Ein Veggie-Tag pro Woche

Begonnen von Tini, 05. August 2013, 17:46:53

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Katie

#25
Zitat von: Schnukki am 06. August 2013, 07:11:58
Ich habe auf Arbeit 3 Kantinen in unmittelbarer Nähe und bei allen hat man die Möglichkeit *fleischlos* zu essen. Es sind jetzt nicht immer bewusst vegetarische Gerichte, aber man kann z.B. Reis/Kartoffeln mit Soße und Gemüse nehmen. Man MUSS kein Menue mit Fleisch wählen.

Ich finde es nur nicht gut, wenn ich jetzt z.B. an einem Tag nur noch vegetarisches Zeugs hätte. Dann muss ich mir was mitnehmen oder eine Alternative suchen .. ist für mich eine Einschränkung. Ich denke auf die Weise bekommt man Menschen nicht zum Nachdenken. MIT anbieten - was ja viele machen - ist in meinen Augen die bessere Wahl.

@ Rauchen: Ja kein passender Vergleich .. aber mir fiel das bei dem Beitrag so ins Auge.

Sorry, aber, schaffst du's ernsthaft keinen Tag ohne Fleisch?  :o

Kartoffeln mit Gemuese und Soße ist halt recht einfallslos. Daher waere vielleicht eine bessere (und insgesamt groessere) Auswahl an Veggie-Gerichten ein guter Anreiz. Vor allem auch im veganen Bereich. Da gibt's ja so viele leckere Gerichte...

Meph

ich esse gerne fleischlos.

ich würde an einem politisch festgelegtem vegetarischen Tag eine dicke Bratwurst bestellen.

Ich lasse mich ungern auch noch beim Essen entmündigen.

Völlig bescheuerte Idee!
Alternativen anbieten: ja immer! Fleisch verbieten: Schwachsinn!
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Martina

#27
...
Ohne

scarlet_rose

Geschärftes Bewusstsein kann man nicht aufzwingen.
Und ich kenne kaum jemanden, der sich der Fleischproblematik nicht bewusst ist. Genau genommen kenne ich nicht einen einzigen,der die Problematik nicht kennt.

Also bringt die 5 000. Belehrung nichts, wenn der Mensch nicht bereit ist,seinen Konsum zu überdenken und diese Entscheidung muss von innen heraus kommen. Kommt sie nicht, dann hilft auch ein Veggie-Tag nicht.

Einen aufgezwungenen Veggie-Tag halte ich für sinnlos, da er weder Bewusstsein schärft, noch irgendwas voran bringt.
Auch Fleisch extra zu verteuern halte ich für Unsinn in Kantinen....ich kenne wenig gute Kantinenköche und wenn ein Koch nicht würzen und nicht Punktgenau kochen kann, dann sind Veggie-Gerichte noch schlimmer als die Soße vom Geschnetzelten  :P

In Kindereinrichtungen ist es ja fast überall so,dass mindestens ein vegetarischer Tag eingeplant ist. Zumindest habe ich noch keinen Lieferservice erlebt, in dem das nicht so war. Meist sogar sehr viel mehr als einer und die mussten dann auch nicht extra als "Veggie-Tag" deklariert werden, sondern es gab ganz normal Essen ohne extra Ausschreibung.
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redheart

Es geht ja nicht darum, dass Kantinenmenüs teurer sein sollten, sondern um Fleisch generell ;)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Glucke1975

Zitat von: redheart am 05. August 2013, 22:25:06
Ich kenne eben eh nur Kantinen, die ohnehin schon JEDEN Tag ein vegetarisches Menü haben. Deshalb finde ich das Ganze mehr als nur überflüssig :P

Und Fleisch wird dadurch ja nicht teurer ;)

Genauso kenne ich das auch.

Und wie Sweety schon schrieb, muss Fleisch eher teurer werden, damit das Bewusstsein geschärft wird. Dann liegt vielleicht auch endlich mal "essbares Fleisch" in den Kühltruhen.

Wenn der Staat etwas bestimmen will, ist es wie bei kleinen Kindern: die Meute bockt und weigert sich erst recht. ;) :P
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


Januar2012

#31
Wenn ich ehrlich bin, geht mir diese Veggie Kiste in unserem Freundeskreis voll auf den Senkel.

