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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Sonne1978 am 20. Juni 2013, 20:33:39

Titel: Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Sonne1978 am 20. Juni 2013, 20:33:39
Hey,

mir liegt was auf der Seele, was ich einfach erzählen muss, weil es mich berührt.

Heute war Schulausflug der ersten Klasse, bei dem ich als zweite Betreuungsperson dabei war. Die Klasse ist insgesamt harmonisch, keine "auffälligen" oder "unangenehmen" Kinder, manche aufgeweckt, manche eher ruhig, alle nett. Wir waren von 08:30 Uhr bis 13:30 Uhr unterwegs.

Der Lehrer hatte vor dem Einstieg in die S-Bahn schon angekündigt, dass im Zug bitte nichts aus dem Rucksack geholt wird, sondern erst, wenn wir unsere erste Pause machen. Kaum eingestiegtn, hatte ein ziemlich dickes Mächen (das einzige dicke Kind in der Klasse) immer wieder gesagt, was für einen "Riesenhunger" sie hätte und unbedingt was essen müsse. Zuhause hatte sie jedoch schon eine Kleinigkeit gefrühstückt. Die Kleine und ich sind dann erstmal gemeinsam gelaufen.

Die Sehnsucht nach Essen konnten wir zusammen überbrücken. Als wir nach ein paar Minuten Gehzeit einen kleinen Anstieg auf den Aussichtspunkt im Zoo meistern mussten, plauderte sie die ganze Zeit ganz munter und meinte dann, dass "bergsteigen" so furchtbar anstrengend wäre. Wenige Minuten später taten ihr die Füße weh. Wir beide waren dann aber eigentlich ein gutes Team, fand ich. Ich konnte sie motivieren, weiterzugehen, wir plauderten über dieses und jenes und wg. der mangelnden Fitness, dass ja alles anstrengend ist, wenn man es zum ersten Mal macht und man fitter wird, wenn man das öfters macht usw. Dann erzählte sie mir, dass die anderen Kinder immer "lahme Schnecke" zu ihr sagen, dass im Sport keiner mit ihr spielen will und überhaupt würden die Kinder immer doofe Sachen zur ihr sagen. Sie hat mir so leid getan... Ein liebes und schlaues Mädchen, nur das Dicksein macht sie zum Aussenseiter.

Als wir auf dem Aussichtspunkt angekommen sind, gab es die erste Brotzeit und sie packte sofort ihre Brotdose aus. Und erzählte auch noch ganz stolz, was ihre Mama alles eingepackt hat. Zwei doppelte Toast-Scheiben mit Butter und Fleischwurst (also insgesamt 4 Scheiben Toast), eine große Butterbrezel, ein Schokocroissant und Geld für ein Eis.

Den gesamten Ausflug über hat sie sich dann eigentlich an mich gehalten, wir sind viel gemeinsam gelaufen und haben noch mehr geredet. Ich fand sie richtig süß.

Das, was mich so traurig macht, ist dann auf der Rückfahrt passiert. Sie hatte ihre Getränkeflasche bereits geleert, auf dem Spielplatz konnte ich ihr noch mit unserem Wasser aushelfen, aber das war im Zug bereits aufgebraucht. Also habe ich alle Schüler laut gefragt, wer denn noch etwas zu trinken dabei habe. Etwa 10 Kinder haben Flaschen hoch gehalten. Und als ich gefragt habe, wer denn so nett wäre, F. etwas abzugeben, wollte keiner teilen. Auch auf mehrmaliges freundliches Nachfragen nicht. Der Lehrer hat dann bestimmt, das jemand teilen muss. Aber dass es keiner freiwillig macht, weil "die Dicke" die Bedürftige ist... ich fand das so gemein :'(

Ich habe später mit meiner Tochter gefragt, wie sie das Mädchen findet. Sie sagte, sie findet sie sehr nett, aber die anderen Kinder würden denjenigen hänseln, die sich mit dem Mädchen abgibt. Meine Tochter meinte jedoch, dass wir F. doch mal zu uns nach Hause einladen könnten. Mal sehen, wann sie Zeit hat.

So... was will ich eigentlich... in erster Linie die Geschichte loswerden. Und dann... mir Luft machen über die Eltern? Dass es fast an Misshandlung grenzt, sein Kind so unglücklich zu machen? Die Gesellschaft verurteilen? Eigentlich weiss ich es selbst nicht so genau.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: kd74 am 20. Juni 2013, 20:46:05
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Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Mondlaus am 20. Juni 2013, 20:52:08
Weiß nicht - würde eigentlich eher, oder wengstens parallel, bei der mangelnden Akzeptanz und dem Mobbing in der Klasse ansetzen, als bei der Ernährung. Klar, Übergewicht ist ein Problem, aber übergewichtige Menschen ablehnen und mobben, das sollte man auch gleich in der ersten Klasse den Kindern beibringen, das geht nicht.

Dass deine Tochter sie einladen will, das finde ich schon einen guten Anfang.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: kd74 am 20. Juni 2013, 20:57:16
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Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Mondlaus am 20. Juni 2013, 21:25:20
Ja schon Gesunde Ernährung, klar, das sllte in jeder Schule auf dem Curriculum stehen. Nur auf die Eltern zugehen, ihnen vorwerfen, sie machen es falsch..

Weiß auch nicht, intuitiv hätte ich da in diesem Fall ein Problem damit. Bei Übergewicht ist es so eine Grauzone, wo begründetes Eingreifen aufgrund von Fehlverhalten (z.B. bei Kindesmißhandlung) der Eltern aufhört und schlichtes Einmischen anfängt. Wäre ich die Mutter eines übergewichtigen Kindes - ich fände es nicht toll, wenn andere Eltern so auf mich zukämen und damit irgendwie implizieren, ich wisse es nicht besser. Möglicherweise versuchen es die Eltern bereits mit der Gewichtsabnahme. Wenn, dann sind da eher die Lehrer in der Pflicht, die das Kind und hoffentlich auch die familiäre Situation gut kennen.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: jewa am 20. Juni 2013, 21:34:54
Gesunde Ernährung hin oder her, hier geht es doch um ein Menschenkind, das vom Großteil der anderen Erstklässer gehänselt (um nicht zu sagen gemobbt/schikaniert) wird und da sollten doch die Lehrer gezielter dagegen vorgehen können. Sind doch kleine und "formbare" Kinder, wenn nicht jetzt gehandelt wird, wann denn dann? Wenn's so richtig "eingeimpft" ist??  :-[
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Martina am 20. Juni 2013, 21:36:16
Im Kindergarten ist das ein Kampf gegen Windmühlen. Und ich weiß von ziemlich vielen Eltern, die keine "Einmischung" in diesem Bereich wollen. Denn mal ehrlich, jeder denkt doch, dass er es richtig macht. Da niemand seinem Kind vorsätzlich schadet ist es wirklich verdammt schwer. Und wenn man sich erst einmal falsches Verhalten angewöhnt hat, kommt man da auch nicht so schnell wieder raus. Tausch mal bei einem 8Jährigen Toast- gegen Schwarzbrot.  8)

In diesem Fall würde ich die Lehrerin ansprechen. Klar ist aufklären die eine Sache ( was Ernährung angeht ), aber viel wichtiger ist, dass das Kind so wie es ist angenommen wird.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: kd74 am 20. Juni 2013, 21:40:43
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Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Mondlaus am 20. Juni 2013, 21:54:27
Ne, wegschauen sollte man nicht, und super ist es auch, dass Sonne sich überhaupt kümmern möchte. Nur ich glaube, die Eltern direkt ansprechen, das ginge nach hinten los und wäre der falsche Ansatz.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Hexenbaby am 20. Juni 2013, 22:06:22
es zerreißt mir ja fast das Herz das zu lesen  :-[ :'(


ich denke ich würde mich auf alle Fälle an die Lehrerin wenden bzgl des Mobbings..
vermutlich ist ihr das Problem ja zumindest schonmal aufgefallen..


