolemik.   :-\


Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: zuz am 06. Juni 2012, 12:31:00
So, hab den Link noch mal überarbeitet. Hoffe er geht jetzt  :)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 06. Juni 2012, 12:38:37
Aber geschieht es denn auch? Oder ist zwei Wochen danach, wenn die Öffentlichkeit sich anderen Dingen zugewendet hat, alles wieder vergessen?

Mir ist schon klar, dass das Politik ist. Aber eben nicht NUR das. Das meinte ich :)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 06. Juni 2012, 12:49:52
danke zuz  :-*

anja: abnick!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 12:52:10
In der Öffentlichkeit wird es sicher nicht mehr sehr präsent sein. Aber Regierungsstellen, Ministerien, die sind sich natürlich nicht seit gestern über die Zustände dort bewusst. Da es eben verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit steht seit Wochen (auch weil Timotchenkos Tochter so einen Wirbel macht, ich stimme scarlet_rose da zu, etwas fragwürdig alles) , ist auch die deutsche Politik "gezwungen", öffentlichkeitswirksam Stellung zu beziehen.

Viele andere Sachen laufen eh auf Ebenen, die der Öffentlichkeit in den seltensten Fällen bekannt sind. Nicht weil schwer zugänglich, sondern weil schlicht das Interesse des Normalbürgers nicht da ist, wieviele Milliarden die GIZ oder KfW etc. in welches Land buttert.

Andererseits darf man menschenrechtliche Bedenken nicht einfach so komplett über dringende infrastrukturelle Hilfsbedürfnisse stellen (damit meine ich nicht überflüssige Brücken oder Strassen, sondern MR-Grundrechte wie Wasser, Nahrung, Bildung, Gesundheit. Das, was für den Erstweltler in der Regel total normal ist  und daher meist keinen zweiten Gedanken wert).

Es ist schwierig und ein ewiger Balance-Akt. Dass man als mündiger und politisch interessierter Bürger sich da teilweise auf den Arm genommen oder nicht richtig vertreten fühlt , kann ich durchaus nachvollziehen.

Aber z.B. politische Gefangene kommen nicht auf Knopfdruck frei, weil eine Kanzlerin 'dududu' macht. Und 'deals' werden tatsächlich nicht nur zwischen ISR und PAL gemacht (wie war das noch, 500 gegen einen oder so? Unglaublich).  Daher mein Spruch mit den nicht knallhart durchsetzbaren Idealen, bei allem Respekt und aller Hoffnung, dass es doch so ist. Money rules, Once hat es schön gesagt.

Da ich diesen Eiertanz hauptberuflich in einem menschen-/tierrechtlich/moralisch-ethisch mit ganz anderen Begriffen messbaren Land mit-aufführe, hab ich eben die geschilderte Vorstellung von Teilen der deutschen Politik - und ihrer faktischen Durchsetzbarkeit.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 06. Juni 2012, 13:06:56
@ anja - Dann erkläre mir bitte, welchen konkreten Nutzen der politische Häftling daraus ziehen kann. Mein Eindruck ist eher, die "Öffentlichkeit" nimmt so eine Sache schon wahr, regt sich furchtbar drüber auf und ist am Ende des Tages doch froh, einen vollen Bauch, Bier und schöne Fussballspiele zu haben. Es ist einfach zu weit weg und tut zu wenig weh.

Die Macht, etwas zu verändern, liegt in den Händen derjenigen, die auch die Macht und die nötigen Druckmittel dazu haben. Und wenn Money rules, dann dürfen die Damen und Herren ruhig welches zur Hand nehmen, sogar mit meiner Genehmigung, wo sie mich sonst doch auch nicht fragen.  :)

Ich habe übrigens noch nie in meinem Leben an einem Stammtisch gesessen.  ;) :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: KoenigRaffzahn am 06. Juni 2012, 13:50:16
hmhmhm, also die ermordung der hunde gibt es ja nur deswegen weil die em dort stattfindet... , und die millionen(milliarden?) sind ja auch schon geflossen, also war auch klar das es dort keine absage geben wird...
zu weit weg würde ich nicht sagen, die occupy leute gehen ja auch wegen den obskuren geldmachthabern( oder sowas) auf die strasse?!...
auf andere zu zeigen und sagen, die machen das ja auch, dadurch wird es ja nicht richtiger, was dort geschieht,
die politischen verhältnisse, tja ich bin mir da uneins, hilft es, die verhältnisse in einem solchen land zu verbessern wenn dort ein solches sportliches großereignis stattfindet?... ich denke eher nein. ... man schaue sich ... war es china? an, mit der olypiade neulich? ich denke die haben die gedanken an 1989 schon ganz gut getilgt und sind immer noch an der macht, trotz das es dort neulich eine olympiade gab... zu wenig wirtschaftliche interessen sprechen gegen eine aurichtung in der ukraine, ... war es damals in kuwait? wo der böse nachbar die überfallen hat?
ich denke so ähnlich ist es in der ukraine, zu viele mafiöse strukturen, zu wenig wirtschaftliches interesse der anderen staaten dort etwas zu verändern,
also :
em guggn :)
und mal ganz ehrlich, welches problem könnte uns so nahe kommen, das wir auf unseren vollen bauch, das bier, und, am wichtigsten, die em verzichten würden?

arthur, du mußt mir noch sagen welches seltene gen ich habe.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 06. Juni 2012, 14:33:19
Ich sehe es so:

Ich finde es schlecht, dass nichtdemokratische/menschenrechtsverachtende Staaten die Zusage zur Austragung sportlicher Großereignisse bekommen. Zum einen, weil dies so einen "Mir doch egal"- Anschein der Sportorganisationen erweckt, zum anderen, weil die Regierungen durch solche Ereignisse Geld einfahren.

Sprich, ich würde bei der Vergabe des Austragungsortes engere Reglementarien gut finden, also quasi beim Protest einen Schritt früher ansetzen.

Aber: Wo hört Sport auf und wo fängt Politik an?
Werden geächtete Staaten dann ihre Sportler aus Protest zuhauselassen? Oder besser: Sollte man Sportler aus solchen Staaten z.B. bei Olympia gar nicht erst zulassen? Ist Olympia dann noch Olympia? Darf die USA, die die Todesstrafe verhängen, mitmachen? Wo hört "gut" auf und wo fängt "schlecht" an? Und wer entscheidet das?

Ich werde die EM anschauen im Bewusstsein dessen, dass sie in einem Land stattfindet, in dem mehr als nur Hunden Unrecht widerfährt und gleichzeitig den Ukrainern wünschen, dass sie die mediale Aufmerksamkeit zu etwas positivem nutzen können.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 15:34:22
Arthur:  :-*

Die Stammtischmetapher war lediglich so gemeint, dass dies nach meinem Empfinden typisch populistische Fragen sind - politische Häftlinge (also keine fiesen Vergewaltiger oder Mörder...), Dissidentenhausarrest, Mädchenbeschneidung - sorry OT aber als Verdeutlichung, das sind alles so Aufschrei-Aufreger über totalitäre oder archaische Regimes, die der politisch interessierte Erstweltler gerne anheizend in die Diskussion schmeisst.

Aber um bei dem Beispiel zu bleiben: was sich konkret für politische Häftlinge ändern könnte?  Das kann von pragmatischer Verbesserung der Haftbedingungen - Essen, Hofgang, Besuchszeiten, Bewährungsmöglichkeiten  etc.- bis hin zur Neuprüfung der Rechtsgrundlage für die Inhaftierung gehen, Stichwort Rechtsstaatlichkeit, rule of law, good governance.

Es gibt speziell für die Personengruppe der Inhaftierten aufmerksame und effiziente Institutionen - z.B.  das ,,Europäische Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe" des Europarats
(CPT)  -  die dann auch die Umsetzung getätigter Kritik beobachten (z.B. Schaffung/Verabschiedung neuer Gesetze), Thema Nachhaltigkeit. Auch nichtstaatliche Akteure, wie ai etc., sind hier sehr wichtig.

Die Erkenntnisse von all diesen Organisationen und Aktionen fließen dann beispielsweise in die menschenrechtliche Berichterstattung der EU oder der jeweils nationalen Vertretung in dem Land ein.

Diese dient wiederum als  Orientierung von Regierungen, multinationalen Organisationen - die Europäische Kommission, für diesen (UKR) Teil der Welt zum Beispiel die OSZE und ihre Unterbauten wie ODIHR etc. - und auch den 'Gebern' (in Deutschland z.B. die erwähnte Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW oder die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ, international dann IWF, Weltbank etc.), auch privat-wirtschafliche Institutionen (IHK) und potentielle Investoren.

Daran hängen dann eben so Sachen wie: Vergabe von Entwicklungshilfegeldern, NATO oder  EU-Beitritt  -  mithin militärisch-strategisch, wirtschaftlich und aufenthalts-/arbeitsrechtlich hoch erstrebenswerte Vorteile für diese Länder, also Anreiz, sich da zu verbessern.

Und dies  durch z.B. Verbesserung der Häftlingssituation, oder eben mehr Rechtsstaatlichkeit, Unabhängig- und Unbestechlichkeit der Gerichte, Implementierung vorhandener Regelwerke (!), eben sogenannte demokratische Denke.  Dies ist in teilweise hunderten von Seiten starken und halbjährlich aktualisierten Berichten für das Beispiel -EU-Kandidatenstatus ganz klar definiert, von Umweltaspekten über Anti-Diskriminierungs-Strategien bis hin zu dem meist wesentlichsten Punkt - Rechtsstaatlichkeit, und was alles dran hängt.

Bei allen post-sozialistischen/-kommunistischen Regimes ist genau die fehlende demokratische Denke der Knackpunkt. Der politische Wille zur Änderung, ja auch nur die Fähigkeit zur Abstraktion, was genau warum geändert werden muss, fehlt.  Nepotismus und Protektionismus regieren, Folge sind u.a. eine unfähige öffentliche Verwaltung etc.
Wenn man diverse Regimes einfach woanders hin übersiedeln könnte, 10 Jahre vorspult, neue Köpfe an die Schaltstellen setzt, dann könnte das weitaus schneller gehen als es das leider tut.

@ Hrefna: ich stimme Dir absolut zu. Wer soll das bestimmen, auf welcher Grundlage, mit welchen Folgen? Was für ein Dilemma.

Sport sollte unpolitisch und frei von vorurteilsbehafteter Denke - Rasse, Religion, gender - sein. Ist er aber leider nicht wirklich, da mittlerweile stark politisiert.

LG
Anja




Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 15:43:38
@ Arthur: ich geb Dir natürlich recht mit dem vollen Bauch etc. Das ist eben leider meistens so.  Die 150ste Leiche in Bagdad läßt auch abstumpfen, normaler Effekt.  Und wenn man dazu keinerlei Bezug  hat und ohnehin kaum Interesse, dann tun einem halt die Hunde leid für ein paar Tage, und das war es.

Dass heisst aber nicht, dass es (also UKR jetzt) kein Thema ist an anderer Stelle.

@ Zuz: entschuldige, ich will Deinen Thread nicht sprengen oder zweckentfremden mit dem ganzen Politikgesülze.
Zur Frage: ich selber werde mir wohl kaum was ansehen,  mangels ordentlichem Sender und auch mangels Interesse an Fußball.

Ich finde (bei aller berechtigten Kritik an der grundsätzlichen Austragungsortswahl) wichtig und gut, wenn durch diese Sache zumindest ein paar Bundesbürger mehr wissen, wo das Land ist und was da teilweise vorgeht.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Jules am 06. Juni 2012, 16:04:19
Mich regt nicht auf, dass die EM in der Ukraine ist, sondern dass sie überhaupt dahin gegeben wurde. Ich finde, die Austragungsländer sollten einen Mindestmaß an "Ethiknorm" im Lande erfüllen oder zumindest demonstieren, dass es besser wird.

