Buddhismus

Begonnen von Schnauferl1974, 09. Januar 2013, 21:23:14

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Schnauferl1974

Was haltet ihr von der buddhistischen Lehre?
Wir sind eigentlich eine gläubige Familie, mein Mann und die Kinder mehr als ich, allerdings.
Da ich auf der Suche nach meinem inneren Gleichgewicht bin hab ich den Buddhismus für mich entdeckt. Allerdings nicht als Religion (noch nicht), eher als Lebenseinstellung!
Habt ihr Euch schon mal damit befasst?

Bambam72

Hallo,

ich bin auch gerade daran, mich mit dem Buddhismus anzufreunden und das Wissen darüber zu vertiefen. Im Moment komme ich leider kaum dazu, aber meine Wohnung zieren seit längerem diverse Buddhafiguren und Bilder. Für mich strahlen die so eine innere Ruhe aus, mit ihrem Lächeln sind sie so freundlich und warm, sie tun mir schlichtweg gut  :D

Nur zwei Dörfer weiter von hier steht ein wunderschöner Buddha Tempel
http://www.wat-srinagarin.com/ (hoffe, der Link ist ok, ist ja keine Werbung  ;) ), wenn ich mal ein wenig besser informiert bin, möchte ich den sehr gerne besuchen und evtl. Kurse etc. besuchen.


Schnauferl1974

Kann den Link leider nicht öffnen.
Bin auch erst am Anfang, aber es spricht mich sehr an.
Hab zum Geburtstag einen Buddha bekommen, ich liebe ihn. Ja, er strahlt Ruhe aus.
Finde die Weisheiten toll.

Was liest Du für Bücher?

Schnauferl1974


Bambam72

Bisher noch keine bestimmten Bücher, habe mich ziemlich lange durch I-Net gelesen  :D

Schade wegen dem Link, ich werde morgen mal schauen, ob ich das noch hinkriege...

Bambam72

"Euer" Tempel ist auch wunderschön!  :D

scarlet_rose

Ui, jetzt bin ich aber überrascht, hätte ich gerade dich al eine der hier besonders konservativen Christen empfunden  ???

Ich habe mich schon sehr viel damit befasst, schon zu Schulzeiten und auch darüber hinaus und stehe dem "Buddhismus-Boom" kritisch gegenüber. Der Buddhismus ist unheimlich vielfältig und eine einheitliche, klare Linie gibt es gar nicht. Es gibt, sowie beim Christentum auch, viele verschiedene Richtungen.
Ich glaube durch einlesen wird man die wahre Weltanschauung und was da alles dazu gehört nie ganz verinnerlichen können, da unsere Erziehung und unsere Kultur zu tief in uns steckt.

Der Buddhismus hat viele reizvolle und "moderne" Gesichtspunkte, die zu begrüßen sind und reizvoll klingen, jedoch ist es sehr sehr schwer ein wirklich buddhistisches Leben, eine ernsthaft buddhistische Denkweise in unser mitteleuropäisches Leben, unseren Alltag einzubauen.

Sicher kann man aus den sehr klugen und guten Ansätzen einiges herausziehen und annehmen, sich berühren lassen und einem gewissen Weg folgen. Aber ich glaube das tiefe, was dahinter steht, ist mehr, als man durch Lesen und Faszination begreift.

Ich war schon 3 mal einen Tempel besuchen und habe mich mit Mönchen und Nonnen auseinander gesetzt und viele interessante Gespräche geführt, komme aber zu dem Entschluss, das vor Allem hier eine idealisierte Form des Buddhismus erhofft und erbettelt wird, der eigentliche Buddhismus dahinter aber mit allem, was dazu gehört oft verloren geht.
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Schnauferl1974

@Scarlet: siehste mal wie man sich ändern kann ;)
konservativ bin ich null, im Gegenteil

Zum Buddhismus, mir geht es nicht um die Religion, sondern um die Lebensweisheiten, die Art zu Leben, Meditation usw.

Bettina

Das ist glaube ich oft auch eine Frage der Definition. Ich kann z.B. sagen, dass ich jeden Tag meine Zeit mit Gott habe, bete oder ich sage, dass ich meditiere. Dann ist noch die Frage, wie ich das tue und das kann dann dem oder dem ähnlich sein, aber inhaltlich (also bei mir) ist es dennoch christlich.

Dass ich mich mit den unterschiedlichen Religionen beschäftigt habe ist aber schon ne Weile her, hat keine Bedeutung mehr für mich.