Die Eltern direkt anzusprechen wäre mir nun auch etwas heikel..
und endet vermutlich auch kontraproduktiv..

aber evtl. kann man da ja auch über die Schule über Ernährung aufklären...


Das Frühstück das sie mithatte verheißt natürlich irgendwie nichts Gutes..
allerdings muss ich dazu sagen gibt es bei uns schon auch mal ein nettes "Extra" bei einem Ausflug.. also ein Tütchen Gummibärchen oder vielleicht wäre auch eine Brezel denkbar...
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Bettina am 20. Juni 2013, 22:12:28
Ärgern und Hänseln ist eins und natürlich blöd und das sollte vor allem der Lehrer im Auge haben und da entgegen wirken. Deshalb wäre mein erster Gang zum Lehrer.

Das mit dem Trinken allerdings ... hm, erstmal war es eine neutrale Frage, wer denn noch was dabei hätte. Da war die Intention des Teilens noch überhaupt nicht geäußert. Das würde ich nicht zwangsläufig so interpretieren, dass sie nur nicht teilen wollten, weil es um dieses Mädchen ging. Der Verdacht liegt natürlich nah, aber es muss nicht zwangsläufig so sein.

Wenn ich an unsere erste Klasse denke, würden wahrscheinlich alle auf die Frage laut "Hier, ICH!" brüllen, aber ganz sicher nicht alle noch genauso begeistert sein, wenn sie dann aufgefordert würden zu teilen.

Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Schnukki am 20. Juni 2013, 22:27:03
Traurig so was zu lesen  :-[ armes Mädel. Denke sie hat es sehr schwer.

Hatte ja in der Motzecke schon geschrieben, dass Amy in ihrer Kita auch ein Mädchen hat, was etwas übergewichtig ist. Zudem ist sie auch noch sehr groß und fällt dadurch schneller auf.
In dem Fall achten die Eltern auf das Essen - aber im Alltag ist das nicht immer einfach.
So können sich die Kinder in der Kita das Frühstück - Mittag etc. selber nehmen. Und ich denke hier wird oft mehr auf dem Teller landen, als eigentlich gut ist. Gleiches beim Mittagessen.

Wir hatten das Mädchen auch mehrfach schon hier zu Hause und auch bei ihr dreht sich irgendwie alles ums Essen  :-\
Während meine Obstteller sonst meist ungegessen im Zimmer bleiben, weil sie Mädels so im Spiel vertieft sind, stürzt sie sich gierig darüber.
A. hat z.B. auch Süßigkeiten im Zimmer ... und meinte nach dem letzten Besuch, dass wir die bitte das nächste Mal weg tun sollten, weil ihre *Freundin* nur am Naschen war.

Auch im Umgang mit anderen Kindern sieht man, dass es Ausgrenzungen gibt. Sei es bei Spielen wie Fange etc.
Bei einem Mädel was neulich die Hand bandagiert hatte, wurde hingegen viel Rücksicht genommen.

Ich denke auch das Kind selbst muss verstehen.
Die Gespräche mit Dir - die kleine Motivation hilft schon viel. Aber wenn die Eltern da nicht mitmachen  :-[
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Pedi am 21. Juni 2013, 06:22:07
Ich würde es auch über die Lehrer probieren. Vielleicht wäre ein Projekttag möglich zum Them Essen und Sport. Es wird ja bestimmt nicht nur bei diesem Kind "unpassendes" Essen geben, sondern auch bei anderen. Bei der Menge von dem Essen muss ich sagen, dass meiner das auch locker schaffen würde wenn er großen Hunger hat  :P Sein Vorteil ist halt, dass er sehr schlank ist.

Weiterhin könnte man überlegen ob man in der Klasse über das Thema Mobbing sprechen könnte, denn nichts anderes ist das in diesem Fall. Da gibt es doch inzwischen auch schon einiges an Infomaterial, da es ein sehr aktuelles Thema ist. In meinen Augen müsste das aber von den Lehrern übernommen werden und nicht von den Eltern.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Martina am 21. Juni 2013, 07:01:23
Vigi, ich kann hier nur meine Erfahrungen schreiben. Letzten Endes handeln die meisten Eltern so, wie sie es selbst kennen.

Ich hatte mal ein richtig dickes Kind in meiner Gruppe. Richtig dick!! De Arzt hat den Eltern gesagt, dass das Kind abnehmen muss. Sie bekam Schwarzbrot und Obst mit und sie hat es nicht gegessen. Vorher hat sie ein halbes Fladenbrot mit Nutella verdrückt. Und ja, bei uns war Nutella nicht erlaubt, aber mind. drei Eltern pro Gruppe halten sich nicht dran.
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Beitrag von: Martina am 21. Juni 2013, 07:07:39
Kurz danach gab es wieder Weißbrot mit Nutella.  :P

Auf den Elternabenden drehen sich stundenrund die Gespräche ums Frühstück. Ich würde es sehr gerne sehen, wenn die Kindergärten das Frühstück machen würden, hier aber leider nicht möglich. Wir dürfen ja nicht mal mehr eine Gruppenkasse führen.

Aber, ich kenne auch genug schlanke Kinder die falsch essen. Wenn sie Glück haben, bleiben sie schlank, weil sie keine Mengen essen, aber mit Pech sieht das später auch anders aus.

Hier sehe ich in erster Linie das Mobbing als Problem! Das geht nun mal nicht. Egal ob die Eltern falsch oder richtig handeln. Das ist eine andere Baustelle, zumal das Kind auch nicht von heute auf morgen abnehmen wird. Ist sie aber erst einmal ein Mobbingopfer, kommt sie da so schnell auch nicht wieder raus. Egal,ob sie später dünn ist oder nicht. Hätte sie nur ein Auge und würde gemobbt werden, würde hier auch keiner schreiben, dass sie sich hält erst einmal operieren lassen muss!

Ich bin auch dick und will deshalb nicht gemobbt werden!  S:D
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: mausebause am 21. Juni 2013, 07:44:04
Hier ist das "Frühstück mitgeben in den KiGa" auch jedesmal Diskussion bei einigen Eltern, die halt finden es sein ok wenn das Kind Weißbrot mit Nutella und Schokoriegel zum Frühstück isst...
Da anzusetzen wäre vermutlich vergebens...