Boykottieren tue ich die EM nur, wenn sie mich langweilt. Ob da nun eine Jules mehr oder weniger am TV sitzt interessiert niemanden und das bewegt auch nichts.

Und ich finde es definitiv NICHT unerheblich, wie hochrangige politische Gefangene behandelt werden! Es hätte doch wohl kaum sich jemand näher mit Myanmar befasst, wenn der Fall Aung San Suu Kyi nicht so im Blickpunkt gewesen wäre!!
Solche Fälle haben einfach eine riesige Durchschlagskraft.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 16:22:17
Jules, die Fälle kann man aber nicht vergleichen, das ist ja eine völlig andere politische Dimension.
T. hat selbst  ordentlich Dreck am Stecken, von wegen Regimegegner - und 'nur' einen Bandscheibenvorfall..

T.s Tochter hat einfach ihre connections in Deutschland maßlos genutzt bis hin zum Charité-Chef.

Myanmar ist zwar weiter weg, aber das ist Tibet auch und (ehemalige) Militärdiktaturen jagen dem Mitteleuropäer schon mal optisch einen weitaus größeren Schrecken ein als westlich-tuende GUS-Staaten.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: zuz am 06. Juni 2012, 17:47:31
@Anja: Naja, es sollte ja ein politischer Thread werden, also das ist schon in Ordnung!

Ich selber bin mir nämlich nicht so ganz sicher. Einerseits mag ich EMs einfach. Andererseits kann ich das nicht so recht genießen, wenn ich weiß, was da abgeht. Wiederum andererseits bringt ein TV-Boykott meiner Meinung nach eben auch nur recht wenig. Ich will nicht sagen nichts, aber die Wirkung dürfte eben begrenzt sein.
Aber einfach unbeschwert feiern, das geht eben auch nicht.
Andererseits wieder, wenn viele Leute schauen, dann schauen auch viele die Berichterstattung drum rum, was ja wieder Vorteile hat.
Wenn natürlich einer eh kein FB-Fan ist, der ist fein raus. Aber die anderen müssen sich eben überlegen, was sie tun. Daher der Thread, wollte einfach hören, wie Ihr das so seht.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: liadan am 06. Juni 2012, 18:01:40
Beim Fussball geht es in erster Linie um Geld und Geld regiert die Welt, das ist so und ich denke das wird wohl noch lange lange Zeit so bleiben.

Hätte man wirkliches Interesse daran in einem Land etwas zu verändern, müsste man eben auch konsequent sein von Seiten der Fussballobrigkeit und sagen nein, in einem Land in dem solche Misstände herrschen und in dem unter dem Deckmäntelchen des Fussballs eben Tiere getötet werden und ähnliches, tragen wir unsere EM nicht aus ...!

Fakt ist man müsste auch bezüglich der Tiere an einer andere Seite anfangen, nämlich darin den Menschen beizubringen verantwortungsvoll mit Tieren umzugehen. Die Straßenhunde kommen ja nicht von ungefähr. Das hat ja seine Ursachen, nämlich die Ursache das den Menschen egal ist was mit den Tieren passiert, sie werden ausgezetzt können sich wahllos vermehren etc. pp.! Das Problem der Tiere liegt ja woanders, aber im Zuge der EM hat man jetzt eben wohl einen guten Grund gefunden vielleicht noch brutaler und effektiver gegen unerwünschte Tiere und allem vorzugehen, eben gegen alles was den Touri, der GELD bringt unangenehm aufstossen könnte weil es das Stadtbild zerstört.

Ich weiß jetzt nicht wieviel Gelder dort geflossen sind um alles Touri tauglich zu machen, aber diese Gelder hätte man eben auch in andere Dinge stecken können die das Land dringender benötigt. Vielleicht sehe ich das auch ein wenig naiv aber ich glaube einfach diese kurfristen Gelder, die die Touris bringen hilft auf DAUER dem Land nicht. Man wird sehen.

Allerdings bin ich was das restliche Thema anbelangt nicht so bewandert als das ich gross mitreden könnte. Da stehe ich auch zu, da es mich, wie soll ich sagen eben nicht so bewegt weil ich als Frau X in Deutschland daran nichts ändern kann. Die Leute, welche das ändern könnten tun es nicht.

Fussball ist eh nicht so meins, wenn ich dazu wieder was sage krieg ich wieder virtuelle Haue ,-)! Fussball ist bei weitem kein sauberer ehrenwerter Sport, zumindest nicht das was hinter den Kullisen abläuft, moderner Menschenhandel um Geld zu scheffeln, verkauf der Gesundheit, aber die Spieler lassen sich ja drauf ein. Aber das Problem beim Fussball fängt ja schon bei den kleinsten an, bzw. bei überehrgeizigen Eltern die versuchen ihre Kinder auf Teufel komm raus in die Geldmaschinerie zu bekommen alles unter dem Deckmäntelchen der Förderung der Kinder ...!

Aber mit Sport an sich kann man eine Menge bewegen, Fussball ist Geld und Geld ist Macht und Macht und Geld richtig eingesetzt kann meiner Meinung nach eine Menge bewirken wenn man denn überhaupt will das sich was ändert.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 18:03:21
Zuz, danke, dann ist ja alles fein. :)
Ich freu mich immer sehr ueber solche Threads!!!


Zu Deinem link uebrigens: von ai ist das schon ein guter Ansatz. Aber aus meiner Sicht ausschliesslich fuer eine zivilgesellschaftliche Initiative geeignet, also NGOs und Konsorten. Oder eben Privatleute, wie Once auch anregte. EM-Schlachtenbummler vor Ort zum Beispiel, die koennten durchs Daheimbleiben wenigstens etwas bewegen, u.a. weniger Tourismus- und kommerzielle Einnahmen fuer das Land.

Spitzenpolitiker koennen sich nicht einfach in Kiew hinstellen und lauthals auf die menschenrechtlichen Missstaende und den Tiermord hinweisen. Selbst der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung oder die UN-Hochkommissarin fuer Menschenrechte kann das nicht ohne Weiteres und "bluntly". 

Auch das ist eben, leider Politik. Da spielen viel zu viele Interessen eine grosse Rolle. Sowas, eine quasi demokratische Infiltrierung :), laeuft eben u.a. auf der zuvor skizzierten Schiene ueber Berichterstattung, -auswertung und Erkenntnisumsetzung.

Sich selber der EM verweigern durch TV-Boykott finde ich auswirkungstechnisch schlicht albern, wie zu Recht schon geschrieben wurde. Wenn man sich dann rechtschaffen fuehlt, bitte, aber was bewegt hat man damit kein Stueck.

Sich jedoch Gedanken machen ueber die Ukraine, evt. zivilgesellschaftlich taetig werden, neues Engagement in entsprechenden NGOs oder so starten, das ist dann ein wunderbarer Nebeneffekt dieses Sporthighlights in buerger-/menschenrechtlich fragwuerdigem Ambiente.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: liadan am 06. Juni 2012, 18:16:26
Anja, wenn alle nicht TV gltozen würden, dann würde das sicher was bewegen, aber wenn es nur vereinzelte tun, dann sicher nicht. Touris könnten die EM verweigern indem sie eben nicht hinfahren, keine teuren Tikets kaufen, keine EM Artikel im Laden erwerben, das könnte vielleicht was bewirken aber nur wenn es tausende machen.

Dazu ist Fussball aber eben der Deutschen liebster Sport.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Mondlaus am 06. Juni 2012, 18:22:16
Stimme Anja voll und ganz zu (finde es übrigens immer gut, wenn sie ihre Meinung über politische Geschehnisse teilt, denn diese ist immer fundiert).

Schon alleine, dass ordentlich darüber disktuiert wird, ist schon mal gut. Wer hätte denn Vorher von den Mißständen in der Ukraine gewusst? Wenn solche Dinge jetzt ins Licht der Öffentlichkeit gedrückt werden, umso besser, denn es kann etwas bewirken. Vielleicht färbt so etwas letztlich auch auf die "Großen" ab (Russland, China..).

Daumen hoch für diejenigen Politiker, die demonstrativ fernbleiben. Denn im Gegensatz zu den privaten "Nicht-Schauern" setzen die ein eindeutiges Zeichen.

Boykott vorm dem Fernseher - da macht man es sich etwas einfach. Das ist genauso wie bei Facebook "gefällt mir" zu drücken, wenn man gegen häusliche Gewalt/Armmut/Joseph Kony ist. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, sich zu engagieren - durch Amnesty International kann man z.B. Briefe an antsprechende Stellen schreiben, welche in der Masse sicher was bewirken. Für den Tierschutz gibt es bestimmt auch ähnliches (wobei ich ganz ehrlich sagen muss, ich mache mir über die Straßenhunde weniger Gedanken als über die Menschenrechtsverletzungen).
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 18:25:22
Sicher, Liadan. Aber das ist ja klar utopisch. Ich bin mal gespannt, wie die EM so besucht ist, hoffe auf halbleere Stadien, aber rechne nicht damit.

Die Sache mit den Hunden: das ist ein ganz wichtiger und sehr korrekter Punkt.

Die "Haustierkultur", sag ich mal, in Deutschland oder generell den meisten Industriestaaten wird so oft als normal und selbstverstaendlich vorausgesetzt. Dass das  in sehr weiten Teilen der Welt das so absolut nicht der Fall ist, ist vielen gar nicht klar.

Das hat etliche Gruende. In vielen Laendern gibt es hoechstens eine Nutztierkultur (z.B. Suedamerika).

Und in nochmal vielen Laendern sind Tiere, speziell Hunde leider (im Islam als unrein erachtet) total unerwuenscht  und werden nicht als Lebewesen mit Recht auf Leben betrachtet, teilweise richtiggehend gequaelt.

In sehr armen Laendern muss man auch bedenken, dass viele Menschen kaum wissen, was sie selber essen sollen - dann noch ein Tier durchfuettern?

Aus der Sicht ist so ein Massenmord an Hunden eben gar kein moralisch-ethisches Problem, sondern eine  Tourismus-indizierte Notwendigkeit.   

Das ist nicht meine Meinung, das ist nur eine Aufzaehlung kulturell, existentiell bedingt anderer Sichtweisen.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: lotta am 06. Juni 2012, 18:35:48
Ganz ehrlich mache ich mir mehr Gedanken um die Sicherheit der Fußballfans in den Austragungsorten und die angekündigte Gewalt zahlreicher Hooligans (die sie sicher nicht alle aus den Ländern raushalten werden...)

Politik und Sport derart miteinander zu verquicken - und / oder den Tierschutzgedanken mit in die Moralwaagschale zu werfen finde ich eher unglücklich und möchte es FÜR MICH gerne trennen.

Die Zustände dort sind wie sie sind - daran ändert auch eine EM und der Boykott einer solchen von Privatleuten oder Politikern nichts.

Die Problematik muss auf anderer Ebene angegangen werden - was sie sicherlich auch wird.

Dass die Austragungsvoraussetzungen mal überarbeitet werden sollten, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 18:36:34
Dankeschoen, Mondlaus :D *rotwerd* *dollefreu*

Ich seh das so wie Du, wie Hubs auch weiter vorne schrieb und Zuz eben. Wenn das Ganze, die kontroverse Diskussion, Zusatzreportagen etc. ein Stueck Bewusstseinsentwicklung foerdert, ist das schon was.

Auch wenn  wohl leider danach, wie auch Aserbaidschan nach dem ESC, die Ukraine froehlich weiter korrupt vor sich hinduempelt.

