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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Once am 09. Oktober 2014, 10:54:42

Titel: Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 10:54:42
Was denkt ihr eigentlich so über die Ebola-Situation in Westafrika? Macht ihr Euch Sorgen, dass sich die Epidemie doch nach Europa ausbreiten könnte? Oder ähnliches passiert wie in Madrid?

Ich finde es so schockierend was dort drüben passiert. Erwachsene und Kinder sterben dort auf offener Straße, zu schwach um sich in die nächste (überfüllte, komplett kontaminierte) Krankenstation zu schleppen.
Und gleichzeitig hab ich den Eindruck,  dass Afrika - wie auch in der Vergangenheit so häufig - zu weit entfernt ist um bei den Menschen hierzulande wirkliches Mitgefühl abzurufen. Es ist nur eine Schreckensnachricht unter vielen, momentan.
Gleichzeitig ist die Spendenbereitschaft der Deutschen quasi nicht vorhanden. Es werden wirklich kaum Spenden eingetrieben. Es scheint gar so als hätte die riesige ALS-Aktion (insgesamt unglaubliche 94 Millionen USD) die gesamte Spendenbereitschaft für sich in Anspruch genommen. Bitter.

http://www.youtube.com/watch?v=qME8g7-o3F0 ZDF - Auslandsreport (mittlerweile sind wir schon 1000 Tote weiter...)

ZitatGeringe Spendenbereitschaft der Deutschen für Ebola-Opfer
Montag, 6. Oktober 2014

Berlin – Die Spendenbereitschaft der deutschen für die Ebola-Opfer ist bislang gering. ,,Noch nie wurde so wenig gespendet", sagte Manuela Roßbach von ,,Aktion Deutschland hilft", einem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, am Montag in Berlin. Bisher seien bei ,,Aktion Deutschland hilft" erst 90.000 Euro gesammelt worden. Das sei weitaus weniger als bei anderen Katastrophen. Die liberianische Botschafterin Ethel Davis richtete einen dringenden Appell an die deutsche Bevölkerung. ,,Ohne Hilfe ist West­afrika verloren", sagte sie bei der gemeinsamen Pressekonferenz.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in Westafrika bereits mehr als 3.300 Menschen an der Krankheit gestorben. Davis sagte, das Gesundheitssystem von Liberia sei mit der Katastrophe überfordert. ,,Nach 20 Jahren Bürgerkrieg haben wir das System gerade erst aufgebaut." Ein weiteres Problem sei die Verknappung von Nahrungsmitteln, weil nichts mehr produziert werde. Auch hier benötige Liberia Unter­stützung.
Zur Ursache der mangelnden Spendenbereitschaft sagte Davis, in Deutschland glaubten viele, die Krankheit sei ,,weit weg". Das sei falsch. ,,Ebola kann Grenzen und Kontinente überwinden", warnte die Botschafterin. (...)

Quelle: Deutsches Ärzteblatt Link: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60356/Geringe-Spendenbereitschaft-der-Deutschen-fuer-Ebola-Opfer

Anzahl der offziellen Ebolatode bislang: ca. 3900
Prognose bis Beginn des nächsten Jahren ca. 1 - 1,4 Millionen Infizierte.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 09. Oktober 2014, 10:55:53
Ich kann dazu nicht viel sagen. Zur Panik neige ich nicht, aber ich beobachte quasi schreckensstarr, was da vor sich geht :-[
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Honey am 09. Oktober 2014, 10:59:40
Ich erlebe es anders, nämlich mit sehr viel Mitgefühl um mich herum.
Macht es Angst? Ja, schon; wenn es auch nicht die Nachrichten sind, welche mir zur Zeit für UNS am meisten Sorge bereiten (was aber keinesfalls mein Mitgefühl oder die Spendenbereitschaft schmälert).
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 11:04:44
Ich glaube, was die Spendenbereitschaft wirklich schmälert ist das Gefühl, nicht zu wissen an wen und warum.
Es mangelt also an Aufklärung. Wozu spenden? Was wird mit Spenden gemacht? Helfen sie überhaupt?
Wobei, ich gebe zu, auch ich habe nicht gezielt zusätzlich gespendet. Ich habe meine "Standartspenden", u.a. gehe ich davon aus, dass auch diese jetzt zu Gute kommen, spende aber nicht zusätzlich.

Angst habe ich keine.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 11:09:13
Echt? Das ist ja schon mal gut, Jen. In meinem Umfeld ist das irgendwie kein Thema. Aber gut, was will man auch groß sagen...

Und klar. Schockstarre - in die verfallen wohl viele. Ich erlebe das ja auch bei mir selbst. Vielleicht war das der Vorteil von ALS - man neigt nicht direkt dazu Verdrängungsmechanismen zu aktivieren, weil die Krankheit nicht ganz so schnell und aggressiv verläuft, nicht so viele Tote fordert.

Aber mal ehrlich Scarlet: an wen und warum? Die Fragestellung finde ich schon grenzwertig. Insbesondere im direkten Vergleich zu ALSA.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 11:17:47
ich fürchte die niedrige Spendenbereitschaft liegt daran, dass Krankheiten, auch Seuchen weniger Medienwirbel verursachen als Umwelt/Naturkatastrophen und Kriege  :-\
Die ALS-Aktion hat auch nicht diese riesen Spendenbereitschaft ausgelöst, weil es um ALS ging, sondern weil man über die Eiskübelgeschichte einen Medienwirbel auslösen konnte.

Und ich habe das Gefühl, dass es einfach auch viel weniger Spendenaufrufe gibt, als es bei anderen Kathastrophen sonst so gab. Kann aber sein, dass das daran liegt, dass ich momentan wenig Fernseher schaue, oder daran, dass es einfach tatsächlich weniger Spendenaktionen gibt?

Ich denke, die Ebolaseuche an sich ist momentan in den meisten Köpfen angekommen, aber eher in der Form, dass man sich selbst Sorgen macht, als dass man realisieren würde, dass die Behandlung und Prevention in Afrika auch ein finanzielles Problem darstellt.

Ob ich mir selbst Sorgen um unsere Gesundheit hier in Europa mache? Nein, zumindest nicht bezüglich Ebola. Wenn man sich anschaut, wie die Krankheit übertragen wird und wie schnell es dann zu deutlichen Symptomen kommt ist die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung deutlich geringer als bei HIV.

Ob ich mein Kind aus der Schule/Kindergarten nehmen würde, wenn dort ein Ebola-Fall auftreten würde (was ich für ziemlich ausgeschlossen halte)? Ja, würde ich. Auch wenn ich eine Übertragung trotzdem für unwahrscheinlich halten würde. Da bin ich dann aber eben Mutter und nicht vernünftig-rational denkender Mensch.

Falls jemand spenden will und nicht weiß an wen, dem würde ich Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen empfehlen.

Mag sein, dass da auch mal was von den Spenden unter ging, aber einer der erkrankten Mitarbeiter war von der Organisation, demnach wird von denen auch vor Ort geholfen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 11:18:08
Die Fragestellung kannst du durchaus grenzwertig finden, ich habe dennoch den Eindruck,dass die Menschen nicht gut informiert sind darüber, dass Spenden helfen kann.
Man hört,dass es keine (wirklich erprobten und bekannten) Medikamente gibt, sowie keine Impfungen, ich denke viele fühlen sich da einfach hilflos.
Meine Spenden an Ärzte ohne grenzen bleiben immer gleich hoch,dafür aber konstant. Ich sehe die Probleme in den Ebola-Gebieten mit großer Sorge und Bedauern, möchte aber das eine leid nicht über das Anderer stellen und hoffe einfach, dass ÄoG da vernünftig das geld dorthin schicken, wo es am meisten gebraucht wird.

Vielleicht sollte den Leuten klar gemacht werden, dass Geld gebraucht wird, um Vorsorge zu betreiben, um Helfer zu bezahlen usw, auch dann, wenn es keine effektiven Medikamente gibt.

Einen Vergleich zu ALS würde ich nicht ziehen, im Gegenteil verstehe ich den Zusammenhang nicht, da erscheint mir die Vergleichsargumentation unnötig und wenig zielführend. Die ALS-Aktion hatte wenig mit Spendenbereitschaft als mit Selbstdarstellung und einer großen Medienaktion zu tun. Dass das andere Wellen auslöst, wie praktisch nicht vorhandene Spendenaufrufe für den Kampf gegen eine Krankheit, die derzeit nicht mal wirksam bekämpft werden kann ist ja irgendwo klar  :-\
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 11:30:46
so hart das jetzt klingt, aber im Vergleich zu den anderen Katastrophen der letzten sagen wir mal 5 Jahre fordert Ebola bis jetzt verhälnismäßig wenig Opfer.
In Haiti 2010 vermutet man zwischen 220000 und 500000 Todesopfer (Wikipedia). Vor 3 Tagen hat man bei Ebola von unter 4000 gesprochen.