Ansatz finden müsste man eher bei der Akzeptanz der anderen Kinder - mit Hilfe der Lehrer, wie ich finde..das sollte da thematisiert werden..mehrfach...
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Bettina am 21. Juni 2013, 08:04:09
Martina, du bist NICHT dick  :-(!


Mobbing/Ausgrenzung/Hänseleien war in der Klasse von unserem Junior auch ein Problem. Der Junge hatte vom KiGa an einen Stempel aufgedrückt, lässt sich einfach auch leicht provozieren. Aber da sowohl der Kontakt der Eltern untereinander als auch der Kontakt von allen zur Lehrerin eng und gut ist, haben wir das gut in den Griff bekommen. Die Lehrerin hat viel gemacht, um den Klassenverband zu fördern und die Eltern haben zu Hause in ruhigen Momenten mit den Kindern geredet. Nicht mal explizit auf den Jungen gemünzt, sondern meistens eher allgemein, wie man sich fühlt, wenn viele gegen einen allein sind, wie man sich fühlt, wenn keiner mit einem spielen will, man aber im Gegenzug von allen geärgert wird.

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Beitrag von: mausebause am 21. Juni 2013, 08:06:21
Bettina genau so mein ich das...die Ansätze finde ich gut!
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: moni am 21. Juni 2013, 08:18:37
gründe einen auszugrenzen oder zu mobben wirdes immer geben. wir, die eltern und lehrer müssen reagieren.

torbens bester freund ist übergewichtig. er ist ein ganz lieber und wird nicht gehänselt. leider denkt er viel ans essen, auch wenn er bei uns ist.

dann gibt es meistens obst. natürlich auch mal ein eis oder süsses.

die eltern sind super nett aber überfordert. sie wissen es nicht anders.

es liegt an uns was wir den kindern mitgeben. hier wird jeder akzeptiert. versuchen wir zumindestens. wenn jemand super doof ist und sich auch so benimmt ist es natürlich schwer.

torben geht in eine katholische schule. da wird ziemlich drauf geachtet wie wer sich benimmt.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: lotte81 am 21. Juni 2013, 08:24:47
Das tut mir richtig leid zu lesen  :-\
Ich hatte nun Vigi nicht so verstanden, dass Sonne zu den Eltern hinrennen und aufklären soll, sondern dass man es eben allgemein hält...einfach mal so - als Projekt oder ähnliches...und das finde ich eigentlich schon mal auf der einen Seite gut. Aber natürlich so sensibel, dass sich KEINER direkt angesprochen fühlen muss. Hier läuft z.b. auch Schule 2000 und da ist das Thema in einem Jahrgang ganz groß geschrieben und, wie Vigi schreibt, profitiert ja jeder davon. Denn es können ja durchaus auch schlanke Kinder in der Klasse sein, die aber total falsch ernährt werden. Das schlägt dann ggf. erst in der Pubertät um .....Schaut man mal wie viele übergewichtige Jugendliche und ERwachsene es gibt, ist das ja nicht unwahrscheinlich  ;)  UND bei dem SChule 2000 kommen auch andere Themen wie Mobbing, Suchtprävention, Sexualaufklärung etc im Laufe der Zeit...also alles in allem ein SUPER Projekt über die gesamte SChulzeit und gar nicht teuer...ABER ich fürchte auf RLP beschrankt  :-\
ABER evtl. gibt es ja was ähnliches bei euch?
Ich würde an deiner Stelle wohl mal vorsichtig mit der Lehrerin sprechen, was du beobachtet hast. Sie wird dir nun sicher nicht sagen (dürfen/können/wolllen) was sie davon hält oder erlebt, aber so weiss sie zumindest, dass es das Kind belastet, wie sie behandelt wird. (DENN erst mal belastet das "ärgern" in dem Fall, nicht das Übergewicht!)...UNsere Lehrerin macht von Anfang an ganz viele PRojekte und übungen und Rollenspiele, die den Klassenzusammenhalt stärken und genau so was vorbeugen sollen..... Denn da muss definitiv angesetzt werden. Denn auch wenn Ernährungsberatung nicht schadet, so darf sie in meinen Augen niemals einer Einzelfamilie aufgezwungen werden von der Kita/Schule (höchstens vom Arzt) UND nun kann es ja auch sein, dass die Eltern es nicht umsetzten wollen oder können....und darunter darf das Kind ja dann nicht leiden ...Oder sie setzen es um zu 99% und das Kind nimmt aber trotzdem nicht ab, weil was anderes dahintersteckt..... Wie auch immer.....(du weiss ja nicht, was sie sonst so isst...evtl. war das wirklich eine Ausnahme  :-\ Wer weiss)
Du selbst kannst da erst mal für das Kind direkt nichts tun, ausser die Lehrerin informieren und ggf. mal vorschlagen, dass sie was unternimmt zum Thema ärgern, hänseln, Freundschaft.....Und vielleicht auch vorab mal nach Projekten schauen, die es bei euch gibt.... Was du aber auf jeden Fall machen kannst, ist dein Kind darin zu bestärken zu ihr zu halten, wenn sie sie mag und evtl. wirklich mal einzuladen, um dem Kind zu zeigen, dass es nicht alleine ist und falls nicht, dass sie sich zumindest nicht an den Hänseleien beteiligt,sondern evtl. auch mal schützend vor ein anderes Kind stellt..... Das ist im ersten SChuljahr sicher schwierig und vielleicht sogar undenkbar....Aber für die Zukunft sicher auch wichtig...
Einen Elternabend zum Thema mobbing fände ich auch gut...allerdings auch schwierig, da man den Einzelfall ja auf keinen Fall ansprechen darf...Aber auch da gibt es sicher Möglichkeiten fur die Lehrerin evtl. auch mit Fachleuten einfach mal Kinder und ELtern zu informieren und mit diesen zu arbeiten (hier bietet auch die Polizei verschiedenes an oder kann zumindest weiterleiten)
Vielleicht -aber nur wenn du die Eltern gut kennst/kennenlernst, könntest du mal abtasten ob das Kind nicht Lust hat mit deiner Tochter ins Kinderturnen/schwimmen oder Tanzen (keine Ahnung was ihr so macht  ;)) zu gehen.....ABER so was würde ich nur in einem wirklich freundschaftlichen GEspräch bringen.....Evtl. wenn das Thema aufkommt.....Das muss man halt abtasten....wäre aber sicher nicht nur wegen des GEwichts gut,sondern auch einfach, dass sie dort in einem anderen Rahmen unter Kinder kommt und Selbstbewusstsein bekommt und ihre eigene Kondition fand sie ja auch offensichtlich belastend....ABER es kann natürlich auch sein, dass sie jetzt schon in 100 Sportvereinen ist ..... Ich finde es ganz schwierig da irgendwas anzusprechen, ohne eine familie zu kennen...zumal ja auch ein dickes Kind sportlich total aktiv sein kann oder eben lieber im Malkurs ist oder im Tierheim aktiv oder in der Musikschule und da dann auch viele Freundschaften hat.....
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Glucke1975 am 21. Juni 2013, 09:53:06
Ich finde den Ansatz mit den Ernährungsprojekten echt gut und würde auch versuchen, daran anzuknüpfen.