Aber nochmal: politisch wird das alles durchaus auch jenseits der grossen Gesten wie Besuchsabsage sehr kritisch beaeugt.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Solar. E am 06. Juni 2012, 18:37:45
Mich nervt die zunehmende Politisierung von Großereignissen, die mit Politik erst mal gar nichts zu tun haben. Nicht nur die EM in der Ukraine, sondern auch z.B. die Austragung des ESC in Aserbaidschan vor zwei Wochen. Da kochte auch kurz vorher hoch, wie sch... die politische Situation dort ist, Fr. Engelke erhielt ein Lob über ihre diplomatisch geäußerte Kritik am System - und jetzt ist alles wieder vorbei und vergessen.  :P

Die Olympischen Winterspiele 2014 finden in Sotschi/RUS statt, die WM 2018 ebenfalls in RUS, die WM 2022 in Qatar. Bei den beiden letzteren gabs bei der Vergabe schon einen Aufschrei und Diskussionen warum, wieso, weshalb, aktuell ist Ruhe - und wenn die Ereignisse dann vor der Tür stehen, wird sich das wiederholen.

Schon in Peking 2008 wurde mehr über Politik diskutiert als über den Sport an sich.

Ich denke, klar ist es immens wichtig, auf Missstände aufmerksam zu machen. Aber das bringt nur dann was, wenn sich langfristig wirklich was bewegt - und nicht nur im Rahmen von Großereignissen mal angesprochen wird.

Und mal kurz OT:

Zitat von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 18:25:22

Die Sache mit den Hunden: das ist ein ganz wichtiger und sehr korrekter Punkt.

Die "Haustierkultur", sag ich mal, in Deutschland oder generell den meisten Industriestaaten wird so oft als normal und selbstverstaendlich vorausgesetzt. Dass das  in sehr weiten Teilen der Welt das so absolut nicht der Fall ist, ist vielen gar nicht klar.



Ich hab vor zwei Tagen ein Radiointerview gehört mit dem Inhaber einer Zoohandlung, welches mir die Schuhe ausgezogen hat. Der vertreibt u.a. sehr vermenschlichte Hundenahrung (z.B. Hundepizza), dazu Designerklamotten von Harald Glööckler für Hunde - also da treibt die hiesige Haustierkultur Blüten, die ich auch nicht mehr normal finde  :o
Na ja, der Typ sagte, es verkauft sich gut und er klang, als würde er so  s-:) gucken.
Das ist dann die kostspielige Variante der nicht artgerechten Tierhaltung.  :P
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: starlet am 06. Juni 2012, 19:33:43
ich bin scarlets meinung.


mit den hunden. tjaha.... das ist so. in anderen ländern ist dsas gang und gebe, weil die sich halt so viel vermehren und so. und da interessiert es auch kein schwein.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: liadan am 06. Juni 2012, 20:02:26
Zitat von: starlet am 06. Juni 2012, 19:33:43
ich bin scarlets meinung.


mit den hunden. tjaha.... das ist so. in anderen ländern ist dsas gang und gebe, weil die sich halt so viel vermehren und so. und da interessiert es auch kein schwein.

In anderen Ländern passiert das mit den Hunden auch, in der Tat und doch das interessiert da auch Menschen die sich dafür engagieren, allerdings geht das dann eben nicht so durch die Presse weil kein Gorßereignis stattfindet ... und es nicht verschlimmert wird aufgrund des Großereignisses und nur weil es in anderen Ländern auch passiert heißt das doch nicht das man das gut heißen muss und tolerieren sollte und vor allem aktzeptieren sollte oder? Vielleicht sollte man einfach mal da ansetzen das die Tiere sich erst gar nicht vermehren und dafür setzen sich Tierschützer in Organisation ein die mitunter herrenlose Tiere einfahgen und kastrieren / sterelesieren, das ist natürlich aufwendig und mit Kosten verbunden und das will keiner tragen und sich drum kümmern.

Anstatt sich eben ein teures EM Tiket zu kaufen und ein Hotel zu buchen könnte man auch das Geld an Organisationen spenden die sich um Kinder, Tiere in Not dort kümmern aber das würde natürlich voraussetzen das man auf sein eigenes Vergnügen verzichtet und wer will das schon, dafür ist Fussball eben für viele Menschen in diesem Ausmaß wichtiger. DAS ist das schlimme daran.

Was ist das denn für ein Argument woanders passiert es auch und es regt sich keiner auf? Das ist für mich kein Argument. In dem Moment wo man die BREITE Öffentlichkeit hat - und das passiert halt wenn ein Großereignis bevorsteht hat man eher die Möglichkeit was dagegen zu tun - Tierschutzorganisationen im kleinen die haben eben nicht so die Presse und die Öffentlichkeit oder vereinzelte Menschen die sich einsetzen. Was ist also jetzt so schlimm daran wenn es nunmal so heiß in den Medien veröffentlich wird dagegen vorzugehen, wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn alles wieder in normalen Bahnen läuft, die EM vorbei ist dann spricht da eben nicht mehr jeder drüber, also sollte man dann doch die Chance nutzen auch in dem Moment was zu tun wo es eben heiß diskutiert wird.

Die Leute wissen was da abgeht, buchen sich Flüge, Reisen, kaufen teure Tickets und setzen sich dann in die Stadien genießen ihren Fussball, machen danach ein paar Touri Rundgänge und fahren dann nach Hause und die Sache ist vergessen, zwischendurch wird ein wenig gejubelt wenn ihr Land gewinnt, dann sind alle Freunde und haben sich lieb und ein paar Wochen später ist alles vergessen bis zur WM und dann geht die Geldmaschinerie von vorne los. Ja so ist das Leben.

Das hat für mich einen ähnlichen Charakter wie ein Urlaub All in buchen in einem armen Land, dann in seinem Hotel sitzen alles bekommen was man will (man hat ja dafür bezahlt) und neben der teuren Hotelanlage krepieren die Leute weil sie kein essen haben, oder eben wenn Touris in bestimmten Landstrichen mit dem Bus durch Armenviertel fahren und Fotos schießen.

Nein, ich lebe auch nicht hunderprozent korrekt aber ja ich bin froh das Glück gehabt zu haben eben hier geboren worden zu sein und nicht in einem Land in dem solche Zustände herrschen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 06. Juni 2012, 20:23:59
Amen, Schwester.

Sicher kann man den Menschen ein soziales Gewissen nicht kuenstlich anerziehen, und immer wird es Leute geben, die sagen "Was hilft es den armen Kinderlein in Afrika, wenn ich dieses oder jenes nicht tue".

Dein letzter Satz gefaellt mir sehr. Es ist schoen zu lesen, dass es doch noch Menschen gibt in den teils extrem uebersaettigten - in jeder Hinsicht, Konsum, Medien, lifestyle- Industriestaaten-Gesellschaften, die sich dieses Privilegs bewusst sind.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 07. Juni 2012, 10:51:30
Doppelamen!

Ich hatte gestern schon zum Schreiben angesetzt, war dann aber so geladen, dass ich es lieber bleiben ließ. Diese Verharmlosungen, dieses unreflektierte Aufschnappen und Weitergeben von Infos über die man sich noch nicht mal selbst informiert hat, dass Ignorieren, das nicht-darüber-nachdenken-Wollen das Abgrenzen nach unten (woanders passiert das ja auch) und die damit einhergehende Legitimierung der Sache aus bloßer Bequemlichkeit heraus: all das nervt mich so. Egal in welchem Kontext.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: lotta am 07. Juni 2012, 11:11:29
Vielleicht hilft es dir und deiner Stimmung, wenn du den Gedanken mal an dich ran lässt, dass nicht jeder Mensch das Weltverbesserergen in sich trägt und auch nach der Erkenntnis lebt, dass es Dinge auf diesem Planeten gibt, bei denen die eigene Wirksamkeit schlicht nicht (unmittelbar) greift.

Das hat nichts mit Ignoranz zu tun und allen andersdenkenden Menschen direkt Bequemlichkeit und Unreflektiertheit zu unterstellen finde ich regelrecht anmaßend.  ???

Die Differenzierung zwischen Dingen die ich ändern kann, Dingen, die ich in begrenztem Maße ändern kann und Dingen, bei denen meine Macht nicht ausreicht, ist ein sehr wichtiger Vorgang und sollte nicht per se  als negativ abgestempelt werden!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 07. Juni 2012, 11:22:50
Ein schöner Beitrag, Lotta.  :D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 07. Juni 2012, 11:54:13
stimmt grundsätzlich schon lotta, aber gerade hier wurde ja schon mehrfach erläutert, dass die Dinge nicht so einfach abzuhaken sind. Ob es nun um den Tierschutz oder die politische Lage generell geht.
Wenn nun selbst diese Infos konsequent ausgeblendet werden und erneut ein "ist überall so, Schulternzuck ICH WILL FUßBALL" kommt (jetzt mal überspitzt gesagt), dann hat das erst mal nichts mit dem mangelnden Weltverbesserungsgen zu tun, sondern rührt schon in gewisser Weise von Bequemlichkeit bez. der inhaltlichen Auseinandersetzung. Ich für meinen Teil erkenne hier nämlich gar nicht erst eine Nutzenabwägung um ehrlich zu sein. Eher ein Abtun von Tatsachen. Und das ist es was ich ärgerlich finde! Die Infos werden gar nicht erst an sich heran gelassen.

Ich meine es nicht persönlich. Ich spreche auch niemanden persönlich an, es mag auch anmaßend sein. Aber es ist eben auch nicht gerade aus der Luft gegriffen. Insofern nehme ich das mal in Kauf.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: zuz am 07. Juni 2012, 12:54:38
Zu den Tickets bzw. Hotelübernachtungen: Nach meiner Info war es ja so, dass sie die erst zu normalen Preisen verkauft haben und dann die gebuchten(!) Zimmerpreise nachträglich(!) ver-x-facht haben. Das ist natürlich arg und ich vermute mal stark, mafiös und sowas kann tatsächlich eingedämmt werden, indem man dann einfach absagt und das schon bezahlte Geld in den Wind schießt. Das gilt aber ja nur für Leute, die auch wirklcih hinfahren wollten (hier wohl eher niemand). Und da müssten schon sehr, sehr viele absagen, damit es einen Effekt hat.

Zu den Politikern: Doch, ich denke schon, dass die etwas sagen können. Nicht direkt, klar, aber selbst in China werden ja MR-Verletzungen angesprochen. Ich denke jedenfalls, dass man als Politiker entweder wegbleiben sollte oder nur hinfahren, wenn man auch was sagt. Alles andere würde für mich wie stillschweigendes Anerkennen wirken.

@Once: Darf ich mal neugierig fragen, was Du denn genau tust, wie Du Dich konkret engagierst?
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 07. Juni 2012, 13:31:47
in Bezug auf die EM oder generell?

ich engagiere mich nicht aktiv in Bezug auf die EM im speziellen, eher in Bezug auf Tierrecht. Aber ich nehme auch nicht daran teil und kritisiere wie gesagt durchaus die Missstände, politisch wie tierethisch und bin genau wie einige andere hier wütend, dass die Ukraine überhaupt in Frage kam. Ich probiere mich informiert zu halten. Deswegen ärgert es mich auch latent wenn konsequent behauptet wird, die Hunde würden nur dem normalen Tötungshabitus dieses Landes (und vieler anderer) zum Opfer fallen. Dem ist nicht so. Es stimmt zwar, dass in der Ukraine behördliche Veranlassungen zur Hundetötung schon vor der EM bestanden, jedoch nicht in diesem Maße und nicht aus dem Grund der visuellen Aufwertung. Mittlerweile wurde sogar ein Verbot gegen die Hundetötung eingeführt. Dennoch fielen einige zehntausende Hunde Vergiftungen, Verbrennungen oder anderen Tötungsarten zum Opfer und wurden in Massengräbern verscharrt. So als seien sie schlicht nichts wert. Müll der von der Straße geräumt wird. Einzig aus Gründen der Imagepolitur. Das ist pervers! Das ist abartig! Das ist grauenvoll! Und wer die EM unterstützt der unterschreibt gewissermaßen auch dafür.