Ich will damit keinesfalls sagen, dass man das einfach ingorieren darf! Trotzdem muss natürlich auch hier Hilfe her.
Im Grunde ist das Ziel ja Aufklärung und gute hygienische Bedinungen zu schaffen. Das ist in den betroffenen Gebieten nicht nur wengen Ebola sinnvoll, sondern auch wengen unzähligen anderen Krankheiten, begonnen mit Tetanus aber auch HIV und simple Durchfallerkrankungen.

@scarlet: die wirksame Bekämpfung im betroffenen Land liegt derzeit in Aufklärung und in der Schaffung von guten hygienischen Bedinungen. Das kann man auch ganz ohne Ebola-spezifische Medis.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 11:43:34
Das weiß ICH schon. Aber die breite Masse, die eben nicht nur aus interessierten Menschen besteht, sondern auch aus vielem anderen weiß das vielleicht nicht.

Und es reicht eben nicht,wenn ein sich selbst informierender teil spendet, sondern es braucht die breite Masse. Die erreicht man eben durch Medienwirksame Aufrufe. Das mag man gut finden oder nicht, Tatsache ist aber,dass ohne Aufrufe auch die Spendenbereitschaft nicht gegeben sein wird, da die Aufklärung über die Notwendigkeit einfach nicht ausreichend gegeben ist.

Die Erwartung, dass jeder sich selbst informiert ist naiv und entspricht nicht der Realität.

Spenden brauchen Aufrufe. Die fehlen hier.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 11:45:36
@scarlett, Stimmt!
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 09. Oktober 2014, 11:47:58
Zitat von: Once am 09. Oktober 2014, 11:09:13
Echt? Das ist ja schon mal gut, Jen. In meinem Umfeld ist das irgendwie kein Thema. Aber gut, was will man auch groß sagen...

Und klar. Schockstarre - in die verfallen wohl viele. Ich erlebe das ja auch bei mir selbst. Vielleicht war das der Vorteil von ALS - man neigt nicht direkt dazu Verdrängungsmechanismen zu aktivieren, weil die Krankheit nicht ganz so schnell und aggressiv verläuft, nicht so viele Tote fordert.



Naja und ALS kann theoretisch auch jeden treffen. Aber entweder hat man es oder eben nicht. Auf jeden Fall kann mir ALS-technisch nichts passieren, wenn ich einen ALS-Patienten anfasse.

Zahlenspielereien á la "Da sind ja vergleichsweise wenig Betroffene" find ich grässlich. Und vor allem bescheuert im Hinblick auf eine leicht übertragbare Krankheit. Am Anfang sind's halt immer nur wenige. Schwalbe, das geht nicht als Kritik in deine Richtung, du hast das hier ja mehr oder weniger als Grund in den Raum gestellt, warum andere da so seltsam unbeteiligt wirken.
Wenn man mal Artikel über Ebola online verfolgt und dann die Kommentare liest, kann einem schlecht werden. Von zu wenigen Toten, als dass es einen kümmern müsste bis hin zur Forderung nach Bombardierungen betroffener Gebiete (ja okay, die Fraktion ist klein und vermutlich nicht gerade der Dostojewski-Leserschaft zuzuordnen, aber doch durchaus vorhanden) ist da alles bei, was sich das Herz wünscht.

Spendentechnisch halte ich es mit Scarlet - ich hab meine Konstantspenden und dabei bleibt es erstmal. Gerade ÄoG ist da ja durchaus eine Adresse, bei der ich denke, dass es sinnvoll ist im Hinblick auf Ebola.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 11:51:14
Schwalbe: gute Adresse! Medico ist auch immer zu empfehlen.
Allerdings finde ich die mediale Präsenz recht prägnant. Du nicht?

Den HIV-Vergleich verstehe ich allerdings nicht. Ebola ist doch wesentlich leichter übertragbar als das HI-Virus...? Und wurde seit der Infektion der spanischen Krankenschwester nicht auch leise gemutmaßt, dass das Virus noch leichter übertragbar sei als bisher angenommen? Jetzt plötzlich soll sich die Schwester daran erinnern sich mit einem kontaminierten Handschuh durchs Gesicht gewischt zu haben - meine Theorie ist eher (mag konspirativ erscheinen), dass sie das sagen musste um keine Unsicherheit in der Bevölkerung und unter dem Klinikpersonal zu generieren.

Ich persönlich misstraue immer mehr den Prognosen und Pressemitteilungen die durch Kliniken oder Regierungssprecher getätigt werden. Wenn man mal zwei drei Monate in der Berichterstattung zurück blättert wird man sehen, dass jetzt die Fälle eingetroffen sind, die damals noch als hochgradig unwahrscheinlich eingestuft worden sind. Also ich weiß ja nicht..für mich sieht das immer mehr so aus, als würde man nur mit der Hälfte der Wahrheit rausrücken wollen.

Sicherlich ist eine Ausbreitung wie sie in Afrika derzeut stattfindet hierzulande unwahrscheinlich. Und doch glaube ich, dass wir uns noch umgucken werden und es nur eine Frage der Zeit ist bis auch hierzulande jemand daran stirbt.

Und zu dem Kindergarten: Ich musste etwas lachen - ich glaube nicht, dass der Kindergarten noch weiterhin stattfinden wird, wenn ein Kind positiv auf Ebola getestet wird  :-*
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 11:52:22
sweety, ich glaube du meinst mich, nicht schwalbe..?

Edit: sorry, Beiträge übersprungen. Ok! Wieder auf der Linie.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 11:59:28
ich finde solche Zahlenvergeliche ja selbst schrecklich. Trotzdem denke ich, dass sie bei der Spendenbereichtschaft generell eine Rolle spielen.

Ich fürchte auch, dass Ebola um vieles leichter Übertragbar ist als HIV. Aber die Krankheit bricht auch schneller aus, wird also viel früher diagnostiziert. Ein erkrankter Mensch wird also zumindest in Europa nicht wochenlang unbemerkt bleiben. Der Vergleich hinkt trotzdem. Vor allem in den Ländern, in denen es schlechte hygienische Bedinungen gibt und in denen die Kranken eben zu Hause gepflegt werden (müssen!).

@Once: Mediale Präsenz? ich sollte mir mal wieder einen TV-Tag gönnen. Am Samstag kann ich dazu mehr sagen, da bin ich mit dem Auto unterwegs und höre Radio.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 12:18:24
Zitat von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 11:30:46
so hart das jetzt klingt, aber im Vergleich zu den anderen Katastrophen der letzten sagen wir mal 5 Jahre fordert Ebola bis jetzt verhälnismäßig wenig Opfer.
In Haiti 2010 vermutet man zwischen 220000 und 500000 Todesopfer (Wikipedia). Vor 3 Tagen hat man bei Ebola von unter 4000 gesprochen.

Du darfst dabei die Prognosen nicht vergessen. Wie gesagt, zu Beginn des neuen Jahres wird von 1-1,4 Millionen Infizierten ausgegangen. Bei einer Sterblichkeit von knapp 70 %  kannst Du von einer Menge Opfern ausgehen. Das ist ja das perfide daran.

Und ja. Die Epidemie ist in den Medien eigentlich omnipräsent - empfinde ich zumindest so. Selbst die Bildzeitung hat jetzt schon einige Male etwas zu Ebola getitelt. Tagesschau, ZDF Auslandsjournal, Radio, SPON, Zeit online, Süddeutsche. Was die privaten Fernsehsender angeht weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht was Sache ist, aber zumindest in den öffentlich Rechtlichen wird darüber recht rege berichtet.

