@Lori
Da wir beide sehr viel arbeiten und wirklich privat auch immer stark eingebunden sind (Termine der Kinder durch das Turnen, generelle Verpflichtungen, ...) nehmen wir uns sehr bewusst diese Paarzeit und terminieren das sogar.
So haben wir nun das zweite Juli-Wochenende keine Kinder Zuhause, ich bin am Freitag noch im Spätdienst und habe dann frei. Ich habe daher meinem Mann per E-Mail mitgeteilt, dass er bitte für den Samstag keine Termine annehmen soll, habe ihm meine Vorstellung für Freitag Vormittag und Freitag Abend, so wie Samstag geschickt und er blockt sich diese Zeit dann auch.
Unsere Kinder gehen an den Wochenenden eigentlich gar nicht mehr zu den Großeltern, zu einem weil die Interessen zu unterschiedlich sind, zum anderen weil es mit ihren Trainingszeiten kollidiert und sie da nun derzeit ihre Priorität haben. Also nehmen wir uns auch bewusst für Auszeiten eine Babysitterin. Hier bei EO habe ich aber auch schon häufig gelesen, dass das für so manchen auf gar keinen Fall in Frage käme.
Ich bin halt kein "Irgendwann haben wir ja wieder ..."-Typ. Ich bin der Meinung, dass eine Beziehung massiv leidet, wenn es keine bewussten Auszeiten gibt, die nur als Paar gelebt werden. Familie ist toll, Kinder sind wundervoll - aber gewisse Auszeiten halte ich persönlich für wichtig und erstrebenswert. Und es gibt einiges was als Paar einfach mehr Spaß macht als mit Kindern im Schlepp. Und auch intensiver ist. Anders ist. Schöner ist.
Unsere Kinder haben zwar den Luxus, dass ihre Großeltern sie in den Ferien eine Woche zu sich nehmen und/oder mit ihnen in den Urlaub fliegen (wobei das ja "nur" mein Vater macht ... und die Woche bei meiner Mutter werden sie eher mit meinen Schwestern beschäftigt sein als mit Oma), dafür wohnen sie aber alle weit weg und sind im Alltag nicht präsent. Sie übernehmen keine Betreuungszeiten, sie helfen nicht bei Ausfällen die dann und wann passieren. Diesen Luxus haben dann wieder andere Familien.
Meine Schwiegermutter nimmt die Kinder auch gerne MAL, aber gewiss nicht länger als eine Nacht. Und auch diese schon eher ungerne. Dabei liebt sie die Kinder ohne Wenn und Aber, sie sind ihr Stolz und sie gibt auch überall mit ihnen an - aber sie ist selbst Vollzeit berufstätig, über 60 Jahre alt, ... wenn sie mal frei hat, dann möchte sie auch "frei" haben und Kinder sind schön, ja - aber ab einem gewissen Alter auch anstrengend. Vor allem wenn der Körper auch noch auf anderen Ebenen voll beansprucht wird. Ich glaube in all der Zeit haben sie einmal bei ihr geschlafen und waren zwei oder drei Mal einen Abend dort, so dass wir Essen waren und ins Kino gegangen sind, auf dem Heimweg haben wir sie dann schlafend wieder eingesammelt. Aber das ist okay, das finde ich legitim und würde sie niemals in irgendeine "Verpflichtung" nehmen oder eingeschnappt sein, weil sie es so handhabt. Sie hat ihre Kinder groß, sie ist für unsere Kinderbetreuung nicht zuständig und sie hat noch genug Eigenverpflichtung.
Im Notfall wäre sie immer da, das weiß ich, aber nicht für die "alljährliche Ferienbetreuung" oder "jeden Mittwoch holst du die Kinder von der Schule ab".