Albtraum Mutterschaft

Begonnen von Jasmin, 18. April 2015, 10:25:34

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Jasmin

Hallo  :)

Es schlägt  ja in den Medien und in den sozialen Netzwerken eine große Welle:

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Was ist eure Meinung dazu? Darf eine Mutter es bereuen Mutter geworden zu sein ohne das das die Liebe zum Kind mindert? Oder passt das nicht zum Bild einer Mutter?

Meine Meinung schreibe ich später, mich würde eine nette Diskussion hier sehr freuen.
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

Zita78

Mmh. Es tut mir weh für jede Mutter, die die Entscheidung bereut. Auch für die Kinder tut es mir Leid, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die das nicht merken.

Ich liebe es, Mutter zu sein.  :)

Fliegenpilz

Jeder Mensch darf alles bereuen.
Wie oft lesen wir hier, das jemand äußert zu früh Mutter geworden zu sein. Oder zu spät. Oder zu viele Kinder. Oder oder oder.
Es mindert nicht die Liebe zu den Kindern, absolut nicht. Diese Unterstellung finde ich unfair, gemein, frech, gefühllos.

Ich kenne die Welle nicht, ich kann den Link jetzt nicht lesen, aber ich denke schon, das es Situationen gibt in denen man es bereut sich für die Mutterschaft entschieden zu haben. Der innere Kampf den eine solche Frau ausfechten muss, mag ich nicht tragen mögen und gebe nicht noch eine weitere Last hinzu indem ich es verurteile.

Mondlaus

Die Medien berichten falsch. Und Alptraum Mutterschaft ist eine völlig falsche überschrift.

in der Studie,  um die es geht, wurden ca. 20 Mütter befragt. Alle hatten angegeben,  dass sie sich mit dem Wissen und der Erfahrung,  die sie heutr haben, nicht wieder für kinder entscheiden würden. Die jeweiligen interviews waren viele Stunden lang und alle berichten sehr differenziert.  Keine einzige gibt an, dass sie ihre Kinder nicht liebt oder dass sie mit ihrem Leben unglücklich ist. In vielen der aussagen ( habe aber nicht alle interviews gelesen) finde ich mich auch wieder. Es ist eigentlich ein hype um nichts.
Kind 2011
Kind 2014
...

Nipa

Meine eigene Mutter hat gesagt, dass sie sich das mit dem Kinderkriegen sehr gut überlegt hätte, wenn sie zum Zeitpunkt der Entscheidung das Wissen wie es sein wird,  gehabt hätte.
Es ist nun mal nicht immer alles mit einem Lächeln vom Tisch, je nach Kind kann es einen unheimlich viel Anstrengung und auch Lebenszeit kosten.
Und dennoch bereut meine Mutter nicht uns bekommen zu haben.

Nachtvogel

Ich unterschreibe bei Christiane!


Ich wollte immer früh Mutter sein, desdo jünger desdo besser.
Ich sehe auch nach wie vor viele Vorteile und bin immer noch froh wie es gekommen ist.


Und jetzt kommt das Aber  ;)


Hätte ich damals alles gewusst was ich jetzt weiss...ich denke ich hätte meine Kinder ein paar Jahre später bekommen, nur so 2-3, mehr nicht, aber trotzdem.

Ist aber ein vollkommen irrelevanter Gedankenzug denn würde man die Zeit zurückdrehen hätte ich auch mein jetziges Wissen nicht und würde 100% meine Entscheidung wieder treffen wie ich sie getroffen hab

Und ich bin mir absolut sicher, hätte ich die 2-3Jahre länger gewartet, ich wäre in diesen nicht glücklich gewesen, weil es mir gefehlt hätte genau so wie es mir die 3-4Jahre vorher gefehlt hat, als ich auch schon einen riesen Kinderwunsch hatte, aber eben die Vernunft gesiegt hat, zuerst Schule, Studium,...usw beenden.
Ich hätte die paar Jahre Freiheit mehr nicht geniessen können also wären sie auch nichts wert gewesen ;)

Hinterher weiss man eben immer Dinge, die man vorher nicht weiss, ob es nun um Kinder geht oder worum auch immer. Das ist eben so und in vielerlei Hinsicht ist das auch gut so ;)

Gott was denkt ihr denn wieviele Leute wohl noch später oder garnicht erst Kinder bekommen würden wenn alle die Tragweite vorher kennen würden ;D
Ich meine machen wir uns nix vor, die meisten von uns haben recht kleine Kinder und die richtigen Probleme usw kommen erst noch S:D ;D
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Honigbluete

