Ab wann bewerben? Und wie muss der Lebenslauf aussehen?

Begonnen von SarkanaM, 28. Januar 2014, 21:24:31

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SarkanaM

Ja, nicht das die am Ende denken ich wäre so eine gehirnbefreite Genderforscherin...  S:D

Sorry, falls es hier eine geben sollte.  s-engel
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"In the age of information, ignorance is a choice."

lotte81

Nun bin ich aber tödlich beleidigt , sarkana  :o ;D ;D ;D
Ne, ich würde auch Chemikerin schreiben, wenn du von dir sprichst......Es sei denn, es ist extra erwähnt, dass die Bewerbung "Genderneutral" sein soll....dann würde ich mich gar nicht bewerben  ;D ;D ;D ....gibt es ja wirklich...aber dann würde ich wohl einfach Sätze umformulieren, so dass das Wort nicht auftaucht.....

Ich persönlich käme mir äußerst merkwürdig vor, wenn ich schreiben würde ich sei Pädagoge....und als Personaler würde ich einen Rechtschreibfehler oder eine Geschlechtsidentitätskrise vermuten  s-:) s-:) Wenn es dir wichtig erscheint, würde ich "neutrale Ausdrücke"benutzen...also so was wie Lehrkraft statt Lehrer oder pädagogische Fachkraft statt Pädagogin..... oder ...äh....bei Chemiker geht das leider nicht  ;D ;D ;D

Mit den Kindern: wenn du schreibst, du bist verheiratet, dann würde ich die Kinder erwähnen. Anderenfalls würde ich aber auch beides weglassen. Bei dir fällt es ja auch nciht auf, da dein Lebenslauf lückenlos und ohne Kinderbetreuungszeiten ist....
Ich werde es wegen der Erziehungszeiten und verlängerten Studienzeiten erwähnen. Außerdem wurde es bei mir bisher immer positiv erwähnt, dass ich Studium und Kinder unter einen Hut bekommen habe UND es erklärt eben gewisse Dinge: Warum ich 11 statt 9 Semester studiert habe, warum ich Teilzeit arbeiten will etc.
Und am Ende bin ich auf Schulferienzeiten angewiesen, falle sicher mal aus wenn ein Kind krank ist etc. etc. Das ist einfach so, da hier mein Mann Hauptverdiener ist. Es bringt mir also gar nichts damit hintern Berg zu halten, dass ich Kinder habe, um "Vorurteilen" vorzubeugen, da die Vorurteile bei mir ja stimmen  ;) ;D Bei dir ja nicht - da dien Mann daheim ist...insofern ist es vermutlich egal...
Ich glaube auch, dass es für eine Chemikerin nicht wichtig ist, ob sie reichlich "soziale Kompetenzen" erwerben konnte oder Lebenserfahrung.....Insofern bringt dir das Erwähnen auch keinen Vorteil......Bei dir evtl. aufgrund des Alters vom Kleinen evt. sogar wirklich ungünstiger als bei mir mit zwei recht großen Kindern...
Der einzige Punkt für mich wäre eben: Wenn man schreibt man ist verheiratet und lässt die Kinder weg UND ist grad frisch mit dem Studium fertig und im gebärfähigen Alter, wird JEDER Chef vermutlich erst mal denken, dass man nach spätestens einem Jahr ausfällt, weil man schwanger ist.... Wenn es also nicht angemessen ist, Kinder zu erwähnen, würde ich a cuh den Mann außen vor lassen.

03/2006 ♂️
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redheart

Zitat von: lotte81 am 30. Januar 2014, 08:03:55
Es sei denn, es ist extra erwähnt, dass die Bewerbung "Genderneutral" sein soll....dann würde ich mich gar nicht bewerben  ;D ;D ;D
s-kringellach

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

SarkanaM

Also ich hab mich jetzt für zwei Varianten entschieden.