ABER: das Mobbingthema stünde bei mir trotzdem an erster Stelle.
Denn die Kinder werden ihr Leben lang immer wieder mit übergewichtigen Menschen oder auch mit Menschen, die einfach anders sind (behindert sind, äußerliche Auffälligkeiten haben usw.) Kontakt haben. Also müssen sie eher lernen, damit umzugehen, als zu lernen, dass der andere sich ändern muss.

Wenn das Mädel abnimmt, wird es für sie mit Sicherheit leichter. Aber was ist mit dem nächsten dicken Kind, was auf die Schule oder in die Klasse kommt? Da geht es dann weiter.
Also wäre mein Ansatz tatsächlich, die Kinder alle so sehr zu stärken, dass jedes von ihnen lernt, auch mit andersartigen Menschen und Dingen umgehen zu können.

Und da sollte der Weg tatsächlich erst einmal über die Schule und den Lehrer gehen, und später evtl. auch (allgemin gehalten) über die Eltern.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 21. Juni 2013, 10:24:52
Ich finde auch, dass da vor allem der Lehrer gefordert ist. Wenn die Kinder lernen, dass man jemanden ausgrenzen kann, der anders ist, machen sie das nachher genauso bei anderen Andersartigkeiten und da bringt es ja nichts, ihnen zu vermitteln, dass sich erst einmal das andersartige Kind ändern muss.
In Jakobs Klasse gab es am Anfang auch das eine oder andere Problem, einige Jungs fielen auf, weil sie andere köperlich angingen und gezielt ärgerten, ich hatte wiederum Sorge, dass mein Sohn sich da eher als Opfer anbieten würde. Die Lehrerin ist aber damit super umgegangen und hat eine ganz tolle Klasse geformt, gerade indem sie Anderssein, Stärken und Schwächen von jedem Kind gezielt thematisiert hat. In dem Alter lassen sich die Kinder doch auch noch gut leiten und es gibt eine Menge Bücher, Lieder etc., mit denen man das vermitteln kann. Das kann je nach Klasse natürlich auch mal schwieriger sein, aber dann könnte Euer Lehrer sich ja auch Unterstützung holen von Mobbing-Fachleuten, evtl. Schulpsychologe oder wem auch immer.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Sonne1978 am 21. Juni 2013, 10:48:33
Eine Sache habe ich unglücklich formuliert, daher noch kurz zur Erklärung: ich würde mir niemals herausnehmen, ungefragt anderen Eltern zum Thema "gesunde Ernährung" was zu erzählen. Das Wort "Misshandlung" sollte einfach nur die Dramatik für das Mädchen verdeutlichen. Ich kenne die Eltern flüchtig und behaupte, dass sie definitiv nur das Beste für ihr Kind wollen, es lieben und es glücklich sehen wollen.

Viel schlimmer war für mich das offensichtliche Ausgrenzen des Mädchens. Ich habe im Verlauf des Ausfluges ein Klassenfoto gemacht, auf dem eindeutig zu erkennen war, welche Kinder nicht direkt zum Klassenverbund gehören. Diese beiden standen etwas abseits und nicht bei der großen Gruppe. Das Mädchen, von dem ich erzähle, war eins der beiden Kinder.

Was das Teilen der Getränke angeht: es gab ja noch andere Kinder, die ebenfalls durstig waren und nichts mehr dabei hatten. Mit denen wurde anstandslos geteilt. Nur dem Mädchen wollte keiner was abgeben.

@Klasse 2000:
Das Projekt gibt es an unserer Schule auch, aber das umfasst ja soviele Themen... Und ob es tatsächlich zum besseren Miteinander verhilft? Ich würde es mir wünschen, aber bisher ist wohl nicht soviel davon hängengeblieben. Allerdings wurden bisher, soweit ich weiss, andere Themen behandelt.

@Lehrer
Dem ist das selbstverständlich auch aufgefallen und hat sich entsprechend für das Mädchen eingesetzt. Ich werde aber wohl noch einmal das Gespräch mit ihm suchen, denn, wie Ihr schon geschrieben habt: es wird nicht das letzte Kind sein, was "anders" ist.

@Mädchen
Was noch ein trauriges Beispiel ist: sie hatte vor wenigen Wochen Geburtstag. Unter anderem war unsere Große eingeladen. Da wir zu der Zeit im Urlaub waren, konnte sie leider nicht kommen, obwohl sie gewollte hätte. Hinterher habe ich erfahren, dass fast alle Kinder abgesagt haben, die eingeladen wurden. Ach so... und der Geburtstag sollte bei Mc Donald's gefeiert werden. Da werden Vorurteile doch wieder bestätigt :-[
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: piglet am 21. Juni 2013, 10:56:13
Ich kann auch Klasse2000 http://www.klasse2000.de/ als Projekt empfehlen. Arvid hatte in diesem Jahr unter anderem das Thema Ernährung. Aber wie bereits beschrieben umfasst es noch viele andere Themen.

Wegen den Trinkflaschen, da kann ich die Kinder verstehen. Es wurde ja erst nur gefragt wer noch was drin hat und dann war plötzlich vom Teilen die Rede. Arvid teilt seine Getränke auch nicht gerne, andere Sachen schon aber beim Trinken ist er eigen.

Dein Einsatz für sie bei dem Ausflug finde ich ganz toll! Du weißt also das man sie auch hinhalten kann mit dem Essen, was ja bei einem Besuch von Ihr evtl erforderlich wird.
Ein guter Ansatz ist da auch schonmal die Bereitschaft Deiner Tochter sie mal einzuladen. Wenn sich herausstellt daß sie gut mit dem Mädchen kann hat das Mädchen auch Chancen andere näher kennen zu lernen.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: kd74 am 21. Juni 2013, 11:13:43
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Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: kd74 am 21. Juni 2013, 11:33:39
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Beitrag von: Cornelia x Marie Sophie am 21. Juni 2013, 11:46:25
Vigi - bin ganz bei Dir...

Aber wie so oft, bekommen die Kids von zu Hause bestimmte Einstellungen mit, die sie in Kiga und Schule dann weiterleben... Und meiner Meinung nach fehlt es ganz dolle an sozialem "Werkzeug", damit so eine Situation nicht erst entsteht und ich würde mir Pädagogen wünschen, die tatsächlich auch Pädagogik während ihres Studiums hatten und sich wirklich bemühen, eine Gemeinschaft entstehen zu lassen bzw. zu fördern...

Vielleicht OT, aber leider die Einstellung wohl etlicher Eltern, zeigt so eine allgemeine Grundtendenz (wurde auch von anderen schon bestätigt): war mit meiner Tochter auf dem Heimweg von der HPT, Marie lief ein paar Meter vor mir her, ganz lieb und freundlich... Da sagte doch allen ernstes eine Nachbarin zu mir (in Hörweite von unserer Süßen): "es ist doch einfach viel besser, wenn SOLCHE Kinder nicht in die gleiche Klasse wie meine Tochter gehen"...