Sollen sie doch alle auf Fleisch verzichten, gut. Interessiert mich nicht. Aber ich habe es selten erlebt, dass Menschen, die irgendetwas für sich für gut befunden haben, so konsequent mit ihrer Ansicht nerven und andere bekehren wollen. Retter der Welt, wir kommen (Achtung, Ironie) und vor allem tun sie das, wenn wir zusammen grillen.

Mich hat noch nie ein Raucher dazu bewegt, auch eine zu rauchen (vergleich hinkt, klar, aber trotzdem).
Es hat noch nie jemand versucht, mich von meiner Religion abzubringen.
Noch nie hat sich jemand in meine Erziehung eingemischt.
Und noch nie wollte mir jemand erklären, welche Kleidung ich trage.

Bloß die mir bekannten Vegetarier. Die können nicht mal einfach still sein beim Grillen und sich freuen, dass man viele Gemüsespieße und fleischlose Würstchen gekauft hat. Nein, sie müssen noch jeden Bissen Fleisch kommentieren und überall ihren Senf zu geben. Es nervt!

Wir achten hier darauf, dass wir nicht übermäßig viel Fleisch konsumieren und ich hoffe, dass ich durch meine Auswahl und die Bereitschaft mehr zu zahlen, wenigstens vernünftiges Fleisch auf den Tisch bringe. Alles schön und gut. Aber ich will auf mein geliebtes Steak nicht verzichten und ich habe keine Lust, mir den Genuss/ Luxus von anderen versauen zu lassen.

Vielleicht könnte man die Veggiegerichte in Kantinen ansprechbarer gestalten. Aber anderen ERWACHSENEN Menschen allen Ernstes vorschreiben zu wollen, dass sie an einem Tag keinen Fleisch essen sollen??? Irgendwo ist mal gut. Das es in Kindergärten nicht nur Fleischtage gibt, finde ich gut, denn sie müssen essen, was man ihnen vorsetzt und können noch nicht allein entscheiden.

Katie

Genau. Es wuerde schon reichen die staatlichen Subventionen und Steuerverguenstigungen fuer die Fleischindustrie zu streichen. Schon waere das ganze in dem Maß unbezahlbar.

Und ja, es gibt vielleicht immer mal ein vegetarisches Gericht, aber selten ein (leckeres) veganes. Und wenn dann ist das nicht genug Auswahl. Finde die meist recht unkreativ. Dabei gibt es so viel das sie anbieten koennten.

Bisher kenne ich das von ueberzeugten Fleischessern so, dass man sie mit leckerem Essen immer rumkriegt, bzw. zum Umdenken anregen kann. Ist doch auch viel netter  :)

Glucke1975

Zitat von: Katie am 06. August 2013, 10:55:22
Bisher kenne ich das von ueberzeugten Fleischessern so, dass man sie mit leckerem Essen immer rumkriegt, bzw. zum Umdenken anregen kann. Ist doch auch viel netter  :)

Das unterschreibe ich.
Ich esse auch gern Fleisch. So ganz könnte ich wohl nicht drauf verzichten.
Aber ich lasse mich auch gern mit einem guten fleischlosen Essen überzeugen. ;)
Hauptsache, es schmeckt. ;) Esse halt nicht nur gern Fleisch, sondern allgemein gern. ;) :P
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


scarlet_rose

Es sagt ja auch niemand,dass man nicht ohne Fleisch könnte.
Aber Gemüse gut zu kochen ist sicher sehr viel schwerer als mit Fleisch eine halbwegs annehmbare Soße zum Reis hin zu bekommen. Und gerade in Kantinen leidet die Qualität doch meistens  :-\

Und Gemüse zu einem guten Essen zu kochen ist halt doch nicht so einfach.