Entweder: Nix reinschreiben, weder Familienstand, Geburtsname noch Kinder.

Oder: Alles reinschreiben.

Weil es gibt ja nur die zwei Argumente, die der Personaler haben kann. Einerseits: nicht verheiratet / verheiratet und keine Kinder - dann wird sie sicher bald schwanger.
Oder: Da sind Kinder, das ist doof.

Bei "alles reinschreiben" fällt mir als positiver Aspekt immer ein, dass ein drittes Kind im Schnitt eher unwahrscheinlich ist und man somit mit der Familienplanung abgeschlossen hat. Alter der Kinder kommt eh nicht mit rein.

Ach, wie man es dreht und wendet - am Ende muss der Personaler wahrscheinlich einfach einen guten Tag haben.
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redheart


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Mondlaus

ich auch.. rauslassen...wie auch schon die Kinder hat verheiratet, getrennt oder nix rein gar nix mit deinen Qualifikationen und dem Job zu tun. Würde am Ende so manchen Personaler noch in die Bredouille bringen, denn wenn er dich aus irgendeinem Grund nicht nimmt, bekommt er Panik, dass man es als  Diskriminierung auslegen könnte, weil du ja verheiratet bist und Kinder hast. In den USA verzichten deswegen viele Firmen sogar lieber freiwillig auf ein Bild ;)
Wegen dem geänderten Namen - daran kann man es ggf. erkennen, ich würde es rauslassen und nur deinen neuen Namen reinschreiben. Dies ist natürlich nur möglich,w enn du beim Vordiplom (das wird das früheste Dokument sein, welches du einreichen musst), diesen Namen schon hattest. Wenn dann noch das Abizeugnis verlnagt wird, dann musst du halt sagen, Name wurde geändert.
Ich kann es leider nicht so machen, sämtliche Unidokumente bis zum Master sind unter meinem alten Namen :'(
Kind 2011
Kind 2014
...

lotta

Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die Vorstellung - aus Kalkül - meine Kinder (egal ob als Frau oder Mann) nicht als Teil meines Lebenslaufes anzugeben, sehr befremdlich...

Kinder zu haben verändert einen Menschen nun einmal (meistens) nachhaltig... und auch ein trockner, formaler CV sagt zwischen den Zeilen immer mehr aus als reine Fakten...

:-\ :-[

Mondlaus

Zitat von: lotta am 30. Januar 2014, 14:06:00
Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die Vorstellung - aus Kalkül - meine Kinder (egal ob als Frau oder Mann) nicht als Teil meines Lebenslaufes anzugeben, sehr befremdlich...

Kinder zu haben verändert einen Menschen nun einmal (meistens) nachhaltig... und auch ein trockner, formaler CV sagt zwischen den Zeilen immer mehr aus als reine Fakten...

:-\ :-[
Das ist zwar alles richtig - aber ein CV gibt nun einmal nicht an, was einem im Leben nachhaltig verändert, und auch nicht, was man im Privatleben so macht und was für eine Art Mensch man so ist. Letzteres kommt dann im Vorstellungsgespräch raus. Dort sprech ich dann auch über meine Kinder, wenn mir danach ist oder wenn ich gefragt werde.
Ein CV bezieht sich halt auf den Job, und alles angegebene sollte mit dem Job in Beziehung stehen.
Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen, seine Homosexualität, Psychische Krankheit oder Religion anzugeben, auch wenn dies ein integraler Part des Lebens ist.
Dies gilt, wie gesagt, für lebensläufe von Hochqualifizierten. Wie das ist, wenn man sich z.b. auf einen NEbenjob bewirbt, und was die Personaler dort gerne sehen, das weiß ich nicht.
Kind 2011
Kind 2014
...