Und das nur, weil Marie anders ist, nicht aggressiv, nicht unfreundlich, einfach nur anders - mit ihren Handicaps, mit ihrem Autismus... Und diese Einstellung nehmen viele Kinder einfach weiter mit im Leben, da könnte ich etliche Stories aus unserer Elterngruppe erzählen...
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Glucke1975 am 21. Juni 2013, 12:00:28
Vigi und Cornelia:
Genau mein Reden. Das war das, was ich mit meinem Posting auch meinte: es ist wichtig, ALLE auf eine Schiene zu bekommen.
Aber wenn die Eltern evtl. da nicht mithelfen oder den Kindern kein gutes Vorbild sein können oder gar wollen, ist gerade das Umfeld des Kindes gefragt, zu agieren.
Wenn man den Kindern schon in der 1. Klasse nicht beibringt, mit "Anderen" umzugehen, lernen sie es evtl. nie, weil sie keine entsprechenden Vorbilder haben.

Ich würde sogar behaupten, dass es zur Regel werden sollte, spätestens ab (Vor-)Schulalter das Thema Miteinander/Mobbing und co. zur Pflicht zu machen. Vielleicht kann man dann auch noch rechtzeitig die Kinder erreichen, die das zu Hause nicht vorgelebt bekommen.

Aber so einfach, wie es klingt, ist es leider in der Praxis nicht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. :)
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Sonne1978 am 21. Juni 2013, 12:43:20
Vigi, ich gebe Dir grundsätzlich Recht, dass es in vielen Bereichen an Toleranz fehlt. Trotzdem differenziere ich bei der Adipositass, wenn es um ein Kind geht. Es kann sich nicht allein helfen, sondern ist auf die Unterstützung der Eltern angewiesen. Bei einem Erwachsenen setze ich voraus, dass er irgendwo schon einmal aufgeschnappt hat, wie gesunde Ernährung funktioniert. Dass die Umsetzung schwierig ist, aus eingefahrenen Bahnen auszubrechen, es doofe Kommentare hagelt, blöde Blicke usw. will ich gar nicht abstreiten. Viele, die dick sind, waren es schon in der Kindheit, haben richtige Ernährung einfach nicht gelernt. Zu essen, wenn man Hunger hat, wie es sich anfühlt, satt zu sein, Frust nicht mit Essen abzubauen usw.

ZitatVielleicht kann man dann auch noch rechtzeitig die Kinder erreichen, die das zu Hause nicht vorgelebt bekommen.

Das wäre nicht einmal mein persönliches Ziel. Das Ziel ist schon erreicht, wenn es zumindest EIN Kind gibt, was sich traut, gegen den Strom zu schwimmen und dadurch evtl. andere mitzieht.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Sonne1978 am 21. Juni 2013, 12:45:40
@Connie
Ich kann das gar nicht glauben :'( Ich hoffe, Ihr lasst Euch nicht von so einem dummen Geschwätz beeinflussen. Ihr macht das so toll mit Marie - als Paar und Familie :-*
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: perdita am 21. Juni 2013, 13:44:00
Stimmt, dass das Mobbing angesprochen und gegengesteuert werden muß- aber ich halte es für eine utopische Vorstellung, dass es ganz aufhört und die Klasse bei genügend pädagogischer Intervention eine einzige harmonische Einheit wird. Wir erwarten da von den Kindern mehr als wir selbst zu leisten in der Lage sind.

Kinder sind nicht immer nett zu einander. Sie testen Macht und Stärke aus. Formen Bündnisse und Gruppen. Definieren "drinnen" und "aussenvor" Und "anders" (schüchtern, dick, Heimkind, lila Nase, Narbe, Bonzeneltern oder Sozialsilo oder was weiß ich) ist erstmal völlig wertfrei ein Ansatzpunkt für den Hebel. Selbstdefinierung durch abgrenzung. In ausgewogenen Klassen, findet sich jedes Kind mal in fast jeder Rolle wieder. Manche sitzten irgendwann in einer fest.

Dagegen das die Aussenseiterrolle zementiert wird kann man versuchen anzugehen, aber oft erwarten warten wir von Kindern dass sie alle immer harmonisch ,miteinander spielen , ohne eines abzulehnen ohne eines auszugrenzen.... also ich kann mich n keinen Tag meiner Kindheit erinnern wo das in Bezug auf meine peergroup zutreffend gewesen wäre...

Pädagogen können Gruppenprozesse begleiten, einzelne Kinder stärken, bremsen oder Kontakte  fördern, aber rosa Zuckrwatte können sie zumglück nicht verteilen, Auch wenn dass heißt, dass Eltern und Lehrer mit den Kindern die Kräftezehrenden und auch schmerzhaften Konflikte aushalten müssen. Aber es ist unmöglich einem Kind zu ersparen, dass es Ablehnung erfährt und angreifbar wird. Dass es häufig bei Kindern zuerst Äußerlichkeiten sind... naja formen sich Gruppen unter Erwachsenen ist das auch so.

Also man kann Kindern versuchen beizubringen, dass sie ein Kind nicht hänseln oder Ärgern dürfen weil es anders ist. (dass ist aber Überwiegend eine Haltung die in Elternhaus geprägt wird)Aber dazugehören ist mehr als nicht abgelehnt werden, und dieses dazugehören oder nicht ist von aussen nicht steuerbar. Und beruht dann auch meist nicht mehr auf den äusserlichkeiten, sondern auf beziehungen innerhalb der Gruppe. Wobei natürlich da die vorhrige ablehnung auf Grund von Äusserlichkeiten prägend sein kann, oder eben die Einstiegsmöglichkeiten erschwert.   

Das arme Mädchen? JA!
Aber manchmal hab ich das Gefühl Eltern erwarten von Lehrern das sie jegliche Frustrationserfahrung von ihren Kindern fern halten, weil sie es nicht ertragen ihr Kind dadurch zu begleiten. (das bezieht sich jetzt ausdrücklich nicht auf schweres mobbing, sondern auf den  Bereich "keiner wählt mich beim sport" und "die spielen nicht mit mir"  )

Das "dicke Mädchen" wird wahrscheinlch nie gleiche Chancen vei der Wahl zur Ballkönigin haben. Aber vieleicht ist sie ja auch "das Kluge, soziale, durchsetzungsstarke  Mädchen" das beste Chacen bei der Wahl zur Schulsprecherin hat. Wenn wir eine Klasse soweit bekommen, dann wäre das schon ein unwahrscheinlicher erfolg.

Und auch die "Stufen-Barbie" der "Bücherwurm" und "der hohle Sportler" machen die Erfahrung abgelehnt und ausgegrenzt zu werden, meist halt erst später.


edit: sorry einhand tippen.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Martina am 21. Juni 2013, 14:01:18
Vigi, ich habe dein Posting gar nicht anders verstanden. Aber ich habe wirklich schon viele Diskussionen geführt und werde damit auch nicht aufhören. Dankbarkeit habe ich aber ehrlich noch nie dafür bekommen. Meistens nicken die Eltern freundlich, erzählen wie wenig und wie gesund das Kind zu Hause ist und machen genau so weiter. Milchschorfes zum Frühstück, fruchtzwerg für zwischendurch. Und wie oft muss ich mir von Eltern anhören, dass ihre Kinder ja schlank sind und eh essen können was sie wollen.

