Taifun - Spendet ihr?

Begonnen von Once, 13. November 2013, 13:48:31

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Mondlaus

Zitat von: tini235 am 13. November 2013, 22:30:59
Ich finde es schlimm, dass nicht schon im Vorfeld was getan wurde. Das sind Gebiete, die jährlich von 20 Taifunen heimgesucht werden und auch dieses Unwetter war zumindest rechtzeitig vorher bekannt, sodass man Vorkehrungen hätte treffen können. Wenn man aber Interviews hört mit Deutschen, die dort leben, die dann sagen: "ja, bei Windstärke 12 werden dann mal langsam ein paar Liegestühle angebunden..." Da vergeht mir die Hilfsbereitschaft. Jetzt wird wieder geplündert und gemordet, die Helfer können nicht hin weil es zu gefährlich ist usw.
Da hätte man sicher schon im Vorfeld was machen können.
Quasi Nachhaltiger Katastrophenschutz, nicht immer erst aus den Löchern kriechen, wenn die Kacke am dampfen ist.

Wow... die Einstellung macht mich sehr traurig. So in die Richtung "das habt ihr nun davon.."
Kind 2011
Kind 2014
...

tini235

@mondlaus: das kannst Du ruhig sehen wie Du willst, aber es ist einfach so. Die Menschen dort können sich natürlich schlecht selber helfen, aber es gäbe sicher genug Stellen, die sich schon im Vorfeld kümmern könnten. Es gibt so viele Regionen, die wiederkehrend von Naturkatastrophen heimgesucht werden, aber sie tun wenig bis nichts zur Prävention. Nur wenns dann wieder richtig übel war, werden die Klingelbeutel geschüttelt.
Ich sehe das genauso, wenn hier in deutschen Städten Menschen in Häusern wohnen, die gerne mal Wasser in den Keller kriegen wegen Flussnähe. Dann hab ich halt Säcke immer parat, und renne nicht erst los, wenns schon 6 Tage am Stück geregnet hat, um mich dann noch über die unverschämten Preise im Baumarkt aufzuregen.


Ich unterstütze die Aktion Mensch, die Kinderkrebsstation in unserem Kreiskrankenhaus und darüberhinaus spende ich regelmäßig Blut.  ;)
Gesegnet mit 4 tollen Jungs!

redheart

Das war aber in dem Ausmass ein Sturm wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Die haben da nicht jedes Jahr 10 Stürme, die mit Windgeschwindigkeiten von über 300km/h alles platt machen s-:)

Und ich weiss nicht wirklich, wie denn Taifun-Prävention aussehen soll? Ich nehme an, du meinst, die sollen da halt einfach wegziehen?

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Mondlaus

Zitat von: tini235 am 14. November 2013, 18:19:37
@mondlaus: das kannst Du ruhig sehen wie Du willst, aber es ist einfach so. Die Menschen dort können sich natürlich schlecht selber helfen, aber es gäbe sicher genug Stellen, die sich schon im Vorfeld kümmern könnten. Es gibt so viele Regionen, die wiederkehrend von Naturkatastrophen heimgesucht werden, aber sie tun wenig bis nichts zur Prävention. Nur wenns dann wieder richtig übel war, werden die Klingelbeutel geschüttelt.
Ich sehe das genauso, wenn hier in deutschen Städten Menschen in Häusern wohnen, die gerne mal Wasser in den Keller kriegen wegen Flussnähe. Dann hab ich halt Säcke immer parat, und renne nicht erst los, wenns schon 6 Tage am Stück geregnet hat, um mich dann noch über die unverschämten Preise im Baumarkt aufzuregen.


Ich unterstütze die Aktion Mensch, die Kinderkrebsstation in unserem Kreiskrankenhaus und darüberhinaus spende ich regelmäßig Blut.  ;)

Uff... ganz schön empathie-frei. Da läufts mir eiskalt den Rücken runter :-\ 
Wie genau eine Prävention ausgesehen haben sollte, versteh ich auch nicht ganz.
Kind 2011
Kind 2014
...