Sweety

Ja... aber man hofft doch mal stark, dass Kinder zu haben, an Sarkanas Fachkompetenzen nicht das geringste ändert ;)

Es geht doch hier nicht darum, "zu etwas zu stehen" oder auch nicht. Sondern darum, was relevant ist oder nicht. Und ihre Kinder - so goldig und wunderbar sie auch sein mögen (bzw. sind) - sind da nunmal nicht relevant. Für ihr seelisches Wohlbefinden, ja. Für ihre Tätigkeit im Labor aber nunmal nicht.

Das heißt ja nicht, dass sie sie nun auf Biegen und Brechen rauslassen muss. Für beides gibt es gute und arbeitsbezogene Gründe.

Aber dass es einen als Menschen verändert hat, sehe ich nicht als Grund, egal was in den CV zu schreiben; es sei denn, man bewirbt sich als Esoterikguru ;D

Nipa

Ich würde die Kinder nicht rauslassen. Sie sind ein Teil von Dir und ändern nix an Deiner beruflichen Kompetenz!!! Denn wenn Du als Frau bisher im CV lückenlos gearbeitet hast, dann ist es in meinen Augen für den Personaler positiver, als wenn Du keine Kinder angibst, aber im entsprechenden Alter bist.



lotte81

Zitat von: Nipa am 30. Januar 2014, 19:25:01
Ich würde die Kinder nicht rauslassen. Sie sind ein Teil von Dir und ändern nix an Deiner beruflichen Kompetenz!!! Denn wenn Du als Frau bisher im CV lückenlos gearbeitet hast, dann ist es in meinen Augen für den Personaler positiver, als wenn Du keine Kinder angibst, aber im entsprechenden Alter bist.
Dass ist z.b. das, was mir bei einem Beratungstermin auch gesagt wurde. Ich habe wenig/keine Ausfallzeiten durch die Kinder und DAS ist ja eher eine organisatorische Hochleistung, als negativ......
Bis EO kam ich nicht mal auf die Idee Kinder rauszulassen  ;D ;D ;D aber es scheint einfach sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden, je nach Arbeitsbereich und wenn es in einzelnen Bereichen unüblich ist private Informationen einzubringen in den Lebenslauf, dann würde ich auch alles rauslassen.....Aber wie gesagt, dann sowohl Mann,als auch Kind(er)

Was ich noch bedenken würde, wenn man Kinder nicht angibt und ggf. noch im Bewerbungsgespräch ignoriert: Das geht ja wirklich nur, wenn man nicht dann nach 3 Monaten plötzlich einen fEHltag wegen Kinderkrank hat ODER die Firma so groß ist, dass man denjenigen, der einen einstellt eh nicht mehr sieht.....wenn ich jemanden einstelle, der sich mir gegenüber quasi als "kinderloser Single" darstellt und dann fehlt er wegen Kinderkrank, wäre ich zumindest erstaunt..... Wenn nun jemand aber wirklich niemals fehlen wird, weil das Kind krank ist, die Kita zu hat und auch abends mal 1-2 Stunden problemlos länger bleiben kann, OK, dann fällt es ja nicht zwingend auf.....
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redheart

In ihrem Fall ist sie die Hauptverdienerin, quasi "der Mann" in der traditionellen Sichtweise (ürks, das schreibt sich furchtbar :P). Und es interessiert den Arbeitgeber ja auch herzlich wenig, ob bei einem Mann in einer solchen Position Kinder vorhanden sind, ob er verheiratet ist oder wie die Betreuung geregelt ist.

Würden die Kinder einen Einfluss haben (bestimmte Abholzeiten oder ähnliches) könnte das Verschweigen problematisch sein, aber sonst?