Ich kann es nachvollziehen, dass eine Frau die Mutterschaft, wie sie gesellschaftlich festgelegt ist, bereut, ohne es zu bereuen, ihre Kinder zu haben.
Denn das sind zwei Paar Schuhe. Was meint ihr, was ich erlebt habe, als ich mal sagte, ich könnte das Baby an die Wand klatschen, wenn es nachts brüllt und sich nicht beruhigen lässt. Eine Bekannte hat mit Tränedn in den Augen gestanden, dass es ihr auch so geht und ich die erste bin, die das mal sagt. Ich habe mich von vielen "Vorgaben" frei gemacht, kann dieses ewige Auferinanderrumhacken von Müttern mit verschiedenen Lebenseinstellungen untereinander absolut nicht verstehen. Das ist ein Teil der Mutterschaft, den ich nicht mag, dieses Bewerten/Abschätzen/Urteilen über andere. Das gibt es sicher auch in anderen Bereichen, aber in Bezug auf Mutterschaft erlebe ich das sehr heftig.
Es gibt auch noch andere Seiten der Mutterschaft, die ich nicht schön finde, Schlafmangel, Trotzanfälle, Machtkämpfe, die ewige Vorbildrolle und die ständige "Rufbereitschaft", aber für mich wiegt das positive absolut schwerer. Ich habe es gerade mit dem Großen gewiss nicht leicht, aber auch mit meinem heutigen Wissen würde ich nochmal Mutter werden wollen.

Peppeline

Mutter sein selbst bereue ich absolut nicht, aber heute habe ich es sehr bereut, dass ich so wahnsinnig war und mit den drei Kindern einkaufen gefahren hin  S:D  ;D

Später mehr, vom Tablet zu schreiben macht keinen Spaß  s-:)
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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

Sonne1978

Vorab möchte ich sagen, dass ich bei meiner Antwort davon ausgehe, die Mütter haben sich aus freiem Willen für ein Kind entschieden (keine Vergewaltigung oder gesellschaftliche / traditionelle Verpflichtung o. Ä.).

Mir fällt es schwer, das zu verstehen. Reue bedeutet für mich, dass ich mit dem, was ich nun habe, unzufrieden bin. Ein Leben, was Verzicht bedeutet, Verantwortung, finanzielle Belastung, Paarprobleme, beruflicher Rückschritt. Um mal ein paar Beispiele zu nennen. Dass Kinder persönliche Nachteile bedeuten, ist kein Geheimnis. Dass Kinder anstrengend sein können, auch nicht.

Manches kann man bereuen, weil man die Tragweite erst begreift, wenn sie einen betrifft. Der berufliche Rückschritt z. B. oder finanzielle Einbußen. Das hat natürlich mit dem Kind selbst nichts zu tun. Insofern denke ich, wird die Liebe zum Kind nicht in Frage gestellt. Allerdings gibt es Reue-Punkte, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, dass nicht doch unterschwellig die Zuneigung zum Kind Risse hat (Verzicht auf irgendwas).

Schnukki

@ Sonne:  Manch eine Mutter wird aber auch Mutter, ohne das sie es vielleicht geplant hat. Verhütungspanne - oder auch einfach schlecht verhütet.
Manch eine Frau zeugt naiv mit 19 ein Kind .. wo sich sich zum Teil der Tragweite noch gar nicht bewusst sein kann.
Eine andere zeugt in Liebe ein Kind ... mit Mann, Kind und Haus .. und findet sich 2 Jahre später in den Trümmern ihrer Ehe wieder - alleinerziehend mit 2 Kindern - ohne Job und Schulden.
Manche eine Frau bekommt 3 oder mehr Kinder und geht in ihrer Rolle als Mutter auf .. und eine andere zerbricht an Depressionen bei nur einem Kind.

Ich denke man kann sein Kind über alles lieben und trotzdem sagen, mit dem jetzigen wissen würde man sich anders entscheiden.

Once

#10
ich kann es auch verstehen.
Ich wurde irgendwie so aus meinem alten Leben heraus katapultiert und kann auch nicht mehr zurück - komme was wolle. Das schmerzt mich manchmal. Entgegen der allgemeinen Meinung man könne mit Kind genau so Spaß haben wie ohne Kind, kann ich für mich mittlerweile sagen, dass das Mumpitz ist. Das kann ich definitiv nicht. Rein physisch könnte ich es, aber eben nicht mental, da ich Verantwortung trage. Und diese Verantwortung schränkt mich in meiner Freiheit ein.