Vegan finde ich, für Kantinen sowieso zu viel verlangt  :-\
Bzw kommt das sicher auf die Kantine an, es gibt Kantinen, die für 3000 Leute kochen,da geht das vielleicht besser. Aber kleine Betriebe mit Kantinen für 20-100 Leute können so viel verschiedenes und spezielles einfach nicht leisten  :-\
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Once

Zitat von: redheart am 05. August 2013, 19:58:19
Mal davon ab, dass es heute in den meisten Kantinen etc. mind. eine vegetarische Alternative gibt (ich mein, wir sind heut schon so weit, dass man in der Economyclass im Flugzeug ein Lowcarb-Menü bekommen kann ;D), ist es schlicht und einfach nicht Staatssache.

das sehe ich anders! Essen ist längst ein Politikum und zwar ein ungeheuer relevantes! Nur eben kein gern gesehenes, denn es greift unseren Luxushabitus an, und damit tun sich selbst Grüne und Linke schwer. Eine Regelung (in welchem Rahmen auch immer - jedoch durchaus von staatlicher Seite) ist zwingend notwendig wenn wir nicht weiterhin nach dem "nach mir die Sintflut"-Prinzip leben und wirtschaften wollen.

redheart

Der eine Veggie-Tag nützt einen feuchten Dreck, wenn die Leute an den anderen 6 Wochentagen kiloweise Billigfleisch in sich reinstopfen, dass unter furchtbaren Umständen produziert und dann quer über den Kontinent gekarrt wurde.

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Meph

Zitat von: redheart am 06. August 2013, 11:47:31
Der eine Veggie-Tag nützt einen feuchten Dreck, wenn die Leute an den anderen 6 Wochentagen kiloweise Billigfleisch in sich reinstopfen, dass unter furchtbaren Umständen produziert und dann quer über den Kontinent gekarrt wurde.

s-yes s-yes s-yes
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guest4811

Zitat von: Katie am 06. August 2013, 10:55:22
Genau. Es wuerde schon reichen die staatlichen Subventionen und Steuerverguenstigungen fuer die Fleischindustrie zu streichen. Schon waere das ganze in dem Maß unbezahlbar.

Das sollte der Ansatzpunkt sein. Es ist nämlich erstaunlich, dass z.B. in der Mensa die Fleischessen preiswerter sind als die vegetarischen Essen.

Und bei uns gibt es auch immer mind. ein vegetarisches Menü und eine vegane Gemüsetheke, das finde ich schonmal gut. Die Anregung einen Tag pro Woche NUR vegetarische Gerichte anzubieten, fänd ich toll.

In unserem Kindergarten gibt es max. 1Mal pro Woche Fleisch, das find ich super. Und der Speiseplan ist total abwechslungsreich. Das Fleisch fehlt da nur unserem Großen, der einfach total auf Fleisch steht. Aber da muss er durch, soviel Fleisch gibts einfach nicht.

Once

#39
Da hast Du recht redheart. Aber mir ging es um das Argument der Staatssache. Das stimmt so einfach nicht. Es ist schon längst Sache des Staates sich dahingehend einzumischen. Es will sich nur keiner unbeliebt machen.
Ich sag auch nicht, dass ich mit diesem einen Tag zufrieden bin. Fakt ist, dass es so nicht weitergehen kann, die Menschen sich nicht von alleine umstellen werden und dementsprechend der Anfang irgendwo stattfinden muss.

Zitat von: Januar2012 am 06. August 2013, 10:52:44
Wenn ich ehrlich bin, geht mir diese Veggie Kiste voll auf den Senkel.

Sollen sie doch alle auf Fleisch verzichten, gut. Interessiert mich nicht. Aber ich habe es selten erlebt, dass Menschen, die irgendetwas für sich für gut befunden haben, so konsequent mit ihrer Ansicht nerven und andere bekehren wollen. Retter der Welt, wir kommen (Achtung, Ironie)

Mich hat noch nie ein Raucher dazu bewegt, auch eine zu rauchen (vergleich hinkt, klar, aber trotzdem).
Es hat noch nie jemand versucht, mich von meiner Religion abzubringen.
Noch nie hat sich jemand in meine Erziehung eingemischt.
Und noch nie wollte mir jemand erklären, welche Kleidung ich trage.

Bloß die Vegetarier. Die können nicht mal einfach still sein beim Grillen und sich freuen, dass man viele Gemüsespieße und fleischlose Würstchen gekauft hat. Nein, sie müssen noch jeden Bissen Fleisch kommentieren und überall ihren Senf zu geben. Es nervt!