Perdita, du hast wohl Recht, aber trotzdem sollte man respektvoll miteinander umgehen (lernen). In erster Linie muss hier wohl erst einmal das Selbstwertgefühl von dem Mädchen gestärkt werden.

Bettina, bin wohl dick.  :P Aber immerhin sehe ich mittlerweile auch schwanger aus. Nicht mehr nur dick.  ;D
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Mondlaus am 21. Juni 2013, 14:15:44
@Martina Milchschorf zum Frühstück? :o Bitte sag mir, dass das ein Tippfehler war und du Milchschnitte gemeint hast, oder ich muss mich übergeben..
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Beitrag von: Martina am 21. Juni 2013, 14:25:45
Mondlaus, ja Tippfehler. Doofes IPad  :P Milchschnitte natürlich.
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Beitrag von: Sonne1978 am 21. Juni 2013, 14:26:48
Na klar ist mir bewusst, dass es immer Zwistigkeiten / Meinungsverschiedenheiten innerhalb verschiedenster Gruppen geben wird. Den Traum einer heilen Welt, in der sich alle seelig lächelnd in den Armen liegen, habe ich nun nicht. Wie Martina schon schrieb, geht es um etwas Grundsätzliches, nämlich, das man Jemandem mit Respekt begegnet.

Ansonsten stimme ich Dir zu, perdita - toll geschrieben!
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Beitrag von: Sweety am 21. Juni 2013, 14:33:23
Ich stimme auch Perdita zu, bedanke mich für dieses Posting und denke, dass da so einiges geleistet werden muss zum Sensibilisieren... jede Ausgrenzung hingegen direkt als schweres Mobbing zu verschreien empfinde ich als Hinausschießen über das Ziel. Unpassend und schädlich, weil durch sowas die Akzeptanz für "echte" Mobbingopfer vermindert wird ("Jaja... Mobbing... hat bestimmt mal einer vergessen "Guten Morgen" zu sagen...").
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Beitrag von: Daniela+Kids am 21. Juni 2013, 21:06:04
 :D
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Beitrag von: Sonne1978 am 22. Juni 2013, 13:32:13
Das Mädchen hat mir von sich aus erzählt, dass es wegen seines Übergewichts Probleme in der Klasse hat. Als ich später meine Tochter gefragt habe, warum sie nicht miteinander spielen, wenn sie sie doch nett findet, war die Antwort, dass die Mitschüler diejenigen auslachen, die mit der Dicken spielen.
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Beitrag von: Juli@ am 22. Juni 2013, 21:15:33
Das Problem liegt in der Erziehung der anderen, hänselnden Kinder. Kinder sagen schnell etwas über dicke, dünne, hässliche etc. Meine Aufgabe als Mutter/Vater ist es, meinen Kindern zu erklären, dass es eben unterschiedliche Menschentypen gibt. Ihnen zu sagen, dass es egal ist, ob ein Mensch dick oder dünn, hässlich oder schön, schlau oder blöd ist. Ich habe solche Gespräche hier auch schon geführt.

Und wenn man den Kindern das genauso erklärt uns sie eine gewisse Intelligenz mitbringen, ist das eigentlich kein Problem mehr.

Zugleich sehe ich aber auch die Verantwortung bei Erziehern und Lehrern. Diese müssen in solchen Situationen eingreifen.

Und ob das Mädel nun zu dick ist oder nicht, das geht uns nichts an. Gesunde Ernährung? Klar, ist eine gute Sache. Aber vielleicht möchten die Eltern das nicht. Vielleicht ist für die Eltern des Mädchens etwas anderes "gut" fürs Kind. Hier sollte sich niemand anmaßen über die Eltern zu urteilen, wenn er sie nicht kennt. Die Hintergründe nicht kennt.

@Sonne
Wenn es so ist, wie Deine Tochter sagt, dann solltest Du ihr gut zureden, ihr Selbstbewusstsein stärken und ihr sagen, sie solle zu dem Mädchen stehen.
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Beitrag von: Glucke1975 am 22. Juni 2013, 22:29:47
@Perdita: schön geschrieben und an vielen Ecken auch wahr und nachvollziehbar.
Aber an einigen Stellen könnte man es so auffassen, als solle es heißen, dass diese Art von Ausgrenzen normal sei und toleriert werden solle, und dass es jeden mal treffen könne.
Das sehe ich etwas anders.

Ich habe es selber oft in der Schule erlebt, dass Kinder ausgegrenzt wurden, aus den unterschiedlichsten Beweggründen. Meist blieb es auch dabei, dass eben genau diese Kinder (und keine anderen) dieses Manko behielten. Also bis zum Schulende die Ausgegrenzten blieben. :-[

Viele Kinder fühlen sich auch stark, wenn andere in ihrem Umfeld ausgegrenzt werden. Sie fühlen sich dadurch stärker und mehr dazugehörig, obwohl das meist ja doch nur oberflächlich ist. Aber auf anderen herumhacken ist eben einfacher, als sich hinzustellen, und für eben diese Person zu sprechen.

Und genau deswegen halte ich es für wichtig, den Kindern das Selbstbewusstsein zu geben, zumindest jedem Einzelnen gegenüber respektvoll zu sein. Sie sollen nicht jeden mögen, und nicht auf Krampf jedem die Freundschaft anbieten, nur weil sie vielleicht anders sind.
Aber Respekt jedem gegenüber zu zeigen, das kann doch eigentlich jeder, oder nicht?

Ich weiß, dass viele Erwachsene dies leider nicht beherrschen. Aber wegschauen würde ich deswegen noch lange nicht.
Und ja, Kinder können sehr grausam sein, müssen es aber nicht. Mit der richtigen Erziehung, dem richtig vorgelebten Vorbild und Pädagogen, die etwas von ihrem Fach verstehen, könnte die Welt tatsächlich etwas "rosaner" sein als jetzt. ;)

Und schaffen wir es bei unseren Kindern, dann bringen diese Kinder es auch ihren eigenen Kindern bei, und diese wiederum den Kindeskindern usw. :)

Natürlich werden wir die Welt dadurch nicht perfekt machen. Aber "Augen zu und durch", weil es eben so ist und schon immer so wahr, halte ich für den falschen Ansatz.
Und wo bitte schön fängt Mobbing an? Gibt es da überhaupt Grenzen? Ich halte bewusstes Ausgrenzen, weil jemand nicht den Idealmaßen entspricht, schon sehr wohl für Mobbing.

Ach ja, und was die Erwartungshaltung an die Kinder angeht:
ich glaube, wenn wir den Kindern die richtigen Werte beibringen, können wir auch ein klein wenig die Erwartung haben dürfen, dass sie es bis zu einem gewissen Maße auch schaffen, respektvoll mit ihren Mitmenschen umzugehen.