Sweety

Ja, die Sandsäcke hätten den Menschen in Dresden und an der Oder bestimmt geholfen, als das Wasser bis zum Dachfirst stand.


guest4324

Mensch Tini, hoffentlich gibt´s mal nie nen Knall in einem unserer Atomkraftwerkle und wir sind mal selbst auf Hilfe angewiesen.
Ich wünsche Dir, dass Du auch für einen solchen Fall die von Dir proklamierte Weitsicht schon im Vorfeld hast walten lassen. (Schutzbunker schon im Garten angelegt? vom TÜV abgenommen? Trinkwasserreservoir plus Wasserentkeimung steht?). Oder verlässt Du Dich auf unsere Volksvertreter, die die Katastrophenschutzkiste sicherlich im Vorfeld schon absolut kippsicher gestellt haben?


Sweety

Zitat von: redheart am 14. November 2013, 18:32:01
Das war aber in dem Ausmass ein Sturm wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Die haben da nicht jedes Jahr 10 Stürme, die mit Windgeschwindigkeiten von über 300km/h alles platt machen s-:)

Und ich weiss nicht wirklich, wie denn Taifun-Prävention aussehen soll? Ich nehme an, du meinst, die sollen da halt einfach wegziehen?

Oder aufhören, Wellblechhütten in Billigbauweise dahinzueimern. Kann ja nix werden, wenn man nicht gescheit baut.

Also manchmal frag ich mich wirklich Fragen ???

tini235

Ach Leute, da war schon klar, dass jetzt wieder die Steine rausgeholt werden.

Und nein, ich meinte nicht wegziehen. Die Menschen die da leben (müssen) können ja nix dafür.
Und ich bin kein Kathastrophenschutz-Experte, daher kann ich es nicht näher ausführen. Aber es gibt reichlich kluge Köpfe, die ihr überdimensionales Gehalt mal dafür verwenden können über Dinge nachzudenken die wirklich wichtig sind.

Und ich zitiere aus einem Radio-Interview mit einem Einheimischen aus dem aktuellen Kathastrophengebiet: "bis zu 20 Taifune im Jahr sind bei uns normal, dieses Jahr sind wir aber schon bei 25." Da hätte man tatsächlich nicht im Vorfeld Menschen evakuieren können, Wasservorräte beischaffen, Sicherheitskräfte verstärken? Nein? Weil es ja was gaaaanz neues ist, dass es anschließend mit Plünderungen, Lebensmittelknappheit usw. losgeht?

Ich mag einiges sein, aber empathielos mit Sicherheit nicht.
Gesegnet mit 4 tollen Jungs!

~ Oma Netti ~

Und was können nun die armen Menschen dafür, dass diese klugen Köpfe, wie du es nennt, eben nicht vorgesorgt haben?  ???

Das eine hat mit dem anderen irgendwie nix zu tun.  :-\

redheart

Oder wir hier könnten uns mehr um Klimaschutz bemühen :P

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

scarlet_rose

#35
Tini was ich nicht verstehe ist deine 20-Taifune-Argumentation. Denn  irgendwie geht die in die völlig unlogische Richtung. 20 Taifune normal, also kenn Grund zu evakuieren oder ähnliches, denn man kennt Taifune und deren Folgen. Gerade Wenn es so oft vorkommt, kannman ja nicht jedes mal evakuieren.

Jetzt kam es zu einer Katastrophe, die abzusehen war, aber nicht exakt einschätzbar.
Die hat mit den anderen 20 nichts zu tun.
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tini235

Ich denke Du meintest mich, also antworte ich mal:
Ich hab ja nicht gesagt, dass man den armen Menschen nicht helfen soll, ich finde es nur schlimm, dass man im Vorfeld nix getan hat.
Wie exakt muss man es denn einschätzen können, Deiner Meinung nach, um etwas zu unternehmen?
Ich fürchte eher, dass in den betroffenen Gebieten schon eine starke Abstumpfung  eingesetzt hat, sodass keiner mehr die Naturgewalten so richtig ernst nimmt.
Gesegnet mit 4 tollen Jungs!

scarlet_rose

Natürlich, ganz klar, man stumpft ab.
Aber das muss man ja auch. In Gebieten, in denen Naturgewalten alltäglich sind, lebt man damit, sie gehören zum normalen leben dazu, so hart das klingt.
Das soll nun keineswegs zynisch gemeint sein, aber wie sollte man sonst leben,wenn man es nicht als Teil des Lebens integriert und akzeptiert?