Buddhistische Lebensweise ..... was genau meinst du denn da?
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Schnauferl1974

@Bettina: Was mich total anspricht ist zum Beispiel der Satz "Erlösung durch Selbsterkenntnis" und dass es eigentlich keinen Gott gibt
Achtsamer duchs Leben zu gehen

scarlet_rose

Naja, hinter Buddhismus steckt ja aber noch sehr viel mehr.
Einzelne Sätze, die einen ansprechen machen ja noch keine Lebensweise aus.

Und das ist es eben, was ich meinte: es ist sehr populär sich momentan dem Buddhismus zuzuwenden, aber nicht ernsthaft. Es geht nie ernsthaft um den wahren umfangreichen kern des Buddhismus, sondern immer um einzelne Teile davon, nette Gedankengänge und Ideale, die man abnicken kann.
Ich pers. finde das unschön.
Wenn ich mich einer Religion zu wende (und das ist Buddhismus nunmal) dann muss ich alle Konsequenzen bedenken und mit einbeziehen.

Zum Meditieren z.B. muss man kein Buddhist sein. Nur weil man meditieren will oder sein leben mit bedacht führen, sich dem Buddhismus zugehörig zu fühlen finde ich zu wenig.

Ich habe viele Bücher gelesen und bin wirklich fasziniert vom Buddhismus. Ich bin ja überhaupt fasziniert von allen Religionen und Philosophien.

Aber mir erscheint es einfach als falsch, wie der Westen momentan mit der Religion umgeht. Das Zerpflücken und einzelne Gedanken herausnehmen, sich dann dem Buddhismus zuzusprechen.

Im Grunde ist das, was sich die meisten Menschen hier herauspflücken das, was alle Religionen gemein haben: der Kern ist fast immer der gleiche.
Alles tiefergehende wird ja nicht wirklich praktiziert.

Was genau verstehst du unter "Erlösung durch Selbsterkenntnis"?
Welche Elemente willst du für dich nehmen und welche nicht?

Die Frage ist: Findest du nur einzelne Weisheiten für dich interessant? Oder wirklich den Buddhismus? Wenn letzteres, dann musst du ihn aber auch als das erkennen, was er ist: eine Religion
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Bettina

#11
Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 14:53:02
@Bettina: Was mich total anspricht ist zum Beispiel der Satz "Erlösung durch Selbsterkenntnis" und dass es eigentlich keinen Gott gibt
Achtsamer duchs Leben zu gehen

Ein Satz macht aber noch keine Lebensweise. Erlösung durch Selbsterkenntnis .... ja guter Satz, aber das ist halt genau das, was es ist. Ich finde mich da auch drin ..... mit oder gerade im Christentum. Da muss ich auch selbst ran. Muss auch Selbsterkenntnis erlangen, damit sich was bewegt. Mit Buddhismus hat das für mich wenig zu tun.

Ich bin z.B. ein großer Fan des Dalai Lama, habe Bücher von ihm, finde die Ruhe, die er ausstrahlt toll ..... aber deshalb würde ich mich z.B. (ohne dass das Kritik sein soll) nicht von meinem Glauben abwenden.

Für mich sind inzwischen (rein auf mich bezogen) solche Suchen einfach Ausdruck von "in mir drin ist etwas noch nicht im Lot" und das finde ich nicht irgendwo (sondern höchstens den Weg), sondern in mir und so verstehe ich auch den Satz. Die Lösung liegt immer in uns - Selbsterkenntnis.

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Schnauferl1974

Ich hab nix von Lebensweise geschrieben sonder von Lebensweisheiten, macht einen Unterschied.
Finde nicht dass das ein Ausdruck von "nicht im Lot sein" ist.
Wobei es bei mir sogar stimmt. Ich habe Krankheitsängste und ich bin auf der Suche nach Entspannung, Meditation und mehr Zufriedenheit um diesen Ängsten entgegen zu treten.
Dabei kam ich zum Buddhismus und wie oben geschrieben sehe ich es weniger als Religion sondern als Lebenseinstellung.

Bettina

Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 13:39:46
Zum Buddhismus, mir geht es nicht um die Religion, sondern um die Lebensweisheiten, die Art zu Leben, Meditation usw.

Da hab ich dich dann wohl falsch verstanden. Denn Art zu Leben ist für mich dasselbe wie Lebensweise.

Was jetzt die Weisheiten angeht finde ich persönlich nicht, dass sie sich sonderlich (inhaltlich) den Weisheiten von anderen Religionen unterscheiden.