Ich kenne so viele Kinder, die es schaffen, respektvoll und selbstbewusst durchs Leben zu gehen, weil ihre Eltern und ihr Umfeld es so vorleben. Warum also nicht auch die eigenen? :)
Lebe ich es allerdings anders vor, kann ich auch nichts erwarten. ;)
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: bellami am 23. Juni 2013, 12:33:31
Zitat von: Juli@ am 22. Juni 2013, 21:15:33
Das Problem liegt in der Erziehung der anderen, hänselnden Kinder. Kinder sagen schnell etwas über dicke, dünne, hässliche etc. Meine Aufgabe als Mutter/Vater ist es, meinen Kindern zu erklären, dass es eben unterschiedliche Menschentypen gibt. Ihnen zu sagen, dass es egal ist, ob ein Mensch dick oder dünn, hässlich oder schön, schlau oder blöd ist. Ich habe solche Gespräche hier auch schon geführt.

Und wenn man den Kindern das genauso erklärt uns sie eine gewisse Intelligenz mitbringen, ist das eigentlich kein Problem mehr.

Zugleich sehe ich aber auch die Verantwortung bei Erziehern und Lehrern. Diese müssen in solchen Situationen eingreifen.

Und ob das Mädel nun zu dick ist oder nicht, das geht uns nichts an. Gesunde Ernährung? Klar, ist eine gute Sache. Aber vielleicht möchten die Eltern das nicht. Vielleicht ist für die Eltern des Mädchens etwas anderes "gut" fürs Kind. Hier sollte sich niemand anmaßen über die Eltern zu urteilen, wenn er sie nicht kennt. Die Hintergründe nicht kennt.

@Sonne
Wenn es so ist, wie Deine Tochter sagt, dann solltest Du ihr gut zureden, ihr Selbstbewusstsein stärken und ihr sagen, sie solle zu dem Mädchen stehen.

schön geschrieben julia! 

und was ich noch ergaenzen moechte: und zudem sollte man seine kinder staerken, dass sie  als 'haenselopfer' auch ein gewisses selbstbewusstsein entwickeln und sich verteidigen!
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Littlebaby am 23. Juni 2013, 22:13:29
also ich finde das richtig schlimm und mache seit meiner kindheit ähnliche erfahrungen. sogar meine große ist zuletzt in der kita wg. meinem aussehen geärgert worden! und auch die kinder hatten keine angst mir dies ins gesicht zu sagen und mich zu beleidigen. ich habe die erzieherinnen angesprochen, die haben mit den kindern ein gespräch geführt. die eltern hatte ich auch angesprochen, denen  war es egal.
tja derzeit mache ich eine 2. ausbildung inkl abi und erlebe gerade böses mobbing. aktuell bin ich vor knapp 3 wochen böse umgeknickt und vor der schule hingefallen und bevor mir schüler aus der parallel klasse geholfen haben, haben sie mich erstmal fotografiert und gelacht. naja das ich mir das heute mit 28 nicht mehr gefallen lasse, ist selbstredend. jedenfalls geht die schule dagegen an und betreibt aufklärung. denn fakt ist einfach auch, das ich auf einem sozialen berufskolleg bin und man fast ausschließlich berufe dort im pädagogischen bereich erlernen kann. daher fand ich das schon heftig. und wir sprechen hier nicht von kleinen "gemeinen" grundschülern, nein von teenagern im alter von 16-20 und genau im zuge dieser aktion sind noch weitere fotos von mir aufgetaucht und es ist wirkl. nicht feierlich, wie man sooo viel spaß daran haben kann sich über jemanden lustig zu machen.

lg littlebaby
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: zwillingstierchen am 24. Juni 2013, 10:02:52
Hi!

Ich habe gerade nur das Ausgangsposting gelesen und mich spontan an eine Situation in  Connys Klasse erinnert gefühlt. Da gibt es auch ein Mädchen, stark übergewichtig und zudem auch nicht allzu gut in der Schule. Sie muss die zweite Klasse wiederholen und eckt mit ihrem Verhalten doch ziemlich an.

Das Ganze führt zu einem ziemlichen Teufelskreis, denn das Mädchen benimmt sich mies, bekommt noch mehr doofe Rückmeldung, benimmt sich noch schlechter, macht noch weniger mit, lernt dann natürlich weniger...

Conny hatte mir das irgendwann mal erzählt und da ich mir mal ein eigenes Bild von dem Mädel machen wollte, weil ich ja nicht mit in die Schule gehe, hat Conny sie mal eingeladen.

Und damit hatten wirdann den ersten, eigentlich unbeabsichtigten, Schritt in die richtige Richtung gemacht. Allein mal eingeladen zu werden war schon eine ganz neue Erfahrung für das Mädel. Als sie dann auch noch spontan bei uns übernachten durfte, war sie ganz aufgelöst. Wie ich dann erstaunt feststellen musste, ging es der Mutter genauso.

Ich habe mir angewöhnt, wenn Eltern ihre Kids hierherbringen oder abholen, dass ich einen Kaffe anbiete es ist erstaunlich, was man dann so erfährt und worüber man so ganz entspannt plauden kann. So war es indem Fall dann auch.

Außerdem behandele ich alle Kinder unter meinem Dach IMMER gleich. Das heißt, Besuchskinder benutzen hier genauso wenig Schimpfwörter und räumen den Tisch mit ab wie meine eigenen beiden Kids etc.

Mittlerweile besucht das Mädel mit den Eltern zusammen ein Kinder-Ernährungstraining und ihr Verhalten in der Schule ist in den letzten Monaten sehr viel besser geworden. Einfach, weil das Mädchen UND seine Eltern nicht mehr alleine da stehen.
Wenn die Mutter bei den Hausaufgaben zum Beispiel nicht helfen kann, weiß sie, sie kann ihre Tochter gerne hierher schicken.
Wenn das Mädel in der Schule Schimpfwörter verwendet, geht meine Conny zu ihr und sagt dann schon mal " meine Mama hat dir doch GESAGT, dass man das nicht macht! Komm mit und lass dich nicht ärgern!" und damit holt sie das Mädchen aus Situatione raus, die sie alleine, ohne eine Feundin, noch nicht lösen könnte. Connys Freundinnen haben auch angefangen, das zu kopieren. Insgesamt hat sich wohl viel in der Klasse verändert. Ich hab am Klassenfest mit der Lehrerin gesprochen und sie war ganz glücklich darüber, wie viel so eine "Kleinigkeit" bewirken kann.

Ich glaube, es nutzt nichts, wenn man mit der ganzen Klasse spricht, wenn jemand diskriminiert wird. Dann fühlt sich nicht wirklich jemand verantwortlich. Ich glaube auch nicht, dass bei konkreten Einzelfällen irgndwelche Programme helfen können. Das ist alles nicht sclecht aber bestimmt nicht ausreichend.