Ich finde Zahlenvergleiche auch immer schwierig und gewissermaßen pietätlos. Und doch ist es gewissermaßen unabdingbar. Insbesondere wenn es Zahlen sind die ganze Gesundheitssysteme finanziell und infrastrukturell zum kollabieren bringen (edit: was die Sterblichkeit wiederum erhöht). Natürlich muss man dann irgendwo Prioritäten setzen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 12:20:30
Klar man hört schon darüber, aber gezielt Spendenaufrufe habe ich noch keine gesehen  ???
Weder in Printmedien, noch im TV oder Radio. Und da ich seit 2 Tagen aus Krankheitsgründen zuhause bin, schaue ich tatsächlich mal fern  s-:)
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 12:23:17
Zitat von: Once am 09. Oktober 2014, 12:18:24
Zitat von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 11:30:46
so hart das jetzt klingt, aber im Vergleich zu den anderen Katastrophen der letzten sagen wir mal 5 Jahre fordert Ebola bis jetzt verhälnismäßig wenig Opfer.
In Haiti 2010 vermutet man zwischen 220000 und 500000 Todesopfer (Wikipedia). Vor 3 Tagen hat man bei Ebola von unter 4000 gesprochen.

Du darfst dabei die Prognosen nicht vergessen. Wie gesagt, zu Beginn des neuen Jahres wird von 1-1,4 Millionen Infizierten ausgegangen. Bei einer Sterblichkeit von knapp 70 %  kannst Du von einer Menge Opfern ausgehen. Das ist ja das perfide daran.



tja, hm, wir verstehen das, aber ob der durchschnittliche Bildzeitungsleser das versteht? Und ob er versteht, dass Prävention in dem Fall eben doch möglich ist? Ich meine, es geht eigentlich nicht darum, die infizierten Patienten zu retten. So hart das ist, es geht darum, die noch nicht Infizierten zu schützen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 12:24:34
Zitat von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 12:20:30
Klar man hört schon darüber, aber gezielt Spendenaufrufe habe ich noch keine gesehen  ???
Weder in Printmedien, noch im TV oder Radio. Und da ich seit 2 Tagen aus Krankheitsgründen zuhause bin, schaue ich tatsächlich mal fern  s-:)

Ich auch nicht, aber wie gesagt, ich bin derzeit abgesehen vom Internt auch ziemlich abgeschottet.

Eigentlich müsste doch jetzt hier ein Spendenaufruf bezüglich Ebola kommen. Statt dessen kommt ein Spendenaufruf der SOS Kinderdörfer und eine Werbung für Grippemittel
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 09. Oktober 2014, 12:27:14
Ich hab T-Shirts und Lurchi-Schuhe. Hmmmmmmmmm...
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 12:28:54
Ich habe auch wenige Spendenaufrufe gelesen. Das ist richtig...und vermutlich habt ihr recht mit eurer Annahme.

Mein erster (vermutlich etwas überheblicher) Reflex ist es davon auszugehen, dass es nicht mehr als gesunden Menschenverstand braucht um den Bedarf an Spenden zu erkennen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 12:30:42
Zitat von: Once am 09. Oktober 2014, 12:28:54
Ich habe auch wenige Spendenaufrufe gelesen. Das ist richtig...und vermutlich habt ihr recht mit eurer Annahme.

Mein erster (vermutlich etwas überheblicher) Reflex ist es davon auszugehen, dass es nicht mehr als gesunden Menschenverstand braucht um den Bedarf an Spenden zu erkennen.

das funktioniert leider nicht, zumindest nicht bei der breiten Masse  :-\
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 12:31:10
Zitat von: Sweety am 09. Oktober 2014, 12:27:14
Ich hab T-Shirts und Lurchi-Schuhe. Hmmmmmmmmm...
na da bin ich ja mit SOS Kinderdörfer noch ganz gut dran. Ob die bei mir eine höhere Spendenbereitschaft wittern? Obwohl, ist ja der PC von meinem Mann. Hmmmm
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Trouble2011 am 09. Oktober 2014, 12:38:18
Um mal nur die Spendenbereitschaft aufzugreifen-
wir spenden nicht.
Man weiß kaum wohin es genau geht, wie viel davon wirklich da ankommt wo es gebraucht wird.

Hierzulande gibt es andere Organisationen und Projekte die ebenfalls auf Spenden angewiesen sind und wenn ich mein Geld dorthin gebe, dann weiß ich örtlich/regional auch was damit passiert und wem es zugute kommt.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 12:39:31
Zitat von: schwalbe am 09. Oktober 2014, 12:31:10
Zitat von: Sweety am 09. Oktober 2014, 12:27:14
Ich hab T-Shirts und Lurchi-Schuhe. Hmmmmmmmmm...
na da bin ich ja mit SOS Kinderdörfer noch ganz gut dran. Ob die bei mir eine höhere Spendenbereitschaft wittern? Obwohl, ist ja der PC von meinem Mann. Hmmmm

Ich hab Schwangerschaftsstreifen-Öl-Werbung  ??? ;D
Die merken wohl,dass ich erst einen Ticker habe  ;D


Zum Thema:
Ja, Once, ich denke dein Reflex, anzunehmen,dass es reichen muss zu sagen,dass es da etwas gibt, ist etwas zu idealistisch.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Conni Faire am 09. Oktober 2014, 13:09:45
Heute ist in einer Leipziger Spezialklinik der erste Ebola-Patient angekommen. Nach ersten Informationen soll es sich um einen hochrangigen UN-Mitarbeiter handeln.

Und in mir keimt der leise Verdacht, dass man in puncto Bekämpfung der Seuche schon ein ganzes Stück weiter sein könnte, wenn doch das Klientel, welches z.B. einen vermeintlichen Impfstoff erhalten würde, wenigstens etwas zahlungskräftiger wäre.

Alles in allem erzeugt es bei mir keine Angst, eher ungeheuren Brechreiz.

Zu Spenden und Spendenbereitschaft möchte ich gar nichts sagen, kann und will ich nicht beurteilen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 09. Oktober 2014, 13:17:10
Wieso eigentlich Leipzig? Was iss'n da? Ich hätte ja jetzt spontan dann eher auf Hamburg oder Marburg getippt.
Mach ich mich jetzt mit meiner Ahnungslosigkeit zum Horst? :-\
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Meph am 09. Oktober 2014, 13:28:55
hamburg und frankfurt behandeln ja schon.

vermutlich sind sie einfach "voll".

conni, ich brech gepflegt mit dir mit.

beobachte es jetzt einige wochen halb-intensiv

Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 13:33:37
@Scarlet:  ja, du hast recht. Es ist schon arg idealistisch davon auszugehen, dass die lebensbedrohliche Situation Tausender mit Hilfe Dritter beantwortet wird. Gegenfrage/-aussage: What the fuc*..?!

@Conny: auch mein Eindruck - so wurde der Dallas-Patient aus Liberia beispielsweise schon nicht mit Zmapp behandelt, (wie seine beiden in den USA behandelten Vorgänger) da es angeblichen ausgegangen sei..? Erschien mir irgendwie auch wenig glaubwürdig...

Voll sind sie nicht. Die haben doch alle pro Station so 50 Betten, oder?  - aber ich denke das ist einfach eine logistische Sache - vielleicht hängt es aber auch mit Geldern oder Forschungsarbeiten zusammen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 09. Oktober 2014, 13:36:05
Idealistisch ist es vielleicht nicht, aber unrealistisch. Und spring mir nicht an die Kehle - ich  find's ja genauso scheiße. Aber guck ich mir die Menschen in meiner Umgebung an (also jetzt nicht nur die, mit denen ich mich freiwillig umgebe), dann i s t es unrealistisch zu erwarten, dass sie was geben, ohne explizit dazu aufgefordert zu werden. Und selbst dann wär's noch in Frage zu stellen :( :( :(
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 13:42:48
mit der Formulierung (und daraus resultierenden Schlussfolgerung) kann ich schon wesentlich besser arbeiten.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: scarlet_rose am 09. Oktober 2014, 13:50:30
ähm....wieso ist idealistisch nun ach so falsch  ???
Die Ideale Situation wäre, dass jeder allein durch die Information selbst weit genug denken kann, dass Hilfe benötigt wird und Hilfe nicht nur von *irgendwem*, sondern eben auch durch Spenden.
Dieser IDEALFALL ist jedoch unrealistisch.
Es ist nicht idealistisch gedacht, zu helfen, sagte ich doch nicht. Es ist idealistisch gedacht, dass ALLE von selbst darauf kommen, dass sie helfen können
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 09. Oktober 2014, 14:29:25
Naja, weil davon ausgegangen wird, dass das Ungleichgewicht der These auf mich als Idealisten zurückzuführen ist. Und nicht darauf, dass gesellschaftlich etwas verquer läuft, wenn sich der Bedarf von Hilfe (bei solchen Situationen wie der oben diskutierten), dem Einzelnen so gar nicht erschließen will.