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Sweety

#62
Ja, aber in ihrem Fall spricht ja dafür, dass sie eine frisch von der Uni gesauste Frau im besten Akademikerinnen-Gebäralter ist. Und egal, wer Hauptverdiener ist - ein wenig Ausfall entsteht durch eine Schwangerschaft ja schon oder wenn nicht Ausfall, so doch unter Umständen großer Aufwand bei der Umverteilung der Arbeit - sei mal als Chemikerin im falschen Labor, dann hast du aber die Ar*schkarte. Ein Aspekt, den Finanzwissenschaftler eher nicht berücksichtigen müssen - und Männer auch nicht ;)

Ich würde es also in ihrem Fall doch erwähnen. Nicht, weil sie menschlich dadurch andere Konturen gewinnt (ich bin auch der Meinung, dass das im CV absolut irrelevant ist), so doch um anzuzeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man sich einen bequemen Posten sucht, um im nächsten Jahr die Familienplanung zu beginnen, gegen 0 tendiert ;)

redheart

Andererseits bewirbt sie sich mit Kleinkind und Baby und da läuten halt auch Alarmglocken. Und man kann ja dann schlecht im Bewerbungsschreiben noch die ganze private Situation mit Hausmann etc. erklären ;)
Man muss einfach grundsätzlich darauf hoffen, dass der Personaler nur schaut, ob die fachlichen Kompetenzen erfüllt sind :P

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Sweety

Da es hier "Zwei Stühle - Fünf Meinungen" gibt, denke ich, kann man schlicht die Variante wählen, die einem selber am besten gefällt.

Wenn's bei mir soweit ist, werde ich übrigens die Schulbildung mit dem Abi beginnen lassen. Bei meiner ständigen Schulwechselei (Bestmarke: 3 Schulen in einem Halbjahr - das war in der 4. Klasse... danach hab ich's langsamer angehen lassen ;D ) fülle ich sonst direkt eine halbe Seite nur mit besuchten Schulen :P

SarkanaM

Man muss ja das Alter der Kinder nicht mit reinschreiben.  :P

Ich hab jetzt meinen CV fertig - mag jemand mal drüberschauen? Fehlen noch 1-2 Formatierungssachen, aber mein LaTex will gerade nicht so, wie ich das will.  s-:)

Ich hab gesehen, dass unsere Uni so einen Career Service anbietet und da kann man auch seine Bewerbungsmappe checken lassen. DAS werde ich mal machen und dort werde ich auch die Kinder-Frage nochmal stellen. Mal sehen, was die sagen.

Ich hoffe ansonsten einfach mal, dass egal ob es drin steht oder nicht, oder ob es im Vorstellugnsgespräch Thema wird, einfach mal geglaubt wird, dass ich eben arbeite und mein Mann zu Hause ist und somit Kinderbetreuung für mich kein Thema ist.



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Once

Zitat von: lotta am 30. Januar 2014, 14:06:00
Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die Vorstellung - aus Kalkül - meine Kinder (egal ob als Frau oder Mann) nicht als Teil meines Lebenslaufes anzugeben, sehr befremdlich...

Kinder zu haben verändert einen Menschen nun einmal (meistens) nachhaltig... und auch ein trockner, formaler CV sagt zwischen den Zeilen immer mehr aus als reine Fakten...

:-\ :-[

Das hat doch nichts mit Kalkül zu tun. Es geht einen Arbeitgeber nichts an wie meine private Situation aussieht - sobald das für ihn von Interesse ist wird man als Frau bzw. Mutter schlicht diskriminiert. Es geht ihn höchstens etwas an welche Qualifikationen ich mitbringe.

SarkanaM

Jup genau das ist ein wichtiger Punkt.

Während es für Männer eher noch von Vorteil ist Kinder zu haben und verheiratet zu sein (verlässlich, örtlich gebunden, geerdet), ist es für Frauen zu 90% ein Nachteil.

Ich wäre für amerikanisch gestaltete Bewerbungen - ohne Foto und den Privatkram. :-P
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Once

#68
ich auch. Nicht nur ohne Foto, sondern auch ohne Geschlechtsangabe.  s-daumenhoch

gibt es ja vereinzelt auch schon in Deutschland. Aber eben leider den Arbeitgebern selbst überlassen.