Wir achten hier darauf, dass wir nicht übermäßig viel Fleisch konsumieren und ich hoffe, dass ich durch meine Auswahl und die Bereitschaft mehr zu zahlen, wenigstens vernünftiges Fleisch auf den Tisch bringe. Alles schön und gut. Aber ich will auf mein geliebtes Steak nicht verzichten und ich habe keine Lust, mir den Genuss/ Luxus von anderen versauen zu lassen.

Vielleicht könnte man die Veggiegerichte in Kantinen ansprechbarer gestalten. Aber anderen ERWACHSENEN Menschen allen Ernstes vorschreiben zu wollen, dass sie an einem Tag keinen Fleisch essen sollen??? Irgendwo ist mal gut. Das es in Kindergärten nicht nur Fleischtage gibt, finde ich gut, denn sie müssen essen, was man ihnen vorsetzt und können noch nicht allein entscheiden.

puh jetzt musste ich erstmal ordentlich schlucken - so eine krasse Meinung, von Dir...da bin ich irgendwie schon ein wenig enttäuscht.  :o Hast Du Dir denn schon mal ein paar Fakten zum Thema angesehen? Weißt Du denn ein bisschen darüber, dass Du so bitterböse über Vegetarier herziehst? :-\

Ich kann verstehen, dass man sich den Genuss nicht von anderen versauen lassen möchte, aber ist es wirklich so, dass es die Vegetarier sind die dir den Genuss versauen? Oder ist es das schlechte Gewissen? Also, wir hatten das hier ja schon mal und für mich hat sich nichts geändert: ich erinnere während des Essens niemanden daran dass das Steak mal ein Gesicht hatte oder wasauchimmer und ich kenne auch niemanden der dies tut (in meinem Umfeld sind fast alle Veggies - oder essen nur äußerst sporadisch mal Fleisch)... ich erlebe nach wie vor eher das Gegenteil: als Vegetarier muss man sich ständig dummen Witzen ausgesetzt sehen, wird ständig und ungefragt mit vermeintlichen Argumenten bombardiert die gegen den Vegetarismus sprechen und muss sich zudem ständig mit dem Klischee des militanten Vegetariers oder der Spaßbremse auseinander setzen. Dabei ist es in der Regel eher umgekehrt. Die meisten Fleischesser fühlen sich durch die bloße Anwesenheit eines Veganers/Vegetariers schon in ihrem Lebensstil kritisiert und angegangen. Es ist keine zwei Wochen her, da wurde ich wieder zu so eine dummen (!) Diskussion genötigt.

davon kann man auch ganz schön genervt sein!

Aber unabhängig davon, find ich es schon sehr krass wenn man sich so gar keine Gedanken machen will darüber, was für den eigenen Fleischkonsum alles drauf geht...mal ehrlich..?! Das hat nichts mit überzogenen Weltretterallüren zu tun sondern eher damit, dass man die schrecklichen Konsequenzen nun mal nicht auszublenden vermag...

Und wenn man mal einen Kanten weiter denkt: was würden die Menschen ohne entsprechende Reglementierung alles machen? Betrunken Autofahren oder Alkohol an Kinder verkaufen...ja ja - alles nicht dasselbe, aber wenn durch den Fleischkonsum Hungersnöte entstehen, die Umwelt massiv leidet (Monokulturen, Wasserknappheit, Wasserverschmutzung, Luftverpestung, Artensterben), Milliarden Tiere getötet werden, Zivilisationskrankheiten zunehmen, Indigene Völker für den Sojaanbau vertrieben werden oder Kinder sterben, weil ihre Lebensmittel mit Pestiziden verseucht sind...dann kann man sich doch nicht ernsthaft darüber ärgern, wenn man dazu animiert wird, mal einen Tag auf Fleisch zu verzichten. Ich meine: wie kommt man überhaupt auf die Idee?

Hat jemand den Arte Thementag zum Thema gesehen? Ich fand die Doku sehr gut. 60 Minuten nüchterne Fakten, objektiv, klar und auf den Punkt gebracht. Der Zuschauer kann sich selbst eine Meinung bilden. [Login or Register] Kann direkt angeklickt und gestreamt werden..

