Angelina Jolie-Brustamputation-was haltet ihr davon?

Begonnen von mausebause, 14. Mai 2013, 08:16:15

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mausebause

Habe es eben im Radio gehört und nachgelesen: [Login or Register]

Was haltet ihr davon? Nachvollziehbar? Würdet ihr das auch machen lassen?

kd74

#1
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scarlet_rose

Ich halte die Frau schon immer für irgendwie....krank.

Und auch diesen Schritt finde ich nicht ganz normal. Prävention ist die eine Sache und sicher sinnvoll. Aber vorsorglich Körperteile zu amputieren halte ich für wenig sinnvoll.

Sie sagt andere Frauen sollen von ihrer "Erfahrung" profitieren?
Von welcher denn? Was hat sie denn für eine Erfahrung?

Soll das nun alle Frauen/Männer, wen auch immer dazu animieren, Krebsgefährdete Körperteile zu amputieren? ich halte es für gefährlichen "Gesundheitswahn" fernab jeder gesunden Realität.
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Schnauferl1974

Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Sie hat Angst, einfach nur Angst

Klar kann mann sich nicht vor allem und jeden schützen, aber wenn sie erlebt hat wie es ihrer Mutter über Jahre ging und sie 87% Risiko hat. Warum nicht. sie hat viele Kinder, sie will nicht dass sie ihre Mutter durch Brustkrebs verlieren.



Nici+YaMa

Ich kann es schon nachvollziehen.  :-\

Eine Kollegin von mir ist mit unter 30 an Brustkrebs erkrankt, Amputation beider Brüste ( auch der gesunden ), Chemo..... ihre Mutter, ihre Oma, ihre Tante, alle an Brustkrebs erkrankt. Ihre Schwester hat sich daraufhin auch beide Brüste vorsorglich amputieren lassen.
Ich meine heute kann man die ja komplett wieder aufbauen und wenn ich damit ein 87 % Risiko ausschliessen kann.....  :-\
Und gerade wenn man jemanden 10 Jahre lang, kämpfen, leiden und verlieren gesehen hat, kann ich diese Handlung schon verstehen !
Nici mit Yannic und Maja :-)


scarlet_rose

Meine Mama, meine Oma und meine Tante...alle Brustkrebs! Und alle deutlich unter 60.
Meine Mama mit 33. Sie hatte auch noch GBH-Krebs kurz später.

Ich hab also schon "Brustkrebserfahrung" und bin auch getestet worden, nachdem meine Oma das zweite mal erkrankt war.
Irgendwann kommt es vielleicht, ja. Aber ich halte es für sinnvoller, verantwortungsbewusst und gesund mit seinem Körper umzugehen, als mögliche Risiko-Körperteile einfach abzuschneiden  :-\
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PeCaPe

Zitat von: Vigi am 14. Mai 2013, 08:31:47
kann man das als otto normalbürger überhaupt? ich meine zahlt das die kk?
es hat ja nicht eben mal jeder soviel geld übrig das vorsorglich zu machen.




Ja, das kann man, wenn man vorher die Tests gemacht hat und die genetische Veranlagung dafür hat.


Wir hatten schon Frauen auf Station, die diese OP machen lassen haben. 
5% Restrisiko bleiben aber.

Entdecke deine Grenzen, aber vor allem deine Möglichkeiten, meine kleine, liebe Alicia!


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kd74

#7
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guest1707

Ihr Körper ihre Entscheidung und ich denke sie hat einfach Angst -  Angst vor Krebs, Angst vorm Sterben, Angst vor Krebsfolgen was weiß ich.

Ob ich es machen würde weiß ich nicht, aber in meiner Familie liegt kein Risiko vor, zumindest keins von dem ich weiß. :)


bella1979


Wechselflügler

Ich kann es absolut verstehen.

Ich denke, bei so einem hohen Risiko würde ich es auch machen lassen... :-\

Scarlet, bei genetischer Disposition hilft Dir auch die gesündeste Lebensweise nicht.

Once

ich hab auch davon wieder nichts mitbekommen. Gerade mal bei der Zeitung mit den großen vier Buchstaben nachgesehen...

starke Entscheidung, starke Frau. Also ich bin da ganz bei vigi. Man kann sich da schwer ein Urteil erlauben.
Ich weiß jetzt nicht wie es um die Inhalte des Artikels steht, aber würde man mir eine knapp 90%ige Chance prognostizieren an Brustkrebs zu erkranken, würde ich auch so handeln. Meines Wissens nach ist es auch keine Seltenheit sich präventiv einer Amputation zu unterziehen. Ich habe schon häufiger davon gelesen.

Und mal eine Gegenfrage: was ist das Leben noch wert, wenn man sich aus Angst vor der Diagnose Krebs seiner Gesundheit nicht mehr erfreuen kann.