Das empfinde ich ähnlich grotesk wie wenn probiert wird eine Person mit dem Ausdruck 'Gutmensch' abzuwerten.

Aber gut - Wortklauberei.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: guest4324 am 09. Oktober 2014, 19:26:31
Ich finde es ganz schrecklich, was dort passiert und ich habe zumindest auch Sorge vor einem fokalen Übergreifen auf Europa.

Unabhängig von den bisher geleisteten Spenden, finde ich es aber absolut bemerkenswert, dass sich z.B. ca 2000 Freiwillige für einen Bundeswehreinsatz beworben haben! Echt Respekt vor jedem, der dort freiwillig hingeht!
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Fliegenpilz am 09. Oktober 2014, 19:30:52
Doch - ehrlich. Ich habe Angst vor Ebola und es bereitet mir Unbehagen, dass es "so nah" ist durch die eingeflogenen Patienten.

Bedeutet nicht, dass ich die Augen verschließe und es weit wegschieben möchte, aber die Sorge einer Pandemie ist bei mir tief im Bauch vergraben und lässt ab und zu kleine Töne von sich.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 09. Oktober 2014, 20:16:17
ich bin ganz bei christiane und hrefna.
ich finde auch, dass man durchaus angst haben darf und muss. ich glaube zwar nicht, dass sich das in europa so ausbreiten würde, dennoch ein stückchen angst ist da.
und ich geb auch ehrlich zu, dass ich never ever freiwillig dorthin gehen würde als helfer. respekt an alle, die das tun!!!
Titel: -
Beitrag von: Brülläffchen am 09. Oktober 2014, 20:53:02
.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: guest4324 am 09. Oktober 2014, 21:31:00
Abriegeln? Sicher ein verständlicher Reflex aber in letzter Konsequenz ein Zeugnis der Unmenschlichkeit. Dann sind wir wieder ganz nah dran am Zeitalter der Leprakolonien.
Und wenn keiner mehr freiwillig hingeht in die Sperrzone? Pech gehabt.

Bei solchen Vorschlägen muss ich an "la peste" von Albert Camus denken. Gruselig. Totale Isolation und Ohnmacht aus Sicht der Betroffenen. Alt, Nachkriegsliteratur, Krankheit hier Allegorie für Anderes, aber lesenswert.

Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Nipa am 09. Oktober 2014, 23:04:30
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 09. Oktober 2014, 23:10:27
Zitat von: ~Netti~ am 09. Oktober 2014, 20:16:17
ich bin ganz bei christiane und hrefna.
ich finde auch, dass man durchaus angst haben darf und muss.

Also müssen muss man nicht. Ich bin besorgt, aber Angst hab ich keine und ich finde auch nicht, dass das unabdingbar ist.

Zu dem Abriegeln sag ich jetzt mal lieber nichts :-X
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 10. Oktober 2014, 09:17:39
mir gehts auch so. Noch ist Angst vielleicht ein zu starker Begriff, aber Sorge trage ich in jedem Fall. Insbesondere weil ich fürchte, dass die Bevölkerung zu spät über wirklich relevante Infos aufgeklärt werden könnte.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 10. Oktober 2014, 10:37:25
Zitat von: Nipa am 09. Oktober 2014, 23:04:30

Genauso ätzend finde ich aber auch dieses Überhebliche "intelligente Menschen sehen den Bedarf und spenden". Ich denke die Spendenbereitschaft ist aus diversen Gründen nicht da. Und nicht jeder, der nicht spendet ist ein Idiot. Und nicht jeder Bildleser ist ein ignoranter Volldepp. Vielleicht gibt es auch Menschen in der Bevölkerung, die es sich gar nicht leisten können zu spenden?

Und um die hygienischen Bedingungen und medizinische Versorgung zu verbessern - da arbeiten viele Organisationen seit Jahrzehnten dran. Glaubt Ihr, dass ein paar Spenden das jetzt retten? Ähm... mmh...


sicher gibt es viele Menschen hier die es sich nicht leisten können zu spenden. Das ist dann eben so und sollte nicht kritisiert werden. Aber gerade die schwankende Spendenbereitschaft zeigt doch, dass das Problem in diesem Fall woanders liegen muss. Ich meine für die ALS Geschichte wurde viel gespendet, da gab es eben Medienrummel. Die höhere Spendenbereitschaft lag nicht daran, dass sich die Bevölkerung zu der Zeit mehr leisten konnte. Sicher lag sie auch nicht daran, dass die Menschen intelligenter waren.

Und ja, ich glaube, wenn man jetzt viel Geld in Hygiene und Aufklärung stecken könnte, wenn man genug Krankenbetten schaffen könnte, wenn es nach erfolgter Aufklärung auch möglich wäre, den Kranken abseits von zu Hause Pflege zu kommen zu lassen, dann wäre es eher möglich, die Epidemie einzudämmen.
Natürlich kann es sein, dass das alles nichts nützt und die Krankheit entweder selbstlimitierend ist (->wenn genug gestorben sind und ein Krankheit auf einem dann praktisch kaum mehr besiedelten Flecken Land ist, dann flaut sie von alleine ab), oder aber den Rest der Welt betrifft. Aber wenn nicht wenigstens versucht wird, vor Ort was zu unternehmen, werden wir´s nicht erfahren.


bei Sätzen wie:
Zitat von: Brülläffchen am 09. Oktober 2014, 20:53:02

Und das klar mit Spenden, wobei ich auch nicht der Mensch bin der spendet, noch nie bei irgendwas, weil ich eben auch der Meinung bin, wer weiß ob es da ankommt wo es hin soll... Da bin ich ehrlich.

kann ich nur den Kopf schütteln. Naja, lieber würde ich den schütteln, der ihn so dahin sagt. Für mich hört sich das wie eine schlechte Ausrede an. Genauso wie der ausgelutschte Satz "da weiß man ja nicht sicher ob auch Bio drin ist". Wenn man Zweifel hat, dann muss man sich informieren. Muss nachfragen, vielleicht auch mal überlegen, woher das Geld für die Hilfsorganisationen denn kommt, wenn doch eigentlich alles veruntreut, verzockt oder eingesackt wird. Oder eben hinstehen und sagen "von meinem Geld will ich nichts abgeben."

Ich fürchte ein Stück weit liegt die niedrige Spendenbereitschaft auch daran, dass die Medien vermitteln, dass man "ja nichts tun kann". Weil keine Medikamente da sind, weil die Sterblichkeit ohnehin so hoch ist, weil keine Infrastruktur da ist...
Helfen würde in dem Fall bedeuten, die Gesunden zu schützen und das ist natürlich nicht halb so spektakuär. Dazu kommt, dass die Angst da ist, dass die Krankheit uns betreffen könnte. Und damit will man instinktiv (und in dem Fall irrational) sich und seine Lieben schützen und nicht die Menschen da im Fernsehen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: lotte81 am 10. Oktober 2014, 10:57:57
Wisst ihr was ich vermute, warum die Spendenbereitschaft so niedrig ist und bei ALS z.b. so hoch war. ALS Ice Dingens war ein Spass..... Und es gab eine Art "sozialen Druck"...ein gefilmter und überprüfter Kettenbrief...und wie gesagt, es war ja auch ein wenig Gag dabei.... Promis haben es vorgemacht und und und. Ich glaube Menschen reagieren am ehesten wenn etwas entweder mit Spass verbunden ist am ehesten ODER eben bei akuten Katastrophen. Dann wir ganz viel Geld, ganz plötzlich auf einmal gespendet, bis die Nachrichten verstummen und was anderes kommt.... Ebola kam für mich eher "schleichend" auf den Schirm und die Zahlen wirken auch weniger "bedrohlich" als z.b. 120000 Tsunami Opfer an einem Tag  :-\
Ja, und dann gibt es derzeit jeden Tag irre viele üble Nachrichten ...teils so heftig, dass ich keine Nachrichten mehr lesen, sehen oder hören will. Ebola geht da einfach im Sog der vielen Probleme an allen Fronten unter, hab ich den Eindruck..... Ja, Schockstarre halte ich acuh für denkbar. Ich glaube nicht, dass die Menschen bewusst ignorieren oder die Augen schließen. Aber ich könnte derzeit schreien. Macht mir Ebola Angst? Keine Ahnung... Manchmal schon, dann überwiegen aber andere Sorgen. Ich bin normal immer halbwegs "positiv" und denke mir, dass die Menschen solche Epidemien, aber auch andere Krisen nach gewisser Zeit in den Griff bekommen... Aber derzeit hab ich den Eindruck wir fahren mit allem mit Vollgas gegen die Wand und haben gar nichts mehr im Griff. Das macht mir Sorge und Angst. Und im Zuge dessen acuh Ebola.... Evtl. liegt dieses GEfühl aber auch an meiner allgemeinen Laune derzeit und ich bin die einzige, die es so erlebt in den Nachrichten  :-[ :-[

Abriegeln, Länder in Krisen sich selber überlassen finde ich allerdings die schlechteste Alternative... Klingt so ein wenig nach: Naja, wenn irgendwann alle tot sind, haben wir kein Problem mehr.... Und ich verstehe es so, dass vor allem doch Helfer ausgeflogen werden? Ganz ehrlich:Die Menschen haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt um zu helfen, während ich das ganze bequem vom Fernseher aus beobachte. Sie dann im Anschluss achtlos im Stich zu lassen, wäre unmenschlich.... Und natürlich sollte auch sonst jedem geholfen werden, bei dem die Möglichkeit besteht  :-\
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. Oktober 2014, 11:13:35
Sorge, ok, sagen wir Sorge. Richtige Angst hab ich deswegen auch (noch) nicht. Aber Sorgen mache ich mir.

