Akzeptanz anderer Erziehungen

Begonnen von Fliegenpilz, 26. Januar 2019, 14:21:15

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Fliegenpilz

Wo beginnt bei euch diese Akzeptanz und wo hört sie auf?

Unsere grosse Tochter hat häufiger eine Freundin bei uns - und diese Freundin soll lt ihrer Mutter abnehmen.
Rein vom Äußerlichen her würde jeder von uns der sie sieht sagen "Waaaaaas??", aber ich denke, dass in diesem Haushalt einfach ein anderes Bild den Alltag beherrscht bzgl der Körperproportionen. Dazu sei gesagt, dass die grosse Schwester (Anfang/Mitte 20) ein wirklich sehr gefragtes Modell ist in London und NY und auch die Mutter früher auf diese Art ihren Lebensunterhalt verdient hat.

Nun ist dieses Mädchen häufiger bei uns und isst dementsprechend auch hier. Generell halte ich unsere Ernährung für sehr ausgewogen/gesund, fühle mich aber dann doch automatisch schlecht wenn ich einen Nachttisch anbiete oder den Kindern Süßigkeiten gebe. Darüber ärgere ich mich - also über mich selbst.

Aber es ist auch jedes Mal so, dass das Kind hier wirklich Unmengen an Nahrung zu sich nimmt. Sie scheint tatsächlich Hunger zu haben oder einfach vorzusorgen?
Würdet ihr das dauerhaft gewähren lassen oder es auch einschränken?

Unsere grosse Tochter hat ernsthaft Angst, dass sie nicht mehr hier zusammen spielen/nächtigen dürfen, wenn die Mutter raus bekommt, dass ihre Tochter hier auch mal zwei oder gar drei Portionen essen darf.
Gerade waren es fünf Portionen - aber hey: Rührei, Salat, Kohlrabi (roh) und Joghurt mit Mandarinen.

Es behagt mir nicht zu sagen, dass sie nur einmal essen darf. Was vermittel ich ihr dann bitte?

Ihre Mutter drauf ansprechen ist im Übrigen keine Option. Das wünscht unsere grosse Tochter nicht und das akzeptiere ich auch so.

jewa

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist ein "Problem" noch gar nicht aufgetreten, sondern aktuell schwirrt es in deinem/euren Kopf herum?

Und aus deiner Sicht ist das Kind figurtechnisch auch völlig in Ordnung?
Klar, Modells haben da nocheinmal einen anderen Blick drauf. Aber wenn es zu Problemen führen sollte, dass das Kind woanders spielt und damit ggf. auch mitisst, denke ich würde sich die Kinds-Mutter entsprechend an die Spiel-Mütter wenden.
- Zwischenfrage - Besucht sie auch andere Kinder, weißt du wie es da läuft?

Da du wie gesagt gesund, ausgewogen und abwechslungsreich kochst würde ich sie bei der Hauptspeise gewähren lassen und allenfalls an den Tagen, an denen sie da ist und mitisst vielleicht auf den Nachtisch und Süßigkeiten verzichten. So als Kompromiss und gegen dein schlechtes Gewissen/dein ärgern.
Deine Kids haben damit doch bestimmt kein Problem (zumindest schätze ich sie so ein), dass das jetzt "negativ" auffällt und zu Diskussionen führt.
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

peter

Hast du den von der anderen mama genaue order?
Also sagte sie zu dir: ,,bitte lass xx nur eine kleine portion essen"
Oder ,, bitte keine süssigkeiten für xx"?

Fliegenpilz

Nein, habe ich nicht.
Und nein, ich weiß auch nicht wie andere Familien das handhaben, wenn sie dort zu Besuch ist. Das werde ich auch nicht erfragen.

peter

Dann würde ich alles lassen wie es ist und das mädchen bei euch als einen besucher sehen wie jedes andere kind auch.
Erstmal muss die mutter wissen was bei euch abgeht und dann müsste sie dich ja erstmal bitten das zu ändern oder dem mädchen nochmal nahe legen was sie essen darf....
NOCH ist ja keine ,, gefahr in verzug"

Meph

ich gehe davon aus (jaja, mein unerschütterlicher optimismus), dass die andere Mutter weiss, dass andere Haushalte dinge anders handhaben. Und wenn ich als Mutter etwas wünsche/nicht wünsche muss ich es artikulieren. Hat sie dir gegenüber nicht, daher gehe ich davon aus, dass es für sie schon so ok ist.

Ich würde z.b. nicht, wie Jewa vorschlug, deswegen an den Besuchstagen die süssigkeiten streichen- das schafft nämlich wieder das Bild, dass du das unterstützt. und ich kann mir auch vorstellen, dass die lütte einfach mal durchatmen kann diesbezüglich wenn sie bei euch ist (und vielleicht findet das die Mutter auch ganz gut, obwohl sie es anders habt... ich freue mich auch wenn r woanders Sachen machen darf, die ich hier aus gründen nicht erlauben kann).

Ich kann die Sorgen deiner Großen verstehen, aber kann mir kaum vorstellen, dass das wirklich greift. Das hiesse ja, sie dürfte bald mit niemandem mehr spielen, denn überall gibt es mal was zu naschen zwischendurch.
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Sweetkofski

Oh, ich kann die Sorgen deiner Tochter auch verstehen.

Aber letztendlich macht ihr das schon richtig bei euch selbst und eurer Art zu bleiben.

Manchmal hat man ja so Tage, wo man mal was weniger gesundes macht, solche Tage sollten dann vielleicht nicht zufällig auf den Besuchstag fallen, damit bei der Mutter kein anderer Eindruck entsteht als die Realität widerspiegelt...

Aber sonst würde ich auch essen lassen...

~ Oma Netti ~

Ich sehe es wie Meph. Die Mutter hat dir gegenüber nix gesagt, also würde ich alles genau so lassen wie es ist.

Honigbluete

Hat deine Tochter einfach so Sorge, dass ihre Freundin nicht mehr kommen darf oder hat diese schon Mal was in der Richtung gesagt bzw. gibt es ein solches Verbot in Richtung anderer Freundinnen dieses Mädchens? Wenn nicht, würde ich es einfach so lassen, ansonsten gäbe es an Besuchstagen vielleicht einfach mehr Obst und Gemüse zum Knabbern anstatt auch Kekse oder anderer Süßkram. So mache ich es, wenn eine Freundin vom Kleinen da ist, deren Mutter mir gesagt hat, dass die Tochter nicht naschen soll, weil sie recht kräftig ist... Die Eltern eines Freundes vom Großen haben darum gebeten, dass ihr Sohn hier nicht zocken soll. Daran halte ich mich.

Sabrina

#9
Edit

hallihallo

Ich schließe mich Netti und Peter an. Keine Ansage aus dem Elternhausalso wird das genauso gehandhabt wie bei anderen Kids auch. Und wenn keine medizinische Indikation vorliegt, würde ich da auch nicht gross reingrätschen. Sie hat ein Recht auf ihren eigenen Körper und muss sich das nicht aufgrund von elterlichen Schönheitsidealen vordiktieren lassen.