Man wird die Amputation sicher gar nicht erkennen. Da wird sicher eine ganze Armada an Schönheitschirurgen aufwarten um die Brüste so zu rekonstruieren, dass sie noch dreimal besser aussehen als ohnehin schon. Also: was hat sie zu verlieren, außer der Sorge irgendwann einmal an dieser schrecklichen Erkrankung zu leiden.

scarlet_rose

Zitat von: Nala am 14. Mai 2013, 09:51:59

Scarlet, bei genetischer Disposition hilft Dir auch die gesündeste Lebensweise nicht.

Das weiß ich schon auch. Aber auch die Amputation verschafft keine Sicherheit.
Sie mindert die Gefahr, mehr nicht. Und die Eierstöcke hat sie ja noch drin.

Zu gesunder Lebensweise gehört für mich auch eine gute Vorsorgeuntersuchung. Und ich denke, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sinnvoller ist,als abschneiden.
Die gesunde Lebensweise hilft insofern, als dass ein gesunder Körper eher mit der schweren Behandlungen klar kommt, als ein panischer Geist  ;)

Und es wird durchaus empfohlen, auch bei erhöhtem Risiko auf eine gesunde Lebensweise zu achten, denn es ist davon auszugehen, dass ungesunde Lebensweise Krebserkrankungen begünstigen kann.

Bei mir liegt das Problem am BRCA2-Gen. Nicht ganz so hohes Risiko wie BRCA1 auf Brustkrebserkrankungen. Dennoch denke ich bin ich in dem Thema recht gut drin und erlaube mir daher auch ein Urteil.

Ich erlebe viele Frauen als gerade zu panisch, wenn es um das Thema geht und denke dass es schwierig ist, ein ruhiges Leben zu führen, wenn man sich so auf Krankheiten fixiert. Sie hat jetzt vielleicht eine Gefahr verringert, aber wenn man einmal anfängt, wo hört man auf?

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Mondlaus

Ich habs auch gesehen. Hatte mir schon vorher darüber Gedanken gemacht, da eine Freundin und deren Familie betroffen war und die Schwester nun auch die OP hat durchführen lassen. Ich würde es sofort machen und müsste nicht mal drüber nachdenken.

Hab heute morgen gesehen, da wurde ein Interview auf der Strasse durchgeführt, und eine Frau meinte, so etwas sei doch krank - man könne sich ja auch die Nieren rausoperieren lassen, denn die könnten ja auch Krebs bekommen. Bei Brustkrebs liegt der FAll anders als bei anderen Prädispotitionen zu Krebserkrankungen - da würde eine genetische Veranlagung das Risiko z.B. von 2 auf 4 Prozent erhöheh. Also alles sehr gering.

HWer nun die entsprechenden genetische Veranlagung für Brustkrebs in sich trägt, dessen Risiko steigt nun von 5- 10% auf 45 - 90%! Das sind Zahlen, da kann man eigentlich davon ausgehen, es früher oder später zu bekommen, es sei denn, man hat Glück.Und hier lag die Wahrscheinlichkeit anscheinend bei 87%. Diese Genmutation ist demnach eine Art "Vorstufe" (nicht im medizinischen Sinne). Eine gesunde Lebensweise und häufige Vorsorge helfen da leider wenig. Dass es da überhaupt die Möglichkeit gibt, dem durch eine Masektomie entgegenzuwirken, das ist echt ein Privileg.

Die KK zahlen so eine OP - denn wenn man Nutzen-Risiko berechnet, dann würde eine Chemo, zu der es wahrscheinlich kommen wird, viel teurer kommen. Auch die Rekonstruktion mit Implantaten wird bezahlt, wenn die Frau das wünscht. Optisch sieht man danach eigentlich nichts, das sollte also kein Grund sein, sich dagegen zu entscheiden.
Kind 2011
Kind 2014
...

PeCaPe


Entdecke deine Grenzen, aber vor allem deine Möglichkeiten, meine kleine, liebe Alicia!


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Once

scarlet, keiner greift Dich an weil Du Dich nicht für diese radikale Präventivmaßnahme entscheiden würdest. Jedoch solltest Du nicht jene als krank bezeichnen die sich aus guten Gründen dafür entscheiden. Das wirkt so als würdest Du Dich von jeder Person die sich dafür entscheidet (n diesem Fall Angelina Jolie) in Deiner Entscheidung kritisiert fühlen.