Ich kann Buddhismus irgendwie nicht als nicht-Religion betrachten ...... keine Ahnung. Also nicht, dass ich da ein Problem mit hätte, aber für mich ist es halt eine Religion. Einfach zu sagen, ich seh es nicht als solche krieg ich nicht in meinen Kopf.

Wie oben schon geschrieben, dann weiß ich glaube ich nicht, was du meinst, versteh es nicht.

Du bist auf der Suche .... das ist, wo ich halt denke, dass die Lösung nur in einem selbst liegt, zu finden ist. Da kann der Buddhismus der Weg sein oder Christentum oder irgend etwas anderes, ne Psychoanalyse, ne Hypnose, total egal. Das ist für mich nur der Weg dahin. Religion - Lebenseinstellung, macht für mich keinen großen Unterschied. Der eine ist Christ, der andere Atheist, der andere Bänker, der nächste Bayern-München-Fan und Trachtenträger ..... alles Lebenseinstellungen, die für jeden das Glück und der Weg sein können ..... oder halt auch nicht. Da fällt dann wieder der Begriff "Selbsterkenntnis" ..... hm.

Und Meditation hat viel mit innerem Gleichgewicht zu tun. In meinen Augen eben auch "Angst" mit "aus dem Lot geraten". Frage der Definition.
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Schnauferl1974

Klar liegt die Lösung in einem Selbst, und natürlich kann der Weg dahin für jeden anders sein.
Für mich ist eben die buddhistische Lehre sehr ansprechend und ich wolle wissen was ihr davon davon haltet.
Die Grundsätze einer jeden Religion sind nicht schlecht. Es sind nur immer die Auslegungen die schlecht, negativ und böse sind.

ich habe zum Geburtstag eine Buddhafigur bekommen und sie strahlt  auf mich eine enorme Ruhe aus. Wenn ich sie ansehen gehe ich automatisch in mich. Werde ruhiger, besinnlicher..... Wenn ich das Kreuz anschaue ist das nicht so.

Es berührt mich einfach, tut mir gut. Seitdem ich mich damit beschäftige sind meine  Ängste weniger geworden, und ich konnte noch mehr positive Sachen an mir/ in mir feststellen.
Konnte früher damit auch nix anfangen, aber die Zeiten ändern sich.

Ich finde es nur schwierig hier in Deutschland. Denn wie die meisten bin ich kath. erzogen worden. Ich hatte zwar keine Eltern, die darauf bestanden, dass ich in die Kirche gehe, aber man kommt dem ganzen ja gar nicht aus, was ich generell nicht schlimm finde.
Ich hätte auch ein wahnsinnig schlechtes Gewissen oder Skrupel mich vom Christentum amzuwenden, dafür bin ich zu gottesfürchtig. Ich glaube ja auch an Jesus, aber dennoch fühle ich mich zum Buddhismus hingezogen.

kann es nicht anders erklären

Bettina

Schnauferl, ich glaub wir reden aneinander vorbei. Aber das ist nicht schlimm. Ich finde es ja gut, wenn dir das so gut tut.

Aber allein deshalb
Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 16:25:58
Ich hätte auch ein wahnsinnig schlechtes Gewissen oder Skrupel mich vom Christentum amzuwenden, dafür bin ich zu gottesfürchtig. Ich glaube ja auch an Jesus, aber dennoch fühle ich mich zum Buddhismus hingezogen.

kann es nicht anders erklären
würde ich dich gerade gerne in den Arm nehmen. Da ist sie wieder die Angst (welche auch immer).

Gottesfurcht hab ich keine. Genauso wenig wie ein schlechtes Gewissen, wenn mich etwas interessiert. Vielleicht ist es genau das, was dich dran hindert Buddhismus als Religion zu sehen? Aber jetzt komm ich wieder vom 100sten ins 1000ste  s-druecken.

"Fürchte dich nicht" heißt es doch schon in der Bibel ..... was ja nicht heißt, dass wir nie Angst haben werden.

Vielleicht kannst du eines Tages mehr fassen, was dich genau berührt, was dir gut tut. Jesus am Kreuz ist ja nun kein friedliches Bild. Dass ein meditierender Buddha mehr Ruhe ausstrahlt ist für mich durchaus nachvollziehbar. Ich hatte jetzt über Jahre das Foto eines großen starken Baumes im Zimmer hängen. Im Haus ist dafür noch kein rechter Platz gefunden, aber der findet sich schon noch. Ja, der strahlt für mich diese Ruhe aus.