Gleichzeitig jedoch ist da dieses tolle Kind und diese tolle Zeit die wir gemeinsam erleben. Ich will es eben gut machen und richtig machen und es war mir immer klar, dass das mit Opfern verbunden ist. Aber nur weil ich das in Kauf nehme, heißt es nicht dass ich mir nicht manchmal wünschte noch ein oder zwei (oder drei oder vier  ;D) Jahre gewartet zu haben und noch wichtiger:  der Wert den mein Kind für mich hat, wird dadurch nicht gemindert.

Nachtvogel

Zitat von: Schnukki am 18. April 2015, 17:59:08
Ich denke man kann sein Kind über alles lieben und trotzdem sagen, mit dem jetzigen wissen würde man sich anders entscheiden.

Das denke ich auch! :)
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Peppeline

So jetzt nochmal.

Also insgesamt bereue ich es nicht, dass ich Kinder habe, sie bereichern mein Leben unendlich. Es gibt/gab durchaus Momente, so ehrlich muss ich sein, wo mich die Verantwortung schier erdrückt hat, ja da habe ich mich schon gefragt, warum ich das wollte. Das waren aber wirklich extreme (wenige) Situationen, die mich an meine Grenzen gebracht haben.

Ich bin ja nun ungeplant Mutter geworden, ich habe meine Ausbildung deswegen abgebrochen. Das bereue ich defintiv nicht und ich würde es wieder so machen.

Ich frage mich aber auch nicht ständig, was wäre wenn ... das bringt mich nicht weiter. Ich versuche, das Beste aus meiner Situation zu machen.

Ich würde alle meine Kinder wieder so bekommen.  :D
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Rumpelstilzchen

Klar gibt es viele Situationen, in denen ich Kinderlose beneide. Am Wochenende, wenn ich einfach mal gerne machen würde, worauf ich Lust habe. Beim Essen gehen im Urlaub, wenn sie einem den Genuss verderben mit ihrem Gemäkel und Streit. Und das Gefühl, ab der Geburt für immer an diesen Menschen und diese Verantwortung gebunden zu sein, das wenige Tage nach der Geburt aufkam, war schon irgendwie krass. Das kann man sich vorher in der Tat nicht genau so vorstellen.
Aber deswegen bereue ich es nicht, Mutter geworden zu sein, weil ich einfach denke, in anderen Lebensentwürfen gibt es andere Nachteile. Vielleicht setzt man dann zu sehr auf den Beruf und übersieht andere wirklich wichtige Dinge dafür. Oder die Partnerschaft geht in die Brüche (Kinder sorgen ja vermutlich schon mit dafür, dass man nicht beim ersten Problem die Flinte ins Korn wirft) und am Ende steht man alleine, einsam da. Oder man hat total viele Freiheiten und mit 60 fehlt einem die Familie, die andere haben. Das Gras ist nicht grüner in Nachbars Garten. Also bei aller Problematik, und wir haben mit den Kindern schon echt harte Zeiten erlebt - ich bereue es nicht.
Ich denke, Teil des Problems ist sicher die Anspruchshaltung der Gesellschaft oder Klischees darüber, wie Mütter zu sein haben. Auch solche Foren wie hier helfen da nicht unbedingt immer, wenn logisch alles, was man toll macht, gerne vor sich her getragen wird und die negativen Seiten weniger. Dann fühlt sich die eine oder andere Leserin vielleicht auch als Versagerin, überspitzt formuliert. Wenn man sich locker macht und sich Fehler in der Erziehung, Dreck in der Wohnung und Fertigprodukte im Kühlschrank erlaubt, kommt man vielleicht mit dem Mutterdasein auch besser klar als wenn man meint, alles hunderprozentig machen zu müssen.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

MangoSine

#14
~

Solar. E

Ich denke, die Liebe zu den Kindern läuft auf einer ganz anderen Ebene ab als die Frage danach, ob man rückblickend irgendetwas anders gemacht hätte oder nicht.
Von daher finde ich, dass die Frage "Warum tue ich mir das eigentlich an?" durchaus ohne schlechtes Gewissen auch mal gestellt werden darf. Die Kinder geben einem die Antwort irgendwann wieder von alleine.  :)

Ich selber komme ab und an an einen Punkt, an dem mich die Verantwortung, die ich da auf mich genommen habe, wirklich zu erdrücken scheint (helfen tut mir dann einfach eine Auszeit).