Ich bin froh, dass die Medien reagiert haben und denke auch, dass jeder zu einem gewissen Maße Einfluss übt. Gerade im Zeitalter sozialer Netzwerk die eine immense Macht auf die Politik ausüben! So haben Beispielsweise McDonalds und Adidas (Sponsoren) darauf reagiert, dass sie via Facebook (im Rahmen der Hundetötung) mehrere Tausend (!) Boykottaufrufe erhielten und so zusammen mit Fifa veranlasst, Einfluss auf die Behörden vor Ort zu üben. Nun wurde ein Gesetz verabschiedet welches die Hundeermordung verbietet. Natürlich agieren Adidas, McDonalds und Fifa in erster Linie um potenzielle Imageschäden abzuwenden - aber es bezweckt etwas. Und das ist Politik! Man ist nie allein mit seiner Meinung wenn man sie nur äußert und sei es nur über Facebook. Ich halte Facebook oder auch Onlinekampagnennetzwerke sowieso für verkannt und unterbewertet da dies tatsächlich das Medium ist, welches am schnellsten Einfluss auf Gesellschaft und Politik übt. Natürlich muss darüber hinaus noch was passieren. Aber so kann im Prinzip jeder anfangen ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Und das trifft doch genau den Nerv unserer mehr als nur bequemen Gesellschaft.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 20:09:52
Once  :-*

Da hast Du wunderbar einlenkend schoen die Kurve gekriegt, Hut ab.

Lotta, Dein post fand auch ich sehr schoen, neutral, unpolemisch und eben auch andere Sichtweisen aufzeigend, ohne diese als neurotisch-undifferenziert hinzustellen.

Once, es gibt halt solche und solche. Dein sozial-politisches Engagement, zumal seit langer Zeit und in verhaeltnismaessig jungen Lebensjahren, ist fuer mich persoenlich - und ich bin ja, wie Du weisst , eher die Fiddle-dee-dee-Fraktion in vielen Lebensbereichen - sehr, sehr beeindruckend und enorm bewundernswert.

Diese Sensibilitaet gegenueber vielen Misstaenden anderen zu unterstellen in dem Sinne, da muss man doch hinsehen, -hoeren, was machen - die geht einfach vielen ab. Ohne dass sie das zu sehr schlechten Menschen macht.

Vielleicht eher zu Menschen, die evt. lieber Politik und Vergnuegen (Sport) trennen um des eigenen Wohlbefindens willen - oder auch, weil sie durchaus differenzierter denken als durch 3 Zeilen Post angenommen - aber sich nicht eine so empfunden fremdbestimmte Betroffenheit oktroyieren lassen wollen?

Dann gibt es auch die, die keinerlei Interesse an und Ahnung von aller Art Missstaenden haben, teils nicht mal im eigenen Land. Aber die halten sich in den meisten Faellen aus solchen Threads ohnehin raus.

Bottomline: bei allem Respekt  und allem bejahenden Verstaendnis fuer eine Sensibilisierung der Massen, eine Art Wachruettel-Motivation, die ich ueber die Massen teile - erlaube mir, mit einer etwas platt anmutenden, aber durchaus nicht unpassenden Kalenderweisheit  zu schliessen - jeder ist seines Glueckes Schmied.

Und wenn es einen gluecklich macht, wegzusehen, nicht nachzudenken, nicht in Frage zu stellen, dann sollte man das vielleicht einigermassen wertungsfrei  (zumindest nach aussen) so hinnehmen.

Ich bin da sicher auch etwas berufsgeschaedigt, und im Verbund mit meiner nicht wirklich latenten Harmoniesucht ergibt das keine wirkliche Konfrontationsattituede.

Aber bevor man sich angiftet, wer das groesste Bewusstsein hat, und wer eventuell nicht, aus freigewahlten Gruenden, PEACE.



Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 20:19:41
Zuz: Politiker sagen ganz bestimmt eine ganze Menge zu dem Thema, und wenn auch in verbraemten Nebensaetzen und hinter verschlossenen Tueren. Nur schlaegt sich das eben nicht in Schlagzeilen nieder, da es ein extrem sensibles Thema ist.  Da sind Nichtregierungsorganisationen wie ai fein raus, da per se auf Konfrontationskurs.

Meine Vision ("stellt sich in Kiew dahin") war jetzt die eines deutschen Spitzenpolitikers, der in einer grossen Menge in einem Interview mit gefuehlt 100 Mikros und Kameras vor der Nase eine drastisch-deutliche Ansage macht. Das passiert nicht!

Und aus gutem Grund, nicht dass ich das nicht wollte, aber ich hab es ja nun zu Genuege dargelegt, wie das meiner Erfahrung nach funktioniert - und warum.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 20:45:35
Ich freue mich total auf die EM!!
Natürlcih ist es schlimm. was da passiert und es sollte auch darauf aufmerksam gemacht werden, ab er es kann kein Fußballer was afür, keine Fan.....

Missstände gibt es überall wenn man danach sucht!!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 20:57:23
Ach Schnauferl, neee - wenn man danach sucht? Vielleicht eine unglueckliche Wortwahl, aber - wie waere es eher mit - wenn man sich informiert und man mal hinguckt?  Heutzutage mit Netz etc. sowas von einfach, Minutenfrage - wenn man es wissen will!!!

Wuerdest Du eine Olympiade in Nordkorea kritiklos ansehen?
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 21:05:12
ja, würde ich, weil die Sportler, die dafür trainieren nix aber auch wirlich nix dafür können.

Ich verabscheue Taten wie die in der Ukraine oder Nordkorea. Die Wortwahl war viellieicht nicht okay, aber es gibt soviel Ungerechtigkeit in der Welt, über die nicht berichtet wird, von der keiner was weiß und sich krumm mach...............

Und ja, stell Dir vor, ich bin informiert, sehr sogar!! und ich schaue trotzdem EM und wenn es sein muss Olympiade in Nordkorea ändert nix an meiner Einstellung.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 07. Juni 2012, 21:12:27
Das mag vielleicht erstmal total wiedersinnig aussehen, aber erst durch die EM wird doch so sehr hingeschaut. Und da ist es egal ob Menschen oder Hunde, es kann sich nur etwas tun, wenn erstmal Aufmerksamkeit da ist.

Erstmal haben Tierschützer in Deutschland gehandelt. Dann haben sie im Ausland schlimmes gesehen und haben viele Hund nach Deutschland geholt. Und dann haben sich viele aufgeregt, dass so viele Hund geholt werden und dann erst hat man angefangen in den Ländern etwas zu bewegen.

Die EM kann auch eine Chance sein, dass sich etwas verändert. Weshalb man deshalb nicht AUCH das sportliche Event genießen darf ..... ? Wir werden jedenfalls schauen und mitfiebern.

Die meistens Menschen machen sich über die Dinge Gedanken, die sie persönlich interessiert/betreffen. Fussball interessiert/betrifft viele Menschen. Und ich denke beides hat seine Existenzberechtigung. Der Fussball macht die Probleme nicht geringer. Nicht-Fussball würde sie auch nicht geringer machen. Aber jetzt wissen schon mal viel mehr Menschen davon.

Und da bin ich so, dass ich nicht auf die 20 Mio schaue, die immer noch keinen Plan haben und sich nicht interessieren, sondern lieber auf die 20.000, die schauen und kritisch drüber reden und aufmerksam werden und wurden ... durch die EM.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 21:13:49
Wäre die EM nicht in der Ukraine würde sich kein Mensch um die abgeschlachteten Hunde kümmern, solche Großereignisse sind doch sogar gut um darauf aufmerksam zu machen.

Der Songcontest z.B.  vorher war es der ganzen Welt egal wie es in Aszerbaischan ab geht, jetzt nicht mehr!!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 21:16:51
Was fuer eine Einstellung hast Du denn?  Schreib doch mal mehr dazu.

Und wie kommst Du auf den Trichter, dass die Sportler - die Millionengagen erhalten teils!! -- nix fuer was auch immer koennen?
Sprachlose Akzeptanz ist auch ein statement.
All das ist Wirtschaft. Business. Money. Power.

Und eben in solchen Laendern leider - Politik!!! Wegschauen, mitmachen, alles!!

Nur weil man ein begnadeter Sportler ist, ist man nicht unbeeinflusst von dem Rest der dortigen Macharten. Und damit will ich weiss Gott keinem Promi-Fussballer mafioese Tendenzen unterstellen, aber sie total kontextfrei von allen anderen Sachen, die in Laendern abgehen darzustellen, das geht nicht.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 21:18:58
Zitat von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 21:13:49
vorher war es der ganzen Welt egal wie es in Aszerbaischan ab geht, jetzt nicht mehr!!

Nein, leider. Jetzt WIEDER. Schnarch.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 21:20:38
Wieso widersinnig, Bettina, nur deswegen schaut der 08/15-Deutsche doch jetzt hin.

Das hatten wir ja ganz am Anfang des Threads. Und ebenso die hoffentlich etwas eintretende Prophezeiung der naeheren Beschaeftigung mit dem Land und allem darum.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: zuz am 07. Juni 2012, 21:20:48
Zitat von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 21:13:49
Wäre die EM nicht in der Ukraine würde sich kein Mensch um die abgeschlachteten Hunde kümmern, solche Großereignisse sind doch sogar gut um darauf aufmerksam zu machen.

Der Songcontest z.B.  vorher war es der ganzen Welt egal wie es in Aszerbaischan ab geht, jetzt nicht mehr!!

Naja, das sehe ich allerdings anders. Zum einen gäbe es ja die vielen toten Hunde ohne EM gar nicht (war übrigens in S-Afrika genauso). Zum anderen: Ja, vor dem Songcontest hat keiner nach Aserbaidshan geschaut - aber in 4 Wochen schaut doch auch keiner mehr hin. Eigentlich doch jetzt schon nicht mehr. Klar, man wurde mal kurz informiert. Aber mehr nicht. Also ich meine das nicht als Vorwurf, man KANN sich eben auch nicht für mehr als ein paar Themen länger als eine gewisse Zeitspanne ereifern. Geht schlicht nicht, egal, wie engagiert man ist. Aber dass so Ereignisse auf die Art was bewirken... kurz aufrütteln, ja, aber mehr?
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 21:27:16
ZUZ, ganz genau. Leider.

Ich wage sogar zu sagen, fragt mal den Durchschnitts-Buerger, wo Aserbaidschain eigentlich liegt. Der Prozentsatz der richtig Antwortenden wird entlarvend sein.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 07. Juni 2012, 21:36:58
Das mag alles richtig sein, dennoch ist es mir lieber, es besteht die Chance, als dass sich nix tut. Lieber es bleibt vielleicht langfristig ne Hand voll Leute, die sich engagieren, als dass diese Hand voll nie etwas in der Form mitbekommen hätte. Und niemand kann alles wissen oder sich überall engagieren.

Bei aller berechtigten Kritik .... es wird doch immer nur über das gesprochen, was passiert, nie über das, was nicht passiert.

Wer von uns konkret wird dort etwas verändern?

Oder werden auch wir nur drüber reden? Dann ist es egal, ob wir hingeschaut haben oder nicht oder wie lange.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 21:38:35
Das Gehalt der Sportler tut da doch nix zur Sache!! Wer von Euch würde schon auf Millionen verzichten???
"Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"!
oder seid ihr so unfehlbar??
Ist man ein schlechter Mensch weil man die EM schaut obwohl man über die Missstände Bescheid weiß?

Ich mein ich kann nicht die Welt verändern ich muss vor meiner Haustüre kehren zumindest da anfangen!

Oder wer von Euch hilft Odachlosen, tut was gegen Kinderarmut, spendet regelmäßig für Bedürftige in der ganzen Welt, ist im Hospizverein, arbeitet ehrenamtlich, ist in Vereinen wie "Menschen für Tierrechte" usw.? Wer? würde mich sehr interessiern!!

Denn ich mach alle das!!!

Ereignisse wie die EM, WM, Papstwahl usw...... prägt ein Land, lässt es zusammenwachsen, schenkt ein Gefühl des Miteinandern, warum soll man sowas kaputtmachen?
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: lotta am 07. Juni 2012, 22:11:26
Zitat von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 21:38:35

(...)