Im Deutsch-Unterricht haben wir z.B. Siddhartha gelesen und ich finde das Buch nach wie vor toll, obwohl ich überzeugte Christin bin.

Das eine tut dem anderen nichts  :)
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Schnauferl1974

Zitat von: Bettina am 10. Januar 2013, 16:36:39
Schnauferl, ich glaub wir reden aneinander vorbei. Aber das ist nicht schlimm. Ich finde es ja gut, wenn dir das so gut tut.

Aber allein deshalb
Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 16:25:58
Ich hätte auch ein wahnsinnig schlechtes Gewissen oder Skrupel mich vom Christentum amzuwenden, dafür bin ich zu gottesfürchtig. Ich glaube ja auch an Jesus, aber dennoch fühle ich mich zum Buddhismus hingezogen.

kann es nicht anders erklären
würde ich dich gerade gerne in den Arm nehmen. Da ist sie wieder die Angst (welche auch immer).


Danke Dir!!

Zitat von: Bettina am 10. Januar 2013, 16:36:39

"Fürchte dich nicht" heißt es doch schon in der Bibel ..... was ja nicht heißt, dass wir nie Angst haben werden.



Im Deutsch-Unterricht haben wir z.B. Siddhartha gelesen und ich finde das Buch nach wie vor toll, obwohl ich überzeugte Christin bin.

Das eine tut dem anderen nichts  :)

ich bin sehr gottesfürchtig erzogen worden, habe Riesenrespekt eine Kirche zu betreten. Eigentlich ist mein Leben beherrscht von Ängsten, das ich was falsch mache. Diese Ängste äußern sich nun durch Krankheitsängste.
ich lege sehr viel Wert darau, dass mein Umfeld gut von mir denkt, alles sehen, dass mein Haus sauber ist..... ich bin fremgesteuert und diesem fremgesteuert will ich entgegentreten und das kann ich nur, wenn ich ganz bei mir bin und das bin ich anscheinen nicht.

Ich habe es noch nie auf die Situation am Kreuz bezogen, dass es mich nicht anspricht, aber ja, Du hast recht, was sollte darin entspannend sein.


Was ist das für ein Buch!
Ich bin mir nicht mehr sicher Christin aus Überzeugung zu sein, oder ob ich es nur bin, weil man es hier eben ist.

Bettina

Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 16:53:44
Was ist das für ein Buch!
Ich bin mir nicht mehr sicher Christin aus Überzeugung zu sein, oder ob ich es nur bin, weil man es hier eben ist.
Und du bist dabei, das herauszufinden ..... ist doch toll  :)

@Siddhartha: Das ist Hermann Hesse. Gibt es auch als Reclam-Heft, kostet nur kleines Geld, ist sogar verfilmt worden (sogar gut wie ich finde) und auf jeden Fall das Lesen wert. Bei Wikipedia bekommst du nen recht guten Überblick, aber vielleicht liest du es einfach, wenn dir danach ist. Es ist kein Lehrbuch oder so, einfach eine Geschichte.
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Schnauferl1974

Werd ich mir auf jeden Fall zulegen!
Danke für den Tip!
Bin auf der Scuhe nach guter Literatur

Bettina

Halt Literatur im Sinne von klassischer Literatur, was man so im Deutsch-Unterricht liest und Interpretation und so. Es ist kein Sachbuch über Buddhismus.
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Schnauferl1974

Genau sowas hab ich gesucht

Mirjam

Ehrlich gesagt kenne ich mich mit dem Buddhismus nicht wirklich aus... Was ich damals in der Schule gelernt hab, ist schon lange wieder raus aus meinem Kopf...  ;)

Aber im Endeffekt wirst du dich irgendwann entscheiden müssen. Denn

Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 14:53:02
@Bettina: Was mich total anspricht ist zum Beispiel der Satz "Erlösung durch Selbsterkenntnis" und dass es eigentlich keinen Gott gibt
Achtsamer duchs Leben zu gehen

und

Zitat von: Schnauferl1974 am 10. Januar 2013, 16:25:58
Ich glaube ja auch an Jesus, aber dennoch fühle ich mich zum Buddhismus hingezogen.

passt auf Dauer nicht zusammen. Denn entweder man glaubt daran, dass (nur) Jesus die Menschen erlösen kann oder eben nicht...

Aber wenn es dir um genau diese Sachen geht, die du zitiert hast, dann scheint es dir doch eher um die Religion zu gehen, oder? Erlösung, Gott, usw. das sind ja alles die religiösen Seiten und nicht so sehr die Lebensweise...