Mondlaus

People react to incetives, das lernt man in der ersten Macroökonomie-Vorlesung des 1. Semester. Klar kann die Politik Anreize schaffen und damit das Verhalten von der Bevölkerung kontollieren. Soll sich auch, denn oftmals ist das gar nicht schlecht.

So ein Veggitag ohne großartige andere Maßnahmen ist vielleicht ein netter Gedanke, aber als Incentive vollkommen ungeeignet. Halte das für Wahl-Werbung der Grünen. Viel effektiver wären strengere Regulierung der Industrie (damit einhergehend Preissteigerungen) und zusätzlich eine Steuer auf gewisse Fleischprodukte - da würde plötzlich viele zum nachhaltigeren Essen greifen. Das klingt aber leider nicht so "sexy" und greifbar wie ein Veggietag.
Kind 2011
Kind 2014
...

Once

stimmt. stimmt. stimmt.

Ich steh dem Konzept auch fragwürdig gegenüber - aber ich bin dankbar für jeden Anstoß, für jede Diskussion und jeden Versuch die/der von oben losgetreten wird. Immerhin: die Menschen setzen sich damit auseinander. Zwar auf die gewohnt wenig differenzierte und eher polemische Art, aber immerhin. Steter Tropfen...


scarlet_rose

Will ja jetzt nicht sagen, übermäßig Fleisch wäre gut, aber es ist ja nun auch nicht gerade so, als wäre Gemüseanbau gut fürs Klima und die Natur, siehe Spanien  :-\

Grundsätzlich ist aber der Anbau/die Haltung das Problem und da ist es egal ob Gemüse oder Tiere. Wir haben und hätten genug Ressourcen um sowohl Tiere als auch Pflanzen artgerecht zu ziehen/zu halten und zu verkaufen. DA muss angesetzt werden.

Keine Reinkulturen mehr beim Gemüseanbau, kein Billigfutter für all das Nutzvieh.

Unser Problem ist nicht Fleisch vs Gemüse, sondern die Art wie beides erzeugt wird. Hier immer nur auf Fleisch zu schauen und dabei außer Acht zu lassen, was auch der Gemüseanbau anrichtet, ist etwas einseitig!
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Mondlaus

DAS auch, auf jeden Fall. Allerdings lässt sich mit Fleisch besser für Veränderung werben als mit Gemüse. Davon abgesehen, dass Fleisch im Übermaß ungesund ist, wecken leidende Tiere und traurig blickende Kühe die Emotionen mehr als eine gedüngte spanische Tomate. Auch wenn das jetzt zynisch klingt. Da ist die Fleischproduktion schon ein geeignetes Flaggenschiff.
Kind 2011
Kind 2014
...

Januar2012

@Once: Die Meinung, die ich mir gebildet habe, beruht natürlich nur auf dem Kontakt, den ich hier im Freundeskreis zu Vegetariern habe (und was ich hier so lese). Klar, ich kann nicht alle so über einen Kamm scheren, hast du Recht. Aber hier ist es tatsächlich so. Es kommen wirklich immer dumme Sprüche. IMMER. Ich bin ja schon sehr tolerant und ich mache auch extra für die Vegetarier Lebensmittel, die sie grillen können. Gemüsespieße, so Würstchen... also es ist hier wirklich nicht so, dass irgendjemand als Vegetarier auch nur im Ansatz ausgegrenzt wird oder verbal angegangen oder sonst was. Wirklich nicht. Aber es muss mir doch auch einfach gestattet sein, dass ich dann für mich an dem Tag entscheide, dass ich ein Steak essen möchte. Ich bin mir sehr darüber bewusst, woher mein Fleisch kommt (ein Bekannter hält und schlachtet Galloways, an einem ehemaligen Stall, wo wir mit den Pferden standen, hat der Bauer Schafe und Hühner zum verzehr gehalten und verkauft). Wie ich schrieb, ist unser Fleischkonsum sehr bewusst, wir essen vielleicht 2 mal in der Woche Fleisch, und ich kaufe das Fleisch bewusst. Zahle dann aber z.B. 42 € für das Kilo Hüfte. Wir werden hier keine reinen Vegetarier werden. Eine gesunde Mischung macht es, wie ich finde.