Im ersten Reflex würde ich das auch sagen. Einfach abriegeln, niemand rein- und niemand rauslassen. Aber das kann man nicht machen und ist auch richtig so, dass man das nicht machen kann. Wir leben nicht mehr im Mittelalter.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 10. Oktober 2014, 11:48:03
Zitat von: Nipa am 09. Oktober 2014, 23:04:30
Genauso ätzend finde ich aber auch dieses Überhebliche "intelligente Menschen sehen den Bedarf und spenden". Ich denke die Spendenbereitschaft ist aus diversen Gründen nicht da. Und nicht jeder, der nicht spendet ist ein Idiot. Und nicht jeder Bildleser ist ein ignoranter Volldepp. Vielleicht gibt es auch Menschen in der Bevölkerung, die es sich gar nicht leisten können zu spenden?

Das ist In Ordnung. Ich lass mich von dir als überheblich bezeichnen, auch wenn ich die Dinge die du dort oben formulierst weder gesagt noch gemeint habe. Ich weiß ja mittlerweile, dass du dich schnell angegriffen fühlst und in diesem Zuge die Dinge so liest wie du sie lesen willst...
Und dennoch möchte ich mich nicht in diesen Schuh pressen lassen den du vor mir platzierst. Auch werde ich das Offensichtliche jetzt nicht leugnen, nur weil du dich angegriffen fühlst. Alles was ich sage ist, dass jedem normal denkenden Menschen (und explizit noch mal für dich: unabhängig vom Grad seiner Intelligenz, von den Nachrichten die er liest oder von den Geldern die er hat) klar sein sollte, dass eine Situation wie sie in Westafrika besteht, einen Bedarf an Hilfen/Spenden aufwirft. 

ZitatUnd um die hygienischen Bedingungen und medizinische Versorgung zu verbessern - da arbeiten viele Organisationen seit Jahrzehnten dran. Glaubt Ihr, dass ein paar Spenden das jetzt retten? Ähm... mmh...

Oh, Autsch!Das finde ich jetzt beispielsweise eine sehr überhebliche Einstellung, ganz nach dem Motto: das Kind ist schon längst in den Brunnen gefallen - jetzt lasst es auch verrecken. Nichts für ungut, aber das wirkt wie eine Meinung die von jahrzehntelangem, privilegierten, von Frieden geprägten Wohlstand geprägt ist - dass nicht im Ansatz verstanden werden will, wie es wohl ist ums nackte Überleben zu kämpfen und das jeder Cent Sinn macht.

"Da arbeiten viele Organisationen seit Jahrzehnten dran...".  Es fand dort Jahrzehnte lang Bürgerkrieg statt - die Systeme waren bis zum Ausbruch noch immer höchst fragil und gerade erst wieder auf dem Wege der Besserung. Und jetzt läutert eine Epidemie die Region, auf die man sich infrastrukturell aufgrund der politischen Lage gar nicht vorbereiten konnte.
NATÜRLICH bringen Spenden etwas...und zwar auf so gut wie allen Ebenen  s-nein
Desto mehr Menschen sich infizieren, umso größer ist der Bedarf an Personal und (momentan nicht nahezu ausreichenden) medizinischen Utensilien, umso höher die Kosten.
Desto mehr es an medizinischen Verbrauchsmaterialien mangelt (von Leichensäcken bis zu Schutzanzügen), umso mehr Menschen werden sich infizieren. Desto weniger Menschen aufgrund überfüllter Isolier- &Krankenstationen medizinische Leistungen in Anspruch nehmen können, desto geringer die Chance, dass sich die Seuche eindämmen lässt & desto höher die Mortalität.

edit: das selbst Lebensmittel und Wasser knapp werden erwähne ich jetzt nur mal am Rande...

Artikel: Ebola ist nur eine Flugreise entfernt
ZitatFür den Kampf gegen Ebola fehlen Spendengelder. Deutsche Hilfsorganisationen wenden sich mit einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit: Die Bedrohung ist größer als angenommen.
(...) Deutsche Hilfsorganisationen haben gemeinsam mit der liberianischen Botschafterin Ethel Davis einen dramatischen Aufruf für mehr Spenden zur Bekämpfung von Ebola gestartet. Die Krankheit sei dabei, außer Kontrolle zu geraten, sagte Davis. "Meine Landsleute brauchen dringen mehr Hilfe, es fehlt an medizinischer Versorgung, und Lebensmittel werden knapp."

Gleichzeitig sei die Spendenbereitschaft in Deutschland aber sehr gering. "Verglichen mit anderen Katastrophen, liegt das Spendenaufkommen nur bei einem Bruchteil", sagte Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft in Berlin. So seien bisher für den Kampf gegen Ebola bei dem Bündnis nur 90.000 Euro Spenden eingesammelt worden.

Die Ursache der geringen Spendenbereitschaft könnte darin liegen, dass Ebola eine Krankheit ist, die sich schleichend ausbreitet und nicht mit einem großen punktuellen Ereignis angefangen hat. Davis sieht noch ein anderes Problem. Sie glaubt, dass die wenigen Spenden darauf zurückzuführen seien, dass die Menschen hierzulande sich von der Krankheit nicht bedroht fühlen: "Die Menschen in Deutschland denken, Ebola sei weit weg. Es handelt sich bei der Krankheit jedoch nicht um ein westafrikanisches Problem. Ebola ist auch von Deutschland nur eine Flugreise entfernt." Quelle: Welt.de http://www.welt.de/politik/ausland/article132980042/Ebola-ist-nur-eine-Flugreise-entfernt.html
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 10. Oktober 2014, 12:17:12
den letzten Absatz finde ich nun wieder etwas hm, naja, ich weiß gar nicht wie ich´s sagen soll.
Ich denke nicht, dass die Spendenbereitschaft damit zusammen hängt, "dass die Menschen sich hierzulande nicht bedroht fühlen". Ich bin mir sicher, hierzulande hat sich niemand von einer riesegen Flutwelle oder einem Erdbeben in Haiti bedroht gefühlt. Und ich glaube auch nicht, dass die Spendenbereischtaft höher wäre, wenn man sich hier bedroht fühlen würde. Die Schreie danach "es" abzuriegeln, niemanden raus zu lassen dagegen schon.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Mondlaus am 10. Oktober 2014, 16:06:55
.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Nipa am 10. Oktober 2014, 20:19:55
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 10. Oktober 2014, 20:29:33
Aber ohne Spenden ist es doch noch weniger schnell mögluch, einzugreifen oder?
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: lilly am 11. Oktober 2014, 20:42:34
Ich denke, die meisten sind einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Spenden ist wichtig, wie soll man sonst helfen, es sei denn in Person.



Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: lilly am 11. Oktober 2014, 21:13:50
Achso, hat eigentlich jemand von Euch gespendet????
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: guest4324 am 11. Oktober 2014, 21:31:44
Zitat von: Nipa am 10. Oktober 2014, 20:19:55

Es geht bei all dem von Dir genannten doch auch nur um "Schadensbekämpfung".

Wie Mondlaus sehe ich eine Chance vorallem in der Forschung.


Forschung klar. Schön, gut und wichtig. Läuft ja auch an allen Enden auf Hochtouren. Kann halt nur noch die ein oder andere Sekunde dauern, bis da was an die betroffene Bevölkerung weitergegeben werden kann.