... Papstwahl usw...... prägt ein Land, lässt es zusammenwachsen, schenkt ein Gefühl des Miteinandern, warum soll man sowas kaputtmachen?

Wo passt denn nun das da rein?   ???

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 22:16:39
Danke Lotta, naemlich NULL.
AAAAAArrrrgh.

Und bevor ich hier verbal ausraste, schlaf ich lieber eine Nacht ueber dem, was hier geschrieben wurde.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 22:20:33
och Gottchen hab ich mal wieder was geschrieben was anstössig ist!!!

gähn!!!

Gute Nacht
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 07. Juni 2012, 22:23:41
Ich finde es wichtig, dass man dem Thema durch so einen Grossanlass Aufmerksamkeit schenkt, nur verschwindet sowas ja auch sehr schnell wieder aus dem Bewusstsein der meisten Leute. Wie bei Aserbaidschan. Ich bezweifle nicht nur, dass die Leute wissen, wo das Land liegt, sondern auch, dass sie überhaupt vollständig erfasst haben, was das Problem ist.

Aber ich finds halt generell schlimm, dass viele Leute heute, wo Infos nur zwei Klicks entfernt sind, so schlecht informiert sind :-\


Und nein Schnauferl, der war nicht anstössig, sondern einfach nur unpassend ???
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 22:25:43
readheart, was genau war unpassend? Ich verstehs nämlich nicht!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 07. Juni 2012, 22:28:10
Naja, ist ja nicht das Gleiche wie ein Sportanlass ??? Bringt Leute auf einer religiöser Ebene zusammen, aber nicht sportlich/Nationalstolz bezogen
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 22:32:02
Naja, wie titelte eine große Zeitung? "Wir sind Papst!"
Und dieses Gefühl ist das gleiche wie wenn Deutschland ins Finale einzieht!! Es war ein Großereignis, ob nun religiös oder nicht. Es sind nicht alles Christen, genauso wie nicht alle Fußball schauen, aber die breite Masse hatte ein WIRGefühl und das lässt sich nicht leugnen!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 07. Juni 2012, 22:35:11
Und das hielt ca. 1 Tag oder? Ich würde das echt nicht vergleichen, da würde ich einem sportlichen Grossanlass doch mehr Bedeutung für Nationalstolz etc. zusprechen...
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 22:38:05
Bei mir hielt es länger, sonst würd ich es nicht mit den anderen Erignissen in einen Topf schmeissen.  Und ja ich hatte Nationalstolz als verkündet wurde Kardinal Ratzinger.
Ich bin der volle Patriot und muss mir bei sowas immer ne Träne verdrücken.
sorry wenn es für Euch nicht dazu gehört, für mich eben schon... ihr könnt es ja überlesen.... sich daran aufzuhängen ist doch kleinlich!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 07. Juni 2012, 22:39:31
Ist ja ok... Hat ja eigentlich auch nix mit dem Thema zu tun ;)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 07. Juni 2012, 23:00:33
Nicht zu vergessen, dass es nebst dem bereits erwähnten auch noch ein Hooligan- und Rassismusprobelm gibt...
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 23:03:39
Leider
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 07. Juni 2012, 23:10:50
Zitat von: redheart am 07. Juni 2012, 22:35:11
Und das hielt ca. 1 Tag oder? Ich würde das echt nicht vergleichen, da würde ich einem sportlichen Grossanlass doch mehr Bedeutung für Nationalstolz etc. zusprechen...

Danke red, so sehr.   Ganz genau das. WIR sind Papst? Diese krasse Schlagzeile der krassesten yellow press in  Deutschland ist ein sehr populaerer - im schlechtesten Sinn, sorry Schnauferl, und genau das ist Dein Problem-  Spruch ist jedem Bundesbuerger bekannt.

Oh Gott.   Es bringt schlicht NIX.   Ich geh schlafen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 07. Juni 2012, 23:18:50
Anja: ich versteh deinen Kommentar überhaupt nicht, weiß nicht, was Du da meinst!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 07. Juni 2012, 23:19:48
Da ist gerade eine Talkrunde beisammen im ZDF.

Shary hat das gut gesagt gerade .... "Die Chance nutzen, die Aufmerksamkeit nutzen, um ein Statement zu setzen und Position zu beziehen." So wie Anke Engelke das z.B. beim Grand Prix gemacht hat vor der Punkte-Vergabe.

Steter Tropfen höhlt den Stein. Egal ob da viel Geld dahinter steht von offizieller Seite/Fussball-Seite!
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 07. Juni 2012, 23:28:11
ZitatRassismus - Eine Gruppe von wenigen Wisla-Krakau-Fans sorgte am Mittwoch beim öffentlichen Training der Holländer für üble Misstöne. Die Störefriede verunglimpften die «Elftal» mit Affenlauten. Trainer Bert van Marwijk reagierte auf die Beleidigungen indem er das Training auf die den Krakau-Fans gegenüberliegende Seite des Platzes verlegte.
Nach der Übungseinheit verurteilte van Marwijk, in dessen Team fünf dunkelhäutige Spieler stehen, das rassistische Verhalten der Zuschauer. Die UEFA dagegen versuchte die Wogen zu glätten und sprach von einem Protest der Krakauer gegen die Tatsache, dass ihre Stadt nicht EM-Spielort sei. Gleichwohl meldete sich Van Marwijk in der Zeitung «Allgemeen Dagblad» mit Sarkasmus zu Wort: «Nun wissen wir immerhin, was uns erwartet. Tolle Stimmung!»

Und zur UEFA :-X Erst den Lahm zurückpfeiffen und das jetzt auch noch. Wenn sich diese komplette Ignoranz nicht noch rächen wird (Sponsoretechnisch...)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 07. Juni 2012, 23:56:29
Brilliante Logik von Seiten der UEFA.  s-:) Die einzig mögliche Erklärung.  S:D

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: LILA am 08. Juni 2012, 00:55:19
Vielleicht sollte man mal klein anfangen und versuchen zu tolerieren, dass sicht nicht jeder der Weltrettung verschrieben hat. Hier nicht jeden als uninformiert anzuprangern, der eben trotzdem EM schauen wird. Wär doch mal ein kleiner Schritt. ;)

Und ich kann nicht verlangen, dass ein Schwein getötet wird, damit ich ein Schnitzel essen kann und mich dann über den getöteten Hund in der Ukraine aufregen.  Beides waren Tiere deren Tod nicht notwendig war.  :-[
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: zuz am 08. Juni 2012, 08:32:31
LILA: Naja, aber ich kann das Schnitzel eben beim Discounter kaufen oder bei Demeter. Also es gibt schon Unterschiede.
Wesentlich schlimmer als die Hundeproblematik finde ich aber die mafiösen Strukturen in der Ukraine.
Ehrlich gesagt, bei den Hunden: Wir können da auch schlicht nicht mitreden, wir haben das Problem nicht. Bei uns wurde wegen eines einzigen(!) Bären schon ein Riesentamtam gemacht. Ich will gar nicht wissen, was passieren würde, wenn hier eine Hundertschaft streunender Hunde rumliefen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 09:48:41
Lila Du hast mich falsch verstanden. Es lag mir nichts daran "hier jeden" als uninformiert anzuprangern. Ich kommunizierte nur meine torpedierte Frustgrenze bez. der im Vorfeld bereit gestellten Informationen, die mit darauf folgenden Beiträgen rigoros umschifft worden sind. Nicht von allen, aber von einigen.
Mein Beitrag ist sehr allgemein ausgefallen und war im Prinzip auch allgemein gesprochen, aber eher im Sinne von: "Warum ist es nur soo schwer Fakten und Informationen an sich heran zu lassen und dann darauf zu reagieren?". Und mit reagieren meine ich, in erster Linie mal zu lesen und anzunehmen. Natürlich ist es für jemanden der sich informiert hat und diese Infos bereit stellt ärgerlich wenn im nächsten Beitrag erneut Unwahrheiten weitergegeben werden ("total normal, das mit der Hundetötung"). Ja das ärgert mich! Weil da halt schon eine gewisses Maß an Uninformiertheit zu Tage tritt, die ich gerade zwei Beiträge zuvor richtig gestellt hatte.

So was erlebe ich natürlich nicht nur hier, sondern auch besonders häufig in der Realität. Deswegen war mein Frustposting auch so allgemein formuliert.

Und natürlich bringe ich nicht die nötige diplomatische Expertise mit oder das entsprechende Feingefühl meine Worte an den Mann zu bringen (Anja). aber es geht mir gar nicht so sehr darum wachzurütteln oder anderen meinen Sensibiliserungs/Weltverbesserungsdran aufs Brot zu schmieren. Es ist einfach blanker Frust mit der Frage dahinter: warum seht ihr nicht die Fakten und Fee dee lee deed weiterhin um den sagenumworbenen Honigbrei.
Sowas juckt Dich doch auch sporadisch mal, erinnere ich mich. Insbesondere in Bezug auf politische Diskurse.

Aber ja, ihr habt recht. Mein Beitrag war zu allgemein und ausholend formuliert. Ich hätte wissen müssen dass ich damit so ziemlich jedem hier ans Bein pinkle. Sorry dafür.

ps: ich dachte Schwangere dürfen das  ;D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 09:54:05
Lila: und vielleicht sollte man mal mit diesen Weltretter-Sprüchen aufhören.

Ganz offensichtlich, und das ist nicht zum 1. Mal festzustellen, ist ein Erziehungsforum, in dem abseits des Hauptthemas   lieber über Handtaschen, Mode- und Kosmetikfragen oder generelle menschliche Baustellen diskutiert wird, nicht annähernd das ideale Diskussionsplattform für solche Themen.

Das sieht man auch daran, dass die an solchen Threads aktiv Beteiligten oft dieselben und letztlich auf einen sehr überschaubaren Kreis beschränkt sind.

Das wertet andere User nicht per se ab, aber ganz offenbar ist das Interesse und auch die damit zusammenhängende politische Bildung einfach nicht so vorhanden wie das in entsprechenden anderen Info-Austausch-Börsen wäre.

Da muss man nicht permanent darauf hinweisen, dass man nicht uninformiert ist, weil man trotzdem EM schaut.  Man ist nämlich offenbar doch (und wenn das nur gedanklich ist) weitaus weniger engagiert - oder vielleicht abstraktionsfähiger... - als andere.

Polarisierende statements dazu kamen hier einige.

Schnauferl: lobenswert und schön, was Du alles machst, ist ja auch hinlänglich bekannt. :)  Eine Gegenrechnung würde ich aber nicht aufstellen wollen, nach dem Motto 'ich mach soooviel, da guck ich jetzt auch EM, ätsch'.

Guckt doch EM!  Redheart guckt sie auch mit Begeisterung, und hat trotzdem eine kritische Meinung !

Ich bin froh, dass zuz das Thema aufgemacht hat und hoffe auf noch fruchtbaren Austausch hier ohne allzu krasse Frontenverhärtung.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: mausebause am 08. Juni 2012, 09:56:01
Anja:  s-daumenhoch

Ich schreibe hier übrigens bewusst nicht mehr mit - ich halte mich hier generell meistens aus politischen/ethischen Diskussionen raus, wie Anja schon sagte funktionieren solche hier in einem Erziehungsforum eher selten - die halte ich lieber privat ab!
(Ausnahme war der Minarett-Thread seinerzeit, der aber hiermit wenig zu tun hat)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Schnauferl1974 am 08. Juni 2012, 10:00:52
Anja: ich ahb ja nicht gesagt, dass ich keine kritische Meinung habe!!! Ganz im Gegenteil!!! Ich glaube das hast Du falsch verstanden.

Wollte auch keine Sprüche kloppen, was ich alles mache, aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll!!

Wenn ich was ändern könnte an de Situation in der Ukraine, würde ich es tun, nur, ob ich die EM schaue oder nicht, würde nix ändern. Weißt was ich mein?