~ Oma Netti ~

Wenn meine Töchter die Genmutation von meinem Mann geerbt haben, dann haben sie das Gen auch.  :-[ (Sie haben sich noch nicht testen lassen)
Und wenn sie das tatsächlich haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken um 80% (!!!) erhöht. Das ist nicht mal eben so, dass man mit gesunder Lebensweise usw gut vorbeugen kann!
Bei meiner Schwägerin (auch Trägerin dieses Gens und an ganz aggressivem Krebs erkrankt) wurde vorsorglich die gesunde Brust auch amputiert plus alles, was sonst noch da war, Gebärmutter, Eierstöcke... Hätte sie den Knoten nicht zufällig bemerkt, wäre 6 Wochen später nix mehr zu retten gewesen, denn er hat sich innerhalb von 2 Wochen mehr als verdoppelt!
Ich muss sagen, ich versteh das, wenn man sich entscheidet das vorsorglich zu machen! Und kein Arzt der Welt würde das aus einer Laune heraus machen!

Die Genmutation kommt von meiner Schwiegermutter und in deren Familie sind ALLE tatsächlich an Krebs erkrankt. Alle noch unter 50. Alle 4 Schwestern hatten Brustkrebs, meine Schwiemu hatte Brustkrebs und zwei davon sind mit nicht mal 40 daran gestorben und haben kleine Kinder hinterlassen. :-[

Sehr guter Beitrag, Mondlaus und ja, die KK bezahlen das.

redheart

Ich wüsste nicht, was man darüber diskutieren sollte ???

Ein mutiger aber nachvollziehbarer Schritt (ist ja auch egal, ob man Angelina Jolie mag oder nicht s-:)). Warum sollen wir die Möglichkeiten, die uns die moderne Medizin bietet nicht nutzen?

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Wechselflügler

Scarlet -  es sind aber auch schon Menschen an Krebs gestorben, OBWOHL sie gesund   gelebt haben und regelmäßig zur Vorsorge gegangen sind.

Bei 90% Risiko müsste ich nicht überlegen!

Mondlaus - Danke, super Beitrag.

GsD kann jeder selber entscheiden, wie er in so einem Fall vorgehen will.
Niemand darf für eine diesbezügliche Entscheidung - egal, wie sie ausfällt - verurteilt werden.


Katie

Puh, nach einigen Aussagen hier muss ich mich erst mal wieder beruhigen. Ich bin da doch sehr empfindlich nach allem was ich in letzter Zeit mitmachen musste.

Ich bin selbst Betroffene (BRCA2) und habe auch die Krankheit schon hinter mir. In den naechsten Monaten steht bei mir auch eine prophylaktische entfernung der gesunden Brust an, die Linke ist ja eh schon weg. Danach werden die Eierstoecke entfernt.

Jemanden der diese Entscheidung trifft als krank zu bezeichnen, da fehlen sogar mir ausnahmsweise mal die Worte.

Uebrigens, die OP und die Vorsorge schliessen sich nicht gegenseitig aus. Ich bekomme trotzdem noch jedes Jahr die grosse Vorsorge (inklusive MRT).

Mir sind meine Titten sowas von egal. Mein Leben, meine Kinder, meine Familie sind mir tausendmal wichtiger. Und wenn ich das Risiko durch diese OP's auch nur ein bisschen minimieren kann, dann tu ich das. Denn diese Krankheit und ihre Behandlung ist die Hoelle und durch die will ich nicht nochmal gehen muessen.

~ Oma Netti ~

@Red   s-daumenhoch Und mal ganz ehrlich, welche Frau würde DAS machen lassen, wenn es nicht wirklich nötig wäre. Keine.

scarlet_rose

#21
Ich fühle mich nicht angegriffen, aber ich darf auch negativ urteilen. Ebenso darf jeder über meine Entscheidung negativ urteilen.

Für mich ist die präventive Amputation krank und Teil von entgleister Medizin. Nicht nur das, es gehört ganz vieles dazu, was ich an medizinischen auswüchsen als ungut und krank empfinde.


@Nala:
Ich hab doch nie gesagt, dass man nicht erkrankt, wenn man gesund lebt.
ICH mag vieles nicht, was die moderne Medizin ermöglich. Pränataldiagnostik, vorsorgliche Beschneidungen, vorsorgliche Amputationene....ich halte das für kranke und ungute Auswüchse der Medizin  :-\
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Katie

Risiko bei BRCA 2 ist uebrigens bis 80%. Auch nicht ohne...

Once

links rein, rechts raus bez. doofer/unüberlegter Kommentare! You go girl! ....Du machst alles richtig Katie und man kann nur den Hut davor ziehen mit welcher Kraft du diesen Weg gehst!  s-klatschen s-klatschen


scarlet_rose

Zitat von: Katie am 14. Mai 2013, 10:37:27
Risiko bei BRCA 2 ist uebrigens bis 80%. Auch nicht ohne...

weiß ich. Dazu kommt ein erhöhtes Risiko auf andere Mutationen.
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