Meiner Meinung nach geht es nicht um das WAS, sondern um das WIE. Wie wurde etwas angebaut/ aufgezogen. Nachhaltig? Artgerecht? Es muss doch was an der Herstellung geändert werden und es muss nicht jeder zum Vegetarier umerzogen werden. SO weit ich weiß, hätten wir die Ressourcen dafür.

Mondlaus

Und um zum Veggietag zurückzukommen, mir würde helfen, wenn es wirklich flächendeckend vegegarische Gerichte auf jeder Speisekarte gäbe. Und zwar mehr als nur das Quoten-Gericht, was meistens nicht mehr ist als das Beilagengemüse mit Soße, oder eine Vorspeise. So macht man es den Leuten appetitlicher. Sogar hier in der Großstadt gibt es das kaum. In Australien und Sg hingegen ist das absolut normal.
Kind 2011
Kind 2014
...

Once

#46
...das ist eine arg verharmlosende, schwammige und zudem falsche Aussage Scarlet, die mit Vorsicht zu genießen ist.

...also klar: Monokulturen sind für den *****. So viel steht fest. Was in Spanien auf den riesigen Paprikaplantagen stattfindet verbraucht auch nicht wenig Wasser und belastet sicherlich die Böden, aber die Umweltbelastung für die Fleischzucht torpediert diesen um ein vielfaches und beinhaltet weitaus schwerwiegendere Konsequenzen auf globaler Ebene.

Wegen des Paprikaanbaus in Spanien sterben beispielsweise keine Kinder in Paraguay oder Afrika.

tini235

Was mich momentan sehr stört ist, dass Vegetarier, aber vor allem Veganer uns Fleischesser so darstellen, als würden wir von morgens bis abends nur Fleisch in uns reinstopfen.Hier etwas weiter oben auch schon mal wieder so gelesen.
Es artet momentan etwas aus, wie man da missioniert wird.

Wir essen auch nicht jeden Tag Fleisch und wenn ich kann, kaufe ich Fleisch vom hiesigen Metzger.
Wir beziehen z.B. auch unsere Eier zum Großteil von der Nachbarin, bei der glückliche Hühner leben und bei der keine Küken geschreddert werden, womit die lieben Veganer ja ständig ums Eck kommen.
Momentan wird man echt gerne in einen Verteidigungshaltung gedrängt, nur weil man auf tierische Produkte nicht verzichten möchte.

Zum Thema: ich denke auch nicht, dass eine Vorgabe ,,von oben" da viel ausrichtet. Dann fahren die, die es nicht wollen an dem Tag halt zum güldenen M oder zu dem anderen König. ;)
Gesegnet mit 4 tollen Jungs!

Sweety

Zitat von: Once am 06. August 2013, 12:22:01
Ich kann verstehen, dass man sich den Genuss nicht von anderen versauen lassen möchte, aber ist es wirklich so, dass es die Vegetarier sind die dir den Genuss versauen? Oder ist es das schlechte Gewissen? Also, wir hatten das hier ja schon mal und für mich hat sich nichts geändert: ich erinnere während des Essens niemanden daran dass das Steak mal ein Gesicht hatte oder wasauchimmer und ich kenne auch niemanden der dies tut (in meinem Umfeld sind fast alle Veggies - oder essen nur äußerst sporadisch mal Fleisch)... ich erlebe nach wie vor eher das Gegenteil: als Vegetarier muss man sich ständig dummen Witzen ausgesetzt sehen, wird ständig und ungefragt mit vermeintlichen Argumenten bombardiert die gegen den Vegetarismus sprechen und muss sich zudem ständig mit dem Klischee des militanten Vegetariers oder der Spaßbremse auseinander setzen. Dabei ist es in der Regel eher umgekehrt. Die meisten Fleischesser fühlen sich durch die bloße Anwesenheit eines Veganers/Vegetariers schon in ihrem Lebensstil kritisiert und angegangen. Es ist keine zwei Wochen her, da wurde ich wieder zu so eine dummen (!) Diskussion genötigt.

davon kann man auch ganz schön genervt sein!