Wenn es dort 20 Taifune im Jahr gibt, kann man ja nicht 20mal im Jahr vor Panik halb umkommen, alles evakuieren, 20 mal im Voraus Katastrophenstatus ausrufen.

Sicher, man hätte vorher einiges machen können, man wusste, dass der Sturm schlimm wird. ABER Katastrophe wäre es dennoch gewesen.
Siehe Katrina damals. Auch dort wurde vorgesorgt und evakuiert, dennoch bleiben die Schäden, auch in den evakuierten Gebieten und daraus entstandenen Lagern ist mangelnde Hygiene ein Problem usw...
Auch wenn die Menschen alle weg gewesen wären, jetzt bräuchten Sie dennoch Geld und Hilfe, denn ihre Existenzen sind zerstört.

Du sagst Vorsorge wäre besser gewesen. Hätte man 3 Tage vor Ankunft der Flut zum Spenden für eventuell kommende Schäden aufgerufen und dann schon Wasser hingebracht, hättest du DANN gespendet? Wäre die Situation dann anders?


Man könnte in ganz Japan das Leben verbieten um im Vorfeld Erdbebenkatastrophen zu verhindern, oder wie? Oder hier an den Küsten jegliche Bauten verbieten, damit beim Taifun nichts passiert? Wäre das die Lösung?


Sag doch mal,wie du dir "Hilfe im Voraus" vorstellst? Sollen diese Menschen immer 400l Wasser mit sich tragen,damit sie ausreichend Speicher für den Ernstfall haben, der aber ja gar nicht oft eintritt, denn die 20 anderen Taifune haben ja mit der Katastrophe jetzt nicht viel zu tun.
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tini235

Zitat von: tini235 am 15. November 2013, 08:28:02
Und nein, ich meinte nicht wegziehen. Die Menschen die da leben (müssen) können ja nix dafür.
Und ich bin kein Kathastrophenschutz-Experte, daher kann ich es nicht näher ausführen. Aber es gibt reichlich kluge Köpfe, die ihr überdimensionales Gehalt mal dafür verwenden können über Dinge nachzudenken die wirklich wichtig sind.

Wenn ich spende (falls ich mal was übrig habe  s-:) ), dann nie zweckgebunden, wie viele andere auch. Momentan reichts nur für Gedankenkraft und Gebete.  ;)
Gesegnet mit 4 tollen Jungs!

Once

#39
aber tini, du weißt schon dass das logistische Probleme sind die auf der Armut des Landes beruhen? Wär' das Land entsprechend reich(er) könnte es sich vielleicht Strukturen und Präventivmaßnahmen (vielleicht sogar Unterkünfte) leisten, die das Überleben vieler Menschen im Vorfeld sicherte. Doch dem ist nicht so und deutsche Strukturen und Denkweisen können so nicht einfach auf andere Länder übertragen und noch weniger in Erwartung gestellt werden.

Und wenn man noch einen Kanten weiter denkt: wer ist denn für den anthropogenen (sofern er existiert) Treibhauseffekt und der Zunahme und Unwetterkatastrophen verantwortlich - redheart hats schon angeschnitten? Nicht jene die darunter leiden, sondern in erster Linie die westlichen Industrienationen (die davon großteils verschont bleiben), welche sich auch noch wehren ihre Treibhausemissionen per Abkommen zu drosseln.

Once

ich hab den Eindruck dass das eine Einstellung ist die daher rührt, dass man nie "wirkliche" Armut gesehen hat, geschweige denn versteht. Das hört und sieht man derzeit irgendwie häufig - auch in Verbindung mit den ganzen Demos vor Asylheimen.

Aber immerhin - du beschäftigst dich kritisch mit dem Thema, tini. Ich hab nämlich den Eindruck, dass viele Menschen kaum Gedanken an die Thematik verschwenden und der Lebensfokus auf Weihnachtsvorbereitungen oder ähnlich banalem liegt.

Elphaba

Natürlich haben wir gespendet- bei der Diakonie. Aber nur 25 Euro, mehr geht leider gerade nicht... :-[
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

Eileen

Zitat von: Elphaba am 15. November 2013, 20:16:42
Natürlich haben wir gespendet- bei der Diakonie. Aber nur 25 Euro, mehr geht leider gerade nicht... :-[

Das ist doch super. :-)

Haselmaus