Mein Vater war auch Unternehmer mit vielen Angestellten. Er sagte mir auch ganz ehrlich, dass Frauen eigentlich immer benachteiligt sind. Wenn sie noch keine Kinder haben werden sie weniger gerne eingestellt, weil davon auszugehen ist dass sie noch welche kriegen. Und wenn sie schon Kinder haben ist davon auszugehen, dass sie häufig ausfallen. Sprich: Männer sind fast immer die attraktivere Variante. Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass sie heutzutage noch immer über 20% mehr Gehalt kriegen. Männer sind einfach mehr wert  :P

It's a man's world.

lotte81

eine Dozentin von mir hat mal erzählt, dass sie mal so eine anonyme Bewerbung schicken musste. Sie wurde auch eingeladen und wunderte isch schon, weil sie die einzige Frau im Raum war (waren wohl einige Berwerber gleichzeitig da, weil irgendwelche Tests kamen etc)....also sie zum Gespräch reinkam, wurde sie auch leicht verwirrt angeschaut....Sie hat einen Namen der sowohl männlich als auch weiblich sein kann und hatte in der Bewerbung ihren Zweitnamen weggelassen. Also wurde auch bei der anonymen Bewerbung vorsortiert....dann eben nach Vorname  s-:) Und spätestens beim Bewerbungsgespräch fällt ja auf, dass man eine Frau ist  ;D wer also sortieren will, hat die Chance bis zum Schluss....
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lotta

Es wird aber immer auch der Mensch HINTER den Qualifikationen eingestellt.

Ich gebe doch mein ICH nicht am Firmentor o.ä. ab...  ???

Ich habe echt eine Menge Bewerbungen gesehen und sortiert, sowie an vielen Vorstellungsgesprächen teilgenommen. ( Auch sehr verantwortungsvolle, hochdotierte Jobs in einem sehr großen Unternehmen.)
Und da war die rein fachliche Qualifikation immer nur EIN Baustein... Eingeladen, bzw. eingestellt wurde nach dem Gesamtpaket - z.T. sogar wegen irgendwelcher ehrenamtlichen Tätigkeiten und Hobbys...

Wenn das anscheinend nicht mehr so ist, frage ich mich nicht wirklich, warum die Mehrheit der Arbeitnehmer mit ihren Chefs unzufrieden ist...
Hochqualifiziert sein ist doch nicht alles was einen Menschen ausmacht...  ???

Wahrscheinlich haben wir da einfach auch unterschiedliche Einstellungen dazu, was die Verzahnung von Job und Persönlichkeit angeht...

Once

in welchem Bereich war das denn? Ich dachte irgendwie du seist Lehrerin?

Es ist natürlich auch immer jobabhängig. Ich zB arbeite eigentlich (momentan nicht) auch eher in eine Branche die eher von Frauen dominiert wird und in der Kinder durchaus einen Raum haben. Allerdings werde ich eben auch nicht so dolle bezahlt wie die hohen Tiere in der freien Wirtschaft.

Und klar kommt es immer auf das Unternehmen und die Sparte an, aber generell kann man schon sagen: desto konservativer der Berufszweig, desto konservativer der Arbeitgeber, desto konservativer die Einstellungsbedingungen (Frauen gegenüber). Ausnahmen bestätigen die Regel.

Mein Bruder ist Business Analyst und hat jetzt vor seiner Einstellung an acht Assessment Centern teilgenommen. Nur an Zweien nahmen auch Frauen teil. Und das obwohl Frauen die besseren Schul- und Studienabschlüsse haben.