Ich mag hierzu mal was schreiben.

Ja sicher, dass man da als Vegetarier/Veganer genervt, angeödet, sauer... ist, ist völlig nachvollziehbar. Das würde mich auch entsetzlich anpissen.
Ich kenne es auch so im Freundeskreis nicht und da ist alles vertreten, von der Fleisch-ist-mein-Gemüse-Fraktion bis zum Veganer. Und alle sitzen gemeinsam um den Grill. Klar macht mal einer einen Scherz über Tofuburger oder ein Vegetarier stupst dich an und muht, wenn dein Steak dampfend vom Rost kommt.
Aber wir sind dann unter uns, jeder weiß, wie es gemeint ist, keiner ist genervt.
Selbst Diskussionsrunden sind schon etliche Male so entstanden. Ohne Missionierungsdruck, rein aus Interesse einer Seite (der "Carnis") an der Position der anderen.

Aber so wie es die ewiggestrigen Idioten gibt, die Vegetarismus und Veganismus partout nicht akzeptieren können bzw. es als bloßes Lifestyleprodukt sehen, gibt es eben auch die übermäßig Sendungsbewussten unter den Veggies.
Und die nerven haargenau so. Das nimmt sich nichts.

Ich hab mich wirklich mit meinem Essverhalten auseinandergesetzt, ich weiß, was für mich drin ist und was nicht. Ich weiß, wo das Fleisch, das ich esse, herkommt. Mit letzterem meine ich übrigens nicht "Aus der Region", sondern von einem Tier, das sterben musste, damit ich jetzt diesen Luxus genießen kann. Das ist mir sehr bewusst. Als Viehwirtschaftskind womöglich bewusster als anderen, weil ich den Akt des Schlachtens auch schon selbst erlebt habe.

Gefällt mir das? Nein. Mir wäre es lieber, Schnitzel wüchsen auf Bäumen. Klingt jetzt bescheuert, aber ich meine das nicht juxig.
Aber ich bin mit mir in der Hinsicht im Reinen, habe mein Konsumverhalten soweit angepasst, dass ich persönlich ohne nächtliche Reue zubeißen kann und gut.

Und so Sprüche wie "Na? Schmecken deine Leichenteile?" nerven schlicht und ergreifend nur. Nicht, weil sie mein etwaiges schlechtes Gewissen ankurbeln, sondern weil sie nichtmal annähernd in konstruktiver Absicht gebracht werden. Ich mein, kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat, wird davon ausgehen, dass man mit so einem Spruch einen echten Denkprozess ankurbelt und wirklich etwas Positives bewirkt.
Mich nervt also nicht subtil mein eigenes Verhalten, sondern schlicht die Tatsache, dass sich da jemand hinsetzt und keine andere Absicht hat, mir das Essen zu vermiesen. Das schafft man übrigens nicht. Man nervt mich nur. Und dann kann auch schonmal der entsprechende Konter kommen.
Was dann wieder damit endet, dass man selbst eine Ewiggestrige ist s-:)

Naja, zum Glück kenne ich nur sehr wenige von der Idiotenfraktion; das gilt für beide "Lager".

scarlet_rose

Once was ist an meiner Aussage verharmlosend oder gar falsch, wenn ich sage, dass Gemüseanbau Mitverantwortung trägt und auch nicht gerade Umweltfreundlich ist?
Die Aussage stimmt. Und ich sagte nicht,dass sie im gleichen Maße Auswirkungen hat.

Bei beidem kommt es auf die Art der Erzeugung an.
Wer im Winter Tomaten aus Spanien kauft ist damit auch nicht viel umweltverträglicher, als derjenige, der sich am Sonntag einen Schweinebraten in den Ofen schiebt.

Es muss an beidem gearbeitet werden und man kann nicht nur auf das Eine zeigen und sich heilig fühlen, wenn man Gemüse kauft.

Wer Ökologisch erzeugtes Fleisch kauft, trägt dabei nicht zum enormen Schaden bei. Es ist also nicht explizit Fleisch schuld, sondern die Erzeugungsart und die muss bei beiden geändert werden. Und was an dieser Aussage falsch sein soll, erkläre mir bitte.
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