Und je größer die Kinder werden, desto größer wird nach meinem Gefühl auch die Verantwortung - bis sie erwachsen sind und diese hoffentlich dann selbst für sich selbst übernehmen können.
Es stimmt halt mit "kleine Kinder, kleine Sorgen...". Aber das ist was was man wohl erst glaubt wenn man es selbst erlebt.  :P

Peppeline

Oh doch, ich glaube das. Ich mag mir das nur noch nicht vorstellen  ;D
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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

Jasmin

Vielen Dank für die Antworten :)

ich finde im übrigen nicht, das es "ein Hype um nichts" ist. Mir ging es auch eigentlich gar nicht um 28 Interviews sondern um die Diskussion die darum entbrannt ist. Und zwar mit dem Hintergrund: "Darf eine Frau es bereuen Mutter geworden zu sein". Und zwar ohne das was großartiges wie eine Trennung oder sonst was passiert. Einfach so. Eine Frau wünscht sich ein Kind, bekommt es bewusst und erwünscht und stellt nach der Geburt und in der Zeit danach fest, dass die Rolle als Mutter nichts für sie ist, die Gesellschaft aber verlangt als Mutter immer die Glückseligkeit in Person zu sein.

Meine Meinung: Ich kann es zu 100% nachvollziehen. Ich bin zwar nicht an dem Punkt wo ich es bereue Kinder bekommen zu haben aber ich komme emotional sehr an meine Belastbarkeit. Je größer die Kinder werden, desto schlimmer wird es. Natürlich liebe ich meine Kinder, und gerade aus dieser endlosen Liebe  heraus fühle ich mich unter Druck gesetzt. Unter Druck immer zu jederzeit richtig zu funktionieren, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es vergeht kaum ein Tag an dem ich meine Mutterqualtiäten nicht in irgendeiner Form anzweifle.

Ich denke auch, dass das Bild, das die Gesellschaft einer Mutter von sich selbst vorgibt einfach ein Rollenbild ist das kaum zu erfüllen ist. Und ich finde es wichtig und gut, das solche Tabus wie in diesem Thema gebrochen werden.
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

peter

mir fällt es schwer zu verstehen wie man eine tatsache bereuen kann aber das resultat daraus liebt...für mich hört sich das iwi wiedersprüchlich an  :-[

lotte81

Aber man kann doch sagen: Hätte ich gewusst, wie anstrengend die Nächte und wie erdrückend die Verantwortung ist (als Beispiele), hätte ich keine Kinder bekommen ....und dennoch liebt man die Kinder und würde sie nicht hergeben ....
Frag mal deine Tochter, die würde vermutlich auch sagen: Hätte ich entscheiden können hätte ich definitiv kein Kind in dem jungen ALter bekommen, das Geld ist knapp, man verpasst evtl. einiges, man hatte zu wenig Beziehungserfahrung etc.....dennoch liebt sie ihr Kind doch und würde es nun, da es da ist, nicht hergeben.....
Mir geht in einem anderen FAll so:Mein ELtern hatten ja immer Pflegekinder und ich fand es furchtbar und habe es nie gewollt, dennoch sind 3 der Kinder Teil meiner Familie und meines Herzens. Hätte ich aber damals mitentscheiden dürfen, wäre sie nie zu uns gekommen und das sehe ich acuh heute noch so.

Wobei ich die Aussagen in dem kleinen Interviewausschnitt im link schon krass finde...."Alptraum" und "es ist gar nichts für mich" sind schon harte Wörter und klingen anders als:"Mich erdrück die Verantwortung und Liebe manchmal" oder "vielleicht wäre 3 Jahre später besser gewesen".,...hier geht es ja um Frauen, die aus einem gesellschaftlichen Druck heraus Kinder bekamen und dadurch mehr als unzufrieden wurde. ZUMINDEST dem kleinen Artikel nach.....wie Mondlaus schreibt, war es aber ja wohl differenzierter.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

perdita

Jede Große Lebensentscheidung lässt sich hinterfragen, lädt zum was wäre wenn ein. Und Kinder sind eine der gravierenden Lebensentscheidungen die man trifft. Und auch dieses Treffen ist ja abgestuft, wer ungeplant schwanger wird trifft eine andere wahl für oder gegen ein Kind als jemand der bewusst in die Kinderplanung einsteigt. Und in beiden Fällen hat man mit der Entscheidung einen Weg eingeschlagen, der es unmöglich macht einen anderen auszuprobieren. aber das gilt für alles