Es geht da auch nicht um meine Einstellung. Meine Einstellung deckt sich grundsätzlich absolut mit Deiner - es wäre wünschenswert dass primär die Person gesehen wird, mit all ihren Ecken und Kanten oder möglichen Lücken im Lebenslauf. Fakt ist aber nun mal leider, dass in der freien Wirtschaft alle Attribute immer unter dem Aspekt der zukünftigen Wirtschaftlichkeit kontempliert werden und die Softskills - je nach Branche - eher in den Hintergrund treten.

lotte81

Ich habe grad wegen einer Stelle telefoniert, weil es eine Voraussetzung (Mehrsprachigkeit) gab, die ich nicht erfülle ...und muss grad lachen, wenn ich lottas Beitrag lese, da die Aussage kam: Wir stellen hier immer einen Mensch in seiner ganzen Persönlichkeit ein und da sind uns andere Kompetenzen wichtiger als solche "Qualifikationen"  ;)  .....
Ich bin bei meinem Fachbereich ja auch bei Lotta und das ist auch das was mir bisher in jedem Beratungsgespräch und bei potentiellen Arbeitgebern gesagt wurde.....Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass bei einer Chemikerin , die relativ "isoliert" in einem Labor arbeitet, es noch mal was anderes ist......
Ich würde zwar Personalentscheidungen anders treffen, als es offensichtlich viele Chefs tun, aber ich hab auch nichts zu sagen  ;D
Und bleibe dabei: Entweder gar nichts privates angeben oder eben alles....
Andererseits denke cih eben auch, dass am Ende doch sortiert wird...und ja, natürlich geht es keinen was an, wie meine Kinder versorgt werden, wenn ich arbeite, aber es hindert einen ja auch keiner dran,e s trotzdem zu erwähnen, wenn es einem für den Job wichtig erscheint....ich wurde auch schon bei einem Bewerbungsgespräch gefragt, wie meine Kinder betreut werden und was z.b. ist, wenn sie krank sind. Ich habe die Wahrheit gesagt, nämlich, dass sie ganz normal in einer Kita mit Ganztagsplätzen sind und dass wir bei kleinere Ausfällen auch mal auf Omas etc zurückgreifen können, dass ich aber ein wirklich krankes Kind definitiv daheim betreuen werde (oder eben der Papa holt sich frei)...den Job hab ich trotzdem bekommen  ;)
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lotta

Zitat von: Once am 31. Januar 2014, 12:01:40
in welchem Bereich war das denn? Ich dachte irgendwie du seist Lehrerin?

Bin ich auch. Jetzt  :)

Ich habe aber auch in einem großen internationalen Luftfahrtkonzern gearbeitet und da in der Personalabteilung - also quasi in der freien Wirtschaft.  ;)
Da wurde ganz früher bei Männern noch sortiert nach "hat gedient" und "hat verweigert"  s-:)

Als Lehrerin habe ich u.a. auch die Verfahren zur Einstellung div. A16er als Gremiumsmitglied "miterlebt".


Mondlaus

Wie Once das sagt, sehe ich das auch. Solange Frauen sich sogar noch verpflichtet fühlen, die Kinder im Lebenslauf als relevantes Kriterium anzugeben, und es noch Personaler gibt, die das auch gerne wüssten und in ihre Entscheidung mit einbeziehen, sind wir noch weit entfernt davon, endlich gleiche Gehälter zu bekommen. Die alten Werte, als man tatsächlich noch nach Kriterien wie katholoisch/protestantisch, gedient/verweigert, Beruf Vater und Mutter sortiert hat, sind wohl noch ein bisschen verankert.

Das nach Kinderbetreuung im Bewerbungsgespräch gefragt wird, ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass Frauen meist tatsächlich die sind, die einspringen, wenn es eng wird, während der Herr Vater sich darüber keine Gedanken machen muss. Oder eben daran, dass es zu wenig Betreuungsplätze gibt, und diese teilweise auch nur bis 15 Uhr. Liegt dann wohl weniger am Personaler, sondern an der schlechten Situation für Berufstätige Frauen generell.  Es muss immer noch was getan werden, wir sind noch nicht am Ziel!
Kind 2011
Kind 2014
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