Ich finde vieles nicht gut, was da passiert ist noch immer passiert. Es ist schrecklich, wenn die Menschenrechte so verachtet werden, gnadeslos Lebewesen getötet werden.... aber Du und ich stecken da nicht drin und gegen die große Politik können wir nichts machen.... leider.

Hoffe Du hast das nicht falsch verstanden, weiß echt nicht, wie anders schreiben
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 10:49:30
ich denke vor allem könnte "man" mal aufhören "man"-Sätze zu formulieren?! Sprich mich doch einfach direkt an! Gerade von Dir erwarte ich das, Anja. Das gerade Du mich in diesem Kontext jetzt so ins Kreuzfeuer nimmst empfinde ich als ein wenig ungerechtfertigt. Das hat für mich gerade etwas vom im Glashaus sitzenden Steinewerfer.

Zunächst einmal mag das hier ja ein Erziehungsforum sein, aber eben mit Individuen deren Leben nicht nur aus Erziehung, Kindern und Schwangerschaft besteht, sondern ggf. ebenfalls aus anderen Inhalten die eine Person ausmachen und definieren. Das diese Inhalte hier in vereinzelten Diskussionen zum Vorschein kommen ist - wie ich denke - nicht nur klar, sondern wird auch speziell erfragt. Das meine Ansichten oder Forderungen an die Gesellschaft/Politik/FIFA/wasauchimmer hier nicht einer erziehungskompatiblen Beschneidung unterzogen werden, tut mir zwar leid aber ich möchte mir keinen grundsätzlichen Vorwurf daraus machen lassen, dass ich Werte vertrete die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen und (wahrscheinlich) aus diesem Grunde auch gelegentlich an meine ganz persönliche Frustrationsgrenze gerate, an der gesagte Dinge hätten besser durchdacht werden können. Ich denke Anja, das sollte ein Punkt sein an dem auch Du Dich nicht selten wieder finden kannst.

Auf diverse weitere Vorwürfe gehe ich jetzt mal nicht weiter ein.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: LILA am 08. Juni 2012, 11:05:20
ZitatSowas juckt Dich doch auch sporadisch mal, erinnere ich mich. Insbesondere in Bezug auf politische Diskurse.

@Once: Ehrlich? Ich glaub jetzt verwechselst du mich. Ich halt mich da normal raus. Politik ist nicht unbedingt mein Thema. Das geb ich offen zu.
Ich pass perfekt ins Erziehungsforum und habs tatsächlich eher mit den "einfachen Themen".  :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 11:05:57
Ich finds wichtig, dass man die diversen "Baustellen" im Hinterkopf hat und ich glaube auch, dass das keine total unbeschwerte Friede-Freude-Eierkuchen-Veranstaltung wird. Ich finds auch gut, dass sich Spieler dazu äussern, warum denn auch nicht?
Ist vielleicht auch eine Art Testlauf, schliesslich kommen da in den nächsten Jahren mit Ländern wie Brasilien, Russland und Qatar einige Ausrichter von Grossanlässen, wo es auch diverse Kritikpunkte gibt...

Dass ich als Privatperson keine Diktaturen beenden kann, ist mir klar, aber sich zu informieren und ein Bewusstsein dafür zu haben finde ich sehr wichtig.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 11:09:10
Lila, damit meinte ich tatsächlich nicht dich. Sorry, ich dachte das ging daraus hervor. Der obere Absatz war meine Antwort auf Deinen Beitrag. Der unter galt Anja.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: LILA am 08. Juni 2012, 11:20:59
@Once: Mein Fehler. Habs gerade nochmal gelesen. Doch man versteht es. Ich hatte das nur falsch verstanden.  ;)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Giraffe am 08. Juni 2012, 11:53:27
Zitat von: Solar. E am 06. Juni 2012, 18:37:45
Mich nervt die zunehmende Politisierung von Großereignissen, die mit Politik erst mal gar nichts zu tun haben. Nicht nur die EM in der Ukraine, sondern auch z.B. die Austragung des ESC in Aserbaidschan vor zwei Wochen. Da kochte auch kurz vorher hoch, wie sch... die politische Situation dort ist, Fr. Engelke erhielt ein Lob über ihre diplomatisch geäußerte Kritik am System - und jetzt ist alles wieder vorbei und vergessen.  :P

wobei ich da einen gewissen unterschied sehe, der ESC wird halt im siegerland übertragen, das kann man nicht direkt planen (ich weiß schon, auch dem ESC wird vorgeworfen, ein politikum zu sein), die EM wird aber bewusst und auch aus politischen gründen an ein land vergeben.

der fußball selber ist nicht politisch, wohl aber das drumherum, es geht ja auch um viel geld. allerdings heißt das ja nicht zwangsläufig, dass es der fußballfan auch ist. dem geht es ja in den meisten fällen dann wohl meistens um den sport an sich oder um das gemeinschaftserlebnis. und das ist ja per se auch nicht verwerflich.

ich tue mir auch schwer mit der situation. ich schaue gerne fußball, bin aber auch ein politisch denkender mensch. weiß aber auch nicht, wie man gegen die zustände wirklich effktiv protestieren kann.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 12:21:33
Once: was?? ??  ??? ???  was?? ??

ich bin gerade völlig ratlos, was ich denn getan/geschrieben habe. Versteh die Welt gerade nicht.
Mein 'man'-Satz war komplett auf Lila gerichtet, da ich diese pseudo-ironischen Weltretter-Sprüche satt habe.

Und wo hab ich denn - wo hab ich denn Dich ins Kreuzfeuer genommen oder kritisiert?
ich versteh gerade gar nichts mehr.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 12:43:13
hast du etwa nicht mich gemeint...mann ey. das kommt von diesen bescheuerten man-sätzen  ;D. Ich hab den Beitrag 8x gelesen und dachte damit kann nur ich gemeint sein. War echt erschrocken. Dann tuts mir leid, Anja. War auch total verdattert. Aber da der Beitrag auf meinen folgte und an Lilas Kritik angelehnt war... immerhin bin doch ich die zertifizierte Weltretterin mit den entsprechenden Sprüchen. SORRY! Ich erkannte nicht die Kritik an Lila sondern eichte sie auf mich. Dann nehme ich alles zurück und ziehe erneut die *Schwanger*-Karte (ist das cool!).

Es ging um die folgenden beiden Sätze:
* Lila: und vielleicht sollte man mal mit diesen Weltretter-Sprüchen aufhören.

*Da muss man nicht permanent darauf hinweisen, dass man nicht uninformiert ist, weil man trotzdem EM schaut.  Man ist nämlich offenbar doch (und wenn das nur gedanklich ist) weitaus weniger engagiert - oder vielleicht abstraktionsfähiger... - als andere.


Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: LILA am 08. Juni 2012, 12:51:55
Ich bin dann hier eh raus. Allerdings braucht du (Anja) dich nicht wundern, wenn keiner mehr Lust hat an so einer Diskussion teilzunehmen, wenn ein Wort hier gleich so auf die Goldwaage gelegt wird, dass es ellenlange Ausführungen nach sich zieht. Mein Posting war nicht böse gemeint - wollte offensichtlich nicht verstanden werden.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 12:59:19
Puuuuuh.

Mann Once, jag mir nicht solche Schocks ein. Krass!!
Schwangerkarte zu recht gezogen, Du bist ja schon nah dran an der legendären Stilldemenz ;)

Oder war das so anders zu verstehen? Wir sind doch komplett im selben Team inhaltlich, wenn ich den Schwerpunkt auch eher auf den Menschen - und nicht den Hunderechten lege?
Ich bring es eben nur etwas weichgespülter rüber, was nichts an meiner Hochachtung für Deine Konfrontationsbereitschaft ändert, im Gegenteil.

Und der 2. Satz - wie kannst Du den denn auf Dich beziehen? Wegen dem abstraktionsfähig? Um Himmels Willen! Ich bau mir halt oft  Hintertürchen in Schrift wie auch Sprache, um Leute nicht vor den Kopf zu stossen bzw. auch andere Lesarten zuzulassen.

Abstraktionsfähig im Sinne von 'ja, das ist schlimm und kritikwürdig, aber Fußball möchte ich dennoch sehen." Ohne aber die Verharmloserei, man könne doch als Lieschen Müller eh nichts ändern. Könnte man eben schon, Stichwort Engagement. Aber das ist eben eine Frage des Interesses. Nicht zwangsläufig der Bildung!

Ich bin immer noch irgendwie ratlos. Aber Hauptsache, Du bist nicht sauer - wieso denn auch?
Kopfkratz.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 13:02:54
Was jetzt? Oh nein.

Lila, raus sollst Du nicht sein - wieso denn das jetzt?

Ich finde dieses polemisch-ironische 'Weltretter'-Gerede eben nicht ok, also dass man sich für Engagement quasi auch noch entschuldigen soll. Da wird eben eher andersrum ein Schuh draus meiner Meinung nach.  Aber sei es drum, ich reagiere vielleicht auf dieses Wort übertrieben, weil das hier gerne mal in wenig harmonischem Kontext verwendet wird. Das tut mir leid.

Ich begreif irgendwie nicht bei auch all dem besänftigenden (offensichtlich) Kokolores, den ich vor einigen Beiträgen von mir offenbar ohne Konsequenz gegeben habe, warum Du Dich so falsch verstanden fühlst?

Bald hab ICH keine Lust mehr, an solchen Diskussionen teilzunehmen, ehrlich.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 13:06:42
...aber so was von.

insbesondere den 2. Satz hab ich mir immer wieder durchgelesen und darin stand halt all das was ich im Vorfeld beschrieb und (wie ich dachte) an die Inhalte meiner Beiträge angelehnt war. Ich erwähnte mehrfach dass ich mich informiert halte, aber dennoch nicht so viel in Bezug auf die EM tue (offenbar weitaus weniger informiert oder abstraktionsfähiger als andere...), was ich ja könnte wenn ich schon alle rigoros verurteile.

Ja. Wie gesagt. Ich war absolut verdutzt ob des "radikalen" Stimmungswechsels mir gegenüber. Ich hätte Dich privat erst mal fragen sollen wie das gemeint war. Aber nach so häufigem lesen dachte ich "das kann man nicht falsch verstehen". Kann man doch.

Ich entschuldige mich!!  :-*

@Lila: auch von meiner Seite keine negativen Gefühle dir gegenüber. Ich kann die Kritik verstehen und hinnehmen. Wie gesagt. Es war allgemein formuliert und konnte so aufgefasst werden wie du es wiedergegeben hast. Es war nur nicht so gemeint. Ich war einfach nur frustriert.

edit:
@ Anja, ich will mich auch noch mal ausdrücklich für Dein von mir falsch verstandenes Engagement bedanken  :-*. Ach man. Ich fühl mich schlecht! Genau das war es was ich nicht an Deiner vermeintlichen Kritik verstand, da ich Dich doch eigentlich ähnlich einschätze wie mich, was das Einstehen für politische Werte und Interesse daran angeht.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 13:12:37
Schnauferl,  danke noch für Deinen Beitrag! Nein, sehr gut zu verstehen.

Offenbar bin ich diejenige, die man missverstehen muss. Seufz. Ich zieh mich mal zurück hier, das ist sicher gesünder für den Thread. Sorry Zuz.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 08. Juni 2012, 13:17:39
(https://www.erziehung-online.de/forum/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fpicture.yatego.com%2Fimages%2F3ee5da1c62e814.8%2F34700-kqh%2Ffriedenspfeife-indianerpfeife-dekoration.jpg&hash=388f606cf39ec49fc2984c68e3168cf5a6132edf)

Vielleicht kann es ja helfen. So einen richtig großen Bock hat hier eigentlich niemand geschossen, jedenfalls für mich nicht.  :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 13:19:39
...nein, bitte nicht. Überhaupt nicht nötig. Es war ein dummes Missverständnis. Geschriebenes Wort und seit bald 3 Wochen kopfschmerzgeplagte und labile Nerven meinerseits. Wenn sich jemand ein Loch buddeln und darin verschwinden sollte, dann wohl ich.