Und daher nutzt das dem fiebernden, kotzenden, innerlich verblutenden Menschen, der JETZT dort liegt und schlecht oder noch schlimmer gar nicht versorgt wird, überhaupt nicht. Und deshalb muss dort sowohl Material als auch manpower hin. Viel und schnell. Und für viel, schnell und am besten auch noch gut braucht man eins als allererstes: Geld.

Nenn es "nur Schadensbekämpfung" (  ??? ) aber ich denke dieses "nur Schadensbekämpfung" vor Ort ist erstmal der Kernauftrag, den die Staatengemeinschaft jetzt zu leisten hat.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: lilly am 11. Oktober 2014, 21:55:11
und, hat irgendwer gespendet?????????????
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 11. Oktober 2014, 22:00:01
ja. Ich hab an Medico gespendet, mein Freund an ÄoG.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 11. Oktober 2014, 22:03:50
Zitat von: Hrefna am 11. Oktober 2014, 21:31:44

Und daher nutzt das dem fiebernden, kotzenden, innerlich verblutenden Menschen, der JETZT dort liegt und schlecht oder noch schlimmer gar nicht versorgt wird, überhaupt nicht. Und deshalb muss dort sowohl Material als auch manpower hin. Viel und schnell. Und für viel, schnell und am besten auch noch gut braucht man eins als allererstes: Geld.

Nenn es "nur Schadensbekämpfung" (  ??? ) aber ich denke dieses "nur Schadensbekämpfung" vor Ort ist erstmal der Kernauftrag, den die Staatengemeinschaft jetzt zu leisten hat.

dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.  außer vielleicht: s-daumenhoch
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Nipa am 11. Oktober 2014, 22:14:34
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 11. Oktober 2014, 22:27:50
Ich glaube, dass zuwenig für Spenden geworben wird. Ich bin vermutlich nicht intelligent genug, denn bis zu diesem Thread habe ich tatsächlich überhaupt nicht darüber nachgedacht zu spenden.  :-[ Wir werden jetzt wohl an ÄoG spenden oder vielleicht an Medico oder gibt es noch eine sinnvolle Institution?

Ich habe momentan noch keine Angst, aber ich finde, dass es uns alle etwas angeht.  :'(
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Nipa am 11. Oktober 2014, 22:30:32
Humedica ist noch eine Organisation die mir seriös erscheint. Da berichtet der Bayrische Rundfunk immer über die Einsätze.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: lilly am 11. Oktober 2014, 22:33:40
Ich habe auch gespendet, an verschiedene Hilfsorgas. Ich denke, es ist bitter nötig....
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: starlet am 11. Oktober 2014, 22:45:02
Heute habe ich in den Nachrichten gesehen dann auch 1 (?) Ebila erkrankter in Frankfurt ist.
Wo ich auch am Mittwoch war. Angst habe ich dennoch eigentlich nicht, weil ich dann doch denke das so eine Epidemie bei unseren 'Hygienestandarts' schwer wäre.

Ansonsten habe ich von meinem ersten richtigen Gehalt an äog gespendet. Die finde ich richtig gut :)
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 12. Oktober 2014, 08:44:08
Ja ich habe auch gespendet.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Meph am 12. Oktober 2014, 08:53:50
und ähnlich wie angaben zum gehalt finde ich die abfrage der spendenbereitschaft in diesem forum hier fürchterlich.
Ich werde auch nach 7 Jahren hier keinen Status meiner Spendenverteilung geben
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Fliegenpilz am 12. Oktober 2014, 10:51:08
Zitat von: Niffy am 12. Oktober 2014, 08:53:50
und ähnlich wie angaben zum gehalt finde ich die abfrage der spendenbereitschaft in diesem forum hier fürchterlich.
Ich werde auch nach 7 Jahren hier keinen Status meiner Spendenverteilung geben

Ohhhjaaa!  s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Frau B. am 12. Oktober 2014, 11:26:03
Zitat von: Niffy am 12. Oktober 2014, 08:53:50
und ähnlich wie angaben zum gehalt finde ich die abfrage der spendenbereitschaft in diesem forum hier fürchterlich.
Ich werde auch nach 7 Jahren hier keinen Status meiner Spendenverteilung geben

Diesen Eindruck macht dieser Thread auf mich! Es wird über die Erkrankung diskutiert, aber irgendwie bleibt beim Lesen der bittere Beigeschmack: und, hast auch du schon gespendet? Wenn nicht, bist du wohl nicht intelligent genug...

Ich möchte niemanden unterstellen das er es auch so meint. Das ist mein ganz persönlicher Eindruck und es ist schlimm, dass immer gleich mit der Intelligenz argumentiert werden muss.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 12. Oktober 2014, 11:46:49
Ach ich finde es schön wichtig zu spenden! Wenn man es kann.
Das Internet ist doch sehr geduldig. Wir wissen doch nicht, ob wirklich jeder immer so ist wie er hier schreibt. An ÄoG haben wir vorher auch schon gespendet, aber Ebola begegnet mir zwar täglich, aber momentan ist einfach soviel los auf der Welt, dass ich gar nicht weiter drüber nachgedacht habe... Ich finde es deshalb gut, wenn es hier zum Zhema wird. Ich habe mich einfach angesprochen gefühlt, aber wenn ich nichts hätte geben wollen, hätte ich auch kein schlechtes Gewissen (oder vielleicht doch und gerade)
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: schwalbe am 12. Oktober 2014, 13:17:35
Zitat von: Ava am 12. Oktober 2014, 11:26:03
Zitat von: Niffy am 12. Oktober 2014, 08:53:50
und ähnlich wie angaben zum gehalt finde ich die abfrage der spendenbereitschaft in diesem forum hier fürchterlich.
Ich werde auch nach 7 Jahren hier keinen Status meiner Spendenverteilung geben

Diesen Eindruck macht dieser Thread auf mich! Es wird über die Erkrankung diskutiert, aber irgendwie bleibt beim Lesen der bittere Beigeschmack: und, hast auch du schon gespendet? Wenn nicht, bist du wohl nicht intelligent genug...

Ich möchte niemanden unterstellen das er es auch so meint. Das ist mein ganz persönlicher Eindruck und es ist schlimm, dass immer gleich mit der Intelligenz argumentiert werden muss.

naja, so ist es ja nun hier auch nicht, es wird darum diskutiert, wieso es so wenig Spenden gibt. Zwischendurch kam die Illuision zur Sprache, dass ein gesund denkender Mensch den Bedarf auch erkennt, wenn es keine große Spendenaktion gibt. Und schon gar nicht ging es darum, dass der der nicht spendet nicht intelligent ist. Die ganze Diskussion darauf zu reduzieren ist in meinen Augen nicht richtig.

Und klar, wenn es um so ein Thema geht, spielt das eigene gute oder schlechte Gewissen natürlich immer unterschwellig eine Rolle. Letztendlich wird vermutlich immer auch viel gespendet, weil einem das ein gutes Gewissen macht. Aber dort wo das Geld ankommt, ist es egal, aus welchen Gründen es gespendet wurde. Also macht es durchaus auch Sinn, zu fragen "wer hat schon gespendet". Und wenn es nur so ist, dass der einzelne zumindest drüber nachdenkt.

Mir ist nicht ganz klar, wieso hier jemand schreiben sollte, er habe gespendet, wenn er es nicht hat. Mich zumindest kennt hier niemand im echten Leben, also wozu soll das gut sein? Und es gibt ja auch keine Liste, wo man sehen kann, wer nicht geantwortet hat.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 12. Oktober 2014, 18:37:17
Leude, macht daraus was ihr wollt wenn es das für euch leichter macht. Noch mal werde ich mich nicht rechtfertigen.

ZitatStichwort Tsunami: Da gab es klare Massnahmen.
Verletze verarzten, Tote bergen, Vermisste suchen/identifizieren, Tote begraben.
Aufräumen, usw. Da gab es einen Schritt für Schritt Plan, den man abarbeiten musste. In einem Land wie Afrika kann man nicht "über Nacht" die hygienischen Zustände Europas installieren...

Bezüglich Ebola gibt es den Plan einfach nicht.

Es tut mir echt leid, aber derartige Aussagen ertrag ich nicht mehr. Bitte hör auf zu spekulieren und recherchiere bevor du ins blaue hinein argumentierst. Hier werden Unwahrheiten ins Netz gestellt die sich nachher negativ auf die Hilfe anderer auswirken...