Ich wünsch dir, dass du deinen Weg findest... Und vielleicht findest du auch Ruhe, wenn du dich mehr mit dem Christentum beschäftigst, und Jesus für dich ein persönlicher Heiland und Freund wird...






Eileen

Ich kann dir nicht wirklich helfen, zum Buddhismus kann ich nur bedingt was sagen...ist für mich eher eine Lebenseinstellung als Religion und vom Christentum halte ich persönlich nichts, da Atheist.

Wenn du doch aber dich mit deiner Religion nicht mehr zu 100 % identifizieren kannst oder sogar Gottesfurcht hast, warum lässt du es dann nicht ganz und versuchst, ohne irgendwelche "Lebensweisheiten" deinen Weg zu finden.

Ich will auf gar keinen Fall euren Glauben an was auch immer verurteilen oder darüber lästern...ich hoffe das kommt jetzt nicht so rüber.

Ich frage mal ganz ernst, muss man um zu sich selbst zu finden unbedingt einer Religion nahestehen? Es geht auch ohne, wirklich, und das doch um einiges ehrlicher, oder? Ist es nicht besser man findet wirklich selbst zu sich, ohne irgendwelche sogenannten "Weisheiten" die irgendwer mal "erfunden" hat?

Meph

#23
kennst du "Hallo Mister Gott hier spricht Anna"?
Das Buch geht so erfrischend mit Gottesfurcht und der ganz persönlichen Verbindung mit Gott um.

Ich bin auch Hesse-Fan ;) Mein Buch war (und ist immer wieder) Demian. Und jedes Mal wenn es mir in meinem Leben in die Hand fiel fand ich mich an einer anderen Stelle der Entwicklung des Buches wieder

und dann.... gibt's heute abend noch nen Goethe von mir
Zitat
Gesang der Geister über den Wassern
Johann Wolfgang Goethe 1749-1832

Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es.
Ewig wechselnd.

Strömt von der hohen,
Steilen Felsenwand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,

Und, leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend
Zur Tiefe nieder.
   Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.

Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.

Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind rauscht von Grund aus
Schäumende Wogen.

Seele des Menschen
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind !



Edit: Um mal wieder zu meiner inneren Ruhe zu kommen und meinen Akku aufzufüllen bin ich aktuell ernsthaft am überlegen mal ein Wochenende in ein Kloster zu gehen... als Nichtkatholik, aber offener christ
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
1DfyhRV3c7nRGPQuF4PdMkhJYtqE3BmSzW

zuz

Nun ja, warum soll man nicht einzelne Elemente aus anderen Religionen rauspicken und sie in sein Leben/seine Religion integrieren.
Manche schrieben ja schon das mit der Meditation - das bieten heute auch viele christliche Kirchen an, z.B., und was sollte dagegen sprechen. Wenn es gut tut, ist es auch gut. Wenn nicht, dann war es eben nicht das Richtige.

Gerade das mit der Achtsamkeit finde ich ganz, ganz wichtig. Ich glaube, dass man allein dadurch vieles im Leben verändern kann, zur Ruhe kommen, zu sich selbst finden. Meditation ist ja auch nur eine Extremform der Achtsamkeit. Achtsamkeit kann man aber auch ständig im Alltag üben, immer wieder, beim Kartoffelschälen, wenn man an der roten Ampel steht, in Gesprächen, bei jeder Gelegenheit eigentlich. Und es hilft.

Dafür muss man nun wirklich nicht Buddhist werden. Aber sich Anleihen holen, warum nicht? Über Weisheiten und Sätze nachdenken oder sogar meditieren, überlegen, ob sie einem weiterhelfen - warum nicht? Und wenn die Buddhastatue hilft - dann stell sie auf.

@Mirjam: Hm, das sehe ich nicht so. Angenommen, man glaubt an Erlösung durch Jesus. Könnte es nicht sein, dass er einen erlöst, indem er einem zur rechten Zeit den passenden Spruch zukommen lässt? ;) Das eine schließt für mich das andere nicht aus. Und wenn jemandem Selbsterkenntnis grad wichtig ist und ihn weiterbringt, dann hat das erstmal nichts mit seinem Glauben zu tun, an wen oder was auch immer. Dann sollte man dem nachgehen. Und wer weiß, vielleicht findet man über diesen Umweg auch (wieder) zu einer sinnstiftenden Religiosität?