Ich hätte es besser wissen müssen und ärgere mich :-* :-* :-*

Mit der Zusatzinfo Deinerseits ist alles wieder glasklar.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 13:36:23
Da sieht man mal, wie vielschichtig das Thema ist, wenn sich schon Leute, die eigentlich einer Meinung sind, missverstehen.  ;D

(Anja und Once, ihr seid aber auch Diskussionsvollblüter! Da rappelt´s schon beim Aufgalopp!   ;) *wegduck*  :-*)

Den geschossenen Bock hab ich im übrigen auch verpasst. *Arthurrechtgeb*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 15:06:00
ahja irgendwie muss man ja seine Prokrastination angemessen zelebrieren.  ;D Nun aber an die Arbeit.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:07:54
Flick hat heute in einem Interview gesagt, dass die Deutschen gegen Polen wohl die Stahlhelme anziehen müssen ..... DAS ist das, wo ich dann immer denke, dass wir Deutschen (wir alle) lieber vor unserer eigenen Haustüre kehren sollten, statt andere zu korrigieren!

Klar, dass man Misstände ansprechen soll und sein Möglichstes dazu tun soll, aber wir sollten unsere eigenen Dinge darüber nicht vergessen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Unserwunder am 08. Juni 2012, 16:18:16
Schon geschrieben Bettina  :-* :)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 16:20:48
Wie meinst Du das denn mit dem vor der eigenen Haustuere kehren, Bettina? Rechtsextreme Tendenzen in Deutschland eindaemmen? Vergangenheitsbewaeltigung? Ich versteh den Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen jetzt irgendwie nicht,..
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:27:11
Ich meine, dass wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, immer noch 4 Finger auf einen selbst zeigen.

Es ist völlig unrelevant, welches deutsche Problem konkret. Und es spielt auch keine Rolle, ob das große gesamtgesellschaftliche Probleme sind oder die kleinen nachbarschaftlichen .... und jetzt werde ich weltverbesserisch: Wenn jeder in seinem eigenen kleinen Umfeld mit seinen eigenen kleinen Möglichkeiten anfängt, ohne das Große aus den Augen zu verlieren und dem Bedeutung beizumessen, dann kann jeder einzelne wirklich viel bewegen!

Und mit den eigenen Möglichkeiten meine ich zum Beispiel schon zu den Wahlen zu gehen. Denn auch mit dem Wählen der "richtigen" Politiker kann jeder kleine Bürger etwas verbessern und wenn von diesen Politikern 50% sagen, dass sie sich nicht ins Stadion auf die Tribüne setzen, z.B. und den dortigen Politikern in den Mors kriechen, dann ist das zumindest schon mal ein Statement. Und zwar an die dortige Regierung, an die eigenen Leute und an den Fussball und seine "Maschinerie".

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 16:29:21
Zitat von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:07:54
Flick hat heute in einem Interview gesagt, dass die Deutschen gegen Polen wohl die Stahlhelme anziehen müssen ..... DAS ist das, wo ich dann immer denke, dass wir Deutschen (wir alle) lieber vor unserer eigenen Haustüre kehren sollten, statt andere zu korrigieren!

Klar, dass man Misstände ansprechen soll und sein Möglichstes dazu tun soll, aber wir sollten unsere eigenen Dinge darüber nicht vergessen.

Bettina, Du hast schon recht: Zu kehren gibt es auch bei uns genug.
Andererseits, befreit das nicht von Verantwortung anderen gegenüber. Ich würde mir im Umgang mit offensichtlichen Missständen in anderen Ländern etwas mehr Klartext unserer Politik wünschen. Einfach auch mal ohne Schnörkel und Vergoldungen die Dinge beim Namen nennen.
Sich auch als Deutsche mal trauen zu sagen: "Das ist Unrecht." "Das ist so nicht in Ordnung."
Manchmal ist mir unsere Haltung gegenüber offensichtlichem Unrecht echt zu schissig.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 16:31:41
Zitat von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:27:11
Denn auch mit dem Wählen der "richtigen" Politiker kann jeder kleine Bürger etwas verbessern und wenn von diesen Politikern 50% sagen, dass sie sich nicht ins Stadion auf die Tribüne setzen, z.B. und den dortigen Politikern in den Mors kriechen, dann ist das zumindest schon mal ein Statement. Und zwar an die dortige Regierung, an die eigenen Leute und an den Fussball und seine "Maschinerie".

Na ja, die wenigsten Politiker haben den etwaigen Boykott von sportlichen Großereignissen in ihrem Wahlprogramm stehen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:33:18
Da gebe ich dir völlig recht. Dennoch wäre "ich schaue die EM nicht" nach meinem Empfinden eher ein "ich überlasse das Feld den "falschen" Leuten".

Zitat von: Hrefna am 08. Juni 2012, 16:31:41
Zitat von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:27:11
Denn auch mit dem Wählen der "richtigen" Politiker kann jeder kleine Bürger etwas verbessern und wenn von diesen Politikern 50% sagen, dass sie sich nicht ins Stadion auf die Tribüne setzen, z.B. und den dortigen Politikern in den Mors kriechen, dann ist das zumindest schon mal ein Statement. Und zwar an die dortige Regierung, an die eigenen Leute und an den Fussball und seine "Maschinerie".

Na ja, die wenigsten Politiker haben den etwaigen Boykott von sportlichen Großereignissen in ihrem Wahlprogramm stehen.

Auch das ist richtig, aber so konkret ist wohl auch etwas zu kurz gedacht. Denn so konkret wirst du kein Parteiprogramm finden, dass es für alle Eventualitäten die 150%ige Lösung hat. Und ein Parteiprogramm ist ein Parteiprogramm, was jeder einzelne für sich tut, auch als Politiker, ist ja nochmal auch eine persönliche Geschichte.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 16:35:49
Danke, da hast Du natuerlich recht, Bettina. Das waere in der Tat wuenschenswert.

Ich wage allerdings zu behaupten, dass Leute, die sich wirtschafts-/sozialetc-politisch fuer die Probleme woanders interessieren, sich ebenfalls fuer die Baustellen des eigenen Landes interessieren.

Sicherlich aber gibt es auch genug, die eher aktiv werden und interessiert sind, wenn es um den Kiga oder Autobahntrassen und sonstige Sachen geht, die eben das eigene Leben beeinflussen, damit also Landespolitik.


Hrefna: uebrigens: *wieher* *schnaub* ;D danke :-*
Arthur: ebenfalls danke :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:39:24
Anja, mein Problem ist eher, dass ich denke, dass "sich dafür interessieren" nicht reicht. Und ich glaube gar nicht, dass es so wenige gibt, die sich für die Problematik in dem Gastgeberland oder besser einem der Gastgeberländer interessieren. Aber die meisten davon interessieren sich eben AUCH für Fussball.

EDIT: ... und das finde ich nicht verwerflich. Es ist wie bei so vielen Dingen für mich ein AUCH, kein ENTWEDER ODER (nur groß geschrieben, um das Sächliche hervorzuheben).
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 16:46:42
Zitat von: Bettina am 08. Juni 2012, 16:33:18
Auch das ist richtig, aber so konkret ist wohl auch etwas zu kurz gedacht. Denn so konkret wirst du kein Parteiprogramm finden, dass es für alle Eventualitäten die 150%ige Lösung hat. Und ein Parteiprogramm ist ein Parteiprogramm, was jeder einzelne für sich tut, auch als Politiker, ist ja nochmal auch eine persönliche Geschichte.

Ganz genau. Und deswegen finde ich Deinen Vorschlag (jetzt rein im Zusammenhang mit dem Thema Außenpolitik/Fußball EM) die richtigen Politiker wählen und damit als Bürger im Kleinen was tun eben oftmals auch insuffizient. Die wenigsten Parteiprogramme äußern sich ja überhaupt ausführlicher zur Außenpolitik (allg. EU-Fragen mal außen vor) geschweige denn auch noch kritisch anderen Staaten gegenüber.

Anja:  :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 17:00:07
Das war gar kein Vorschlag rein im Zusammenhang mit Außenpolitik etc.! Denn wenn, dann geht es darum, dass auch mal Politiker gewählt werden, die bereit sind den eigenen Leuten, den Politiker-Kollegen inner und überparteilich, sowie auch dem eigenen Volk unangenehme Dinge zu sagen. Denn solche Politiker sind dann auch bereit über Ländergrenzen hinweg mal etwas unangenehmes zu sagen.

Aber das ist ja auch schon vorgekommen. Nur beschönigt und Schönwetter-Außenpolitik haben wir ja auch nicht.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 17:05:03
Hrefna, ganz genau so seh ich das auch. Da geht es dann doch eher um bundesdeutsche oft genug Lokalpolitik - weniger ums grosse Ganze. Und das koennte man eben mit zivilgesellschaftlichem Engagement kompensieren. Und dafuer ist Interesse, das ueber Nachrichten verfolgen hinausgeht,  die allererste Voraussetzung.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 17:11:39
Ja, das stimmt.

Dennoch ist für mich die EM zu boykottieren nicht zwingend die Folge von Interesse an den Missständen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 17:16:49
Fuer mich schon, auch und gerade von Politikern, aus den bereits genannten Gruenden. Aber sicher nicht vor dem heimischen TV, wo es absolut null bringt.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 17:34:01
Bettina, Deinem Vorschlag mit  "die richtigen Politiker wählen" sind doch schon allein aufgrund unseres Wahlrechts enge Grenzen gesetzt. Da kann ich ja meinen vermeintlichen Lieblingspolitiker u. U. noch nichtmal selektiv unterstützen.
Da gehts dann nur über das Parteikreuzchen und bei Themen die über den normal verdaulichen Brisantheitsgrad hinausgehen (ich rede in Anlehnung an das Threadthema weiterhin von Außenpolitik) schenken sich da unsere Parteien nicht viel.

Anja   s-yes

Welche (bekannteren) Politiker haben denn eigentlich bisher em-und-ukrainetechnisch so richtig Farbe bekannt?
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 17:46:47
Spontan fallen mir Gauck ein (hat Staatsbesuch abgesagt, das ist schon ein dickes Ding protokollarisch, Affront) und eben BMZ Niebel (den sie gerade wegen einer laecherlichen Sache vor den FDP-raus-Karren spannen..ungaublich).
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 17:49:45
Es kommt kein Politiker zur EM. Gabriel hat schon Ende April zum Boykott aufgerufen. Mal weiterstoebern.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 17:56:18
Doch schon einige - Quelle tagesschau.de

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel unterstützte die Drohung mit einem politischen Boykott der EM in der Ukraine. Es sei gut, der Regierung in Kiew aufzuzeigen, was schlimmstenfalls passieren könne, sagte der FDP-Politiker der "Rheinischen Post". Das Land solle "die Zeit und die Chance nutzen, zu den selbstgewählten Standards von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit und damit auf den Weg nach Europa zurückzukehren".

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast forderte die deutschen Fußballer auf, bei der EM aus Solidarität mit Timoschenko ein Zeichen zu setzen - etwa mit einem orangefarbenen Schal, dem Symbol für die demokratischen Ziele der Revolution in der Ukraine: "Ein solches Zeichen sollten Funktionäre und Sportler deutlich sichtbar tragen."

Politiker mehrerer Parteien sprachen sich unterdessen für eine Verlegung der in der Ukraine geplanten EM-Spiele aus. Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Unions-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach (CDU), sagte der "Bild", eine Verlegung nach Polen, Österreich oder Deutschland wäre das richtige politische Signal "an die undemokratische Regierung in Kiew". FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte dem Blatt, Alternativen in Polen zu den Spielstätten in der Ukraine müssten ernsthaft und schnell überprüft werden.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Coney am 08. Juni 2012, 18:02:40
Huhu,

naja, unsere Angela hat die Spieler ja gestern oder so besucht, wird aber nicht im Stadion sein. Wie ich heute den Nachrichten entnommen habe, wird ja wohl keiner unserer Politiker zu den Spielen gehen, es soll wohl evtl. noch einmal überdacht werden, wenn die Mannschaft sehr weit kommt im Turnier.