Also um das mal gerade zu rücken: Natürlich gibt es ganz klare Maßnahmenkataloge. Das Hauptproblem in der Umsetzung ist (neben der Angst der Bevölkerung), wie hier schon zahlreich festgestellt, der Mangel an allem. Und um diese Dinge bereitzustellen und zu organisieren brauch es Geld, Geld, Geld.

ZitatEbola Virus Disease Outbreak Response Plan in West Africa
pdf, 929kb: http://www.who.int/csr/disease/ebola/evd-outbreak-response-plan-west-africa-2014.pdf?ua=1
Annex 1 - WHO Strategic Action Plan for Ebola Outbreak Response
pdf, 506kb http://www.who.int/csr/disease/ebola/evd-outbreak-response-plan-west-africa-2014-annex1.pdf?ua=1
Annex 2 - Planned Response to the Ebola Virus Disease Epidemic in Guinea
pdf, 512kb http://www.who.int/csr/disease/ebola/evd-outbreak-response-plan-west-africa-2014-annex2.pdf?ua=1
Annex 3 - Liberia Operational Plan for Accelerated Response to Re-occurrence of Ebola Epidemic
pdf, 505kb http://www.who.int/csr/disease/ebola/evd-outbreak-response-plan-west-africa-2014-annex3.pdf?ua=1
Annex 4 - Sierra Leone Accelerated Ebola Virus Disease Outbreak Response Plan http://www.who.int/csr/disease/ebola/evd-outbreak-response-plan-west-africa-2014-annex4.pdf?ua=1
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: guest4324 am 12. Oktober 2014, 19:04:45
Zitat von: Nipa am 11. Oktober 2014, 22:14:34

Stichwort Tsunami: Da gab es klare Massnahmen.
Verletze verarzten, Tote bergen, Vermisste suchen/identifizieren, Tote begraben.
Aufräumen, usw. Da gab es einen Schritt für Schritt Plan, den man abarbeiten musste.


Nach dem Südostasien-Tsunami war ich auf Sumatra. Bin am 05.01.05 hingeflogen. Also schon einige Tage nach der Katastrophe (26.12.04). Und es war chaotisch.
Ein wildes Sammelsurium an Helfern, Hilfsgütern, NGOs, ..... Kein genaues Lagebild, zu wenig Lufttransportmittel, zu wenig Koordination.
Man hat in großen Teilen einfach so gewurschtelt, wie man dachte, dass es am sinnvollsten ist oder wie es eben gerade funktioniert hat. Da haben auch die täglichen Sitzungen von UN-Mitarbeitern, Lokalregierung und den größten Hilfsorganisationen nicht sehr viel dran geändert. 

Klar, ist jetzt nur meine persönliche Erfahrung. Und Sumatra war auch nicht Thailand. Keine Touristenhochburg. Banda Aceh war eine Bürgerkriegsregion. Aber Plan abarbeiten? Sicher nicht.  :-[
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Schnukki am 12. Oktober 2014, 20:27:55
Zitat von: Niffy am 12. Oktober 2014, 08:53:50
und ähnlich wie angaben zum gehalt finde ich die abfrage der spendenbereitschaft in diesem forum hier fürchterlich.
Ich werde auch nach 7 Jahren hier keinen Status meiner Spendenverteilung geben

So geht es mir auch.
Der eine spendet still - ein anderer muss dies hier im Forum kund tun.

Was mich nur stört, ist die dezente Verurteilung derer, die scheinbar nicht geistig in der Lage sind die Situation zu erfassen.
Wenn ich mir die Spendenbereitschaft der *Länder* anschaue, dann finde ich das auch erschreckend!
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: guest4324 am 12. Oktober 2014, 21:02:34
Zitat von: Schnukki am 12. Oktober 2014, 20:27:55
Zitat von: Niffy am 12. Oktober 2014, 08:53:50
und ähnlich wie angaben zum gehalt finde ich die abfrage der spendenbereitschaft in diesem forum hier fürchterlich.

So geht es mir auch.
Der eine spendet still - ein anderer muss dies hier im Forum kund tun.


Find ich ganz schön diskreditierend, Eure Haltung gegenüber denjenigen, die hier von ihrer Spende berichtet haben.
Schade, dass sich da nicht gefreut wird, dass jemand gespendet hat oder dass so ein Statement jemanden, der sich noch nicht mit dem Thema Spenden befasst hat, vielleicht motivieren könnte, auch aktiv zu werden.

Nö, alles Angeberei und vermutlich auch noch Pfusch!  :-\

Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Nipa am 12. Oktober 2014, 21:04:42
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Mondlaus am 12. Oktober 2014, 22:53:04
.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Pedi am 13. Oktober 2014, 06:06:30
Zitat von: starlet am 11. Oktober 2014, 22:45:02
Angst habe ich dennoch eigentlich nicht, weil ich dann doch denke das so eine Epidemie bei unseren 'Hygienestandarts' schwer wäre.



Gerade so ein agressiver Virus wie Ebola würde sich hier sehr schnell verbreiten. Wenn sich also Menschen darüber sorgen, so finde ich das durchaus berechtigt.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 13. Oktober 2014, 09:09:15
Zitat von: schwalbe am 12. Oktober 2014, 13:17:35

Mir ist nicht ganz klar, wieso hier jemand schreiben sollte, er habe gespendet, wenn er es nicht hat. Mich zumindest kennt hier niemand im echten Leben, also wozu soll das gut sein? Und es gibt ja auch keine Liste, wo man sehen kann, wer nicht geantwortet hat.

Ach du glaubst gar nicht was Leute alles erfinden um sich gut zu fühlen.  :P Ich bin mir fast sicher, dass hier (nicht in diesem Thread, aber in diesem Forum) viel steht, was in Wirklichkeit ganz anders ist.  s-:)
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 13. Oktober 2014, 10:01:17
Es war auch nicht mein Ziel speziell nett, zu Dir, Nipa, zu sein sondern festzustellen, dass die geringe Spendenbereitschaft nicht ausschließlich darauf zurückgeführt werden kann, dass es wenige mediale Aufrufe dafür gibt, denn - so mein hier häufig verzerrtes Zitat - der Bedarf müsse sich als normal Denkender erschließen, zumindest, sobald man mal ein zwei Artikel gelesen oder Nachrichten gesehen hat. Und dabei bleibe ich auch. Auch wenn es nicht höflich ist dieser Wahrheit einfach mal ins Auge zu sehen und ganz ungeachtet der Tatsache, dass es immer Leute gibt die auf Angriffe im Subtext lauern.
Und für jene, die ihre eigenen Umkehrschlüsse daraus ziehen: nur weil sich der BEDARF an Hilfen nicht direkt erschließt, heißt das nicht, dass derjenige dumm ist, sondern dass er vermutlich bis dahin nicht ausreichend informiert ist, wenig gelesen oder gesehen hat (ja, es gibt neben dem verheißungsvollen Umkehrschluss tatsächlich noch andere Schlüsse).

Und zum Thema Nettigkeiten: In meinen Augen ist es weitaus weniger nett, entgegen meiner eindeutigen Hinweise darauf, dass die Aussage so nicht zu interpretieren geschweige denn aus dem Zusammenhang zu reißen sind, wie sie von dir immer wieder gezielt interretiert und aus dem Zusammenhang gerissen werden - wider besseres Wissen darauf herumzureiten. Das spricht schon sehr für Differenziertheit, charakterliche Stärke und ganz viel Nettigkeit. Von deinen Argumenten die sich gegen eine Spende für Westafrika aussprechen, ganz zu schweigen.

Also. "Nett", ist wahrlich ein dehnbarer Begriff.