Wer Jura studiert wird in der Regel nicht Ärztin, Wer Früh heiratet hat nicht das Leben eines 20somthing Singels, Wer den Job in Asien annimmt kann nicht Sonntags bei Muttern essen, wer in seinem Heimatkaff bleibt lebt nie in Berlin... s-:)

Jede entscheidung kann un darf man bereuen, aber es bingt nichts, macht einen nicht glücklicher denn manche sachen kann man zwar ändern aber nicht rückgängig machen. Klar kann ich mit mitte 30 noch mal neu anfangen, aber es ist nicht dasselbe wie mit anfang 20. Es sind Überlegungen aus denen keine berfridigende Konsequenz folgen kann.

Hätte ich mich anders entschieden? Nein, ich war mir sehr bewusst welche Türen vor mir sind und dass ich wenn ich durch eine gehe, die anderen zuschlage.
ICh habe den Druck unterschätzt der auf Mütter einstürmt. Dieses Gefühl egal was ich tue, irgendwo poppt irgendwo jemand auf, der mir mittzuteilen zu müssen glaubt, wie grund falsch das ist, was ich tue, glaube, sage...
Ich habe unterschätzt wie klein eine Welt werden kann, wenn man ein Baby hat und wie viel arbeit es erfordert sie groß zu halten.

Der Schritt von Studentin ind Mittlerer Großstadt zu Kleinstadtmami war auch drastisch, aber ich weiß, das Leben, das ich vermisse, hätte ich auch ohne Kinder nicht mehr dort. Also mehr Sehenen nach vergangenem, als Reue

@ satti

Klar geht das. Man kann doch gleichzeitg seine Kinder lieben, aber sich gleichzeitig wünschen das Leben wäre anders verlaufen.


Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
Kleine Schwester 04.2013*

Wie schön muß es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussieht!
Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)?

Once

Zitat von: satti am 19. April 2015, 21:39:33
mir fällt es schwer zu verstehen wie man eine tatsache bereuen kann aber das resultat daraus liebt...für mich hört sich das iwi wiedersprüchlich an  :-[

Himmelherrgott. Simplifizieren wir das ganze einfach mal:


  • Ich liebe Schokoladenpudding, bin aber nicht gerade glücklich über das "Resultat" auf meinen Hüften.
  • Ich liebe Sport, aber der Muskelkater lässt mich manchmal wünschen, ich hätt's einfach sein gelassen. 
  • Ich liebe es in der Stadt zu wohnen, aber die Sehnsucht nach dem Lande ist omnipräsent.
  • Ich liebe meine neuen Schuhe, aber sie bringen meine Füße zum bluten.

...nun sollte es klarer sein.

Nachtvogel

Perdita hat das schön geschrieben :)

Zitat von: perdita am 19. April 2015, 22:14:05
ich weiß, das Leben, das ich vermisse, hätte ich auch ohne Kinder nicht mehr dort. Also mehr Sehenen nach vergangenem, als Reue


und es stimmt schon...das Problem beim Familie-Gründen ist, dass man es nicht ausprobieren und wieder sein lassen kann, wenns doch nix war ;D...bei so ziemlich allem Anderen gibt es ja irgendwie noch einen anderen Weg, einen Weg zurück oder in eine andere Richtung, beim Kinder-kriegen ist aber Ende aus, die bleiben für immer und ich kann schon verstehen dass es Leute gibt, die dann irgendwann feststellen, dass es doch nix für sie war/sie es besser gelassen hätten.
Ist sehr traurig, geht mir auch absolut nicht so, keine Frage aber verstehen-ja sicher kann ich das!
Und doch, ich glaube schon auch dass man selbst in dieser Situation seine Kinder dennoch über alles lieben kann, auch wenn man sie nicht nochmal bekommen würde

wie sagte mal jemand zu mir in einer ähnlichen Diskussion *ja sicher würde ich sie so jetzt niemals hergeben aber hätte ich sie garnicht erst bekommen dann wüsste ich ja auch nicht, was ich vermissen würde!*

Das kann ich so nachvollziehen und verstehen. :)
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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schwalbe

ich gebe offen zu, als ich schwanger war, gab es einige Wochen, in denen ich daran gezweifelt habe, ob das eine gute Entscheidung war, ja in denen ich mir sicher war, dass es eine falsche Entscheidung war und zwar genau aus den oben erwähnten Gründen. Es war nicht mehr rückkängig zu machen, nie mehr. Es gibt tatsächlich viele einschneidende Entscheidungen, aber heutzutage kann man ohne viel Federlesens auch eine Heirat rückgängig machen.