Also haben sie ja schon irgendwie Farbe bekannt.

Ich persönlich finde schon, dass man Missstände anderer Länder ansprechen darf - wenn man darüber die im eigenen Land nicht vergisst. Man muss selbst auch immer offen für Kritik bleiben, wenn man sich rausnimmt, andere zu kritisieren, das ist klar.

Zum Hunde töten habe ich eine etwas spezielle Meinung, das schreib ich hier jetzt lieber nicht.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Once am 08. Juni 2012, 18:03:33
gestern hab ich übrigens wieder im Radio gehört, dass die EM die Ukraine schätzungsweise 10 Milliarden Euro gekostet hat @König Raffzahn. Hattest Du nicht danach gefragt?

Des Weiteren kann ich Dich schon verstehen Bettina. In gewisser Weise ist es auch Medienmache und ich gebe Hrefna recht in dem Punkt, dass Deutschland sich schon sehr gut überlegt wen es kritisiert und wen nicht. Das ist schon ein Stück weit heuchlerisch. Wichtige Handelspartner werden da natürlich gerne außen vor gelassen. China beispielsweise, Stichwort Peking. Das ist auch in anderen Bereichen häufig der Fall. Da zählen Wirtschaftsinteressen dann plötzlich mehr als Menschenrecht oder Moral generell. Man erinnere sich an die ewige Schacherei mit den großen Energiekonzernen die sich die deutschen Politiker lange Zeit zu Marionetten machten und teilweise immernoch machen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 18:06:57
Klar, das ist ein Manko, aber es ist eben auch nicht "jetzt alle mal die Wahrheit sagen", und es haengen soviele Interessen daran.

Russland, China, USA (Guantanomo!) - wi-politisch. Iran, Nordkorea, Pakistan - nukleare Bedrohung. da wird eben leise getreten. Zumindest nach aussen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 18:30:40
Dieses Politiker-Wahl-Dings hat für mich immer ein bisschen etwas Naives, sorry... Als ob man jetzt nur Vollpfosten da hätte. Da hängen immer so viele Interessen dran, das ist heute so vielschichtig, da hilfts mir unter Umständen nichts, wenn ein Politiker in dem Punkt meine Meinung vertritt, aber ansonsten komplett entgegen meiner Interessen arbeitet.

Als grösste Exportnation kann man eben nicht einfach Rundumschläge fabrizieren, da hängen an diplomatischem Gespür zu viele Arbeitsplätze dran.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 19:16:57
@redheart: Was soll daran naiv sein? Das ist doch die Frage, die sich jeder vor der Wahl stellt oder nicht? Wer ist der best mögliche? Welche ist die bestmögliche Partei? Und manchmal halt einfach nur wer oder welche ist das kleinste Übel?Den richtigen Politiker wählen/ die richtige Partei wählen hat doch nur was mit "das, was halt noch am ehesten zur eigenen Meinung passt" zu tun. Oder halt eben ungültig abstimmen. Und es geht da natürlich nicht um einen Punkt, den ich als Wähler abhake oder die Idee, dass es den einen Politiker oder die eine Partei gibt, die alles so macht, wie ich mir das vorstelle. Das ist ja nicht mal innerparteilich so. Sonst müssten die ja über nix mehr diskutieren und abstimmen.

Es ging mir da ganz allgemein um "tun, was man kann", Einfluss nehmen, wo es einem möglich ist, Position beziehen, wo es einem möglich ist.

Das mit dem orange zum Beispiel finde ich toll. Blöd nur, dass einen dann alle für Holländer halten  S:D *Spaß*

Aber ohne Witz, da heißt es im ganzen Thread "oh die Politiker" und "die sollten da nicht hingehen" und dann ist am Ende ganz umsonst aufgeregt, weil sie gehen ja schon nicht. Und eine Möglichkeit Position zu beziehen UND Fussball zu schauen gibt es auch. Finde ich großartig. DAS müsste meiner Meinung nach viel mehr publik gemacht werden. Weil das die Dinge sind, die wirklich etwas bewegen können. Einfach schon deshalb weil die EM in so viele Länder der Erde, in so viele Haushalte übertragen wird und wenn da die Zuschauer, die noch nicht informiert sind, sich wundern, warum alle nen orange Armbinde z.B. tragen, dann sind wieder ein paar mehr aufmerksam geworden.

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 19:57:48
Dass wirklich kein einziger Politiker komnmt, war meines Wissens erst heute in den Medien. U.a. der DFB-Chef hat das in der Bild klar gesagt.  Und darum ging es ja nicht hier, eher darum, ob und was es bewirken kann und wie man selber zu einem Boykott steht.

Da haben wir nun wirklich nicht 5 Seiten ins Leere diskutiert, sorry.

Das mit dem Schal ;D ich hatte auch die NL-Assoziation, und die werden auch 99% der Zuschauer haben, weiss doch kein Mensch (mehr) was die orange Revolution seinerzeit war in UKR. Aber vor allem finde ich die Idee grenzwertig beknackt irgendwie...

Und ich bleib dabei, mit einer Einflussnahme durch das eigene Wahlverhalten hat das Ganze wenig bis nichts zu tun, eben weil der Bundestag sich auf voellig andere Dinge konzentriert. Da sind dann eher punktuelle Buergerinitiativen sinnvoll.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 20:02:33
Manchmal frag ich mich ehrlich, ob ich so blöd formuliere. Ich hab gesagt, dass die Aufregung um Politiker, die nicht Position beziehen umsonst war. Nicht, dass die 5 Seiten Diskussion überflüssig waren.

Was die Wahlen angeht, ging es mir doch rein um "Einfluss nehmen, wo es möglich ist" .... direkt in Bürgerinitiativen z.B., aber wählen z.B. auf einer höheren Ebene. Dass das minimal ist in der einzelnen Stimme ist klar, aber es geht da halt immer nur um die Summe, sonst hätten wir keine Demokratie.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:03:24
Bettina, na in Bezug auf Aussenpolitik ist es glaub ich schon naiv... Da gibts auf dem internationalen Parkett gewisse Abläufe, an die man sich einfach zu halten hat, unabh. vom persönlichen Empfinden... Ist ja auch oft so, dass Politiker dann ordentlich auf die Welt kommen, wenn sie merken welche Mechanismen auf dem politischen Parkettt wirken, auf die man kaum einen Einfluss hat ;)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 20:05:21
Bettina, ich glaub aus gegebenem Anlass eher, dass ICH heute und in der letzten Zeit extrem verschwurbelt daherkomme und auch lese. Also, mein Fehler. :)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 20:06:09
Ist das nicht überall so? Also ich meine, dass man (sorry für die Verallgemeinerung) sich anpasst in gewisser Weise. Und manchmal ist es auch einfach notwendig, um etwas anderes zu erreichen, was vielleicht wichtiger ist oder (erstmal) eine höhere Priorität hat.

verschwurbelt .... nettes Wort  ;D :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:07:37
Ja das ist sicher so... Aber darum ist es dann nicht unbedingt die Wahl, die entscheidet, somdern über Jahre gewachsene Beziehungen.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 20:13:07
Red, meinst Du so Sauna-Kumpels wie Gerhard und Vladimir? ;D

Bettina: weise Worte. Letztlich das Fundament der Diplomatie.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:15:27
Ich denke da eher an die Leute im Hintergrund, die im Interesse des Landes arbeiten, egal welcher Partei der oberste Chef angehört ;)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 20:18:07
da denkst Du sicher goldrichtig :)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 20:36:28
Anja, danke fürs Raussuchen von den Politiker-Meldungen. Hätte ich ehrlich nicht gedacht, dass da wohl doch so klar Stellung bezogen wird.  :)

In dem Thread hier fällt es mir komischerweise irgendwie aber auch schwer, den Überblick zu behalten und die Beiträge nicht total falsch zu verstehen. Ist irgendwie auch bei mir der Wurm drin!  ???

Da lobe ich mir doch solch entspannende Themen wie "Was tut ihr für Euer Aussehen." Werd den jetzt mal lesen......
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:38:48
Vielleicht sollten wir uns dem ethischen Schminken widmen? ;D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 20:39:35
Die Gruenen haben heute als Fraktion auch offiziell Boykott angeregt.

Hrefna: :) das beruhigt mich , echt. Once verballert froehlich ihren Schwanger-Verpeiltsein-Bonus, aber ich hab ausser der Hitze keine gute Ausrede.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:40:51
Ich blicke auch nicht so ganz durch... Aber hier ist es auch seeehr schwül 8)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 20:43:17
Aber Dich hab ich bislang irgendwie nicht missverstanden. Oder? Wie meinst Du das denn jetzt mit dem schwuel ? ;D

Ethisches Schminken, Supersache. Nur, da kommt man rasch in die fair-trade-Schiene und Tierversuche etc., und dann muss ich alle Beitraege der letzten Wochen zu dem Thema loeschen oder editieren (aus Mazbelline und YSL mach Bodyshop und Yves Rocher)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:45:13
Ich fühle mich wie im Tropenhaus und kann dem Thread nicht mehr ganz folgen ;D

Ich dachte eher an Schminken nach ethischen/philosophischen Prinzipien ;D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 20:49:09
So Yin & Yang-Augenbrauen oder Lid-Makeup? Lippen knallrot als Sozi-Bekenntnis?
Feng-Shui-Schminken?
Ich geb's auf. Ich brauch mehr Wein.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 08. Juni 2012, 20:49:47
Sowas gibts bestimmt ;D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 08. Juni 2012, 21:04:03
Wein ist im Zweifelsfall nie verkehrt!   :)

Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 21:34:35
Das haut mich jetzt thematisch echt um (https://www.erziehung-online.de/forum/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.ra-forum.com%2Fwcf%2Fimages%2Fsmilies%2Fohnmacht.gif&hash=c6eac3ae540fd20016fe84df5bfeeb8021b3a721)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 21:36:09
Ich glaube, das hast Du missverstanden, Bettina.

;D ;D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Bettina am 08. Juni 2012, 21:37:06
Mist .... schon wieder  :P ;D :-*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 08. Juni 2012, 21:37:59
Kann passieren *taetschel*

Hrefna: ja, ne? Ich hol mal den Rose aus dem Eisfach :D
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: guest4324 am 09. Juni 2012, 10:11:10
 s-daumenhoch
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 13. Juni 2012, 22:50:52
Tatsaechlich doch Gruene (Europaabgeordnete) bei Em, mit Transparenten in der VIP-Lounge:

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Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 13. Juni 2012, 22:52:38
Martin Schulz ist für mich ein sehr angenehmes Beispiel eines Politikers.

Edit: und zwar unabhängig von der heutigen Aktion.
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: redheart am 13. Juni 2012, 22:54:13
Martin? ;)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: A.n.j.a am 13. Juni 2012, 22:55:41
Ich mag Martin Schulz auch gerne, guter Mann. Aber in der VIP-Lounge sass Werner :) :[*
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: Arthur am 13. Juni 2012, 23:02:20
Ich bin nicht sicher, ab dieser komische Bela Rethy vom ZDF nicht Martin Schulz gesagt hat oder mir mein Freudentaumel über den Sieg einen Streich spielt.  ;D

Aber egal.  ;)
Titel: Antw:Fußball-EM und Ethik
Beitrag von: KoenigRaffzahn am 16. Juni 2012, 14:32:50
und mal was aus der vertrauenswürdigen bild ;)
http://www.bild.de/politik/ausland/femen/nackt-feministinnen-verhoert-und-verpruegelt-24693772.bild.html