@Martina, 'speaking of being nice': du verstehst glaube ich nicht worum es, Hrefna geht. Allein der Umstand dass die Frage nach Spenden verurteilt aber der Vorwurf von Baron-Münchhausen-Allüren als nachvollziehbar und gesellschaftskonform gilt, spricht schon für sich...
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 13. Oktober 2014, 10:06:16
Once? Hä? Ich habe doch gar nichts zu Hrefna geschrieben, nicht mal ihren Post gemeint. Ich persönlich finde die Frage ob denn hier jemand gespendet hat überflüssig (wobei es mich auch nicht stört und ich habe nichts anderes geschrieben), ich finde es aber nicht überflüssig, wenn jemand schreibt, dass er gespendet hat. Das habe ich ja auch getan. Aber auf die Frage: "Und habt ihr denn gespendet!" Kann doch die Antwort fast nur, ja natürlich lauten, egal ob das der Wahrheit entspricht oder nicht. Allerdings verstehe ich wirklich nicht, was du mir mit dem letzten Absatz sagen willst.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Once am 13. Oktober 2014, 10:14:08
@Martina, ups. ich hab automatisch angenommen, dass sich die Antwort auf Hrefnas Beitrag bezog ohne das Zitat zu lesen. Entschuldigung, ich bin noch etwas übernächtigt. Aber nichtsdestotrotz - es ist schon komisch wenn direkt Zweifel an der Echtheit einer Spendenbereitschaft aufkeimen. Ungeachtet der Tatsache, dass du grundsätzlich nicht unrecht hast und in den Welten des Internets vermutlich viel ausgeschmückt wird, wirkt das so als sei es eine absolute Rarität zu spenden, als könne man das nur schwer über sich bringen - gar so als würde hier jemand erzählen, dass er gestern zum Mond geflogen sei.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 13. Oktober 2014, 10:28:57
Dabei schrieb ich noch extra (nicht hier im Thread) und meine Aussage kam nur deshalb zu Stande, weil einige davon genervt waren, dass überhaupt gefragt wird.

Ich finde Spenden gut, die "Aufforderung" legitim und die Frage nach: Und habt ihr gespendet? ein bisschen überflüssig, weil es komisch klingt, aber für mich trotzdem ok.

Wie ich schon geschrieben habe, habe ich zwar schon über Ebola gelesen, aber mir bis zu diesem Thread keine Gedanken gemacht explizit zu spenden. Das ist jetzt anders. Eigentlich eine doofe Diskussion, wer spenden mag soll es tun, wer über die Krankheit reden mag, sollte hier schreiben und alle anderen, Augen zu und durch  :) Niemand wird gezwungen hier etwas zu sagen.

Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 13. Oktober 2014, 10:36:27
Ich find jetzt sowohl das Kundtun als auch das Nichtkundtun der eigenen Spendenbereitschaft legitim. Natürlich ist es auch legitim, nicht zu spenden, wenn man nicht will. Ich muss es ja nicht kapieren, um es grundsätzlich legitim zu finden.

Ich kann aber prinzipiell angefasste Reaktionen hier im Thread verstehen, denn das hier:

Zitat von: lilly am 11. Oktober 2014, 21:55:11
und, hat irgendwer gespendet?????????????

klingt halt (selbst wenn man die Smilies einfach wieder in Fragezeichen "umrechnet") nicht nach einer interessierten Frage, um wertfrei den Status Quo festzustellen, sondern provozierend. Und wenn man sich von einer Provokation genervt fühlt und entsprechend reagiert, hat das nichts mit getroffenen und darum lautierenden Haustieren zu tun, sondern einfach damit, dass man eben genervt ist und entsprechend reagiert.

Zu der Sache mit den normaldenkenden Menschen stell ich mich jetzt einfach mal zu Once. Sorry, aber ist so. Wenn man dabei auf halber Strecke aufhört nachzudenken und darum nicht darauf kommt, dass da Spendenbedarf ist, dann ist das eben so. Nichtsdestotrotz sollte einfach jedem mit einem halbwegs störungsfrei arbeitenden Denkapparat klar sein, dass der Bedarf da existiert.
Wenn es dann mediale Tränendrüsendrücker braucht, um die Bereitschaft anzukurbeln, steht das ja auf einem anderen Blatt und hat damit erstmal nichts zu tun. Ich spende ja auch nicht für alles, wo ich einen Spendenbedarf erkenne, sondern für die Dinge, die mir am Herzen liegen und/oder wo ich gerade in dem Moment eine Dringlichkeit sehe, die in den Vordergrund rückt.

Also ich würde jetzt einfach mal die Spendenbereitschaft nicht vermengen mit dem Erkennen eines Bedarfs.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Meph am 13. Oktober 2014, 10:38:36
right!
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 13. Oktober 2014, 11:41:00
Sweety, aber manchmal sieht man auch den Wald vor lauter Bäumen nicht.  :P Ist ja nicht immer so und deshalb ist mein IQ nicht gleich unter 10 gerutscht. Ich habe den Kopf momentan voll mit vielen anderen Dingen, ich lese die Nachrichten und habe sie oft schon 10 Minuten später wieder vergessen.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 13. Oktober 2014, 13:26:04
Ja. Dann hast du halt nicht bis zu Ende gedacht. Du bist deshalb nicht doof.

Aber würdest du jetzt ernsthaft behaupten wollen, dass dir bis zu diesem Thread nicht klar war, dass Spenden dort hilfreich sein könnten? ???

Dabei ist völlig unerheblich ob und warum du gespendet oder nicht gespendet hast :)
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 13. Oktober 2014, 13:32:39
Ich habe einfach überhaupt nicht darüber nachgedacht... Macht es auch nicht besser, oder?  8) Also weder habe ich gedacht, ach Mensch, da helfen Spenden, noch, dass den eh nicht mehr zu helfen ist. Es war einfach nur eine Schreckensmeldung von vielen in letzter Zeit.  :-\ :-[
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Martina am 13. Oktober 2014, 13:35:29
Davon mal ab, sind Spenden ja immer Hilfreich, so blöd bin ich dann auch wieder nicht und bisher haben wir ja auch immer mal wieder einen Teil x gespendet, gerne auch ohne großen Medienrummel oder gerade dann.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Mondlaus am 13. Oktober 2014, 14:00:58
.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Flower Eight Revival am 16. Oktober 2014, 18:35:09
...und es kommt näher. Ich neige nicht zu sinnlosen Panikattacken, aber langsam mache ich mir (leichte) Sorgen.  :-\ die Krankheit ist täglich präsenter. In Madrid ein Flugzeug, in Paris eine Krankenschwester, in Dänemark ein Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen", von USA rede ich mal gar nicht (und ja, ich bin über das Bild des Mannes ohne Schutzanzug sehr irritiert).
Hm, "gefällt mir gar nicht".
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 16. Oktober 2014, 18:36:12
genau das hab ich vorhin auch gedacht.  :-\
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Sweety am 16. Oktober 2014, 19:03:00
Mir geht's da so wie Blume. Das find ich schon besorgniserregend. Panik ist nicht meins, aber das schmeckt mir jetzt wirklich nicht.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Pedi am 16. Oktober 2014, 19:25:50
Es wird nur eine Frage der Zeit sein bis es hier den ersten Fall gibt :-\  So oft wie von "Pannen" gesprochen wird, lässt sich das wohl auch nicht verhindern.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 16. Oktober 2014, 20:45:53
Ich denke ehrlich gesagt es ist nur eine Frage der Zeit, bis es weltweit (momentan Europa) verbreitet ist.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: dragoness am 16. Oktober 2014, 21:07:43
Das stimmt Netti und wenn ich genau drüber nachdenke macht mir das richtig Angst  :-\ :-\
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: redheart am 16. Oktober 2014, 21:09:39
Im Gegensatz zu den armen Afrikanern hätten wir die Möglichkeit uns zu schützen, sind aber anscheinend zu unvorsichtig/blöd... Naja, Darwin und so :P
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 16. Oktober 2014, 21:13:04
Genau, da sagst du was, Red. Das dachte ich auch, Darwin und so ....  :P
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: teddybaer am 17. Oktober 2014, 16:02:05
.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: redheart am 17. Oktober 2014, 16:10:26
Was hab ich die Woche gelesen? "HIV kennen wir seit über 30 Jahren und tragen noch immer keine Kondome" Das fasst unsere Spezies ganz gut zusammen :P
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: Conni Faire am 17. Oktober 2014, 18:35:56
"Die Hoffnung ist die Lüge, die einen aufrecht hält, obwohl man die Wahrheit schon längst erkannt hat. "

:-X
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: redheart am 24. Oktober 2014, 23:35:20
Und wie schnell das Thema wieder untergeht s-:)

Schön, dass man nun in NY und New Jersey immerhin auf die Idee gekommen ist, Helfer, die zurückkommen unter Quarantäne zu stellen... Auf die Idee hätte man ja auch ein bisschen eher kommen können :P
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: dragoness am 25. Oktober 2014, 09:46:54
Das habe ich schon von Anfang an gesagt. Ist zwar blöd für die Hilfskräfte, aber eigentlich logisch.
Titel: Antw:Ebola
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 25. Oktober 2014, 09:48:33
Ganz ehrlich, das hätte ich von Anfang an gemacht. Ich hab das nie verstanden, warum die die Leute "frei rumlaufen lassen". Das mag für die Helfer blöd sein, ich finde aber es ist gerechtfertigt.