Wir haben hier erlebt, wie tolle es funktioniert wenn EINER die Hand hinstreckt und Halt bietet und daher bin ich fast fest überzeugt, dass das der effektivste Weg überhaupt ist. Wenn man dan noch andere animieren kann auch die Hand hinzuhalten oder wenigstens nicht mehr dagegen zu arbeiten, dann ist viel gewonnen.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: scarlet_rose am 24. Juni 2013, 10:31:32
Meiner Erfahrung nach mit Kindern in diversen Kindergärten ist,dass rund 80-90% aller Kinder das falsche bzw viel zu viel zu Essen dabei haben. Auch bzw besonders die, die sich sicher sind,dass sie nur das beste mitgeben. Aber 3 Aprikosen, 1 Banane, 1/4-Gurke und ein Brot sind definitiv zu viel für ein 3jähriges Kind, als Vormittagssnack...auch dann, wenn das Kind das schafft (weil Mama sagt ja, man soll es aufessen!)

Das die meisten davon nicht dick werden ist Glück und sicher nicht, weil die Eltern alles richtig machen. Manche Kinder bleiben nicht schlank und werden schon im Kindesalter dick.
Ernährungsberatung bringt so gut wie nichts. Man kann den Eltern 50mal sagen,dass es zu viel oder das falsche ist, es ändert nichts.

Was die Situation angeht: Ich finde, kein Kind muss seine Flasche teilen, im Gegenteil. ich hoffe Liam teilt nie seine Flasche mit anderen...wenn ich sehe, wie die Kinder trinken wird mir schon vom zusehen schlecht  :-X
Zu erwarten, dass Kinder ihr Trinken teilen, finde ich doch sehr hoch gesteckt  :-\

Zum Thema "mobbing" oder ausgrenzen: Hier finde ich mich eigentlich bei perdita wieder.
Es ist schwierig, da viel dagegen zu machen, denn auch wenn man Kinder "Zwangsintegriert" muss das nicht immer gut gehen. Die Lehrer sollten da wirklich etwas daran arbeiten, aber zu viel erwarten kann und darf man auch nicht.

Wichtig ist auch,dass die Eltern mit einbezogen werden. Denn ohne die Eltern, kommen auch die Kinder aus ihrem verhalten nicht heraus.

An deiner Stelle würde ich in erster Linie das eigene Kind bestärken, mit ihr zu spielen, (wenn sie denn möchte!) und das Lachen der Anderen ignorieren. Denn wenn erst mal einer anfängt, werden sicher auch andere nachziehen und mitspielen.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Sonne1978 am 24. Juni 2013, 14:54:50
@Littlebaby
meine Güte, ist das heftig :-X Über jemanden zu reden ist eine Sache, aber über jemanden herfallen, andere erniedrigen... Sowas macht mich fassungslos.

@Zwillingstierchen
Dich habe ich ja schon ewig nicht mehr gelesen :) Geht's Dir / Euch gut? Ja, so werden wir das auch machen. Das Mädchen zum Spielen einladen und dann... mal sehen. Kira findet F. nett und interessiert sich gar nicht dafür, wie sie aussieht.

@Scarlet
Wow, 80-90 %? Das ist viel, hätte ich nicht gedacht.

Zum Teilen des Wassers noch einmal kurz zur Erklärung :) :
1. hatte ich einen sauberen Becher zur Verfügung und
2. waren etwa 10 Kinder bereit, ihr Getränk mit einem Mitschüler zu teilen. Nur nicht mit F.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: Schnukki am 24. Juni 2013, 16:29:45
@ Littlebaby: Es tut richtig weh, so etwas zu lesen. Menschen können echt mies sein  :-\

@ Scarlet: Ich finde das auch zu viel. Bei uns in der Kita wird das Frühstück gestellt.
Aber ich denke mir, die Erzieher achten nicht wirklich darauf, wie viel die Kinder essen.
Bei übergewichtigen Kindern wird dann auch niemand darauf achten, ob nicht vielleicht die 3. Stulle im Mund landet.

Und ich finde es schrecklich, wenn ein Kind aufessen muss!
Das Problem gab es eine Zeit lang in der Kita auch .. bis ein Kind dann den Tisch vollgespuckt hat. Ich denke Kinder wissen von alleine wann sie satt sind.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: zwillingstierchen am 25. Juni 2013, 08:49:51
OT @ Sonne: Japp, uns gehts prächtig danke der Nachfrage. Ich hatte hier irgendwie mal ne Pause nötig. =)

Ich glaube, mit einladen ist schon ganz viel erreicht. Wenn man sich dann nicht gleich von " falschem" Verhalten abschrecken lässt, sondern mal Alternativen zeigt, dann kann man zumindest schonmal Dinge anstoßen!
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: scarlet_rose am 25. Juni 2013, 09:18:03
man kann ja auch langsam andere Kinder an sie heran führen. z.B. kannst du ja erst einmal nur sie einladen. Wenn das gut klappt, kann deine Tochter ja mal sie und eine zweite Freundin einladen. Denn wenn Kinder isoliert vom Klassendruck miteinander konfrontiert werden, sieht das Verhalten miteinander noch einmal ganz anders aus.

So kann auch das 2. Mädchen langsam Kontakt zu ihr finden, mit deiner Tochter als Vorbild. Denn in einer 3er-Gruppe wird sich die zweite Freundin nicht gegen deine Tochter stellen.

So können sich die Kinder langsam und außerhalb des Klassenverbandes annähern.
Titel: Antw:Diskriminierung von Mitschülerin
Beitrag von: zuz am 26. Juni 2013, 03:44:43
ZitatIch glaube, es nutzt nichts, wenn man mit der ganzen Klasse spricht, wenn jemand diskriminiert wird. Dann fühlt sich nicht wirklich jemand verantwortlich. Ich glaube auch nicht, dass bei konkreten Einzelfällen irgndwelche Programme helfen können. Das ist alles nicht sclecht aber bestimmt nicht ausreichend.

Das sehe ich aus eigener Erfahrung anders :)
Es sensibilisiert schon mal viele (nicht alle, aber viele). Und in jeder Klasse gibt es eine Handvoll Kinder, die sich von sowas direkt angesprochen und berufen fühlen, etwas zu ändern, den ersten Schritt zu machen. Und weil ihre Handlungen dann ja schon auf fruchtbaren Boden fallen, hilft das echt oft weiter. Die Sensibleren bekommen durch die Blume schon mit, worum es eigentlich geht. Die anderen merken dann, wenn der erste was unternimmt, dass sich grad was ändert.
Von daher finde ich schon, dass man mal mit dem Lehrer sprechen könnte. Er könnte ja durchaus mal 2, 3 Stunden von diesem Programm machen, sich speziell dieses Thema rauspicken.
Es geht nicht um rosa Zuckerwatte und um ein Abgrenzungsverbot. DAs ist in meinen Augen aber etwas völlig anderes! Mädchen dürfen sich von Jungs abgrenzen, Playmofans von Legofans, man kann sich über Musikgeschmack, Hobbys, Sport, Sammelleidenschaften und was weiß ich definieren. Aber da geht es um eine positive(!) Gruppenzugehörigkeit. Und ALLE anderen, die das jeweils nicht teilen, sind halt raus. Aber eben alle, nicht nur einer. Das ist doch der springende Punkt.
Hier geht es doch weder um eine positive Gruppenzugehörigkeit noch um Abgrenzung, es geht schlicht darum, ein einzelnes Kind auszuschließen von allem.