Heute bereue ich weder ein Kind zu haben, noch würde ich es anders haben wollen, ich bin im Leben genau da angekommen, wo ich hin wollte. Der gesellschaftliche Druck, der auf Mütter ausgeübt wird, ist trotzdem da. Es ist doch so, wie mans macht ist es falsch.
Geht man arbeiten ist man eine Rabenmutter, muss immer den Spagat schaffen, bringt das schnupfende Kind in die KiTa, muss pünktlich Feierabend machen um es abzuholen während sich die Arbeit stapelt. Bleibt man zu Hause wird man zur Helikoptermutter, immer wieder die Frage, ob man nicht arbeiten gehen wird.
Dazu kommen Freundinnen, die keine Kinder haben, kein Verständnis dafür, dass man nicht immer und jederzeit zum shoppen will, dass man im Freibad lieber im Kinderbecken sitzt, als auf der Wiese den Männern nachzuschauen...
Stillen oder nicht stillen? Tatsächlich hat mein Chef mich damals gefragt, wie es denn mit dem Stillen klappt, mal ehrlich, das ging den gar nichts an!

Wer sich nicht davon frei machen kann, und das waren nur wenige Beispiele, wie und wo man es falsch machen wird, dem kann die Mutterschaft in unsere Gesellschaft schnell zur Last werden, trotzdem kann (und wird fast immer) man seine Kinder lieben und ich will sogar behaupten, trotzdem kann man eine gute Mutter sein.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Glucke1975

Ich kann das Ganze durchaus teilweise nachempfinden. Und das, obwohl wir noch nicht in der Pubertät angekommen sind. 8)

Ich glaube, diese Momente, in denen man sich fragt, warum man sich das alles angetan hat, kommt jeder Mama irgendwann mal. ;)
Mir kam dieser Gedanke vor allem in der Babyzeit meiner Großen. Ich muss gestehen, dass ich damals echt am Ende war, da sie nur geschrien hat, sobald sie wach war. :-[ :-\
Mittlerweile finde ich das Mama-Dasein deutlich angenehmer. :) Meine Kinder können mir sagen, wenn etwas ist, ich kann sie mit Worten, Kuscheln und einfach meiner Anwesenheit beruhigen, und wir kommunizieren auf einer Art miteinander, die ich es großartig finde. :D
Natürlich klappt diese Kommunikation nicht immer. S:D ;D Aber selbst damit komme ich besser klar, als mit den Schreiattacken meiner Maus, als sie noch ganz klein war.

Trotzdem (oder genau deswegen) Liebe ich meine Kinder über alles, und würde sie NIE mehr hergeben. Für nichts auf der Welt!

Ich hätte nie gedacht, wie groß eine Liebe zu den eigenen Kindern sein kann. :o
Ich dachte immer, die Liebe zu meinem Mann sei die Größte, und die zu meiner Familie natürlich.
Aber dann kamen die Kinder, und genau diese Liebe zu ihnen ist mit NICHTS zu vergleichen. Sie ist einmalig und so tief, wie nichts, was ich vorher kannte.
Aber genau das ist manchmal auch ein Fluch. :P
Denn nun habe ich (haben wir) ja genau für diese beiden wundervollen Seelen die Verantwortung und möchte bei diesen beiden nichts falsch machen. Und natürlich entsteht auch ein wenig die Angst, sie verlieren zu können, was das Schlimmste für mich wäre. Wenn ich Filme oder Reportagen o.ä. mit Kindern sehe, in denen ihnen etwas Schlimmes passiert, denke ich heute ganz automatisch an meine eigenen Kinder und muss stark schlucken oder sogar weinen. :-X

Natürlich macht das mein Leben jetzt nicht dauerhaft dramatisch, also bitte nicht falsch verstehen. ;) Aber ich genieße mein Leben seitdem einfach anders, und vor allem MIT den Kindern. Somit sind für mich eben Kinder Segen und Fluch zugleich. :)
Ich würde mich auf jeden Fall, wenn ich die Uhr zurückdrehen würde, immer wieder FÜR meine Kinder entscheiden. :)
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)